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Stift Tilbeck GmbH Zeitung für alle Menschen in Stift Tilbeck und für Freunde der Stift Tilbeck GmbH Januar `18 Nr. 99 Niemals geht man so ganz Ein ganz besonderer Tag Meine Hände sprechen Bände

Januar `18 Stift Tilbeck Nr. 99 16 17 18 19-21 22/23 „Was ich ... Am Abend können wir Gott unsere Hände in Form einer Schale hinhal-ten und ihm danken für alles, was er uns in

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Stift TilbeckGmbH

Zeitungfür alle Menschen in Stift Tilbeckund für Freunde der Stift Tilbeck GmbH

Januar `18Nr. 99

Niemals geht man so ganzEin ganz besonderer TagMeine Hände sprechen Bände

Impressum

Der Bunt-Stift ist eine Zeitung von Mitarbeiter/-innen und Bewohner/-innen für alle Menschen in Stift Tilbeck und für Freunde der Stift Tilbeck GmbH

Herausgeber:Stift Tilbeck GmbHTilbeck 2, 48329 Havixbeck

Der Bunt-Stift erscheint kostenlos.

Ausgabe Nr. 99

Auflage 1600

Redaktion:Ute Gerlach-Wienke, Leitung Bunt-Stift-Redaktion und Fortbildungsabteilung Dinah Reimnitz, ehrenamtliche MitarbeiterinMarkus Heisel, Mitarbeiter LudgerushausSiggi Kettnaker-Reiners, Fachbereichsleiter Tilbecker WerkstättenChristiane Last, Mitarbeiterin Konrad-von-Parzham-HausFlorian Micheely, Mitarbeiter WENOConny Schauer, Mitarbeiterin Tubus/VariaSigrid Taubenheim, Leiterin in-taktMarie Bußmann, Mitarbeiterin in-taktJulia Kunze, Öffentlichkeitsarbeit

Treffen:Je nach Vereinbarung, bei der Redaktion zu erfragen!

Redaktionsschluss für die Ausgabe Nr. 100: 15. März 2018

Entwurf, Layout und Satz: Bastian Müller-Laackman Designbüro, MünsterDruck: Erdnuss Druck GmbH, SendenhorstTitelbilber: Julia Kunze, LWL (Hände)

Zuschriften bitte an eines der Redaktionsmitglieder senden oder per E-Mail an: [email protected]

Der Bunt-Stift erscheint vierteljährlich. Eingehende Artikel werden von der Redak-tion gelesen, nach Rücksprache redigiert und gegebenenfalls sinngemäß gekürzt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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Inhalt

WIR in der Bunt-Stift-Redaktion

Vorwort der Geschäftsführung

An(ge)dacht

Seelsorge

„Niemals geht man so ganz…“Pfarrer Kappenstiel legt Ämter nieder

„Was mich antreibt, das ist das Staunen…“Klaus Hammelbeck wird neuer Geistlicher Leiter

Wohnen und Leben

Ein ganz besonderer Tag Jubiläumsfeier im Konrad-von-Parzham-Haus

Die Würfel sind gefallenNeuer Bewohnerbeirat gewählt

Mehr Mobilität für Haus BaumgartenAktion Mensch fördert neuen VW-Bus

„Meine Hände sprechen Bände“Handmassage – die schöne Entspannung

Arbeit

„Ich gehe gestärkt daraus hervor“ Betriebliches Eingliederungsmanagement

Am Ende flossen sogar TränenJubiläumsfeier in Tilbecker Werkstatt

Inhaltsverzeichnis

Seite

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6-9

10/11

12-15

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19-21

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„Was ich mir in den Kopf setze, das schaffe ich auch“Interview mit Alltagsbegleiterin Nina Wiedau

Wahl 2017 - Werkstatt-Rat und Frauen-Beauftragte

„Konflikte sind unvermeidlich wie der Regen…“Tilbecker Konfliktmanagement

Ereignisse

Eine ganz besondere AtmosphäreLaternen basteln und Martinsumzug

Adventszauber im Ludgerusstift, Billerbeck

Impressionen Adventsbasar Tilbeck

Sorgen positiv begegnetInformationsveranstaltung zum neuen Bundes-teilhabegesetz

Aktion SonnenscheinNikolaus, komm ins LudgerushausDer fotografierende FotografDer exklusive Klub der inklusiven Staffel

Personen

Der neue Geistliche Leiter Klaus Hammelbeck

Die ultimative Lobhudelei

Wir trauern

Wintergedicht

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…schließen ein weiteres Kapi-tel unserer kurzen Geschichte und öffnen ein neues. Chefre-dakteurin Ute Gerlach-Wienke verabschiedet sich mit dieser 99. Ausgabe des Bunt-Stift von den Leserinnen und Lesern. Julia Kunze, unsere neue Referentin für Öffent-lichkeitsarbeit, wird das Steuer übernehmen. Willkommen an Bord! Doch wie heißt es in einem alten Schlager so schön: Niemals geht man so ganz. Ein gutes Motto für die aktu-ellen Ereignisse. Die Bewoh-ner und Bewohnerinnen von Haus Baumgarten haben das Lied tatsächlich für ihre scheidende Teamleiterin, Elisabeth Klöpper, gespielt. Sie verabschiedete sich in den Mutterschutz. Unse-re besten Wünsche begleiten sie.

Pfarrer Hermann Kappenstiel könnte das Lied singen. Er hat sich von all seinen Gremien zurückgezogen, bleibt aber seiner Gemeinde in Tilbeck erhalten. Pastoralreferent Klaus Hammelbeck hat den Staffelstab übernommen. Auch Ute Gerlach–Wienke wird weiterhin die Abteilung Fortbildung leiten. Sie hat durchbli-cken lassen, sich durchaus vorstellen zu kön-nen, nach einer Pause wieder Berichte für den Bunt-Stift zu schreiben. Wir nehmen sie beim Wort. Was sie hinter sich lässt, ist die arbeitsin-tensive, auf der Zielgerade anstrengende Arbeit in der Redaktion. Wer kann es ihr verdenken? Stress und Nachtschicht gehören zur DNA jeder Zeitung. Auch ein Magazin wie der Bunt-Stift macht sich nicht einfach so nebenbei.

WIR in der Bunt-Stift-Redaktion…

So wünschen wir allen, die jetzt gehen und doch bleiben, dass die Mühe von ihnen abfällt und sie die sonnige Seite Tilbecks noch lange genießen mögen. Und denen, die in die erste Reihe vorrücken, wünschen wir die Kraft, allem Wind zum Trotz voranzugehen. Allem Anfang wohnt ein Zauber inne, wusste schon Hermann Hesse.

Blicken wir durch die Brille unserer Berichte auf die

letzten Jahre zurück, erkennen wir die Verän-derung als einzige Konstante. So ist das Leben, möchte man lakonisch sagen. Wer weiß schon, was noch alles kommt? Einen Ausblick meinen wir wagen zu können: Ein großes Jubiläum kündigt sich an. Die 100. Ausgabe des Bunt-Stift. Zeit für eine Bilanz. Rückblick. Voraus-schau. Wenn Sie diese Zeilen lesen, blättert die Redaktion schon in den alten Heften und überlegt fieberhaft, der großen Zahl gerecht zu werden. Ein Magazin, das auf Papier gedruckt wurde, hat zumindest eine gewisse Beständig-keit, die den rein elektronischen Medien der Zukunft wohl fehlen wird. Eine ganze Spanne der Tilbecker Geschichte wird auf vergilbten Seiten der Zeit trotzen. Die Geschichte der Veränderungen bleibt lebendig.

Für die, die kommen, für die, die gehen, und für alle dazwischen hält ein anderer großer deutscher Dichter, Rainer Maria Rilke, das passende Motto parat: Wolle die Wandlung!

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Liebe Leserinnen und Leser,

eines der einschneidenden Ereignisse 2017 war sicher der Wechsel in der Leitung der Seelsorge in Tilbeck. Pfarrer Hermann Kappenstiel übergab diese Anfang November an Klaus Hammelbeck.

Wir sind sehr froh, Herrn Hammelbeck in unserem Team Tilbeck begrüßen zu dürfen und wünschen ihm einen gesegneten Einstieg. Tilbeck ist ein Ort an dem das Christentum von Menschen lebendig in die Gesellschaft getragen wird, das unterstrich bei der Einführung von Klaus Hammelbeck auch unser Generalvikar Herr Dr. Norbert Köster.

Wir freuen uns, dass Pfarrer Kappenstiel der Tilbecker Kirchengemeinde weiterhin als Priester erhalten bleiben wird. Sein scharfer Geist und seine herzliche Art würden uns sicher sonst fehlen. Das wurde in der von ihm moderierten Jahreszielkonferenz Mitte Dezember einmal mehr deutlich: Der Priester betonte die Wichtigkeit einer gemeinsamen Werte- und Kulturbasis in der Organisation, insbesondere mit Blick auf die immer größer werdenden wirtschaftlichen Zwänge.

In guter Erinnerung geblieben ist uns auch das tolle Fest zum zehnjährigen Jubiläum unseres Konrad von Parzham Hauses. Einst gestartet als zukunftsweisendes Projekt einer Pflegeeinrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung, ist das Konrad von Parzham Haus hier in Tilbeck mittlerweile nicht mehr wegzudenken und zur Heimat von 64 Seniorinnen und Senioren geworden.

Zum Jahresende wird Ute Gerlach-Wienke ihre Tätigkeit als Chefredakteurin des Bunt-Stiftes an Julia Kunze übergeben. Wir wünschen Frau Kunze viel Erfolg bei ihrer neuen Tätigkeit.

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei Frau Gerlach-Wienke, die seit mehr als 15 Jahren die Geschicke des Bunt-Stiftes maßgeblich mitgestaltet hat, zunächst als Redakteurin und während der letzten vier Jahre als Chefredakteurin. Sie haben unserem Bunt-Stift buchstäblich ihren Stempel aufgedrückt. Mit der gebotenen Tiefgründigkeit und Beharrlichkeit haben Sie Themen rund um Stift Tilbeck bearbeitet und dabei nie den Blick für die notwendige Leichtigkeit verloren, um den Bunt-Stift so herauszugeben, dass er auch gerne gelesen wird. Vielen Dank!

Liebe Leserinnen, liebe Leser, am Ende dieses Jahres danken wir Ihnen für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen und Ihren Familien einen guten Start ins neue Jahr und für 2018 viel Glück, Erfolg, Gesundheit und Gottes Segen!

Thomas Kronenfeld und Ruth Meyerink

Vorwort

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An(ge)dacht

An(ge)Es braucht das Innehalten, um stille zu werden. Ich muss aufhören,

herumzulaufen und zu hetzen. Ich muss stehen bleiben, bei mir bleiben.

Wenn ich stille halte, dann werde ich zuerst mir selbst begegnen. Da kann

ich meine Unruhe nicht mehr nach außen verlagern. Ich werde sie in mir

wahrnehmen. Nur wer seiner Unruhe standhält, kommt zur Stille.

„Still“ hat auch mit Stillen zu tun. Die Mutter stillt das Kind, bringt das

vor Hunger schreiende Kind zur Ruhe. So muss ich auch meine eigene

Seele, die innerlich laut schreit, beruhigen.

Wenn ich nicht mehr im Außen herumlaufe, dann meldet sich der

Hunger meines Herzens. Es braucht dann Nahrung. Ich muss mich müt-

terlich meinem Herzen zuwenden, damit es Ruhe gibt. Doch viele haben

Angst, sich auf das hungernde Herz einzulassen. Sie lenken es lieber ab,

indem sie von Ort zu Ort hasten. Aber ihr Herz schreit weiter. Es lässt

sich nicht ablenken. Es braucht Zuwendung. Es will gestillt werden.

Anselm Grün

Inne-halten

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)dachtEs ist ein gutes Ritual, den Tag mit einem Lob zu beginnen.

Wir öffnen morgens das Fenster und schauen in die Schöpfung.

Wir preisen Gott, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht und alle

Dunkelheit vertreibt, für den morgendlichen Glanz, den sie verbreitet.

Wir loben Gott für die Schönheit der Schöpfung, an der wir uns freuen

können. Und wir danken ihm für die Gaben, die er uns heute schenken

wird, für das Brot und das Öl und den Wein, mit dem er unser Herz mit

Freude erfüllt.

Und es ist ein gutes Ritual, am Abend Gott zu danken für alle Wohltaten,

die er uns heute geschenkt hat, dass er uns heute Speise zur rechten Zeit

gegeben hat.

Am Abend können wir Gott unsere Hände in Form einer Schale hinhal-

ten und ihm danken für alles, was er uns in die Hand gelegt hat, an schö-

nen Erfahrungen, an Fähigkeiten, wie zum Beispiel Kraft oder Klarheit,

Zärtlichkeit oder Kreativität.

Anselm Grün

Riuale für den Alltag

An(ge)dacht

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Pfarrer Kappenstiel legt Ämter nieder – und bleibt den Tilbeckern doch erhalten

Pfarrer Hermann Kappenstiel hat mit über 70 Jahren beschlossen, seine Ämter und seine Mitarbeit in den Tilbecker Seelsorgegremien abzugeben.

Das betrifft den Arbeitskreis Seelsorge, die Leitungs- und Hauskonferenz sowie den Gemeinderat.

Nachfolger wird Klaus Hammelbeck, der am 6. November mit einer gelungenen Einführungsveran-

staltung seine Tätigkeit als Pastoralreferent in Tilbeck aufnahm.

Für die Tilbecker Gläubigen wird sich nach außen hin aber erst einmal wenig ändern, denn Pfarrer Kap-penstiel wird weiterhin priesterliche Tätigkeiten wie Eucharistiefeier, Krankensalbung und Bußsakrament übernehmen.

Die Geschäftsführung

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Lieber Pfarrer Kappenstiel,

wir möchten wir uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken für die Zeit mit Ihnen als Leiter der Seelsorge und Geistlicher Rektor in Stift Tilbeck.

Danke für einen priesterlichen Menschen,• der uns ein konstruktives und kritisches Bild vom

christlichen Miteinander gegeben hat• der eine Kultur von christlicher Seelsorge in Stift

Tilbeck geprägt hat• der immer wieder dienend auf die christliche

Botschaft geschaut hat• der immer den Menschen in den Mittelpunkt gestellt

hat• der auch immer kritisch im Umgang mit der

Institution Kirche ist• der uns das Leitbild immer wieder vor Augen geführt

hat• der neue und weitsichtige Wege in der Sicherstellung

von Gottesdiensten gegangen ist • der kommunikativ, bewegend, charismatisch,

bescheiden, hilfreich und segensreich wirkt• den wir in den Gremien sehr vermissen werden, weil

er uns an die Dinge erinnert hat, die eigentlich wichtig sind

Ihre Fachbereichsleiterkonferenz des Bereichs Wohnen und des Konrad-von-Parzham-Hauses

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Marco Hesse:

Er hat sehr gute Arbeit geleistet.

Ludwina Wilken:

„Herr Kappenstiel ist ein Pastor zum Anfassen. Dies zeigt sich besonders in Sonn-

tagsgottesdiensten, wenn Erik (ein 12-Jähriger) Herrn Kappenstiel eng mit beiden

Armen umschlingt. So umschlungen teilt er dann die Kommunion aus.

Ein Pastor, der mit beiden Füßen auf dem Boden und im Leben steht, der Proble-

me sieht, benennt und anpackt.

Ein Pastor, der nicht nur gut reden kann, sondern auch eine wunderschöne Stimme

hat und gut singen kann.

Weitere Talente sind schauspielern, Gitarre spielen und von Hand nähen.

Pia Weinreich: Herr Kappenstiel macht die Messen immer gut.

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Reinhard Nieweler:

Ehrfurcht, Respekt. So ein Gefühl kommt auf bei mir, wenn ich an Herrn Kappenstiel

denke. Schön, dass er nicht so ganz geht. Zitate, die mir in Erinnerung geblieben sind:

„Kirchorte, Lernorte des Glaubens, Tilbeck ist so ein Lernort“

Bei der Frage: Was machen wir, wenn so viele kommen, dass nicht alle in die Kirche

passen? Antwort: „Wenn das unser größtes Problem wird, dann freue ich mich schon

jetzt auf dieses Problem.“

...und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu

schauen.

(Astrid Lindgren)

Manuel Mixdorf: Herr Kappenstiel hat gut beim Gemeinderat mitgemacht.

Andrea Lülf: Ein sehr verlässlicher und bodenständiger Seelsorger. Er kann seine theologischen

Ansprüche gut in eine verständliche und einfache Sprache bringen.

Beate Rehorst:

Herr Kappenstiel schafft es, nah an die Menschen zu kommen, auch an

Menschen mit Behinderung.

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Pfarrer Hermann Kappenstiel wünscht seinem Nachfolger Klaus Hammelbeck alles Gute für seine neue Aufgabe

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„Was mich antreibt, das ist das Staunen…“

Klaus Hammelbeck wird neuer Geistlicher Leiter in Tilbeck

Mit einem Gottesdienst, viel Musik und freundlichen Worten wurde am Montag, den 6. November 2017, Pastoralreferent Klaus Hammelbeck in seine neue Funktion als Leiter der Seelsorge in Stift Tilbeck eingeführt.

„Wir wollen einen Neuanfang, aber auch einen Über-gang feiern“, sagte Ruth Meyerink, Geschäftsführerin der Stift Tilbeck GmbH. Denn Hermann Kappenstiel, ehemals Geistlicher Leiter der Einrichtung, bleibt den Tilbeckern als Seelsorger erhalten, zieht sich aber aus der Leitung der Gremien zurück.

„Wir sind froh, mit Klaus Hammelbeck jemanden ge-funden zu haben, der genau passt“, bekräftigte Gene-ralvikar Dr. Norbert Köster und lobte die langjährige Arbeit von Hermann Kappenstiel, der wie Hammel-beck als Quereinsteiger in die Arbeit von Menschen mit Behinderung startete. „Hermann, du hast Tilbeck zu deinem Haus, deiner Herzensangelegenheit ge-macht.“ Tilbeck sei ein Ort, an dem das Christentum von Menschen lebendig in die Gesellschaft getragen werde, so der Generalvikar.

„In Tilbeck sagt man: Wir alle sind Seelsorger“, stimmte Sigrid Stegemann vom Arbeitskreis Seel-

sorge zu. „Das bedeutet auch, dass hier nicht allein gearbeitet wird, um Geld zu verdienen, sondern der Menschen vorbehaltlos als Mensch betrachtet wird.“

„Gott hat eine Vorliebe für Menschen ohne Lobby“, betonte auch Pfarrer Siegfried Thesing aus Havix-beck. Er freue sich über die Neubesetzung der Stelle in Stift Tilbeck, aber auch darüber, dass Hermann Kappenstiel ihm und seinen Gemeinden als Subsidiar erhalten bleibe. „Das ist wie ein Joker“, schmunzelte Thesing.

Pastoralreferent Klaus Hammelbeck freute sich über die freundliche Aufnahme in seiner neuen Arbeits-stelle. Nach dem Theologiestudium in Münster hatte er vor allem als Klinikseelsorger gearbeitet. Pfarrer Kappenstiel hinterlasse einen „gut bestellten Acker“. Zum Abschluss zitierte Hammelbeck Elke Pahud de Mortanges: „Was mich antreibt, das ist das Staunen. Das sind Menschen. Die machen mich staunen. Dass Gott (auch, so Klaus Hammelbeck) da ist, wo er nicht vorkommt. Wo er nicht ins Wort gebracht wird. Wo er gelebt wird. Wo Menschen Menschen die Gelegenheit geben, Mensch zu sein. Nicht mehr. Nicht weniger. Menschen, die wissen, was zu tun ist.“

Julia Kunze, Bunt-Stift-Redaktion

Abschied und Neubeginn:Die beiden Geschäftsführer Thomas Kronenfeld und Ruth Meyerink überreichen Klaus Hammelbeck ein Willkommens- und Pfarrer Hermann Kappenstiel ein „Abschieds“geschenk

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Das Konrad-von-Parzham-Haus wurde vor zehn Jahren mit dem Ziel errichtet, Betreuung und Pflege für Menschen mit Behinderung im Alter zusammenzubringen und zu profes-sionalisieren. Die Gebäudeplanung war damals äußerst zukunftsweisend, so ist das Haus komplett barrierefrei, verfügt über zwei Snoezelenräume und zwei Wintergärten. Über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um 64 Senioren mit Behinderungen und hohem Pflegebedarf oder geistigen/körperlichen Abbauprozessen. Es gibt ausschließlich Einzelzimmer, gelebt wird in vier Wohngruppen.

Konrad von Parzham lebte im 19. Jahrhundert als Kapuzinerbruder in Bayern und galt als ein großer Menschenfreund. 16 Stunden am Tag kümmerte er sich an der Pforte des Klos-ters um Wallfahrer und Pilger und wurde dafür selig- und heiliggesprochen.

„Ich glaube, wenn es den Begriff des personenzentrierten Denkens und Handelns damals schon gegeben hätte, dann würde dieser Begriff sehr gut in einen Satz mit Bruder Konrad passen“, schmunzelte Anke Leifer, Leiterin des Hauses.

Julia Kunze, Bunt-Stift-Redaktion

Konrad-von-Parzham-Haus

Momente aus 10 Jahren.

Wohnen und Leben

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Ein ganz besonderer Tag!

Jubiläumsfeier im Konrad-von-Parzham-Haus

Der zehnte Geburtstag des Konrad-von-Parzham-Hauses wurde am 15. November 2017 gefeiert. Bewohner/-innen, Mitarbeitende, Angehörige und gesetzliche Betreuer/-innen kamen am Morgen um 10 Uhr zu einem feierlichen Gottesdienst in der hauseigenen Kapelle zusammen.

Gemeinsam wurde gebetet, gesungen und eine eigens für das Parzham-Haus hergestellte Kerze entzündet. Es wurde auch der in den vergangenen Jahren verstor-benen Bewohner/-innen gedacht, die in diesem Haus noch ein schönes Zuhause gefunden hatten. Natürlich gab es die eine oder andere Rede zu diesem Anlass mit Rück- und Ausblicken und Dank an alle, die das Parzham-Haus mit Leben erfüllen. Zu den eindrucks-vollen Orgelklängen von Alltagsbegleiter Felix Osterkamp verließen dann alle Gäste die Kapelle, um sich zu einem kurzen Stopp am Wasserturm zu versammeln. Dort hatten Mitarbeitende der sozia-len Betreuung noch eine Überraschung vorbereitet.

Für alle Gäste waren bunte Luftballons aufgeblasen worden, die nun verteilt wurden. Und auf eine Auf-forderung hin wurden sie dann gleichzeitig losgelas-sen und flogen als buntes Bild am Himmel mit dem Wind davon. Dann ging es zurück zum Konrad-von Parzham-Haus. Sekt und Häppchen standen für die Gäste bereit, um bei lockeren Gesprächen anzustoßen. In den vier Wohnbereichen waren schon die Tische gedeckt, und ein leckeres Drei-Gänge-Mittagessen wartete darauf, gegessen zu werden. Natürlich durfte die so sehr beliebte Herrencrème nicht fehlen! Eine kurze Mittagsruhe musste sein, das war nach diesem anstrengenden Morgen keine Frage. Zeit genug für die

Geschäftsführer Thomas Kronenfeld gratuliert der Pfl egedienst-leiterin Anke Leifer mit einem bunten Blumenstrauß.

Diese Kerze wurde zum 10. Geburtstag hergestellt

Wohnen und Leben

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Mitarbeiter/-innen, einmal durchzuschnaufen und die Kaffeetafel für den Nachmittag einzudecken. Denn kein Geburtstag ohne Kaffeetrinken und vielleicht ein kleines Gläschen Eierlikör! Alle ließen es sich schme-cken, und nachdem die Tische wieder abgeräumt wa-ren, wurde es kreativ. In allen Wohngruppen wurde gemeinsam gemalt, gebastelt, gesungen und vorgele-sen. Die kleinen Kunstwerke finden bestimmt für eine Weile einen guten Platz in den Wohnräumen. Mit viel Ruhe und Gemütlichkeit klang dieser besondere Tag dann aus und wird in schöner Erinnerung bleiben.

Christiane Last, Mitarbeiterin Konrad-von Parzham-Haus

Bewohnerin Gisela Marquering lässt am Wasserturm lachend einen Ballon aufsteigen

Bewohner/-innen, Mitarbeitende, Angehörige und gesetzliche Betreuer/-innen kamen am Morgen um 10 Uhr zu einem feierlichen Gottesdienst in der hauseigenen Kapelle zusammen.

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Viele bunte Luftballons wurden vom Wasserturm aus auf die Reise geschickt

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v. l. Hanna Kuhlmann( Organisatorin), Michaela Lorenz, Hedda Marwig, Marion Schmitz (2. Vorsitzende), Elsbeth Remke (1. Vorsitzende), kniend: Laura Weid-mann, im Geiste anwesend: Peter Hill

Die Würfel sind gefallen!

Neuer Bewohnerbeirat gewählt

Die Bewohnerbeiräte sind ein wichtiges Instrument der Mitbestimmung für die Menschen, die in den Wohngruppen der Stift Tilbeck GmbH leben. Münster hat die neuen Vertreter und Vertreterinnen gewählt. In den kommenden vier Jahren wird der Wohnbereiches 4 in Münster durch große Frauenpower vertreten. Hanna Kuhlmann und Peter Hill werden den Räten assistieren. Die Wahl fand im Mehrzweckraum des Ludgerushauses statt. Alle Anwesenden verfolgten mit großer Spannung die Auszählung der Stimmen. Immer wieder brandete Applaus auf, als die Ergebnis-se bekanntgegeben wurden.

In den Bewohnerbeirat wurden gewählt:

Elsbeth Remke (Haus Nikolai) 1. VorsitzendeMarion Schmitz (Haus Daniel) 2. VorsitzendeLaura Weidmann (Haus Nikolai)Hedda Marwig (Haus Daniel)Michaela Lorenz (Haus Noah)

Sigrid Stegemann, Fachbereichsleiterin WB 4

Herzlichen Glückwunsch!

Stimmauszählung

Wohnen und Leben

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Große Freude über den neuen Bus : v. l. Geschäftsführer Thomas Kronenfeld, Elisabeth Klöpper, Lisa Steens, Ilona Höhne und Fachbereichsleiterin Sigrid Stegemann

Mehr Mobilität für Wohngruppe Baumgarten

Aktion Mensch fördert neuen VW-Bus

Für dieses Geschenk stehen die Tilbecker gerne im Regen! Im November wurde der neue VW-Bus, gefördert von der Aktion Mensch, geliefert. Beglückt wurde das neue Wohnhaus Baumgarten in Biller-beck. Geschäftsführer Thomas Kronenfeld freute sich sehr, den Schlüssel des Busses übergeben zu können: „Mobilität ist insbesondere für die junge Zielgruppe und auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkun-gen von hoher Bedeutung, um Teilhabe zu erleben.“ Der Bus verfügt über fünf Sitzplätze plus Fahrer und auch einen Platz für Rollstuhlfahrer. Das Besonde-re: Rollstuhlfahrer können ohne größeren Aufwand transportiert werden.

Gerade für junge Menschen mit mehrfacher Behin-derung ist der öffentliche Nahverkehr nur bedingt nutzbar. Daher ist der Bus insbesondere in der Frei-zeitgestaltung, z. B. für Diskobesuche oder Besuche bei Freunden in der näheren Umgebung, von großer Bedeutung für die Zielgruppe. Ein Jahr lang hatten Bewohner und Mitarbeitende auf das Gefährt hinge-fiebert, die Freude ist nun entsprechend riesig. Vorher musste jede Tour im Voraus geplant und mobile Fahr-dienste angefordert werden. „Wir kooperieren außer-dem mit dem Verein ‚Kids mit Handicap‘, der auch einen Bulli hat“, sagt Sigrid Stegemann. „Die freuen

sich natürlich auch jetzt sehr, weil wir jetzt insgesamt zwei Rolli-Fahrer mitnehmen können.“ Für Lisa Klöp-per, Leiterin des Wohnangebots Baumgarten, ist die Übergabe des Busses gleichzeitig mit einem Abschied verbunden: Am Freitag wird die Pädagogin in Eltern-zeit gehen, neue Leiterin wird Lisa Steens.

Julia Kunze, Bunt-Stift-Redaktion

Geschäftsführer Thomas Kronenfeld freut sich sehr, den Schlüs-sel des Busses an die zukünftige Leiterin Lisa Steens übergeben zu können

Wohnen und Leben

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Meine Hände sprechen Bände

Handmassage – die schöne Entspannung

Am Freitag, den 18. August 2017, passierte etwas Aufregendes im Konrad-von-Parzham-Haus. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hatte sich angekündigt, um einen Videofilm zu drehen.

Der Anlass? Felix Osterkamp wird seit November 2016 im Rahmen des Modellprojekts Perspektive in der Altenhilfe in einer Weiterbildung zum Betreu-ungsassistenten geschult. Das theoretische Wissen wird an einem Tag der Woche im Unterricht beim Deutschen Roten Kreuz vermittelt, den praktischen Teil erlernt Felix Osterkamp im Konrad-von-Parz-ham-Haus unter Anleitung von Mitarbeitenden der Sozialen Betreuung. Diese Ausbildung wird durch den LWL gefördert! Um einen Einblick in seine tägliche Arbeit zu geben, hatte Felix Osterkamp sich etwas Besonderes überlegt: ein Entspannungsan-gebot für Bewohner/-innen des Hauses, eine Hand-massage! Dieses Angebot hatte er schon ein paarmal bei einigen Damen im Haus durchgeführt und damit schöne Wohlfühlmomente erzeugt. Die Suche nach einer Bewohnerin, die im Film mitwirken wollte,

dauerte nicht lange, und so kam es, dass Felix sich für diese Aufgabe gemeinsam mit Monika Geister aus der Wohngruppe 1 in Ruhe vorbereiten konnte. Natürlich war am Tag des Drehs das Lampenfieber groß. Aber da die beiden sich gut kennen und Monika Geister die Massage sehr genießt, wurde die Filmaufnahme ein gelungenes Erlebnis, und Felix Osterkamp war anschließend sehr glücklich!

Den ganzen Film kann man unter dem Linkhttp://www.video.lwl.org/auf der Homepage des Landschaftsverbands Westfa-len-Lippe ansehen.

Viel Spaß!

Christiane Last, Konrad-von-Parzham-Haus

Handmassage - die schöne Entspannung

Felix Osterkamp begrüßt Monika Geister zu seinem Wohl-fühlangebot

Wohnen und Leben

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„Ich gehe gestärkt daraus hervor“

Erzieherin Daniela Große-Föller leidet nach dem Übergriff einer Bewohnerin unter einer posttrauma-tischen Belastungsstörung. Monatelang kann sie nicht mehr arbeiten. Doch mit Hilfe des Betrieblichen Wiedereingliederungsmanagements (BEM) hat sie Schritt für Schritt den Weg zurück in ihre alte Stelle in Stift Tilbeck gefunden.

Nachtschichten macht Daniela Große-Föller noch nicht. Zu viel Respekt hat die gelernte Erzieherin vor der Aufgabe, nachts alleine Bewohner in einer Wohngruppe für psychisch kranke Menschen zu betreuen. Aber: „Ich habe 18 Jahre lang Nachtschich-ten gemacht, und mir ist bis zum Übergriff nie etwas passiert“, sagt sie entschlossen. „Der nächste Schritt ist es, zu erfahren, dass ich es wieder schaffen kann.“ Wenn Große-Föller im Januar voraussichtlich ihre erste Nachtschicht wieder meistert, wird über ein Jahr vergangen sein seit der Nacht, die sie aus ihrem Alltag katapultierte. An einem Abend kurz vor Weihnachten 2016 hat sie Nachtdienst in der Wohngruppe und dreht wie immer ihre letzte Runde. In einem Flur eine laute Auseinandersetzung. Durch eine der offenen Zimmertüren erblickt sie: Chaos. Scherben einer umgestoßenen Nachttischlampe, kaputte Bilderrahmen, hingeschmissene CDs. Die Er-zieherin beruhigt die Bewohnerin, räumt das gröbste Chaos zur Seite. „Dann weiß ich nichts mehr“, erzählt Daniela Große-Föller ruhig. Ein Trauma, wird der Arzt später feststellen.

Als die Pädagogin wieder zu sich kommt, liegt das Nachttischschränkchen in Trümmern. Sie sitzt auf dem Boden, hält die junge Frau von hinten fest. Große-Föller schmerzt der Kopf, sie muss sich orien-tieren. Sie weiß: Die Bewohnerin verliert gelegentlich die Kontrolle über ihre Impulse. Die Überreaktion ist vorbei, die Bewohnerin jammert vor sich hin: „Nicht loslassen, nicht loslassen!“Daniela Große-Föller beruhigt die junge Frau und führt den Nachtdienst mechanisch bis zum Ende durch. Wie vorgeschrieben trägt sie den Übergriff zur Dokumentation ins Verbandsbuch ein. Erst als die Kollegin morgens zum Frühdienst kommt und sie den Vorfall schildert, bricht sie zusammen. „Ich war einfach fertig und habe nur geheult“, erin-nert sich Große-Föller. Die Kollegen und der Hausarzt raten ihr, zum Durchgangsarzt zu gehen, der auf Ar-beitsunfälle spezialisiert ist. „Das war ein komisches Gefühl, ich hatte ja keinen gebrochenen Arm!“ Und

einen Durchgangsarzt für psychische Erkrankungen gibt es nicht. Doch der Arzt kennt die Klientel und di-agnostiziert eine posttraumatische Belastungsstörung. Routinemäßig schreibt er sie krank und leitet ihren Fall an die Berufsgenossenschaft (BGW) weiter.

„Ich bin so froh, wie positiv und mit wieviel Wohlwollen die Wiedereingliederung für mich gelaufen ist. Ich fühle mich wirk-lich aufgefangen und gehe gestärkt daraus hervor.“

Arbeit

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„Das war wirklich toll. Die BGW hat mir direkt zwei Psychologen in meinem Umfeld herausgesucht, mit denen die Genossenschaft zusammenarbeitet und die auf das posttraumatische Belastungssyndrom spezi-alisiert sind. Innerhalb einer Woche hatte ich meinen ersten Termin, auf den ich sonst vielleicht Monate hätte warten müssen.“

Eine große Stütze: Ihre Teamleiterin und die Wohn-bereichsleiterin der Stift Tilbeck GmbH haben Ver-ständnis und bleiben mit ihr in Kontakt. „Ich habe das als sehr wertschätzenden Austausch empfunden“, so Daniela Große-Föller.Doch wie soll es weitergehen? Arbeitnehmer/-innen, die länger als sechs Wochen im Jahr krankgeschrie-ben sind, erhalten nach einiger Zeit eine Einladung zum Betrieblichen Wiedereingliederungsmanage-ment. Daniela Große-Föller ist sehr froh, dass ihre Vorgesetzten sie über den Brief der Personalabteilung im Voraus informierten. „Das BEM-Verfahren kannte ich nur vom Hörensagen. Ich war verunsichert, hatte Angst: Was passiert mit mir, was kommt auf mich zu?“

Sie nimmt Kontakt zur Mitarbeitervertretung (MAV) auf. Markus Grotthoff, Vorsitzender der MAV der Stift Tilbeck GmbH, beruhigt sie: „Die Einladung zu einem BEM-Gespräch ist das normale Verfahren nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit. Dabei ist es egal,

ob man diese zusammenhängend oder gestückelt gefehlt hat.“

Daniela Große-Föller lässt sich darauf ein. Das Ge-spräch findet in einem geschützten Raum statt - mit ausreichend Zeit, nicht zwischen Tür und Angel. „Früher waren das die Kranken-Rückkehr-Gesprä-che“, sagt Markus Grotthoff, „Aber die hatten einen anderen Anstrich. Beim BEM-Gespräch ist der Mit-arbeiter Herr des Verfahrens.“ Daniela Große-Föller holt sich Beistand von der Mitarbeitervertretung der Stift Tilbeck GmbH, optional hätte sie auch den Be-triebsarzt, jemanden von der Personalabteilung oder gegebenenfalls den Schwerbehindertenvertreter mit einladen können. „Zwar verstehe ich mich sehr gut mit meiner Team-leiterin und der Wohnbereichsleiterin, aber das hat für mich einen anderen Rahmen, das ist für mich Leitungsebene“, erzählt die Erzieherin. „Es war gut, dass noch jemand Neutrales dabei war. Ich finde, man muss mit Vertrauen in so ein Gespräch gehen kön-nen.“

Besprochen wurde der Stand ihrer Traumatherapie und ob und wann mit einer Wiedereingliederung gestartet werden könnte. „Ich kann das nur als sehr positiv schildern“, erinnert sich Daniela Große-Föller, „denn wir haben genau da hingeguckt, wie ich mir eine Wiedereingliederung vorstellen könnte,

BEM Betriebliches Eingliederungsmanage-ment (BEM) ist ein Instrument des Arbeitgebers zur Wiedereingliederung langfristig erkrankter Mitarbeiter/-innen.

Ziel des Eingliederungsmanagements ist es, die Mitarbeitenden mit geeigneter Unterstüt-zung im Betrieb zu halten und Entlassungen wegen Erkrankung oder Behinderung zu vermeiden.

Die stufenweise Wiedereingliederung, oft auch „Hamburger Modell“ genannt, kann als Maßnahme des BEM empfohlen werden und soll arbeitsunfähigen Beschäftigten ermög-lichen, sich schrittweise wieder an die bisherige Arbeitsbelastung zu gewöhnen. Sie wird vom Arzt in Abstimmung mit Patient und Arbeitgeber verordnet.

Medizinische Voraussetzung für eine stufenweise Wiedereingliederung ist eine ausrei-chende Belastbarkeit und die Prognose, dass die stufenweise Eingliederung wieder zur Herstellung der Arbeitsfähigkeit am alten Arbeitsplatz führen wird.

(Quelle: einfach-teilhaben.de)

Arbeit

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in Absprache mit meinem Arzt.“ Im Juni startete die Erzieherin dann wieder mit erst zwei, dann vier Stunden und ausschließlich Tagschicht in einer Fünf-Tage-Woche. „Zwischendurch habe ich immer wieder mit meiner Team- und Wohnbereichsleitung reflektiert. Es war ein gutes Miteinander im Gespräch, sie haben meine und ich mir auch ihre Sorgen und Nöte angehört“, sagt Große-Föller. „Ich weiß, dass es für meine Kollegen nicht einfach ist, wenn man sagt: Ich kann jetzt keine Nachtdienste mehr machen. Ich habe selber jahrelang Kollegen vertreten. Aber es ging gerade einfach nicht.“ Was der Pädagogin wichtig war: Wieder in ihrer alten Wohngruppe tätig zu sein, mittlerweile in vollem Stundenumfang in Tag- und Wochenendschichten. Der Umgang mit der übergriffigen Bewohnerin sei ganz normal.

Daniela Große-Föller holt sich Beistand von der Mitarbeiterver-tretung der Stift Tilbeck GmbH.

Nur in die Nachtschichten traut sie sich nach dem Übergriff noch nicht, aber die Termine stehen. Im Januar wird es soweit sein - und mit Rückendeckung: „Die ersten ein bis zwei Nachtbereitschaften wird mir jemand zur Seite gestellt“, erzählt Große-Föller. Und resümiert: „Ich bin so froh, wie positiv und mit wie viel Wohlwollen die Wiedereingliederung für mich gelaufen ist. Ich fühle mich wirklich aufgefan-gen und gehe gestärkt daraus hervor.“ Gerührt hätten sie vor allem ihre Kolleginnen sowie ihre Team- und Wohnbereichsleitung: „Mein Blick zur Leitung ist ein anderer geworden. Ich habe immer Vertrauen zu ihnen gehabt. Aber dass auch mir so viel Vertrauen geschenkt und Wertschätzung entgegenge-bracht wurde, hat mich überwältigt.“

Julia Kunze, Bunt-Stift-Redaktion

Das BEM-Verfahren ist sehr umfangreich.

Eine große Stütze waren für Daniela Große-Föller ihre Team-leiterin und die Wohnbereichsleiterin der Stift Tilbeck GmbH. Sie haben Verständnis und bleiben mit ihr in Kontakt. „Ich habe das als sehr wertschätzenden Austausch empfunden“, so Daniela Große-Föller.

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Am Ende fl ossen sogar ein paar Tränen

Jubiläumsfeier in Tilbecker Werkstatt40 Beschäftigte der Tilbecker Werkstätten für ihre

jahrelange Mitarbeit geehrt

„Das Wichtigste ist, dass man gerne zur Arbeit geht“, sagte Thomas Kronenfeld, Geschäftsführer der Stift Tilbeck GmbH, bei der diesjährigen Ehrung der Jubi-lare in den Tilbecker Werkstätten. Und das bewies die fröhliche Stimmung beim Jubiläumsnachmittag, der mit vielen Freunden und Verwandten bei Kaffee und Kuchen begangen wurde. Kronenfeld, Werkstattleiter Stefan Rüter sowie Sabine Wagner vom Werstatt-Rat gratulierten einzeln jedem der vierzig Jubilare und überreichten als Geschenk Armbanduhren. 17 Männer und Frauen mit Behinderung sind seit zehn bzw. 15 Jahre in der Werkstatt beschäftigt. Unter ihnen auch Cornelia Schauer, die ihrem Werkstattleiter prompt das Mikrofon aus der Hand nahm. „Ich möchte auch noch etwas sagen“, so Schauer mit Nachdruck. „Ich möchte mich für die ganze Unterstützung bedanken, die ich hier bekommen habe.“

Zehn Jubilare sind schon seit 20 bzw. 25 Jahren Beschäftigte der Werkstatt, weitere zehn sind 30 und 35 Jahre an ihrem Arbeitsplatz in Tilbeck. „Wo gibt es das heutzutage noch?“, freute sich Geschäftsführer Thomas Kronenfeld.

Seit zehn Jahren sind Beschäftigte der Tilbecker Werkstätten: Fatmana Caput, Christian Dißelkamp, Songül Kortak, Pierre Reuther, Ben Rohling, Lisa-Marie Rüsing, Cornelia Schauer, Eva-Maria Schega, Daniel Smiletzki, Susanne Thierau, Thorsten Tschoepe, Chris Vatheuer, Marcus Wahner, Rosemarie Walter.

15-jähriges Werkstattjubiläum feierten Anke Höfinghoff, Gaby Snik und Michaela Weber.

Schon seit 20 Jahren in den Tilbecker Werkstätten sind Ute Kolbinger, Maria Lemmermöhl, Sven Neid, Bettina Ribbat, Roswitha Schmidt und Barbara Tombrock.

Karola Ahrens, Markus Hülskötter, Ruth Müller und Anja Zurloh sind seit 25 Jahren in der Werkstatt beschäftigt.

Bereits seit 30 Jahren sind Marion Ahlers, Annette Finkenbrink, Margarethe Götting, Hedda Marwig und Elke Willeke in Tilbeck beschäftigt.

Fröhliche Stimmung beim Jubiläumsnachmittag, der mit vielen Freunden und Verwandten bei Kaffee und Kuchen begangen wurde

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35-jähriges Werkstattjubiläum feierten Gabriele Gerhard, Monika Gude, Friederike Kölsche, Monika Peterzumplatz und Beate Wickenburg.

Und sagenhaftes 40-jähriges Jubiläum feierten Regina Kratochwil, Lieselotte Otterbein und Marian-ne Schmitz. Die drei Damen erhielten neben der Uhr noch einen großen Blumenstrauß.

Marianne Schmitz, Regina Kratochwil und Lieselotte Otterbein sind seit 40 Jahren in den Tilbecker Werkstätten beschäftigt

Cornelia Schauer nahm ihrem Werkstattleiter prompt das Mikro aus der Hand

Werkstattleiter Stefan Rüter gratuliert Michaela Weber

Am Ende flossen sogar ein paar Tränen: Eine der ältesten Beschäftigten geht in diesem Jahr in den Ruhestand. Für sie war das Jubiläum zugleich der Beginn vom Abschied von ihrer Arbeitsstätte.

Julia Kunze, Bunt-Stift-Redaktion

Arbeit

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Arbeit

„Was ich mir in den Kopf setze, das schaffe ich auch“

Interview mit Alltagsbegleiterin Nina Wiedau

Bunt-Stift: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Arbeitsvertrag! Wie kam es dazu?

Nina Wiedau: Ich bin Alltagsbegleiterin. Vorher habe ich bei der Varia gearbeitet – im Café. In dieser Zeit durfte ich Praktika im Konrad-von-Parzham-Haus machen. Dieses Jahr habe ich dann das Angebot bekommen, komplett ins KvPH zu wechseln. Das war eine schwere Entscheidung für mich, weil ich nun nicht mehr in einem geschützten Rahmen arbeiten sollte. Aber ich finde es schön, dass ich diese Chance bekommen habe. Jetzt bin ich eine „richtige“ Mitar-beiterin, die Verantwortung übernehmen muss.

Bunt-Stift: Wie war Ihr beruflicher Werdegang?

Nina Wiedau: Zunächst habe ich eine Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin gemacht, aber keine passen-de Stelle bekommen. Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Auch für die Ausbildung zur „vollen“ Hauswirtschafterin gab es keinen Platz. Ich habe dann geschaut, was ich noch machen kann. Mir war wich-tig, mit Menschen zu arbeiten. Im Büro könnte ich nicht den ganzen Tag über sitzen. Auch eine Werkstatt kam für mich nicht in Frage. Ich informierte mich. So kam es dann, dass ich die Ausbildung zur Alltags-begleiterin gemacht habe. Zweimal im Jahr muss ich Fortbildungen machen, um diesen Schein behalten zu können.

Bunt-Stift: Wie sieht ein normaler Arbeitstag für Sie aus?

Nina Wiedau: Ich habe eine Viertagewoche. Mon-tags ist frei. Ich wohne in Drensteinfurt mit meinem Freund zusammen. Um 8 Uhr fahre ich dort los. Mit Bus und Bahn über Münster wäre der Weg zu kompliziert und zu lang. Es geht nur mit dem Auto. Um 9 Uhr fange ich an zu arbeiten. Ich gehe in die Wohngruppen und biete Einzelbetreuungen an. Zum Beispiel „Entspannen“. Das mache ich mit der Ocean Drum. Oder ich begleite die Bewohner und Bewoh-nerinnen in den Snoezelenraum. Wir machen viele Angebote. Spaziergänge. Cafébesuche. Die Arbeit ge-fällt mir richtig gut! Es ist schön zu sehen, wenn sich die Bewohnerinnen freuen, wenn ich etwas mit ihnen unternehme. Ich freue mich sehr, in ihre strahlenden Gesichter zu blicken. Das ist toll!

Bunt-Stift: Sie sind in Ihrer Arbeit mit viel Leid konfrontiert. Wie gehen Sie damit um?

Nina Wiedau: Es gibt schwere Zeiten, wenn Bewohner/-innen versterben. Wenn man damit nicht klarkommt, ist der Beruf nichts für einen. Ich kann in solchen Fällen mit Mechthild Gausepohl, meiner Vorgesetzten, reden. Für mich ist es wichtig, einen Ausgleich im Privatleben zu haben. Ich treibe dann Sport oder treffe mich mit Freunden. Ich gehe lieber nach außen, anstatt zu grübeln. Tote sehen, das möch-te ich nicht. Das traue ich mir nicht zu. Ich möchte die Menschen so in Erinnerung behalten, wie ich sie lebendig gekannt habe. Vielleicht kann ich das später einmal, wenn ich älter bin.

Bunt-Stift: Was glauben Sie, passiert nach dem Tod? Welche Rolle spielt Religion in Ihrem Leben?

Nina Wiedau: Ich bin katholisch getauft. Das haben meine Eltern für mich entschieden. Aber ich glaube, dass nach dem Tod noch etwas kommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alles mit dem Tod endet. Aber das weiß niemand. Wir leben ja hier und jetzt auf der Erde. Wenn jemand stirbt, tröste ich die traurigen Mitbewohner/-innen. Ich glaube, Verstorbene wachen von oben über uns und werden irgendwie immer im Gespräch mit uns bleiben. Sie werden nie ganz weg sein!

Nina Wiedau an ihrem Arbeitsplatz im Konrad-von-Parzham Haus.Die Freude an ihrer Arbeit ist ihrem strahlenden Gesicht anzusehen.

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Arbeit

Bunt-Stift: Was sind die schönen Momente bei der Arbeit?

Nina Wiedau: Alles ist schön! Ja, Menschen sind heute so, morgen anders gelaunt, aber das hat nichts mit mir zu tun. Wenn eine Person heute etwas nicht möchte, dann vielleicht morgen. Ich nehme das nicht persönlich.

Bunt-Stift: Wie gehen Sie mit neuen Herausforde-rungen im Arbeitsalltag um?

Nina Wiedau: Ich habe gute Unterstützung. Ein gutes Beispiel ist die Rätselrunde gestern. Das hatte ich noch nicht selbst gemacht, nur einige Male zuge-schaut. Dann frage ich nach, wie ich es machen kann, und mache es dann.

Bunt-Stift: Sind Sie stolz darauf, was Sie erreicht haben?

Nina Wiedau (strahlt): Ja. Ich bin sehr stolz. Der Weg war nicht einfach. Die vielen Termine beim Arbeitsamt. Es gab dort einen schlimmen Berater. Ich hatte Angst, zu Terminen zu gehen. Meine Familie hat mich da unterstützt. Die Eltern haben mir Mut gemacht. Schließlich konnte ich die Berufsberaterin wechseln. Von ihr erfuhr ich, dass Tilbeck integrative Arbeitsplätze anbietet. Ich rief an. Zunächst wollte ich wissen, ob es in Tilbeck auch eine Eisdiele gibt. Ich war erst etwas enttäuscht. Aber ich erfuhr, dass das

Café am Turm Stellen anbot. Ich habe mich beworben und wurde eingestellt. Es war ein weiter Weg. Nach meiner Ausbildung hatte ich über das Arbeitsamt vie-le Jobs. Ich muss sagen, es gibt schwarze Schafe unter den Chefs, die wahrscheinlich nur darauf aus waren, das Geld vom Amt zu bekommen. Nach der Probezeit hieß es dann: Tschüs und auf Wiedersehen! Ich war sehr enttäuscht. Ich habe mich dann bewusst entschie-den, meinen Behindertenschein einzusetzen, einen in-tegrativen Job zu akzeptieren, um etwas geschützt zu sein. Jetzt habe ich einen Arbeitgeber, der für mich da ist und der mich auffordert, auf mich selbst zu achten, damit es mir gut geht. Ich bin froh, dass ich jetzt hier bin! Zunächst hatte ich Angst, als Arbeitnehmerin mit Behinderung nicht ernst genommen zu werden, aber das war nicht so. Ich fühle mich als gleichwertige Mitarbeiterin auf Augenhöhe.

Bunt-Stift: Wo sehen Sie sich in zehn, in zwanzig Jahren? Welche Ziele haben Sie für Ihr Leben?

Nina Wiedau: Ich kann mir gut vorstellen, die Arbeit hier bis zur Rente zu machen. Privat wünsche ich mir, Kinder zu haben und eine Familie mit allem, was dazugehört: Haus, Hund. Mein größter Traum ist es, einen Hund zu besitzen, den ich als Therapiehund ausbilde. Dann kann ich mit ihm zusammen arbeiten. So ein Hund muss schon eine gewisse Größe haben und einen festen Charakter. Auf jeden Fall muss er ausgebildet sein, wenn ich ihn mit zur Arbeit neh-me. Ich mag keine halben Sachen! Es wird bestimmt gelingen. Was ich mir in den Kopf setze, das schaffe ich auch!

Bunt-Stift: Liebe Frau Wiedau, wir bedanken uns herzlich für das interessante Gespräche und wün-schen Ihnen weiterhin alles Gute und viel Freude bei Ihrer Arbeit.

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Die spannende Wahl des Werstatt-Rats und die Wahl der Frauen-Beauftragten in der WENO

Alle denken immer, so eine Wahl ist total einfach!!! Ist es aber nicht!!! Und es macht auch noch Spaß dabei!!!

Zuerst muss ein Wahlvorstand ernannt werden, dieser sollte aus drei Personen bestehen.Der Wahlvorstand sollte mindestens eine Frau ent-halten und möglichst aus den eigenen Reihen der Beschäftigten sowie ein oder zwei Wahlhelfern aus den Reihen der Mitarbeiter gebildet werden, die bei Bedarf die Wahl unterstützen.Die Wahlen finden alle vier Jahre statt.Diesmal war es neu, eine Frauen-Beauftragte zu wählen, die ausschließlich für die Belange der Frauen zuständig ist.Somit wurden die Frauen-Beauftragte und ihre Stell-vertreterin logischerweise ausschließlich von Frauen gewählt.

Der Wahlausschuss setzte sich schließlich aus Heike Büttner, Dorothea Bussmann und Lars Henn zusam-men und wurde unterstützt von Michael Rohkemper und Marc Loose.

Dorothea Bussmann und Lars Henn fertigten mit Hilfe von Heike Büttner und Marc Loose diverse Schriftstücke am PC an, die in Vorbereitung auf die

Wahl ausgehängt werden mussten.Vom Wahlausschreiben über die Listen der Wahl-berechtigten und derer, die von den Beschäftigten gewählt werden dürfen, bis zu den Listen zur Wahl der Frauen-Beauftragten.

Mit jedem neuen Aushang am Schwarzen Brett stieg die Spannung in der WENO.Wer lässt sich zur Wahl aufstellen, und wer wird letztendlich zum Werstatt-Rat und zur Frauen-Beauf-tragten gewählt?!

Dazu kam noch wie bei jeder vernünftigen Wahl die Versendung der Briefe zur Briefwahl für die Beschäf-tigten, die auf den Außenarbeitsplätzen (z. B. in der Varia) arbeiten, sowie auch für diejenigen, die am Wahltag nicht anwesend sein konnten. Jeder, der sich zur Wahl aufstellen lassen wollte, musste mindestens drei Personen für sich gewinnen, die ihre oder seine Kandidatur unterstützen.So entstand auch indirekt ein kleiner Wahlkampf und das „Ringen“ um Stimmen.

Letztendlich kandidierten sechs Personen für die Wahl des Werstatt-Rates und drei Frauen zur Wahl der Frauen-Beauftragten. Dann wurden die Wahlzet-tel vorbereitet, Wahlurnen aufgestellt, und der Wahl-tag konnte beginnen.

In den Werstatt-Rat wurden gewählt:

Christiane Siebert Stephan Grell Michael Fehmer

Arbeit

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Zur Frauen-Beauftragten und ihrer Stellvertreterin wurde gewählt:

1. Frauen-Beauftragte 2. StellvertreterinPetra Alfert Michaela Bußmann

Petra Alfert war urlaubsbedingt leider nicht anwesend, wurde aber am Folgetag ebenfalls beglückwünscht.

Jetzt kann die Arbeit des Werstatt-Rats und der Frauen-Beauftragten und ihrer Stellvertreterin in der WENO beginnen, vor allem auch durch Veränderun-

gen in der WMVO (Werkstätten-Mitwirkungsverord-nung), durch das neue BTHG (Bundesteilhabegesetz) und hier speziell auch in Bezug auf Mitwirkung und Mitbestimmung in der WfbM.

Marc Loose, Wahlausschuss WENO

Alle gewählten Personen wurden am darauffolgenden Tag in einer Betriebsversammlung gefragt, ob sie die Wahl annehmen, und auch zur Wahl beglückwünscht.

Michael Rohkemper mit Michaela Bußmann und Michael Fehmer

Stephan Grell, Christiane Siebert

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Die Wahl 2017

Werkstatt-Rat und Frauen-Beauftragte der Tilbecker Werkstätten

Am 23. November 2017 fanden in den Tilbecker Werkstätten die Wahlen zum Werstatt-Rat und erst-malig zur Frauen-Beauftragten statt.

Am 12. November 2017 traf sich der Wahlvorstand zum ersten Mal, um die Wahlen vorzubereiten. Walter Till, der schon vor vier Jahren Mitglied im Wahlvor-stand war, sprach weitere Kollegen und Beschäftigte persönlich an und überzeugte sie, den neuen Wahlvor-stand 2017 zu gründen.Mitglieder des Wahlvorstands waren Christiane Schmitz, Michael Gödde, Jochen Wethmar, Walter Till und Sven Hintemann.

Zu den Aufgaben des Wahlvorstands gehörte die gesamte Organisation der Wahl. Als Leitfaden dienten uns Broschüren der Werkstatträte Deutschlands. Wir hielten uns an Checklisten, die die Aufgaben eines Wahlvorstands vor der Wahl, während der Wahl und nach der Wahl klar definieren. Es gibt für eine Wahl sehr strenge Richtlinien, die unbedingt einge-halten werden müssen. Wir haben uns vor der Wahl mehrmals getroffen, und jeder wurde mit Aufgaben betraut, die bis zum Wahltag zu erledigen waren. In den Checklisten stand auch genau, in welchen Zeit-räumen der Wahlvorstand bestimmte Ankündigungen zur Wahl machen muss. Es wurde zudem ermittelt, wer laut Richtlinien überhaupt wahlberechtigt und wer wählbar ist. Auch die Wahlvorschläge und Anträ-ge zur Briefwahl wurden zu vorgegebenen Terminen eingereicht bzw. angenommen.

Für den Werstatt-Rat haben sich zehn Kandidat/-innen aufstellen lassen. Für die Frauen-Beauftragte fanden sich drei Kandidatinnen.

Am Tag vor der Wahl wurde der große Besprechungs-raum in den Tilbecker Werkstätten zu einem Wahl-lokal umfunktioniert. Wahlkabinen und Wahlurnen wurden aufgestellt. Eine Liste mit allen Wahlberech-tigten und die Wahlzettel wurden bereitgelegt.

Am 23. November 2017 von 8 bis 15 Uhr konnte dann in den Tilbecker Werkstätten gewählt werden. Die Gruppenleiter begleiteten die Wahlberechtigten, die Assistenz benötigten, beim Wahlvorgang. Andere

kamen selbstständig und machten ihre Kreuze nach kurzer Erläuterung und Erklärung durch den Wahl-vorstand. Der Ablauf deckte sich mit dem einer uns allen bekannten Kommunal-, Landtags- oder Bundes-tagswahl. Die Wahlberechtigten wurden in einer Liste abgehakt und hatten dann die Möglichkeit, geheim zu wählen. Auf den Wahlzetteln standen alle Kandida-ten, die sich haben aufstellen lassen, namentlich und mit einem Farbfoto. Jeder Wahlberechtigte hatte bei der Wahl zum Werstatt-Rat fünf Stimmen. Bei der Wahl zur Frauen-Beauftragten konnte nur eine Stim-me vergeben werden.

Die Wahlen zum Werstatt-Rat und zur Frauen-Beauf-tragten waren in diesem Jahr ungeheuer spannend. Lange Kopf-an-Kopf-Rennen machten die Auszäh-lung der Stimmen sehr aufregend und interessant. Wir als Wahlvorstand hätten aufgrund der knappen Ergebnisse gerne alle Kandidat/-innen im Werstatt-Rat bzw. als Frauen-Beauftragte gesehen. Doch auch hier mussten wir uns an die vorgegebenen Richtlinien einer Wahl halten. Es gehört nun mal dazu, dass ein Teil der Kandidat/-innen die Wahl verliert. Obwohl wir dabei bleiben: Diese Wahl hatte eigentlich keine Verlierer verdient.

Insgesamt haben 167 Wahlberechtigte die Möglich-keit, den Werstatt-Rat zu wählen, wahrgenommen. 98 weibliche Wahlberechtigte haben ihre Stimme zur Wahl der Frauen-Beauftragten abgegeben. Bei Wahl zum Werstatt-Rat und zur Frauen-Beauftragten waren jeweils lediglich vier ungültige Wahlzettel zu ver-zeichnen. Wir waren mit der Beteiligung an den Wah-len sehr zufrieden und möchten uns ganz herzlich bei allen Wählern sowie allen Gruppenleitern bedanken, die während des Wahlvorgangs die Wähler begleitet und unterstützt haben.

Ganz herzliche Glückwünsche an alle Gewählten und viel Erfolg für die Arbeit im Werstatt-Rat und als Frauen-Beauftragte.

Der Wahlvorstand 2017

Sven Hintemann

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Werkstatt-Rat

Frauen-Beauftragte

Bianca KleinschumachersFrauen-Beauftragte

Tambia Durmusstellvertretende Frauen-Beauftragte

Christin Kleinschumachers Christoph Möllering Natascha Steffen

Thomas MasellaSabine Wagner

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„Konfl ikte sind unvermeidlich wie der Regen…“

Tilbecker Konfliktmanagement

„Ein Konflikt ist unvermeidlich wie der Regen. Richtig dosiert kann er eine Wohltat sein; zu viel am falschen Platz wird er zum Problem.

Wir brauchen Systeme, die Konflikte ohne zu großen Aufwand wieder in richtige Bahnen lenken und ihre

Bewältigung ermöglichen.“

Willam Ury

Konflikte sind im menschlichen Zusammenleben unvermeidlich, aber werden oft als störend oder schmerzvoll erlebt. Deswegen gehen wir ihnen gerne aus dem Weg. Dabei haben Konflikte auch positive Funktionen: Sie weisen auf Probleme hin, fördern und fordern die Kommunikation.

Daher hat die Stift Tilbeck GmbH 2009 im Rahmen der Konzeptentwicklung zur Krisenintervention und Gewaltprävention ein Konfliktmanagementsystem entwickelt, das auf verschiedenen Säulen steht. Bei einem Runden Tisch gegen Gewalt kommen die Vertreter/-innen der Unterstützungssysteme zusammen und leiten bei unklarer Zuständigkeit und besonderen Fragestellungen die Anfragen an die jeweiligen Unterstützungssysteme weiter.

Im Berufsbildungsbereich gibt es Ärger: Es regnet, und die Raucher stehen im Nassen. Das regt Christoph und Kai (alle Na-men geändert) auf, denn heute gießt es richtig schlimm. „Es reicht!“, beschließen die beiden und klopfen empört bei ihrem Gruppenleiter. Der empfiehlt, sich an Ombudsmann Reinhard Nieweler zu wenden, der das Beschwerdemanagement leitet. Dieser verspricht, das Thema mit weiteren Stellen zu besprechen und zu bearbeiten. Ortswechsel: Tim reagiert in den Lebensbereichen vermehrt mit herausfordernden Verhaltensweisen und verweigert zunehmend die Arbeit in der WfBM.

Eigentlich ging Tim immer gerne zur Arbeit, aber seit drei Monaten gibt es Kon-flikte mit seiner Freundin und anderen Personen in seinem Umfeld. Tim lässt sich immer seltener motivie-ren, die Arbeit aufzusuchen. Der Umgang mit den Verhal-tensweisen in den Lebensbe-reichen ist unterschiedlich. Es besteht eine Unsicherheit,

welche Interventionen hilfreich sind, um Tim Assis-tenz bieten zu können

In einem solchen Fall greift eine weitere Säule des Konfliktmanagements der Stift Tilbeck GmbH:

Arbeit

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Das Unterstützungsteam Wohnen/Werkstatt, be-stehend aus vier Mitarbeitern der Stift Tilbeck GmbH, berät mit den Mitarbeitenden aus den Lebensberei-chen und ggf. Angehörigen, welche Ursachen und Beweggründe bei Tim vorliegen könnten, die zu den schwierigen Situationen führen, und wie eine verbin-denden Assistenz lebensbereichsübergreifend gestaltet werden kann. Die Mitarbeiterin seiner Wohngruppe erzählt in der Beratung, dass Tim Probleme mit seiner Freundin Nina hat. Sie ist eifersüchtig, weil sich Tim gut mit einer anderen Beschäftigten versteht. Auf der

Arbeit kommt es daher immer wieder zu Szenen, auch wenn Tim mit ihr redet und lacht - vor allem beim Mittagessen, wo sie häufiger nebeneinander sitzen. Am Vortrag hat Nina Tim sogar zur Seite geschubst. Das Unterstützungsteam Wohnen/Werkstatt empfiehlt daher eine Fallberatung zu den Ursachen und Beweg-gründen des herausfordernden Verhaltens von Tim für die Mitarbeiter. Um den Konflikt zwischen Tim und seiner Freundin zu bearbeiten, wird eine mediative Beratung für Tim und seine Freundin empfohlen.

Mediative Beratung:Ziel der mediativen Beratung ist es, konstruktiv Konflikte beizulegen. Die These des Kon-zeptes ist einerseits, dass Konflikte und Gewalt immer eine Vorgeschichte haben. Zweitens können Meinungsverschiedenheiten, Irritationen und unterschiedliche Interessen am besten frühzeitig geklärt werden.

Die Rolle und Aufgaben der mediativen Berater und Streitschlichter: Mediative Berater und Streitschlichter sind allparteilich, lösungsoffen und unterliegen der Schweigepflicht. Sie bewerten nicht und stellen Fragen, statt vorzuschlagen oder zu belehren. Sie sind für das Verfahren und die Gesprächsführung verantwortlich, aber nicht für die Lösung des Kon-fliktes. Diese Verantwortung bleibt bei den Konfliktparteien.

Christoph Linnemann vom Sozialen Dienst der Tilbecker Werkstätten bei einem Beratungsgespräch.

Foto: Julia Kunze

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Der Gruppenleiter spricht mit Tim und seiner Freun-din, ob sie sich eine mediative Beratung vorstellen können und welchen Berater sie sich wünschen. Der Gruppenleiter stellt im Anschluss den Kontakt zu Christoph Linnemann vom Sozialen Dienst der Til-becker Werkstätten her. Linnemann organisiert dann einen Besprechungstermin.

Tim und Nina sollen beim mediativen Beratungsge-spräch ohne Bewertung des Beraters ihre persönli-chen Sichtweisen darstellen können und sagen, was sie stört. Tim sagt, dass er Nina liebe, auch wenn er gerne mit anderen Frauen redet. Das versteht Nina, aber sie hat schlechte Erfahrungen gemacht, ihr Exfreund hat sie betrogen. Deswegen hat sie große

„Anfangs gab es auch mediative Berater/-innen unter den Beschäftigten“, erklärt Christoph Linne-mann. 16 Menschen mit Behinderung wurden zu Streitschlichter/-innen geschult, die auf Anfrage da-bei helfen sollten, Konflikte zu lösen. „Leider wur-den in der Praxis diese Streitschlichter kaum ange-fragt“, bedauert Linnemann. Christoph Linnemann sieht diese Lernerfahrung für die Streitschlichter dennoch positiv: „Die Haltung der Beschäftigten gegenüber Konflikten hat sich sehr gebessert. Das Wissen um Lösungsstrategien war ein riesiger per-sönlicher Zugewinn.“ Im Rahmen dieses Projektes wurden auch zur Konfliktprävention Kommunika-tionsregeln für Gruppen erarbeitet. Und zwar sehr anschaulich: eine Hand.

Angst, dass Tim sie verlässt. Tim versteht das, möchte aber nicht angeschrien und geschubst werden. Sie überlegen, wie das Problem zu lösen ist, und verein-baren auszuprobieren, dass Tim und Nina jetzt beim Mittagessen nebeneinander sitzen und Nina mitbe-kommt, wenn er mit anderen Frauen spricht.

„Endlich hat Tim mir mal zugehört“, sagt Nina nach der Beratung. „Gut war, dass wir uns danach vertra-gen haben“, ergänzt Tim und sagt: „Ich habe besser verstanden, wie Nina sich fühlt.“

Die Ergebnisse der mediativen Beratung werden in einem Protokoll festgehalten, und es wird ein neuer Termin vereinbart, um die getroffenen Vereinbarun-gen zu reflektieren.

Arbeit

Hand ®Deborah Wulff

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So hängt nun in jeder Einrichtung die Hand mit fünf Regeln: 1. von mir reden, 2. anderen zuhören, 3. mitfühlen, 4. nach gemeinsamen Lösungen suchen, 5. anderen helfen.

Doch es geht nicht immer so glatt wie bei Christoph und Kai, Tim und Nina. Es kann zu Situationen kommen, in denen das Umfeld mit herausfordernden Verhaltensweisen konfrontiert wird. Zum Beispiel wenn eine Bewohnerin die neue FSJ‘lerin an den Haa-ren zieht oder sie stetig beschimpft.

Deswegen ist eine weitere Säule des Konfliktmanage-ments das Deeskalationsmanagement.

Physische und psychische Verletzungen jeder Art von betreuten Menschen und von Mitarbeitern müssen möglichst vermieden werden. Der behinderte Mensch hat ein Anrecht auf ausgebildetes Personal, das mit seinen unvermeidbaren Anspannungszuständen professionell umgehen kann, und der Mitarbeiter hat das Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz. Seit 2011 finden regelmäßig, verpflichtend für alle hauptamtlich tätigen Mitarbeiter/-innen, Deeskalationsschulungen nach ProDeMa© (Professionelles Deeskalationsma-nagement) statt.

Ein Teil des Deeskalationsmanagements sind die Deeskalationsschulungen. Innerhalb der Schulungen werden die verschiedenen Inhalte der Deeskalati-onstufen nach ProDeMa© den Mitarbeiter/-innen vermittelt und erarbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt des Deeskalationsmanagements ist die professionelle Nachbearbeitung von Vorfällen und die Nachsorge für betroffene Mitarbeiter nach belastenden Erlebnissen. Christoph Linnemann (Deeskalationstrainer nach ProDeMa©) berichtet: „2016 wurde das Ziel erreicht, alle hauptamtlichen Mitarbeitenden in den Bereichen Wohnen/Ambulante Dienste/Tilbecker Werkstätten der Stift Tilbeck GmbH zu schulen.“

Ein weiteres wichtiges Unterstützungssystem sind die Vertrauenspersonen/Beauftragten zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt (VP-BIP).

Die kirchliche Präventionsordnung der Deutschen Bischofskonferenz schreibt vor, dass jeder katholische Träger bis Ende 2018 ein institutionelles Schutz-konzept entwickelt haben muss. In der Stift Tilbeck GmbH wurde dieses Schutzkonzept bereits 2014 mit Unterstützung von Barbara Ortland, Professorin an der Katholischen Hochschule Münster, entwickelt; es gilt seit 2015.

Hilfsangebote für Betroffene (auch durch Koopera-tionspartner wie zum Beispiel Zartbitter e. V., Pro Familia, Frauen e. V.) und die Schaffung täterun-freundlicher Strukturen durch eine Kultur der Acht-samkeit sind die wichtigsten Ziele dieses Konzepts. „Sexuelle Übergriffe sind immer geplant, und die eigene Bedürfnisbefriedigung der Täter/-innen steht im Vordergrund“, so Ute Gerlach-Wienke, Mediato-rin, Präventionsfachkraft und Ansprechpartnerin bei sexueller Gewalt. Dies gilt es frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. In erster Linie soll das Konzept Schutz gegen sexualisierte Gewalt für Bewohner/-innen und Beschäftigte bieten, aber auch Mitarbeiten-de vor sexuellen Grenzverletzungen/Übergriffen von Beschäftigten und Bewohner/-innen schützen.

Da das Themenfeld Konfliktmanagement so facetten-reich ist, nehmen in der Stift Tilbeck GmbH seit 2017 alle neuen Mitarbeitenden verpflichtend im Rahmen der Einführung für neue Mitarbeitende an einem Informationsseminar teil. „Viele der neuen Kolleg/-innen sind überrascht, wie umfangreich unser Kon-fliktmanagementsystem ist, und freuen sich über die Möglichkeiten der Unterstützung“, so Ute Gerlach-Wienke. Wichtig ist den Mitarbeitenden des Kon-fliktmanagements, dass sie bei Konflikten/Krisen alle Ansprechpartner/-innen sind und auf jeglichem Kommunikationsweg angesprochen werden können. Der Runde Tisch gegen Gewalt empfiehlt dann weite-re Handlungsmöglichkeiten - um Konflikte möglichst frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Julia Kunze, Christoph Linnemann, Ute Gerlach-Wienke

Da das Themenfeld Konfl iktmanagement so facettenreich ist, nehmen in der Stift Tilbeck GmbH seit 2017 alle neuen Mitarbeitenden verpfl ichtend im Rahmen der Einführung für neue Mitarbeitende an einem Informationsse-minar teil.

Arbeit

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Am Sonntag, den 5. November 2017, begannen bereits die Vorbereitungen zu Sankt Martin. Zusammen mit dem DRK-Familienzentrum Janusz Korczak und dem Dienst in-takt der Stift Tilbeck GmbH wurde im Mehrzweckraum ein Nachmittag unter dem Motto „Basteln und Singen rund um Sankt Martin“ angebo-ten.

Etwa 20 Familien und 15 Bewohnerinnen und Bewoh-ner von Stift Tilbeck fanden sich an diesem Nachmit-tag in der Zeit von 15 Uhr bis 17.30 Uhr ein. Schnell waren alle Plätze an den Tischen besetzt. Inzwischen fand das gemeinsame Basteln zum fünften Mal statt. Zwei Erzieherinnen des Familienzentrums und drei Mitarbeiterinnen von in-takt hatten alles vorbereitet, sodass alle eifrigen Bastler/-innen sofort starten konn-ten. Wer eine Pause brauchte, konnte sich bei Kinder-punsch oder Kaffee erholen.

Viel Spaß hatten die kleinen Gäste auch auf dem Spielteppich, auf dem Bausteine und Bilderbücher

bereitlagen. Eingeladen waren alle Besucher, Martins-lieder mit Gitarrenbegleitung zu singen.

Mit Vorfreude gingen die Gäste mit schönen, farben-frohen Laternen nach Hause, denn am darauffolgen-den Samstag, dem 11. November 2017, fand in Stift Tilbeck der alljährliche St.-Martins-Umzug statt. Um 17.15 Uhr füllte sich der Platz mit vielen Familien und Besucher/-innen. Ein schöner, großer Kreis entstand.

Auch in diesem Jahr wurde in-takt von seinen Koope-rationspartnern und Ehrenamtlichen unterstützt: Der Kolpingfamilie Havixbeck, dem DRK-Familienzen-trum sowie dem Blasorchester und der Freiwilligen Feuerwehr Havixbeck.

Zum zweiten Mal spielte Benjamin Rottmann den Bettler. Nach dem Martinsspiel setzte sich der Zug in Bewegung, voran Sankt Martin und Bettler. Es folgten das Blasorchester, die Feuerwehr mit ihren brennenden Fackeln und alle Teilnehmer. Abwech-

Eine ganz besondere Atmosphäre

In-takt und Kooperationspartner gestalten Laternenbasteln und Martinsumzug

Alle warten gespannt auf den heiligen Mann

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selnd wurden die Liedstrophen vom Blasorchester vorgespielt und dann gesungen.

Eine ganz besonders stimmungsvolle Atmosphäre entstand. Vor dem Konrad-von-Parzham-Haus hielt der Zug für kurze Zeit an, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Sankt Martin und den Bettler sehen konnten. Selber hielten auch sie kleine elektrische Lichter in den Händen und machten so auf sich aufmerksam.

Seinen Abschluss fand der Zug auf dem Kapellen-platz.

Dort verteilte die Kolpingfamilie fleißig „Weckmän-ner“, und die Jugendfeuerwehr sammelte Spenden für den Kolpingverein. Die Mitarbeiterinnen des DRK-Familienzentrums hatten draußen einen Stand bezo-gen und boten Glühwein und Kinderpunsch an, der schnellen Absatz fand. Gegen 18.15 Uhr zog wieder die gewohnte Ruhe und Stille auf dem Kapellenplatz ein.

Vielen Dank an alle Ehrenamtlichen, ohne die es eine so schöne Veranstaltung nicht gegeben hätte!

Judith RademacherMitarbeiterin von in-takt

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Adventszauber Ludgerusstift

Im Ludgerusstift Billerbeck haben wir den ersten Advent mit unserem Adventszauber erfolgreich eingeläutet. Es war eine tolle, zauberhafte Stimmung. Einen Dank an alle Akteure (Zauberer, Spielmannszug, Geigenchor, Kinder-schminken, Nikolaus), an alle Mitarbeiter, das Ehrenamt und an die Nachbarn, die dieses Fest zu einem unvergessli-chem Erlebnis gemacht haben. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, hoffentlich mit etwas besserem Wetter.

Romano Catanzariti, Pflegedienstleiter Ludgerusstift

Ereignisse

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Adventszauber im Sankt Ludgerus Stift Billerbeck

Tel. 02543 23020 Hospitalstraße 6, 48727 Billerbeck www.Ludgerusstift.de

Ereignisse

Arbeit

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17:3

Ereignisse

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Stift TilbeckTilbeck 2 . 48 329 Havixbeck . Tel.: 02507 981-0

von2:00 Uhr

bis

30 Uhr

TilbeckerAdventsbasar

2. Dezember 2017

Buntes Programm für Jung und Alt auf dem Tilbecker Kapellenplatz

26. Dez.

Weihnachtsfrühstück

am Turm

Cab 9:00 Uhr - p.P. 15,50 €

Verkaufsstände mit allerlei Weihnachtlichem.

Wir laden ein zum Singen, Musizieren und Basteln.

Der Nikolaus kommt zu Besuch und die Tombola lockt mit vielen Überraschungen.

Für den Hunger gibt es Würstchen vom Grill, Grünkohl aus dem Kessel und Reibe-

kuchen frisch aus der Pfanne. Das Café am Turm lädt ein zu Kaffee und Kuchen.

14:00 Uhr „Professor Spaghetti und sein Zauberkoffer“,

Mitspieltheater mit dem Zauberer und Pantomimen Christoph Gilsbach.

18:00 Uhr Gottesdienst, am Nachmittag Gelegenheit

zur „Mystagogischen Kirchenführung“.

Ereignisse

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Sorgen positiv begegnet

Informationsveranstaltung zum neuen Bundesteilhabegesetz

Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) soll Menschen mit Behinderung mehr Selbstbestimmung ermöglichen. Doch was kommt auf Angehörige und Betreuer zu? Mitte Oktober gaben die Angehörigen- und Betreu-erbeiräte sowie die Geschäftsführung der Stift Tilbeck GmbH einen ersten Überblick zur kommenden Gesetzeslage.

Wie dringend das Bedürfnis nach Information zum neuen Bundesteilhabegesetz ist, bewies die große Resonanz der Informationsveranstaltung. Rund hun-dert Angehörige und Betreuer waren in den Gertrud-Teigelkemper-Saal gekommen, um der Veranstaltung zu dem hochaktuellen Thema beizuwohnen.

Referent Sebastian Tenbergen ist als Fachanwalt für Sozialrecht auch im Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e. V. mit den Frage-stellungen zum Gesetz sehr vertraut. „Viele sorgen sich, dass Leistungen weggekürzt werden. Doch da kann ich die Leute nur beruhigen: Für jeden, der jetzt schon im System ist, gelten Schutzvorschriften.“

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Insgesamt werte er das neue System positiv, so der Rechtsanwalt. So werde sich beispielsweise die Bar-vermögensgrenze für Menschen mit Behinderung stark verbessern: von derzeit 2600 Euro auf ca. 50000 Euro (ab 2020). Allerdings wurde die Vermögensgren-ze für die Personen, die Grundsicherung beziehen, nur auf 5000 Euro erhöht. Neue Klassifizierungen der Pflegestufen werden gerade wissenschaftlich in Mo-dellgemeinden evaluiert. Erst 2023 wird es verbindli-che Zugangskriterien zur Eingliederungshilfe geben.

Durch das neue Gesetz werde ein „Systemwech-sel“ stattfinden. Grundlagen: personenzentrierte

Sebastian Tenbergen erläuterte ausführlich die Inhalte des Bundesteilhabegesetzes und die zeitliche Umsetzung einzelner Regelungen. Die Angehörigen nutzten die Mög-lichkeit der Nachfrage und setzten den Austausch beim anschließenden Mittagsimbiss fort.

Anne Wittkamp (Vertreterin des Angehörigen- und Betreuerbeirates Wohnen) und Frau Rocklage (Vertre-terin des Eltern- und Betreuerbeirates der Tilbecker Werkstätten) sowie Geschäftsführerin Ruth Meyerink bedankten sich mit einem Tilbecker Präsent bei dem Referenten Sebastian Tenbergen.

Ausrichtung und ganzheitliche Bedarfsermittlung. Insbesondere die Trennung der Leistungen zwischen Unterkunft/Lebensunterhalt und Eingliederungshilfe ab 2020 werde zu deutlichen Änderungen führen. Angehörige und gesetzliche Vertreter müssen sich auf mehr bürokratischen Aufwand einstellen. „Das ist ein großer Umbruch“, so Anne Wittkamp vom Angehöri-gen- und Betreuerbeirat. „Bisher hat die Stift Tilbeck GmbH mir vieles abgenommen.“ Damit gibt sie dem Ausdruck, was viele der Angehörigen und Betreuer an diesem Tag durchaus sorgenvoll beschäftigte.

Orientierung beim über hundert Seiten langen Gesetz sollen ab 2018 unabhängige Teilhabeberatungsstellen geben, die über Leistungsansprüche der betroffenen Menschen mit Behinderung informieren sollen. Da Entscheidungen zur Umsetzung in den Bundesländern aber noch ausstehen, müssen sich Angehörige und Betreuer trotz vieler Fragen, die an diesem Tag einge-bracht wurden, noch gedulden.

Julia Kunze, Bunt-Stift-Redaktion

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Nikolaus, komm ins Ludgerushaus!

Der fotografi erte Fotograf

Wolfgang Knappheide ist der Haus- und Hoffotograf des Ludgerushauses. Mit seiner Kamera hält er alle wichtigen Ereignisse mit seinem ganz eigenen Blick fest. Er ist ein Fotograf alter Schule. Er knipst auf Film und lässt die Bilder in Schwarzweiß entwickeln.

Die Bewohner und Bewohnerinnen empfingen den Nikolaus mit fröhlichen Liedern.

Bewohner Roy Wiemken verkörpert seit Jahren mit großer Leidenschaft den heiligen Mann.

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Der exklusive Club der inklusiven Staffeln

Zwei Staffeln aus Bewohnern und Mitarbeitern gingen beim Müns-ter–Marathon an den Start. Ein Querschnitt durch ganz Tilbeck. Von der „Basis“ bis zur „Teppichetage“! Im nächsten Jahr sollen es weitere Staffeln werden.

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Liebe Tilbecker,

mein Name ist Klaus Hammelbeck, und ich möchte mich Ihnen gerne vorstellen:

Ich bin 48 Jahre alt und lebe mit meiner Frau Irene und unserem Sohn Bruno seit vielen Jahren in Lü-dinghausen.

Geboren bin ich in Wadersloh, das liegt im Kreis Wa-rendorf. Aufgewachsen bin ich mit meiner Schwester auf einem Bauernhof. Für uns war das wie ein großer „Abenteuerspielplatz“. Noch heute erkunde ich gerne mit meinem Mountainbike Wald und Wiesen.

In meiner Kirchengemeinde war ich schon als Kind sehr aktiv: Messdiener, Jugendarbeit, Ferienlager – erst als Teilnehmer, später als Leiter.

Nach meinem Abitur habe ich in Münster mit Begeis-terung Theologie studiert. Im Studium habe ich mich besonders intensiv mit der Frage beschäftigt: Wie ge-hen Evangelium und Existenz, also das Leben heute, zusammen? Hand und Fuß hat für mich diese Frage bekommen, als ich während des Studiums auf einer Station für krebskranke Menschen gearbeitet habe.

Das „Studieren“ spielt auch heute noch eine große Rolle für mich. Inspiration bekomme ich zu einem großen Teil über Literatur: Gedichte, Romane und Sachbücher.

Nach dem Studium habe ich eine Ausbildung gemacht zum Pastoralreferenten im Bistum Münster. Danach habe ich an verschiedenen Stellen gearbeitet: in einer

Der neue Geistliche Leiter Klaus Hammelbeck

Personen

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Pfarrei, als Referent in der Ausbildung neuer Kolle-ginnen und Kollegen, als Schulseelsorger. Aber im Schwerpunkt war ich als Klinikseelsorger tätig.

Immer wieder hatte ich auch intensiven Kontakt zu Menschen mit Behinderungen: in meiner Familie, als seelsorglicher Ansprechpartner und während einer Hospitation in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen.

Seit dem 1. November arbeite ich als Pastoralreferent in der Seelsorge in Tilbeck. Auf die Arbeit und auf die Menschen hier freue ich mich sehr! Damit meine ich Sie alle: die Menschen mit Behinderung, die hier arbeiten und leben, aber auch meine Kolleginnen und Kollegen!

Danke für den ausgesprochen herzlichen Empfang, ich freue mich auf Sie!

Personen

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Tilbecker „Inventar“

Ute Gerlach-Wienke: Friedensbewegt, empathisch, achtsam, selbstbewusst, hartnäckig, stau-

erfahren, Bikerin, spirituell, unkonventionell, direkt.

Sie gehört mittlerweile zum festen „Inventar“ der Stift Tilbeck GmbH.

Hat schon vieles gemacht, vieles erlebt im Stift.

Mal schauen, was noch so kommt…

Reinhard Nieweler

Durch dick und dünnUte setzt die Brille ab und schaut skep-tisch in die Runde! „Ja Leute, wir haben noch nicht viel, das wird diesmal ein dünner Bunt-Stift!“ Aber dann sammelt sie Vorschläge und hat Ideen. Und was kommt jedes Mal dabei heraus?

Ein dicker Bunt-Stift! Informativ, bunt und mitten aus dem Tilbecker Leben...Dann setzt sie die Brille ab und lächelt. Es ist geschafft! Christiane Last

Ernstzunehmend weiblich

Bei welchem Anlass ich Ute Gerlach-Wienke zum ersten Mal begegnete, weiß ich nicht mehr. Aber

ich weiß noch, dass ich dachte: O Gott, eine Tusse. In der Folge, längst bevor sie Chefredakteurin des

Bunt-Stift wurde, hat Ute mich von dem Vorurteil befreit, eine Frau könne entweder ihre Weiblichkeit

betonen oder ernstzunehmend sein. Ich habe Ute Gerlach-Wienke als professionell, kompetent und

durchsetzungsstark erlebt – und immer noch als unbeschreiblich weiblich. Danke, Ute!

Dinah ReimnitzDie richtigen FragenManchmal brauchen Denkprozesse neuen Anschub. Ute hat immer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Fragen gestellt und damit den Prozess lebendig gehalten.Ihre Klarheit schafft Sicherheit, und es tut gut zu erleben, dass jede Meinung wertvoll und wichtig ist.Sigrid Taubenheim

„All time high“Seit gut zwanzig Jahren laufen Ute Gerlach-Wienke und

ich uns in unterschiedlichsten Arbeitsbezügen in Tilbeck

über den Weg. Dabei durfte ich sie die letzten vier Jahre

als Chefredakteurin der Bunt-Stift-Redaktion erleben.

In dieser Zeit bestand meine Hauptaufgabe bei den

Redaktionssitzungen darin, für ihren Laptop die Ver-

bindung zum Wandbildschirm im Besprechungsraum

herzustellen. Kaum dass Ute dieses technische Problem

nun selbst gelöst bekommt, verlässt sie den Chefredak-

teurinnen-Sessel. Schade!

Zurück bleiben viele gemeinsame Sitzungen und das

„All-time-high“: Die Bunt-Stift-Ausgabe Nummer 94

vom Juli 2016 zum Abschied der Ordensfrauen mit

tollem Inhalt und satten 80 Seiten Umfang! Dies stellt

einen Rekord für die Bunt-Stift-Ewigkeit dar.

Liebe Ute, es hat viel Spaß gemacht, unter Deiner

Federführung im Redaktionsteam zu arbeiten!

Siegfried Kettnaker-Reiners

Liebe Ute,danke für die schöne Bunt-Stift-Zeit mit Dir!Du warst immer mit ganz viel Herzblut und Engagement dabei und hast damit den Bunt-Stift schön bunt gestaltet. Alles Gute und viel Erfolg für Deine neuen Aufgaben wünscht Dir Marie.Marie Bußmann

Es war mir eine Ehre!

Bastian Müller-Laackman

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„Ich habe Deinen Artikel gegendert!“,

stand in Deiner ersten Nachricht als Chefredakteurin an mich, nachdem Du den ersten Artikel von mir

korrekturgelesen hattest. Eigentlich sollte im Journalismus der Duden das Maß der Dinge sein. Das war

Dir egal. Gleichstellung von Mann und Frau, Augenhöhe zwischen Menschen, das ist Dir wichtig, dafür

stehst Du, dafür streitest Du. Ute, Du warst der Zeit voraus! Mittlerweile stehen die Worte, die Männer

und Frauen gleichermaßen bezeichnen, als korrektes Deutsch im Duden. Die Hüter der Sprache sind

einem allgemeinen Sprachgebrauch gefolgt, den auch der Bunt-Stift in seinem kleinen Bereich mitge-

prägt hat. Gegendert ist übrigens kein gutes Deutsch. Deshalb werden wir eingedeutschte Anglizismen

solcher Art nach wie vor niemals im Bunt-Stift verwenden! Ehrenwort!

Besonders gerne erinnere ich mich an die vielen Interviews, die wir zusammen geführt haben. Ein ums

andere Mal konnten wir mit unseren Gesprächspartner/-innen – ah, da ist es schon wieder! Es hat sich

wie von selbst gegendert! – in tiefgründige Bereiche des Lebens eintauchen. Das waren ganz besondere

Momente! Liebe Ute, mit Deiner Lebensklugheit und Erfahrung bist Du ein Geschenk für Tilbeck. Das

bleibt!

Markus Heisel

Die

ulti

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udel

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Liebe Ute,ich finde es sehr schade, dass Du beim Bunt-Stift aufhörst. Ich finde, Du hast es immer sehr gut und korrekt gemacht.

Ich konnte immer alles gut verstehen und Dir folgen. Viel Glück für Deine weitere Arbeit! Conny Schauer

Liebe Ute,ich schätze Deinen Mut, Dinge auch auf

menschlicher Ebene direkt und klar anzuspre-

chen. Außerdem Deinen Blick für Details, den

Du mit Perfektionismus und Zielstrebigkeit

verfolgst. Durch Dich hat der Bunt-Stift ein

sehr hohes Niveau!

Mir wird vor allem Deine Begeisterungsfreude

fehlen. Es ist sehr schade, dass Du den Bunt-

Stift verlässt. Ich hoffe, Du bleibst uns auf die

eine oder andere Art erhalten!

Alles Gute!

Julia Kunze

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

gestern erhielten wir die traurige Nachricht, dass Schwester Theonata am Sonntag-abend, den 22. Oktober 2017, verstorben ist. Schwester Theonata wurde am 23. Mai 1939 geboren und trat am 11. Februar 1965 in den Orden der Mauritzer Franziskanerinnen ein. Über 40 Jahre wirkte sie hier in Stift Tilbeck und engagierte sich sehr für unsere Bewohner. Wir danken ihr sehr für ihre Verbundenheit mit uns und ihre Nähe zu den Bewohnern und Mitarbeitern des Stifts und werden sie nicht vergessen. Die Eucharistiefeier findet am Freitag, den 27. Oktober, um 14 Uhr in der Kirche des Mutterhauses in Mauritz statt, anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof.

Hermann Kappenstiel Ruth Meyerink Thomas Kronenfeld

Wir trauern

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Wir trauern

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Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben,eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen,eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz;eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln,eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen.

Buch Kohelet 2,3

Alles hat seine Stunde

Wir trauern

Foto: Ulrike Stutzkeit

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Maria Westhues *31.01.1957 †08.12.2017

Konrad-von-Parzham-Haus

Cäcilia Leutermann *20.03.1947 †04.12.2017

Haus Antonius

Maria Meyer *23.08.1939 †29.11.2007

Konrad-von Parzham-Haus

Gerda Später *27.08.1943 †05.11.2017

Konrad-von Parzham-Haus

Susanne Schlattmann *24.09.1959 †26.10.2017

Konrad-von Parzham-Haus

Wir trauern

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Brachzeit

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Zeit der Besinnung, der Sammlung,

der Orientierung.

Brachzeit,

aktive Zeit, Altes loslassen,

Neues vorbereiten.

Still.

Tief in meinem Herzen

Brachzeit.

Äußerer Stillstand, innere Zwiesprache.

Brachzeit.

Leere Hände öffnen, Neues empfangen.

Zu seiner Zeit!

Katja Mahnke ® Bezaubernde Winterfarben, Wünsche und Gedanken

Foto: Gerlach-Wienke

100 Schlösser-RouteBaumberger Sandstein-Route (BSR). Stift Tilbeck

www.cafe-am-turm.de

www.schroeers-privatroesterei.de

am Turm

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Röstvorführungen und Seminare

nach Vereinbarung

Tilbeck 2,

48329 Havixbeck

Montag bis Freitag und Sonntag

von 09:00 - 18:00 Uhr

Samstag 10:00 - 18:00 Uhr

1. Donnerstag im Monat

von 14:30 - 16:00 Uhr Live-Musik

Tel.: 02507 981-550Stempelstelle