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Jetzt 3 Monate IRZ kostenlos testen und Geschenke sichern! · Die Dinge, von denen wir nicht wissen, dasswirsiewissen,hat er – anders als im Freud’schen System – nicht erwähnt

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Zeitschrift für InternationaleRechnungslegung

IHRE GESCHENKESONDERAUSGABEN»Den digitalen Wandel meistern« +»Endspurt Leasing«

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VERLAG C.H.BECK | IRZ · Zeitschrift für Internationale Rechnungslegung

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ÌÌ Detailliertes Hintergrundwissen mit Tiefgang

ÌÌ Rubrik » Der Fall – die Lösung «: aktuelle Praxisthemen besonders schnell auf den Punkt gebracht – fundiert und

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Internationale Kompetenz – international wie IRZ

IRZ · Zeitschrift für Internationale Rechnungslegung

14. Jahrgang 2019. Erscheint monatlich (11 Hefte).

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IRZ – Der Innovationsmotor für Praktiker

Die IRZ liefert keine Antworten »von der Stange«, sondern beleuchtet die Themen der IFRS­Bilanzierung aus allen wichti­gen Blickwinkeln: aus bilanztechnischer, bilanzpolitischer und prüfungsrelevanter Sicht sowie aus Sicht des Reporting und Controlling.

Namhafte Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz als Heraus­geber haben dazu beigetragen, dass diese Zeitschrift zu einer der ersten Adressen für die Internationale Rechnungs legung geworden ist.

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Accounting for Value? Das Gespür für kritische FirmenwerteAndreas Haaker

PD Dr. Andreas Haa-ker, CIIA, CEFA, zustän-dig für Grundsatzfra-gen der Rechnungs-legung beim DGRV –Deutscher Genossen-schafts- und Raiffeisen-verband e.V. in Berlin, Initiator von www. Wert-Ideen.Berlin und Privatdozent an der Freien Universität Berlin. E-Mail: haaker @wert-ideen.berlin

Keywords:

■ Goodwill-Impairment■ PDF-Format■ ESEF (European Single Electronic

Format)■ Accountig for Value■ Finanzanalyse

Die ESMA wurde durch die Transparenzrichtlinie zur Spezifizierung deselektronischen Berichtsformats (ESEF) für börsennotierte IFRS-Bilanziererermächtigt und möchte eine maschinenlesbare XBRL-Codierung durch-setzen.1 Analysten scheinen indes aus guten Gründen für Geschäftsbe-richte das PDF-Format zu bevorzugen.2 Der Nutzen von PDF-Formatenmit Suchfunktion für die Finanzanalyse wird nachfolgend am Beispieleines „kritischen Firmenwerts“ im Geschäftsbericht der thyssenkrupp AGauf die Probe gestellt – eine Spurensuche aus der neuen IRZ-Rubrik„Accounting for Value?“ mit kritischen Fragen speziell aus Analystensicht.

1 Zur Funktionsweise von iXBRL siehe Hen-selmann/Seebeck, IRZ 2017, 399 ff., sowiezur praktischen Anwendung Seebeck, IRZ2017, 501 ff.

2 So Bindelle/Palinska, IRZ 2017, 451. Vgl.zum Pro & Contra Haaker/Freiberg, PiR2018, 152 f.

1. Analyseziel: the unknownunknowns

Von Donald H. Rumsfeld wissen wir:„there are known knowns; there arethings we know we know. We also knowthere are known unknowns; that is to saywe know there are some things we do notknow. But there are also unknown un-knowns – the ones we don’t know wedon’t know.“3

3 Rumsfeld, DoD News Briefing – SecretaryRumsfeld and Gen. Myers, Presenter: Secre-tary of Defense Donald H. Rumsfeld, Wa-shington D. C., 12. Februar 2002.

Die Dinge, von denen wirnicht wissen, dass wir sie wissen, hat er –anders als im Freud’schen System –nicht erwähnt. Dieses „Gespür“ leitet dieFinanzanalyse, soweit eine standardisier-te Technik nicht systematisch zufälligeEntdeckungen von unknown unknownsverhindert. Greift der aus wirtschaft-lichen Erwägungen am Lesen des ge-samten Geschäftsberichts gehinderte Fi-nanzanalyst auf das PDF-Format mitSuchfunktion zurück, stößt er mitunterauf interessante Sachverhalte (wie „kriti-sche Firmenwerte“), nach denen zu-nächst gar nicht gesucht war. Ökonomie(= Kosten/Nutzen), „Gespür“ und Inter-esse entscheiden dann darüber, inwie-weit zur vertiefenden Informationsge-

Informationsvertiefung stellt eineriskante Investitionsentscheidung dar,

welche nach der „trial and error“-Methode zu evaluieren ist. Ökonomie

(= Kosten/Nutzen), „Gespür“ undInteresse leiten dabei den

Analyseprozess.

winnung nach der „trial and error“-Me-thode weiter nachgeforscht und wann dieInformationssuche als „riskante Investi-tionsentscheidung“ abgebrochen wird.4

4 Vgl. zum ökonomischen Ansatz bei der Wis-sensgewinnung Radnitzky, The British Jour-nal for the Philosophy of Science 1987, 159–179.

2. Problemlage beim Goodwill-Check

Der Mensch misst gerne solchen The-men eine besondere Wichtigkeit bei, mitdenen er sich schon einmal intensiver be-schäftigen musste. Beim Verfasser istdas „Das ökonomische PhänomenGoodwill“5

5 Haaker, Potential der Goodwill-Bilanzierungnach IFRS für eine Konvergenz im wertorien-tierten Rechnungswesen, Wiesbaden 2008,57.

. Hier bestätigt etwa die Re-lation zum Eigenkapital bei vielen Un-ternehmen die quantitative Bedeutungempirisch. Auch qualitativ sind „Good-will-Checks“ herausfordernd: Laut dem

IRZ, Heft 7/8, Juli/August 2018 311

Auf den .Punkt gebracht!

Der Fall – die Lösung

Berücksichtigung vonWartungsmaßnahmen durch denLeasingnehmerDer Fall – die Lösung

Lena Lahmann und Frank RichterDr. Lena Lahmann,Assistant Manager beider KPMG AG WPG inLeipzig. E-Mail:[email protected]

WP Dr. Frank Richter,Senior Manager bei derKPMG AG WPG in Leip-zig. E-Mail: [email protected]

Keywords:

■ IFRS 16■ Leasing■ Bilanzierung beim Leasingnehmer■ Komponentenansatz■ Wartungsmaßnahmen■ Instandhaltungsverpflichtungen

1. Der Fall

Die P-GmbH (P) least einen Zug. DieDauer des Leasingverhältnisses beträgtfünf Jahre. Aufgrund gesetzlicher Be-stimmungen ist alle zwei Jahre eine War-tung des Zugs durchzuführen.1

1 Der Zeitraum von zwei Jahren wurde zur ein-facheren Illustration gewählt.

Die War-tungskosten, die bedeutsam im Vergleichzum Wert des Zugs sind, trägt P. Außer-dem muss P den Zug zum Ende der Lea-singlaufzeit gem. Leasingvertrag entwe-der vollständig gewartet zurückgebenoder dem Leasinggeber den anteiligenWert der Wartung, der auf die durch denLeasingnehmer genutzte Laufzeit ent-fällt, erstatten.

Zum Abschlussstichtag 31.12.2019 lie-gen folgende Informationen bzgl. desLeasingverhältnisses vor:

■ Die Leasingdefinition nach IFRS 16ist erfüllt.

■ Beginn des Leasingverhältnisses:01.01.2019.

■ Ende des Leasingverhältnisses:31.12.2023.

■ Verlängerungs- oder Kündigungsop-tionen bestehen nicht.

■ Die jährliche (nachschüssige) Lea-singrate beträgt EUR 100.000.

■ Die Kosten für eine Wartung betragenEUR 30.000.

■ Der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz kann durch P nichtermittelt werden. Ps Grenzfremdkapi-talkostensatz beträgt 5%.

■ Der risikoadäquate Zinssatz für Wie-derherstellungsverpflichtungen be-trägt 2%.

Wie sind die Kosten für die Wartungenund die Vereinbarung mit dem Leasing-geber über den am Ende der Leasinglauf-zeit geschuldeten Wartungsstand des

Zugs in den IFRS-Abschlüssen von Pabzubilden?

2. Die Analyse

2.1. Bilanzierung des Leasingver-hältnisses

P hat als Leasingnehmer am Bereitstel-lungsdatum des Zugs (01.01.2019) einNutzungsrecht und eine Leasingver-bindlichkeit in der Bilanz zu erfassenund diese über die Dauer des Leasing-verhältnisses fortzuschreiben. Die Zu-gangsbewertung der Leasingverbind-lichkeit erfolgt zum Barwert der Lea-singzahlungen, die des Nutzungsrechtszu den Anschaffungskosten.

Nach IFRS 16.31 sind für die Folgebe-wertung des Nutzungsrechts die Ab-schreibungsvorschriften des IAS 16 an-zuwenden. IAS 16.43 fordert, dass jederTeil einer Sachanlage mit einem bedeut-samen Anschaffungswert im Verhältniszum gesamten Wert des Gegenstands ge-trennt abgeschrieben wird („Kompo-nentenansatz“). Notwendig ist zudem,dass das Wartungsintervall mehr als einJahr beträgt.2

2 Vgl. KPMG, Insights into IFRS, 14. Aufl.,London 2017, Tz. 3.2.250.10.

Beide Voraussetzungensind im dargestellten Fall erfüllt. DieWartung wird somit als gesonderte Kom-ponente aktiviert und über den Zeitraumbis zur nächsten Wartung (d.h. zwei Jah-re) abgeschrieben. Die Bewertung derWartungskomponente im Zugangszeit-punkt erfolgt zum aktuellen Marktpreisder Wartungsarbeit und umfasst sowohlinterne als auch externe Kosten.3

3 Vgl. Deloitte, iGAAP 2018, Vol. A, Man-chester 2018, 478; KPMG, Insights intoIFRS, 14. Aufl., London 2017, Tz. 3.2.250.20u. 260.10.

IRZ, Heft 12, Dezember 2018 509

2

Buchungssätze

Zugangszeitpunkt

Nutzungsrecht 460.120

(davon Nutzungsrecht ohne

Wartungskomponente)

430.120 an Leasingverbindlichkeit 432.948

(davon Wartungskomponente) 30.000 Rückstellung 27.172

Ende des Leasingverhältnisses

Rückstellung 30.000 an Nutzungsrecht

(Wartungskomponente) 15.000

Bank 15.000

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IRZ-Einbanddecken können Sie bestellen unterwww.beck-shop.de

Abb. 6: Auszug Buchungssätze nach Alternative 2

Auch durch die Berücksichtigung desBarwerts des Preises des zum Ende derLeasinglaufzeit geschuldeten Wartungs-stands in den Buchwerten des Nut-zungsrechts und der Rückstellungwird die Ergebniswirkung der am Endedes Leasingverhältnisses geschuldetenLeistung über die gesamte Laufzeitverteilt. Gegenüber Alternative 1 er-geben sich sowohl Unterschiede beimSchuldenausweis (Leasingverbindlich-keit vs. Leasingverbindlichkeit undRückstellung) als auch bzgl. der Höhevon Nutzungsrecht, Schulden, Ab-schreibungen und Zinsaufwand.8

8 Der niedrigere Zinssatz für die Abzinsung derRückstellung führt zu einem höheren Buch-wert von Nutzungsrecht und Schulden. Da-durch steigen die Abschreibungen, wohinge-gen der Zinsaufwand sinkt. Der Gesamtauf-wand über die Leasinglaufzeit verändert sichjedoch nicht.

Dieentsprechenden Buchungssätze findensich in Abb. 6.

3. Die Lösung

Für die Bilanzierung des am Ende derLeasinglaufzeit geschuldeten Wartungs-stands des Zugs gibt es keine expliziteRegelung. Auch in der einschlägigenFachliteratur wurden bislang noch keineLösungsansätze diskutiert.

Aufgrund der bilanziellen Abbildung desam Ende der Leasinglaufzeit geschulde-ten Wartungsstands des Zugs und derVerteilung des zugehörigen Aufwandsüber die Leasinglaufzeit erscheinen bei-de hier dargestellten Alternativen – imGegensatz zu bspw. einer Erfassung des

Aufwands bei Beendigung des Leasing-verhältnisses – geeignet, um ein den tat-sächlichen Verhältnissen entsprechendesBild der Vermögens-, Finanz- und Er-tragslage darzustellen.

In Abhängigkeit von den tatsächlichenRahmenbedingungen und der Einschät-zung des Leasingnehmers über sein Vor-gehen am Ende der Leasinglaufzeitkönnte eine der beiden Alternativen vor-zuziehen sein.

Wenn der Leasingnehmer den Leasing-gegenstand voraussichtlich nur miteinem Restwert der Wartungskomponen-te zurückgeben und zusätzlich eine Zah-lung in Höhe des anteiligen Preiseseiner vollständigen Wartung an denLeasinggeber leisten wird, erscheint Al-ternative 1 vorzugswürdig. Plant derLeasingnehmer jedoch, die Wartung amEnde der Laufzeit selbst durchzufüh-ren, so erscheint Alternative 2 vorzugs-würdig.

Praxishinweis:

Neben der hier betrachteten Verpflich-tung des Leasingnehmers, den Leasing-gegenstand vollständig gewartet zu-rückzugeben bzw. eine entsprechendeAusgleichszahlung zu leisten, lassensich in der Praxis noch andere (ab-weichende) Verpflichtungsarten fest-stellen.

Bspw. gibt es in der Praxis auch Ver-pflichtungen des Leasingnehmers, denLeasinggegenstand mit einem niedrige-ren, nicht vollständig gewarteten Zu-stand (z.B. halbes Restnutzungspoten-zial bis zur nächsten Wartung) zurück-zugeben. Derartige Vereinbarungen er-fordern eine abweichende Bilanzie-rung, weil zu Beginn des Leasingver-hältnisses weder eine Verbindlichkeitnoch eine Rückstellung erfasst werdenkann, da das verpflichtende Ereignisbei solchen Vereinbarungen erst dieÜbernutzung darstellt. Sobald jedochdie vereinbarte Grenze des geschulde-ten Restnutzungspotenzials unterschrit-ten wird, besteht eine gegenwärtigeVerpflichtung aus einem vergangenenEreignis, für deren Erfüllung Ressour-cen mit einem wirtschaftlichen Nutzenabgehen werden und deren Betrag zu-verlässig geschätzt werden kann. Abdiesem Zeitpunkt ist daher eine Schuldzu passivieren. Ob diese Schuld ratier-lich anzusammeln oder auf einmal zupassivieren ist, hängt davon ab, ob mitder Übernutzung eine variable odereine fixe Wartungszahlung fällig wird.Änderungen können sich zudem bei derBilanzierung der Wartungskomponenteergeben. Einerseits ist deren Umfang(Gesamtnutzungspotenzial oder dasdem Leasingnehmer zustehende Nut-zungspotenzial) und Abschreibungs-dauer zu bestimmen. Andererseits mussbei abweichenden Vereinbarungen be-urteilt werden, wie ein ggf. zum Endeder Leasinglaufzeit verbleibendes bzw.nicht genutztes Nutzungspotenzial,welches das durch den Leasingnehmergeschuldete Nutzungspotenzial über-steigt, zu behandeln ist.

512 IRZ, Heft 12, Dezember 2018 Auf den .Punkt gebracht!

3. Die Lösung3. Die Lösung

Für die Bilanzierung des am Ende derLeasinglaufzeit geschuldeten Wartungs-stands des Zugs gibt es keine expliziteRegelung. Auch in der einschlägigenFachliteratur wurden bislang noch keineLösungsansätze diskutiert.

Aufgrund der bilanziellen Abbildung desam Ende der Leasinglaufzeit geschulde-ten Wartungsstands des Zugs und derVerteilung des zugehörigen Aufwandsüber die Leasinglaufzeit erscheinen bei-

Buchungssätze

Zugangszeitpunkt

Nutzungsrecht 460.120

(davon Nutzungsrecht ohne

Wartungskomponente)

430.120 an Leasingverbindlichkeit 432.948

(davon Wartungskomponente) 30.000 Rückstellung 27.172

Ende des Leasingverhältnisses

Rückstellung 30.000 an Nutzungsrecht

(Wartungskomponente) 15.000

Bank 15.000

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Abb. 6: Auszug Buchungssätze nach Alternative 2

Auch durch die Berücksichtigung desBarwerts des Preises des zum Ende derLeasinglaufzeit geschuldeten Wartungs-stands in den Buchwerten des Nut-zungsrechts und der Rückstellungwird die Ergebniswirkung der am Endedes Leasingverhältnisses geschuldetenLeistung über die gesamte Laufzeitverteilt. Gegenüber Alternative 1 er-geben sich sowohl Unterschiede beimSchuldenausweis (Leasingverbindlich-keit vs. Leasingverbindlichkeit undRückstellung) als auch bzgl. der Höhevon Nutzungsrecht, Schulden, Ab-schreibungen und Zinsaufwand.8

8 Der niedrigere Zinssatz für die Abzinsung derRückstellung führt zu einem höheren Buch-wert von Nutzungsrecht und Schulden. Da-durch steigen die Abschreibungen, wohinge-gen der Zinsaufwand sinkt. Der Gesamtauf-wand über die Leasinglaufzeit verändert sichjedoch nicht.

Dieentsprechenden Buchungssätze findensich in Abb. 6.

3. Die Lösung

Für die Bilanzierung des am Ende derLeasinglaufzeit geschuldeten Wartungs-stands des Zugs gibt es keine expliziteRegelung. Auch in der einschlägigenFachliteratur wurden bislang noch keineLösungsansätze diskutiert.

Aufgrund der bilanziellen Abbildung desam Ende der Leasinglaufzeit geschulde-ten Wartungsstands des Zugs und derVerteilung des zugehörigen Aufwandsüber die Leasinglaufzeit erscheinen bei-de hier dargestellten Alternativen – imGegensatz zu bspw. einer Erfassung des

Aufwands bei Beendigung des Leasing-verhältnisses – geeignet, um ein den tat-sächlichen Verhältnissen entsprechendesBild der Vermögens-, Finanz- und Er-tragslage darzustellen.

In Abhängigkeit von den tatsächlichenRahmenbedingungen und der Einschät-zung des Leasingnehmers über sein Vor-gehen am Ende der Leasinglaufzeitkönnte eine der beiden Alternativen vor-zuziehen sein.

Wenn der Leasingnehmer den Leasing-gegenstand voraussichtlich nur miteinem Restwert der Wartungskomponen-te zurückgeben und zusätzlich eine Zah-lung in Höhe des anteiligen Preiseseiner vollständigen Wartung an denLeasinggeber leisten wird, erscheint Al-ternative 1 vorzugswürdig. Plant derLeasingnehmer jedoch, die Wartung amEnde der Laufzeit selbst durchzufüh-ren, so erscheint Alternative 2 vorzugs-würdig.

Praxishinweis:

Neben der hier betrachteten Verpflich-tung des Leasingnehmers, den Leasing-gegenstand vollständig gewartet zu-rückzugeben bzw. eine entsprechendeAusgleichszahlung zu leisten, lassensich in der Praxis noch andere (ab-weichende) Verpflichtungsarten fest-stellen.

Bspw. gibt es in der Praxis auch Ver-pflichtungen des Leasingnehmers, denLeasinggegenstand mit einem niedrige-ren, nicht vollständig gewarteten Zu-stand (z.B. halbes Restnutzungspoten-zial bis zur nächsten Wartung) zurück-zugeben. Derartige Vereinbarungen er-fordern eine abweichende Bilanzie-rung, weil zu Beginn des Leasingver-hältnisses weder eine Verbindlichkeitnoch eine Rückstellung erfasst werdenkann, da das verpflichtende Ereignisbei solchen Vereinbarungen erst dieÜbernutzung darstellt. Sobald jedochdie vereinbarte Grenze des geschulde-ten Restnutzungspotenzials unterschrit-ten wird, besteht eine gegenwärtigeVerpflichtung aus einem vergangenenEreignis, für deren Erfüllung Ressour-cen mit einem wirtschaftlichen Nutzenabgehen werden und deren Betrag zu-verlässig geschätzt werden kann. Abdiesem Zeitpunkt ist daher eine Schuldzu passivieren. Ob diese Schuld ratier-lich anzusammeln oder auf einmal zupassivieren ist, hängt davon ab, ob mitder Übernutzung eine variable odereine fixe Wartungszahlung fällig wird.Änderungen können sich zudem bei derBilanzierung der Wartungskomponenteergeben. Einerseits ist deren Umfang(Gesamtnutzungspotenzial oder dasdem Leasingnehmer zustehende Nut-zungspotenzial) und Abschreibungs-dauer zu bestimmen. Andererseits mussbei abweichenden Vereinbarungen be-urteilt werden, wie ein ggf. zum Endeder Leasinglaufzeit verbleibendes bzw.nicht genutztes Nutzungspotenzial,welches das durch den Leasingnehmergeschuldete Nutzungspotenzial über-steigt, zu behandeln ist.

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Berücksichtigung vonWartungsmaßnahmen durch denLeasingnehmerDer Fall – die Lösung

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WP Dr. Frank Richter,Senior Manager bei derKPMG AG WPG in Leip-zig. E-Mail: [email protected]

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■ IFRS 16■ Leasing■ Bilanzierung beim Leasingnehmer■ Komponentenansatz■ Wartungsmaßnahmen■ Instandhaltungsverpflichtungen

1. Der Fall

Die P-GmbH (P) least einen Zug. DieDauer des Leasingverhältnisses beträgtfünf Jahre. Aufgrund gesetzlicher Be-stimmungen ist alle zwei Jahre eine War-tung des Zugs durchzuführen.1

1 Der Zeitraum von zwei Jahren wurde zur ein-facheren Illustration gewählt.

Die War-tungskosten, die bedeutsam im Vergleichzum Wert des Zugs sind, trägt P. Außer-dem muss P den Zug zum Ende der Lea-singlaufzeit gem. Leasingvertrag entwe-der vollständig gewartet zurückgebenoder dem Leasinggeber den anteiligenWert der Wartung, der auf die durch denLeasingnehmer genutzte Laufzeit ent-fällt, erstatten.

Zum Abschlussstichtag 31.12.2019 lie-gen folgende Informationen bzgl. desLeasingverhältnisses vor:

■ Die Leasingdefinition nach IFRS 16ist erfüllt.

■ Beginn des Leasingverhältnisses:01.01.2019.

■ Ende des Leasingverhältnisses:31.12.2023.

■ Verlängerungs- oder Kündigungsop-tionen bestehen nicht.

■ Die jährliche (nachschüssige) Lea-singrate beträgt EUR 100.000.

■ Die Kosten für eine Wartung betragenEUR 30.000.

■ Der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz kann durch P nichtermittelt werden. Ps Grenzfremdkapi-talkostensatz beträgt 5%.

■ Der risikoadäquate Zinssatz für Wie-derherstellungsverpflichtungen be-trägt 2%.

Wie sind die Kosten für die Wartungenund die Vereinbarung mit dem Leasing-geber über den am Ende der Leasinglauf-zeit geschuldeten Wartungsstand des

Zugs in den IFRS-Abschlüssen von Pabzubilden?

2. Die Analyse

2.1. Bilanzierung des Leasingver-hältnisses

P hat als Leasingnehmer am Bereitstel-lungsdatum des Zugs (01.01.2019) einNutzungsrecht und eine Leasingver-bindlichkeit in der Bilanz zu erfassenund diese über die Dauer des Leasing-verhältnisses fortzuschreiben. Die Zu-gangsbewertung der Leasingverbind-lichkeit erfolgt zum Barwert der Lea-singzahlungen, die des Nutzungsrechtszu den Anschaffungskosten.

Nach IFRS 16.31 sind für die Folgebe-wertung des Nutzungsrechts die Ab-schreibungsvorschriften des IAS 16 an-zuwenden. IAS 16.43 fordert, dass jederTeil einer Sachanlage mit einem bedeut-samen Anschaffungswert im Verhältniszum gesamten Wert des Gegenstands ge-trennt abgeschrieben wird („Kompo-nentenansatz“). Notwendig ist zudem,dass das Wartungsintervall mehr als einJahr beträgt.2

2 Vgl. KPMG, Insights into IFRS, 14. Aufl.,London 2017, Tz. 3.2.250.10.

Beide Voraussetzungensind im dargestellten Fall erfüllt. DieWartung wird somit als gesonderte Kom-ponente aktiviert und über den Zeitraumbis zur nächsten Wartung (d.h. zwei Jah-re) abgeschrieben. Die Bewertung derWartungskomponente im Zugangszeit-punkt erfolgt zum aktuellen Marktpreisder Wartungsarbeit und umfasst sowohlinterne als auch externe Kosten.3

3 Vgl. Deloitte, iGAAP 2018, Vol. A, Man-chester 2018, 478; KPMG, Insights intoIFRS, 14. Aufl., London 2017, Tz. 3.2.250.20u. 260.10.

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1 Der Fall: Hier lesen Sie kurz und knapp, welches Problem sich in der Praxis häufi g stellt.

2 Die Analyse: Welche ein-schlägigen IFRS-Standards sind konkret betroffen?

3 Die Lösung: Welche Vorge-hensweise bietet sich an?

4 Die Datenbank: Vertiefende Recherche im Online-Modul IRZDirekt.

Die Lösung im Blick:Fälle mitten aus der Praxis.

»Accounting for Value?«

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ÌÌ Bilanzierung und Bilanzpolitik Accounting; Ansatz und Bewertung einzelner Bilanzposi­tionen unter Berücksichtigung von Gestaltungsoptionen; Konsolidierung; Lösungen zu praxisrelevanten DetailfragenÌÌ IFRS – Auf den .Punkt gebracht! Kompaktwissen für Eilige. Auf wenigen Seiten alles Wesent­liche zur sofortigen VerwendungÌÌ Der Fall – die Lösung Sachverhalt – Analyse – Lösung: Das IRZ­Konzept garantiert Tiefgang ohne BallastÌÌ »Accounting for Value?« Informative Kurzbeiträge speziell aus Analystensicht, die die »klassische« Lesart von Kennzahlen hinterfragen: erhellend – kritisch – aufschlussreichÌÌ Expertenkommentar Erfrischend pointierte Kommentare renommierter AutorenÌÌ IFRS-Nachrichten Aktuelle Informationen zur Entwicklung der IFRS­ und US­GAAP­Vorschriften ÌÌ Bilanzanalyse Analyse und Interpretation von IFRS­Abschlüssen; Praxisfälle; empirische ErgebnisseÌÌ Prüfung u.a. zur Prüfungspraxis, Prüfungsrelevanz ÌÌ Reporting und Controlling Rund um Aufbau und Inhalt der Berichterstattung einschl. Kapitalmarktinformation und Integrated Reporting; betriebs­wirtschaftliche Verknüpfungen (u.a. Risikomanagement, Informationsmanagement)ÌÌ Praktiker-Interviews Pointiert gestellte Fragen – klare, lösungsorientierte Antworten ausgewiesener ExpertenÌÌ IFRS-Zeitschriftenspiegel

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Leserumfrage: Sensationelles Ergebnis!

Wie kommt die IRZ bei den Leserinnen und Lesern an? Bei der aktuellen Umfrage beurteilten diese die IRZ mit Best­noten – in den einzelnen Kernbereichen folgendermaßen:

Kriterien Note

Aktualität 1,4

Informationsgehalt 1,5

Praxisbezug/Praxisrelevanz 1,7

Themenauswahl 1,7

Verständlichkeit 1,9Quelle: IRZ-Leserumfrage 2017

Die überaus hohe Wertschätzung der IRZ spiegelt sich in zahl­reichen Antworten der Leser wider, von denen einige nachfol­gend exemplarisch wiedergegeben werden:

Praxisorientiertheit; Beispiele; Praxistipps. Man muss nicht theoretische Abhandlungen überstehen, um die Antwort auf eine Frage zu finden.

verständliche Erläuterungen mit Beispielen untermauert

Artikel werden knapp gehalten, Konzentration auf das Wesentliche!

die Aktualität der Themen ist sehr hilfreich für die tägliche Praxis!

Sie ist singulär in der Verbindung von Praxisnähe, fach-licher Fundierung, Aktualität und Internationalität. Auch beschränkt sie sich nicht auf eine Auslegung der IFRS.

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