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Sport frei: JU-„Sporteckpunkte“ auf der Zielgraden Dresden ist aktuell die Geburten-Hauptstadt Sachsens, die TU Dresden nimmt erfolgreich weitere Etappen der Exzellenzinitiative und der städtische Tourismus boomt in diesem Jahr be- sonders. Wir als JU sind dennoch der Meinung da geht noch mehr – besonders im Bereich Sport! Erst kürzlich bestätigte dies auch die kommunale Bürgerumfrage: Die Dresdner sind alles andere als zufrieden mit den Sportanlagen in der Lan- deshauptstadt. Während die SG Dynamo Dres- den mit dem neuen Stadion eine optimale Spiel- stätte besitzt und inzwischen in die zweite Liga aufsteigen konnte, hapert es anderswo gewal- tig. Obwohl dank der Konjunk- turpakete und Flutgelder viel passiert ist in den letzten Jah- ren – vielen Sportarten und Vereinen mangelt es noch immer an standardgemäßen und sicheren Trainings- und Spielstätten. Die Footballer der Dresden Monarchs Publikum zuweilen im Heinz-Steyer-Stadion, wo Teile der Tribünen aus Sicherheitsgründen völlig gesperrt sind. Im Schwimmsport fehlt es sowohl an Platzkapazität als auch an fachgerechten Einrichtungen. Die Schwimmhalle Freiberger Platz ist dringend sa- nierungsbedürftig und muss im Zuge der Erneu- erung auch eine Erweiterung erfahren, um die benötigten Trainings- und Freizeitschwimmflä- chen bieten zu können. Diskutiert wurde hierzu viel – nun müssen Taten folgen. Bereits mit unseren beiden Frühjahrsempfän- gen 2010 und 2011 im Casino des Heinz-Steyer- Stadions, rückten wir den Sport stärker in den Blickpunkt von Politik und Öffentlichkeit. Jetzt wollen wir unsere Visionen mit konkreten For- derungen unterlegen, für die wir anschließend politisch kämpfen werden. Nach unseren „Ver- kehrseckpunkten“ 2010, arbeiten wir derzeit an den „Sporteckpunkten“. Diskutiert haben wir dazu schon zu verschiedenen Gelegenheiten – nun wollen wir das Papier gemeinsam mit Dir auf einer Mitgliederversammlung beschließen! In diesem Sinne: Sport frei! Anke Wagner, Kreisvorsitzende Aus dem Inhalt: „Exzellenz für Dresden“ Seite 2-3 JU-Debattierclub mit Andreas Lämmel Seite 5 Herausforderungen meistert man mit festen Grundsätzen Seite 6-7 JUngle.DDrum jung.dynamisch.engagiert JUngle.News Mitgliedermagazin der Jungen Union Dresden Ausgabe III/2011

JUngle.News III/2011

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Das Mitgliedermagazin der Jungen Union Dresden.

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Sport frei: JU-„Sporteckpunkte“ auf der Zielgraden

Dresden ist aktuell die Geburten-Hauptstadt Sachsens, die TU Dresden nimmt erfolgreich weitere Etappen der Exzellenzinitiative und der städtische Tourismus boomt in diesem Jahr be-sonders.

Wir als JU sind dennoch der Meinung da geht noch mehr – besonders im Bereich Sport! Erst kürzlich bestätigte dies auch die kommunale Bürgerumfrage: Die Dresdner sind alles andere als zufrieden mit den Sportanlagen in der Lan-deshauptstadt. Während die SG Dynamo Dres-den mit dem neuen Stadion eine optimale Spiel-stätte besitzt und inzwischen in die zweite Liga aufsteigen konnte, hapert es anderswo gewal-

tig. Obwohl dank der Konjunk-turpakete und Flutgelder viel passiert ist in den letzten Jah-ren – vielen Sportarten und Vereinen mangelt es noch immer an standardgemäßen und sicheren Trainings- und Spielstätten. Die Footballer

der Dresden Monarchs „begeistern“ ihr

Publikum zuweilen im Heinz-Steyer-Stadion, wo Teile der Tribünen aus Sicherheitsgründen völlig gesperrt sind. Im Schwimmsport fehlt es sowohl an Platzkapazität als auch an fachgerechten Einrichtungen. Die Schwimmhalle Freiberger Platz ist dringend sa-nierungsbedürftig und muss im Zuge der Erneu-erung auch eine Erweiterung erfahren, um die benötigten Trainings- und Freizeitschwimmflä-chen bieten zu können. Diskutiert wurde hierzu viel – nun müssen Taten folgen.

Bereits mit unseren beiden Frühjahrsempfän-gen 2010 und 2011 im Casino des Heinz-Steyer-Stadions, rückten wir den Sport stärker in den Blickpunkt von Politik und Öffentlichkeit. Jetzt wollen wir unsere Visionen mit konkreten For-derungen unterlegen, für die wir anschließend politisch kämpfen werden. Nach unseren „Ver-kehrseckpunkten“ 2010, arbeiten wir derzeit an den „Sporteckpunkten“. Diskutiert haben wir dazu schon zu verschiedenen Gelegenheiten – nun wollen wir das Papier gemeinsam mit Dir auf einer Mitgliederversammlung beschließen! In diesem Sinne: Sport frei!

Anke Wagner,Kreisvorsitzende

Aus dem Inhalt:„Exzellenz für Dresden“

Seite 2-3

JU-Debattierclub

mit Andreas Lämmel

Seite 5

Herausforderungen meistert

man mit festen Grundsätzen

Seite 6-7

JUngle.DDrumjung.dynamisch.engagiertJUngle.News

Mitgliedermagazin der Jungen Union Dresden • Ausgabe III/2011

Dresden

JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 2

Raul Spank (Deutscher Meister im Hoch-sprung), HTW Dresden, Martin Gillo (MdL), Kim-Astrid Magister (Pressesprecherin TU Dresden), Albrecht Pallas (SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat), Michael Kretschmer (MdB, Generalsekretär der Sächsischen Union), Chris-toph Hille (Bürgerfraktion im Dresdner Stadt-rat) Johannes Lohmeyer (Kreisvorsitzender der FDP in Dresden), Patrick Rülke (Dresden Ti-tans), Dresdeneins (TV-Sender), Martin Seidel (Dresdner Bürgermeister für Soziales), Viola Klein (IT-Unternehmerin, Initiatorin der Hope Gala) ...

- sie alle gehören zu den mittlerweile über 270 Unterstützern, die sich auf unserer Facebook-Seite „Exzellenz für Dresden“ aktiv für glän-zende Zukunftsaussichten einsetzen. Denn nur wenn es gelingt Forschung auf internationalem Niveau weiter zu etablieren, halten sich inno-vationsorientierte Branchen in unserer Region. Und jeder zusätzliche qualifizierte Arbeitsplatz sichert und schafft weitere Arbeitsplätze – in der Verwaltung, in Schulen, dem Handwerk oder im Dienstleistungssektor. Diese und an-dere positive Wirkungen einer zur Exzellenzu-niversität geadelten TU Dresden waren für uns Grund, aktiv zu werden.

Anfang Juli starteten wir unsere Exzellenzkam-pagne auf Facebook. Damit soll die Uni für ihre Bewerbung um das Gütesiegel möglichst viel Rückenwind erhalten. Am besten partei- und natürlich generationsübergreifend soll die Fa-cebook-Aktion zeigen, dass nicht nur Dresden sondern ganz Sachsen hinter der TU-Bewer-bung steht. Zeitgleich mit der Onlinestellung haben wir alle demokratischen Jugendorganisa-tionen, Parteien und Fraktionen des Dresdner

Stadtrates sowie die sächsischen JU- und CDU-Mitglieder über die Initiative informiert. Mit einem einfach „Gefällt mir!“ kann nun jeder die TU bei ihrer Bewerbung aktiv unterstützen.

Zum anderen zielt die Kampagne auf Infor-mation. Die „Exzellenz“ ist zwar an der Uni ein dauerhaft präsentes Thema, Desinteresse, Unwissenheit oder umfassendes Fehlwissen sind dennoch weit verbreitet. „Was bringt mir eine exzellente Uni?“, war DIE Frage, mit der wir bei unseren Flyer-Aktionen immer wieder konfrontiert wurden. Für diese Personen gab es zum informativen Flyer z.B. auch noch einige vertiefende Einblicke in kommunale Finanzpoli-tik: Sportanlagen, Kitas, Straße oder das breite Kulturangebot können eben nur bei florieren-der Wirtschaft erhalten oder ausgebaut wer-den. „Aber was hab ich als Student davon?“ Das ist schon eine heiklere Frage, schließlich sind die Bedingungen in manchen Fächern wirklich problematisch. Auch wenn sich aus einem For-schungsprogramm wenig Direktes für die Lehre umsetzen lässt, so profitieren Studenten z. B. durch das höhere Ansehen der Uni und ihrer Wissenschaftler oder den geplanten Baumaß-nahmen.

Schwieriger ist es hingegen, den kampfeslusti-gen Einwänden grundsätzlicher Natur zu be-gegnen. Die Parabel eines sichtlich weit gen

Kampagne „Exzellenz für Dresden“ sorgt für Rückenwind und Information

JUngle.News - Ausgabe II/2010 Seite 3 JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 3

Dresden

links gerückten Teilnehmers der Informations-veranstaltung für Studenten am 01. September mutete da schon arg skurril an. Mit der Exzel-lenzinitiative sei es wie in einer Familie mit einem besonders begabten und einem wenig begabten Kind. Dem ersteren zahlen die El-tern die Schule, die Bücher und das Studium und das zweite lassen sie verhungern. Anders ausgedrückt und immer wieder gern herange-zogen: „Diese ganze Exzellenzinitiative ist to-tal unsozial, denn was ist dann mit den anderen Unis? Bei denen wird gespart.“ Die wiederhol-

ten Erläuterungen des Rektors – die auch wir noch einmal untermauerten –, es handle sich um eine zusätzliche (!) Initiative des Bundes zur Förderung von Spitzenforschung und eben nicht um die reguläre Finanzierung der Hoch-schulen durch das Land Sachsen, verhallten

ungehört. „Das ist ungerecht, die Millionen müssten allen Universitäten gleichermaßen zugutekommen!“ Ja! Wenn alle gar nichts ha-ben, dann ist das zumindest gerecht. Mit den ca. fünf Mio. Euro, die dann auf die TU entfallen würden, könnte sie genau ein Drittel der jähr-lichen Stromkosten decken. Das würde unser Land langfristig weder wieder an die internati-onale Forschungsspitze heranführen, noch die technologiebasierte deutsche Wirtschaft absi-chern. Und es wäre keinesfalls gerecht gegen-über dem Steuerzahler.

Unsere Zwischenbilanz kann mit 700 verteil-ten Flyern, 270 Unterstützern und 2.850 Zu-griffen auf „Exzellenz für Dresden“ nur positiv ausfallen. Während sich die Uni auf die Bege-hungen im Dezember vorbereitet, werden wir weiter fleißig informieren, damit sich unserem Wunsch nach glänzenden Aussichten noch vie-le anschließen und die Uni möglichst viel Rü-ckenwind für ihre Bewerbung erhält.

Heike Ahnert,Politikwissenschaftlerin, M.A.

Hier findest Du uns:• 11. November, 19 Uhr: JU-Club; JU-Räu-me, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 24. November, 19 Uhr: JU-Club; JU-Räu-me, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 7. Dezember, 19 Uhr: Kreisvorstand; Gesellschaftsraum, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 9. Dezember, 19 Uhr: JU-Club; JU-Räume, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 15. Dezember: Weihnachtsfeier; weitere Infos unter www.ju-dresden.de

weitere Infos unter www.ju-dresden.de

JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 4

... haben wir uns gedacht und so werden wir Euch an dieser Stelle regelmäßig mit Erlebnis-berichten von Spielbesuchen und Erfahrungs-schilderungen aus den unterschiedlichsten Sportarten in Dresden vorsorgen.

Zum Start der Reihe gibt es einen virtuellen Ab-stecher in die Margon Arena. Dresdens größte Ballsporthalle ist die Heimspielstätte der Dres-den Titans. Die Regionalliga-Basketballer sind das Aushängeschild ihrer Sportart in der Regi-on. In der Anfang Oktober gestarteten Spiel-zeit soll die gute Leistung der Vorsaison bestä-tigt werden. Mittelfristig will der Verein sogar in die zweite Bundesliga aufsteigen.

Apropos zweite Liga! Wer bei den Fußballern nach einem ereignisarmen Null zu Null schon mal entnervt aus dem Stadion getrottet ist, könnte bei den „Titanen“ auf seine Kosten kom-men. Und das nicht nur weil man die furiose Kor-bjagd in der warmen Halle schon zum halben Preis eines günstigen Dynamotickets bekommt. Im Basketball ist durch die höhere Spieldyna-mik sowieso immer etwas los. Zudem sorgt der harte Kern der durchschnittlich 500 Fans für packende Atmosphäre unter dem Arenadach.

Neben den Stimmungsmachern trifft man aber vor allem viele junge Familien im Publikum an.

Dass sich jedoch auch diese, vom Dreikäsehoch bis zum gemütlichen Opa, gern vom Spielge-schehen begeistern lassen, zeigen die über die Saison verteilten Highlightpartien. Bei den so genannten „Gamedays“ geht auf und neben dem Feld so richtig die Post ab. Außerdem sorgt ein buntes Rahmenprogramm dafür, dass es vor Spielbeginn und in der Pause keinem Langweilig wird.

Vorbeischauen lohnt sich also. Die Saison geht noch bis April!

Alexander Seedorff,Student

Sport

Es muss nicht immer Fußball sein...

JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 5

JU Dresden

Europa und die Schuldenkrise – Zwei Schlag-wörter die uns in diesem Jahr nicht loslassen. Natürlich war die Währungskrise daher auch das Hauptthema beim letzten JU-Debattier-club. Eingeladen hatten wir uns den Bundes-tagsabgeordneten Andreas Lämmel, der seit Anfang Juli auch den Kreisverband führt. Und so diskutierten wir neben bundespolitischen Themen auch über Kommunales und die Dresdner Union.

Aber wie ist das jetzt eigentlich?

Vertritt Kanzlerin Merkel die Interessen Deutschlands in Europa? Andreas Lämmel sagt ja. Die Einheit Europas funktionierte nur, weil die Länder bereit waren Kompromis-se einzugehen. Aus diesem Kompromissen aber sind die Probleme von heute entstan-den, denn für die gleichwertige Entwicklung der europäischen Staaten wurde, bis auf den Wachstums- und Stabilitätspakt vielleicht, nicht viel getan. Und somit ist das Verschul-dungsproblem einzelner Länder auf das Ver-sagen aller zurückzuführen. Exemplarisch dafür steht Griechenland, das nun innerhalb kürzester Zeit alles Bisherige über den Hau-fen werfen und sich und seine Bürger neu er-finden muss. Aber ist das realistisch? Und vor allem, wie können die komplexen Vorgänge und politischen Entscheidungen zur Rettung oder Nicht-noch-mehr-Rettung der krisenge-schüttelten Länder den deutschen Bürge(r)n dargestellt und erläutert werden? Und über-haupt, wer kümmert sich darum, dass es nicht wieder zu einer Eurokrise kommt?

Auf kommunalpolitischer und Kreisverband-sebene diskutierten wir einmal mehr über die Königsbrücker Straße und außerdem über die

Schwimmhalle am Freiberger Platz, für deren Sanierung noch acht Millionen Euro fehlen. Darüber hinaus schwebte die Frage im Raum, ob es im Dresden der kommenden Jahre noch Großprojekte in der Art des Kulturpalastes oder des Kulturkraftwerkes Mitte gibt. Oder sind es vielmehr die kleinen Dinge, die ange-gangen werden müssen. Steht das Weiter so!, das Sanieren und Renovieren im Vordergrund oder gibt es neue Dinge anzuschieben?

Auf die Stimme der JU wolle er bei der kom-munalen Themenfindung und der Diskussion um bundespolitische Entscheidungen je-denfalls nicht verzichten. Kein Problem, wir nehmen Sie beim Wort, Herr Lämmel, und mischen uns ein!

Antje Kutzner,Historikerin, M.A.

Wie ist das eigentlich mit Europa und der Krise?JU-Debattierclub mit Andreas Lämmel MdB

Herausforderungen meistert man mit festen Grundsätzen

JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 6

Kommentar

Die Mitglieder der Union haben in den letz-ten Jahren wahrlich Interessantes erlebt. Da-bei ist die sogenannte Energiewende nur die Spitze des Eisberges. Wenden und Defizite konnte man in den vergangenen zehn Jahren nämlich genügend beobachten. Erst ging es Anfang bis Mitte des Jahrzehnts kräftig nach rechts (Kanzlerkandidatur Stoibers 2002, Leipziger Parteitag 2003). Die so offen gelas-sene linke Flanke war nicht zuletzt eine Ur-sache für den verschenkten Wahlsieg im Jahr 2005. Der machtpolitisch gebotene Schwenk zurück war daher nur folgerichtig, samt einer neuen, für Altkonservative zwar verwirren-den, im Kern aber richtigen Familienpolitik. – Die Mitte ist eben vielmehr Basislager statt Endstation der CDU. Allerdings: Die Folgebe-reitschaft der Partei war bereits einigerma-ßen strapaziert, als die Union 2009 in die eilig zusammengezimmerte bürgerliche Koalition eintrat – mit einer FDP, deren Freiheitskon-zept – im Bund wie in Sachsen – seltsam ein-dimensional (Steuererleichterungen und Bü-rokratieabbau) daherkommt. – Fast will man meinen, der Liberalismus sei zu wichtig, um ihn der FDP zu überlassen.

Parteien können guten Gewissens jede Posi-tion einnehmen, die mit ihren Grundsätzen vereinbar ist. Schlingerkurse sind zwar unschön, aber eben buchstäblich ‚grundsätzlich‘ ver-zeihlich und für Regierungspar-teien auch nicht ungewöhnlich. In dieser Hinsicht war die Zeit nach 2009 besonders proble-matisch. Am Ausstieg aus der Atomenergie wird die Union vor allem intern schwer tragen: Sachlich zwar ein Aberwitz, machtpolitisch allerdings ein Pfund. Für eine Partei, deren Ziel

es sein muss, dass gegen sie nicht regiert wer-den kann, war es ohnehin ein merkwürdiges Verhalten, jegliche schwarz-grüne Koalitions-option barsch zu verwerfen. Die Kehrtwende verletzt zudem die Rechte der Kraftwerksbe-treiber erheblich. Dass dies mit dem Kalkül geschah, die öffentliche Meinung werde eine gerichtliche Überprüfung schon verhindern, erinnert an das Vorgehen in Bananenrepub-liken und hat mit den Grundsätzen der CDU nichts zu tun. Wie sehr dieses Verhalten be-dauerlicherweise bereits salonfähig ist und wie wenig es die deutsche Öffentlichkeit in ihrem Rechtsstaatsempfinden stört, zeigt auch die aktuelle Regierung in NRW.

Hintergrund dieses Manövers war bekannt-lich der Wahlkampf in Baden-Württemberg. Leider zeigte sich dabei auch in anderer Hin-sicht, was der CDU ihre Grundsätze Wert sind: Selbst die Aussicht auf die geringste Steigerung der Wiederwahlchancen reichen aus, um der Bündnistreue zu unseren Freun-den im Ausland abzuschwören (Lybien) oder die bürgerliche Tugend der Wahrhaftigkeit als irrelevant abzutun (Guttenberg’sche Plagiats-affäre). Dass man beinahe im Vorbeigehen die Leitidee der Bundeswehr, den Staatsbürger in Uniform, plötzlich für passé erklärt, passt ins

JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 7

Kommentar

Bild. Widerstand? Kaum! Erklärung und Diskus-sion: Nicht die Stärke dieser Partei! – Recht ist es darum, wenn nicht nur die Parteivorsitzende, sondern wir alle dafür haftbar gemacht werden.

Nun bringen die Wirren der Zeit es allerdings mit sich, dass die CDU ihre Grundsatztreue an großen Aufgaben beweisen kann. Die Euro-Kri-se verlangt offensichtlich mehr nach beherzter Aktion, statt passivem Krisenmanagement: Es geht um nichts Geringeres als um die Vertie-fung der Europäischen Integration und – will man nicht einen Stabilitätspaktsünder nach dem anderen ausgliedern (Deutschland gehör-te mit dazu!) – eine gemeinsame Fiskalpolitik. Sie müsste jenseits bloßer Notreparaturen und bei gleichzeitig fehlenden Vorbildern die euro-päische Währung mit verbindlichen, auch von rot-grünen Regierungen zu achtenden Stabi-lisierungsmechanismen schützen. Ein offenes Feld! – Doch was für eine Gelegenheit! Seit 1990 gab es keinen so gigantischen Gestal-tungsbedarf. Man spürt, es liegt Welthistori-sches in der Luft. Für die Partei Adenauers und Kohls ist eine europäische Integrations- und Ordnungspolitik das natürliche Betätigungs-feld. Hier haben wir die Aufgabe, Werte und Moral zu leben, statt sie nur lautstark einzu-fordern. Nichts geht dabei ohne den Bezug auf unsere Grundwerte. Schon gar nicht geht es in einem ignoranten Stil, der Analysen und konzeptionelle Arbeit an Grundsätzlichem als akademischen Blödsinn abtut. Ideen, Mut und nicht zuletzt kommunikative Führung sind ge-

fragt – das gilt besonders für die Kanzlerin, aber auch für die Junge Union.

Kurt Georg Kissinger, der Kanzler der ersten Großen Koalition, meinte einst, intellektuelles Kapital werde in Regierungszeiten nicht erwor-ben, sondern aufgebraucht. Daher bliebt zu hoffen, dass er sich entweder irrte oder aber mehr Substanz vorhanden ist, als man gegen-wärtig zu glauben geneigt ist. Wir werden es bald wissen.

Erik Fritzsche,Politikwissenschaftler, M.A.

Impressum

Redaktionsteam:Chefredakteur

Alexander Seedorff

Heike AhnertErik FritzscheAntje KutznerBritta SchulzeAnke Wagner

Layout:Alexander Liebing

Bilder

S. 4 Ben Gierig, www.b-gierig.de

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JUngle.News - Ausgabe III/2011 Seite 8

JU Dresden

Der Sommer regte zwar in diesem Jahr nun wirk-lich nicht zu Jubelrufen an. Umso mehr freute es uns daher, dass an jenem Augustabend des alljährlichen JU-Sommerpausentreffs der Him-mel wolkenlos und sonnig war. Einigen Stunden munteren Beachvolleyballspiels an der Elbe stand somit nichts mehr im Wege. Eine bunte Mischung aus dem Vorstand der JU, Mitglie-dern und Freunden lies die Volleyball-Partien am Dresdner Citybeach zu einem großen Spaß werden. Da Sport eines der Hauptthemen der Jungen Union Dresden ist, bewiesen alle an die-sem Abend viel Team- und Kampfgeist - zur Ab-wechslung einmal auf dem Spielfeld und nicht auf politischer Ebene.

Nach einiger Zeit wehten vom Königsufer die Klänge des Roland Kaiser Konzertes zu uns hi-nüber. Diese unverhoffte musikalische Unter-malung sorgte nicht nur einmal dafür, dass der Ball missachtet wurde, um kräftig mitzusingen. Nach zahlreichen Matches, waren alle einstim-mig der Meinung, dass das genug körperliche Betätigung war. So konnte man mit einem le-ckeren Cocktail oder einem kalten Bier zum

gemütlichen Teil des Abends übergehen. Dabei standen ausnahmsweise mal nicht politische Diskussionen im Vordergrund, sondern persön-liche Gespräche und ein lustiges Miteinander.

So kann die Junge Union nach der Sommerpau-se wieder mit Elan und Energie an die Arbeit ge-hen. Weiter geht’s!

Britta SchulzeLinguistin und Romanistin, M.A.

Ein Sommerabend an der Elbe