81
12 Elektro-Installation 12/1 Benutzerhinweise Stichworte Kapitelinhalt Gesamtinhalt 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines 12.2 Versorgen des Bauobjektes mit elektrischer Energie 12.2.1 Antrag zum Anschluß an das Versorgungsnetz des EVU 12.2.2 Versorgen der Baustelle 12.2.2.1 Antrag auf Belieferung der Baustelle mit elektri- scher Energie 12.2.2.2 Hinweise und Betriebsmittel für die Baustromversorgung 12.3 Hinweise für die Planung der Elektro-Installation 12.3.1 Allgemeines 12.3.2 Planungsgrundlagen 12.3.2.1 VDE-Bestimmungen (insbesondere DIN VDE 0100) 12.3.2.2 Normen (DIN 18012, DIN 18013, DIN 18014, DIN 18015 u. a.) 12.3.2.3 Technische Anschlußbedingungen (TAB) 12.3.2.4 Sonstige technische Regeln 12.3.2.5 Leistungsbedarf, Prognosen (herausgegeben von EVU oder anderen Institutionen) 12.3.2.6 Fachberichte, Fachbroschüren, Merkblätter 12.3.2.7 Berücksichtigen der Allgemeinen Tarife und Versorgungsverträge 12.3.3 Installationsberatung und Planung 12.3.4 Arbeitshilfen für die Planerstellung 12.3.5 Planerstellung 12.4 Hausanschluß und Hausanschlußraum 12.4.1 Allgemeines 12.4.2 Freileitungsanschluß 12.4.3 Kabelanschluß 12.4.4 Hausanschlußraum 12.4.5 Fundamenterder und Hauptpotentialausgleich 12.5 Hauptstromversorgung und Zählung 12.5.1 Hauptstromversorgungssysteme 12.5.1.1 Allgemeines 12.5.1.2 Hauptstromversorgungssystem für kleine und mittlere Bauvorhaben 12.5.1.3 Hauptstromversorgungssystem für größere Bauvorhaben 12.5.1.4 Steuerleitungsnetze 12.5.2 Zählerplätze 12.5.2.1 Allgemeines 12.5.2.2 Zählerplätze 12.5.2.3 Zählerplätze für Gemeinschaftsanlagen und Steuergeräte 12.5.2.4 Zählerschränke nach DIN 43870 12.5.2.5 Nischen für Zählerplätze nach DIN 18013 12.6 Stromkreisverteiler und Stromkreise 12.7 Installation in Wohnungen 12.7.1 Allgemeines 12.7.2 Ausstattungsumfang der Elektro-Installation 12.7.3 Installation in Küche, Kochnische 12.7.4 Installation im Hausarbeitsraum 12.7.5 Installation im Bad 12.7.6 Installation im Wohnraum 12.7.7 Installation im Schlafraum 12.7.8 Installation im Flur 12.7.9 Installation im WC-Raum 12.7.10 Installation im Abstellraum 12.7.11 Installation im Hobbyraum 12.7.12 Installation im Boden- und Kellerraum (zur Wohnung gehörend) 12.7.13 Installation im Teilbereich Freisitz 12.7.14 Installation in abschließbaren Einzelgaragen 12.7.15 Elektro-Installation von Speicherheizungsanlagen 12.8 Installation in Gemeinschaftsanlagen, Anlagen im Freien 12.8.1 Allgemeines 12.8.2 Stromkreise 12.8.3 Installation im Boden- und Kellerraum (gemein- schaftlich genutzt) 12.8.4 Installation im Boden- und Kellergang 12.8.5 Installation im Treppenraum 12.8.6 Installation in der Garage 12.8.7 Installation in Anlagen im Freien Inhaltsübersicht

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12

Elektro-Installation

12 Elektro-Installation

12.1 Allgemeines

12.2 Versorgen des Bauobjektes mit elektrischerEnergie

12.2.1 Antrag zum Anschluß an das Versorgungsnetzdes EVU

12.2.2 Versorgen der Baustelle12.2.2.1 Antrag auf Belieferung der Baustelle mit elektri-

scher Energie12.2.2.2 Hinweise und Betriebsmittel für die

Baustromversorgung

12.3 Hinweise für die Planung der Elektro-Installation

12.3.1 Allgemeines12.3.2 Planungsgrundlagen12.3.2.1 VDE-Bestimmungen (insbesondere

DIN VDE 0100)12.3.2.2 Normen (DIN 18012, DIN 18013, DIN 18014,

DIN 18015 u. a.)12.3.2.3 Technische Anschlußbedingungen (TAB)12.3.2.4 Sonstige technische Regeln12.3.2.5 Leistungsbedarf, Prognosen (herausgegeben

von EVU oder anderen Institutionen)12.3.2.6 Fachberichte, Fachbroschüren, Merkblätter12.3.2.7 Berücksichtigen der Allgemeinen Tarife und

Versorgungsverträge12.3.3 Installationsberatung und Planung12.3.4 Arbeitshilfen für die Planerstellung12.3.5 Planerstellung

12.4 Hausanschluß und Hausanschlußraum12.4.1 Allgemeines12.4.2 Freileitungsanschluß12.4.3 Kabelanschluß12.4.4 Hausanschlußraum12.4.5 Fundamenterder und Hauptpotentialausgleich

12.5 Hauptstromversorgung und Zählung12.5.1 Hauptstromversorgungssysteme12.5.1.1 Allgemeines12.5.1.2 Hauptstromversorgungssystem für kleine und

mittlere Bauvorhaben

KapitelinhaltGesamtinhalt

12.5.1.3 Hauptstromversorgungssystem für größere Bauvorhaben

12.5.1.4 Steuerleitungsnetze12.5.2 Zählerplätze12.5.2.1 Allgemeines12.5.2.2 Zählerplätze12.5.2.3 Zählerplätze für Gemeinschaftsanlagen

und Steuergeräte12.5.2.4 Zählerschränke nach DIN 4387012.5.2.5 Nischen für Zählerplätze nach DIN 18013

12.6 Stromkreisverteiler und Stromkreise

12.7 Installation in Wohnungen12.7.1 Allgemeines12.7.2 Ausstattungsumfang der Elektro-Installation12.7.3 Installation in Küche, Kochnische12.7.4 Installation im Hausarbeitsraum12.7.5 Installation im Bad12.7.6 Installation im Wohnraum12.7.7 Installation im Schlafraum12.7.8 Installation im Flur12.7.9 Installation im WC-Raum12.7.10 Installation im Abstellraum12.7.11 Installation im Hobbyraum12.7.12 Installation im Boden- und Kellerraum

(zur Wohnung gehörend)12.7.13 Installation im Teilbereich Freisitz12.7.14 Installation in abschließbaren Einzelgaragen12.7.15 Elektro-Installation von

Speicherheizungsanlagen

12.8 Installation in Gemeinschaftsanlagen, Anlagen im Freien

12.8.1 Allgemeines12.8.2 Stromkreise12.8.3 Installation im Boden- und Kellerraum (gemein-

schaftlich genutzt)12.8.4 Installation im Boden- und Kellergang12.8.5 Installation im Treppenraum12.8.6 Installation in der Garage12.8.7 Installation in Anlagen im Freien

Inhaltsübersicht

12/1BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

12.9 Installationsformen

12.10 Verlegemethoden12.10.1 Aufputz-Installation12.10.2 Unterputz-Installationen12.10.3 Rohr-Installation12.10.4 Kanal-System-Installation

12.11 Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel

12.12 Leitungsmaterial, Verbindungsmaterial, Einbaugeräte

12.12.1 Leitungsmaterial12.12.1.1 Allgemeines12.12.1.2 Kunststoffaderleitungen12.12.1.3 Stegleitungen12.12.1.4 Feuchtraumleitungen12.12.1.5 Kunststoffkabel12.12.2 Verbindungsmaterial12.12.3 Schalter, Steckdosen, sonstige Einbaugeräte

12.13 Fernmeldeanlagen12.13.1 Allgemeines12.13.2 Fernmeldeanlagen zum Anschluß an das Netz

der Deutschen Telekom AG und anderer Anbieter

12.13.3 Hauskommunikations- und Hausinformations-anlagen

12.13.3.1 Klingel-, Türöffner-, Türsprech- und Türfern-sehanlagen (Video)

12.13.3.2 Haustelefonanlagen12.13.3.3 Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und

Überfall

12.14 Ton- und Fernsehrundfunkempfangsanlagen12.14.1 Allgemeines12.14.2 Antennenanlagen12.14.3 Kabelanschluß (Breitband-Kommunikationsnetz)12.14.4 Anzahl der Antennensteckdosen

12/2KapitelinhaltGesamtinhalt

12.15 Blitzschutzanlagen

12.16 Rolläden, Jalousien und Markisen mit Elektroantrieb

12.16.1 Antrieb (Rohrmotor)12.16.2 Bedienung, Steuerung, Automatisierung12.16.3 Rolladenantrieb und -steuerung für die

Nachrüstung

12.17 Hauserneuerung12.17.1 Allgemeines12.17.2 Ergänzen der vorhandenen Elektro-Installation12.17.3 Verwenden von Installationskanälen12.17.4 Vereinfachen der Installation durch Nutzen

vorhandener Schächte, Rohre und ähnliches12.17.5 Erweitern von Zähleranlage, Stromkreisverteiler

und Hauptleitung

12.18 Gebäudesystemtechnik12.18.1 Grenzen der konventionellen

Elektro-Installation12.18.2 Neue Elektro-Installation:

Gebäudesystemtechnik mit Installationsbus12.18.3 Technische Ausführung der Gebäudesystem-

technik12.18.4 Heutige Maßnahmen für die zukünftige Nutzung

12.19 Prüfen elektrischer Anlagen

12.20 Grafische Symbole für Schaltungsunterla-gen (Schaltzeichen)

12.21 Hinweise auf Literatur- und Arbeitsunterlagen

Inhaltsübersicht

BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

12 Elektro-Installation

12.1 AllgemeinesDer Wohnwert von Wohngebäuden hängt in hohem Maßevon einer gut funktionierenden elektrischen Stromversor-gung, d. h. auch Elektro-Installation, ab. Der Bau kleinerbis ausgedehnter Wohnanlagen ist ohne die vielen me-chanischen haustechnischen Einrichtungen und der dazunotwendigen leistungsfähigen Elektro-Installation kaummöglich. So eröffnet die Elektrizität und damit die Elektro-Installation dem Architekten, Bauingenieur oder Baumei-ster viele neue Möglichkeiten der Grundrißgestaltung undbringt bei sorgfältiger Planung auch eine Steigerung desWohnwertes.Die Elektro-Installation kann nicht isoliert vom Baukörperbetrachtet werden, die als notwendiger Zusatz irgend-wann in das Gebäude eingebracht wird. Vielmehr ist be-reits während der Planung des Bauvorhabens die Elektro-Installation in die Planungsüberlegungen mit einzubezie-hen. Deshalb sind die folgenden Punkte besonders zu be-achten:Die Planung der elektrischen Anlagen soll vor Baube-ginn abgeschlossen sein.Noch vor Beginn der Planungen sind mit dem zustän-digen Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) dieVersorgungs- und Anschlußfragen zu klären.

12.2 Versorgen des Bauobjektes mit elektrischerEnergie

12.2.1 Antrag zum Anschluß an das Versorgungsnetzdes EVU

Die Versorgung des Bauvorhabens mit elektrischer Ener-gie sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt beantragt wer-den, →12-1.Der erste Kontakt mit dem Elektrizitätsversorgungsunter-nehmen kann schriftlich oder telefonisch erfolgen. Der An-trag zum Anschluß an das Versorgungsnetz des EVU(Hausanschluß) bzw. später der Antrag auf Belieferung mitelektrischer Energie aus dem Versorgungsnetz des EVU(Zählereinbau) wird über einen beim EVU in das Installa-teurverzeichnis eingetragenen Elektro-Installateur einge-

KapitelinhaltGesamtinhalt

Anmeldeverfahren

12-1 Schema der Zusammenarbeit zwischen Bauplanern,Bauämtern, Bauherren und EVU

12/3BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

reicht, der die Anlage unter Beachtung der TechnischenAnschlußbedingungen (TAB) des EVU ausführen wird.

Dem Elektro-Installateur werden vom EVU Antragsformu-lare für den Hausanschluß und später auch für den Zäh-lereinbau und den Stromlieferungsvertrag zur Verfügunggestellt.

Sollte jedoch ein Elektro-Installateur - im Vorplanungssta-dium - für das Bauvorhaben noch nicht zur Verfügung ste-hen, so kann der Antrag für die Erstellung desHausanschlusses auch vom Architekten bzw. Bauträgeroder vom Bauherrn zunächst in einfacher schriftlicherForm eingereicht werden. Der Elektro-Installateur mußaber den Antrag zum Anschluß an das Versorgungsnetzdes EVU noch vor Beginn der Anschlußarbeiten beim EVUnachreichen. Neben den erforderlichen Unterschriftenvon Anschlußnehmer und Grundstückseigentümer solltedann auch möglichst der Elektro-Installateur unterschrie-ben haben.

Der Antrag sollte folgende Angaben enthalten:

– Lage des Bauvorhabens (Kopie des Lageplanes beifügen),

– Umfang des Bauvorhabens (Gliederung der Gebäude, Anzahl und Größe der Woh-nungen und gewerblichen Räume),

– geplante elektrische Einrichtungen der Wohnungen(z. B. elektrische Warmwasserversorgung in Küche undBad, Elektroherd),

– Angaben über die elektrische Ausrüstung vorgesehe-ner Gewerbebetriebe,

– Hinweise auf einen eventuell vorhandenen Gesamtbe-bauungsplan.

Je nach Größe des Objektes ist in Abstimmung mit demEVU der Standort der für die Stromversorgung erforderli-chen Transformatorstation rechtzeitig festzulegen.

Auf der Grundlage des Lageplanes und nach dem Gradder Inanspruchnahme der elektrischen Energie ermitteltdas EVU die Anschlußkosten für das Bauvorhaben.

12/4KapitelinhaltGesamtinhalt

12.2.2 Versorgen der Baustelle

12.2.2.1 Antrag auf Belieferung der Baustelle mit elektrischer Energie

Auch hier ist der Antrag auf Belieferung mit elektrischerEnergie über den eingetragenen Elektro-Installateur zustellen. In dem Antrag ist u. a. aufzuführen:Lage des Bauvorhabens (Kopie des Lageplanes beifügen),geplante Anschlußleistungen (Maschinen, Geräte usw.).Über weitere Handhabungen oder Folgerungen erteilt daszuständige EVU jederzeit Auskunft.

12.2.2.2 Hinweise und Betriebsmittel für die Baustromversorgung

Zwar kann die Bauleitung damit rechnen und auch erwar-ten, daß von den Bauunternehmern und Elektro-In-stallateuren nur Bauanschlußschränke und Elektro-materialien in einwandfreier Ausführung, entsprechendden VDE-Bestimmungen, Technischen Anschlußbedin-gungen und Unfallverhütungsvorschriften, eingesetztwerden; jedoch ist bei derartigen rauhen Betrieben, wiesie die Baustellen nun einmal sind, mit hohem Verschleißzu rechnen. Daraus folgt eine besondere Aufsichtsver-pflichtung der Bauleitung. Der Baufachmann sollte z. B.wissen, daß Baustromverteiler als Baustrom-Anschluß-schrank oder -Anschlußverteilerschrank DIN VDE 0612oder DIN VDE 0660 Teil 501 entsprechen müssen unddarüber hinaus die Technischen Anschlußbedingungen(TAB) der EVU einzuhalten sind, → 12-2.Außerdem hält die Berufsgenossenschaft Merkblätter fürelektrische Anlagen auf Baustellen bereit.Die kundeneigene Anschlußleitung vor der Meßeinrich-tung soll so kurz wie möglich, darf jedoch nicht länger als30 m sein und keine lösbaren Zwischenverbindungen ent-halten. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daßfür Drehstromverbraucher (z. B. Motoren) nur noch die in-ternational genormten Steckvorrichtungen nach DIN49462/63 verwendet werden dürfen, →12-3. Für Wechsel-

Baustellenversorgung

BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

stromgeräte können die Anwender nach wie vor Schutz-kontakt-Steckvorrichtungen - mindestens spritzwasser-geschützt und für erschwerte Bedingungen ( ) - ver-wenden, → 12-4.

Alle Steckvorrichtungen müssen ein Isolierstoffgehäusebesitzen.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Nach DIN VDE 0100 Teil 704 müssen im TT- und TN-S-Netz Steckdosen bis 16 A für Einphasenbetrieb durchFehlerstrom-Schutzeinrichtungen (Fehlerstrom-Schutz-schalter) mit einem Nennfehlerstrom I∆n ≤ 30 mA, sonsti-ge Steckdosen durch Fehlerstrom-Schutzschalter miteinem Nennfehlerstrom I∆n ≤ 500 mA geschützt werden.Baustromverteiler besitzen deshalb Fehlerstrom-Schutz-schalter, die vor Inbetriebnahme der elektrischen Anlagenarbeitstäglich durch Drücken der Prüftaste auf Wirksam-keit überprüft werden müssen. Die Betätigung der Prüf-taste bewirkt aber ausschließlich die Überprüfung derWirksamkeit des Schalters, die Wirksamkeit der gesamtenSchutzmaßnahme kann dadurch nicht geprüft werden.

Baustellenversorgung

12-2 Baustellenanschluß (Anschluß- und Verteilerschrank)

12-3 CEE-Steckvorrichtung nach DIN 49462/63

12-4 Spritz- und druckwassergeschützte Schutzkontakt-Steckvorrichtungen für erschwerte Bedingungen

12/5BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

12.3 Hinweise für die Planung der Elektro-Installation

12.3.1 Allgemeines

Die Planung der Elektro-Installation setzt die abschlie-ßende Planung der haustechnischen Anlagen voraus,d. h., die einzubringenden Geräte müssen hinsichtlichdes Standortes, des Anschlußwertes und der Betriebs-weise bekannt sein. Auch die Umgebungsverhältnisse, indenen elektrische Anlagen betrieben werden, müssenzum Zeitpunkt der Planung bekannt sein (Feuchtigkeit,Staub, trockene Räume, feuergefährdete Räume usw.).Das Planungsziel gilt als erreicht, wenn sich alle Geräteder Haustechnik jetzt und auch weitere, zukünftige Gerä-te ohne Störungen betreiben lassen. Angesichts steigen-der Lohnkosten muß die Elektro-Installation unproble-matisch im Aufbau und weitgehend standardisiert seinund sich auch leicht warten lassen.

12.3.2 Planungsgrundlagen

Die Elektro-Installation soll nicht nur den momentan an-fallenden Bedarf gerade decken, sondern auch in naherund ferner Zukunft allen Anforderungen gewachsen sein.Somit sind über die physikalischen Abhängigkeiten hin-aus Entwicklungstendenzen und Prognosen zu berück-sichtigen. Folgende Regelwerke sind zugrunde zu legen:

12.3.2.1 VDE-Bestimmungen (insbesondere DIN VDE 0100)

Die VDE-Bestimmungen sind Grundlagen für die sichereAusführung der Elektro-Installation sowie für die Herstel-lung von Elektrogeräten und Betriebsmitteln (Kabel, Lei-tungen, Sicherungen, Steckdosen, Schalter, Wasser-erwärmer usw.). Die meisten Hersteller geben durch dieVerwendung des ihnen von dem VDE Prüf- und Zertifizie-rungsinstitut (VDE-Prüfstelle) erteilten VDE-Zeichens demAnwender ihrer Betriebsmittel eine einfache Möglichkeit,sich zu vergewissern, daß das Betriebsmittel den Sicher-heitsanforderungen entspricht. Soweit die Betriebsmittelunter das „Gesetz über technische Arbeitsmittel“(Gerätesicherheitsgesetz, GSG - früher Maschinen-schutzgesetz) fallen, z. B. Baustromverteiler, wird das

12/6KapitelinhaltGesamtinhalt

VDE-Zeichen allein oder in Verbindung mit dem GS-Zei-chen (Geprüfte Sicherheit) verwendet.

12.3.2.2 Normen (DIN 18012, DIN 18013, DIN 18014, DIN 18015 u. a.)

Normen sind nicht nur ein Mittel zur Rationalisierung undPlanungsvereinfachung. In ihnen werden auch die Min-destanforderungen an den Gebrauchswert und Komforteiner Elektro-Installation festgelegt. Die wesentlichen, fürdie Planung wichtigen Normen mit Aussagen über dieElektro-Installation sind in DIN 18012, DIN 18013, DIN18014 und DIN 18015-1 bis 18015-3 enthalten. Darüberhinaus sind auch reine Baunormen, z. B. DIN 4102, für diePlanung einer Elektro-Installation von großer Wichtigkeit.

12.3.2.3 Technische Anschlußbedingungen (TAB)

In den Technischen Anschlußbedingungen der EVU sind,ermächtigt durch die „Verordnung über Allgemeine Bedin-gungen für die Elektrizitätsversorgung von Tarifkunden(AVBEltV)“, Bedingungen für die Ausführung der Elektro-Installation enthalten.

Die Technischen Anschlußbedingungen sind notwendig,um sicherzustellen, daß aus den Verbraucheranlagen kei-ne Rückwirkungen auf das Versorgungsnetz möglich sind.Das bedeutet, es dürfen in den Verbraucheranlagen keineZustände herbeigeführt oder vorhanden sein, die zu einerGefahr für Leben und Sachwerte oder zu einer Störungder Stromversorgung führen können. Die TAB sollen demEVU außerdem eine rationelle Durchführung der Energie-versorgung ermöglichen. Deshalb wird z. B. die Zugäng-lichkeit der Meßeinrichtungen gefordert.

Die Technischen Anschlußbedingungen sind bundesein-heitlich, jedoch sind je nach Struktur und Versorgungs-system der einzelnen EVU Ergänzungen in einzelnenPunkten möglich.

Planungsgrundlagen

BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

für

Mindestbelastbarkeit der

Hauptleitung Leitung vom Zählerplatz zum

StromkreisverteilerKurve A Kurve B

Einfamilienhaus 63 A 63 A

63 A2 Wohnungen 80 A 63 A

3 Wohnungen 100 A 63 A

12.3.2.4 Sonstige technische Regeln

Zusätzlich zu den VDE-Bestimmungen und Normen gibtes weitere technische Regeln, die beachtet werden müs-sen, z. B. die Landes-Bauordnung, Ministerialerlasse,Technische Regeln für Aufzüge (TRA). In der Regel gebendie Gewerbeaufsichtsämter bzw. Bauaufsichtsämter an,wie Räume und Gebäudeabschnitte hinsichtlich ihrer Ge-fährdung einzuordnen sind, z. B. feuergefährdete Räume,explosionsgefährdete Räume.

12.3.2.5 Leistungsbedarf, Prognosen (herausgegeben von EVU oder anderen Institutionen)

Viele EVU und Institute führen Untersuchungen durchüber die Entwicklung z. B. des Energiebedarfs und desKomfortanspruchs der Bevölkerung. Daraus könnenRückschlüsse auf die Planung der Anlagen gezogen wer-den.

Das Ermitteln der maximal benötigten elektrischen Lei-stung eines Objektes ist für die zukunftssichere Dimen-sionierung der Installationsanlagen von Bedeutung. Zwarliegen von bestimmten Groß-Objekten spezifische Lei-stungswerte vor, es bleibt aber fraglich, ob derartige Wer-te ohne weiteres für weitere Bauvorhaben übernommenwerden können. Diese Erkenntnis weist abermals auf einemöglichst frühe Planung der elektrischen Einrichtungenhin.

Im Bereich des Wohnungsbaus verfügen die EVU übereine jahrzehntelange Erfahrung über den benötigten Lei-stungsbedarf. Auch DIN 18015-1 kann der einer Planungzugrundeliegende Leistungsbedarf entnommen werden,→ 12-5, → 12-6. Auf diese Bemessungsgrundlage fürHauptleitungen von Wohnungen ohne Elektroheizung ver-weisen auch die TAB.

Die Bestimmung des Leistungsbedarfs für Gemein-schaftsanlagen des Wohnungsbaus dürfte nicht so kom-pliziert sein, weil die anzuschließenden Geräte hin-sichtlich der Stückzahl, Anschlußwerte und Betriebswei-se noch leicht überschaubar sind und die Größenordnun-gen Abweichungen gegenüber der Vorplanung geringerscheinen lassen.

KapitelinhaltGesamtinhalt

12.3.2.6 Fachberichte, Fachbroschüren, Merkblätter

Fachberichte, Fachbroschüren, Merkblätter (z. B. derHEA) und dergleichen sind in großer Anzahl vorhanden,so daß sich der Planer über den jeweiligen Stand derTechnik ständig informieren kann (→ 12.21).

12.3.2.7 Berücksichtigen der Allgemeinen Tarife und Versorgungsverträge

Die Allgemeinen Tarife und Versorgungsverträge erfor-dern u. U. individuelle Installationen, die bei der Planungberücksichtigt werden müssen, z. B. besondere Zuleitun-gen und Stromkreisverteiler für bestimmte Verbraucher-gruppen.

12.3.3 Installationsberatung und Planung

Nach derzeitigem Stand beraten in der Regel die EVUBauherren und Architekten über die Ausführung zweck-mäßiger und zukunftsgerechter Elektro-Installationsanla-gen. Für die Planung stehen Ingenieurbüros fürElektrotechnik oder Haustechnik zur Verfügung. Häufigsind den Elektro-Installationsunternehmen Planungsab-teilungen angeschlossen. Der Planer plant in enger Zu-sammenarbeit mit dem Bauherrn, Architekten und EVUdie elektrischen Anlagen. In allen Fällen ist eine enge Zu-sammenarbeit mit dem zuständigen EVU unerläßlich.

Planungsgrundlagen

12-5 Bemessungsgrundlage für Haupt- und Abzweiglei-tungen in Wohngebäuden ohne Elektroheizung(nach DIN 18015-1)

12/7BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

12.3.4 Arbeitshilfen für die Planerstellung

Mit genormten Symbolen nach DIN 40900 (→ 12.20) istdie Elektro-Installation in den Grundrißplan einzutragen,wobei zuerst die Auslässe, Schalter, Steckdosen undStandflächen der Elektrogeräte eingezeichnet und da-nach die Leitungsführungen bestimmt werden. Das giltauch für Hausanschluß, Hauptleitung, Zählerplatz undStromkreisverteiler, → 12-7. Gute Arbeitsmittel beim Er-

12/8KapitelinhaltGesamtinhalt

stellen der Pläne können die HEA-Reibe- und Klebefoliensowie die HEA-Zeichenschablone sein. Die Reibe- undKlebefolien sind so aufgebaut, daß die Symbole raumwei-se geordnet sind und auf die Zeichnungen übertragenwerden. Je weniger raumbezogene Symbole auf der Folieverbleiben, um so zukunftsgerechter ist die Elektro-In-stallation. Auch das Installationsschema (Stromkreise) istraumweise zusammengefaßt und wird als Klebefolie an-geboten.

Arbeitshilfen

12-6 Effektive Leistungen zur Bemessung von Hauptleitungen für Wohnungen ohne Elektroheizung, Nennspannung230 / 400 V (nach DIN 18015-1)

BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

KapitelinhaltGesamtinhalt

Nach Art und Anzahl der Räume werden die Bausteine zueinem Installationsschema zusammengesetzt, z. B. aufder Grundrißzeichnung.Die HEA-Zeichenschablone enthält die Symbole für dieElektro-Installation im Maßstab 1:50.

12.3.5 Planerstellung

Neben dem Elektro-Installationsplan sind Übersichts-schaltpläne und andere Pläne, wie z. B. Wand- und Dek-kendurchbruchpläne, → 12-8, anzufertigen.Eine rechtzeitig geplante Elektro-Installation erspart müh-selige und teure Fräsarbeiten. Sicher kann man heute mitgeeigneten Maschinen Zwischenwände, z. B. von 12 bis24 cm, fast mühelos durchbohren, das gilt jedoch nichtimmer für Stahlbetonwände oder -bauteile. Entweder darfaus statischen Gründen nicht durchgebohrt oder gefrästwerden oder der Aufwand ist beträchtlich.Folgende Decken- und Wandaussparungen sind zu be-rücksichtigen:– Decken- u. Wandöffnungen für die Hauptleitungs-

führung,– Nischen für Zählerplätze und Stromkreisverteiler

(→ 12.5.2.5 und →12.6),

Planerstellung

12-7 Beispiel der Zuordnung von Zählereinheiten zu den-Hauptgruppensicherungen. (Es muß Selektivität zwi-schen Hausanschlußsicherungen, Hauptgruppen-sicherungen und Zählervorsicherungen vorhandensein.)

12-8 Wand- und Deckendurchbruchplan

12/9BenutzerhinweiseStichworte

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12

Elektro-Installation

– Decken- und Wandöffnungen für die Leitungsführungder Elektro- und Fernmeldeanlagen in Wohnungen,Kellerräumen und sonstigen Räumen, z. B. Treppen-räumen.

Alle erforderlichen Durchbrüche und Nischen sind zweck-mäßigerweise in den Bauplan einzuzeichnen und demBauunternehmer zu übergeben, der dann im Zuge derBauarbeiten das Anlegen von Durchbrüchen und Nischenberücksichtigen kann.

Der Elektro-Installateur führt die Arbeiten nach dem In-stallationsplan aus. Nach Fertigstellung der Arbeiten hater in der Regel Revisionspläne anzufertigen bzw. die vor-handenen Sollpläne auf den Iststand zu bringen.

Für besonders kritische Installationswände sollten Aus-führungspläne mit vermaßten Auslässen angefertigt wer-den, wobei die einzelnen Auslässe (Dosen) einer klarenZuordnung wegen benummert werden sollten, → 12-9.

Nach Erstellen der Pläne sind die Mengen an benötigtemInstalllationsmaterial zu ermitteln und die Leistungen zubeschreiben.

12/10KapitelinhaltGesamtinhalt

12.4 Hausanschluß und Hausanschlußraum

12.4.1 Allgemeines

Art, Zahl und Lage des Hausanschlusses werden vomEVU festgelegt. Wünsche des Kunden werden nach Mög-lichkeit berücksichtigt.

Nach DIN VDE 0100 Teil 732 und DIN VDE 0211 dürfenHausanschlußkästen nicht in feuergefährdeten Räumenoder an feuergefährdeten Stellen sowie in explosionsge-fährdeten Bereichen angebracht werden.

Hausanschlußkästen und Hauptverteiler müssen frei zu-gänglich und sicher bedienbar sein.

Bei Anlagen im Freien, für die eine Ausführung des Haus-anschlusses nach DIN 18012 nicht möglich ist, z. B. Stra-ßenverkehrs-Signalanlagen, Anlagen der öffentlichenBeleuchtung, Pumpenanlagen, ist der Hausanschluß inortsfesten Schalt- und Steuerschränken unterzubringen.

12.4.2 Freileitungsanschluß

Hauseinführungen dürfen nicht durch explosionsgefähr-dete Bereiche geführt werden oder in ihnen münden.

Die Stelle, an welcher der Freileitungsanschluß in einHaus eingeführt wird, ist besonders von der Führung derOrtsnetzfreileitung abhängig. Deshalb ist eine rechtzeiti-ge Verständigung mit dem EVU wichtig.

Es muß sichergestellt sein, daß bei Wandanschlüssen dieAnschlußwand bzw. bei Dachständeranschlüssen derDachstuhl für die durch die Leitungen oder Kabel hervor-gerufene Belastung ausreichende Festigkeit hat. Eventu-ell hierfür erforderliche bauliche Verstärkungen sowie dasHerstellen von Mauerdurchbrüchen für Hauseinführungensind an der vom EVU anzugebenden Stelle vom An-schlußnehmer zu veranlassen.

Vom Ende jeder Hauptleitung, z. B. am Zählerplatz, ist biszum Keller (Decke) je installierte Hauptleitung ein Leerrohrvon mindestens 36 mm lichte Weite zu verlegen, damit jeder-zeit ohne Stemm- und Maurerarbeiten bei Änderung desFreileitungsanschlusses in einen Kabelanschluß die Hauptlei-tungsführung geändert werden kann. Das Leerrohr ist mög-lichst ohne Bögen zu verlegen. Bei der Erneuerung von

Hausanschluß

12-9 Maß-Installationsplan

BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

Hauptleitungen in Altbauten mit Freileitungsanschluß solltendie Leerrohre ebenfalls installiert werden.

12.4.3 Kabelanschluß

Zum Einführen der Kabel in den Hausanschlußraum sindin der Außenwand, entsprechend dem Durchmesser derKabel, Schutzrohre einzubauen. Die Rohrart und -größewerden vom EVU festgelegt. Der Einbau ist vom An-schlußnehmer zu veranlassen. Das EVU sorgt für einenwasserdichten Abschluß des Kabels in dem Schutzrohrder Hauseinführung. Ein etwa gewünschter gas- oderdruckwasserdichter Abschluß muß vom Anschlußnehmerin Abstimmung mit dem EVU veranlaßt werden. Beson-derheiten sind vor der Bauausführung abzustimmen.

12.4.4 Hausanschlußraum

Nach den Technischen Anschlußbedingungen (TAB) derEVU ist der Ausführung des Hausanschlußraumes DIN18012,→ 12-10, und DIN 18015 zugrunde zu legen. Zu be-rücksichtigen ist, daß in der DIN 18012 nicht nur dieStarkstromversorgung angesprochen ist, sondern auchdie Fernmelde-, Wasser-, Gas- und Fernwärmeversor-gung sowie die Entwässerung.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind besondere Hausan-schlußräume nicht erforderlich. Für die Anschlüsse derLeitungen sind jedoch die Ausführungen der DIN 18012sinngemäß anzuwenden.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Hausanschlußräume sind so zu planen, daß alle An-schlußeinrichtungen und ggf. ebenfalls die Betriebsein-richtungen, z. B. Zählerschränke, ordnungsgemäß instal-liert und gewartet werden können. Sie müssentrocken, begehbar und über allgemein zugängliche Räu-

Hausanschlußraum

12-10 Hausanschlußraum in Anlehnung an DIN 18012 mitHauptpotentialausgleich

1 Hauseinführungskabelfür Starkstrom

2 Starkstrom-Hausanschlußkasten 3 Starkstrom-Hauptleitung 4 ggf. Zählerschrank 5 Starkstrom-Ableitungen

von Meßeinrichtungenzu den Stromkreisverteilern

6 Kabelschutzrohr 7 Hausanschlußleitung

für Wasser mit Zähler 8 Hausanschlußleitung für Gas 9 Gas-Hauptabsperr-Einrichtung10 Isolierstück11 Hausanschlußleitung

für Fernmeldeeinrichtung12 Heizungsrohre13 Abwasserrohr14 Fundamenterder

15 Anschlußfahnedes Fundamenterders

16 Potentialausgleichsschiene17 Blitzschutzanlage18 Heizungsrohre19 Verbindungsleitung bei Schutz-

maßnahme im TN-System20 Schutzleiter bei Schutzmaß-

nahme im TT-System21 Fernmeldeanlage22 Antennenanlage23 Gasrohre24 Wasserrohre25 Deckenleuchte26 ggf. Bodenablauf

12/11BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

me, z. B. Kellergang, Treppenraum, jederzeit erreichbarsein. Als Durchgang zu weiteren Räumen dürfen Hausan-schlußräume nicht dienen. Der Hausanschlußraum istdurch ein Schild „Hausanschlußraum“ zu kennzeichnen.

Hausanschlußräume müssen an der Gebäudeaußenwandliegen, durch die die Anschlußleitungen geführt werden.Stehen dem zwingende bauliche Gründe entgegen, darfmit Zustimmung des EVU davon abgewichen werden.

Besitzt das Bauobjekt keinen Keller, so kann der Hausan-schlußraum auch im Erdgeschoß eingerichtet werden.Ggf. ist das Setzen eines ortsfesten Schalt- und Steuer-schrankes außerhalb des Gebäudes mit Zustimmung desEVU möglich (→ 12.4.1).

Die Raumtemperatur in Hausanschlußräumen darf 30 ˚Cnicht überschreiten. Einrichtungen für die Starkstrom-und Fernmeldeversorgung sollen nicht an der gleichenWand wie die Einrichtungen für die Wasser-, Gas- undFernwärmeversorgung angeordnet werden.

Größe und auch Anzahl der Hausanschlußräume richtensich nach der Anzahl der Anschlüsse, der Anzahl der zuversorgenden Kunden sowie nach der Art und Größe derBetriebseinrichtungen, die untergebracht werden sollen.In jedem Fall ist so zu planen, daß vor den Anschluß- undBetriebseinrichtungen eine Bedienungs- und Arbeitsflä-che mit einer Tiefe von mindestens 1,20 m vorhanden ist.

Für Hausanschlußräume bis etwa 30 Wohneinheiten(nach DIN 18012) - entspricht bei Nichtwohngebäudenca. 165 kVA Anschlußwert - sind die Mindestmaße imLichten:

Breite: 1,80 m - Länge: 2,00 m - Höhe: 2,00 m.

Ab 30 Wohneinheiten - sowie bei Nichtwohngebäuden bisca. 270 kVA Anschlußwert - ändert sich die Länge auf3,50 m.

Betriebseinrichtungen, z. B. Zählerschränke, Hauptvertei-ler, können unter Beachtung der erforderlichen Schutzartim Hausanschlußraum untergebracht werden. Dann aberist die Größe des Raumes in Abstimmung mit dem EVU imEinzelfall zu ermitteln.

12/12KapitelinhaltGesamtinhalt

12.4.5 Fundamenterder und Hauptpotentialausgleich

Nach DIN 18015-1 ist bei jedem Neubau ein Fundament-erder für das Gebäude und seine Installationen vorzuse-hen. Auch die TAB der EVU fordern in Neubauten denEinbau eines Fundamenterders, um den Hauptpotential-ausgleich wirksam zu gestalten.

Für die Ausführung des Hauptpotentialausgleichs geltenDIN VDE 0100 Teile 410 und 540. Die Ausführung desFundamenterders hat nach DIN 18014 zu erfolgen, die die„Richtlinien für das Einbetten von Fundamenterdern inGebäudefundamente“ der VDEW abgelöst hat. Auskünfteüber Fundamenterder erteilen auch die EVU.

Fundamenterder können z. B. als Erder für die Blitz-schutzanlage, die Antennenanlage und die Fernmeldean-lage herangezogen werden und gestalten den Poten-tialausgleich wirksamer. Die Einbringung eines Funda-menterders ist daher unerläßlich.

Unter der Herstellung eines Fundamenterders ist das Ein-betten von Bandstahl in das Gebäudefundament zu ver-stehen.

Der Stahl ist als geschlossener Ring in die Fundamenteder Außenwände oder der Fundamentplatte der Gebäudeeinzubringen. Der Querschnitt muß mindestens 30 x 3,5mm betragen. Als Rundstahl ist ein Durchmesser vonmindestens 10 mm zu wählen. Die Ausführung des Stah-les kann verzinkt oder unverzinkt sein.

Durch die Art des Fundamentes - unbewehrt oder be-wehrt - ergeben sich unterschiedliche Einbringungen desStahles.

Der Stahl ist im unbewehrten Fundament so zu verlegen,daß er nach Einbringen des Fundamentbetons allseitsmindestens 5 cm Betonüberdeckung hat. Dadurch ist ergegen Korrosionserscheinungen hinreichend geschütztund weist somit eine nahezu unbegrenzte Lebensdauerauf.

Damit der Stahl wegen des erforderlichen Korrosions-schutzes allseits dicht von Beton umschlossen wird, ist erbei Fundamenten aus unbewehrtem Beton - sofern alsBandstahl ausgeführt - hochkant in das Fundament ein-zubringen.

Fundamenterder, Potentialausgleich

BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

KapitelinhaltGesamtinhalt

Fundamenterder, Potentialausgleich

12-11 Anordnung des Fundamenterders im Bereich derAnschlußfahne bei Streifenfundamenten (Beispiel)

12-13 Anordnung des Fundamenterders im Bereich derAnschlußfahne bei Fundamentplatten (Beispiel)

12/13BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

Durch entsprechende Abstandhalter muß der Stahl des-halb so fixiert werden, daß er beim Einbringen des Betonsseine ursprüngliche Stellung beibehält, also gegen seitli-ches Verschieben und Absacken gesichert ist und die ge-forderte allseitige Betonüberdeckung von mindestens5 cm aufweist, → 12-11. Ragt der Fundamenterderstahlggf. seitlich aus dem Fundament heraus, so ist an dieserStelle unmittelbare Korrosionsgefahr gegeben. Auf demMarkt gibt es einige Ausführungen von Abstandhalternzur Führung des Bandstahls. Ein gängiges Beispiel zeigt→ 12-12. Abstandhalter werden zum Teil in verschiedenenLängen angeboten, um den unterschiedlichen Bodenver-hältnissen gerecht werden zu können. Außerdem habeneinige Ausführungen eine Sicherungsnase gegen unbe-absichtigtes Lösen des Bandstahls während der Beton-einbringung. Abstandhalter sollen deshalb in einemgegenseitigen Abstand von 2 bis 3 m in die Fundament-sohle eingelegt werden. Je nach Bodenbeschaffenheitsind unter Umständen mehr Halter notwendig. Ein Aus-weichen des Fundamenterderstahles beim maschinellenEinbringen des Betons muß durch den gewählten Ab-stand sicher vermieden werden.

Bei Fundamenten aus bewehrtem Beton ist der Stahl aufder untersten Bewehrungslage anzuordnen, → 12-12. Da-durch ist die Forderung der allseitigen Umhüllung desStahles mit mindestens 5 cm Betonüberdeckung gewähr-leistet. Leitende Verbindungen zwischen Baustahlmattenund Bewehrung einerseits und dem Fundamenterder an-dererseits lassen sich in der Praxis kaum vermeiden. Siesind in aller Regel zwangsläufig vorhanden. Deshalb mußder Fundamenterder zur Lagefixierung auch mit der Be-wehrung im Abstand von etwa 2 m verrödelt werden.

Gut leitende Verbindungen und Abzweige vom Band-bzw. Rundstahl können durch Keilverbinder, Schraub-oder Schweißverbindungen hergestellt werden.

Ein am geschlossenen Erderring mittels Verbinder ange-schlossener Bandstahl ist als Anschlußfahne bei Kabel-anschlüssen bis in den Hausanschlußaum (DIN 18012)bzw. bei Freileitungsanschlüsen in der Nähe desWasserhausanschlusses hochzuführen. Für weitere An-schlüsse, z. B. für Blitzschutzanlagen, sind zusätzlich An-

12/14KapitelinhaltGesamtinhalt

schlußfahnen für die Ableitungen vom Fundamenterderabzuzweigen.

Anschlußfahnen für die Blitzschutzanlage sind nach au-ßen zu führen. Bei größeren Gebäuden sind weitere An-schlußfahnen im Gebäudeinneren, z. B. zum Anschlußvon Aufzugsführungsschienen, Klimaanlagen, Stahlkon-struktionen, zweckmäßig.

Die Anschlußfahnen im Inneren des Gebäudes sollen einfreies Ende von mindestens 1,50 m zum unmittelbarenAnschluß an die Potentialausgleichsschiene haben.

Alle Anschlußfahnen sind unmittelbar nach dem Erstellenauffällig zu kennzeichnen, damit sie nicht während derBauzeit versehentlich abgeschnitten werden.

Im Gebäudeinneren blank herausgeführte Anschlußfah-nen (unverzinkter Stahl) korrodieren unter Einfluß vonFeuchtigkeit mitunter in kurzer Zeit an der Austrittsstelleaus dem Beton. Deshalb sind sie aus verzinktem Stahl zuerstellen und zusätzlich im Bereich der Eintrittsstelle miteinem Korrosionsschutz, z. B. Schutzbandisolierung,Korrosionsschutzbinde mit unverrottbarem Trägergewe-be, zu versehen.

Die zum Anschluß von äußeren Blitzableitungen erforder-lichen Anschlußfahnen dürfen in keinem Fall ohne zusätz-liche Korrosionsschutzmaßnahmen aus dem Beton direktnach außen in das Erdreich ausgeführt werden.

Fundamenterder, Potentialausgleich

12-12 Beispiel eines Abstandhalters

BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

Da die Korrosionsgefahr für nach außen geführte An-schlußfahnen wegen der nicht zu verhindernden Feuch-tigkeit groß ist, sollen die Anschlußfahnen aus verzinktemStahl innerhalb der aufgehenden Wände aus Beton miteingegossen oder im Mauerwerk geführt und erst ober-halb der Erdoberfläche nach außen geführt werden. Ein-zelheiten sind DIN VDE 0185 zu entnehmen.Der Fundamenterder (Anschlußfahne) wird mit der Poten-tialausgleichsschiene, → 12-14, verbunden, an die wie-derum im Rahmen des Potentialausgleichs beispiels-weise anzuschließen sind, → 12-10:– Blitzschutzanlage,– Heizungsrohre,– PEN-Leiter bei Schutzmaßnahmen im TN-System,– Schutzleiter PE bei Schutzmaßnahmen im TT-System,– Fernmeldeanlage,– Antennenanlage,– Gasrohre,– Wasserrohre.Somit wird das Auftreten von gefährlichen Berührungs-spannungen zwischen den immer umfangreicher werden-den Systemen vermieden.

KapitelinhaltGesamtinhalt

12.5 Hauptstromversorgung und Zählung

12.5.1 Hauptstromversorgungssysteme

12.5.1.1 Allgemeines

Hauptstromversorgungssysteme umfassen alle Hauptlei-tungen und Betriebsmittel nach der Übergabestelle desEVU, die nicht gemessene elektrische Energie führen.Hauptleitungen - Verbindungen zwischen Hausanschlußund Meßeinrichtungen - sind grundsätzlich in neutralenund leicht zugänglichen Räumen, z. B. Treppenräumenoder in Kellerfluren, zu verlegen. Hierbei sind jedoch un-bedingt die bauordnungsrechtlichen Anforderungen desjeweiligen Bundeslandes zu berücksichtigen.

Hauptleitungen sind als Drehstromleitungen auszubilden.Querschnitt, Art und Anzahl der Hauptleitungen sind inAbhängigkeit von der Anzahl der anzuschließenden Anla-gen, dem zu erwartenden Elektrifizierungs- und Gleich-zeitigkeitsgrad sowie dem Spannungsfall festzulegen.

Der Schlitz für die Unterbringung einer Hauptleitung solleinen Querschnitt von 60 mm x 60 mm haben. Für mehre-re Hauptleitungen ist das Breitenmaß entsprechend zuvergrößern. Rohrleitungen - z. B. Wasserverbrauchs-oder Abwasserleitungen, Heizungsrohre, Ölleitungen -dürfen mit Hauptstromversorgungssystemen nicht in ge-meinsamen Kanälen und Schächten geführt werden. Hier-von kann abgewichen werden, wenn durch geeignetebauliche Maßnahmen sichergestellt ist, daß bei Fehlernan den Rohrleitungen keine Beeinträchtigung der Haupt-stromversorgungssysteme eintritt. Bauliche Maßnahmenkönnen z. B. durch Abschottung getroffen werden.

Bei Freileitungsanschlüssen in Netzen, mit deren Verka-belung später gerechnet werden kann, ist die Hauptlei-tung so auszuführen, daß eine Einspeisung über einenKabelanschluß ohne weiteres vorgenommen werdenkann. Dafür ist je Hauptleitung ein Leerrohr von minde-stens 36 mm lichte Weite bis in den Keller zu führen, da-mit später Wände und Decken nicht aufgeschlitzt unddurchbrochen werden müssen (→ 12.4.2).

Hauptstromversorgungssysteme

12-14 Potentialausgleichsschiene

12/15BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

12.5.1.2 Hauptstromversorgungssystem für kleine und mittlere Bauvorhaben

Für kleine und mittlere Bauobjekte wurde bisher die de-zentrale Anordnung der Zähler, z. B. der Einbau von Zäh-lerschränken auf den Treppenpodesten der zugeordnetenWohnungen, empfohlen. Die Versorgung erfolgte überHauptleitungen zu diesen Zählerschränken, wobei jeHauptleitung zwei bis höchstens drei Zähler, d. h. Wohn-einheiten, angeschlossen wurden. Die Stromkreisverteilerbefanden sich meistens oberhalb der Zähler. Diese An-ordnung besaß aus installationstechnischen Gründen vie-le Nachteile, so daß sich die Anordnung der Strom-kreisverteiler in den Wohnungen, getrennt von den Zäh-lern, immer mehr durchsetzt, → 12-15. DIN 18015-1 be-rücksichtigt diese Entwicklung (→ 12.6).

Die Querschnitte der Hauptleitungen sind nach DIN 18015-1 zu dimensionieren, → 12-5 und → 12-6.

Der Spannungsfall in den Leitungen zwischen dem Endedes Hausanschlusses und dem Zähler darf unter Zugrun-delegung des Nennstromes der vorgeschalteten Über-strom-Schutzeinrichtungen nicht mehr als 0,5 % be-tragen, → 12-57. Die in → 12-57 genannten maximal zu-lässigen Leitungslängen haben eine Nennspannung 230/400 V als Basis.

12.5.1.3 Hauptstromversorgungssystem für größere Bauvorhaben

Dieses System sieht generell die zentrale Anordnung derZähler vor. Dabei ist es dem Planer freigestellt, mehrereZählergruppen in versorgungstechnisch günstiger Positi-on anzuordnen. Die Stromkreisverteiler werden getrenntvon den Zählern im installations- und versorgungstech-nisch günstigen Bereich der Wohnungen angeordnet,→ 12-16.

In der Regel wird von der Hausanschlußstelle bis zu denzentral angeordneten Zählern eine Leitung größerenQuerschnitts, z. B. auch ein Schienensystem, verlegt,→ 12-17. Es können mehrere zentrale Zählergruppen übernur eine Hauptleitung versorgt werden. Für die Hauptlei-tungsführung oder die Führung der Ableitungen zu denStromkreisverteilern sind Deckendurchbrüche und

12/16KapitelinhaltGesamtinhalt

Hauptstromversorgungssysteme

12-15 Hauptstromversorgungssystem für kleine und mitt-lere Bauvorhaben

BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

KapitelinhaltGesamtinhalt

Hauptstromversorgungssysteme

Leistungsbedarf zulässiger max.Spannungsfall

über 100 bis 250 kVAüber 250 bis 400 kVA

über 400 kVA

1,00 %1,25 %1,50 %

12-16 Hauptstromversorgungssystem für größere Bau-vorhaben

12-17 Hauptstromversorgungssystem mit Schienen für größere Bauvorhaben

12-18 Zulässiger Spannungsfall bei einem Leistungsbedarfvon mehr als 100 kVA gemäß TAB, Abschnitt 7.1

12/17BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

eventuell Wandaussparungen vorzusehen. Die Quer-schnitte der Hauptleitungen sind nach DIN 18015-1 zu di-mensionieren, → 12-5 und → 12-6.

Bei einem Leistungsbedarf von mehr als 100 kVA (Groß-bauten) ist nach den TAB der EVU ein höherer Spannungs-fall als 0,5 % zwischen der Übergabestelle des EVU undden Meßeinrichtungen entsprechend → 12-18 zulässig,wobei wiederum der Nennstrom der vorgeschaltetenÜberstrom-Schutzeinrichtungen zugrunde zu legen ist,→ 12-57. Die in → 12-57 genannten maximal zulässigenLeitungslängen haben eine Nennspannung von 230/400 Vals Basis.

12.5.1.4 Steuerleitungsnetze

Um Mehrtarifzähler und Verbrauchsmittel zentral steuernzu können, ist vom zugeordneten Steuerelement (Schalt-uhr, Rundsteuerempfänger, Steuerleitungsklemme) bis zuden Zählerplätzen eine Steuerleitung mit numeriertenAdern von mindestens 7 x 1,5 mm2 Cu, ohne grün-gelbeAder, oder ein Kunststoff-Leerrohr 29 mm lichte Weite fürSteuerleitungen zu legen. Diese Maßnahmen sind auchdann erforderlich, wenn zunächst noch kein zu steuern-des Verbrauchsmittel zum Anschluß kommt. Die Steuer-leitung bzw. das Leerrohr soll vom Zählerplatz auch biszum zugehörigen Stromkreisverteiler weitergeführt wer-den. Über die Ausführung derartiger Steuerleitungsnetze,→ 12-19, erteilen die EVU Auskünfte.

12.5.2 Zählerplätze

12.5.2.1 Allgemeines

Für die Anordnung der Zählerplätze gelten die Techni-schen Anschlußbedingungen der EVU. Elektrizitätszählersind Meßgeräte im Sinne des Gesetzes und unterliegender Aufsicht des Gesetzgebers. Somit sind alle Umge-bungseinflüsse fernzuhalten, die eine Beeinträchtigungder Meßfunktion zur Folge haben.

12.5.2.2 Zählerplätze

Hierunter sind Einrichtungen zur Aufnahme der Zähler zuverstehen, z. B. Zählerschränke. Zählerplätze dürfen nurin leicht zugänglichen Räumen vorgesehen werden, z. B.in besonderen Zähler- und Hausanschlußräumen, Trep-

12/18KapitelinhaltGesamtinhalt

penräumen. In Wohnräumen, Toiletten, Küchen, Baderäu-men, Waschräumen, Speichern bzw. Bodenräumen,feuchten Räumen, Öllagerräumen und dergleichen sowiein Wohnungen von Mehrfamilienhäusern, über Treppen-stufen, an Stellen mit dauernd erhöhter Umgebungstem-peratur und an feuer- oder explosionsgefährdeten Stellenist die Anordnung von Zählerplätzen unzulässig. Auf dieEinhaltung der bauordnungsrechtlichen Anforderungendes jeweiligen Bundeslandes muß unbedingt geachtetwerden.

Die Elektrizitätszähler und Steuergeräte müssen zugäng-lich sein und ohne besondere Hilfsmittel gefahrlos abge-lesen und untersucht werden können. Es ist für aus-reichende Beleuchtung zu sorgen.

Zählerplätze

12-19 Steuerleitungsnetz (Prinzip)

BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

Der Abstand vom Fußboden bis zur Mitte des Zählers darfnicht weniger als 1,10 m und nicht mehr als 1,85 m betra-gen. Die Standfläche vor den Zählern muß eben und waa-gerecht beschaffen sein, z. B. nicht über Treppenstufenliegen.

Zählerplätze sind dauerhaft so zu kennzeichnen, daß dieZuordnung zu der jeweiligen Kundenanlage eindeutig er-sichtlich ist.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Die Meßeinrichtungen und Steuergeräte müssen gegenFeuchtigkeit, Verschmutzung, Erschütterung und mecha-nische Beschädigung geschützt sein. Dieses wird amehesten erfüllt, wenn man für den Einbau der Zählergrundsätzlich Zählerschränke vorsieht.Zählertafeln werden im Musterwortlaut der TAB der VDEWnicht mehr aufgeführt. Einige EVU haben die Möglichkeit desEinsatzes von Zählertafeln dennoch in ihre TAB aufgenom-men. Voraussetzung ist dabei jedoch die Unterbringung ingeeigneten Zählerräumen, → 12-20. Die Anforderungen anderartige Zählerräume sind sehr hoch, und die Erfüllungs-möglichkeiten sind im Stadium der Vorplanung und des Roh-baus oft schwer abzuschätzen. Deshalb empfiehlt sich inallen Fällen, auch wenn Zählerräume vorgesehen werden, dieVerwendung von Zählerschränken.Zählerräume zur Aufnahme von ungekapselten Zähler-plätzen, wie z. B. Zählertafeln, müssen die Anforderungenbewohnbarer Räume erfüllen. Das bedeutet:– keine Staubbelästigung,– Raumtemperatur zwischen 0 °C und 40 °C,– keine Feuchtigkeit,– gute Belüftung

(Verhinderung von Kondenswasserbildung),– keine anderweitige Nutzung.Somit muß der Raum trocken sein, und es dürfen keineWasser- und Abwasserleitungen in Zählerräumen oberhalbder Zählertafeln installiert werden, da Zählertafeln keinenWasserschutz haben (IP 30). Der Schutz bei abtropfendemKondenswasser ist also nicht gegeben. Abhilfe kann diewasserdichte Abschottung der Rohre sein, wenn die Füh-rung von Wasser- und Abwasserleitungen durch Zählerräu-me oberhalb von Zählertafeln unvermeidbar ist.Besser ist jedoch die Verwendung von Zählerplätzen nachDIN 43870 (Zählerschränke) der Schutzart IP 31. Bei die-ser Schutzart ist auch der Schutz bei abtropfendem Kon-denswasser sichergestellt.In geeigneten Kellerräumen - z. B. Kellervorraum, Keller-flur - ist für Zählerschränke die Schutzart IP 31 ausrei-chend. Besteht unmittelbar für den Zählerschrank mehrals Tropfwassergefahr, ist auch hier die Schutzart IP 54 zuwählen bzw. ein besser geeigneter Raum zu suchen. In-

Zählerplätze

12-20 Zählerraum

12/19BenutzerhinweiseStichworte

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Elektro-Installation

wieweit durch Ventile mit und ohne Entleerung und Was-serentnahmestellen, die sich ggf. in den Räumen be-finden, eine höhere Schutzart als IP 31 erforderlich ist,muß im Einzelfall geklärt werden.

Hausanschlußkästen können in den Zählerräumen ange-bracht werden.

12.5.2.3 Zählerplätze für Gemeinschaftsanlagen und Steuergeräte

Die unterschiedlichen Verbrauchergruppen, wie Beleuch-tung, motorische Antriebe für Aufzüge und Heizungsanla-gen, Verstärker, Hausschwimmbäder usw., könnenmehrere Zählerplätze erfordern. Hierauf ist bei der Pla-nung Rücksicht zu nehmen.

Die Zählung für die Gemeinschaftsanlagen darf ohne Ge-nehmigung des EVU nicht dezentral angeordnet werden,d.h. alle Zähler für die Gemeinschaftsanlagen sind zentralanzuordnen. Im übrigen gilt auch hier → 12.5.2.2.

Für Gewerbeanlagen sind die nach dem Stromlieferungs-vertrag erforderlichen Zählerplätze einzurichten.

Je Objekt, bei Großbauten je zentraler Zählergruppe, istein Zählerplatz für Steuergeräte vorzusehen. In Mehrfami-lienhäusern ist der Platz für das Steuergerät bei der Meß-einrichtung für die Gemeinschaftsanlagen vorzusehen.

12.5.2.4 Zählerschränke nach DIN 43870

Zählerschränke müssen DIN 43870 und DIN VDE 0603entsprechen.

Ein Zählerplatz nach DIN 43870 ergibt sich aus der Zäh-lerplatzfläche und der Zählerplatztiefe.

Die lichte Zählerplatztiefe beträgt bei vorhandener Ab-deckung (einschließlich eventuell vorhandenem Fensterfür die Zählerablesung) im Bereich der Geräte-Einbauflä-chen für Zähler und Tarifschaltgeräte 162,5 mm.

12/20KapitelinhaltGesamtinhalt

Differenzierter sind die Zählerplatzflächen zu betrachten.Nach DIN 43870 setzen sie sich zusammen aus den Funk-tionsflächen:

– oberer Anschlußraum,– Zählerfeld,– Tarifschaltgeräte-Feld (TSG-Feld),– unterer Anschlußraum.

Die Zählerplatzflächen haben eine Breite von 250 mm (1feldig), 500 mm (2feldig), 750 mm (3feldig), 1000 mm(4feldig) und 1250 mm (5feldig). Hierbei handelt es sichum Auswahlgrößen nach DIN 43870.

Bei der Höhe der Zählerplatzflächen werden unterschie-den 900 mm, 1050 mm, 1200 mm und 1350 mm. Auchdiese Höhen sind Auswahlgrößen. Die Aufteilung derHöhe der Zählerplatzflächen in Funktionsflächen ergibt,bedingt durch verschiedene Vorgaben, nur ganz be-stimmte Ausführungsarten von Zählerplätzen, → 12-21.

Das Zählerfeld hat eine Höhe von 450 mm. Für die Auf-nahme von zwei Zählern (doppelstöckige Anordnung) be-trägt die Höhe 750 mm (2 x 375 mm).

Das Tarifschaltgeräte-Feld hat eine Höhe von 300 mmund dient zur Aufnahme von Schaltuhr bzw. Rundsteuer-empfänger. Es darf nicht zur Aufnahme eines EVU-Zählersbenutzt werden und ist nur in Kombination mit einem un-teren Anschlußraum 150 mm zur Aufnahme der Steuer-und Überstrom-Schutzeinrichtungen für das Tarifschalt-gerät sowie einem oberen Anschlußraum 450 mm (dreirei-higer Installationsverteiler) zu verwenden.

Insbesondere zu den Funktionsflächen unterer und obererAnschlußraum bietet das Beiblatt 1 zu DIN 43870 Anwen-dungsbeispiele.

Der untere Anschlußraum hat bei Zählerplätzen mitZählerfeldern eine Höhe von 300 mm und dient zur Auf-nahme von Betriebsmitteln für die Abzweige von Haupt-leitungen, Tarifschaltgeräten und den elektrischen Be-triebsmitteln für die Zuleitung zum Zähler, die unter Plom-benverschluß stehen. Solche Betriebsmittel sind z. B.Sammelschienen, Sammelschienen-Anschlußklemmen,Sicherungsunterteile NH 00 mit Sicherungseinsätzen,Hutschienen, Hauptleitungsabzweigklemmen, D-Siche-

Zählerplätze

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Höhe derZählerplatzfläche 900 900 1050 1200 1350

Höhe des oberen Anschlußraumes 4501) 1502) 3002) 1502) 3002)

Höhe des Zählerfeldes – 450 450 7503) 7503)

Höhe des TSG-Feldes4) 300 – – – –

Höhe des unteren Anschlußraumes 1505) 300 300 300 300

1) Nur in der Ausführung als dreireihiger Installationsverteiler2) Dient zur Aufnahme von Betriebsmitteln bis maximal 63 A für die

Zuleitung zum Stromkreisverteiler, jedoch nicht als Stromkreisver-teiler für Installationen nach DIN 18015-1 und DIN 18015-2

3) Zählerfeld für zwei Zähler4) Das Tarifschaltgeräte-Feld (TSG-Feld) dient nicht zur Aufnahme

eines EVU-Zählers5) Dient ausschließlich zur Aufnahme der Steuer- und Überstrom-

Schutzeinrichtung für das Tarifschaltgerät

rungen, dreipolig schaltbare Überstrom-Schutzeinrich-tungen, dreipolige Ausschalter. Nur bei Zählerplätzen mitTarifschaltgeräte-Feld hat der untere Anschlußraum eineHöhe von 150 mm. Diese Höhe reicht zur Aufnahme derSteuer- und Überstrom-Schutzeinrichtungen für das Tarif-schaltgerät völlig aus.

Der obere Anschlußraum von Zählerplätzen mit Zählerfel-dern ist 150 bzw. 300 mm hoch und dient zur Aufnahmevon Betriebsmitteln bis maximal 63A für die Zuleitungzum Stromkreisverteiler, jedoch nicht als Stromkreisver-teiler für Installationen nach DIN 18015-1 und DIN18015-2.

Solche Betriebsmittel können z. B. sein: Überstrom-Schutzeinrichtungen, Schalter, Abzweigklemmen. Zu-sätzlich kann der obere Anschlußraum aber z. B. Lei-tungsschutzschalter für den Mieterkeller, Treppenlicht-zeitschalter, Klingeltransformator aufnehmen. Der obereAnschlußraum 150 mm soll angewendet werden beimEinbau von Geräten nach DIN 43880, Baugröße 2, undniedrigem Eigenverlust. Außerdem bei Geräten mit höhe-rer Eigenverlustleistung, bei denen aber durch die Art derzu versorgenden Kundenanlage sichergestellt ist, daßVollastbetrieb über längere Zeit nicht auftritt. Diese An-wendungsfälle stellen in der Praxis den Normalfall dar. Inden besonderen anderen Fällen ist der obere Anschluß-raum 300 mm vorzusehen.

Sofern der Stromkreisverteiler in gemeinsamer Umhül-lung mit dem Zählerplatz sein soll (z. B. Einfamilienhaus),ist hierfür ein eigener Platz von 250 mm Breite rechts oderlinks neben dem Platz für den Zähler zu berücksichtigen.

Eine Besonderheit stellt der obere Anschlußraum mit ei-ner Höhe von 450 mm dar. Er ist nur in Verbindung mit ei-nem Tarifschaltgeräte-Feld zu verwenden und kann alsdreireihiger Installationsverteiler für Installationen nachDIN 18015-1 und DIN 18015-2 dienen.

Zählerschränke nach DIN 43870 werden in den Ausfüh-rungen Wandaufbau A und Wandeinbau U gefertigt,→ 12-22.

KapitelinhaltGesamtinhalt

12.5.2.5 Nischen für Zählerplätze nach DIN 18013

Die Unterbringung von Zählerschränken nach DIN 43870der Ausführung Wandeinbau U erfolgt in Nischen. UnterBerücksichtigung von Zählerplätzen nach DIN 43870 istim April 1981 DIN 18013 für Zählernischen erschienen.

Eine Zählernische darf einen für die Wand geforderten

– Mindest-Brandschutz nach DIN 4102-2,– Mindest-Wärmeschutz nach DIN 4108,– Mindest-Schallschutz nach DIN 4109-2

Zählerschränke

12-21 Aufteilung der Höhe der Zählerplatzflächen in Funktionsflächen nach DIN 43870

12/21BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

sowie die Standfestigkeit der Wand nicht beeinträchtigen.Dies gilt auch für etwaige weitergehende bauaufsichtlicheAnforderungen.

Die Größe einer Zählernische richtet sich nach der Anzahlund der Bestückung der darin unterzubringenden Zähler-plätze. Ihre lichten Maße im fertigen Zustand müssen denFestlegungen in DIN 18013 entsprechen, → 12-23. DieLage und Anordnung der Zählernische ist mit dem EVUabzustimmen. Nach den TAB der EVU sowie DIN 18015-1ist in Treppenräumen der Einbau von Zählerplätzen in Ni-schen nach DIN 18013 zu bevorzugen. Bei der Planung istauf die Einhaltung der erforderlichen Rettungswegbreitezu achten, da der Zählerschrank trotz Einbau in die Ni-sche nur teilweise versenkt ist, → 12-24.

12/22KapitelinhaltGesamtinhalt

Zählerplatznischen

Anzahlder Zählerplätze

Zählernische

Breite b

min.

Tiefe t

min.

Höhe *)h

min.

1 300 140

95011001250oder1400

2 550 140

3 800 140

4 1050 140

5 1300 140

*) In Abhängigkeit von der Bestückung der Zählerplätze

12-22 Zählerplatz auf Basis eines Rastersystemsnach DIN 43870 in Ausführung Wandeinbau UH mit Zählerplatzumhüllung Zählerplatz DIN 43870 - 550X950 - UH

12-23 Zählernischen nach DIN 18013, Ausgabe April1981

12-24 Lichte Mindestmaße von Zählernischen im fertigenZustand nach DIN 18013 unter Berücksichtigungvon DIN 43870

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12.6 Stromkreisverteiler und Stromkreise

In größeren Bauvorhaben muß allein schon aus installati-onstechnischen Gründen den dezentral angeordnetenStromkreisverteilern der Vorrang gegeben werden, weildie Unterputz-Installationsflächen bei zentral angeordne-ten Zählerverteilungsschränken und damit zentral ange-ordneten Stromkreisverteilern nicht ausreichen, um alleLeitungen aufzunehmen. In bestimmten Fällen würdensich u. U. bis zu mehreren hundert Leitungen ansammeln.Ähnlich, wenn auch weniger drastisch, stellt sich das Pro-blem in den Wohnungen selbst. So ist die richtige Anord-nung der Stromkreisverteiler denn auch zuerst mit Blickauf die Leitungsführung vorzunehmen, und erst in zweiterLinie ist der Blick auf die Verkürzung bestimmter Leitun-gen zu richten. Immer ist jedoch der Spannungsfall zu be-rücksichtigen. Er soll in der elektrischen Anlage hinter derMeßeinrichtung nach DIN 18015-1 3 % nicht überschrei-ten, → 12-57. Die in → 12-57 genannten maximal zulässi-gen Leitungslängen haben eine Nennspannung 230/400 Vals Basis.Für die Berechnung ist auch hier der Nennstrom der vor-geschalteten Überstrom-Schutzeinrichtungen zugrundezu legen.Die Leitung vom Zählerplatz zum Stromkreisverteiler istals Drehstromleitung für eine Belastung von mindestens63A auszulegen, → 12-5. Die Absicherung dieser Leitungmuß unter Berücksichtigung der Selektivität zu vor- undnachgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtungen erfol-gen.Der Stromkreisverteiler ist nach DIN 18015-1 innerhalb je-der Wohnung in der Nähe des Belastungsschwerpunktes,in der Regel im Flur, vorzusehen. In der Praxis wird das inder Nähe von Küche, Hausarbeitsraum und Bad sein. So-mit ergeben sich dann auch zwangsläufig kürzere Entfer-nungen bei den querschnittstarken Leitungen zu denGroßgeräten.Der Abstand vom Fußboden bis zur Mitte des Stromkreis-verteilers sollte - wie beim Zählerplatz - nicht weniger als1,10 m und nicht mehr als 1,85 m betragen, damit ein ggf.erforderlicher schneller Zugriff zu den Überstrom-Schutz-einrichtungen möglich ist.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Da heute in Wohnungs-Stromkreisverteilern auch Schalt-mittel wie Schütze, Relais, Schaltuhren eingebaut werden,empfiehlt es sich wegen des Schaltgeräusches, Verteilun-gen nicht in die Wände einzubauen, die an Schlafräume an-grenzen. Die Einhaltung der Anforderungen an Rückwändein Zählernischen hinsichtlich Schallschutz, Wärmeschutzund Brandschutz ist auch für Stromkreisverteiler unbedingterforderlich. Die Größe der Stromkreisverteiler richtet sichu. a. nach der Anzahl der vorhandenen Haushaltsgeräte so-wie deren Anschlußwerten. Eine Entscheidungshilfe kann→ 12-25 sein. Nach den TAB muß der Stromkreisverteilerentsprechend DIN 18015-2 ausgerüstet sein. Das bedeutetfür Mehrraumwohnungen mindestens eine zweireihigeAusführung des Stromkreisverteilers. Entsprechend derNorm DIN 43871 „Installationskleinverteiler für Einbaugerä-te bis 63 A“ ergibt das 24 Teilungseinheiten, da nur zwölfTeilungseinheiten je Gerätereihe zulässig sind.

Grundsätzlich sind Stromkreisverteiler mit Reserveplätzenauszustatten. Der Stromkreisverteiler soll unabhängig vomaugenblicklichen Bedarf so bemessen sein, daß eine spätereErweiterung der Anlage ohne weiteres möglich ist.

Die notwendige Anzahl der Stromkreise für Steckdosenund Beleuchtung gemäß DIN 18015-2 ist in → 12-26 auf-geführt. Auch für eine zu empfehlende gehobene Ausfüh-rung (Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL) sind die Werte→ 12-26 zu entnehmen (→ 12.7.2). Für Keller- und Boden-räume, die den Wohnungen zugeordnet sind, müssen zu-sätzliche Stromkreise vorgesehen werden.

Haben Räume eine besondere Nutzung, z. B. Hobbyräu-me, so sind ggf. für Steckdosen und Beleuchtung ge-trennte Stromkreise vorzusehen. Getrennt bedeutet indiesem Fall nicht, daß ein weiterer Stromkreis erforderlichwird. Vielmehr sollen Beleuchtung und Steckdosen desRaumes auf zwei Stromkreise von Nachbarräumen gelegtwerden. Diese Installation empfiehlt sich auch für Küchen,Hausarbeitsräume usw.

Es ist denkbar, daß in bestimmten Räumen besondere elek-trische Verbrauchsmittel installiert werden sollen. In solchenFällen sind die notwendigen Stromkreise und Anschlüsseselbstverständlich zusätzlich zu den Angaben in → 12-26vorzusehen.

Stromkreisverteiler, Stromkreise

12/23BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12/24KapitelinhaltGesamtinhalt

ElektrogerätAnschlußwert (kW)

Wechsel-strom

Drehstrom

ElektroherdEinbaukopchmuldeEinbaubackofen MikrowellenherdGrillgerät

1,0...2,00,8...3,3

8,0...14,06,0...8,52,5...5,0

Toaster/WarmhalteplatteHandmixer/Entsafter/RührwerkExpreßkocherWaffeleisenKaffeemaschineFriteuseDunstabzugshaube

0,9 – 1,70,2

1,0...2,01,0...2,00,7...1,21,6...2,0

0,3

Kochendwasssergerät 3 l/ 5 lWarmwasserspeicher 5 l/ 10 l/ 15 l Warmwasserspeicher 15 l/ 30 lWarmwasserspeicher 50 l/ 150 lDurchlaufspeicher 30 l/ 120 lDurchlauferhitzerElektro-Standspeicher 200 l/1000 l

2,02,0

4,06,0

21,018/21/24/

272,0...18,0

BügeleisenBügelmaschineWäscheschleuderWaschkombinationWaschmaschineWäschetrocknerHaartrockner

1,02,1..3,3

0,43,23,33,30,8

7,5

HändetrocknerTuchtrocknerLuftbefeuchterRotlicht-Strahler / HeimsonneSolariumSaunaBadestrahler

2,10,60,1

0,2...2,22,83,5

1,0...2,0

4,04,5...18

KühlschrankGefrierschrankKühl-/Gefrierkombination

0,20,20,3

GeschirrspülmaschineSpülzentrum

3,53,5

4,55,0

StaubsaugerKlopfsaugerSchuhputzgerätBohnergerät

1,00,60,20,5

Ganz allgemein ist für alle in der Planung vorgesehenenVerbrauchsmittel mit einem Anschlußwert von 2 kW undmehr ein eigener Stromkreis anzuordnen, auch wenn sieüber Steckdosen angeschlossen werden. Die in → 12-26aufgeführten Stromkreise sind ausschließlich Stromkreisefür Steckdosen und Beleuchtung. Die zusätzlichenStromkreise für Verbrauchsmittel ab 2 kW sind →12.7.3bis →12.7.15 zu entnehmen.

Anzahl der Stromkreise für Beleuchtung und Steckdosen:

– nach DIN 18015-2

Wohnfläche der Wohnung

m2

Anzahl der Stromkreise für

Beleuchtung und Steckdosen

bis 50über 50 bis 75über 75 bis 100über 100 bis 125über 125

23456

– bei empfohlener Ausstattung gemäß Ausstattungswert2 nach HEA/RAL

Stromkreisverteiler, Stromkreis

Wohnfläche der Wohnung

m2

Anzahl der Stromkreise für

Beleuchtung und Steckdosen

75 bis 100 6

Bei abweichender Wohnfläche ist es sinnvoll, eine entsprechende Anpassung der Stromkreise vorzunehmen.

Sofern ein Hausarbeitsraum vorhanden, ist ein eigener, zusätzlicher Stromkreis vorzusehen.

12-25 Anschlußwerte von Elektrogeräten

12-26 Anzahl der Stromkreise für Beleuchtung undSteckdosen

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Gemeinschaftsanlagen, wie z. B. Eingang, Treppenraum,Keller- und Bodenräume, sind ebenfalls nicht in → 12-26berücksichtigt. Die Anzahl der Stromkreise für diese An-lagen ist den betrieblichen und technischen Erfordernis-sen entsprechend zusätzlich vorzusehen (→ 12.8.2).

Dies gilt auch für demselben Zweck dienende Anlagen inEin- und Zweifamilienhäusern.

KapitelinhaltGesamtinhalt

400,03

630,5

Die Abmessungen der Stromkreisverteiler richten sich nichtallein nach dem Volumen der einzubauenden Geräte,→12-27. Zusätzlich müssen Verdrahtungs- bzw. Anschluß-raum und die Abfuhr der Verlustwärme berücksichtigt wer-den. DIN 43871 legt unter Berücksichtigung dieserwichtigen Kriterien Mindestmaße für Installationskleinver-teiler fest. Eine Normung der Außenmaße erfolgte nicht.

Stromkreise für verschiedene Tarife in einer Anlage sindentweder in getrennten Stromkreisverteilern zu installie-ren oder innerhalb eines Stromkreisverteilers mindestensdurch Stege voneinander zu trennen und mit Abdeckun-gen zu versehen.

Für den Schutz der Leitungen von Beleuchtungsstrom-kreisen und Stromkreisen mit Steckdosen sollen nachDIN 18015-1 Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) vorge-sehen werden. Sie haben gegenüber Schmelzsicherun-gen folgende Vorteile:

– Der Leitungsschutzschalter kann wieder eingeschaltetwerden, wenn die Überlastung oder der Kurzschluß be-seitigt sind. Er kann nicht, wie bei Schmelzsicherungenmöglich, geflickt werden.

– Geringer Platzbedarf.Deshalb sollten Beleuchtungsstromkreise und Stromkrei-se mit Steckdosen grundsätzlich durch Leitungsschutz-schalter geschützt werden. Bislang kamen als Vorsiche-rungen oder Großgerätesicherungen in der Regel nurSchmelzsicherungen in Frage. Nachdem nun entspre-chend DIN VDE 0641 auch Leitungsschutzschalter bis63 A mit VDE-Zeichen auf dem Markt erhältlich sind, kön-nen für Großgeräte ebenfalls Leitungsschutzschalter ein-gesetzt werden.

Neu eingeführt ist zur Kennzeichnung der LS-Schalter einBildzeichen. Es besteht aus zwei zu einem T geformtenVierecken. Im oberen waagerechten Rechteck ist dasSchaltvermögen angegeben, z. B. 6000 A; im unterenQuadrat ist die Selektivitätsklasse (Energiebegrenzungs-klasse) angegeben, → 12-28.

Nach DIN VDE 0641 werden nur LS-Schalter bis 32 A indrei Selektivitätsklassen eingeteilt. Zur Selektivitätsklas-se 3 gehören LS-Schalter, die den Kurzschlußstrom amstärksten begrenzen.

Stromkreisverteiler, Stromkreise

12-27 Beispiel eines Stromkreisverteilers

12/25BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Die Anzahl der Leitungsschutzschalter bzw. Sicherungenund damit die Anzahl der Stromkreise ist für eine Bei-spielwohnung mit empfohlenem Ausstattungswert 2nach HEA/RAL → 12.7.2 zu entnehmen, → 12-29 und→ 12-30.

12.7 Installation in Wohnungen

12.7.1 Allgemeines

Die Elektro-Installation soll so angelegt sein, daß Nachin-stallationen sich nicht als zu kostspielig und schmutzbe-reitend erweisen und zudem auf verhältnismäßig einfacheWeise eine spätere Veränderung in der Zweckbestim-mung der Räume oder ihrer Möblierung möglich bleibt.

Grundsätzlich sollen nachträgliche Änderungen, z. B. be-dingt durch Nutzungsänderung und Erweiterung des In-stallationsvolumens, möglich sein. Dies kann z. B. durchausreichend dimensionierte Leerrohre oder Kanäle er-reicht werden.

Bei der Planung von Installationsschächten und -kanälenempfiehlt sich bei Durchbrüchen durch brandab-schnittsbegrenzende Bauteile Verbindung mit der zustän-digen Bauaufsichtsbehörde aufzunehmen. ErforderlicheSchlitze, Aussparungen und Öffnungen sind bereits beider Planung zu berücksichtigen. Die geforderte Standfe-stigkeit der Bauteile darf durch sie nicht beeinträchtigtund der Brand-, Schall- und/oder Wärmeschutz nicht un-zulässig gemindert werden.

12/26KapitelinhaltGesamtinhalt

12.7.2 Ausstattungsumfang der Elektro-Installation

Der Grad einer guten Elektro-Installation wird besondersan der Zahl der installierten Stromkreise und Steckdosengemessen.

Die überarbeitete Fassung von DIN 18015-2 geht sehrstark auf die vorgenannten Kriterien ein.

In DIN 18015-2, Ausgabe Dezember 1980, wurden zweiAusstattungsumfänge der elektrischen Anlagen in Wohn-gebäuden festgeschrieben, und zwar Ausstattungsum-fang A und B. Dabei bedeutet der Ausstattungsumfang Adas Maß an Ausstattung, das nach dem derzeitigen Standder Technik sowie im Interesse einer ausreichenden undsicheren Versorgung mit elektrischer Energie jede Woh-nung aufweisen muß. Der Ausstattungsumfang B war einMaß der Ausstattung, das besonderen Anforderungen andie Nutzung und höheren Ansprüchen an den Wohnwerteiner Wohnung entspricht.

Diese an sich sehr positive Unterscheidung in zwei Aus-stattungsumfänge ist durch den Schiedsspruch eines voneinem Einsprecher angestrebten Schiedsverfahrens nachDIN 820 wieder rückgängig gemacht worden. DIN 18015-2wurde wieder dahingehend überarbeitet, daß nur ein Aus-stattungsumfang festgeschrieben wird. Bei nur einemAusstattungsumfang hat sich dieser zweckmäßigerweiseim wesentlichen an den Aussagen des Ausstattungsum-fanges A orientiert, da dieser Ausstattungsumfang dieMindestausstattung darstellt, die für die übliche Nutzungbereits eine vollwertige Anlage gewährleistet. Leider wirdmit dem Fortfall eines zweiten Ausstattungsumfanges inDIN 18015-2 ein Maßstab genommen, mit dem Wohnun-gen gehobeneren Wohnwertes im Hinblick auf ihre Elek-tro-Installation beurteilt werden können. Erfreulicher-weise wird diese Lücke in der Norm durch eine von derHauptberatungsstelle für Elektrizitätsanwendung e.V.(HEA) eingeführte Sternkennzeichnung geschlossen.

Wohnungsinstallation

12-28 Aufschriften auf einem Leitungsschutzschalter

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Sie umfaßt drei Stufen und ist unter der BezeichnungRAL-RG 678 beim Deutschen Institut für Gütesicherungund Kennzeichnung e.V. (RAL) registriert.

Danach werden Elektro-Installationen nach dem Ausstat-tungsumfang in die Ausstattungswerte 1 (Ein-Stern), 2(Zwei-Sterne) und 3 (Drei-Sterne) unterteilt. Der Ausstat-tungswert 1 entspricht dabei in etwa DIN 18015-2. DerAusstattungswert 2 beschreibt den von Fachleuten emp-fohlenen Ausstattungsumfang für Wohnungen mit geho-benerem Wohnwert. Beim Ausstattungswert 3 ist eineüber den Ausstattungswert 2 hinausgehende Elektro-In-stallation festgeschrieben.

In den folgenden Abschnitten sind zwei Ausstattungsstu-fen beschrieben. Neben den Mindestanforderungen nachDIN 18015-2 wird als gehobener Ausstattungsumfang derAusstattungswert 2 nach HEA/RAL aufgeführt, der be-sonders empfohlen wird.

Die Verteilung der erforderlichen Steckdosen und Ausläs-se für Beleuchtung auf die erforderlichen Stromkreise istnach technischen und insbesondere nach Sicherheitsan-forderungen festzulegen. Bei Auslässen ist zu bedenken,ob sie schaltbar sein müssen. Wenn ja, ist festzulegen,von wo sie zu schalten sind. Ein besonderes Augenmerkgilt den Anlagen im Freien, insbesondere den Steckdo-sen. Sie sollen gegen unbefugte Benutzung gesichertsein. Haben Räume mehr als eine Tür, so ist die Schalt-möglichkeit für mindestens einen Auslaß für Beleuchtungin der Regel von mindestens zwei Stellen aus vorzusehen.Dies gilt auch für interne Geschoßtreppen.

Ein Beispiel für die Elektro-Installation mit gehobenemAusstattungsumfang gemäß Ausstattungswert 2 (Zwei-Sterne) nach HEA/RAL zeigt der Elektro-Installationsplanin → 12-30. Der zugehörige Übersichtsschaltplan ist in→ 12-29 dargestellt. Aussagen über die einzelnen Teilbe-reiche folgen in → 12.7.3 bis →12.7.13.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Wohnungsinstallation

12-29 Übersichtsschaltplan für eine 94 m2 große Woh-nung mit gehobenem Ausstattungsumfang gemäßAusstattungswert 2 nach HEA/RAL (Beispiel, erfor-derliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen nichtdargestellt)

12/27BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12/28KapitelinhaltGesamtinhalt

Wohnungsinstallation

12-30 Beispiel eines Elektro-Installationsplanes für eine 94-m2-Wohnung mit gehobenem Ausstattungsumfang gemäßAusstattungswert 2 („Zwei-Sterne“) nach HEA/RAL

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12.7.3 Installation in Küche, Kochnische

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-31. Für die All-gemeinbeleuchtung ist je nach Grundrißgestaltung ein Dek-kenauslaß in Ausschaltung (Installationsschalter als Aus-schalter) in der Mitte des Raumes oder in Fensternähe anzu-ordnen. Arbeitsflächen sollen möglichst schattenfrei be-leuchtet sein. Daher ist zur Erreichung von schattenfreiemLicht in der Regel mindestens ein weiterer Wandauslaß inAusschaltung zusätzlich für die einzelnen Arbeitszonen vor-zusehen. Der Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL sieht in derKüche neben dem Deckenauslaß für Allgemeinbeleuchtungzwei weitere Wandauslässe vor.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung

1 W 1 W

Steckdosen für Kleingeräte, z. B. Warmhalte-platte, Allesschneider, Dosenöffner, Mixer, Entsafter, Brotröster, Folienschweißgerät, Kaffeemaschine, Kaffeemühle, Radio, Uhr, Eierkocher, Friteuse, Waffeleisen, Toaster, Joghurtbereiter

Lüfter/Dunstabzug4)

Elektroherd

Backofen (ggf. kombiniert mit Infrarotgrill und Mikrowellenherd)

1 D 1 D

1 D

Geschirrspülmaschine 1 W 1 W

Warmwassergerät5) 1 W 1 W

Kochendwassergerät 1 W

1) In Kochnischen zwei Auslässe2) In Kochnischen vier Steckdosen3) In Kochnischen sieben Steckdosen4) Sofern eine Einzellüftung vorzusehen ist5) Falls die Warmwasserversorgung nicht auf andere Weise erfolgt

Für Kleingeräte sind bei der Ausstattung nach DIN 18015-2in Küchen sechs, in Kochnischen vier Steckdosen anzuord-nen. Beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL sind in Küchenneun, in Kochnischen sieben Steckdosen erforderlich.

Die Steckdose für das Kühl-/Gefriergerät ist dabei berück-sichtigt.

In Räumen mit Eßecke ist beim Ausstattungswert 2 nachHEA/RAL die Anzahl der Auslässe für Beleuchtung undSteckdosen um jeweils 1 zu erhöhen.

Wohnungsinstallation

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/

Geräteanschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2 nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

2 31)

62) 93)

1 1

1 1

1

1 1

1 1

1

12-31 Installation in Küche, Kochnische

12/29BenutzerhinweiseStichworte

Page 30: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Sofern eine Einzellüftung vorzusehen ist, z. B. für Lüfterbzw. Dunstabzug, ist ein Auslaß dafür erforderlich. DieserAuslaß wird häufig als Steckdose installiert, die dannebenfalls zusätzlich zu der Anzahl der Steckdosen fürKleingeräte vorgesehen werden muß.

Der Anschluß für ein Warmwassergerät ist notwendig,wenn die Warmwasserversorgung nicht auf andere Weiseerfolgt.

In der gehobenen Ausstattung mit Ausstattungswert 2nach HEA/RAL ist neben der Warmwasserversorgungauch ein Anschluß (Steckdose mit eigenem Stromkreis)für ein Kochendwassergerät vorzusehen.

Die gehobene Ausstattung mit Ausstattungswert 2 nachHEA/RAL erfordert neben dem Herdanschluß noch einenweiteren Auslaß mit eigenem Stromkreis für einen Backofen(ggf. kombiniert mit Infrarotgrill und Mikrowellenherd).

12/30KapitelinhaltGesamtinhalt

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung

1 W 1 WSteckdosen für Kleingeräte, z. B. Bügeleisen, Einkochgerät, Nähmaschine

Lüfter *)

Waschmaschine 1 W 1 W

Wäschetrockner 1 W 1 W

Bügelmaschine 1 W 1 W

*) Sofern eine Einzellüftung vorzusehen ist

12.7.4 Installation im Hausarbeitsraum

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-32. Für dieAllgemeinbeleuchtung ist ein Deckenauslaß in Ausschal-tung vorzusehen. Die Arbeitsflächen sollen möglichstschattenfrei beleuchtet sein. Deshalb wird beim gehobe-nen Ausstattungsumfang mit Ausstattungswert 2 nachHEA/RAL ein weiterer Auslaß erforderlich.

Für Waschmaschine, Wäschetrockner und Bügelmaschi-ne ist jeweils eine Steckdose mit eigenem Stromkreis vor-zusehen.

Sofern kein Hausarbeitsraum vorhanden ist, sind beimAusstattungsumfang nach DIN 18015-2 der Anschluß fürdie Waschmaschine und beim Ausstattungswert 2 nachHEA/RAL die Anschlüsse für Waschmaschine und Wä-schetrockner im Bad oder in einem anderen geeignetenRaum zu planen.

Wohnungsinstallation

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Geräte-

anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

1 2

3 7

1 1

1 1

1 1

1 1

12-32 Installation im Hausarbeitsraum

BenutzerhinweiseStichworte

Page 31: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Ein Anschluß für das Warmwassergerät ist empfehlens-wert, wenn die Warmwasserversorgung nicht auf eine an-dere Weise erfolgt.

Das Warmwassergerät versorgt im Beispiel neben demHausarbeitsraum auch Küche und Zweitbad (Dusche) mitWarmwasser.

Bei erforderlicher Einzellüftung ist ein zusätzlicher Auslaßnotwendig. Für die Bügelmaschine ist ein besonderer An-schluß (Steckdose mit eigenem Stromkreis) vorzusehen.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung

1 W 1 W

Steckdosen für Kleingeräte , z. B. Trockenra-sierer, Haartrockner, Frisierstab, UV-Strahler, Massageapparat, Munddusche, elektrische Zahnbürste, Handtuchtrockner, Heizgerät

Lüfter3)

Warmwassergerät4) 1 D 1D

Waschmaschine5) 1 W 1 W

Wäschetrockner5) 1 W

1) Bei Bädern bis 4 m2 Nutzfläche genügt ein Auslaß über dem Waschtis2) Davon eine in Kombination mit Waschtischleuchte zulässig3) Sofern eine Einzellüftung vorzusehen ist; bei fensterlosen Bädern ist d4) Falls die Warmwasserversorgung nicht auf andere Weise erfolgt5) Sofern kein Hausarbeitsraum vorhanden ist oder falls die Geräte nicht

12.7.5 Installation im Bad

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-33.

Für die Allgemeinbeleuchtung ist ein Deckenauslaß inAusschaltung vorzusehen und durch einen Wandauslaßbeim Ausstattungsumfang nach DIN 18015-2 bzw. zweiWandauslässe beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RALfür die Spiegelbeleuchtung zu ergänzen. Bei Bädern bis4 m2 Nutzfläche genügt beim Ausstattungsumfang nachDIN 18015-2 ein Auslaß über dem Waschtisch insgesamt.

Wohnungsinstallation

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steck-dosen/ Geräte-anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

21) 3

32) 4

1 1

1 1

1 1

1

ch

ie Schaltung über die Allgemeinbeleuchtung mit Nachlauf vorzusehen

in einem anderen geeigneten Raum untergebracht werden können

12-33 Installation im Bad, Zweitbad (Dusche)

12/31BenutzerhinweiseStichworte

Page 32: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Sofern kein Hausarbeitsraum vorhanden ist, oder fallsdie Geräte nicht in einem anderen geeigneten Raum un-tergebracht werden können, sind die Anschlüsse fürWaschmaschine beim Ausstattungsumfang nach DIN18015-2 und Waschmaschine und Wäschetrockner beimAusstattungswert 2 nach HEA/RAL im Bad vorzusehen(→ 12.7.4).

12/32KapitelinhaltGesamtinhalt

Ein Warmwassergerät ist dann erforderlich, wenn dieWarmwasserversorgung nicht auf andere Weise erfolgt,z. B. zentral. Im Zweitbad des Beispiels wird die Warm-wasserversorgung durch das Warmwassergerät im Haus-arbeitsraum vorgenommen.Es müssen beim Ausstattungsumfang nach DIN 18015-2mindestens drei Steckdosen vorhanden sein.

Wohnungsinstallation

12-34 Schutzbereiche in Räumen mit Badewanne oder Dusche (Maße in cm)

BenutzerhinweiseStichworte

Page 33: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Davon ist eine in Kombination mit der Waschtischleuchtezulässig, vorausgesetzt, der Wohnungseigentümer stelltdie Waschischleuchte zur Verfügung. Beim Ausstattungs-wert 2 nach HEA/RAL sind vier Steckdosen erforderlich.

Von der vorgenannten Anzahl Steckdosen ist eine für einHeizgerät vorzusehen, auch dann, wenn eine Zentralhei-zung vorhanden ist. Das Heizgerät ist z. B. an kühlen Ta-gen außerhalb der Heizperiode unumgänglich. Eineigener Stromkreis ist in aller Regel nicht notwendig, weildie Heizleistung meistens gering ist.

Sofern eine Einzellüftung vorzusehen ist, z. B. bei innen-liegenden Bädern, ist ein Auslaß für einen Lüfter vorzuse-hen. Bei fensterlosen Bädern erfolgt die Schaltung überdie Allgemeinbeleuchtung mit Nachlauf. Üblicherweise istdas Nachlaufglied im Lüfter integriert.

Steckdosen und Schalter dürfen nach DIN VDE 0100 Teil701 nur außerhalb der Schutzbereiche 0, 1 und 2 ange-ordnet werden. Diese Tatsache ist bereits bei der Grund-rißgestaltung zu berücksichtigen, damit Steckdosen, z. B.für den Trockenrasierer, funktionsgerecht angebrachtwerden können, → 12-34. Im Bereich 3 sind Steckdosennur dann zulässig, wenn diese entweder einzeln vonTrenntransformatoren gespeist oder mit Schutzkleinspan-nung gespeist oder durch eine Fehlerstrom-Schutzein-richtung (Fehlerstrom-Schutzschalter, FI-Schalter) nachDIN VDE 0664 mit einem Nennfehlerstrom I∆n ≤ 30 mA imTN-S-System oder TT-System geschützt sind. Üblicher-weise kommt in der Praxis die Fehlerstrom-Schutzein-richtung zur Anwendung.

Ein weiteres wichtiges Erfordernis ist der örtliche zusätz-liche Potentialausgleich, der in den Bereichen 1, 2 und 3→ 12-34 erforderlich ist. Bei der Durchführung des Poten-tialausgleiches müssen der leitfähige Abflußstutzen ander Bade- oder Duschwanne, die leitfähige Bade- oderDuschwanne und die metallene Wasserverbrauchsleitungund erforderlichenfalls sonstige metallene Rohrsysteme,wie z. B. Abwasserleitung oder Heizungsrohre, durch ei-nen Potentialausgleichsleiter miteinander verbunden wer-den, → 12-35.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Der Potentialausgleich verhindert eine Spannungsver-schleppung, die sich z. B. infolge schadhaft gewordenerInstallationsleitungen über Baustähle und/oder Rohrlei-tungen mehrerer Wohnblöcke verschleppen kann. Sokönnte z. B. eine badende Person die unter Spannungstehende Wasserleitung anfassen, damit den Strom überihren Körper zur Badewanne oder Abflußleitung weiterlei-ten und Schaden nehmen. Da aber bereits eine elektrischgut leitende Verbindung zwischen Badewanne und Was-serleitung vorhanden ist, wird der Strom nicht mehr denWeg über den menschlichen Körper nehmen.

Zu unterscheiden sind die unterschiedlichen Anbrin-gungsarten der Potentialausgleichsleiter bei Badewannenund Brausewannen (Duschwannen). Für das Einbeziehenvon Standrohrventilen bei Brausetassen ohne Überlauf inden Potentialausgleich sind sogenannte Erdungsschei-ben zu verwenden, → 12-36. Bei den Badewannen-Ablaufarmaturen ist ein Anschlußnocken für den An-schluß von Potentialausgleichsleitern genormt, → 12-37.

Wohnungsinstallation

12-35 Zusätzlicher Potentialausgleich im Bad

12/33BenutzerhinweiseStichworte

Page 34: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Der Potentialausgleich ist immer herzustellen, ohne Rück-sicht darauf, ob eine elektrische Einrichtung im Bade- oderDuschraum vorhanden ist oder nicht.

Wohnfläche des Wohn- bzw.

Schlafraums

m2

Anzahl der Steckdosen

Anzahl der Auslässe für Beleuchtung

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2 nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2 nach HEA/

RAL

bis 8über 8 bis 12über 12 bis 20über 20

2345

5579

1112

2223

12.7.6 Installation im Wohnraum

Wohnräume sind z. B. Wohnzimmer, Eßzimmer und Diele.

Die Anzahl der erforderlichen Steckdosen und Auslässe fürBeleuchtung richtet sich nach der vorhandenen Wohnflä-che, → 12-38, wobei eine nutzungsgerechte räumliche Ver-teilung erfolgen muß. Steckdosen, die neben Anten-nensteckdosen angeordnet werden, sind als Dreifachsteck-dosen vorzusehen. Sie zählen jedoch bei der Ermittlung derGesamtzahl als jeweils nur eine Steckdose.

Die Anordnung der Auslässe für die Beleuchtung imWohnzimmer wird in der Regel nicht allein von dem Be-leuchtungszweck bestimmt, sondern auch von raumge-stalterischen Gesichtspunkten. Somit können sowohl einoder mehrere Deckenauslässe als auch Auslässe fürLeuchtenbänder und Wandleuchten in Ausschaltung bzw.Serienschaltung erforderlich werden.

In Räumen mit Eßecke ist beim Ausstattungswert 2 nachHEA/RAL die Anzahl der in →12-38 aufgeführten Auslässeund Steckdosen um jeweils 1 zu erhöhen.

12/34KapitelinhaltGesamtinhalt

Die Installation mehrerer Wohn- und Schlafräume kann jenach Grundrißgestaltung und Ausstattung zu einemStromkreis zusammengefaßt werden.

12.7.7 Installation im Schlafraum

Schlafräume sind z. B. Elternschlafzimmer, Kinderzimmer,Gästezimmer. Auch hier richtet sich die Anzahl der erfor-derlichen Steckdosen und Auslässe für Beleuchtung nachder vorhandenen Wohnfläche, → 12-38. Die nutzungsge-rechte Verteilung ist zu beachten. Oft ist bei der Planungnoch nicht abzusehen, welcher Raum später welcheFunktion übernehmen soll. Mitunter werden Kinderzim-mer und Elternschlafzimmer auch zu einem späteren Zeit-punkt in der Nutzung getauscht.

Die den Betten zugeordneten Steckdosen sind minde-stens als Doppelsteckdosen vorzusehen. Diese Steckdo-sen gelten wie bei den den Antennen zugeordnetenDreifachsteckdosen bei der Ermittlung der Gesamtzahlals nur jeweils eine Steckdose.

In Schlafräumen ist in Raummitte ein Deckenauslaß, mög-lichst in Wechselschaltung bzw. mit Fernschalter, vorzu-sehen. Dazu kann die Anordnung von weiteren Decken-oder Wandauslässen in Ausschaltung oder Serienschal-tung, z. B. für eine Körperpflege-Zone, zweckmäßig sein(gehobener Ausstattungsumfang).

Wohnungsinstallation

12-36 Standrohrventil mit Erdungsscheibe für Potentialausgleich

12-37 Badewannen-Ab-laufarmatur mit An-schlußnocken für Potentialausgleich

12-38 Anzahl der Steckdosen und Auslässe für Beleuch-tung in Abhängigkeit von der Wohnfläche fürWohn- und Schlafräume

BenutzerhinweiseStichworte

Page 35: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

12.7.8 Installation im Flur

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-39.

Die Anordnung der Decken- oder Wandauslässe in Aus-schaltung, Serienschaltung oder Wechselschaltung rich-tet sich in starkem Maße nach dem jeweiligen Grundriß.Ziel sollte sein, daß in Durchgangszonen Beleuchtungs-schalter aus allen Gehrichtungen her leicht erreichbarsind. Bei Fluren bis 2,5 m Länge reicht beim Ausstat-tungsumfang nach DIN 18015-2 ein Auslaß mit einerSchaltmöglichkeit.

Flure über 2,5 m Länge müssen beim Ausstattungsum-fang nach DIN 18015-2 von zwei Schaltstellen aus zuschalten sein. Beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RALempfiehlt es sich, von den mindestens zwei Auslässenwenigstens einen Auslaß von jeder Tür aus zu schalten.Hier ist die Verwendung von Fernschaltern sinnvoll.

Beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL sind auch beiFlurlängen unter 2,5 m zwei Auslässe erforderlich.

KapitelinhaltGesamtinhalt

VerbrauchsmittelAnzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung kein eigener Stromkreis

Steckdosen für Kleingeräte, z. B. Staubsauger

*) Bei Fluren bis 2,5 m Länge von einer Stelle, über 2,5 m von zwei Stellen

12.7.9 Installation im WC-Raum

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-40.

Für die Beleuchtung ist ein Auslaß zu installieren, der alsDecken- oder Wandauslaß ausgeführt sein kann. Sofernder WC-Raum als Gäste-WC genutzt wird bzw. einenWaschtisch enthält, ist nach DIN 18015-2 eine Steckdosenotwendig. Beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL sindimmer zwei Steckdosen zu berücksichtigen. Sollte imWC-Raum eine Einzellüftung erforderlich sein, z. B. bei in-nenliegenden WC-Räumen, so ist hierfür ein zusätzlicherAuslaß vorzusehen. Der Anschluß für ein Warmwasserge-rät ist beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL dann zuinstallieren, wenn die Warmwasserversorgung nicht aufandere Weise erfolgt.

12.7.10 Installation im Abstellraum

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-41.

Nach DIN 18015-2 ist in Abstellräumen ab 3 m2 Nutzflä-che ein Auslaß für Beleuchtung vorzusehen, jedoch auchunter 3 m2 Nutzfläche ist er sehr zu empfehlen. Beim Aus-stattungswert 2 nach HEA/RAL ist unabhängig von derRaumgröße ein Auslaß für Beleuchtung zu berücksichti-gen, außerdem sind zwei Steckdosen vorzusehen.

Wohnungsinstallation

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Geräte-

anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

1 *) 2

1 2

aus schaltbar

12-39 Installation im Flur

12/35BenutzerhinweiseStichworte

Page 36: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

VerbrauchsmittelAnzahl der erforder-lichen Stromkreise

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Geräte-

anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung

kein eigener Stromkreis

1 1

Steckdosen für Kleingeräte, z. B. WC-Entlüf-ter, Händetrockner

11) 2

Lüfter2) 1 1

Warmwassergerät3) 1 W 1

1) Nur bei WC-Räumen mit Waschtischen 2) Sofern eine Einzellüftung vorzusehen ist; bei fensterlosen WC-Räumen ist die Schaltung über die Allgemeinbeleuchtung mit Nachlauf vorzusehen3) Falls die Warmwasserversorgung nicht auf andere Weise erfolgt

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Geräte-

anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung kein eigener Stromkreis

1 *) 1

Steckdosen für Kleingeräte 2

*) Ab 3 m2

12.7.11 Installation im Hobbyraum

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-42.

Neben dem Beleuchtungsauslaß für die Allgemeinbe-leuchtung ist ein weiterer Auslaß für eine Arbeitsplatzbe-leuchtung empfehlenswert. Beim Ausstattungswert 2

12/36KapitelinhaltGesamtinhalt

nach HEA/RAL muß ein zweiter Auslaß daher immer vor-handen sein. Beim Ausstattungsumfang nach DIN 18015-2 sind für Steckdosen und Beleuchtung getrennte Strom-kreise vorzusehen, d. h. die Beleuchtung und die Steck-dosen auf zwei verschiedene vorhandene andere Strom-kreise zu verteilen.

Wohnungsinstallation

12-40 Installation im WC-Raum

12-41 Installation im Abstellraum

BenutzerhinweiseStichworte

Page 37: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Es empfiehlt sich, beim Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL für die Steckdosen einen eigenen Stromkreis vorzu-sehen, die Beleuchtung kann aber auf einen vorhandenenanderen Stromkreis gelegt werden.

Eine der notwendigen Steckdosen sollte beim Ausstat-tungswert 2 nach HEA/RAL in Drehstromausführung miteigenem Stromkreis installiert werden.

12.7.12 Installation im Boden- und Kellerraum (zur Wohnung gehörend)

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-43, wobeidie Anforderungen nicht für Boden- und Kellerräume gel-

KapitelinhaltGesamtinhalt

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung kein eigener Stromkreis

Steckdosen für Kleingeräte, z. B. Filmprojektor, Bohrmaschine, Kreissäge, Lötkolben

kein eige-ner

Strom-kreis

1 W*)1 D *)

*) Empfehlung

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung kein eigener StromkreisSteckdosen für Kleingeräte

ten, die durch gitterartige Abtrennungen, z. B. Maschen-draht, gebildet werden.

Je Raum sind mindestens ein Auslaß für Beleuchtung so-wie eine Steckdose beim Ausstattungsumfang nach DIN18015-2 und zwei Steckdosen beim Ausstattungswert 2nach HEA/RAL notwendig. Für diese den Wohnungen zu-geordneten Boden- und Kellerräume sind zusätzliche,von der Wohnfläche der Wohnung unabhängige Strom-kreise vorzusehen (→ 12.6).

Wohnungsinstallation

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Gerätean-

schlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

1 2

3 5

12-42 Installation im Hobbyraum

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Geräte-

anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

1 1

1 2

12-43 Installation im Boden-, Kellerraum (zur Wohnung gehörend)

12/37BenutzerhinweiseStichworte

Page 38: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

Verbrauchsmittel Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Gerätean-

schlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

DIN 18015-2

Ausstat-tungswert 2nach HEA/

RAL

Beleuchtung kein eigener Stromkreis

11) 1

Steckdosen für Kleingeräte, z. B. Toaster, Radio, Fernsehgerät, Rasenmäher 1 22)

Heizgerät 1 D 13)

1) Ab 8 m2 Nutzfläche2) Bis 3 m Breite nur eine Steckdose erforderlich3) Empfehlung

12-44 Installation im Teilbereich Freisitz

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/Gerätean-

schlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

Grund-aus-

stattung

gehobene Aus-

stattung

Grund-aus-

stattung

gehobene Aus-

stattung

Grund-aus-

stattung

gehobene Aus-

stattung

Grund-aus-

stattung

gehobene Aus-

stattung

Beleuchtung kein eigener Strom-kreis

eigener Stromkreis

1 2

Steckdosen für Kleingeräte, z. B. Ladegerät, Bohrmaschine, Handleuchte, Schweißgerät 1 2

12-45 Installation in abschließbaren Einzelgaragen

12.7.13 Installation im Teilbereich Freisitz

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-44.

Unter Freisitz sind sowohl Loggia, Balkon als auch Terras-se zu verstehen.

Beim Ausstattungsumfang nach DIN 18015-2 ist für Frei-sitze mindestens eine Steckdose und ab 8 m2 Nutzflächeein Beleuchtungsauslaß erforderlich.

Der Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL fordert unabhän-gig von der Nutzfläche des Freisitzes einen Auslaß für Be-leuchtung sowie zwei Steckdosen. Es empfiehlt sich, für

12/38KapitelinhaltGesamtinhalt

ein Heizgerät, z. B. Infrarotstrahler, einen Auslaß mit eige-nem Stromkreis vorzusehen. Ausführung der Elektro-In-stallation → 12.8.7.

Zu berücksichtigen ist, daß in jedem Fall Steckdosen imFreien mit einem Nennstrom bis 20 A und Steckdosen imGebäude, die für den Anschluß von im Freien betriebenentragbaren elektrischen Betriebsmitteln vorgesehen sind,in TN- oder TT-Systemen mit Fehlerstrom-Schutzeinrich-tungen (Fehlerstrom-Schutzschalter, FI-Schalter) nachDIN VDE 0664 mit einem Nennfehlerstrom I∆n ≤ 30 mA ge-schützt werden müssen.

Freisitz, Einzelgaragen

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

2 1

4 3

6

5

1 Zweitarifzähler 4 Aufladeleitung2 Haushaltzähler 5 Raumtemperaturregler3 Entladeleitung 6 Anschluß- bzw. Verbindungsdose

12.7.14 Installation in abschließbaren Einzelgaragen

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-45.

Sowohl in DIN 18015-2 als auch bei den Ausstattungs-werten nach HEA/RAL werden für abschließbare Einzel-garagen keine Angaben gemacht. Dies bedeutet jedochnicht, daß eine Elektro-Installation hier nicht notwendigist. Die Angaben fehlen, weil wegen der verschiedenenAusführungen der Einzelgaragen - Garage am Haus, Ga-rage getrennt vom Haus, aber zusammen mit dem Hausauf einem Grundstück, Garage als abschließbare Einzel-garage im Garagenkomplex usw. - eine grundsätzlicheFestlegung schwierig ist. Mindestausstattung sollte eineSteckdose und ein Beleuchtungsauslaß sein. Die gehobe-ne Ausstattung umfaßt zwei Steckdosen und zwei Be-leuchtungsauslässe, empfehlenswert ist ein eigenerStromkreis.

12.7.15 Elektro-Installation von Speicherheizungsanlagen

Eine Installation von Speicherheizungsanlagen ist durchdie Vielzahl der unterschiedlichen Bauelemente umfang-reicher als die sonst übliche Installation. Aus diesemGrund werden Schaltpläne für die Installation von Spei-cherheizungsanlagen erforderlich.

Bei der Installation von Speicherheizungsanlagen sindHaupt- und Hilfsstromkreise voneinander zu unterschei-den. Hauptstromkreise führen den Speicherheizgerätendie Heizenergie zu, während die Hilfsstromkreise dieSteuersignale übertragen, → 12-46.

In Mehraderleitungen dürfen nur zusammengefaßt wer-den:

– Mehrere Hilfsstromkreise,

– mehrere Hauptstromkreise mit ihren zugehörigen Hilfs-stromkreisen.

Nicht in einer Mehraderleitung zusammengefaßt werdendürfen Hauptstromkreise und nicht zugehörige Hilfs-stromkreise.

KapitelinhaltGesamtinhalt

In Speicherheizungsanlagen gilt als Leitung eines Haupt-stromkreises:Aufladeleitung,und als Leitungen von Hilfsstromkreisen gelten:Entladeleitung,Aufladesteuerleitung,Freigabesteuerleitung,Tarifsteuerleitung,Zentralsteuerleitung.Speicherheizgeräte müssen über flexible, wärmebestän-dige Leitungen angeschlossen werden. Bei der Ortswahlfür die Geräteanschlußdose (Verbindungsdose) sollte be-rücksichtigt werden, daß die Einführungsöffnung für dieAnschlußleitungen in der Regel an der Geräterückseiteunten rechts neben dem Speicherheizgerät installiertwird. Der Anschluß von Speicherheizgeräten darf nachden TAB nicht über Steckvorrichtungen erfolgen.Die Mindestanzahl der Adern der Leitungen beträgt:Aufladeleitung* 5 x 2,5 mm2

Entladeleitung (mit Aufladesteuerleitung) 5 x 1,5 mm2

Zentralsteuerleitung 2 x 1,5 mm2

Freigabesteuerleitung 2 x 1,5 mm2

Tarifsteuerleitung 2 x 1,5 mm2

Witterungsfühlerleitung 2 x 1,5 mm2

* entsprechend der übertragenen Leistung

Speicherheizungsanlagen-Installation

12-46 Speicherheizungsanlagen-Installation im Wohn-raum (Prinzipdarstellung)

12/39BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12.8 Installation in Gemeinschaftsanlagen, Anlagen im Freien

12.8.1 Allgemeines

Für die Ausführung der Installation gelten sinngemäß dieRegeln nach DIN 18015.

Von mehreren Parteien gemeinsam benutzte Anlagensind:

– Beleuchtung von Treppenräumen, Fluren, Kellern, Dachböden und Garagen,

– Außen- und Wegebeleuchtung,– Wasch- und Trockenanlage für die Hausgemeinschaft,– Verstärker für die Antennenanlage,– elektrische Anlage für Klingeln, Türöffner und der-

gleichen,– elektrische Einrichtungen für die Zentralheizung,– Pumpen (z. B. für Abwasser, Druckerhöhung),– Müllverbrenner,– Aufzugsanlagen,– Hobbyräume,– Schwimmbäder, Fitnessräume (z. B. Sauna, Dusche).

12.8.2 Stromkreise

Bei Gemeinschaftsanlagen ist im Regelfall je ein Wechsel-strom- oder Drehstromkreis, → 12-47, vorzusehen für:

1. Treppenraum- und Flurbeleuchtung (Schaltuhr),2. Außenbeleuchtung,3. Garagenbeleuchtung,4. gemeinschaftlich benutzte Kellerräume, nicht über den

Wohnungszähler laufende Wohnungs-Kellerräume,5. Bodenräume,6. Klingel-, Türöffner- und Haussprechanlage,7. Außensteckdosen (für Rasenmäher,

Heckenschere usw.),8. Antennenverstärker,9. Pumpen (z. B. Druckerhöhungsanlagen),

12/40KapitelinhaltGesamtinhalt

Gemeinschaftsanlagen

12-47 Beispiel eines Übersichtsschaltplanes für Gemein-schaftsanlagen (erforderliche Fehlerstrom-Schutz-einrichtungen sind nicht dargestellt)

BenutzerhinweiseStichworte

Page 41: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

10. Zentralheizungsanlage, möglichst mit eigenemUnter-Stromkreisverteiler,

11. Waschanlage,

12. Trockenanlage,

13. Sauna, Dusche,

14. Schwimmbad,

15. Hobbyraum,

16. Aufzug

12.8.3 Installation im Boden- und Kellerraum (gemeinschaftlich genutzt)

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-48.

Bewohnbare Räume im Kellergeschoß können wie Wohn-räume installiert werden. Dagegen ist für alle anderen Kel-lerräume die Feuchtraum-Installation vorzusehen. DieSchalter müssen so angebracht sein, daß diese aus allenGehrichtungen erreichbar sind. Räume bis 20 m2 Nutzflä-che erhalten in beiden Ausstattungsumfängen je einenAuslaß für Beleuchtung, Räume über 20 m2 Nutzfläche jezwei Auslässe. Für den Antennenverstärker ist eineSteckdose vorzusehen.

möglichst mit eigenemUnter-Stromkreisverteiler}

KapitelinhaltGesamtinhalt

Verbrauchsmittel

Anzahl der erforder-lichen Stromkreise

DIN 18015-2

gehobene Aus-

stattung

Beleuchtung kein eigener Stromkreis

Antennenverstärker 1 W 1 W

*) Für Räume bis 20 m2 ist nur ein Auslaß erforderlich

12.8.4 Installation im Boden- und Kellergang

Es ist ein Auslaß für Beleuchtung erforderlich, bei Gängenüber 6 m Länge jedoch ein Auslaß je angefangene 6 mGanglänge.

12.8.5 Installation im Treppenraum

Treppenräume, einschließlich der Vorräume, sind in derRegel beheizt und/oder gut belüftet, so daß hier die In-stallation für trockene Räume zur Anwendung kommenkann. Treppenräume lassen sich gut in Beleuchtungsab-schnitte unterteilen. Dabei ist besonders bei Schaltüber-gängen auf die richtige Anordnung der Schalter zuachten. Jeder Wohnungstür ist eine Schaltmöglichkeit fürdie Treppenraumbeleuchtung zuzuordnen.

12.8.6 Installation in der Garage

Garagen können nach der Bauordnung als feuergefährde-te Betriebsstätten gelten. Somit ist hier die Feuchtraum-Installation vorzusehen. Elektrische Einrichtungen, diemit explosiven Gasgemischen in Verbindung kommenkönnen (z. B. Ventilatoren), müssen explosionsgeschütztausgeführt sein. Im einzelnen erteilt die jeweilige Baube-hörde Auflagen, die zu erfüllen sind.

Gemeinschaftsanlagen

Anzahl der Auslässe Anzahl der Steckdosen/ Geräte-

anschlußdosen

Anzahl der Anschlüsse für

Verbrauchsmittel ab 2 kW

DIN 18015-2

gehobene Aus-

stattung

DIN 18015-2

gehobene Aus-

stattung

DIN 18015-2

gehobene Aus-

stattung

2*) 2*)

1 1

12-48 Installation im Teilbereich Boden-, Kellerraum (gemeinschaftlich genutzt)

12/41BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

DIN 18015-2 macht zum Ausstattungsumfang von Groß-garagen, z. B. Tiefgaragen, keine Aussage.

Bei Einzelgaragen, auch einzelnen Garagen eines Gara-genkomplexes, ist der Ausstattungsumfang → 12.7.14 zuentnehmen.

12.8.7 Installation in Anlagen im Freien

Unter Anlagen im Freien sind Installationsanlagen auf Bal-kon, Loggia, Terrasse und im Garten zu verstehen. Als Be-triebsmittel kommen am Gebäude angebrachte Schalter,Steckdosen und Leuchten, aber auch freistehendeLeuchten, Steckdosen und Verteilungen in Frage. Für dieVerwendung im Freien gibt es formschöne Energiesäulenin verschiedenen Längen. Die wassergeschützte Ausfüh-rung - die Säulen gibt es auch für die Montage in trocke-

12/42KapitelinhaltGesamtinhalt

nen Räumen - kann mit Installationsgeräten, z. B. Schal-ter, Taster, Steckdose, aus rostfreiem Edelstahl bestücktwerden, → 12-49. Der Einsatzbereich erstreckt sich dannauf feuchte Räume und insbesondere auf den gesamtenAußenbereich, wie z. B. Terrasse, Garten, Park. Die Elek-tro-Installation ist somit nicht auf das Vorhandensein vonWänden angewiesen, die sonst üblicherweise die Instal-lationsgeräte aufnehmen. Auch die problematische An-wendung von Erdspießen mit Steckdosen kann somiteleganter gelöst werden.

Zu unterscheiden ist die geschützte Anlage im Freien(überdacht) und die ungeschützte Anlage im Freien (nichtüberdacht). Der Übergang ist oft fließend, eine Aussageüber die Schutzart ist objektbezogen im Einzelfall zu klä-ren.

Als Zuleitungen zu den Anlagen im Freien wie Balkon, Ter-rasse usw. können Mantelleitungen verwendet werden.Diese Leitungen sind allerdings nicht für die Verlegung imErdreich geeignet. Für diese Zwecke kann man nur Kabel,z. B. NYY, verwenden. Das Kabel muß unter Gehwegenund Fahrbahnen mindestens 70 bis 80 cm und an anderenStellen mindestens 60 cm unter der Erdoberfläche verlegtwerden. Nur bei ganz kurzen Strecken dürfen unter Ver-wendung von Schutzrohren auch Mantelleitungen unterir-disch verlegt werden (→ 12.12.1.4).

Steckdosen im Freien mit einem Nennstrom bis 20 A undSteckdosen im Gebäude, die für den Anschluß von imFreien betriebenen tragbaren elektrischen Betriebsmittelnvorgesehen sind, müssen in TN- oder TT-Systemen mitFehlerstrom-Schutzeinrichtungen (Fehlerstrom-Schutz-schalter, FI-Schalter) nach DIN VDE 0664 mit einemNennfehlerstrom I∆n ≤ 30 mA geschützt werden.

Der Ausstattungsumfang von Freisitzen (Balkon, Loggia,Terrasse) ist in → 12.7.13 beschrieben.

Außenanlagen

12-49Energiesäule in wassergeschützter Ausführung, z. B. für die Verwendung im Freien

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12.9 Installationsformen

Für die Ausführung der Elektro-Installation gibt es ver-schiedene Möglichkeiten. Eine in der Praxis oft vorzufin-dende Elektro-Installation ist die mit Verbindungsdosen.

Diese Installation sieht an jedem Verzweigungspunkt einebesondere Verbindungsdose vor, → 12-50. Es ist die klas-sische Installationsform.

Alle Verbindungsdosen befinden sich in der Regel im obe-ren Bereich der Wände, z. B. 30 cm unterhalb der Decke.Bei Verbindungs-, Prüf- und Wartungsarbeiten ist zum Er-reichen der Verbindungsdosen vielfach ein Aufschneidender Tapeten erforderlich.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Bei der Installation ohne Verbindungsdosen, → 12-51,werden Schalterdosen mit zusätzlichem Verteilerraumeingesetzt, d. h. das Verzweigen und Verbinden der Lei-tungen erfolgt in den Geräte-Verbindungsdosen. Damitsind besondere Verbindungsdosen überflüssig. Der Vor-teil dieser Installationsart liegt darin, daß jederzeit ohneBeschädigung der Tapete, nur durch Herausnehmen desBetriebsmittels (Schalter, Steckdose), die elektrische An-lage überprüft werden kann.

Installationsformen

12-50 Installation mit Verbindungsdosen (Prinzipdarstellung)

12-51 Installation mit Geräte-Verbindungsdosen (Prinzipdarstellung)

12/43BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Darüber hinaus gibt es eine weitere Installationsform, undzwar die Installation mit Zentral-Verteilerkästen, → 12-52.Abgesehen von Sonderfällen, ist diese Installationsart nurin Verwaltungsgebäuden, Krankenhäusern oder ähnlichenGebäuden üblich. Hier wird von jedem Betriebsmittel(Schalter, Steckdose) oder von jedem Auslaß eine beson-dere Leitung zu den Zentral-Verteilerkästen gelegt.

Ändert sich die Raumaufteilung, indem z. B. neue Zwi-schenwände gesetzt oder andere herausgenommen wer-den, so kann im Zentral-Verteiler allein durch Ändern derSchaltung die Elektro-Installation den neuen Erfordernis-sen angepaßt werden.

12/44KapitelinhaltGesamtinhalt

12.10 Verlegemethoden

12.10.1 Aufputz-Installation

Elektrische Leitungen lassen sich sichtbar oder unsichtbarverlegen. Aufputz-Leitungen sehen zwar nicht schön aus,dafür wird man aber auch keinen Nagel aus Versehen hin-einschlagen. Die Aufputz-Installation wird vorwiegend dortverwendet, wo es nicht auf einen schönen Anblick an-kommt, z. B. in der Garage oder im Keller. Als Leitungkommt die Mantelleitung NYM vorwiegend zur Anwendung.

12.10.2 Unterputz-Installationen

Unterputz-Leitungen sind die „unsichtbaren“ Leitungen,wie sie vor allem in Wohnräumen üblich sind. Sie müssennach einem genauen Plan horizontal und vertikal, aberniemals diagonal verlegt werden.

Die äußerlichen Merkmale der Installation, z. B. Schalter,Steckdosen, Verbindungsdosen, lassen die ungefähreLage der Leitungen erkennen. Nur so ist es möglich, auchspäter noch genau zu wissen, wo sich Leitungen befin-den. Zudem wird verhindert, daß beim Einschlagen vonNägeln, Haken, Krampen, z. B. beim Aufhängen vonBildern oder Hängeschränken, Gefahren entstehen(→ 12.11).

12.10.3 Rohr-Installation

Bei dieser Installationsart wird zuerst das Installations-rohr in vorher ausgefrästen Schlitzen verlegt. Nach Ab-schluß der Putzarbeiten werden einadrige Leitungen, z. B.H07V-U (NYA), eingezogen. Allerdings ist auch das Ein-ziehen von Mantelleitungen, z. B. NYM, möglich. Installa-tionsrohr mit einadrigen Leitungen H07V-U (NYA) ist nurauf oder unter Putz in trockenen Räumen zulässig,→ 12-58. Installationsrohre der Bauart „AS“ können auchauf der Schalung verlegt und eingegossen werden. Nachder Rohbaufertigstellung wird die Leitung, z. B. NYM, ein-gezogen. Diese Lösung vermeidet gegenüber der nichtmehr zulässigen direkten Verlegung von NYM-Leitungenin Beton Probleme, wie sie sich auf einer Baustelle zei-gen, wenn an vielen Stellen meterlange Leitungen ausdem Bauwerk, aus der Decke oder aus den Wänden her-ausragen (→ 12.12.1.4).

Verlegemethoden

12-52 Installation mit zentralen Verteilerkästen (Prinzip-darstellung)

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12.10.4 Kanal-System-Installation

Installations-Kanal-Systeme haben sich im Bürohausbaubereits seit vielen Jahren bewährt. Diese Systeme eröff-nen neue Perspektiven, auch für die Installation in Wohn-gebäuden, z. B. um Leitungen größeren Querschnittes(Zuleitung vom Zählerplatz bis zum Stromkreisverteiler)zu führen.

Derartige Kanäle werden auf der Rohdecke befestigt undanschließend im Estrich eingegossen. Später können dieLeitungen eingezogen werden, → 12-53.

Eine Variante stellen die sog. Stahlrippendecken dar. Die-se Stahldecken besitzen Hohlkörper, die als Installations-kanäle verwendet werden können.

12.11 Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel

Leitungen und Kabel von Starkstromanlagen sind - sofernsie nicht in Rohren oder Elektro-Installationskanälen an-geordnet werden - nach DIN 18015-1 grundsätzlich unterPutz, im Putz, in Wänden oder hinter Wandbekleidungenzu verlegen. In allen Räumen, die nicht Wohnzwecken

KapitelinhaltGesamtinhalt

dienen, sowie bei Nachinstallationen dürfen sie auch aufder Wandoberfläche verlegt werden.

Damit in Putz, unter Putz, in Wänden, hinter Wandbeklei-dungen unsichtbar verlegte Leitungen und Kabel - auchwenn sie in Elektro-Installationskanälen geführt werden -nicht durch Schrauben, Nägel, Haken oder Krampen be-schädigt werden können, z. B. beim Aufhängen von Bildernund Schränken oder der nachträglichen Holzvertäfelungvon Wänden, wird in DIN 18015-3 die Anordnung von un-sichtbar verlegten Leitungen und Kabeln auf bestimmtefestgelegte Zonen beschränkt. Diese Einschränkung derLeitungsführung mindert auch die Gefahr der Beschädi-gung der elektrischen Leitungen und somit die Unfallgefahrund ggf. die Brandgefahr bei der späteren Montage andererLeitungen, z. B. Gas, Wasser oder Heizung. Dies trifft eben-falls zu bei sonstigen nachträglichen Arbeiten an den Wän-den, z. B. bei Umbauarbeiten, Renovierungen.

Für die Unterbringung der elektrischen Leitungen und Kabelwerden daher an den Wänden waagerechte und senkrechteInstallationszonen vorgegeben, → 12-54 und → 12-55.

Für Fußboden- und Deckenflächen sind in DIN 18015-3keine Installationszonen festgelegt. Hier gilt die Aussageaus DIN 18015-1, wonach Leitungen und Kabel an und inDecken sowie in Fußböden auf dem kürzesten Wege ver-laufen dürfen. Von dieser Ausnahme sollte allerdings nurmöglichst wenig Gebrauch gemacht werden.

Die in sichtbaren Elektro-Installationskanälen, z. B. aufPutz, auf Wänden, verlegten Leitungen und Kabel sindnach DIN 18015-1 nicht als unsichtbar verlegte Leitungenund Kabel anzusehen. DIN 18015-3 ist für sie daher nichtanzuwenden. Die Verlegung außerhalb der Installations-zonen ist also zulässig, z. B. als Fußleisten-Elektro-Installationskanal.

Für sichtbar verlegte Leitungen, z. B. auf Putz, auf Wän-den, gilt DIN 18015-3 selbstverständlich ebenfalls nicht.Daher können in allen nicht Wohnzwecken dienendenRäumen, z. B. Keller- und Abstellräume, und bei Nachin-stallationen Kabel und Leitungen sowie Elektro-Installa-tionsrohre und Elektro-Installationskanäle auch auf derWandoberfläche außerhalb der Installationszonen verlegtwerden.

Leitungsführung

12-53 Fußboden-Kanalinstallation

12/45BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Für die Lage der Leitungen gibt es danach folgende Vor-zugsmaße, die im Normalfall anzuwenden sind:

– in waagerechten Installationszonen30 cm unter der fertigen Deckenfläche,30 cm über der fertigen Fußbodenfläche,100 cm über der fertigen Fußbodenfläche(nur in Räumen mit Arbeitsflächen an Wänden, z. B. Küche, Hausarbeitsraum),– in senkrechten Installationszonen15 cm neben den Rohbaukanten bzw. -ecken.

12/46KapitelinhaltGesamtinhalt

Vorzugshöhe für die Anordnung von Schaltern ist 105 cmüber OKF (Mitte des obersten Schalters). Damit Steckdo-sen und Schalter nicht durch Wandabschlußprofile an denKüchenschränken beeinträchtigt werden, sollen sie anWänden über den Arbeitsflächen, z. B. von Küchen,Hausarbeitsräumen, in einer Vorzugshöhe von 115 cmüber der fertigen Fußbodenfläche angeordnet werden.

Leitungsführung

12-54 Installationszonen und Vorzugsmaße für Räume von Wohnungen außer Küchen u. ä. nach DIN 18015-3

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

Müssen Auslässe, Schalter und Steckdosen notwendiger-weise außerhalb der Installationszonen angeordnet werden,sind sie mit senkrecht geführten Stichleitungen aus dernächstgelegenen waagerechten Installationszone zu ver-sorgen.Die Vorzugshöhe von 30 cm über der fertigen Fußbodenflä-che für Leitungen bedeutet, daß bei gleicher Höhe für dieSteckdosen die Leitungen nicht mittig, sondern versetzt indie Gerätedose eingeführt werden, da die Befestigungskral-len der Steckdosen beim Montieren sonst die Leitung (beiwaagerechter Leitungsführung) beschädigen würden.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Eine andere Möglichkeit ist, die Steckdosen mit einemMaß von mindestens 33 cm über der fertigen Fußboden-fläche zu installieren.

Bei der Vorzugshöhe von 100 cm über der fertigen Fuß-bodenfläche für Leitungen in Räumen mit Arbeitsflächen,z. B. Küche, Hausarbeitsraum, tritt durch die Anordnungder Schalter und Steckdosen in 115 cm Höhe dieses Pro-blem nicht auf. Die Vorzugshöhe von 30 cm unterhalb derfertigen Deckenfläche ist gleichzeitig auch die Höhe derVerbindungsdosen.

Leitungsführung

12-55 Installationszonen u. Vorzugsmaße für Küchen, Hausarbeitsräume u. vergleichbare Räume nach DIN 18015-3

12/47BenutzerhinweiseStichworte

Page 48: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

12.12 Leitungsmaterial, Verbindungsmaterial, Einbaugeräte

12.12.1 Leitungsmaterial

12.12.1.1 Allgemeines

Der Leiter besteht bei Kabeln und Leitungen, die in Wohn-gebäuden verwendet werden, ausschließlich aus Kupfer.Wird der Leiter mit einer Isolierung versehen (meistensKunststoff), spricht man von einer Ader.

Eine oder mehrere Adern in einer zusätzlichen Umhüllungbezeichnet man als Leitung oder Kabel.

Leitungen oder Kabel für feste Verlegung haben in der Re-gel eindrähtige Leiter, mitunter sind sie auch mehrdrähtigoder auch feindrähtig, wie z. B. bei PVC-Aderleitungen.

Für bewegliche Anschlüsse zu verwendende Leitungendagegen haben fein- oder feinstdrähtige Leiter.

12/48KapitelinhaltGesamtinhalt

Anzahl

der

Adern

Leitungen

mit

grün-gelb gekennzeichneter Ader

Leitunge

ohne

grün-gel

mehr- und vieladrige Leitungen und Kabel für feste Verlegung

23456 undmehr

grün-gelb/schwarz*)grün-gelb/schwarz/blaugrün-gelb/schwarz/blau/braungrün-gelb/schwarz/blau/braun/schwarzgrün-gelb/weitere Adern schwarzmit Zahlenaufdruck

schwarzschwarzschwarzschwarzschwarz

mehr- und vieladrige flexible Leitungen

23456 und mehr

–grün-gelb/braun/blaugrün-gelb/schwarz/blau/braungrün-gelb/schwarz/blau/braun/schwarzgrün-gelb/weitere Adern schwarzmit Zahlenaufdruck

braun/blschwarzschwarzschwarzAdern m

Die einzelnen Adern einer Leitung oder eines Kabels sindfarblich gekennzeichnet. Für mehr- und vieladrige Leitun-gen oder Kabel → 12-56.

Die Farbe der Ader von einadrigen Kabeln und einadrigenummantelten Leitungen ist schwarz oder grün-gelb. EineAusnahme bilden Illuminations- und Lichterkettenleitun-gen, bei denen die Ader braun ist.

Ausnahmslos darf in allen Fällen die grün-gelbe Ader nurals Schutzleiter verwendet werden. Die blaue Ader istüberwiegend - zumindest in Wohngebäuden - dem Neu-tralleiter (Mittelleiter) vorbehalten.

Die schwarzen Adern und die braune Ader finden Verwen-dung als Außenleiter (Phasenleiter).

In → 12-57 sind die wichtigsten Leitungen und Daten derLeitungen enthalten.

Leitungen und Kabel

n

b gekennzeichnete Ader

Bemerkungen

*) Nur zulässig bei Leiterquerschnittenab10 mm2 Cu oder 16 mm2 Al/blau

/blau/braun/blau/braun/schwarz/blau/braun/schwarz/schwarz mit Zahlenaufdruck

au/blau/braun/blau/braun/schwarz/blau/braun/schwarz/schwarzit Zahlenaufdruck

12-56 Farbkennzeichnung der Adern von mehr- und vieladrigen Leitungen und Kabeln

BenutzerhinweiseStichworte

Page 49: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

KapitelinhaltGesamtinhalt

Norm-Typ

Nenn-quer-

schnitt

Ader-zahl

max. Außen-abmes-sungen

max. Absiche-

rung

max. Lei-

stung

max. Leitun

Wechsel-

strom

in mm2 in mm in A in kW 3,0H07V–U(NYA)

H07V–R(NYA)

1,5 – 3,3 Ø 16*) 3,68 18,11,5 – 3,3 Ø 3 x 16*) 11,07 –2,5 – 3,9 Ø 25*) 5,75 19,32,5 – 3,9 Ø 3 x 20*) 13,84 –4 – 4,4 Ø 3 x 25*) 17,3 –6 – 4,9 Ø 3 x 35*) 24,22 –

10 – 6,4 Ø 3 x 50*) 34,6 –16 – 7,3 Ø 3 x 63*) 43,6 –25 – 9,8 Ø 3 x 80*) 55,36 –

NYIF 1,5 3 4,4 x 19 16 3,68 18,11,5 4 4,4 x 26 3 x 16 11,07 –1,5 5 4,4 x 33 3 x 16 11,07 –1,5 3 4,4 x 19 20 4,6 29,12,5 3 5,2 x 21,5 25 5,75 19,32,5 4 5,2 x 29,5 3 x 25 17,3 –2,5 5 5,2 x 37 3 x 25 17,3 –4 3 6,0 x 25 35 8,05 29,64 4**) 6,0 x 34,4 3 x 35 24,22 –

NYM 1,5 3 10,5 Ø 16 3,68 18,11,5 4 11,0 Ø 3 x 16 11,07 –1,5 5 12,0 Ø 3 x 16 11,07 –1,5 3 10,5 Ø 20 4,6 29,12,5 3 11,5 Ø 25 5,75 19,32,5 4 12,5 Ø 3 x 25 17,3 –2,5 5 13,5 Ø 3 x 25 17,3 –4 3 13,0 Ø 35 8,05 29,64 4 14,5 Ø 3 x 35 24,22 –4 5 16,5 Ø 3 x 35 24,22 –6 4 16,5 Ø 3 x 40 27,68 –6 5 18 ,0Ø 3 x 40 27,68 –10 4 19,5 Ø 3 x 63 43,6 –10 5 21,5 Ø 3 x 63 43,6 –16 4 23,5 Ø 3 x 80 55,36 –16 5 26,0 Ø 3 x 80 55,3625 4 28,5 Ø 3 x 100 69,2 –35 4 32,0 Ø 3 x 125 86,5 –

*) Zuordnung der Überstrom-Schutzeinrichtungen nach Gruppe B1, alle anderen Werte**) nicht genormtDie Werte beziehen sich auf Leitungen für die feste Verlegung, wobei die im zweiten Te

Leitungen und Kabel

Verlegunggslänge in m bei ∆Uin %

in trockenen Räumen in feuchten und ähnlichen bzw. nassen u. durchtränkten Räumen sowie im Freien

in feuerge-fährdeten Betriebs-stätten und LagerräumenDrehstrom

0,5 3,0– – in Betriebsmitteln, Schalt-

und Verteilungsanlagen, in nichtmetallenen Rohren auf und unter Putz auch in Räu-men mit Badewanne oder Dusche außerhalb der Bereich 0,1 und 2 (DIN VDE 0100 Teil 701)

nicht zulässig Verlegung in Kunststoffroh-ren auf und unter Putz

– 36,4– –– 48,6– 62,2– 66,6

12,9 77,716,4 98,720,2 121,4

– – in und unter Putz, auch in Räumen mit Badewanne oder Dusche außerhalb der Bereiche 0,1 und 2 (DIN VDE 0100 Teil 701)

nicht zulässig nicht zulässig– 36,4– 36,4– –– –– 38,8– 38,8– –– 59,1– – über und unter Putz sowie in und unter Putz, im Freien bei

geschützter Verlegung, im Mauerwerk, in Elektro-Installationsroh-ren und -kanälen– 36,4

– 36,4– –– –– 38,8– 38,8– –– 44,4– 44,4– 58,3– 58,3

10,3 61,710,3 61,712,9 77,712,9 77,716,2 97,118,1 108,8

nch Gruppe C von DIN VDE 0100 Teil 430, Beiblatt 1, für Umgebungstemperatur 25°C

il aufgeführten Kabel installationstechnisch den Leitungen gleichgesetzt werden.

12-57 Übertragbare Leistungen und maximale Leitungslängen zur Einhaltung des Spannungsfalls von Aderleitungen,Kabeln und Leitungen

12/49BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12/50KapitelinhaltGesamtinhalt

Norm-Typ

Nenn-quer-

schnitt

Ader-zahl

max. Außen-abmes-sungen

max. Absiche-

rung

max. Lei-

stung

max. Leitun

Wechsel-strom

in mm2 in mm in A in kW 3,0

NYY 1,5 3 14,0 Ø 16 3,68 18,1

1,5 4 16,0 Ø 3 x 16 11,07 –

1,5 5 16,0 Ø 3 x 16 11,07 –

1,5 3 14,0 Ø 20 4,6 29,1

2,5 3 15,0 Ø 25 5,75 19,3

2,5 4 17,0 Ø 3 x 25 17,3 –

2,5 5 17,0 Ø 3 x 25 17,3 –

4 3 17,0 Ø 35 8,05 29,6

4 4 19,0 Ø 3 x 35 24,22 –

4 5 19,0 Ø 3 x 35 24,22 –

6 4 20,0 Ø 3 x 40 27,68 –

6 5 21,0 Ø 3 x 40 27,68 –

10 4 22,0 Ø 3 x 63 43,6 –

10 5 23,0 Ø 3 x 63 43,6 –

16 4 25,0 Ø 3 x 80 55,36 –

25 4 32,0 Ø 3 x 100 69,2 –

35 4 34,0 Ø 3 x 125 86,5 –

50 4 36,0 Ø 3 x 160*) 110,72 –

70 4 40,0 Ø 3 x 200*) 138,4 –

95 4 45,0 Ø 3 x 250*) 173,0 –

*) Zuordnung der Überstrom-Schutzeinrichtung gemäß Belastbarkeit nach DIN VDE 0heranzuziehen

Fortsetzung der Tabelle 12-57

Leitungen und Kabel

BenutzerhinweiseStichworte

Verlegung

gslänge in m bei ∆Uin %

in trockenen Räumen in feuchten und ähnlichen bzw. nassen u. durchtränkten Räumen sowie im Freien

in feuerge-fährdeten Betriebs-stätten und LagerräumenDrehstrom

0,5 3,0

– – über und auf Putz sowie in und unter Putz, im Freien, im Mauer-werk, im Beton, im Erdreich, in Elektro-Installationsrohren und -kanälen– 36,4

– 36,4

– –

– –

– 38,8

– 38,8

– – Anmerkung: Bei Verlegung im Erdreich

– 44,4 gelten andere Belastbarkeitswerte

– 44,4

– 58,3

– 58,3

10,3 61,7

10,3 61,7

12,9 77,7

16,2 97,1

18,1 108,8

20,2 121,4

22,7 136,0

24,6 147,6

276 Teil 1000. Für größere Nennquerschnitte ist ebenfalls DIN VDE 0276 Teil 1000

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12 Elektro-Installation

12.12.1.2 Kunststoffaderleitungen

Kunststoffaderleitungen, z. B. H07V-U (NYA), dürfen nichtin oder auf Holzleisten sowie unmittelbar auf, in oder un-ter Putz verlegt werden. Die Verlegung in Elektro-Installa-tionsrohren, → 12-58 a, Elektro-Installationskanälensowie innerhalb sonstiger elektrischer Betriebsmittel - so-fern die Betriebsmittelbestimmungen es zulassen - ist er-laubt.

12.12.1.3 Stegleitungen

Die Stegleitung (NYIF) ist die bevorzugte Leitung im kon-ventionellen Wohnungsbau. Die einzelnen Adern sind miteinem Gummisteg zusammengefaßt. Sie ist flach undwird auf der Rohwand bzw. dem Betonwerk befestigt.Hierfür gibt es spezielle Techniken. Die Leitung muß an-schließend auf ihrem gesamten Verlauf mit Putz bedecktsein. Die Verlegung ist nur in trockenen Räumen in oderunter Putz gestattet, → 12-58 b.

12.12.1.4 Feuchtraumleitungen

Die Mantelleitung (NYM) ist wohl die am häufigsten ver-wendete Feuchtraumleitung. Im Gegensatz zur Steglei-tung hat sie einen zusätzlichen Kunststoffmantel alsmechanischen Schutz. Sie kann auf Putz, in Putz oder un-ter Putz verlegt werden. Ihre direkte Verlegung in Beton,wenn dieser einem Schüttel-, Rüttel- oder Stampfprozeßunterzogen wird, ist nicht zulässig. Die Verlegung ist so-wohl in trockenen als auch in feuchten und nassen Räu-men sowie im Freien zulässig. Bei der Verlegung im Freiendarf die Mantelleitung (NYM) jedoch nicht der UV-Strah-lung ausgesetzt sein. Die Verlegung im Erdboden ist - mitAusnahme von ganz kurzen Strecken bei Verlegung inSchutzrohren - nicht gestattet, → 12-58 c.

KapitelinhaltGesamtinhalt

12.12.1.5 Kunststoffkabel

Das Kunststoffkabel (NYY) ist ähnlich der Mantelleitung.Durch einen stärkeren Mantel ist dieses Kabel auch fürdie Verlegung im Erdreich zugelassen. Die Verwendungerfolgt vornehmlich für Außenanlagen im Erdreich, wiez. B. Gartensteckdosen, Außenleuchten im Garten. DieVerlegung direkt im Beton ist zulässig.

Leitungen und Kabel

12-58 Leitungena) Rohr-Installation mit H07V-U (NYA)b) Stegleitungc) Mantelleitung

12/51BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12.12.2 Verbindungsmaterial

Als Verbindungsmaterial kommen Verbindungsdosen inrunder, rechteckiger oder quadratischer Form in Frage,→ 12-59. Dazu stehen für die Unterputz-Installation nochGeräte-Verbindungsdosen zur Verfügung, → 12-60. Hier-bei handelt es sich um Kombinationen, die sowohl dasEinbauen von Schaltern oder Steckdosen als auch dasVerbinden bzw. Abzweigen von Leitungen gestatten(→ 12.9 und → 12-50 bzw.→ 12-51).

12/52KapitelinhaltGesamtinhalt

In Stahlbeton ist auch das Einbetonieren von Leuchten-Deckenverbindungsdosen mit Deckenhaken, → 12-61,sowie Leuchten-Deckenanschlußdosen mit Deckenhakenüblich.

Bei Anschlußstellen im Handbereich, an denen zeitweisedurch wechselnde Möblierung keine Verbrauchsmittel(z. B. Leuchten, Heizstrahler und Warmluftgebläse) ange-schlossen sind, muß auch bei nichtmontierten Betriebs-mitteln ein Schutz gegen direktes Berühren sichergestelltsein.

Bei Unterputz-Installation kann dieser Schutz mit einerWandauslaßdose, → 12-62, bei Aufputz-Installation miteiner Verbindungsdose erreicht werden.

12.12.3 Schalter, Steckdosen, sonstige Einbaugeräte

Die Auswahl der Schalter, Steckdosen und Gerätean-schlußdosen richtet sich zunächst nach den Anwen-dungsorten, z. B. trockene oder feuchte Räume, → 12-65.In Wohnungen kommen im allgemeinen nur Schalter undSteckdosen für trockene Räume in Frage. Für diesen An-wendungsbereich gibt es zwei Grundprogramme:

– Standardprogramme, → 12-63Zeitlos modern, zweckmäßig und preiswert; Grund-bausteine sind Schaltereinsätze mit geschlossenerWippe, Kontrollschalter und Tasteinsätze mit offenerWippe, Lichtsignaleinsätze, Schutzkontakt-Steck-doseneinsätze.

Verbindungsmaterial

12-59 Verbindungsdose für Unterputz-Installation (links)

12-60 Geräte-Verbindungsdose für Unterputz-Installation(rechts)

12-61 Leuchten-Deckenverbindungsdose (links)

12-62 Leuchten-Wandanschlußdose (rechts)

12-63 Schalter eines Standardprogramms (links)

12-64 Schalter eines Flächenprogramms (rechts)

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

KapitelinhaltGesamtinhalt

Raumart Merkmale

Küche trockener Raum

Hausarbeitsraum trockener Raum

Bad im Wohnbereich Schutzart abhängig von jeweiligem Schutzbereich

Dusche im Wohnbereich Schutzart abhängig von jeweiligem Schutzbereich

WC trockener Raum

Flur in der Wohnung trockener Raum

Diele trockener Raum

Wohnzimmer trockener Raum

Kinderzimmer trockener Raum

Schlafzimmer trockener Raum

Kellerraum, bewohnt trockener Raum

Keller feuchter Raum

Waschküche feuchter Raum

Waschküche, in der abgespritzt wird

feuchter, nasser Raum

Dachboden trockener Raum, mech. Beanspruchung

Treppenraum trockener Raum

Einzelgarage feuchter Raum,mech. Beanspruchung

Sammelgarage feuchter Raum,mech. Beanspruchung

Anlagen im Freien Feuchtigkeit,mech. Beanspruchung

Werkstatt Staub, mech. Beanspruchung

Saunakabine (trocken) trockener Raum

Dampfsauna feuchter, nasser Raum

Schwimmhalle feuchter, nasser Raum

Schutzarten

Schalter, Steckdosen u. ä.

Benennung Kurzzeichen etwa IP

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt (außerhalb der Schutzbereiche 0,1 und 2)

IP 20

abgedeckt (außerhalb der Schutzbereiche 0,1 und 2)

IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

abgedeckt IP 20

spritzwassergeschützt IP 24

spritzwassergeschützt IP 24

strahlwassergeschützt IP 25

spritzwassergeschützt IP 24

abgedeckt IP 20

spritzwassergeschützt IP 24

spritzwassergeschützt IP 24

spritzwassergeschützt IP 24

spritzwassergeschützt IP 24

abgedeckt IP 20

spritzwassergeschützt/strahlwassergeschützt

IP 24/IP 25

spritzwassergeschützt/strahlwassergeschützt

IP 24/IP 25

=

12-65 Mindestschutzart (Beispiele für die Zuordnung der Schutzarten zu den einzelnen Räumen

12/53BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12/54KapitelinhaltGesamtinhalt

Raumart Merkmale

Küche trockener Raum abged

Hausarbeitsraum trockener Raum abged

Bad im Wohnbereich Schutzart abhängig von jeweiligem Schutzbereich

abgedSchut

Dusche im Wohnbereich Schutzart abhängig von jeweiligem Schutzbereich

abgedSchut

WC trockener Raum abged

Flur in der Wohnung trockener Raum abged

Diele trockener Raum abged

Wohnzimmer trockener Raum abged

Kinderzimmer trockener Raum abged

Schlafzimmer trockener Raum abged

Kellerraum, bewohnt trockener Raum abged

Keller feuchter Raum tropfw

Waschküche feuchter Raum tropfw

Waschküche, in der abge-spritzt wird

feuchter, nasser Raum strahlw

Dachboden trockener Raum,mech. Beanspruchung

tropfw

Treppenraum trockener Raum abged

Einzelgarage feuchter Raum,mech. Beanspruchung

tropfw

Sammelgarage feuchter Raum,mech. Beanspruchung

staub-spritzw

Anlagen im Freien Feuchtigkeit,mech. Beanspruchung

regen

Werkstatt Staub, mech. Beanspruchung staub-spritzw

Saunakabine (trocken) trockener Raum abged

Dampfsauna feuchter, nasser Raum tropfwstrahlw

Schwimmhalle feuchter, nasser Raum tropfwstrahlw

Fortsetzung der Tabelle 12-65

Schutzarten

BenutzerhinweiseStichworte

Leuchten Verteiler

Benennung Kurzzeichen etwa IP

eckt IP 20

eckt IP 20

eckt im Schutzber. 3, im zber. 2 spritzwassergesch.

IP 20IP 44

eckt im Schutzber. 3, im zber. 2 spritzwassergesch.

IP 20

eckt IP 20

eckt IP 20 IP 30

eckt IP 20 IP 30

eckt IP 20

eckt IP 20

eckt IP 20

eckt IP 20 IP 30

assergeschützt IP 21 IP 31

assergeschützt IP 21

assergeschützt IP 25 IP 55

assergeschützt IP 21

eckt IP 20 IP 30

assergeschützt IP 21

undassergeschützt

IP 54 IP 54

geschützt IP 23 IP 54

undassergeschützt

IP 54 IP 54

eckt IP 20 IP 30

assergeschützt/assergeschützt

IP 21/ IP 25 IP 31/IP 55

assergeschützt/assergeschützt

IP 21/ IP 25 IP 31/IP 55

=

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12 Elektro-Installation Schalter und Steckdosen

– Flächenprogramm, → 12-64

Moderne Form und dezente Eleganz bestimmt das Flä-chensystem. Nicht nur die Optik ist bestimmend. Auchdie praktische Anwendung bringt Vorteile durch besse-res Ertasten des Schalters im Dunkeln. EinfachesSchalten mit Ellenbogen bei vollen Händen möglich.

Beide Programme sind in der Regel gegeneinander aus-tauschbar. Eine nachträgliche Umrüstung auf das Flä-chenprogramm ist daher unter Verwendung der altenEinsätze des Standardprogramms möglich. Bei der Pla-nung braucht man daher nur das Standardprogramm zuberücksichtigen. In beide Programme lassen sich auchandere Betriebsmittel integrieren, z. B. Raumthermostat,Kurzzeitschaltuhr, → 12-66.

Darüber hinaus sind sog. „Komfortprogramme“ auf demMarkt. Sie werden in der Regel als besonders anspre-

KapitelinhaltGesamtinhalt

chende Varianten der Flächenprogramme geliefert, mit-unter aber auch als eigenständige Serie, → 12-67.

Immer mehr setzt sich auf diesem Gebiet auch die Elek-tronik durch. Das Angebot ist vielfältig, z. B. herkömmli-che Dimmer (Dimmen durch Drehen), → 12-68, Tast-Dimmer (Dimmen durch längeres Berühren), → 12-69.

Einzelne Schalter und Steckdosen lassen sich zu Kombi-nationen zusammensetzen, → 12-70.

Bewegbare Großgeräte, z. B. Elektroherde, können auchüber Geräteanschlußdosen, → 12-71, anstelle der be-kannten Perilex-Drehstrom-Steckdosen angeschlossenwerden.

Für feuchte und feuergefährdete Räume oder Räume, dieerhöhten mechanischen Beanspruchungen ausgesetztsind, gibt es besondere Schalter, Steckdosen und Verbin-dungsdosen sowohl in Aufputz- als auch in Unterputz-Ausführung, → 12-72.

12-66 Raumthermostat (links)

12-67 Flächenschalter mit Edelstahlabdeckung (rechts)

12-68 Herkömmlicher Dimmer mit Druck-/Drehschalter(links)

12-69 Tast-Dimmer (rechts)

12-70 Schalterkombination1

BenStichworte

12-71Geräteanschlußdose

2-72 FeuchtraumschalterAufputz

12/55utzerhinweise

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12 Elektro-Installation Fernmeldeanlagen

Fernmeldeanlage

Anzahl der Auslässe bei Ausstattungsumfang

DIN 18015-2 Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL

Telekommunikations-anschluß (Telefon-anschluß)

1 3

Klingelanlage 1 1

Türöffneranlage in Verbindung mit Türsprechanlage

11) 12)

1) Nur bei Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen2) Mehrere Wohnungssprechstellen erforderlich

12.13 Fernmeldeanlagen

12.13.1 Allgemeines

Für die Installation von Fernmeldeanlagen gelten insbe-sondere DIN VDE 0800 und DIN 18015.

Allgemein empfehlen sich Leerrohrnetze für die verschie-denen Anlagen von Fernmeldeanlagen. Installations-rohre können in flexibler oder nicht biegsamer (starrer)Ausführung aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein(→ 12.10.3 und → 12-58a).

Starkstromleitungen und Fernmeldeleitungen dürfennicht in einem gemeinsamen Rohr geführt werden.

Bei paralleler Führung (Näherung) oder bei Kreuzung vonStarkstrom- und Fernmeldeleitungen darf ein Schutzab-stand von 10 mm nicht unterschritten werden, oder es istein Trennsteg erforderlich.

Kombinierte Anschluß- und Verteilungseinrichtungen fürFernmelde- und Starkstromleitungen, z. B. für eine Kom-bination von Starkstrom-Steckdose und Anschlußdosefür Telefon, müssen getrennt abgedeckt werden.

Der Abstand von Dosenmitte zu Dosenmitte beträgt dahermindestens 8 cm. Zwischen beiden Dosen darf keine lei-tende Verbindung bestehen.

12.13.2 Fernmeldeanlagen zum Anschluß an das Netz der Deutschen Telekom AG und anderer Anbieter

Für das Verlegen von Telefonanschlüssen der Deutschen Te-lekom AG gilt die Technische Beschreibung FTZ 731 TR 1.Die Leitungen sind auswechselbar, z. B. in Rohren oder Ka-nälen zu führen, sofern sie nicht auf der Wand verlegt wer-den.

Rohre bzw. Kanäle dürfen in Wänden in der Regel nurwaagerecht oder senkrecht verlegt werden. Es ist vorteil-haft, in Gebäuden ab drei Wohneinheiten auch schondann Leerrohrsysteme bis in die Wohnungen zu verlegen,wenn zunächst ein Telefonanschluß noch nicht vorgese-hen ist.

12/56KapitelinhaltGesamtinhalt

Bei unterirdischer Einführung ist vom Kellergeschoß ausdas Steigrohr mit mindestens 29 mm Innendurchmesserdurch die einzelnen Geschosse bis zum letzten zu versor-genden Geschoß zu führen; bei großen Wohnanlagen sindentsprechend mehrere Rohre zu verlegen. Die Hoch- undNiederführung der Rohre muß in allgemein zugänglichenRäumen, z. B. im Treppenraum, erfolgen. Im Zuge derRohre sind bei mehrgeschossigen Gebäuden in jedemGeschoß Aussparungen für Durchzugskästen bzw. Vertei-lerkästen vorzusehen. Von jedem Geschoß ist von diesenDurchzugs- und Verteilerkästen zur Aufnahme der Fern-meldeleitungen bis zu jeder Wohnung ein Rohr mit 16 mmInnendurchmesser zu verlegen, das in einer Dose - Ab-zweigdose bzw. Einbaudose für die Anschlußarmatur desTelefons - enden muß, → 12-74.

Schlitze für Rohre mit 16 mm Innendurchmesser müssenmindestens 30 mm tief, für Rohre mit 29 mm Innendurch-messer mindestens 50 mm tief sein.

Der Ausstattungsumfang ergibt sich aus → 12-73. NachDIN 18015-2 ist je Wohnung ein Auslaß für den Telekommu-nikationsanschluß (Telefonanschluß) vorzusehen. BeimAusstattungswert 2 nach HEA/RAL sind drei Auslässe fürden Telekommunikationsanschluß einzuplanen. Unter Be-rücksichtigung kommender neuer Medien sind drei Ausläs-se in einer Wohnung durchaus angebracht.

12-73 Anzahl der Auslässe für Fernmeldeanlagen

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

KapitelinhaltGesamtinhalt

Fernmeldeanlagen

Schon bei der Planung des Leerrohrnetzes sind Zusatz-einrichtungen zu den normalen Telefonanschlüssen zuberücksichtigen, die von der Deutschen Telekom AG oderanderen Anbietern angeboten werden und ein komfor-tableres Telefonieren ermöglichen.

12-74 Fernsprech-Leerrohrsystem

12/57BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Kommunikations- und Informationsanlagen

12.13.3 Hauskommunikations- und Hausinformationsanlagen

12.13.3.1 Klingel-, Türöffner-, Türsprech- und Türfernsehanlagen (Video)

Der Umfang der Klingel-, Türöffner- und Türsprechanla-gen richtet sich nach der Größe des Objektes und läßtsich verhältnismäßig leicht bestimmen, → 12-75.

Nach DIN 18015-2 ist für jede Wohnung eine Klingelanla-ge, für Gebäude mit mehr als zwei Wohnungen ist zusätz-lich eine Türöffneranlage in Verbindung mit einerTürsprechanlage vorzusehen.

Der Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL sieht eine Klingel-und Türöffneranlage in Verbindung mit einer Türsprechan-lage mit mehreren Wohnungssprechstellen sowohl im Ein-und Zweifamilienhaus als auch in Gebäuden mit mehr alszwei Wohnungen vor, → 12-73.

12/58KapitelinhaltGesamtinhalt

Einfamilienhäuser auf großen Grundstücken können zu-sätzlich Torklingel-, Toröffner- und Torlautsprecheranlageerfordern. Den gestiegenen Sicherheitsansprüchen ent-sprechend ist die Anordnung von Videokameras zur Iden-tifizierung der Besucher zweckmäßig,→12-76.

12-75 Prinzip von Klingel-, Türöffner- und Türsprechanla-gen (getrennte Darstellung)

12-76 Video-Hausstelle

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Kommunikations- und Informationsanlagen

Anforderungen an die erforderliche Installation bei Tür-fernsehanlagen können sehr unterschiedlich sein, somitist eine rechtzeitige Information sehr wichtig.

In Mehrfamilienhäusern ist eine Kombination von Klingel-,Türöffner- und Türsprechanlagen zu empfehlen. Dabei kön-nen die Haustürklingeldrücker mit den Namensschildern aufeiner Platte mit dem Türlautsprecher vereinigt sein. Alterna-tiv dazu lassen sich die Klingeldrücker mit Namensschildernauf den Briefkästen anordnen. In beiden Fällen ist das Be-leuchten der Namensschilder immer erforderlich.

Allerdings kann man auch einen beleuchteten Lichttasteraußen an der Tür anordnen, womit man für kurze Zeit,z. B. drei Minuten, eine Eingangs- bzw. Haustürleuchte inBetrieb nehmen und damit auch die Namensschilder ein-schließlich Klingeldrücker beleuchten kann.

Die Installation läßt sich am günstigsten in Installations-rohr unter Putz, u. U. auch auf Putz ausführen, wobei jenach Umfang der Anlage ein Steigrohr 16 mm oder 21mmverlegt wird. Vom Steigrohr aus führen jeweils Abzweigein Installationsrohr 16 mm Ø in die Wohnungen.

In die Rohre werden nach Abschluß der Putzarbeiten dienotwendigen Leitungen (z. B. Y-Draht, 0,6 mm Ø) einge-zogen. Als Leitungsmaterial stehen zusätzlich zu dem In-stallationsrohr und den Y-Drähten Klingelstegleitung,Mehraderleitung und Kabel für die Verlegung im Erdbo-den zur Verfügung. Grundsätzlich sollen die Leitungengetrennt von wechselspannungsführenden Starkstromlei-tungen verlegt werden, da sonst die Gefahr von Brumm-einstreuung besteht. Wichtig ist auch die richtige Auswahlder Verteilerdosen und -kästen. Während bei kleinen Ob-jekten die Anzahl der Leitungen noch leicht überschaubarist und daher zum Abzweigen und Verteilen noch Ab-zweigdosen genügen, kann bei Großanlagen auf deutli-che Kennzeichnung der Leitungsadern und Klemmennicht verzichtet werden. Hierfür sind schon größere Ab-zweigkästen notwendig.

Werden für die Gemeinschaftsanlagen je Geschoß Strom-kreisverteiler vorgesehen, so sollte man sie mit Isolier-stoff-Verteilern für die Klingel-, Türöffner- und Türsprech-anlagen kombinieren. Ein gesonderter Stromkreis für dasNetzgerät ist in jedem Fall erforderlich.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Es sei darauf hingewiesen, daß in Großbauten bei langenLeitungswegen besondere Anforderungen an die Strom-versorgungseinrichtungen (Transformatoren) gestellt wer-den.

Türsprechanlagen können ausgebildet sein als Wechsel-sprech- oder Gegensprechanlage. Bei der Wechsel-sprechanlage kann immer nur in eine Richtung ge-sprochen werden. Die Gegensprechanlage läßt stets ei-nen Informationsfluß in beiden Richtungen zu und ist so-mit komfortabler. Sie stellt mittlerweile den Standard dar.

12.13.3.2 Haustelefonanlagen

Grundsätzlich treffen die Anforderungen von →12.13.3.1auch für die Haustelefonanlage zu.

Unter Haustelefonanlagen sind Sprechverbindungen zwi-schen den einzelnen Räumen der Wohnung bzw. desHauses zu verstehen. Derartige Einrichtungen können ingrößeren Wohnungen außerordentlich nützlich sein.

Deshalb sollte man, auch wenn nicht sofort der Einbau ei-ner Haustelefonanlage in Erwägung gezogen wird, die In-stallation planen und wesentliche Teile installieren lassen.Das bedeutet, Leerrohre oder auch Leitungen sollten zu al-len in Frage kommenden Anschlußstellen verlegt werden.

In die Haustelefonanlage kann die Klingel-, Türöffner- undTürsprechanlage einbezogen werden.

Eine weitere Komfortsteigerung stellt die Einbindung desAmtsanschlusses in die Haustelefonanlage dar.

Das Prinzip einer modernen komfortablen Anlage zeigtbeispielhaft → 12-77. Es sind an einem Amtsanschluß biszu fünf handelsübliche Telefone mit Amtsberechtigunganschließbar, wobei auch Funktelefone geeignet sind. Fürinterne und Amtsgespräche wird ein und dasselbe Telefonbenutzt. Wird die Türstation mit Türöffner an der Ein-gangstür in das System integriert, sind bis zu vier Telefo-ne mit Amtsberechtigung anschließbar. An jedes amts-berechtigte Telefon lassen sich weitere Endgeräte wie An-rufbeantworter oder FAX zusätzlich anschließen. DasSprechen mit dem Besucher an der Tür sowie das Öffnen

12/59BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Kommunikations- und Informationsanlagen

der Tür kann von jedem Telefon aus erfolgen. Ist die Tür-station mit einer Videokamera ausgestattet, kann der Ein-gang über einen Monitor optisch überwacht werden.

Als weitere Komfort-Funktionen sind z. B. zu nennen in-terne Konferenz mit mehreren Teilnehmern, automati-scher Rückruf, Gesprächsübernahme, individueller Per-sonenruf, Raumüberwachung, Wartemusik bei der Wei-tervermittlung von Amtsgesprächen.

Reichen die vier bzw. fünf Telefone für die interne Kom-munikation nicht aus, so besteht z. B. die Möglichkeit,

12/60KapitelinhaltGesamtinhalt

einen zweiten Gesprächskreis zur Tür mit nichtamtsbe-rechtigten Haustelefonen aufzubauen.

12.13.3.3 Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall

Gefahrenmeldeanlagen gewinnen in der heutigen Zeit im-mer mehr an Bedeutung. Auf dem Markt gibt es heute einreiches, oft unüberschaubares Angebot. Auskünfte übergeeignete Anlagen geben die Kriminalpolizei sowie derGesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

12-77 Fernmeldeanschluß kombiniert mit Haustelefonanlage

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Kommunikations- und Informationsanlagen

(GDV). Sicherungsanlagen sind nur sinnvoll, wenn sie aufdas zu schützende Objekt speziell zugeschnitten sind.Zur Projektierung und Montage sind nur erfahrene Firmenheranzuziehen.Bei der richtigen Wahl des Einbruchmeldesystems für denWohnbereich ist grundsätzlich zwischen Außenhaut- undInnenraumsicherung zu unterscheiden. Darüber hinausgibt es noch den Perimeterschutz zur Freigeländesiche-rung, der aber im Wohnbereich nicht in Frage kommt.Bei der Außenhautsicherung, → 12-78 und → 12-79, werdenalle möglichen Einstiegsstellen elektrisch überwacht. Dabeisind Einstiegsstellen alle Stellen, die von eindringenden Per-sonen überwunden werden können. Fenster und Glastürenmüssen gegen unbefugtes Öffnen und Glasbruch überwachtwerden. Für die Überwachung gegen Öffnen dienen Magnet-kontakte (Reedkontakte), die mit einem Dauermagneten betä-tigt werden. Die Art der Fenster bestimmt die Montagestelleder Kontakte. Bei der Überwachung der Fensterscheibenmuß jede Scheibe eines Mehrscheibenfensters überwachtwerden. Sie erfolgt durch Erschütte-rungskontakte oder Glas-bruchsensoren, die auf der Innenseite der Scheiben mit einemSpezialkleber befestigt werden. Bei Haustüren dienen Riegel-schaltkontakte zusätzlich der Verschlußkontrolle. Diese kön-nen auch Bestandteil der Scharfschalteinrichtung sein.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Die Innenraumsicherung umfaßt Bewegungsmelder zur Er-fassung sich bewegender Täter. Bevorzugt ist sie bei Ob-jekten anzuwenden, die nur bei Abwesenheit von Personenscharfgeschaltet werden sowie dort, wo aus baulichenGründen eine lückenlose Außenhautsicherung nicht mög-lich ist. Für die Innenraumsicherung bieten sich Infrarot, Mi-krowellen- und Ultraschallmelder an. Für den Wohnbereichwird häufig der passive Infrarotmelder eingesetzt.

Gefahrenmeldeanlagen sollen unbedingt nach dem be-sonders sicheren Ruhestromprinzip arbeiten. Hierbeiwerden die „Meldelinien“ laufend durch einen Stromüberwacht. Wird der Stromfluß unterbrochen oder auchverändert, so führt dies zum Alarm.

Örtlicher Alarm wird am Tatort durch optische oder aku-stische Signale gegeben. Es besteht auch die Möglich-keit, den Alarm still - ohne daß es der „Störer“ merkt - aneine externe Stelle, z. B. Nachbarn, weiterzuleiten.

Wichtig ist es, daß bereits beim Bau des Hauses die In-stallation des Leitungsnetzes berücksichtigt wird.

Zur Stromerzeugung sollten nach Möglichkeit zwei von-einander unabhängige Systeme, z. B. Netz/Batterie, ver-wendet werden, wobei sich die Batterie in aller Regel inder Zentrale befindet.

Beispiel: Sicherungskonzept für die Wohnung, → 12-80

Wenngleich der Grundriß jeder Wohnung anders ist, las-sen sich doch einige Leitlinien aufstellen. Neben der sog.Außenhaut (Türen, Fenster) sollen besonders wertvolleObjekte (Gemälde, Statuen usw.) gesichert werden. DieAnlage soll sich außerdem leicht bedienen lassen. Sämt-liche Fenster dieser Wohnung sind mit Erschütterungs-und Magnetkontakten ausgerüstet und müssen daher beieingeschalteter Anlage geschlossen sein. Im Wohnzim-mer befinden sich kostbare Gegenstände sowie ein Tre-sor, daher wird dieser Raum zusätzlich durch einenInfrarotmelder überwacht. Auch die Diele - zentralerDurchgangsbereich - wird mit einem Passiv-Infrarotmel-der als Fallensicherung geschützt. Die Eingangstür ist miteinem Blockschloß sowie einem Türriegelkontakt gesi-chert. Die Zentrale ist im gesicherten Bereich unterge-bracht.

12-78 Sicherung einerTür mit Magnet-und Riegel-kontakt

1

2-79 Sicherung einesFensters mit Magnet-kontakt und Erschütte-rungsmelder

12/61BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation

12/62KapitelinhaltGesamtinhalt

Kommunikations- und Informationsanlagen

Im Treppenraum wird eine elektronische Kleinsirene in-stalliert, die bei Alarm die Nachbarn aufmerksam macht.Diese Sirene ist auch in den Wohnräumen sehr gut hörbar.

Durch akustische bzw. optische Signale kann jederzeitder Schaltzustand der Anlage festgestellt werden. Die An-lage kann entweder von außen - über einen an der Woh-nungstür angebrachten Geheimschalter - oder von innen- direkt an der Zentrale - ein- oder ausgeschaltet werden.

12-80 Prinzipdarstellung einer gesicherten Wohnung

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Ton- und Fernsehrundfunksempfangsanlagen

12.14 Ton- und Fernsehrundfunkempfangsanlagen

12.14.1 Allgemeines

Zu unterscheiden sind Ton- und Fernsehrundfunkemp-fangsanlagen mit

– Antennen,– Kabelanschluß.

Die Antennenanlagen ermöglichen den Empfang von Ton-und Fernsehprogrammen terrestrischer Rundfunksender(herkömmliche Antenne) als auch den Empfang von Satel-litenaussendungen („Antennenschüssel“).

Antennenanlagen können als Einzel- bzw. als Gemein-schaftsantennenanlage betrieben werden.

Beim Kabelanschluß werden die Rundfunk- und Fernseh-signale nicht über die Dachantenne des Hauses empfan-gen, sondern über das Breitbandverteilnetz der Deut-schen Telekom AG angeboten. Es können sowohl die Pro-gramme der terrestrischen Sender als auch die Satelliten-programme (je nach technischen Voraussetzungen undländerspezifischen Regelungen) empfangen werden.

Für die Ausführung von Ton- und Fernsehrundfunkemp-fangsanlagen gelten insbesondere die VDE-Bestimmun-gen DIN EN 50083-1 (VDE 0855 Teil 1), DIN 18015 sowiedie Technischen Vorschriften des Bundesamtes für Post-und Telekommunikation (BAPT).

Anlagen zum Empfang von Ton- und Fernsehrundfunksind als integraler Bestandteil der elektrischen Anlagevon Wohngebäuden zu planen.

Antennenleitungen müssen auswechselbar und gegenBeschädigung geschützt verlegt werden. Die direkte Ver-legung von Antennenleitungen in Putz ist nicht zulässig.

Nach DIN 18015-1 ist ein Leerrohr zwischen dem oberenGeschoß (Dachgeschoß) und dem Kellergeschoß vorzu-sehen. Damit ist die Ausschöpfung aller Empfangsmög-lichkeiten

– terrestrische Antenne,– Satellitenantenne,– Breitbandkabel-Einspeisung

gegeben. Die nachträgliche Erweiterung oder Umrüstung

KapitelinhaltGesamtinhalt

auf Breitbandkabel-Einspeisung ist dadurch problemlosohne weiteren großen Aufwand möglich.

Der Platz für Verstärkeranlagen soll erschütterungsfreiund trocken sein. Auf die Angabe des Herstellers über diezulässige Umgebungstemperatur ist wegen der elektroni-schen Bauteile zu achten. Für den Anschluß des Anten-nenverstärkers ist ein eigener Stromkreis erforderlich.

12.14.2 Antennenanlagen

Da empfangstechnische Bedingungen, wie Ausschaltungvon Störquellen und ähnliches, zu berücksichtigen sind,sollte man rechtzeitig eine Spezialfirma mit der Planungder Antennenanlage beauftragen.

Der Standort von Antennen ist zu bestimmen nach

– optimaler Nutzfeldstärke,– Reflexionsfreiheit,– ausreichendem Abstand von elektrischen Störquellen,– sicherer Montagemöglichkeit und leichtem Zugang.

Der Zugang zu Schornsteinen oder Abluftgebläsen darfnicht durch Antennen verhindert werden. Die Befestigungvon Antennen an Schornsteinen sollte vermieden werden.Auf den erforderlichen Sicherheitsabstand zu Starkstrom-Freileitungen ist zu achten.

An Befestigungspunkte für Antennenträger und Einfüh-rungen von Antennen- und Erdungsleitungen ist bereitsbei der Gebäudeplanung zu denken. Dies gilt insbeson-dere für Flachdächer. Über dem Dach angeordnete An-tennen sind zu erden.

Bei Gemeinschaftsantennenanlagen können mehrereStammleitungen zweckmäßig sein. Dadurch ergeben sichmeist kürzere Antennenkabel und geringere Hochfre-quenzverluste als bei einer Stammleitung mit horizontalerVerteilung, → 12-81.

Reihenhäuser und Wohnungsgruppen können auch voneiner zentralen Antennenanlage versorgt werden. Es istdurchaus möglich, eine gesamte Siedlung mit nur einerAntenne zu versorgen. In diesem Falle werden von derGemeinschaftsantenne aus Spezialkabel von Haus zuHaus verlegt und daran die Antennensteckdosen ange-schlossen.

12/63BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Ton- und Fernsehrundfunksempfangsanlagen

12.14.3 Kabelanschluß (Breitband-Kommunikationsnetz)

In der Rundfunkempfangsstelle werden alle am Ort emp-fangbaren Fernseh- und UKW-Hörfunksignale aufberei-tet, verstärkt und in das Kabelverteilnetz eingespeist.

Der Übergabepunkt, der in der Regel im Keller eines Hau-ses installiert wird, ist die Trennstelle zwischen dem Breit-bandverteilnetz der Deutschen Telekom AG und derprivaten Hausverteilanlage, mit der die Signale im Hausoder im Wohnblock weiter zu den Wohnungen und Anten-nensteckdosen verteilt werden, → 12-82. Die privateHausverteilanlage, in Fachkreisen auch als Netzebene 4bezeichnet, wird nicht von der Deutschen Telekom AG,sondern von privaten Fachbetrieben installiert.

Wird in einem Gebiet ein Breitband-Kommunikationsnetzerrichtet, besteht für solche Häuser, die erst zu einemspäteren Zeitpunkt einen Anschluß wünschen, die Mög-

12/64KapitelinhaltGesamtinhalt

lichkeit, einen verplombten Hausübergabepunkt installie-ren zu lassen. Gebühren fallen erst an, wenn die Signaleam Hausübergabepunkt genutzt werden.In einigen Gemeinden und Städten erfolgt der Kabelan-schluß nicht direkt durch die Deutsche Telekom AG, son-dern durch private Unternehmen (Kooperationspartner ).Darüber hinaus gibt es eine weitere Vermarktungsformdurch Kabel-Servicegesellschaften. Dies sind private Un-ternehmen, an denen die Deutsche Telekom AG über eineTochtergesellschaft beteiligt ist. Der Kunde kann zur Be-reitstellung des Kabelanschlusses deren Dienste in An-spruch nehmen, er kann sich aber auch alternativ direktder Leistungen der Deutschen Telekom AG bedienen.In der Regel wird der Hauseigentümer, die Wohnungsbau-gesellschaft, die Mietergemeinschaft oder eine von die-sen beauftragte Firma oder Person „Vertragspartner“ fürden Kabelanschluß.

BenutzerhinStichworte

12-81 Gemeinschafts-antennenanlagein einem Wohn-haus (Prinzip)

weise

Page 65: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation Ton- und Fernsehrundfunksempfangsanlagen

Sie erteilen in Abstimmung mit dem Hauseigentümer denAuftrag für die Installation der privaten Hausverteilanlageund rechnen die Entgelte für die Gesamtheit der ange-schlossenen Wohneinheiten mit der Deutschen TelekomAG ab. Die Entgelte und alle Kosten der privaten Hausver-teilanlage werden nach Vereinbarung auf die angeschlos-senen Wohneinheiten umgelegt.

12.14.4 Anzahl der Antennensteckdosen

Beim Ausstattungsumfang nach DIN 18015-2 sind fürWohnungen bis zu drei Aufenthaltsräumen eine, für Woh-nungen mit 4 Aufenthaltsräumen mindestens zwei und beigrößeren Wohnungen mindestens drei Antennensteckdo-sen vorzusehen. Als Aufenthaltsräume gelten dabeiWohn-, Schlafräume und Küchen.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Der Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL sieht unabhängigvon der Raumzahl mindestens vier Antennensteckdosenvor. In größeren Wohnräumen empfiehlt es sich, zwei An-tennensteckdosen vorzusehen.

12-82 Kabelanschluß

12/65BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Blitzschutzanlagen

12.15 Blitzschutzanlagen

Bereits bei der Planung von Neubauten muß festgestelltwerden, ob ein Gebäude eine Blitzschutzanlage erhaltensoll. Wohngebäude erhalten im allgemeinen nur dann eineBlitzschutzanlage, wenn eine besondere Blitzgefährdungvorliegt. Das trifft zu für Hochhäuser, für Gebäude mit be-sonders großer Grundfläche oder in exponierter Lage,z. B. an einem Hang, auf einer Hügelkuppe oder auf ei-nem Berg. Außerdem ist ein Blitzschutz in jedem Fall vor-zusehen bei Gebäuden mit weicher Bedachung. Wirddurch die Bauordnung des Landes oder durch eine be-sondere Verordnung eine Blitzschutzanlage nicht zwin-gend vorgeschrieben, so liegt die Entscheidung über dieNotwendigkeit einer Blitzschutzanlage im Ermessen derBauauf-sichtsbehörde, des Besitzers oder Betreibers. ImZweifelsfall sollte der Bauherr einen Sachverständigen zuRate ziehen.

Für die Planung und die Ausführung der Blitzschutzanla-ge ist DIN VDE 0185 heranzuziehen. Die Blitzschutzanla-ge besteht aus dem äußeren und inneren Blitzschutz.

Der äußere Blitzschutz mit Auffangeinrichtung, Ableitungenund Erdungsanlage schützt das Gebäude vor Schäden

12/66KapitelinhaltGesamtinhalt

durch direkte Blitzeinschläge. Als Blitzschutzerder bietetsich in der Regel der Fundamenterder an, wenn die erfor-derlichen Anschlußfahnen für die Ableitungen nach außengeführt sind, → 12-83. Zusätzliche Kosten für einen separa-ten Blitzschutzerder können dann eingespart werden.

Für die Ableitungen sollte aus wirtschaftlichen und archi-tektonischen Gründen so weit wie möglich eine unsicht-bare Verlegung vorgesehen werden, z. B. in Stahlbetonoder unter Putz. Die Zugänglichkeit der Meßtrennstellenmuß jedoch in jedem Fall sichergestellt sein.

Außenantennenanlagen sind immer in eine Blitzschutz-maßnahme einzubeziehen (→ 12.14).

Der innere Blitzschutz besteht aus dem Durchführen ei-nes Blitzschutz-Potentialausgleichs sowie dem Einbauvon Überspannungs-Schutzeinrichtungen.

Der Blitzschutz-Potentialausgleich beinhaltet alle zusätz-lichen Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Blitz-stromes auf die metallenen Installationen und elek-trischen Anlagen im Gebäude. Es werden alle leitfähigenAnlagenteile eines Gebäudes einbezogen, dazu gehörenMetallkonstruktionen, Stahlbetonarmierungen, Beweh-rungen, Rohrleitungen und auch alle aktiven Leiter vongebäudeüberschreitenden elektrischen Leitungen derStarkstromversorgung sowie Leitungen der Informations-technik.

Das Einbeziehen der Leitungen in den Blitzschutz-Poten-tialausgleich nach DIN VDE 0185 schützt nicht nur dieelektrischen und elektronischen Anlagen, es ist ein we-sentlicher Bestandteil eines Gesamtkonzeptes, das beidirektem Blitzeinschlag nicht nur das Gebäude vor Brandoder mechanischen Schäden bewahrt, sondern auchelektrische und elektronische Geräte in einem Gebäudezuverlässig schützt.

12-83 Blitzschutzanlage (Prinzip)

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Rolläden, Jalousien und Markisen

12.16 Rolläden, Jalousien und Markisen mit Elektroantrieb

12.16.1 Antrieb (Rohrmotor)

Die konventionelle Art der Motorisierung von Rolläden,Jalousien und Markisen ist der Einbau von Rohrmotorenals Einsteckantrieb in die Wellen, → 12-84. Ein umfassen-des Zubehörprogramm ermöglicht die Anpassung an alleEinbausituationen. Rohrmotoren werden bei Rollädenvorwiegend im Neubau verwendet. Der Rolladenkastenist dann frei zugänglich und die Montage des Rohrmotorssowie die Elektro-Installation sind leicht durchführbar.Aber auch für den nachträglichen Einbau, z. B. bei Reno-vierung, kann der Rohrmotor bei der Motorisierung vonRolläden verwendet werden.

12.16.2 Bedienung, Steuerung, Automatisierung

Die Bedienung der motorisierten Rolläden, Jalousien undMarkisen kann in der einfachsten Form durch eine manu-elle Betätigung eines Jalousieschalters erfolgen. Der Vor-teil liegt hierbei allein in der bequemeren Bedienung.Komfortabler ist der vollautomatische Antrieb. Je nachAusstattung erfolgt die Bedienung von Rolläden und Ja-lousien durch Zeitschaltuhren ausschließlich mit Zeitfunk-tion oder Zeitschaltuhren mit Sonnen- und Dämme-rungsautomatik. Dabei ist die Verwendung von Zeit-schaltuhren ausschließlich mit Zeitfunktion die wenigerkomfortable Lösung.

Erst in Verbindung mit einer Sonnen- und Dämmerungs-automatik ist ein umfassender Komfort erreicht, der auchdem Streben nach mehr Sicherheit für Wohnung undHaus Rechnung trägt.

Bei der Zeitschaltuhr ausschließlich mit Zeitfunktion,→ 12-85, lassen sich die einzelnen Uhrenfunktionen perTastendruck problemlos einstellen, so auch die Umstel-lung auf Sommer- und Winterzeit. In der Regel haben dieheutigen Zeitschaltuhren für Rolläden und Jalousien eine„Security-Urlaubsschaltung“ integriert. Die eingestelltenÖffnungs- und Schließzeiten verschieben sich jeden Tagunterschiedlich in einem Bereich von in der Regel 0 bis 15

KapitelinhaltGesamtinhalt

Minuten (Zufallsgenerator). Somit scheint auch bei Abwe-senheit das Haus bewohnt. Der Nachteil der Zeitschaltuhrausschließlich mit Zeitfunktion liegt darin, daß die Öff-nungs- und Schließzeiten jahreszeitbedingt öfters geän-dert werden müssen.

12-84 Elektro-Rolladenantrieb (Rohrmotor) mit Automatik

12/67BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Rolläden, Jalousien und Markisen

Zeitschaltuhren mit integrierter Dämmerungsautomatik,→ 12-84, haben den v. g. Nachteil nicht. Rolläden bzw.Jalousien schließen automatisch mit eintretender Däm-merung. Sie fahren herab, sobald ein individuell einstell-barer Helligkeitswert unterschritten und die vorgegebeneSchließzeit erreicht wird (Kombination mit Zeitsteuerung).Allerdings bedarf es hier eines Helligkeitssensors, der aufder Fensterscheibe haftet. Durch frühzeitiges und selbst-tätiges Herabfahren von Rolläden, auch bei Abwesenheit,läßt sich Energie (Heizkosten) sparen.

Bei der Zeitschaltuhr mit integrierter Sonnenschutzauto-matik, → 12-84, fahren bei angeschlossenem Helligkeits-sensor Rolläden bzw. Jalousien bei Sonneneinstrahlungbis zu dem an der Fensterscheibe haftenden Sensor her-

12/68KapitelinhaltGesamtinhalt

ab. Wird Schatten registriert, öffnen sich Rolläden bzw.Jalousien wieder. Dadurch werden im Sommer angeneh-me Raumtemperaturen geschaffen; außerdem erfolgt eineAbschirmung der ausbleichenden UV-Strahlen (Schutzvon Möbeln, Teppichen).Die Bedienung von motorisierten Markisen kann in dereinfachsten Form ebenfalls durch eine manuelle Betäti-gung eines Jalousieschalters erfolgen. Auch hier liegt derVorteil allein in der bequemen Bedienung. Komfortablerist der vollautomatische Betrieb mit einer Wind- und Son-nenautomatik, → 12-86. Sie besteht aus drei Bauelemen-ten: Dem Sonnenfühler, der die Lichtstärke der Sonneerfaßt, dem Windfühler, der die Windgeschwindigkeitmißt, und dem Steuergerät, das die von den Fühlern ge-meldeten Daten verarbeitet und die nötigen Befehle anden Markisenantrieb (Rohrmotor) weitergibt.Sonnen- und Windfühler werden im Freien in der Nähe derMarkise installiert. Das Steuergerät, das auch die manu-elle Betätigung erlaubt, paßt in eine normale Unterputz-dose und wird im Wohnraum eingebaut.Die Sonnenautomatik schützt die Einrichtung vor zu in-tensiver Sonneneinstrahlung. Sie schirmt die ausblei-chenden UV-Strahlen ab und schafft im Sommer ange-nehme Raumtemperatur. Bei Sonne fährt die Markise au-tomatisch aus. Sobald es sich bewölkt oder abends dieSonne untergeht, fährt die Markise automatisch ein, auchbei Abwesenheit.Vor einer Beschädigung der Markise durch böige Windeund Sturm schütz die Windautomatik. Die Markise wirdeingefahren, bevor Wind und Sturm richtig beginnen. Derautomatische Betrieb der Markise bei Abwesenheit ist so-mit problemlos möglich.

12.16.3 Rolladenantrieb und -steuerung für die Nachrüstung

Alle Vorteile, die sich durch die Motorisierung von Rollä-den mit Rohrmotoren und durch die Automatisierung er-geben, lassen sich auch bei bestehenden Rollädennachträglich ohne den Einbau von Rohrmotoren errei-chen. Mit wenigen Handgriffen kann aus jedem vorhande-nen Rolladen mit manuellem Gurtzug ein motorge-triebener Rolladen gemacht werden, ohne den Rolladen-

12-85 Zeitschaltuhr für Rohrmotor-Antriebe in AP- (links)und UP-Ausführung (rechts)

12-86 Wind- und Sonnenautomatik für Markisen (links:Sonnenfühler; Mitte: Windfühler; rechts: Steuer-gerät)

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Rolläden, Jalousien und Markisen

kasten öffnen zu müssen. Der vorhandene Gurtwicklerwird unter Beibehaltung des vorhandenen Gurtes gegeneinen elektrischen (motorbetriebenen) Gurtzug ausge-tauscht, → 12-87. Neben der Unterputz-Ausführung gibtes auch die Aufputz-Ausführung.

KapitelinhaltGesamtinhalt

In der einfachsten Form ist ausschließlich die manuelleBedienung per Knopfdruck möglich. Mit einem zusätzlichansteckbaren Modul, → 12-88, läßt sich auch die Sonnen-steuerung verwirklichen.

Ein computergesteuertes Modell umfaßt neben der manu-ellen Bedienmöglichkeit auch die Zeitfunktion, → 12-89.Mit dem ansteckbaren Modul, → 12-88, ist auch die Son-nensteuerung und zusätzlich die Dämmerungsfunktion zuverwirklichen.

Die in → 12.16.2 genannten Vorteile der Automatisierungmit Sonnen- und Dämmerungsautomatik gelten auch fürden elektrischen Gurtzug, sofern er mit den entsprechen-den Funktionen ausgestattet ist.

12-87 Elektrischer Gurtzug mit integrierter Zeitautomatikund eingestecktem Modul für Sonnen- und Dämme-rungssteuerung

12-88 Steckbares Sonnen- und Dämmerungsmodul fürelektrischen Gurtzug

12/69BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Hauserneuerung

12.17 Hauserneuerung

12.17.1 Allgemeines

In älteren Wohnungen können die heute gebräuchlichenElektrogeräte oftmals nicht angeschlossen werden, weilInstallationsleitungen sowie Anzahl der Steckdosen undStromkreise nicht ausreichen. Somit ist oft eine Ergän-zung der Elektro-Installation oder eine generelle Renovie-rung erforderlich.

12/70KapitelinhaltGesamtinhalt

Im Gegensatz zur Planung oder Vorplanung der Neubau-Installation verlangt die Planung der Altbau-Installationeine genaue Kenntnis der zu installierenden Räume bzw.Häuser mit ihrer Inneneinrichtung und der vorhandenenInstallation.

Im allgemeinen können bei der Hauserneuerung zweiWege beschritten werden:

1. Das Ergänzen der vorhandenen elektrischen Anlagenund Erweitern für den gerade anfallenden Bedarf.

2. Die generelle Renovierung, d. h. das Einbringen einerzukunftsgerechten Elektro-Installation.

Diese Absicht kann in zwei Etappen ausgeführt werden,indem zuerst - z. B. vor der Renovierung des Treppenhau-ses - Hauptleitungen, Zählerplätze und eventuell Strom-kreisverteiler auf den notwendigen zukunftssicherenStand gebracht werden. Im nächsten Renovierungsab-schnitt wäre dann die Wohnungsinstallation zukunftsge-recht auszuführen.

Die Ausführung der Elektro-Installation in Altbauten un-terliegt ebenfalls den Technischen Anschlußbedingungen(TAB) des EVU, den VDE-Bestimmungen sowie weiterenüblichen technischen Regeln.

Es ist deshalb unbedingt eine enge Zusammenarbeit zwi-schen dem Wohnungs- oder Hausinhaber, dem ausfüh-renden Elektro-Installateur, dem Planer und demzuständigen EVU notwendig.

12.17.2 Ergänzen der vorhandenen Elektro-Installation

Die Ergänzung kann mit Stegleitung, Mantelleitung odermit Installationskanälen vorgenommen werden. Bei derStegleitung wird zweckmäßigerweise der Putz in Breiteder Stegleitung mit Hilfe einer Putzfräse oder Putzsägeentfernt. Sind mehrere Stegleitungen parallel zu verlegen,dann ist zwischen den Stegleitungen und zwischen Steg-leitung und Putz mindestens ein Abstand von 10 mm ein-zuhalten. Für die Leitungsführung gelten die Regeln nachDIN 18015-3 (→ 12.11).

12-89 Elektrischer Gurtzug mit integrierter Zeitautomatik

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Hauserneuerung

Die Mantelleitung NYM läßt sich auf Putz, unter Putz, inPutz und hinter Wandverkleidungen verlegen. Wird dieMantelleitung unter Putz, also unsichtbar, verlegt, ist beider Leitungsführung ebenfalls DIN 18015-3 zu beachten.

12.17.3 Verwenden von Installationskanälen

Installationskanäle gibt es in den vielfältigsten Formenund Abmessungen. So können bei der Erneuerung dieFußleisten durch sog. Fußleisten-Installationskanäle er-setzt werden, die dann anschließend alle erforderlichen

KapitelinhaltGesamtinhalt

Leitungen aufnehmen können. Gegebenenfalls ist auchdas Verlegen einer Mantelleitung auf der Fußleiste mög-lich. Fußleiste und Mantelleitung werden dann mit einemFußleistenabdeckprofil abgedeckt.

Darüber hinaus lassen sich Installationskanäle z. B. unter-halb der Fensterbänke von Wand zu Wand einbauen oderauch in der Küche als Installations-Versorgungsschienenmit Steckdosen und Leitungsschutzschaltern oder alsSteigeschächte für Hauptleitungen verwenden, → 12-90.

12-90 Beispiel einer Installation mit vorgefertigten Fußleisten-Installations- und Leitungskanälen

12/71BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Gebäudesystemtechnik

12.17.4 Vereinfachen der Installation durch Nutzen vorhandener Schächte, Rohre und ähnliches

Vor dem Renovieren oder Ergänzen elektrischer Installati-onsanlagen ist zu prüfen, ob bauliche Gegebenheiten, wieSchächte, nicht mehr benutzte Rohre usw., für die Lei-tungsführung verwendet werden können. Solche Rohrekönnen z. B. nicht mehr benutzte Gasrohre sein, in dieMantelleitungen bzw. Kabel eingezogen werden. Auf dieReduzierung der zu übertragenden Leistung durch dasVerlegen der Leitungen in Rohren ist zu achten. Auch dasBenutzen von nicht mehr verwendeten Gasabzugskanä-len ist möglich. Die Kanäle sind jedoch so umzuändern,daß sie in keinem Fall mehr als Abzugskanäle genutztwerden können.

Die in Kanälen hängenden Leitungen sind sorgfältig abzu-fangen, da sonst Kaltfluß des PVC erfolgt und die elektri-schen Eigenschaften von Kabel oder Leitung nicht mehrgegeben sind. Die Längen sind begrenzt. Am günstigstenist das Abfangen am Tragseil.

12.17.5 Erweitern von Zähleranlage, Stromkreisverteiler und Hauptleitung

Nach dem Musterwortlaut der Technischen Anschlußbe-dingungen (TAB) der Vereinigung Deutscher Elektrizitäts-werke (VDEW) ist zunächst die Verwendung vonZählertafeln nicht mehr zulässig. Erleichternd haben abereinige EVU den Einbau von Normzählertafeln NZ nachDIN 43853 in ihre TAB aufgenommen, sofern sie in geeig-neten Zählerräumen eingesetzt werden.

Bei Teilrenovierungen von elektrischen Anlagen in Altbau-ten ist von Fall zu Fall, mit Zustimmung des EVU, ein Ab-weichen von diesen Festlegungen möglich. Mit demAuswechseln alter, vorhandener Zählertafeln gegen neueZählertafeln wie auch bei der Erweiterung der Zähleranla-ge muß nicht unbedingt die Schaffung eines geeignetenZählerraumes verbunden sein. Mit einer maximalen Breitevon 200 mm ist die Zählertafel NZ für Auswechslungengegen vorhandene Zählertafeln besonders geeignet. DieMontage der Zählertafeln ist möglichst in Nischen vorzu-sehen, jedoch ebenfalls mit Umkleidungen an Wändenmöglich. Falls bauseits machbar, ist auch in Altbauten

12/72KapitelinhaltGesamtinhalt

den Zählerschränken nach DIN 43870 der Vorzug zu ge-ben.

Alte Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) und Sicherun-gen sind breiter als die heutigen. Dadurch kann durchAuswechseln der alten Überstrom-SchutzeinrichtungenPlatz für wesentlich mehr neue Leitungsschutzschaltergeschaffen werden. In aller Regel lassen die jetzigen Ab-messungen der Leitungsschutzschalter eine Verdoppe-lung der Stromkreise in den vorhandenen Stromkreis-verteilern zu.

In Altbauten, in denen vielfach noch Hauptleitungen mitzu geringem Querschnitt und in nicht ausreichender An-zahl vorhanden sind, empfiehlt es sich, bei Instandset-zung des Treppenraumes auf jeden Fall die Haupt-leitungen zu verstärken sowie die Steuerleitung bzw. dasLeerrohr hierfür nachzuverlegen.

12.18 Gebäudesystemtechnik

12.18.1 Grenzen der konventionellen Elektro-Installation

Eine Vielzahl von elektrischen „Helfern“ im täglichen Le-ben ist heutzutage sowohl im Wohnbereich als auch imberuflichen Bereich vorzufinden. Voraussetzung für dasBetreiben all dieser Geräte ist eine qualitativ und quanti-tativ gute Elektro-Installation.

Nicht nur die Elektro-Installation hat sich gegenüber frü-her geändert, auch die Geräte. Benötigten sie damalsausschließlich die Versorgung mit elektrischer Energie, sobesitzen sie heute oft zur Steigerung des Komforts „Sin-nesorgane“ (Sensoren) und Melder oder Stellglieder (Ak-toren). Die Sensoren melden z. B. eine zu starkeSonneneinstrahlung und lassen die Jalousie ausfahren,oder sie registrieren den Beginn der Dämmerung und las-sen die Rollläden herabfahren.

Zwangsläufig ergibt sich ein Leitungsnetz, weil im v. g.Beispiel die Signale des Helligkeitssensors zu allen Jalou-sie- und Rolladenmotoren geführt werden müssen.

Einige Anwendungsbereiche, bei denen neben dem elek-trischen Energieversorgungsnetz ein weiteres Leitungs-netz als Funktionsnetz erforderlich ist, sind:

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Gebäudesystemtechnik

– Heizungssteuerung,– Lüftungssteuerung,– Klimasteuerung,– Einbruchmeldeanlage (Alarmanlage),– Feuer- und Rauchmeldeanlage,– Rolladensteuerung,– Jalousiesteuerung,– zentrales Anzeigen von Gebäudedaten,– Informationsübertragung an externe Dienste.Diese Aufzählung ist nicht vollständig, sie zeigt aber denTrend an.In ein modernes Gebäude werden immer mehr Funktions-netze eingebaut.Welche Gründe liegen dafür vor?– Die Funktionsnetze– sind notwendig (z. B. Feuer- und Rauchmeldeanlage),– sind kostensparend (z. B. Heizungssteuerung),– dienen der Sicherheit (z. B. Einbruchmeldeanlage, Feu-

er- und Rauchmeldeanlage),– erfüllen steigende Komfortwünsche (z. B. Rolladen-,

Jalousie-, Beleuchtungssteuerung).Das Nutzen einer modernen Technik hat aber auch nach-teilige Auswirkungen:– Alle Systeme benötigen ein eigenes Funktionsnetz (In-

sellösung).– Es bedarf einer sorgfältigen Vorplanung, weil spätere

Änderungen nur mit erheblichem Aufwand möglich sind.– Die Fülle der erforderlichen Installationsleitungen für

die verschiedenen Funktionsnetze läßt sich mitunternur schwer im Gebäude verwirklichen, das Fassungs-vermögen ästhetisch vertretbarer Kabelkanäle undLeerrohre ist schnell erschöpft, das Verlegen von Lei-tungen in und auf Wänden ist noch problematischer,die Brandlast im Gebäude wird erhöht.

– Bei der Renovierung oder bei der Nutzungsänderungvon Räumen ist das erforderliche Umverdrahten derFunktionsnetze oft schwierig und somit teuer.

Die v. g. nachteiligen Aspekte führen dazu, daß Bauherrenund Betreiber oft auf den Nutzen, den ihnen die Systemeim Hinblick auf Sicherheit, Kostensenkung und Lebens-qualität bieten können, verzichten.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Eine Fülle von Leitungen, die ausschließlich der Informa-tionsübertragung dienen, zeigt → 12-91. Informationen,die von Sensoren ausgehen und Informationen, die an Ak-toren gerichtet sind. Das Installationsnetz für die Versor-gung der Verbrauchsmittel mit elektrischer Energie ist imBild dabei gar nicht berücksichtigt.

12.18.2 Neue Elektro-Installation: Gebäudesystemtechnik mit Installationsbus

Die Vielfalt der Netze für die Informationsübertragung ist abergar nicht nötig. Um Informationen zu übertragen und auszu-tauschen, ist es weder erforderlich noch sinnvoll, für jedesFunktionsnetz ein eigenes Installationsnetz aufzubauen.

Hier ist ein System gefragt, das die bisherigen Insellösun-gen überwindet und einfachere und flexiblere Planung so-wie rationellere Verkabelung ermöglicht.

Für die Gebäudeinstallation braucht man eine Gebäudesy-stemtechnik mit nur einem „Verkehrsweg“, auf dem alle In-formationen beliebig hin und her geschickt werden können.Diesen Verkehrsweg bezeichnet man als Installationsbus.

Den Installationsaufwand für einen Installationsbus zeigt→ 12-92. Im Vergleich mit den in → 12-91 gezeigten vielenInsellösungen ist der Installationsaufwand beim Installati-onsbus deutlich geringer.

12-91 Funktionsnetze zur Informationsübertragung (Insel-lösungen)

12/73BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Gebäudesystemtechnik

12.18.3 Technische Ausführung der Gebäudesystemtechnik

Der Installationsbus wird zusätzlich zu dem Installationsnetzzur Versorgung mit elektrischer Energie verlegt, → 12-93.

Die Struktur des Installationsnetzes zur Versorgung mitelektrischer Energie hat sich gegenüber dem bisherigenkonventionellen Energienetz dabei vereinfacht. Die Ener-gieversorgung führt direkt zu den Verbrauchsmitteln,macht also keinen „Umweg“ über das Schaltmittel, z. B.Schalter, Thermostat.

12-92 Informationsübertragung mit Informationsbus

12/74KapitelinhaltGesamtinhalt

Der Installationsbus kann beliebig in Linien-, Stern- oderBaumstruktur ausgeführt werden. Als Busleitung ist eineabgeschirmte Leitung, z. B. eine Mantelleitung für Messen,Steuern, Regeln (MSR-Leitung) YCYM 2 x 2 x 0,8 (EIB-Aus-führung mit 4 kV Prüfspannung) oder eine Fernmeldelei-tung J-Y (St) Y 2 x 2 x 0,8 zu verwenden. Benötigt werdendavon nur zwei Adern. Die Busleitung kann unter Putz, imRohr, in Kanälen sowie auf Trassen verlegt werden, wobeidie Leitungsführung unmittelbar parallel zu Starkstromlei-tungen des Netzes ∼ 230 V/400 V erfolgen darf.

Ein solcher Installationsbus dient sowohl dem offenen In-formationsaustausch zwischen frei adressierbaren Teil-nehmern als auch der Versorgung der Teilnehmer mitKleinspannung.

Von großem Vorteil ist, daß der Installationsbus dezentralorganisiert ist, es also auch keinen Umweg über eine Zen-trale gibt. Die kleinste Installationsbus-Einheit ist somiteine Linie mit daran angeschlossenen Bus-Teilnehmern,den Sensoren und Aktoren, → 12-94.

Bei größeren Objekten können mehrere dieser Linien überLinienkoppler miteinander verbunden werden, → 12-95.Die Linienkoppler sind für den Einbau in Verteilern vorge-sehen.

Bei Bedarf kann die Linie mit einem Kontroller für zusätz-liche Funktionen ergänzt werden, → 12-96, z. B. für zeit-gesteuerte Ereignisse, logische Verknüpfungen, Service-funktionen oder die Protokollierung von Vorgängen. DerKontroller kann an eine Linie, aber auch an die Hauptlinieim Verteiler angeschlossen werden.

Die Buskomponenten gibt es je nach Funktion und An-wendungszweck für Unterputz- (UP-) oder Aufputz-(AP-)Montage, für den Einbau in bzw. den Anbau an Ver-brauchsmittel bzw. Meßwertaufnehmer sowie als Reihen-einbaugeräte, → 12-97.

Typische Aktoren und Sensoren in Unterputz-Ausführungsind: Schalter, Taster, Temperatur- und Bewegungssenso-ren, Infrarotempfänger, Anzeigeeinheiten, Bedienta-bleaus, Kommunikationssteckdosen. Aktoren und Sen-soren sind modular aufgebaut. In der Unterputzdose sindder Busankoppler und die Klemmen für die Busleitung un-tergebracht.

12-93 Gebäudesystemtechnik – Zusammenwirken von In-stallationsbus und Starkstromversorgung

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Gebäudesystemtechnik

Das Endgerät (Bediengerät), z. B. Adapter mit Taster, wirdauf den Busankoppler aufgeschnappt oder bei der Kom-munikationssteckdose mittels Zuleitung über einen spezi-ellen Adapter steckbar verbunden. Eine Schutzkontakt-steckdose wird in Kombination mit einem Unterputz-Busankoppler und Verbindungsadapter fernschaltbar.

KapitelinhaltGesamtinhalt

Buskomponenten als Einbaugeräte bzw. Reiheneinbau-geräte bilden vorzugsweise eine konstruktive Einheit,sind also nicht modular aufgebaut. Als konstruktive Ein-heit werden sie über festverlegte Leitungen z. B. mit demBusankoppler sowie dem Aktor oder den Infrarot- bzw.Taster-Befehlseingängen verbunden.

12.18.4 Heutige Maßnahmen für die zukünftige Nutzung

Sollen die Vorteile der Gebäudesystemtechnik für die An-wendung von Funktionen wie Schalten, Steuern, Anzeigen,Melden, Überwachen und Messen zukünftig genutzt wer-den, sind schon heute einige Maßnahmen durchzuführen.

12-94 Linienaufbau mit Busteilnehmern ■

12-95 Mehrere Linien im Verteiler mit Linienkopplern ● verbunden

12-96 Linie mit Kontroller ◆ für zentrale Funktionen

12-97 Verschiedene Ausführungen von Buskomponenten

12/75BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Prüfen elektrischer Anlagen

Solche Maßnahmen sind stark abhängig vom Gebäude-typ und den zu erwartenden technischen Anforderungen.Es ist insbesondere zu unterscheiden in Zweckbauten,das sind z. B. Büro-, Verwaltungs- und Industriegebäude,und in Wohnbauten.

In folgenden Bereichen der Elektro-Installation könnenschon heute vorausdenkend Vorkehrungen getroffen wer-den:

– Haupt-, Unter-, Etagenverteiler,– Rangierverteiler,– Leerrohre,– Kabelkanäle, Kabeltrassen,– Verbindungsdosen.

Für Wohnbauten empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

– Für jeden Raum ein Leerrohr vorsehen, um nachträg-lich die Busleitung in jedes Zimmer führen zu können.

– Die Verteilungen ca. 30 bis 40 % größer dimensionie-ren, um nachträglich Installationsbus-Geräte aufneh-men zu können, z. B. Steuergeräte, Eingabegeräte,Netzteil, Kontroller. Bei mehreren Verteilern sind diesemit einer Busleitung miteinander zu verbinden.

Diese Maßnahmen sind mindestens vorzunehmen. VonVorteil ist, auch die nachfolgenden, weitergehenden Vor-bereitungen zu treffen:

– In den Räumen werden an den Stellen, wo später Kom-ponenten der Gebäudesystemtechnik installiert wer-den sollen, Unterputzdosen installiert und diese mit derBusleitung verbunden, die von vornherein verlegt wird(kein Leerrohr).Hierbei ist vorausschauend zu planen. In Frage kom-men Dosen neben Schaltern, Tastern, Antennendosen,Steckdosen, Beleuchtungskörpern. Aber auch dort, woheute üblicherweise noch keine Elektro-Installation er-folgt, z. B. neben den Heizkörperventilen, neben Fen-stern (spätere Abfragung von Fensterkontakten).

– Außerhalb des Gebäudes bzw. am Gebäude ist dieBusleitung zu berücksichtigen, z. B. für Außenbeleuch-tung, Schreckbeleuchtung, später vorhandene Bewe-gungs- und Temperatursensoren, Wind- und Regen-wächter, Außenlichtsensoren.

12/76KapitelinhaltGesamtinhalt

12.19 Prüfen elektrischer Anlagen

Grundsätzlich ist jedermann, der eine elektrische Anlageerrichtet oder betreibt, nach geltendem Recht gehalten,dabei die notwendige Sorgfalt anzuwenden.

Nach § 1 Absatz 1 der Zweiten Verordnung zur Durchfüh-rung des Energiewirtschaftsgesetzes müssen Anlagen zurErzeugung, Fortleitung und Abgabe von Elektrizität demin der Europäischen Gemeinschaft gegebenen Stand derSicherheitstechnik entsprechen. Absatz 2 führt aus, daßdie Einhaltung des in der Europäischen Gemeinschaft ge-gebenen Standes der Sicherheitstechnik vermutet wird,wenn die Normen des Verbandes Deutscher Elektrotech-niker (VDE) beachtet worden sind. Das gleiche gilt fürNormen einer vergleichbaren Stelle in der EuropäischenGemeinschaft, wenn sie entsprechend der Richtlinie desRates Anerkennung gefunden haben.

Durch diese Rechtsordnung ist also jeder Elektro-Instal-lateur gesetzlich verpflichtet, bei der Installation alle in-nerhalb der maßgebenden Fachwelt bekanntenhandwerklichen Grundsätze und technischen Bestim-mungen genau einzuhalten. Dabei hat der Verordnungs-geber den VDE-Bestimmungen eine wichtige Rollezuerkannt. Sind die VDE-Bestimmungen eingehalten, soist die Vermutung begründet, daß die im Verkehr erforder-liche Sorgfalt gewahrt worden ist.

Die VDE-Bestimmung DIN VDE 0100 verpflichtet jeden Er-richter einer elektrischen Anlage, sich vor deren erstmali-ger Inbetriebnahme von der einwandfreien Funktion derangewendeten Maßnahmen zum Schutz gegen elektri-schen Schlag durch Messungen zu überzeugen. Die Prü-fungen müssen u. a. durch eine eingehende Besichtigungaller für die Schutzmaßnahmen wichtigen Anlagenteile er-folgen und die Messungen beinhalten, durch die die Wirk-samkeit nachgewiesen wird. Aussagen über die erfor-derlichen Prüfungen enthält DIN VDE 0100 Teil 610 „Prü-fungen; Erstprüfungen“. Die Prüfungen müssen selbst-verständlich mit geeigneten Meßgeräten durchgeführtwerden, die bei jedem Elektro-Installateur in seiner Werk-stattausrüstung vorhanden sein müssen.

BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Schaltzeichen

12.20 Grafische Symbole für Schaltungsunterlagen (Schaltzeichen)

12/77BenutzerhinweiseStichworteKapitelinhaltGesamtinhalt

Leiter, Leitung, Kabel Anschlußdose, Verbindungsdose Ausschalter, einpoligSchalter 1/1

Leiter, bewegbar Abzweigdose, allgemein Ausschalter, zweipoligSchalter 1/2

Leiter, geschirmt Dose, allgemeinLeerdose, allgemein

Serienschalter, einpoligSchalter 5/1

Leiter im Erdreich, Erdkabel Stichdose Wechselschalter, einpoligSchalter 6/1

Leiter, oberirdisch Freileitung Durchschleifdose Kreuzschalter

Schalter 7/1

Kabelkanal, Trasse, Elektro-Installationsrohr

Hausanschlußkasten, allgemein, dargestellt mit Leitung Schalter mit Zugschnur

Leiter auf Putz Verteiler, dargestellt mit 5 Anschlüssen Zeitschalter, einpolig

Leiter im Putz Umrahmungslinie, Begrenzungslinie Taster

Leiter unter Putz Schutzerde Taster mit Leuchte

Leitung oder Kabel, nicht angeschlossen Primärzelle, Primärelement, Akkumulator Stromstoßrelais

Leitung mit 3 Kupferleitern 1,5 mm2 Transformator mit zwei Wicklungen Näherungssensor

Dreiphasen-Vierleitersyst. mit drei Außen-leitern u. einem Neutralleiter, 50 Hz, 400 V Gleichrichter-Gerät Berührungssensor

Leiter in einem Kabel, 3 Leiter dargestellt Wechselstromrichter Näherungsschalter (Ausschalter)

Leitung mit 3 Leitern Spannungskonstanthalter Berührungsschalter (Wechselschalter)

Leitung mit 3 Leitern, vereinfachte Dar-stellung Sicherung, allgemein Dimmer

Schutzleiter (PE) Schraubsicherung, dargestellt 10 A, Typ D II, dreipolig Steckdose, allgemein

Neutralleiter (N), Mittelleiter (M) Niederspannungs-Hochleistungs-Siche-rung (NH), dargestellt 25 A, Größe 00 Schutzkontaktsteckdose

Neutralleiter mit Schutzfunktion (PEN) Sicherungstrennschalter Schutzkontaktsteckdose, dargestellt für Drehstrom, fünfpolig

Drei Leiter, ein Neutralleiter, ein Schutzleiter Sicherungsschalter Schutzkontaktsteckdose, abschaltbar

Leitung, nach oben führend Schalter, dargestellt 10 A, dreipolig Schutzkontaktsteckdose, mit verriegeltem Schalter

Leitung, nach unten führend Fehlerstrom-Schutzschalter, vierpolig Schutzkontaktsteckdose, dargestellt als Dreifachsteckdose

Leitung, nach unten und oben führend Leitungsschutzschalter Wahlweise Darstellung

Verbindung von Leitern Motorschutzschal., dreipol. mit therm. u. magnet. Auslösung, in einpol. Darstellung

Steckdose mit Trenntrafo, z. B. für Rasier-apparat

Abzweig von Leitern (Form 1) Notschalter Fernmeldesteckdose

Abzweig von Leitern (Form 2) Schalter, allgemein Antennensteckdose

Anschluß (z. B. Klemme) (Der Kreis darf ausgefüllt werden) Schalter mit Kontrolleuchte Elektrizitätszähler

Wattstundenzähler

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12 Elektro-Installation

12/78BenutzerhinweiseStichworteKapitelinhaltGesamtinhalt

Schaltuhr Mikrowellenherd Fernsprechgerät, fernberechtigt

Zeitrelais Backofen Fernsprecher für zwei oder mehr Amtslei-tungen

Blinkrelais, dargestellt mit einer Blinkfre-quenz von 5/min Wärmeplatte Wechselsprechstelle,

z. B. Haus- oder Torsprechstelle

Tonfrequenz-Rundsteuerrelais Friteuse Gegensprechstellez. B. Haus- oder Torsprechstelle

Leuchte, allgemein Heißwasserspeicher Lautsprecher, allgemein

Leuchtenauslaß, dargestellt mit Leitung Durchlauferhitzer Mikrofon, allgemein

Leuchtenauslaß auf Putz, dargestellt mit nach links führender Leitung Heißwassergerät Lautsprecher / Mikrofon

Leuchte mit Schalter Infrarotgrill Vermittlungszentrale, allgemein

Leuchte mit veränderbarer Helligkeit Waschmaschine WeckerKlingel

Sicherheitsleuchte in Dauerschaltung Wäschetrockner SchnarreSummer

SicherheitsleuchteNotleuchte mit getrenntem Stromkreis Geschirrspülmaschine Gong

Einschlagwecker

Sicherheitsleuchte mit eingebauter Stromversorgung Händetrockner, Haartrockner Horn

Hupe

Scheinwerfer, allgemein Heizelement Sirene

Punktleuchte Speicherheizgerät Leuchtmelder, allgemein

Flutlichtleuchte Infrarotstrahler Türöffner

Leuchte, dargestellt mit zusätzlicher Sicherheitsleuchte in Dauerschaltung Ventilator Zeiterfassungsgerät

Leuchte, dargestellt mit zusätzl. Sicher-heitsleuchte in Bereitschaftsschaltung Klimagerät Brand-Druckknopf-Nebenmelder

Leuchte für Entladungslampe, allgemein Kühlgerät, Tiefkühlgerät Anzahl der Sterne siehe DIN 8950-2 Temperaturmelder

Leuchte für Leuchtstofflampe, allgemeinGefriergerätAnzahl der Sterne siehe DIN 8950-2

SchlüsselschalterWächtermelder

Leuchte mit 3 Leuchtstofflampen Motor, allgemein Erschütterungsmelder (Tresorpendel)

Leuchte mit 5 Leuchtstofflampen Umformer Passierschloßfür Schaltwege in Sicherheitsanlagen

Vorschaltgerät für Entladungslampen Generator Rauchmelder, selbsttätig,lichtabhängiges Prinzip

Starter für Leuchtstofflampe Stern-Dreieck-Schaltung Brandmelder, selbsttätig

Eletrogerät, allgemein Fernsprecher, allgemein Dämmerungsschalter

Küchenmaschine Fernsprechgerät, halbamtsberechtigt Antenne, allgemein

Elektroherd, allgemein Fernsprechgerät, amtsberechtigt Verstärker, allgemein; Spitze des Drei-ecks gibt die Verstärkungsrichtung an

Schaltzeichen

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12 Elektro-Installation Literaturhinweise

12.21 Hinweise auf Literatur- und Arbeitsunterlagen

DIN VDE 0100*„Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungenbis 1000 Volt“

insbesondere:Teil 300 - Bestimmungen allgemeiner Merkmale

Teil 410 - Schutzmaßnahmen; Schutz gegen elektrischenSchlag

Teil 430 - Schutzmaßnahmen; Schutz von Leitungen undKabeln bei Überstrom

Beiblatt 1 zu DIN VDE 0100 Teil 430 - Empfohlene Wertefür die Strombelastbarkeit Iz und die Zuordnung vonÜberstrom-Schutzeinrichtungen zum Schutz bei Überlast

Teil 520 - Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebs-mittel; Kabel- und Leitungssysteme (-anlagen)

Teil 540 - Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebs-mittel; Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter

Teil 610 - Prüfungen; Erstprüfungen

Teil 701 - Räume mit Badewanne oder Dusche

Teil 720 - Feuergefährdete Betriebsstätten

Teil 730 - Verlegen von Leitungen in Hohlwänden sowie inGebäuden aus vorwiegend brennbaren Baustoffen nachDIN 4102

Teil 732 - Hausanschlüsse in öffentlichen Kabelnetzen

Teil 737 - Feuchte und nasse Bereiche und Räume; Anla-gen im Freien

Teil 739 - Zusätzlicher Schutz bei direktem Berühren inWohnungen durch Schutzeinrichtungen mit I∆n ≤ 30 mA inTN- und TT-Netzen

DIN VDE 0185*„Blitzschutzanlage“Teil 1: „Allgemeines für das Errichten“

DIN VDE 0276 Teil 1000*„Starkstromkabel - Strombelastbarkeit, Allgemeines; Um-rechnungsfaktoren“

KapitelinhaltGesamtinhalt

DIN VDE 0298*„Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen fürStarkstromanlagen“Teil 4: „Empfohlene Werte für Strombelastbarkeit von Lei-tungen“

DIN VDE 0470*„Prüfgeräte und Prüfverfahren“Teil 1: „Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code)“

DIN VDE 0603*„Installationskleinverteiler und Zählerplätze bis AC 400 V“Teil 1: „Installationskleinverteiler und Zählerplätze“

DIN VDE 0606*„Verbindungsmaterial bis 660 V“Teil 1: „Installationsdosen zur Aufnahme von Gerätenund/oder Verbindungsklemmen

DIN VDE 0800*„Fernmeldetechnik“Teil 1: „Errichtung und Betrieb der Anlagen“

DIN VDE 0833*„Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Über-fall“,Teil 1: „Allgemeine Festlegungen“Teil 2: „Festlegungen für Brandmeldeanlagen (BMA)“ Teil 3: „Festlegungen für Einbruch- und Überfallmelde-

anlagen“

DIN EN 50083-1VDE 0855 Teil 1*Kabelverteilsysteme für Ton- und Fernsehrundfunk-Si-gnale - Sicherheitsanforderungen

VDE-Schriftenreihe, Band 9*„Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströmenach DIN VDE 0100 Teil 410 und Teil 540“

VDE-Schriftenreihe, Band 32*„Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom - DINVDE 0100 Teil 430 mit Beiblatt, DIN VDE 0298“

VDE-Schriftenreihe, Band 35*„Potentialausgleich, Fundamenterder, Korrosionsgefähr-dung (DIN VDE 0100, DIN 18014 und viele mehr)“

12/79BenutzerhinweiseStichworte

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12 Elektro-Installation Literaturhinweise

VDE-Schriftenreihe, Band 45*„Elektro-Installation in Wohngebäuden - Handbuch für dieInstallationspraxis“

VDE-Schriftenreihe, Band 67*„Elektrische Anlagen für Baderäume, Schwimmbäder undalle weiteren feuchten Bereiche und Räume“

VDE-Schriftenreihe, Band 68*„VDE 0100: Der neue Teil 520 - Verlegen von Kabeln undLeitungen in der Praxis“

DIN 18012**„Hausanschlußräume - Planungsgrundlagen“

DIN 18013**„Nischen für Zählerplätze (Elektrizitätszähler)“

DIN 18014**„Fundamenterder“

DIN 18015**„Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“,Teil 1: „Planungsgrundlagen“Teil 2: „Art und Umfang der Mindestausstattung“Teil 3: „Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel“

DIN 40719**„Schaltungsunterlagen“Teil 1: „Begriffe, Einteilung“Teil 3: „Regeln für Stromlaufpläne der Elektrotechnik"Teil 4: „Regeln für Übersichtsschaltpläne der Elektro-

technik“Teil 5: „Elektroinstallation“

DIN 40900**„Graphische Symbole für Schaltungsunterlagen“Beiblatt 1: „Stichwortverzeichnis“Teil 1: „Allgemeines“Teil 2: „Symbolelemente und Kennzeichnen für Schalt-

zeichen“Teil 3: „Schaltzeichen für Leiter und Verbinder“Teil 4: „Schaltzeichen für passive Bauelemente“Teil 5: „Schaltzeichen für Halbleiter und Elektronen-

röhren“

12/80KapitelinhaltGesamtinhalt

Teil 6: „Schaltzeichen für die Erzeugung und Umwand-lung elektrischer Energie“

Teil 7: „Schaltzeichen für Schalt- und Schutz-einrichtungen“

Teil 8: „Schaltzeichen für Meß-, Melde- und Signal-einrichtungen“

Teil 9: „Schaltzeichen für die Nachrichtentechnik -Vermittlungs- und Endeinrichtungen“

Teil 10: „Schaltzeichen für die Nachrichtentechnik -Übertragungseinrichtungen“

Teil 11: „Schaltzeichen für Netze und Elektroinstallation“

DIN 43853**„Zählertafeln“

DIN 43870**„Zählerplätze“Teil 1: „Maße auf Basis eines Rastersystems“Teil 2: „Funktionsflächen“Teil 3: „Verdrahtung“

Beiblatt 1 zu DIN 43870**„Anwendungsbeispiele zu den Funktionsflächen“

DIN-Normen für das Handwerk, Band 2**„Elektroinstallateur-Handwerk “

DIN-Taschenbuch Nr. 501**„Elektroinstallation - Schaltzeichen - Schaltungsunterlagen“

DIN-Taschenbuch Nr. 512**„Schaltungsunterlagen für die Elektrotechnik“

DIN-Taschenbuch Nr. 514**„Normen über graphische Symbole für die Elektrotechnik-Schaltzeichen“

AVBEltV***„Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Elektri-zitätsversorgung von Tarifkunden“

TAB***„Technische Anschlußbedingungen für den Anschluß andas Niederspannungsnetz“, Bezug auch durch EVU

FTZ 731 TR 1„Rohrnetze und andere verdeckte Führungen für Fern-meldeleitungen in Gebäuden“, Deutsche Telekom AG,Forschungs- und Technologiezentrum, Darmstadt

BenutzerhinweiseStichworte

Page 81: Kap. 12, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. · PDF file12 Elektro-Installation 12/3 Gesamtinhalt Kapitelinhalt Stichworte Benutzerhinweise 12 Elektro-Installation 12.1 Allgemeines Der

12 Elektro-Installation

„Bauordnung des Landes Nordrhein-Westfalen u. a.“,Werner-Verlag, Düsseldorf

VOB, Teile A, B und C„Verdingungsordnung für Bauleistungen“**

„Technische Regeln für Aufzüge (TRA)“, Carl-Heymanns-Verlag, Köln

„Handbuch für Blitzschutz und Erdung“*

„VDE 0100 und die Praxis“*

„ABC der Elektro-Installation“, Energie-Verlag, Heidelberg

Elektrische Installationstechnik; Siemens Aktiengesell-schaft, München und Berlin- Teil 1: Energieversorgung und -verteilung- Teil 2: Installationsanlagen, -geräte und -systeme, Be-leuchtungstechnik, Schutzmaßnahmen

„Die neuzeitliche und vorschriftsmäßige Elektro-Installation“,Dr.-Alfred-Hüthig-Verlag, Heidelberg

HEA-Faltblatt Elektro-Installation - „Ausstattungswerte“Herausgeber: Hauptberatungsstelle für Elektrizitätsan-wendung e.V., Frankfurt. Verlag und Vertrieb: Energie-Ver-lag, Heidelberg

* VDE-Verlag, Berlin** Beuth Verlag, Berlin*** VWEW-Verlag, Frankfurt (Main)

KapitelinhaltGesamtinhalt

Literaturhinweise

12/81BenutzerhinweiseStichworte