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Kapitel 17 Märkte mit asymmetrische r Information

Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

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Page 1: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17

Märkte mit asymmetrischer

Information

Märkte mit asymmetrischer

Information

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Kapitel 17 Folie 2

Themen in diesem Kapitel

Qualitätsunsicherheit und der Markt für “Lemons”

Marktsignalisierung

Moral Hazard

Das Prinzipal-Agent Problem

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Kapitel 17 Folie 3

Themen in diesem Kapitel

Managementanreize im integrierten Unternehmen

Asymmetrische Information auf dem Arbeitsmarkt: Die Effizienzlohntheorie

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Kapitel 17 Folie 4

Einführung

Wir werden untersuchen, wie unvollständige Informationen die Allokation der Ressourcen und das Preisbildungssystem beeinflussen.

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Kapitel 17 Folie 5

Qualitätsunsicherheit und der Markt für “Lemons”

Der Mangel an vollständigen Informationen beim Kauf eines Gebrauchtwagens führt zu einer Erhöhung des Risikos des Kaufes und zur einer Reduzierung des Wertes des Wagens.

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Kapitel 17 Folie 6

Der GebrauchtwagenmarktAnnahmen:

Käufer und Verkäufer können zwischen Autos hoher und minderer Qualität unterschieden.

Es wird zwei Märkte geben.

Qualitätsunsicherheit und der Markt für “Lemons”

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Das “Lemons-Problem”

PH PL

QH QL

SH

SL

DH

DL

5.000

50.000 50.000

Der Markt für Autos hoher und minderer Qualität, wenn die Käufer undVerkäufer jedes Auto zuordnen können.

10.000

DL

DM

DM

75.00025.000

Bei asymmetrischer Information fällt es den Käufern schwer, die Qualität zu bestimmen. Sie

senken ihre Erwartungen der durchschnittlichen Qualität von Gebrauchtwagen. Die Nachfrage nach

Gebrauchtwagen minderer und hoher Qualität verschiebt sich auf DM.

DLM

DLM

Durch den Anstieg von QL

werden die Erwartungen und die Nachfrage auf DLM gesenkt.

Der Anpassungsprozess setzt sich fort, bis die Nachfrage= DL ist.

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Kapitel 17 Folie 8

Der Gebrauchtwagenmarkt Bei asymmetrischer Information:

Durch Güter minderer Qualität werden Güter hoher Qualität aus dem Markt verdrängt.

Auf dem Markt ist kein allseits vorteilhafter Handel zustande gekommen.

Es sind zu viele Autos minderer und zu wenige Autos hoher Qualität auf dem Markt.

Es findet eine adverse Selektion statt. Die einzigen Autos auf dem Markt werden Autos minderer Qualität sein.

Qualitätsunsicherheit und der Markt für “Lemons”

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Kapitel 17 Folie 9

Die Auswirkungen asymmetrischer Information

Krankenversicherung Frage

Ist es den Versicherungsgesellschaften möglich, Versicherte mit hohem und Versicherte mit niedrigem Risiko zu trennen?

Ist dies nicht möglich, werden nur Personen mit hohem Risiko eine Versicherung kaufen.

Durch die adverse Selektion würde die Krankenversicherung unrentabel werden.

Der VersicherungsmarktDer Versicherungsmarkt

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Kapitel 17 Folie 10

Die Auswirkungen asymmetrischer Information

Automobilversicherungen Fragen

Welche Auswirkungen haben asymmetrische Informationen und die adverse Selektion auf die Versicherungsbeiträge und die Ausgabe von Versicherungen gegen Autounfälle?

Wie kann der Staat die Auswirkungen der adversen Selektion in der Versicherungsbranche reduzieren?

Der VersicherungsmarktDer Versicherungsmarkt

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Kapitel 17 Folie 11

Die Auswirkungen asymmetrischer Information

Der Kreditmarkt Durch asymmetrische Information entsteht die

Möglichkeit, dass unter Umständen nur Kreditnehmer mit geringer Bonität versuchen, Kredite aufzunehmen.

Frage

Wie können Daten über das vergangene Kreditverhalten dazu beitragen, dass dieser Markt effizienter wird und die Kreditkosten sinken?

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Kapitel 17 Folie 12

Die Auswirkungen asymmetrischer Information

Die Bedeutung der Reputation und der Standardisierung Asymmetrische Information und tägliche

Marktentscheidungen Einzelhandelsgeschäfte Händler von Antiquitäten,

Kunstgegenständen, seltenen Münzen Handwerker Restaurants

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Kapitel 17 Folie 13

Die Auswirkungen asymmetrischer Information

FrageWie können diese Produzenten Güter

hoher Qualität liefern, wenn durch asymmetrische Information die Güter hoher Qualität durch adverse Selektion vom Markt verdrängt werden?

AntwortDurch ihre Reputation.

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Kapitel 17 Folie 14

Die Auswirkungen asymmetrischer Information

Frage Warum freut man sich auf einen Big Mac, wenn

man verreist, obwohl man zu Hause niemals einen kaufen würde?

Holiday Inn machte einmal Werbung mit dem Slogan “Keine Überraschungen”, damit wendete sich die Hotelkette dem Thema der adversen Selektion zu.

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Kapitel 17 Folie 15

“Lemons” beim Baseball in der ersten US-Liga

Asymmetrische Information und der Markt für freie AgentenBesteht ein Lemons-Markt, sollten die

freien Agenten (mit eingeschränkter Spielfähigkeit) weniger zuverlässig als die Spieler mit verlängerten Verträgen sein.

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Kapitel 17 Folie 16

Einschränkungen der Spielfähigkeit

Alle Spieler 4,73 12,55 165,4

Spieler mit

Vertragsverlängerung4,76 9,68 103,4

Freie Agenten 4,67 17,23 268,9

Verletzungstage pro Saison

Vor Vertrags- Nach Vertrags- Prozentualeabschluss abschluss Veränderung

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Kapitel 17 Folie 17

ErkenntnisseDie Anzahl der Verletzungstage erhöht

sich sowohl bei den freien Agenten als auch bei den Spielern mit Vertragsverlängerung.

Freie Agenten haben eine beträchtlich höhere Spielunfähigkeitsrate als die Spieler mit Vertragsverlängerung.

Dies deutet auf einen Lemons-Markt hin.

“Lemons” beim Baseball in der ersten US-Liga

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Kapitel 17 Folie 18

FrageSie sind der Besitzer einer Mannschaft,

welche Schritte unternehmen Sie, um die asymmetrische Information der freien Agenten zu reduzieren?

“Lemons” beim Baseball in der ersten US-Liga

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Kapitel 17 Folie 19

Marktsignalisierung

Das Verfahren, bei dem die Verkäufer Signale verwenden, um den Käufern Informationen über die Qualität des Produktes zu vermitteln, hilft den Käufern und Verkäufern beim Umgang mit asymmetrischer Information.

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Kapitel 17 Folie 20

Marktsignalisierung

Starkes Signal Um wirkungsvoll zu sein, muss es für Verkäufer

von Produkten hoher Qualität leichter möglich sein, das betreffende Signal zu geben als für Verkäufer von Produkten minderer Qualität.

Beispiel Arbeitskräfte mit hoher Produktivität nutzen

das Niveau ihrer Bildungsabschlüsse zur Signalisierung.

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Kapitel 17 Folie 21

Marktsignalisierung

Ein einfaches Modell der Signalisierung auf dem Arbeitsmarkt Annahmen

Zwei Gruppen von Arbeitskräften Gruppe I: geringe Produktivität--AP & MP = 1 Gruppe II: hohe Produktivität--AP & MP = 2 Die Arbeitskräfte sind gleichmäßig zwischen

Gruppe I und Gruppe II aufgeteilt—durchschnittliche Produktivität aller Arbeitskräfte = 1,5

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Kapitel 17 Folie 22

Marktsignalisierung

Ein einfaches Modell der Signalisierung auf dem Arbeitsmarkt Annahmen

Kompetitiver Produktmarkt P = €10.000 Die Arbeitskräfte werden durchschnittlich 10

Jahre beschäftigt. Gruppe I Erlös = €100.000 (10.000/J. x 10) Gruppe II Erlös = €200.000 (20.000/J. X 10)

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Kapitel 17 Folie 23

Marktsignalisierung

Bei vollständigen Informationenw = GrenzerlösproduktGruppe I Lohn = €10.000/J.Gruppe II Lohn = €20.000/J.

Bei asymmetrischer Informationw = durchschnittliche ProduktivitätGruppe I & II Lohn = €15.000

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Kapitel 17 Folie 24

Marktsignalisierung

Signalisierung mit Hilfe der Ausbildung zur Reduzierung asymmetrischer Information y = Ausbildungsniveau (Jahre höherer

Ausbildung)

C = Kosten zur Erzielung des Ausbildungsniveaus y

Gruppe I--CI(y) = €40.000y

Gruppe II--CII(y) = €20.000y

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Kapitel 17 Folie 25

Marktsignalisierung

Signalisierung mit Hilfe der Ausbildung zur Reduzierung asymmetrischer Information Nehmen wir an, dass durch die Ausbildung die

Produktivität nicht gesteigert wird.

Entscheidungsregel:

y* signalisiert GII und Lohn = €20.000.

Unterhalb von y* signalisiert GI und Lohn = €10.000.

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Marktsignalisierung

Ausbildungs-jahre

Wert derCollege-

Aus-bildung

0

€100K

Wert derCollege-

Aus-bildung

Ausbildungs-jahre

1 2 3 4 5 6 0 1 2 3 4 5 6

€200K

€100K

€200K

Gruppe I Gruppe II

CI(y) = €40.000y

Beste Wahl vony für Gruppe I

Welches Ausbildungsniveausollte erzielt werden?

Die Ausbildungsentscheidung beruht auf dem Vergleich

von Kosten/ Nutzen.

B(y) B(y)

y* y*

B(y) = mit jedem Ausbildungsniveau verbundene

Steigerung des Lohns

CII(y) = €20.000y

Beste Wahl vony für Gruppe II

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Marktsignalisierung

Ausbildungs-jahre

Wert derCollege-

Aus-bildung

0

€100K

Wert derCollege-

Aus-bildung

Ausbildungs-jahre

1 2 3 4 5 6 0 1 2 3 4 5 6

€200K

€100K

€200KCI(y) = €40.000y

Beste Wahl vony für Gruppe I

B(y) B(y)

y* y*

•Nutzen = €100.000•Kosten

•CI(y) = 40.000y•€100.000<€40.000y*•y* > 2,5•Keine Ausbildung wählen.

CII(y) = €20.000y

Beste Wahl vony für Gruppe II

•Nutzen = €100.000•Kosten

•CII(yO)= 20.000y•€100.000<€20.000y*•y* < 5•y* wird gewählt.

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Kapitel 17 Folie 28

Marktsignalisierung

Vergleich von Kosten und Nutzen Die Entscheidungsregel funktioniert, wenn y*

zwischen 2,5 und 5 liegt.

Wenn y* = 4: würde Gruppe I sich gegen eine Ausbildung

entscheiden. würde Gruppe II y* wählen. Mit Hilfe dieser Regel wird eine zutreffende

Unterscheidung getroffen.

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Kapitel 17 Folie 29

Marktsignalisierung

Die Ausbildung steigert die Produktivität und stellt ein nützliches Signal für die Arbeitsgewohnheiten einer Person dar.

Page 30: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 30

Arbeiten bis in die Nacht

Frage

Wie können Sie Ihrem Arbeitgeber gegenüber signalisieren, dass Sie produktiver sind?

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Kapitel 17 Folie 31

Marktsignalisierung

Garantien und GewährleistungenSignalisierung zur Bestimmung hoher

Qualität und Zuverlässigkeit

Effektives Entscheidungs-instrumentarium, da die Kosten von Garantien für Produzenten minderer Qualität zu hoch sind.

Page 32: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 32

Moral Hazard

Moral Hazard liegt vor, wenn ein Versicherter, dessen Handlungen nicht überwacht werden, die Wahrscheinlichkeit oder das Ausmaß einer Zahlung im Zusammenhang mit einem Vorfall beeinflussen kann.

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Kapitel 17 Folie 33

Moral Hazard

Bestimmung der Prämie für eine Feuerversicherung Lagerhaus mit einem Wert von €100.000

Wahrscheinlichkeit eines Brandes: 0,005, wenn für die Angestellten ein

Feuervermeidungstraining für €50 durchgeführt wird.

0,01 ohne die Durchführung eines solchen Programms.

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Kapitel 17 Folie 34

Moral Hazard

Bestimmung der Prämie für eine Feuerversicherung Wird das Trainingsprogramm durchgeführt, beträgt die

Prämie: 0,005 x €100.000 = €500

Nachdem die versicherten Besitzer die Versicherung gekauft haben, besteht für sie kein Anreiz mehr, das Trainingsprogramm durchzuführen, folglich ist die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes gleich 0,01.

Eine Prämie von €500 führt zu einem Verlust, da der erwartete Verlust nicht €1.000 (0,01 x €100.000) beträgt.

Page 35: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 35

Die Auswirkungen von Moral Hazard

Kilometer pro Woche0

€0,50

50 100 140

Kostenpro

Kilometer

€1,00

€1,50

€2,00

D = MB

MC’

Gibt es ein Moral Hazard, können die Versicherungsgesellschaften

die gefahrenen Kilometer nicht messen. Die MC betragen €1,00, und

die gefahrenen Kilometer steigen auf 140Kilometer/Woche – ineffiziente Allokation.

MC

MC sind die Grenzkosten des Autofahrens.Ohne Moral Hazard und unter der

Annahme, dass die Versicherungsgesellschaften die gefahrenen Kilometer messen können,

sind MC = MB bei €1,50 und einereffizienten Allokation von 100 Kilometern/ Woche.

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Kapitel 17 Folie 36

Abbau von Moral Hazard--Garantien für Tiergesundheit

Szenario Die Einkäufer von Nutztieren wollen Tiere, die nicht an

Krankheiten leiden. Hier besteht asymmetrische Information. In vielen US-amerikanischen Bundesstaaten sind

Garantien vorgeschrieben. Für die Käufer und Verkäufer besteht kein Anreiz

mehr, die Krankheitsfälle zu senken (Moral Hazard).

Frage Wie kann diese Form des Moral Hazard reduziert

werden?

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Kapitel 17 Folie 37

Die Krise im US-amerikanischen Savings & Loan-Sektor

FrageWie viele Konsumenten kennen die

finanzielle Stärke ihrer Bank?

Warum ist dies nicht der Fall?

Einlagenversicherung, Moral Hazard, und Konkurse im S&L Sektor

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Kapitel 17 Folie 38

Kosten der Sanierung des S&L-Sektors 1.000+ bankrotte Finanzinstitute $200 Milliarden (1990) In Texas allein--$42 Milliarden (1990) Ausgaben der zuständigen Versicherungen--

$100 Millionen (1990)

Frage Wie kann diese Form des Moral Hazard

reduziert werden?

Die Krise im US-amerikanischen Savings & Loan-Sektor

Page 39: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 39

Das Prinzipal-Agent-Problem

Agency-Beziehung Das Wohl einer Person hängt davon ab, was

eine andere Person tut.

Agent Person, die handelt.

Prinzipal Person, die durch die Handlung beeinflusst

wird.

Page 40: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 40

Das Prinzipal-Agent-Problem

Die Eigentümer von Unternehmen sind Prinzipale.

Arbeitskräfte und Manager sind Agenten.

Die Eigentümer verfügen nicht über vollständige Informationen.

Die Beschäftigten können unter Umständen ihre eigenen Ziele verfolgen und so die Gewinne senken.

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Kapitel 17 Folie 41

Das Prinzipal-Agent-Problem

Das Prinzipal-Agent-Problem in privaten Unternehmen Bei nur 16 der 100 größten Unternehmen

gehören einer einzelnen Familie oder einem Finanzinstitut mehr als 10% der Anteile.

Die meisten großen Unternehmen werden durch die Geschäftsführung kontrolliert.

Die Überwachung der Geschäftsführung ist aufwändig (asymmetrische Information).

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Kapitel 17 Folie 42

Das Prinzipal-Agent-Problem

Das Prinzipal-Agent-Problem in privaten UnternehmenDie Geschäftsführer können unter

Umständen ihre eigenen Ziele verfolgen.WachstumNutzen aus einem Arbeitsplatz

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Kapitel 17 Folie 43

Das Prinzipal-Agent-Problem

Das Prinzipal-Agent-Problem in privaten Unternehmen Begrenzung der Möglichkeiten der

Führungskräfte, von den Zielen der Eigentümer abzuweichen:

Die Aktionäre können die Führungskräfte entlassen.

Übernahmeversuche. Markt für Führungskräfte, die die Gewinne

maximieren.

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Kapitel 17 Folie 44

Das Prinzipal-Agent-Problem

Das Prinzipal-Agent-Problem in öffentlichen Unternehmen Bemerkungen

Die Ziele der Führungskräfte können sich vom Ziel der Agentur (Größe) unterscheiden.

Eine Überwachung ist schwierig (asymmetrische Information).

Die Kräfte des Marktes fehlen.

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Kapitel 17 Folie 45

Das Prinzipal-Agent-Problem

Das Prinzipal-Agent-Problem in öffentlichen Unternehmen Begrenzung der Macht des Managements

Die Führungskräfte entscheiden sich für eine Anstellung im öffentlichen Sektor.

Arbeitsmarkt für Führungskräfte. Überwachung durch die Legislative und

andere Behörden (Government Accounting Office & Office of Management and Budget).

Konkurrenz unter den Agenturen.

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Kapitel 17 Folie 46

Die Geschäftsführer von gemein-nützigen Krankenhäusern als Agenten

Sind gemeinnützige Organisationen mehr oder weniger effizient als gewinnorientierte Unternehmen?725 Krankenhäuser, die zu 14 US-

amerikanischen Krankenhausketten gehören.

Der Investitionsertrag (ROI) und die durchschnittlichen Kosten (AC) wurden gemessen.

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Kapitel 17 Folie 47

gewinnorientiert 11,6% 12,7%

gemeinnützig 8,8% 7,4%

Investitionsertrag1977 1981

Die Geschäftsführer von gemein-nützigen Krankenhäusern als Agenten

Page 48: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 48

Nach einer Bereinigung um die Unterschiede in den angebotenen Dienstleistungen war Folgendes festzustellen: In den gemeinnützigen Einrichtungen sind die

Durchschnittskosten pro Patient und Tag 8% höher als die Gewinne.

Schlussfolgerung Ein Gewinnanreiz hat Auswirkungen auf die

Leistung. Kosten und Nutzen der Subventionierung von

gemeinnützigen Einrichtungen müssen berücksichtigt werden.

Die Geschäftsführer von gemein-nützigen Krankenhäusern als Agenten

Page 49: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 49

Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem die

Ziele von Prinzipal und Agent in Einklang gebracht werden – ein Beispiel:

Uhrenhersteller. setzt Arbeit und Maschinen ein. Das Ziel der Eigentümer besteht in der

Gewinnmaximierung. Der für die Reparatur der Maschinen zuständige

Mitarbeiter kann die Verlässlichkeit der Maschinen und Gewinne beeinflussen.

Die Geschäftsführer von gemein-nützigen Krankenhäusern als Agenten

Page 50: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 50

Das Prinzipal-Agent-Problem

Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem

die Ziele von Prinzipal und Agent in Einklang gebracht werden – ein Beispiel:

Der Erlös hängt zum Teil auch von der Qualität der Teile und der Zuverlässigkeit der Arbeitskräfte ab.

Hohe Überwachungskosten machen eine Bewertung der Arbeit des für die Reparatur zuständigen Mitarbeiters schwierig.

Page 51: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 51

Erlöse aus der Uhrenherstellung

Geringer Einsatz (a = 0) €10.000 €20.000

Hoher Einsatz (a = 1) €20.000 €40.000

Pech Glück

Page 52: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 52

Das Prinzipal-Agent-Problem

Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem die

Ziele von Prinzipal und Agent in Einklang gebracht werden – ein Beispiel:

Der Mitarbeiter für Reparaturen kann entweder mit geringem oder mit hohem Einsatz arbeiten.

Die Erlöse hängen vom Einsatz im Verhältnis zu den anderen Ereignissen (Pech oder Glück) ab.

Die Eigentümer können einen hohen oder niedrigen Einsatz nicht bestimmen, wenn der Erlös = €20.000 ist.

Page 53: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 53

Das Prinzipal-Agent-Problem

Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem die

Ziele von Prinzipal und Agent in Einklang gebracht werden – ein Beispiel:

Das Ziel des Mitarbeiters für Reparaturen besteht in der Maximierung des Lohnes abzüglich der Kosten.

Kosten = 0 bei geringem Einsatz Kosten = €10.000 bei hohem Einsatz w(R) = ausschließlich auf der Gütermenge beruhender

Lohn des Mitarbeiters für Reparaturen.

Page 54: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 54

Das Prinzipal-Agent-Problem

Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-KonzeptsDie Wahl des Lohnes

w = 0, a = 0, R = €15.000R = €10.000 oder €20.000, w = 0R = €40.000, w = €24.000

R = €30.000, Gewinn = €18.000Nettolohn = €2.000

Page 55: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 55

Das Prinzipal-Agent-Problem

Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts

Die Wahl des Lohnesw = R - €18.000

Nettolohn = €2.000 Hoher Einsatz

Page 56: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 56

Das Prinzipal-Agent-Problem

SchlussfolgerungEine Anreizstruktur, die das Ergebnis

eines hohen Einsatzniveaus belohnt, kann Agenten dazu motivieren, die von den Prinzipalen gesetzten Ziele anzustreben.

Page 57: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 57

Das Prinzipal-Agent-Problem

Asymmetrische Information und Anreizsysteme im integrierten UnternehmenIn integrierten Unternehmen verfügen die

Manager der einzelnen Abteilungen über bessere (asymmetrische) Informationen im Hinblick auf die Produktion als das zentrale Management.

Page 58: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 58

Das Prinzipal-Agent-Problem

Asymmetrische Information und Anreizsysteme im integrierten Unternehmen Zwei Probleme

Wie kann das zentrale Management zutreffende Informationen beschaffen?

Wie kann das zentrale Management eine effiziente Produktion in den Abteilungen erreichen?

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Kapitel 17 Folie 59

Das Prinzipal-Agent-Problem

Mögliche AnreizpläneAuf der Gütermenge oder auf dem Gewinn

beruhender BonusLiefert dieser Plan einen Anreiz für die

Bereitstellung zutreffender Informationen?

Page 60: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 60

Das Prinzipal-Agent-Problem

Mögliche Anreizpläne Bonus, der darauf beruht, wie genau die Manager

ihre Prognosen im Hinblick auf Gütermenge und Gewinne erreichen können.

Qf = geschätztes, erreichbares Produktionsniveaus

B = Bonus in Euro Q = tatsächliche Produktion B = 10.000 – 0,5(Qf - Q)

Anreiz zur Unterschätzung von Qf.

Page 61: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 61

Das Prinzipal-Agent-Problem

Mögliche AnreizpläneDer Bonus ist immer noch an die

Genauigkeit der Prognose gebunden.

Wenn Q > Qf ,B = 0,3Qf + 0,2(Q - Qf)

Wenn Q < Qf ;B = 0,3Qf - 0,5(Qf - Q)

Page 62: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 62

Anreizgestaltung im integrierten Unternehmen

Output(Einheiten pro Jahr)

2.000

4.000

6.000

10.000

0 10.000 20.000 30.000 40.000

Bonus(Euro pro

Jahr)

8.000

Wenn Qf = 20.000,ist der Bonus gleich €6.000,

dem höchstmöglichen Betrag.

Qf = 30.000

Qf = 10.000

Wenn Qf = 10.000,ist der Bonus gleich €5.000.

Qf = 20.000

Wenn Qf = 30.000,ist der Bonus gleich €4.000

Page 63: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 63

Asymmetrische Information auf dem Arbeitsmarkt: Die Effizienzlohntheorie

Auf einem Wettbewerbsmarkt werden all diejenigen, die arbeiten wollen, eine Arbeit finden, deren Lohn ihrem Grenzprodukt entspricht.Allerdings gibt es in den

Volkswirtschaften der meisten Länder auch Arbeitslosigkeit.

Page 64: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 64

Mit Hilfe der Effizienzlohntheorie kann das Bestehen von Arbeitslosigkeit und Lohndiskriminierung erklärt werden.In Entwicklungsländern hängt die

Produktivität aus nahrungstechnischen Gründen vom Lohnsatz ab.

Asymmetrische Information auf dem Arbeitsmarkt: Die Effizienzlohntheorie

Page 65: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 65

Um die Arbeitslosigkeit und die Lohndiskriminierung in den USA zu erklären, eignet sich das Shirking-Modell besser. Es beruht auf der Annahme vollkommener

Wettbewerbsmärkte. Allerdings können die Arbeiter entweder arbeiten oder

sich drücken. Da die Informationen über die Leistung begrenzt sind,

werden die betreffenden Arbeiter unter Umständen nicht entlassen.

Asymmetrische Information auf dem Arbeitsmarkt: Die Effizienzlohntheorie

Page 66: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 66

Ohne das Drückebergertum ist der Marktlohngleich w*, und im Punkt L*

besteht Vollbeschäftigung.

Arbeits-nachfrage

w*

L*

SL

Arbeitslosigkeit im Shirking-Modell

Arbeits-menge

LohnNichtdrückeberger-Nebenbedingung

Die Nichtdrückeberger-Nebenbedingunggibt den Lohnsatz an, der

notwendig ist, um dieArbeiter vom Bummeln abzuhalten.

we

Le

Zum Gleichgewichtslohn, We stellt das Unternehmen Le Arbeitskräfte ein,wodurch eine Arbeitslosigkeit von L* - Le geschaffen wird.

Page 67: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 67

Effizienzlöhne bei der Ford Motor Company

Personalfluktuation bei Ford 1913: 380%

1914: 1000%Durchschnittlicher Tageslohn = $2 -

$3.Ford erhöhte den Lohn auf $5.

Page 68: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Kapitel 17 Folie 68

Effizienzlöhne bei der Ford Motor Company

ErgebnisseProduktivität stieg um 51%.

Die Fehlzeiten halbierten sich.

Die Rentabilität stieg von $30 Millionen im Jahr 1914 auf $60 Millionen im Jahr 1916.

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Kapitel 17 Folie 69

Zusammenfassung

Asymmetrische Information führt zu einem Marktversagen, bei dem schlechte Produkte dazu neigen, gute Produkte vom Markt zu verdrängen.

Auf Versicherungsmärkten kommt es häufig zu asymmetrischer Information, da der Versicherungsnehmer bessere Informationen über das gegebene Risiko hat als die Versicherungsgesellschaft.

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Kapitel 17 Folie 70

Zusammenfassung

Durch asymmetrische Information kann es für die Eigentümer von Unternehmen aufwändig werden, das Verhalten der Führungskräfte des Unternehmens genau zu überwachen.

Asymmetrische Information kann eine Erklärung dafür sein, warum es auf Arbeitsmärkten beträchtliche Arbeitslosigkeit gibt, obwohl einige Arbeitskräfte aktiv nach Arbeit suchen.

Page 71: Kapitel 17 Märkte mit asymmetrischer Information

Ende Kapitel 17

Märkte mit asymmetrischer

Information

Märkte mit asymmetrischer

Information