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Kasper & Kollegen Rechtsanwälte Kassel Wolfsschlucht 18A 34117 Kassel Telefon: 0561/20865900 Telefax: 0561/20856909 www.rae-med.de 28.01.16 Dr. Joachim Kasper

Kasper & Kollegen Rechtsanwälte · 28.01.16 Dr. Joachim Kasper Versorgungsstärkungsgesetz - Auswirkungen auf die ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen-

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Kasper & Kollegen Rechtsanwälte

Kassel

Wolfsschlucht 18A 34117 Kassel

Telefon: 0561/20865900 Telefax: 0561/20856909

www.rae-med.de

28.01.16 Dr. Joachim Kasper

Dr. Joachim Kasper 28.01.16

Versorgungsstärkungsgesetz - Auswirkungen auf die ambulanten und stationären

Versorgungsstrukturen-

Dr. Joachim Kasper 28.01.16

Zweitmeinung

Dr. Joachim Kasper 28.01.16

GKV-VSG

Zweitmeinung (§ 27b SGB V)

… bei Indikation zu einem planbaren Eingriff, wenn Gefahr der Indikationsausweitung besteht Berechtigt zur Erbringung der Zweitmeinung:

•  Zugelassene Ärzte •  MVZ •  Ermächtigte Ärzte und ermächtigte Einrichtungen •  Zugelassene Krankenhäuser

═► GemBA erstellt Richtlinie zur Zweitmeinung - Indikation - Berechtigte

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GKV-VSG

Zweitmeinung (§ 27b SGB V) ═► Arzt muss Patient über sein Recht aufklären, dass er eine Zweitmeinung einholen kann. ═► Arzt hat Patient auf geeignete Leistungserbringer (Zweitmeinung) hinzuweisen ═► Aufklärung i.d.R. ≥ 10 Tage vor dem geplanten Eingriff ═► EBM-Ziffer ist zu schaffen

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Entlassmanagement

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GKV-VSG

Entlassmanagement (§ 39 SGB V)

═► Versicherte hat Anspruch auf Entlassmanagement

═► Versicherte muss in Entlassmanagement einwilligen

═► Entlassmanagement ist/bleibt Teil der Krankenhausbehandlung ╚► KH kann Entlassmanagement an VA / MVZ delegieren (Konkretisierung durch KBV/DKG/GKV-Spitzenverband/Rahmenvertrag)

╚► soweit für die Versorgung nach Entlassung notwendig, kann KH a) AU-Bescheinigungen ausstellen b) Hilfsmittel verordnen c) Heilmittel verordnen d) Transporte verordnen e) Haushaltshilfe verordnen f) AM verordnen (kleinste Packung gem.

Packungsgrößenverordnung)

╚► Ziel des eingeschränkten Verordnungsrechts = Überbrückung der Übergangsphase stationär → ambulant

Bis zu 7 Tagen

GKV-VSG

Entlass- und Versorgungsmanagement (§§ 11, 39 SGB V)

Ø  Entlassmanagement kann vom Krankenhaus „delegiert“ werden

(BGH, Urteil vom 13.03.2014, Az.: I ZR 120/13)

28.01.16 Dr. Joachim Kasper

Dr. Joachim Kasper 28.01.16

GKV-VSG

Entlassmanagement (§ 39 SGB V) ═► Abgabe der Arzneimittel

(§ 14 ApoG)

═► Wirtschaftlichkeit gem. ambulanter Versorgung

═► Regelung in Arzneimittel-RL

durch KH-Apotheke

vs. durch Apotheke

bei Verordnung gem. § 39 SGB V

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GKV-VSG

Arzneimittelversorgung bei Entlassmanagement Verordnung durch: Krankenhaus

Abgabe / Mitgabe

durch KH-Apotheke

durch potheke

Situation des Entlassmanagements

Zur Überbrückung benötigte Menge, wenn • Wochenende folgt • Feiertag folgt • Bei Verordnung häuslicher Krankenpflege < 3 Tage

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Arzneimittelversorgung

Entlassmanagement (§ 39 Abs.1a SGB V ) vs. Mitgabe bei Überbrückung

Mitgabe ist unter dem Blickwinkel der „Wirtschaftlichkeit“ gegenüber Verordnung gem. § 39 Abs. 1a SGB V vorrangig, wenn die medikamentöse Behandlung durch die Reichweite der mitgegebenen Arzneimittel abgeschlossen werden kann (§ 8 AMRL)

Dr. Joachim Kasper 28.01.16

GKV-VSG

Öffnung der Krankenhäuser in den ambulanten

Versorgungsbereich

• Ermächtigung des Krankenhausarztes (§ 116 SGB V) • Ambulante Behandlung durch Krankenhäuser bei Unterversorgung ( § 116 a SGB V) • Ambulante spezialärztliche Versorgung (§ 116 b SGB V)

§  Altregelung für 3 Jahre §  bei onkologischen und rheumatischen Erkrankungen keine Beschränkung

auf schwere Verlaufsformen

• Hochschulambulanzen sind zur ambulanten ärztlichen Behandlung ermächtigt (§ 117 SGB V)

• Erweiterung der Ermächtigung für Krankenhäuser zur ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung (§ 118 SGB V)

Dr. Joachim Kasper 28.01.16

Ambulante spezialfachärztliche Versorgung -  ASV - § 116 b SGB V -

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ASV

Die ASV stellt einen eigenständigen Versorgungsbereich außerhalb

der vertragsärztlichen Versorgung dar.

Die ASV umfasst die Diagnostik und Behandlung komplexer, schwer

therapierbarer Krankheiten, die je nach Krankheit eine spezielle

Qualifikation, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und besondere

Ausstellungen erfordern. (vgl. § 116 b Abs. 1 SGB V)

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A S V

Ambulant Krankenhaus

I III II

ASV - § 116 b SGB V

-

Eigenständiger Versorgungsbereich

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ASV

Anforderung an die Struktur- und Prozessqualität

Personelle Anforderungen

Interdisziplinäres Team 1. Ebene: TEAMLEITUNG 2. Ebene: KERNTEAM 3. Ebene: HINZUZUZIEHENDE Fachärzte

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MVZ

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GKV-VSG

Politisches Ziel: „Reduzierung der Vertragsarztsitze in

überversorgten Gebieten und Stärkung der

Versorgung in „unterversorgten“ Gebieten“

Instrumente: a) „Verhinderung der Nachbesetzung bei

Praxisabgabe“

b) Förderung der Niederlassung

Organisationsstrukturen

Anzahl der Zulassungen 2.073

Gesamtzahl der im MVZ tätigen Ärzte 13.465

Vertragsärzte 1.346

Ärzte im Anstellungsverhältnis 12.119

MVZ-Größe Ø 6,5 Ärzte

vorwiegende Gründer Vertragsärzte und Krankenhäuser

In Trägerschaft von Vertragsärzten 40,7 %

In Trägerschaft eines Krankenhauses 38,4 %

Andere Träger 20,9 %

Am häufigsten beteiligte Facharztgruppen

Hausärzte und Internisten, Chirurgen

Quelle: KBV

MVZ Stand : 31.12.2014

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Organisationsstrukturen

MVZ

Neuerungen seit dem 01.08.2015

•  Merkmal „fachübergreifend“ ist entfallen

•  Kommunen können MVZ gründen

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Optionen der Praxisabgabe

Wer betreibt MVZ?

Fremder „Dritter“ - Krankenhaus - Vertragsarzt - Dialysebetreiber - Gemeinnützige Träger, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen

„abgebender“ Vertragsarzt (seit 01.08.2015) - Vertragsärzte gründen MVZ, verzichten auf vertragsärztliche Zulassung und bleiben Gesellschafter dieses MVZ -  Arzt verliert Gesellschafter stellung, wenn Anstellung im MVZ endet.

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Optionen der Praxisabgabe

Modell: „freiberufliche Praxisabgabe“

Vertragsarzt

Antrag auf Ausschreibung an Zulassungs-ausschuss

Ausschreibung (-)

Ausschreibung (+)

KV hat dem VA den Verkehrswert der Praxis zu entrichten

Ausschreibung in KV-Blatt

Auswahlverfahren über Praxisnachfolge durch ZA

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Optionen der Praxisabgabe

„Nachbesetzung aus Versorgungsgründen

nicht erforderlich“

→ Versorgungsgründe: a) besteht ein besonderer lokaler oder aa) qualifikationsbezogener Versorgungsbedarf? bb) Wird eine spezielle Fachrichtung benötigt cc) besteht die Bereitschaft den Sitz in eine

schlecht versorgte Region zu verlegen? dd) sollte das Versorgungsangebot der BAG/MVZ

erhalten bleiben? ee) werden besondere Versorgungsbedürfnisse

abgedeckt (z.B. Versorgung Behinderter)? b) wirtschaftliche Interessen z.B. in GP sollen berücksichtigt werden

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Optionen der Praxisabgabe

Modell: „Praxisabgabe und Anstellung“

1) Anstellung bei Vertragsarzt (§ 103 Abs. 4b SGB V)

Option: Vertragsarzt verzichtet im Planungsbereich auf seine vertragsärztliche Zulassung, um bei einem Vertragsarzt

als angestellter Arzt tätig zu werden:

•  keine Ausschreibung der vertragsärztlichen Zulassung

•  keine Möglichkeit für ZA die vertragsärztliche Zulassung

„aufzukaufen“

•  Anstellung muss mindestens 2 Quartale andauern

Umgehung der Ausschreibung!

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Optionen der Praxisabgabe

Modell: „Praxisabgabe und Anstellung“

2) Anstellung bei MVZ (§ 103 Abs. 4a SGB V)

Option: Vertragsarzt verzichtet im Planungsbereich auf seine vertragsärztliche Zulassung, um bei einem MVZ als

angestellter Arzt tätig zu sein:

•  keine Ausschreibung der vertragsärztlichen Zulassung

•  keine Möglichkeit für ZA die vertragsärztliche Zulassung

„aufzukaufen“

•  Anstellung muss mindestens 2 Quartale andauern

Umgehung der Ausschreibung!

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