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Wir möchten mit dem 4. Ratschlag folgenden Fragen nachgehen: Welche demokratischen Mitbestimmungsstrukturen gibt es in Kitas, Schule und Stadtteil? Wie können sie aufeinander aufbauen? Welche Ideen und Konzepte gibt es für eine durchgängige demokratische Bildung? Welche Strukturen helfen dabei, Partizipation verbindlich in den Einrichtungen eingebunden werden? Wie gelangen wir von Überzeugung zu konkretem pädagogischen Handeln? Kinderrechte: Keimzelle der Demokratie 4. Ratschlag der Bildungslandschaft Gröpelingen Quartiersbildungszentrum Morgenland (QBZ) Neue Anforderungen an die Demokratiebildung In Zeiten, in denen die weltoffene Demokratie unter Druck gerät, erscheint die Auseinandersetzung mit politischer Teilhabe wichtiger denn je. Echte Mitbestimmung, eine demo- kratische Kultur und die Wahrnehmung ihrer Rechte sind be- reits für Kinder und Jugendliche entscheidend. Die Forderung nach mehr Partizipation ist im Bildungsbereich längst ange- kommen. Im besten Fall wird Beteiligung nicht als lästig oder als bloßes Mittel zum Zweck verstanden, sondern als eigen- ständiges Recht von Kindern aufgefasst. Bildungslandschaften als Motor Eine Bildungslandschaft verfolgt den Anspruch, inner- halb eines Sozialraums Lernprozesse entlang des Lebenslaufs zu planen und dynamisch zu gestalten. In Bezug auf politische Bildung kann das bedeuten, die bestehenden Bildungsange- bote und Mitbestimmungsformen aufeinander abzustimmen und gegebenenfalls weitere anzuregen. Im Gegensatz zu De- mokratiebildung in der einzelnen Kita, Schule oder Stadttei- leinrichtung, gibt es für institutionsübergreifende Ansätze we- nig Vorbilder – man betritt Neuland. Kinderrechts- und Demokratiebildung in Gröpelingen Partizipation ist ein wesentliches Kinderrecht – überall. Im Stadtteil Gröpelingen ergeben sich für die Einrichtungen zusätzliche Anforderungen, etwa die massiven Armuts-, Exklu- sions- und Rassismuserfahrungen oder der Umstand, dass ein Drittel der Gröpelinger*innen nicht wahlberechtigt sind, weil sie zwar in Deutschland leben, aber keinen deutschen Pass haben und ihnen somit ein wichtiges Bürgerrecht verwehrt bleibt. Alle Bildungseinrichtungen in Gröpelingen verbindet die gemeinsam geteilte Verantwortung für die Handlungs- kompetenz der hier lebenden Kinder, Jugendlichen und Er- wachsenen. Der Verbund hat entschieden, sich auf den Weg zu machen und die Demokratie- und Kinderrechtsbildung weiterzuentwickeln. 18. September 2019 KINDERRECHTE: KEIMZELLE DER DEMOKRATIE 4. Ratschlag der Bildungslandschaft Gröpelingen Fachtagung für Mitarbeiter*innen aus Kitas, Schulen, Bildungs- und Stadtteileinrichtungen, Vertreter*innen aus den Fachressorts und der Politik Mittwoch, 18. September 2019 / 13 – 18 Uhr › QUARTIERSBILDUNGSZENTRUM MORGENLAND Morgenlandstraße 43 28237 Bremen Anmeldung im Lokalen Bildungsbüro bis zum 30. August 2019 unter T 0421.361 811 92 [email protected] Ansprechpartnerin: Frauke Kötter Die Tagung ist als Fortbildung für Lehrkräfte anerkannt. Die Teilnahme ist kostenfrei. www.gröpelingen-bildet.de Vorläufiges Programm, Stand 1. Juli › Informationen Freie Hansestadt Bremen Die Senatorin für Kinder und Bildung

KinDeRRechte: KeiMZelle DeR DeMoKRatie Bildungslandschaft … · 2019. 7. 2. · Workshop geht der Frage nach, wie eine Bildungslandschaft jen-seits „langweiliger“ Gremien eine

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Page 1: KinDeRRechte: KeiMZelle DeR DeMoKRatie Bildungslandschaft … · 2019. 7. 2. · Workshop geht der Frage nach, wie eine Bildungslandschaft jen-seits „langweiliger“ Gremien eine

Wir möchten mit dem 4. Ratschlag folgenden Fragen nachgehen:

Welche demokratischen Mitbestimmungsstrukturen gibt es in Kitas, Schule und Stadtteil?

Wie können sie aufeinander aufbauen? Welche Ideen und Konzepte gibt es für eine durchgängige demokratische Bildung?

Welche Strukturen helfen dabei, Partizipation verbindlich in den Einrichtungen eingebunden werden?

Wie gelangen wir von Überzeugung zu konkretem pädagogischen Handeln?

Kinderrechte: Keimzelle der Demokratie4. Ratschlag der Bildungslandschaft GröpelingenQuartiersbildungszentrum Morgenland (QBZ)

Neue Anforderungen an die Demokratiebildung

In Zeiten, in denen die weltoffene Demokratie unter Druck gerät, erscheint die Auseinandersetzung mit politischer Teilhabe wichtiger denn je. Echte Mitbestimmung, eine demo-kratische Kultur und die Wahrnehmung ihrer Rechte sind be-reits für Kinder und Jugendliche entscheidend. Die Forderung nach mehr Partizipation ist im Bildungsbereich längst ange-kommen. Im besten Fall wird Beteiligung nicht als lästig oder als bloßes Mittel zum Zweck verstanden, sondern als eigen-ständiges Recht von Kindern aufgefasst.

Bildungslandschaften als Motor

Eine Bildungslandschaft verfolgt den Anspruch, inner-halb eines Sozialraums Lernprozesse entlang des Lebenslaufs zu planen und dynamisch zu gestalten. In Bezug auf politische Bildung kann das bedeuten, die bestehenden Bildungsange-bote und Mitbestimmungsformen aufeinander abzustimmen und gegebenenfalls weitere anzuregen. Im Gegensatz zu De-mokratiebildung in der einzelnen Kita, Schule oder Stadttei-leinrichtung, gibt es für institutionsübergreifende Ansätze we-nig Vorbilder – man betritt Neuland.

Kinderrechts- und Demokratiebildung in Gröpelingen

Partizipation ist ein wesentliches Kinderrecht – überall. Im Stadtteil Gröpelingen ergeben sich für die Einrichtungen zusätzliche Anforderungen, etwa die massiven Armuts-, Exklu-sions- und Rassismuserfahrungen oder der Umstand, dass ein Drittel der Gröpelinger*innen nicht wahlberechtigt sind, weil sie zwar in Deutschland leben, aber keinen deutschen Pass haben und ihnen somit ein wichtiges Bürgerrecht verwehrt bleibt. Alle Bildungseinrichtungen in Gröpelingen verbindet die gemeinsam geteilte Verantwortung für die Handlungs-kompetenz der hier lebenden Kinder, Jugendlichen und Er-wachsenen. Der Verbund hat entschieden, sich auf den Weg zu machen und die Demokratie- und Kinderrechtsbildung weiterzuentwickeln.

18. September 2019

KinDeRRechte:KeiMZelle DeRDeMoKRatie 4. Ratschlag der Bildungslandschaft Gröpelingen

Fachtagung für Mitarbeiter*innen aus Kitas, Schulen, Bildungs- und Stadtteileinrichtungen, Vertreter*innen aus den Fachressorts und der Politik

Mittwoch, 18. September 2019 / 13 – 18 Uhr

› QUaRtieRSBilDUnGSZentRUM MoRGenlanDMorgenlandstraße 4328237 Bremen

anmeldung im lokalen Bildungsbüro bis zum 30. August 2019 unterT 0421.361 811 [email protected]: Frauke Kötter

Die Tagung ist als Fortbildung für Lehrkräfte anerkannt.Die Teilnahme ist kostenfrei.

www.gröpelingen-bildet.de

Vorläufiges Programm, Stand 1. Juli

› informationen FreieHansestadtBremen

Die Senatorin fürKinder und Bildung

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› Programm

13 Uhr › Anmeldung und Get Together mit Mittagsimbiss

14 Uhr › Begrüßung

14.30 Uhr › Vortrag

› Junge Menschen haben ein Recht auf MitspracheIm November jährt sich die Verabschiedung der UN-Kinderrechts-konvention zum 30. Mal. Kinder genießen Rechte nicht nur zu ih-rem Schutz, sondern auch zur aktiven Gestaltung ihres Lebens, ihrer Entwicklung und ihrer Bildung. Partizipation ist als ein ei-genständiges Recht von Kindern und Jugendlichen verankert; sie muss als Grundprinzip bei der Umsetzung aller Kinderrechte be-rücksichtigt werden. Im Bildungsbereich ergibt sich deshalb der Auftrag, eine Kultur der Kinderrechte zu fördern, indem zum einen Wissen über sie vermittelt wird und zum anderen Kinder und Ju-gendliche am Bildungsgeschehen beteiligt werden.n.n.

15.30 Uhr › Pause

16 Uhr › Parallele Workshops

› Kids takeoverAm internationalen Tag der Kinderrechte, dem 20. November, er-heben Kinder und Jugendliche überall auf der Welt ihre Stimmen für die Kinderrechte und übernehmen das Ruder von Erwachse-nen – in der Schule, in der Stadt und in den Medien. UNICEF hat konkrete Aktionsvorschläge für Schulklassen ab Jahrgang 3 her-vorragend vorbereitet, die in dem Workshop vorgestellt werden, sodass sie an allen Gröpelinger Schulen ein Kids Takeover geplant werden kann.laura Serhat _Unicef Bremen (angefragt)

› BeschwerdemanagementStrukturierte Beschwerdeverfahren für Kinder in Kindertagesein-richtungen sind gesetzlich vorgeschrieben und ein elementarer Bestandteil von aktivem Kinderschutz. Der Workshop klärt an-hand eines vom Institut für Partizipation und Bildung entwickelten 8-Fragen-Konzeptes, wie Beschwerdeverfahren eingeführt werden können. Das Konzept ist universell und altersstufenübergreifend anwendbar, wenn es methodisch an den Entwicklungsstand der Kinder angepasst wird.Daniel Frömbgen _Kindheitswissenschaftler, Institut für Partizi-pation und Bildung

› #netzrevolte _lernen durch engagementAm Beispiel des Modellprojektes #netzrevolte wird ein Ansatz vor-gestellt, der Schulen darin unterstützt, Kinder und Jugendliche für die digitale Gesellschaft stark zu machen. Die Teilnehmer*innen lernen das Modell der „Demokratiekompetenz bei Lernen durch Engagement“ kennen und erhalten Einblicke in pädagogische Me-thoden aus dem Projekt. Davon ausgehend sollen am Beispiel von Service-Learning Perspektiven und Potenziale von jungem Enga-gement in der digitalen Gesellschaft diskutiert werden.Franziska Ziep _Stiftung Lernen durch Engagement

› Projekte statt Gremien. Demokratie für Jugendliche braucht tempo und themenEine Legislaturperiode ist für einen jungen Menschen eine un-überschaubare Zeitspanne: Aufregend, wechselhaft, unplanbar. Dennoch haben viele Jugendliche Interesse an politischen Themen und Entwicklungen, sei es in Deutschland oder in der Welt. Der Workshop geht der Frage nach, wie eine Bildungslandschaft jen-seits „langweiliger“ Gremien eine moderne, lebendige, an Themen und Projekten orientierte Demokratiebildung erreichen kann.n.n.

17.30 Uhr › Abschluss18.00 Uhr › Ende

Vorläufiges Programm, Stand 1. Juli› QBZ Morgenland / 4. Ratschlag der Bildungslandschaft Gröpelingen 18. September 2019 / 13 - 18 Uhr