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So spannend kann Weiterbildung sein. Vertrauensleute, die fit in Sachen Tarifpolitik werden wollen, können jetzt einen Tarifführer- schein machen. Die „Ausbildung“ befasst sich mit den Schwerpunkten Tarifpolitik und Tarifmarketing. Ziel ist die Vorbereitung auf die aktive Begleitung von Tarifrunden im Betrieb. Von der gewerkschaftlichen Willensbildung bis zur Durchsetzung der Tarifforderung. Eine „Führerscheinprüfung“ und die Verleihung des Zertifikats schließen das Seminar ab. Inhalte sind: Grundlagen, Strukturen und Begriffe der Tariflandschaft in Deutschland Geschichte der Tarifpolitik und der gewerkschaftlichen Kampfmittel Einführung in die IG BCE-Tarifpolitik Tarifverträge lesen können Zeitlicher und inhaltlicher Ablauf von Tarifrunden Neuere Entwicklungen in der Tarifvertragslandschaft Tarifmarketing Termine und Orte der Weiterbildung: 19. bis 24. August in Kagel-Möllenhorst 16. bis 21. September in Bad Münder 4. bis 9. November in Haltern am See Anmeldung und mehr Infos: Eine Anmeldung ist nur über die Bildungsobleute der BASF-Sparten möglich! [email protected] IMPRESSUM | Herausgeber: IG BCE Bezirk Ludwigshafen, Rathausplatz 10+12, 67059 Ludwigshafen | Verantwortlich: Gunther Kollmuß | Redaktion: Swenja Knüttel | Fotos: IG BCE, BASF - The Chemical Company Gestaltung/Layout: PMinteractive GmbH, Prinzenstraße 1, 30159 Hannover | Druck: BWH GmbH, Beckstraße 10, 30457 Hannover CHEMIEKURIER Gunther Kollmuß klar. Nach einem kurzen Resümee über das gute Ergebnis der Betriebsratswahlen widmete sich der Gewerkschafter dem großen Thema der nächsten Monate: der Tarifrunde 2018. „Die Beschäf- tigen haben eine deutliche Entgeltsteigerung verdient“, betonte der Bezirksleiter. „Wir fordern deshalb 6 Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 12 Monaten!“ Mit deutlichen Worten zur Altersfreizeit schloss Gunther Kollmuß seine Rede: „Wir wissen, dass vor allem auf den Schichten zusätzliche Arbeit, die durch die Altersfreizeiten entsteht, kompensiert werden muss. Wir haben unseren Preis dafür bereits vor Jahren bezahlt. Nun muss eine klare Personalbemessung her. Darum sagen wir, Finger weg von der Altersfreizeit!“ Chancen für Wachstum Eine sehr gute Portfolio-Erweiterung für die BASF sei der Erwerb der Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäfte von Bayer gewesen. „Die Akquisition ermöglicht uns neue Fähigkeiten und zusätzliche Chancen für Wachstum und Innovationen. Ein absolut notwendiger Schritt. Damit haben wir uns in die Champions League des Pflanzen- schutzes katapultiert“, freute sich der Arbeitsdirektor Michael Heinz. Mehr Verantwortung Und dann hatte natürlich auch noch der neue Vorstandsvorsitzende das Wort. Dr. Martin Brudermüller appellierte an die Anwesenden: „Wir brauchen mehr positive Energie, mit der wir unsere Lust auf Zukunft beflügeln. Wir müssen unsere Prozesse vereinfachen und verschlanken. So werden wir schneller und die persönliche Verantwortung nimmt zu. Ich bin mir sicher, dass Ihnen so Ihre Arbeit mehr Spaß machen wird!“ Alle im Unternehmen müssten an einem Strang ziehen. „Wir müssen Ehrlichkeit und Transparenz fördern, und auch mehr Emotionen und Begeisterung zeigen. Denn Emotionen sind positive Energie für unsere Herzen und unseren Verstand bei allem, was wir tun“, sagte Brudermüller. Richtige Balance finden Auffallend sei, dass die Qualität externer Leistungen und Güter abnähme, äußerte sich Werksleiter Dr. Uwe Liebelt besorgt. Der Demografische Wandel träfe auch auf die Kontraktoren zu. Unter anderem deshalb habe man im Mai 2016 das Projekt Zukunftsbild Werk Ludwigshafen gestartet. Alle 15 Hebel des Projektes, mit denen die Produktivität, die Sicherheit sowie die Verbundsynergien am Standort verbessert werden sollen, seien in der Umsetzung. Ihm persönlich liegt die Kleinteiligkeit der Prozessschritte im Magen. „Wir müssen die Prozessschritte permanent überprüfen und da, wo es nötig ist, neu justieren“, versprach Liebelt. Es gilt, die richtige Balance zu finden und den Menschen zu ermöglichen, die Prozesse noch zu überblicken. CHEMIEKURIER Informationen für IG BCE-Mitglieder bei der BASF SE - Ludwigshafen | Ausgabe 3/2018 13. Juni 2018 ES WIRD MEHR ALS NUR EIN STROHFEUER ERWARTET KOMMENTAR Gunther Kollmuß | IG BCE Bezirksleiter Starke Vertrauensleute Die BASF-Vertrauensleute-Voll- versammlung hat wieder sehr gut belegt, dass ein konstruktives Miteinander, ein Austausch auf Augenhöhe die beste Basis für eine stabile Unternehmensent- wicklung ist. Dass der neu gewählte Vorstands- vorsitzende Herr Dr. Martin Brudermüller zu Beginn seiner jungen Amtszeit fast 2 Stunden mit den Vertrauensleuten diskutierte, dass er sie als Sensoren für Probleme und Empfindungen am Standort einschätzt, drückt schon eine hohe Wertschätzung aus. Zudem legt das Unternehmen mit „Nachgehakt“ auch immer wieder sehr gut dar, dass es mit hoher Ernsthaftigkeit auf Anregungen und Kritik der Vertrauensleute reagiert und deren Ideen aufnimmt. Viele Kommentare aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen haben jedoch auch gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt. Das beginnt bei der nachhaltigen Veränderung einer einmal aufgenommenen Kritik, geht über den weiteren Ausbau einer besseren internen Kommunikation und endet zum Beispiel bei einer besseren Rollenbeschreibung der betrieblichen Ausbildung vor Ort. Wenn Brudermüller mehr positive Energie fordert, mit der die Lust auf Zukunft entwickelt wird, dann trifft diese durch- aus berechtigte Forderung auf die vielen Erfahrungen bei den Kolleginnen und Kollegen zu. Trotz Ideen, Anregungen und Kritik, die sie in ihrem jeweiligen Arbeitszusammenhang eingebracht haben, mussten sie dann erleben, dass diese aus organisatorischen oder kostenrechnerischen Gründen nicht umgesetzt wurden oder schlimmer noch, sie haben eine Sanktionierung durch Vorgesetzte erfahren, sollten jetzt wertgeschätzt werden. Dennoch: Die Richtung stimmt. Denn mit den Vertrauensleu- ten, mit dem gewollten Ausbau von Ehrlichkeit und Transpa- renz und dem Ausleben bzw. Einbringen von Emotionen und Begeisterung im Rahmen der täglichen Arbeit sind wichtige Grundlagen für einen konstruktiven Dialog gegeben. So können Betriebsräte und Vertrauensleute, Unternehmen und IG BCE zusammen die kritischen Punkte offen auf den Tisch legen und konstruktiv bearbeiten. Das ist gelebte Sozialpart- nerschaft. Euer Gunther Kollmuß Das Ergebnis der Betriebsratswahlen, die Fortschreibung der Standortver- einbarung sowie die aktuelle Tarifrunde waren Themen der Vollversamm- lung der BASF SE-Vertrauensleute am 29. Mai 2018 im BASF-Feierabend- haus. Und daneben war dann noch der mit Spannung erwartete Auftritt von Martin Brudermüller, dem neuen Vorstandsvorsitzenden der BASF SE. Zahlreiche Vertrauensleute, unter den über 1300 Anwesenden nutzten die Gelegenheit, mit dem neuen Mann an der Spitze in den Dialog zu treten. „Es freut uns sehr, dass sich Martin Brudermüller direkt nach seinem Amtsantritt Zeit für die Vertrauensleute genommen hat. Das ist ein gutes Signal“, brachte es IG BCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß auf den Punkt. Bei der Veranstaltung im Feierabendhaus war neben dem konstruktiven Austausch auch Platz für Emotionen. Da begeisterte Vertrauensmann Enzo Corsino mit seinen offenen Worten an die Konzernspitze: „Was Sie gesagt haben, Herr Brudermüller, berührt mein Herz. Aber ich werde trotzdem ganz genau beobachten, ob Sie ein richtiges Holz- oder nur ein kurzes Strohfeuer entfachen!“ Fortschreibung der Standortvereinbarung „Ich möchte heute allen Kolleginnen und Kollegen, die sich so großartig bei den Betriebsratswahlen engagiert haben, danken. Es war keine einfache Zeit und hat jedem viel abverlangt, und so manches private Vorhaben wurde zurückgestellt“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Sinischa Horvat und blickte auf die Arbeit der letzten Monate zurück. Dabei ging er auch auf das Projekt Zukunftsbild Werk Ludwigshafen ein. „Das bedeutet Chancen, aber auch einen tiefgreifenden Wandel für die Mitarbeiter. Diesen Wandel mitzugestalten und für gute Arbeit zu sorgen, ist eines unserer zentralen Anliegen“, so Horvat weiter. Denn: „Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt.“ Als Beispiel nannte er die neuen Arbeits- plätze zur Steuerung der AGVs. Darüber werde der Betriebsrat in den nächsten Monaten mit dem Unternehmen intensive Gespräche führen. Mobilität war ein weiteres Thema, mit dem sich Horvat kritisch auseinandergesetzt hat. Nach Abschluss der umfassenden Mobilitätsumfrage ginge es nun darum, verschiedene Lösungsan- sätze zu diskutieren und Verbesserungen zu erreichen. Zentraler Schwerpunkt der neuen Amtsperiode sei die Fortschreibung der Standortvereinbarung mit all ihren Schutzmechanismen. „Wir wollen, dass Ludwigshafen als integrierter Verbundstandort mit Produktion, Forschung und Entwicklung, Vermarktung, Infrastruk- tur- und Serviceleistungen sowie seinen Kompetenzzentren mit seiner zentralen Rolle im Konzern zukunftsfähig weiterentwickelt wird“, erklärte Horvat. Einblicke in die Tarifrunde 2018 „Wir erwarten nicht nur den Erhalt der BASF SE als geschlossenen Verbund, sondern auch deren Ausbau“, stellte der IG BCE-Bezirksleiter Weitere Themen Von links nach rechts: Dr. Hans Oberschulte, Waldemar Helber, Sinischa Horvat, Michael Heinz, Dr. Martin Brudermüller, Dr. Uwe Liebelt Tarifrunde Chemie 2018: Mehr Entgelt Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen Wir fordern ... Quantensprung beim Urlaubsgeld IG BCE-Service Kinoabend / Interessantes zum Frauenwahlrecht Vorstellung Cihan Yüksel – neu im Bezirksteam Tarifführerschein – Termine Fußball-WM: IG BCE-Mitgliederwerbeaktionen 2 SEITE 3 SEITE 4 SEITE KINOABEND PERSONELLES Die verfassungsrechtlichen Grundlagen zum Frauenwahl- recht wurden 1918 in Weimar geschaffen. Dieser „Errungen- schaft“ war ein jahrzehntelanger Kampf im Kaiserreich und in anderen europäischen Ländern vorausgegangen. Erstmals in Deutschland konnten Frauen am 19. Januar 1919 an die Wahlurne gehen und gewählt werden. Die Gunst dieser Stunde nutzten zahlreiche Frauen: Die Wahlbeteili- gung lag bei 82,3 % (im Vergleich dazu 82,4 % Männer). 300 Frauen kandidierten damals, 37 wurden in den Reichs- tag gewählt. Die erste Frau am Rednerpult war Sozialforscherin und Sozialdemokratin, Marie Juchacz. Im Nachbarland Schweiz drehten die Uhren bedeutend langsamer. Dort dürfen Frauen erst seit 1971 wählen. Voraus- gegangen war eine Volksabstimmung unter der männlichen Bevölkerung. 1949 steht die Gleichstellung im deutschen Grundgesetz. Laut Art. 3, Abs. 2: „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“. 1952 erließ der Bundestag das Mutterschutzgesetz. 1997 wird die Vergewaltigung in der Ehe in Deutschland unter Strafe gestellt. 2018 wird das Gesetz des Mutterschutzrechts neugeregelt. Auf Anhieb erfolgreich war die neue Aktion des Bezirksfrauen- ausschusses (BFA) Ludwigshafen zum Internationalen Frauentag: Rund 140 Kolleginnen folgten der Einladung in ein Programmkino der besonderen Art: ins „Capitol“ in Limburgerhof. Nach einem Sektempfang lief der Streifen „Die göttliche Ordnung“, passend zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“. Der Film beschreibt den Kampf um die Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz. „Wir sind nicht nur sehr zufrieden mit den vielen Anmeldun- gen unserer weiblichen Mitglieder. Wir freuen uns vor allem darüber, dass wir für die Entscheidung, klischeebehaftete Frauen- tagsgeschenke außen vor zu lassen, die häufig unter prekären Beschäftigungs- bedingungen im Ausland gefertigt werden, so viel positives Feedback be- kommen haben“, resü- mierte Monika Haag, Vorsitzende des BFA. Seit Anfang Mai bereichert Cihan Yüksel das Team der IG BCE: Der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik ist der neue Gewerkschaftssekre- tär im Bezirk Ludwigsha- fen und seit 15 Jahren Mitglied der IG BCE. Davon engagiert sich Yüksel seit circa zehn Jahren in der Bildungsarbeit der IG BCE- Jugend und seit einiger Zeit auch in der Erwachse- nenbildung. Gleich nach seiner Ausbildung bei Continental AG Hannover Stöcken war Cihan Yüksel als Jugend- und Auszubildenden- vertreter tätig. Daneben absolvierte er an der Uni Hamburg mit Erfolg sein Studium im Fachbereich Sozialökonomie. „Ich betreue neben den Forschungssparten der BASF SE und der Zielgruppe für Laborbeschäftigte, die Jugendarbeit im Bezirk und befasse mich mit dem Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung“, betont der 35-Jährige, der sich auf seine neue Aufgabe freut. Interessante Fakten rund ums Frauenwahlrecht: Die IG BCE startet zur WM 2018 gleich mit zwei Mitgliederwerbeaktionen. Im IG BCE Bezirk Ludwigshafen gibt es für die Azubis ein lukratives WM-TIPPSPIEL und auf Bundesebene können Mitglieder im Zeitraum vom 14.06. bis 15.07.2018 Neumitglieder werben. AZUBI-WM-TIPPSPIEL 2018 IG BCE LU Unsere Stärke verbindet. IG BCE LU Unsere Stärke verbindet. SEITE 4 SEITE 1 SICHER DURCH DIE TARIFPOLITIK STEUERN Aufnahmescheine gibt es im IG BCE-Bezirksbüro. Es geht wieder los! Die 32 besten Teams der Welt kämpfen um den WM-Pokal. Für unsere Jungs gibt es nur ein Ziel: den Titel verteidigen! Auch Du kannst allen Grund zum Jubeln haben, denn wir belohnen die Sieger mit tollen Preisen! Lust bekommen? Teilnehmen kannst Du nur als Azubi und IG BCE-Mitglied! Beitrittserklärungen erhaltet Ihr im IG BCE-Bezirksbüro. Unser Tipp an alle Tipper: Rechtzeitig die Tipps abgeben (nicht zu kurz vor Spielbeginn) und die Bonusfragen vollständig bis zum 14.06.2018 um 16:59 beantworten! Auf geht's - wir wünschen viel Erfolg! Noch kein Mitglied? Kein Problem! Jetzt IG BCE Mitglied werden und mitmachen! Deine IG BCE Jugend Ludwigshafen WIR WÜNSCHEN ALLEN KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN EINE SCHÖNE SOMMERZEIT UND ERHOLSAME URLAUBSTAGE!

KINOABEND PERSONELLES Interessante Fakten …ludwigshafen.igbce.de/download/40868-44354/2/chemiekurier-mai-201… · Geschichte der Tarifpolitik und der gewerkschaftlichen Kampfmittel

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So spannend kann Weiterbildung sein. Vertrauensleute, die �t in Sachen Tarifpolitik werden wollen, können jetzt einen Tari�ührer-schein machen.

Die „Ausbildung“ befasst sich mit den Schwerpunkten Tarifpolitik und Tarifmarketing. Ziel ist die Vorbereitung auf die aktive Begleitung von Tarifrunden im Betrieb. Von der gewerkschaftlichen Willensbildung bis zur Durchsetzung der Tari�orderung. Eine „Führerscheinprüfung“ und die Verleihung des Zerti�kats schließen das Seminar ab.Inhalte sind:

✔ Grundlagen, Strukturen und Begri�e der Tari�andschaft in Deutschland✔ Geschichte der Tarifpolitik und der gewerkschaftlichen Kampfmittel✔ Einführung in die IG BCE-Tarifpolitik✔ Tarifverträge lesen können✔ Zeitlicher und inhaltlicher Ablauf von Tarifrunden✔ Neuere Entwicklungen in der Tarifvertragslandschaft✔ TarifmarketingTermine und Orte der Weiterbildung:19. bis 24. August in Kagel-Möllenhorst16. bis 21. September in Bad Münder4. bis 9. November in Haltern am SeeAnmeldung und mehr Infos: Eine Anmeldung ist nur über die Bildungsobleute der BASF-Sparten möglich!

[email protected]

IMPRESSUM | Herausgeber: IG BCE Bezirk Ludwigshafen, Rathausplatz 10+12, 67059 Ludwigshafen | Verantwortlich: Gunther Kollmuß | Redaktion: Swenja Knüttel | Fotos: IG BCE, BASF - The Chemical CompanyGestaltung/Layout: PMinteractive GmbH, Prinzenstraße 1, 30159 Hannover | Druck: BWH GmbH, Beckstraße 10, 30457 Hannover

CHEMIEKURIER

Gunther Kollmuß klar. Nach einem kurzen Resümee über das gute Ergebnis der Betriebsratswahlen widmete sich der Gewerkschafter dem großen Thema der nächsten Monate: der Tarifrunde 2018. „Die Beschäf-tigen haben eine deutliche Entgeltsteigerung verdient“, betonte der Bezirksleiter. „Wir fordern deshalb 6 Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 12 Monaten!“ Mit deutlichen Worten zur Altersfreizeit schloss Gunther Kollmuß seine Rede: „Wir wissen, dass vor allem auf den Schichten zusätzliche Arbeit, die durch die Altersfreizeiten entsteht, kompensiert werden muss. Wir haben unseren Preis dafür bereits vor Jahren bezahlt. Nun muss eine klare Personalbemessung her. Darum sagen wir, Finger weg von der Altersfreizeit!“

Chancen für Wachstum

Eine sehr gute Portfolio-Erweiterung für die BASF sei der Erwerb der Saatgut- und P�anzenschutzgeschäfte von Bayer gewesen. „Die Akquisition ermöglicht uns neue Fähigkeiten und zusätzliche Chancen für Wachstum und Innovationen. Ein absolut notwendiger Schritt. Damit haben wir uns in die Champions League des P�anzen-schutzes katapultiert“, freute sich der Arbeitsdirektor Michael Heinz.

Mehr Verantwortung

Und dann hatte natürlich auch noch der neue Vorstandsvorsitzende das Wort. Dr. Martin Brudermüller appellierte an die Anwesenden: „Wir brauchen mehr positive Energie, mit der wir unsere Lust auf Zukunft be�ügeln. Wir müssen unsere Prozesse vereinfachen und

verschlanken. So werden wir schneller und die persönliche Verantwortung nimmt zu. Ich bin mir sicher, dass Ihnen so Ihre Arbeit mehr Spaß machen wird!“ Alle im Unternehmen müssten an einem Strang ziehen. „Wir müssen Ehrlichkeit und Transparenz fördern, und auch mehr Emotionen und Begeisterung zeigen. Denn Emotionen sind positive Energie für unsere Herzen und unseren Verstand bei allem, was wir tun“, sagte Brudermüller.

Richtige Balance �nden

Au�allend sei, dass die Qualität externer Leistungen und Güter abnähme, äußerte sich Werksleiter Dr. Uwe Liebelt besorgt. Der Demogra�sche Wandel träfe auch auf die Kontraktoren zu. Unter anderem deshalb habe man im Mai 2016 das Projekt Zukunftsbild Werk Ludwigshafen gestartet. Alle 15 Hebel des Projektes, mit denen die Produktivität, die Sicherheit sowie die Verbundsynergien am Standort verbessert werden sollen, seien in der Umsetzung.

Ihm persönlich liegt die Kleinteiligkeit der Prozessschritte im Magen. „Wir müssen die Prozessschritte permanent überprüfen und da, wo es nötig ist, neu justieren“, versprach Liebelt. Es gilt, die richtige Balance zu �nden und den Menschen zu ermöglichen, die Prozesse noch zu überblicken.

CHEMIEKURIERInformationen für IG BCE-Mitglieder bei der BASF SE - Ludwigshafen | Ausgabe 3/2018 13. Juni 2018

ES WIRD MEHR ALS NUR EIN STROHFEUER ERWARTETKOMMENTARGunther Kollmuß | IG BCE Bezirksleiter

Starke VertrauensleuteDie BASF-Vertrauensleute-Voll- versammlung hat wieder sehr gut belegt, dass ein konstruktives Miteinander, ein Austausch auf Augenhöhe die beste Basis für eine stabile Unternehmensent-wicklung ist.Dass der neu gewählte Vorstands-vorsitzende Herr Dr. Martin Brudermüller zu Beginn seiner jungen Amtszeit fast 2 Stunden

mit den Vertrauensleuten diskutierte, dass er sie als Sensoren für Probleme und Emp�ndungen am Standort einschätzt, drückt schon eine hohe Wertschätzung aus.Zudem legt das Unternehmen mit „Nachgehakt“ auch immer wieder sehr gut dar, dass es mit hoher Ernsthaftigkeit auf Anregungen und Kritik der Vertrauensleute reagiert und deren Ideen aufnimmt.Viele Kommentare aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen haben jedoch auch gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt. Das beginnt bei der nachhaltigen Veränderung einer einmal aufgenommenen Kritik, geht über den weiteren Ausbau einer besseren internen Kommunikation und endet zum Beispiel bei einer besseren Rollenbeschreibung der betrieblichen Ausbildung vor Ort.Wenn Brudermüller mehr positive Energie fordert, mit der die Lust auf Zukunft entwickelt wird, dann tri�t diese durch-aus berechtigte Forderung auf die vielen Erfahrungen bei den Kolleginnen und Kollegen zu. Trotz Ideen, Anregungen und Kritik, die sie in ihrem jeweiligen Arbeitszusammenhang eingebracht haben, mussten sie dann erleben, dass diese aus organisatorischen oder kostenrechnerischen Gründen nicht umgesetzt wurden oder schlimmer noch, sie haben eine Sanktionierung durch Vorgesetzte erfahren, sollten jetzt wertgeschätzt werden.Dennoch: Die Richtung stimmt. Denn mit den Vertrauensleu-ten, mit dem gewollten Ausbau von Ehrlichkeit und Transpa-renz und dem Ausleben bzw. Einbringen von Emotionen und Begeisterung im Rahmen der täglichen Arbeit sind wichtige Grundlagen für einen konstruktiven Dialog gegeben. So können Betriebsräte und Vertrauensleute, Unternehmen und IG BCE zusammen die kritischen Punkte o�en auf den Tisch legen und konstruktiv bearbeiten. Das ist gelebte Sozialpart-nerschaft.

Euer Gunther KollmußEuer Gunther Kollmuß

Das Ergebnis der Betriebsratswahlen, die Fortschreibung der Standortver-einbarung sowie die aktuelle Tarifrunde waren Themen der Vollversamm-lung der BASF SE-Vertrauensleute am 29. Mai 2018 im BASF-Feierabend-haus. Und daneben war dann noch der mit Spannung erwartete Auftritt von Martin Brudermüller, dem neuen Vorstandsvorsitzenden der BASF SE. Zahlreiche Vertrauensleute, unter den über 1300 Anwesenden nutzten die Gelegenheit, mit dem neuen Mann an der Spitze in den Dialog zu treten.

„Es freut uns sehr, dass sich Martin Brudermüller direkt nach seinem Amtsantritt Zeit für die Vertrauensleute genommen hat. Das ist ein gutes Signal“, brachte es IG BCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß auf den Punkt. Bei der Veranstaltung im Feierabendhaus war neben dem konstruktiven Austausch auch Platz für Emotionen. Da begeisterte Vertrauensmann Enzo Corsino mit seinen o�enen Worten an die Konzernspitze: „Was Sie gesagt haben, Herr Brudermüller, berührt mein Herz. Aber ich werde trotzdem ganz genau beobachten, ob Sie ein richtiges Holz- oder nur ein kurzes Strohfeuer entfachen!“

Fortschreibung der Standortvereinbarung

„Ich möchte heute allen Kolleginnen und Kollegen, die sich so großartig bei den Betriebsratswahlen engagiert haben, danken. Es war keine einfache Zeit und hat jedem viel abverlangt, und so manches private Vorhaben wurde zurückgestellt“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Sinischa Horvat und blickte auf die Arbeit der letzten Monate zurück. Dabei ging er auch auf das Projekt

Zukunftsbild Werk Ludwigshafen ein. „Das bedeutet Chancen, aber auch einen tiefgreifenden Wandel für die Mitarbeiter. Diesen Wandel mitzugestalten und für gute Arbeit zu sorgen, ist eines unserer zentralen Anliegen“, so Horvat weiter. Denn: „Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt.“ Als Beispiel nannte er die neuen Arbeits-plätze zur Steuerung der AGVs. Darüber werde der Betriebsrat in den nächsten Monaten mit dem Unternehmen intensive Gespräche führen. Mobilität war ein weiteres Thema, mit dem sich Horvat kritisch auseinandergesetzt hat. Nach Abschluss der umfassenden Mobilitätsumfrage ginge es nun darum, verschiedene Lösungsan-sätze zu diskutieren und Verbesserungen zu erreichen. Zentraler Schwerpunkt der neuen Amtsperiode sei die Fortschreibung der Standortvereinbarung mit all ihren Schutzmechanismen. „Wir wollen, dass Ludwigshafen als integrierter Verbundstandort mit Produktion, Forschung und Entwicklung, Vermarktung, Infrastruk-tur- und Serviceleistungen sowie seinen Kompetenzzentren mit seiner zentralen Rolle im Konzern zukunftsfähig weiterentwickelt wird“, erklärte Horvat.

Einblicke in die Tarifrunde 2018

„Wir erwarten nicht nur den Erhalt der BASF SE als geschlossenen Verbund, sondern auch deren Ausbau“, stellte der IG BCE-Bezirksleiter

Schritt. Damit haben wir uns in die Champions League des P�anzenschutzes katapultiert“, freute sich der Arbeitsdirektor Michael Heinz.

Mehr Verantwortung

Und dann hatte natürlich auch noch der neue Vorstandsvorsitzende das Wort. Dr. Martin Brudermüller appellierte an die Anwesenden: „Wir brauchen mehr positive Energie, mit der wir unsere Lust auf Zukunft be�ügeln. Wir müssen unsere Prozesse vereinfachen und

Fortschreibung der Standortvereinbarung

„Ich möchte heute allen Kolleginnen und Kollegen, die sich so großartig bei den Betriebsratswahlen engagiert haben, danken. Es war keine einfache Zeit und hat jedem viel abverlangt, und so manches private Vorhaben wurde zurückgestellt“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Sinischa Horvat und blickte auf die Arbeit der letzten Monate zurück. Dabei ging er auch auf das Projekt

Weitere ThemenWeitere Themen

Von links nach rechts: Dr. Hans Oberschulte, Waldemar Helber, Sinischa Horvat, Michael Heinz, Dr. Martin Brudermüller, Dr. Uwe Liebelt

Tarifrunde Chemie 2018:

Mehr EntgeltWeiterentwicklung der Arbeitsbedingungen

Wir fordern ...

Quantensprung beim UrlaubsgeldIG BCE-Service

Kinoabend / Interessantes zum FrauenwahlrechtVorstellung Cihan Yüksel – neu im BezirksteamTari�ührerschein – TermineFußball-WM: IG BCE-Mitgliederwerbeaktionen

Weitere Themen

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KINOABEND PERSONELLES

Die verfassungsrechtlichen Grundlagen zum Frauenwahl-recht wurden 1918 in Weimar gescha�en. Dieser „Errungen-schaft“ war ein jahrzehntelanger Kampf im Kaiserreich und in anderen europäischen Ländern vorausgegangen. Erstmals in Deutschland konnten Frauen am 19. Januar 1919 an die Wahlurne gehen und gewählt werden. Die Gunst dieser Stunde nutzten zahlreiche Frauen: Die Wahlbeteili-gung lag bei 82,3 % (im Vergleich dazu 82,4 % Männer).300 Frauen kandidierten damals, 37 wurden in den Reichs-tag gewählt.Die erste Frau am Rednerpult war Sozialforscherin und Sozialdemokratin, Marie Juchacz.Im Nachbarland Schweiz drehten die Uhren bedeutend langsamer. Dort dürfen Frauen erst seit 1971 wählen. Voraus-gegangen war eine Volksabstimmung unter der männlichen Bevölkerung.

1949 steht die Gleichstellung im deutschen Grundgesetz. Laut Art. 3, Abs. 2: „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“.1952 erließ der Bundestag das Mutterschutzgesetz.1997 wird die Vergewaltigung in der Ehe in Deutschland unter Strafe gestellt.2018 wird das Gesetz des Mutterschutzrechts neugeregelt.

Auf Anhieb erfolgreich war die neue Aktion des Bezirksfrauen- ausschusses (BFA) Ludwigshafen zum Internationalen Frauentag:

Rund 140 Kolleginnen folgten der Einladung in ein Programmkino der besonderen Art: ins „Capitol“ in Limburgerhof.

Nach einem Sektempfang lief der Streifen „Die göttliche Ordnung“, passend zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“. Der Film beschreibt den Kampf um die Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz. „Wir sind nicht nur sehr zufrieden mit den vielen Anmeldun-

gen unserer weiblichen Mitglieder. Wir freuen uns vor allem darüber, dass wir für die Entscheidung, klischeebehaftete Frauen-tagsgeschenke außen vor zu lassen, die häu�g unter prekären Beschäftigungs-bedingungen im Ausland gefertigt werden, so viel positives Feedback be- kommen haben“, resü- mierte Monika Haag, Vorsitzende des BFA.

Seit Anfang Mai bereichert Cihan Yüksel das Team der IG BCE:

Der Verfahrensmechaniker für Kunststo�- und Kautschuktechnik ist der neue Gewerkschaftssekre-tär im Bezirk Ludwigsha-fen und seit 15 Jahren Mitglied der IG BCE. Davon engagiert sich Yüksel seit circa zehn Jahren in der Bildungsarbeit der IG BCE- Jugend und seit einiger Zeit auch in der Erwachse-nenbildung.

Gleich nach seiner Ausbildung bei Continental AG Hannover Stöcken war Cihan Yüksel als Jugend- und Auszubildenden-vertreter tätig. Daneben absolvierte er an der Uni Hamburg mit Erfolg sein Studium im Fachbereich Sozialökonomie.

„Ich betreue neben den Forschungssparten der BASF SE und der Zielgruppe für Laborbeschäftigte, die Jugendarbeit im Bezirk und befasse mich mit dem Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung“, betont der 35-Jährige, der sich auf seine neue Aufgabe freut.

Interessante Fakten rund ums Frauenwahlrecht:

Die IG BCE startet zur WM 2018 gleich mit zwei Mitgliederwerbeaktionen. Im IG BCE Bezirk Ludwigshafen gibt es für die Azubis ein lukratives WM-TIPPSPIEL und auf Bundesebene können Mitglieder im Zeitraum vom 14.06. bis 15.07.2018 Neumitglieder werben.

AZUBI-WM-TIPPSPIEL 2018

IG BCE LU Unsere Stärke verbindet.IG BCE LU Unsere Stärke verbindet. SEITE 4 SEITE 1

SICHER DURCH DIE TARIFPOLITIK STEUERN

Die „Ausbildung“ befasst sich mit den Schwerpunkten

Aufnahmescheine gibt es im IG BCE-Bezirksbüro.

Es geht wieder los! Die 32 besten Teams der Welt kämpfen um den WM-Pokal. Für unsere Jungs gibt es nur ein Ziel: den Titel verteidigen! Auch Du kannst allen Grund zum Jubeln haben, denn wir belohnen die Sieger mit tollen Preisen! Lust bekommen?

Teilnehmen kannst Du nur als Azubi und IG BCE-Mitglied! Beitrittserklärungen erhaltet Ihr im IG BCE-Bezirksbüro.

Unser Tipp an alle Tipper: Rechtzeitig die Tipps abgeben (nicht zu kurz vor Spielbeginn) und die Bonusfragen vollständig bis zum 14.06.2018 um 16:59 beantworten!

Auf geht's - wir wünschen viel Erfolg!Noch kein Mitglied? Kein Problem! Jetzt IG BCE Mitgliedwerden und mitmachen!

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WIR WÜNSCHEN

ALLEN KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN

EINE SCHÖNE SOMMERZEIT

UND ERHOLSAME URLAUBSTAGE!

Krank im Urlaub – was ist zu beachten?Der angetretene Urlaub wird bei Erkrankung unterbro-chen. Krankheitstage werden nicht auf den Urlaub angerech-net, wenn ein ärztliches Attest vorliegt. Bei einer Erkran-kung im Urlaub sollten Arbeitnehmer sich daher sofort ab dem 1. Tag ein ärztliches Attest ausstellen lassen. Bei einem Auslandsurlaub muss das ärztliche Attest schnellstmöglich (z. B. Fax, Mail usw.)an den Arbeitge-ber übermittelt werden und auch an die Krankenkasse.

Dem Arbeitnehmer ist es nicht gestattet, die Krankheits-tage ohne besondere Absprache mit dem Arbeitgeber an den Urlaub anzuhängen. Der Arbeitnehmer muss die Verlängerung des Urlaubs mit dem Arbeitgeber verein-baren oder aber am 1. Tag nach Ende des genehmigten Urlaubs wieder zum Dienst erscheinen.

Wann verfällt der Urlaub?Nach Bundesurlaubgesetz und nach Manteltarifvertrag Chemische Industrie ist das Urlaubsjahr das Kalender-jahr. Der Urlaub muss also im laufenden Kalenderjahr genommen werden. Die in der Arbeitswelt weit verbrei-tete Übung, Urlaubsansprüche in das 1. Quartal des Folgejahres zu übertragen, entspricht gerade nicht der

gesetzlichen Regelung.

Für die Mitarbeiter der BASF SE und die BASF-Gesellschaften, die durch den Betriebsrat der BASF SE vertreten werden, gilt für den Urlaub die Betriebsvereinbarung 38.

CHEMIEKURIER

1. Mehr EntgeltErhöhung der Entgelte um 6 % und Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 70 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

2. Quantensprung beim UrlaubsgeldErhöhung des zusätzlichen Urlaubsgeldes für Vollzeitbeschäftigte von zurzeit 20,45 auf 40 Euro pro Urlaubstag. Auszubildende von zurzeit 449,94 auf 900 Euro jährlich.

3. Weiterentwicklung der ArbeitsbedingungenVor dem Hintergrund steigender Belastungen, rasant wachsender technologischer Verände-rungen und dem Wunsch der Beschäftigten nach mehr Zeitsouveränität, die sich an den jeweiligen Lebensphasen orientiert, wird eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung beste-hender Arbeitsbedingungen erwartet.

„Weil Du es wert bist!“ – kurz und prägnant ist der Slogan der Tarifrunde Chemie. Eine klare Botschaft, von der ebenso klare Forderungen ausgehen!

IG BCE LU Unsere Stärke verbindet.IG BCE LU Unsere Stärke verbindet. SEITE 2 SEITE 3

Wieviel Urlaub steht mir eigentlich zu?Nach dem Bundesurlaubgesetz haben Arbeitnehmer bei einer Beschäftigung in der 5-Tagewoche Anspruch auf 20 Arbeitstage Urlaub pro Jahr und bei einer Beschäfti-gung in einer 6-Tagewoche Anspruch auf 24 Arbeitsta-ge Urlaub pro Jahr.Nach dem Manteltarifvertrag der Chemischen Industrie beträgt der Urlaub pro Jahr 30 Tage.Als Urlaubstage zählen die Arbeitstage, mit Ausnahme der Sonntage und der gesetzlichen Feiertage. Im Einstellungsjahr und im Austrittsjahr erwirbt der Arbeit-nehmer für jeden vollen Beschäftigungsmonat jeweils 1/12 des Jahresurlaubsanspruchs.

Darf bereits genehmigter Urlaub widerrufen werden?Nach der Genehmigung des Urlaubsantrags ist ein Widerruf rechtlich nur noch in extremen Ausnahmesitu-ationen möglich.

Ein Rückruf aus dem bereits angetretenen Urlaub ist dagegen so gut wie unmöglich.In beiden Fällen kann der Arbeitgeber nur über eine Einigung mit dem Arbeitneh-mer auf dessen Arbeitskraft wieder zugreifen. Die Übernahme von Stornokosten und sonstigen Reisekos-ten muss hierbei eine Selbstverständ-lichkeit sein; ebenso aber auch die Möglichkeit für den Arbeitnehmer, den Urlaub zu einem ausschließlich von ihm festgelegten Zeitpunkt nachzuholen.

QUANTENSPRUNG BEIM URLAUBSGELD:QUANTENSPRUNG BEIM URLAUBSGELD:

FAST DOPPELTES URLAUBSGELD

GUT ZU WISSEN:

ANMELDEN UND NEWS ZUR CHEMIE-TARIFRUNDE ERHALTEN

DIE WICHTIGSTEN INFOS ZUR CHEMIE-TARIFRUNDE DIREKT AUFS

HANDY: WER SICH FÜR UNSEREN MESSENGER-SERVICE ANMELDET, IST

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INFORMIERT. UND DAS MIT NUR WENIGEN KLICKS.

MEHR DAZU AUF WWW.IGBCE.DE/MESSENGER-

KOMMUNIKATION/167090

IG BCE-SERVICE

In den Tarifbezirken der Industriegewerk-schaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) Rhein-land-Pfalz und Saarland haben die Tarifkom-missionen am 30.5. über ihre Forderung zur anstehenden Tarifrunde Chemie 2018 entschieden. Die Beschlüsse orientieren sich an den Forderungs-Empfehlungen des Haupt-vorstands. Die Forderung im Einzelnen:

Die endgültige Tari�orderung auf Bundesebe-ne wird am 14.6. von der Bundestarifkommis-sion beschlossen.

Einerseits gilt: Je stärker die Beschäftigten selbst über ihre Arbeitszeit entscheiden können, umso besser schätzen sie die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatle-ben ein. Andererseits geht eine zunehmende Arbeits- intensivierung klar zulasten dieser Selbstbestimmung, da sie jeden Spielraum nimmt.

Das zeigt auch unsere Stimmungsabfrage unter den AT-Angestellten in der BASF SE. Aus den fast 800 einge-gangenen Postkarten geht deutlich hervor, dass die Beschäftigten die vorhandenen Möglichkeiten zur Flexibili-sierung nutzen (86 %), rund 64 % der Kolleginnen und Kollegen wünschen sich sogar einen Ausbau der Möglichkei-ten.

Rund dreiviertel der Befragten sehen auch, dass ihre Bedürfnisse bei der Flexibilisierung Berücksichtigung �nden. Dennoch wurden auf den Postkarten auch Forderungen nach einer Arbeitszeiterfassung, mehr Teilzeit für Führungskräfte oder mehr Möglichkeiten für einen gleitenden Übergang in den Ruhestand genannt. Zudem wird hervorgehoben, dass das „Sta�ng zu knapp für Flexibilität“ ist.

Arbeitsverdichtung durch kürzere Auftragszeiten, der Verlagerung von Verantwortung von oben nach unten und Personalmangel sowie rasant wachsende technologische Veränderungen fordern die Arbeitnehmer immer mehr. Die Belastung steigt. Auch durch die Digitalisierung und die ständige Erreich-barkeit verstärke sich der Druck auf die Arbeitnehmer. Angebliche Entlastungen, wie beispielweise der E-Mail-Schriftverkehr, stellten sich inzwischen immer mehr als zusätzliche Belastungen dar. „Früher nahm man sich Zeit, einen Brief zu formulieren oder zu diktie-ren. Heute versendet man rund um die Uhr E-Mails oder leitet welche weiter, deren Inhalt oder Priorität für den Empfänger nicht erkennbar sind. Oft muss er sich durch unzählige Weiterleitungen scrollen, um an die wesentli-che Information zu kommen. All das kostet Zeit. Deshalb muss eine gesunde Balance zwischen Belastung und Entlastung gefunden werden“, so der IG BCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß.

Digitalisierung ermöglicht aber auch, dass Arbeit räumlich und zeitlich �exibler gestaltet werden kann. Ergibt sich daraus aber wirklich eine ausgewogenere Work-Life-Ba-lance? Ja, wenn die Beschäftigten selbstbestimmt über ihre Arbeitszeit entscheiden dürfen. Wenn aber betrieb-liche Anforderungen die bestimmenden Faktoren sind, dann gehen �exible Arbeitszeitmodelle zulasten des Privatlebens. Das zeigt eine von der Hans-Böckler-Stif-tung geförderte Analyse von Alexander Piele und Christian Piele vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt-schaft und Organisation (IAO). Die Forscher haben untersucht, wie verbreitet �exible Arbeitszeitmodelle sind und wie Beschäftigte darüber denken. Dazu haben sie Daten der IG Metall-Beschäftigtenbefragung 2017 ausgewertet.

Einerseits gilt: Je stärker die Beschäftigten selbst über WEITERENTWICKLUNG DER ARBEITSBEDINGUNGEN

Die Studie von Piel und Piel zeigt auch, dass ein bedeu-tender Faktor für die Zufriedenheit der Beschäftigten Planbarkeit ist. Fehlt sie, so werden fremdbestimmte Arbeitszeiten als besonders negativ empfunden.Bei Vertrauensarbeitszeit zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den tatsächlichen und den

vertraglichen Arbeitszei-ten – die Beschäftigten arbeiten häu�g mehr als sie müssten oder sogar über die gesetzlichen Grenzen hinaus. Über- stunden verfallen häu�ger als bei Gleitzeit. „Auch an Wochenenden arbeiten Beschäftigte mit Vertrau-ensarbeitszeit nicht selten außerhalb ihrer Regelar-beitszeit. Hier zeigen sich klare Einschnitte in das soziale Leben der Beschäf-tigten“, schreiben die Forscher.

„Es zeigt sich, dass die Flexibilität ein zweischneidi-ges Schwert ist – neben Chancen auf Selbstbe-stimmung bestehen auch die Gefahren von ausufernden Arbeitszei-ten und Entgrenzung“, erklären die Arbeitswis-senschaftler. Vor allem die Umsetzung der Vertrau-ensarbeitszeit gelinge bisher nur in den wenigs-ten Fällen zugunsten der Beschäftigten. Das Modell der Gleitzeit könne bei gleicher Flexibilität „deut-

lich mehr Schutz vor unkontrollierten negativen Auswüchsen“ bieten.

Es wird also deutlich, dass das Arbeitszeitmodell ein wichti-ges Element ist, wenn es darum geht, eine bessere Vereinbar-keit von Familie und Beruf herzustellen. Es bedarf jedoch auch einer entsprechenden Unternehmenskultur, einer guten Personalbemessung und einer passenden Arbeitsorganisation im Unternehmen. Hier gibt es noch viel zu tun.

Die vollständige Analyse �ndet Ihr unter: https://www.boeckler.de/114066_114079.htm

Die Beschäftigten haben sich eine deutliche Entgeltsteige-rung verdient“, betont IG BCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß. „Wir fordern 6 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 12 Monaten und für die Auszubildenden eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 70 Euro ebenfalls bei einer Laufzeit von 12 Monaten! Kollmuß begründet die Forderung unter anderem damit, dass die Unternehmen seit Jahren Rekordge-winne erzielen und das bei einer guten, stabilen Konjunkturlage. So hat laut dem Institut für Makroöko-nomie und Konjunktur-forschung (IMK) die Konjunktur in Deutsch-land 2017 weiter an Fahrt gewonnen und ist mit unverändert hoher Dynamik ins Jahr 2018 gestartet. Laut IMK sind „die Triebkräfte des

Wachstums ausbalanciert. Die Binnennachfrage wird von einem robusten privaten Konsum und von kräftigen Investitionen getragen.“ Das IMK prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,4 % und für das Jahr 2019 ein Wachstum von 2,2 %.

Infolge der guten Konjunktur wird die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Prognosezeitraum anhalten. Die Erwerbstätigkeit wird 2018 jahresdurchschnittlich wiederum deutlich zunehmen, und zwar um 1,4 % und im Jahr 2019 mit 1,3 % ähnlich stark. In beiden Jahren wird die Arbeitslosigkeit weiterhin deutlich zurückgehen.

Die Arbeitslosenquote beträgt im Jahres-durchschnitt 2018 5,3 % und 2019 5,0 %. Die Verbraucherpreise steigen in beiden Jahren um jeweils 1,6 %.

Eine ausführliche Darstellung der prognosti-zierten Entwicklung �ndet Ihr unter: https://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_136_2018.pdf.

MEHR ENTGELT

„Seit 1997 haben wir das Thema Urlaubsgeld nicht mehr angefasst", sagt Bezirksleiter Gunther Kollmuß. Daher sei die Forderung, das Urlaubsgeld nahezu zu verdoppeln, mehr als berechtigt. Konkret bedeute das: Eine Erhöhung des zusätzlichen Urlaubsgeldes für Vollzeit- beschäftigte von 20,45 auf 40 Euro pro Urlaubstag und für Auszubildende von 449,94 auf 900 Euro jährlich.

„Seit Jahren steigen ja auch die Preise in der Reisebran-che, Urlaub machen wird immer teurer. Eine Erhöhung ist absolut vertretbar“, betont der Bezirksleiter.

Mit der Steigerung um einen Festbetrag erreichen wir auch, dass Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen eine vergleichsweise höhere Steigerung ihres Jahresge-haltes erhalten, als es ihre Kolleginnen und Kollegen in den höheren Entgeltgruppen bekommen.

Bezogen auf das Monatsgehalt eines Kollegen in der E1 bedeutet die Steigerung auf 40 €/Tag eine Steigerung von 23,8 % auf 46,6 %. Im Monat der Auszahlung können sich die Kolleginnen und Kollegen daher über eine stattliche Sonderzahlung freuen, mit der ein paar Urlaubswünsche Wirklichkeit werden können.

Zudem verweist er auf die neue Broschüre der IG BCE „Urlaubsrecht in 10 Fragen“. Dort erfährt der Leser kurz und bündig alles Wichtige zu diesem Thema. Von A wie welcher Anspruch auf Urlaubstage über E wie Erkran-kung im Urlaub bis hin zu W wie Werksferien im Unter-nehmen. Die Broschüre steht zum Download auf www.ludwigshafen.igbce.de zur Verfügung.

gesetzlichen Regelung.

Für die Mitarbeiter der BASF SE und die BASF-Gesellschaften, die durch den

In beiden Fällen kann der Arbeitgeber nur -

ausgewertet.

Eckdaten der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

2016 2017 2018 2019

Bruttoinlandsprodukt* 1,9 % 2,2 % 2,4 % 2,2 %

Verbraucherpreise* 0,5 % 1,8 % 1,6 % 1,6 %

Arbeitslose (in 1.000) 2.691 2.533 2.348 2.230

Arbeitslosenquote 6,1 % 5,7 % 5,3 % 5,0 %

*im Vergleich zum Vorjahr Prognose