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Kirstin Bunge, Stefan Schweighöfer, Anselm Spindler, Andreas Wagner (Hrsg. / Eds.) Kontroversen um das Recht Beiträge zur Rechtsbegründung von Vitoria bis Suárez Contending for Law Arguments about the Foundation of Law from Vitoria to Suárez

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I

Kirstin Bunge, Stefan Schweighöfer, Anselm Spindler, Andreas Wagner (Hrsg. / Eds.)

Kontroversen um das RechtBeiträge zur Rechtsbegründung von Vitoria bis Suárez

Contending for LawArguments about the Foundation of Law from Vitoria to Suárez

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POLITISCHE PHILOSOPHIE UNDRECHTSTHEORIE DES MITTELALTERSUND DER NEUZEIT

Texte und Untersuchungen

POLITICAL PHILOSOPHY ANDTHEORY OF LAW IN THE MIDDLE AGESAND MODERNITY

Texts and Studies

FILOSOFÍA POLÍTICA YTEORÍA DEL DERECHO EN LA EDAD MEDIAY MODERNA

Textos y estudios

Herausgegeben von / Edited by / Editado por

Alexander Fidora, Heinz-Gerhard Justenhoven, Matthias Lutz-Bachmann, Andreas Niederberger

Wissenschaftlicher Beirat / Editorial Advisors / Consejo editorial

Francisco Bertelloni, Armin von Bogdandy, Norbert Brieskorn, Juan Cruz Cruz, Otfried Höffe, Ruedi Imbach, Bernhard Jussen, Jürgen Miethke, Martha Nussbaum, Ken Pennington, Michael Stolleis

Reihe I: Texte / Series I: Texts / Serie I: TextosReihe II: Untersuchungen / Series II: Studies / Serie II: Estudios

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KONTROVERSEN UM DAS RECHT Beiträge zur Rechtsbegründung von Vitoria bis Suárez

CONTENDING FOR LAWArguments about the Foundation of Law from Vitoria to Suárez

Herausgegeben von / Edited byKirstin Bunge, Stefan Schweighöfer, Anselm Spindler, Andreas Wagner

Reihe II: Untersuchungen / Series II: StudiesBand 4 / Volume 4

frommann-holzboog · Stuttgart-Bad Cannstatt 2013

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Bibliografische Informationder Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnetdiese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über 〈http://dnb.d-nb.de〉 abrufbar.

ISBN 978-3-7728-2606-1

eISBN 978-3-7728-3031-0

© frommann-holzboog Verlag e. K. · Eckhart HolzboogStuttgart-Bad Cannstatt 2013

www.frommann-holzboog.deSatz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, BayreuthGesamtherstellung: Kösel, Altusried-Krugzell

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Inhalt

Vorwort / Foreword. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII

Georg CavallarFrom Francisco de Vitoria to Alfred Verdross – The Right to Preach the Gospel, the Right of Hospitality, and the International Community . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Anselm SpindlerPositive Gesetze als Ausdruck menschlicher Rationalität bei Francisco de Vitoria und Domingo de Soto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Christian SchäferAd usum Leopoldi – Der Rechts- und Gesetzesbegriff in Sepúlvedas Democrates-Dialogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Christiane BirrRecht als Argument in Bartolomé de Las Casas’ Tratado sobre los indios que han sido hechos esclavos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Kirstin BungeOrdnung und Freiheit – Zum Begriff der Freiheit und des Rechts bei Francisco de Vitoria und Bartolomé de Las Casas . . . . . . . . . . . . . . . 127

Jörg Alejandro TellkampDas Gemeinwohl und der gerechte Krieg gegen die Indios bei Alonso de la Veracruz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

Hernán NeiraInterweaving International and Civil Law – A Theory of Communicative Action for Preaching the Gospel. . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

Nils JansenZur Diskussion um die Restitutionslehre bei Francisco de Vitoria und seinen Nachfolgern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

Kurt SeelmannIus naturale und ius gentium bei Fernando Vázquez de Menchaca . . . . . . . 235

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VI Inhalt

Merio ScattolaNaturrecht und politische Theologie in der Relectio regulae »Peccatum« von Diego de Covarrubias . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

Matthias KaufmannSubjektive Rechte als Grenzen der Rechtssetzung bei Luis de Molina . . . 291

Stefan SchweighöferLuis de Molinas Theorie der Gerechtigkeit und ihre Auswirkungen auf das Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311

Gideon StieningSuprema potestas [...] obligandi – Der Verbindlichkeitsbegriff in Francisco Suárez’ Tractatus de Legibus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341

Verzeichnis der Siglen und Abkürzungen / Abbreviations. . . . . . . . . . . . 369

Über die Autoren / Contributors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

Personenregister / Index of Names . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

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Vorwort

Die »Schule von Salamanca« und ihr weiteres akademisches Wirkungsumfeld reagierten in großer methodischer und perspektivischer Vielfalt theoriebildend auf die europäische Expansions- und Kolonialpolitik. In der enormen Ausdif-ferenzierung normativer Positionen begegneten sich rechtstheoretische Pro-blemstellungen des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts und eine auf die imperiale Expansion reagierende legitimitätstheoretische Kritik. In diesem Sinne fügen sich diese Diskussionen in die frühneuzeitliche Neuordnung des politischen Denkens ein und vergegenwärtigen, in welcher Weise dieses auch durch einen legitimationsorientierten Rechtsdiskurs wesentlich geprägt ist.

Diese allgemeine Entwicklung vollzieht sich in politischen, theologischen und juristischen Argumentationslinien. Neben der Bezugnahme auf politische Interessen und Argumente lassen sich etwa Versuche der Reflexion und nor-mativen Kommentierung diverser Formen geltenden Rechts und eine Ausein-andersetzung mit den Möglichkeiten und Ambitionen der Missionsarbeit aus-machen und voneinander unterscheiden. Zugleich aber konnten die Autoren die theoretischen Beschreibungen und normativen Beurteilungen aller dieser Felder nachhaltig in den Modus einer legitimitätstheoretischen Kritik und auf das begriffliche Instrumentarium individueller Rechte umstellen.

So schlugen sich Ergebnisse dieses Diskussionszusammenhangs in allen drei Praxisfeldern nieder: in der Politik u. a. in veränderten rhetorischen Figuren der öffentlichen Rechtfertigung der Kolonialherrschaft (wie zivilisatorischem Paternalismus, Berufung auf die untragbare Praxis der Menschenopfer oder Parallelen zum römischen Imperium); in der Rechtspraxis etwa mit den Leyes Nuevas (1542) oder den Ordenanzas von 1573; in der Mission etwa im Pro-gramm der Jesuitenreduktionen. Sie spiegelten sich aber auch auf der Ebene der Rechtsphilosophie in einer konzentrierteren Befassung mit dem Rechtsbe-griff und der ihm innewohnenden Normativität wider.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes verdeutlichen die Parallelität der bei-den Entwicklungen, indem sie die rechts- und legitimitätstheoretischen Über-legungen selbst und ihre Einflechtung in politische, juristische und theolo-gische Problematiken beleuchten. Dazu versammelt der Band eine Reihe von fundierten Einzelstudien zu einschlägigen Autoren wie Francisco de Vitoria, Bartolomé de Las Casas, Luis de Molina und Francisco Suárez. Fokussiert auf

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den Rechtsbegriff gehen sie Fragen nach der Legitimität von Rechtsverhältnis-sen ebenso nach wie solchen nach den apologetischen Begründungen der spa-nischen bzw. europäischen Kolonisierung Amerikas und spiegeln dabei die volle Bandbreite der Perspektiven und normativen Positionen, die jenen Dis-kussionszusammenhang so besonders auszeichnen.

Die Beiträge des Sammelbandes gehen zurück auf eine internationale Kon-ferenz, die im Dezember 2009 in Bad Homburg v.d. H. im Rahmen des Exzel-lenzclusters 243 »Die Herausbildung normativer Ordnungen« der Goethe-Universität Frankfurt am Main ausgerichtet wurde. Wir danken dem Direkto-rium des Exzellenzclusters, dessen finanzielle Unterstützung die Konferenz und die Publikation ihrer Ergebnisse ermöglicht hat.

Die Herausgeber

VIII Vorwort

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Foreword

Developed in response to European colonial politics, the theories of the “School of Salamanca” and of its academic surroundings provide a wide range of perspectives and of diversified methodologies. Problems of 16th and early 17th century legal theory were joined to a critique of the legitimacy of impe-rial expansion and resulted in a vast array of differentiated positions. Taken this way, the debates fit in the wider context of the early modern reconstitution of political thought and illuminate how this reconstitution has been shaped to a significant extent by a discourse on law and legitimacy.

This general development can be found in patterns of political, theological and jurisprudential argumentation. Besides referrals to political interests, one can discern e.g. attempts at reflecting and evaluating diverse forms of the law in force and discussions of opportunities and ambitions for missionary work. But at the same time those authors managed to firmly shift the descriptive and nor-mative assessments of all these fields to the mode of legitimacy-oriented cri-tique and to the conceptual framework of individual rights.

Thus, results of these debates became manifest in all three fields of social practice: in politics as, among others, a change of the rhetorical figures emplo-yed in public justification of colonial rule (e.g. civilizing paternalism, parallels to the Roman Empire, or denunciation of intolerable rites of human sacrifice); in legal practice e.g. with the leyes nuevas (1542) or the ordenanzas of 1573; in Mission e.g. in the strategy of Jesuit Reductions. But they were also reflected on the level of legal philosophy, as a concentrated treatment of the concept of right and of its normative implications.

By examining the considerations focused on rights and legitimacy and how they were embedded into political, juridical, and theological problems, the contributions to the present volume illustrate the parallelism of the two deve-lopments. To that end, the volume brings together substantiated studies on diverse individual authors, such as Francisco de Vitoria, Bartolomé de Las Ca-sas, Luis de Molina, Francisco Suárez and many others. Turning on the concept of right, they pursue investigations of the legitimacy of legal relationships no less than of the apologetic justifications of the Spanish, or European, colonisa-tion of the Americas, thereby mirroring the wide range of perspectives and positions that is characteristic for this context.

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The contributions to this volume date back to the conference “The normativ-ity of law in the School of Salamanca”, held in December 2009 in Bad Hom-burg v.d. H. The conference was organized in the context of the Cluster of Excellence 243 “The Formation of Normative Orders” at the Goethe Univer-sity Frankfurt/Main. We wish to thank the board of the Cluster of Excellence for financial support of the conference and publication of this volume.

The editors

X Foreword

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Positive Gesetze als Ausdruck menschlicher Rationalität bei Francisco de Vitoria und Domingo de Soto

Anselm Spindler

Wenn Francisco de Vitoria und Domingo de Soto die Bedingungen der nor-mativen Geltung von positiven Gesetzen explizieren, folgen sie Thomas von Aquin, indem sie dessen allgemeine Definition der lex aufgreifen, wonach ein Gesetz als »Anordnung der Vernunft im Hinblick auf das Gemeingut, erlassen und öffentlich bekanntgegeben von dem, der die Sorge für die Gemeinschaft innehat« verstanden werden muss.1 Ein zentrales – wenn auch nicht das ein-zige – Wesensmerkmal von Gesetzen ist dieser Definition zufolge deren Ratio-nalität. Und da auch positive, von Menschen gemachte Gesetze unter diesen allgemeinen Begriff der lex fallen, müssen sie ebenfalls dieses Kriterium erfül-len, um als wirkliche Gesetze gelten zu können. Ihre Rationalität beziehen die leges humanae für Thomas dabei aus dem ›natürlichen Gesetz‹ (lex naturalis), in dem sich die praktische Vernunft des Menschen manifestiert und zu dem sie in einem richtigen Verhältnis stehen müssen.2

Aber wie ist diese Rationalitätsforderung an positive Gesetze genau zu ver-stehen? Martha Nussbaum hat vorgeschlagen, die aristotelische und die thoma-sische Moralphilosophie anhand der Rolle von Regeln zu unterscheiden: Aris-toteles ist sich der unaufhebbaren Kontingenz menschlicher Praxis bewusst und entwickelt deshalb eine Klugheitsmoral, in der Regeln eine schwache Rolle als induktiv gewonnene, revidierbare und nicht unbedingt konsistente Generali-sierungen spielen, die die normativen Anforderungen an menschliche Praxis aus prinzipiellen Gründen nicht umfassend und abschließend systematisieren können. Thomas versucht dagegen – so Nussbaums Interpretation –, die prak-tische Philosophie als ›Wissenschaft‹ zu konzipieren, in der Regeln die starke

1 Thomas von Aquin, STh I–II, q. 90, a. 4: »[Lex] nihil est aliud quam quaedam rationis ordinatio ad bonum commune, ab eo qui curam communitatis habet, promulgata.« (Hier und im Folgenden zitiert nach Thomas von Aquin, »Das Gesetz«. In: Die deutsche Thomasausgabe, Bd. 13. Heidelberg: Kerle, 1977.)

2 Ibid., q. 95, a. 2: »Unde omnis lex humanitus posita intantum habet de ratione legis, inquantum a lege naturali derivatur.«

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38 Anselm Spindler

Rolle von universellen Naturgesetzen spielen, die ihre unbedingte Geltung aus einem göttlichen Ursprung beziehen und ein deduktives System bilden, das den Anspruch hat, alle denkbaren Einzelfälle unter ein eindeutiges Set allge-meiner Regel zu stellen.3 Da sich die Geltung positiver Gesetze nun für die Thomisten Vitoria und Soto einem richtigen Verhältnis zum ›natürlichen Ge-setz‹ verdankt, liegt vor dem Hintergrund dieser Gegenüberstellung von Aris-toteles und Thomas die Vermutung nahe, dass auch die beiden spanischen Theologen zwei Dinge mit der Rationalitätsforderung an positive Gesetze ver-binden: Erstens verdankt sich die Geltung menschlicher Gesetze letztlich einem göttlichen Ursprung, weil die lex naturalis nur durch den Rekurs auf Gott als höchsten Gesetzgeber als ein Set von universellen Prinzipien erwiesen werden kann. Zweitens bilden die so begründeten universellen Prinzipien ein deduk-tives System, aus dem sich alle einzelnen leges humanae mit logischer Notwen-digkeit ableiten lassen.

Gegen eine solche Interpretation soll in diesem Aufsatz zunächst gezeigt werden, dass Nussbaums Beschreibung von Thomas’ Konzeption ›praktischer Wissenschaft‹ nicht zutrifft, weil sie die Rolle der lex naturalis falsch rekonstru-iert und den Versuch des Aquinaten verkennt, in seiner Theorie der prak-tischen Vernunft ›epistemische‹ und ›technische‹ Elemente zu integrieren. In einem zweiten und dritten Schritt sollen dann Vitorias und Sotos Theorien der Geltung menschlicher Gesetze analysiert werden, um herauszuarbeiten, inwie-weit die thomasische Theorie der praktischen Vernunft dort einfließt. Dabei wird sich nicht nur zeigen, dass Nussbaums Kritik auch im Fall von Vitoria und Soto nicht immer überzeugen kann, sondern auch, dass sich hinter dem »revi-val of Thomism«4 der ersten Generation der ›Schule von Salamanca‹ durchaus unterschiedliche Umgangsweisen mit der thomasischen Vorlage verbergen, die verschiedenen, auch heute noch vertretenen Thomas-Interpretationen korres-pondieren.

3 Martha Nussbaum, »Practical syllogisms and practical science«. In: Dies., Aristotle’s De motu animalium. Princeton: Princeton University Press, 1978, 164–220.

4 Quentin Skinner, Foundations of Modern Political Thought. Volume 2: The Age of Reforma-tion. Cambridge: Cambridge University Press 1978, 135–184.

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Positive Gesetze als Ausdruck menschlicher Rationalität 39

I. Praktische Vernunft und praktische Wissenschaft bei Thomas von Aquin

Im sechsten Buch der Nikomachischen Ethik befasst sich Aristoteles mit den Ver-standestugenden und argumentiert dafür, dass sich die Klugheit (phronēsis) als Habitus des praktischen Wissens von der Wissenschaft (epistēmē) als dem Habi-tus des theoretischen Wissens grundsätzlich durch ihren besonderen Gegen-stand unterscheidet: Die Wissenschaft befasst sich mit notwendigen Dingen, die »unmöglich anders sein« können, während es die Klugheit mit einem Ge-genstand zu tun hat, der kontingent ist, d. h. »auch anders sein« kann.5 Weil für Aristoteles die Beschaffenheit von Wissen durch die Beschaffenheit des Gegen-standes bestimmt ist, von dem dieses Wissen handelt, folgt daraus, dass nur die Wissenschaft mit deduktiven Beweisen arbeiten kann, die notwendiges und allgemeingültiges Wissen hervorbringen. Diese Beweise gründen letztlich auf »Prinzipien« (archai), die nicht selbst wieder Gegenstand eines Beweises sind, sondern induktiv gewonnen werden.6 Die Klugheit dagegen kann sich nicht auf Beweise im strengen Sinne stützen, weil es für Aristoteles kein notwendiges Wissen in Bezug auf einen kontingenten Gegenstand geben kann. In diesem Sinne stellt er zu Beginn der Nikomachischen Ethik fest, dass man von prak-tischem Wissen nicht mehr als eine dem Gegenstand angemessene Genauigkeit erwarten kann. Weil das Gute, auf das sich das menschliche Handeln im Ein-zelfall bezieht, »Schwankungen«7 unterworfen ist, kann Handlungswissen nur im schwachen Sinne von erfahrungsbasierten Generalisierungen Allgemeinheit beanspruchen. Es ist stets Wissen von dem, »was meistens (hōs epi to poly) der Fall«, also meistens gut ist, und infolge dessen »ebenso beschaffen«, also meistens, aber eben nicht immer wahr.8 Diese Eigenschaft teilt das Klugheitswissen mit dem auf das poietische Handeln bezogenen Herstellungswissen (technē), von dem es sich durch den zugrundeliegenden Handlungsbegriff unterscheidet, nicht aber durch die epistemische Einstellung zum jeweiligen Gegenstand.9

5 Aristoteles, Nikomachische Ethik, 1139b18–1140b30 (hier und im Folgenden zitiert nach Aristoteles, Nikomachische Ethik. Übers. u. hrsg. v. Ursula Wolf. Reinbeck: Rowohlt, 2006).

6 Ibid. 1140b30–1141a.7 Ibid. 1096b17.8 Ibid. 1094b12–23 (Hervorhebung und Einfügung der griechische Terminologie im

Text).9 Ibid. 1140a1–23.

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40 Anselm Spindler

Wenn man Aristoteles’ Theorie praktischen Wissens mit Nussbaum in dieser Weise rekonstruiert, dann fällt in der Tat auf, dass Thomas von Aquin mit seiner Moralphilosophie einen stärkeren kognitivistischen Anspruch verbindet als Aristoteles.10 In diesem Sinne versucht Thomas zu zeigen, dass es durchaus so etwas wie eine praktische Wissenschaft geben kann, die auf unbeweisbaren Prinzipien aufruht und vermittels einer deduktiv-beweisenden Methode not-wendige Wahrheiten über die normativen Anforderungen an menschliches Handeln formuliert.11 Den Ausgangspunkt dieses Projektes bildet eine be-stimmte Einteilung der Wissenschaften, wie sie Thomas im Prolog seines Kom-mentars zur Nikomachischen Ethik vornimmt. Dort unterscheidet er verschiedene Typen von Wissenschaft (scientia), indem er vier Objektbereiche differenziert, auf die sich die menschliche Vernunft als Erkenntnissubjekt auf zwei verschie-dene Weisen bezieht.12 Zur notwendigen Ordnung der natürlichen Dinge ver-hält sich die Vernunft rein betrachtend, indem sie diese Ordnung nicht selber produziert, sondern zu erkennen versucht.13 Diesem Weltbezug entspricht die

10 Ich schließe mich in diesem Aufsatz Nussbaums Aristoteles-Interpretation an, ohne der Frage nachzugehen, wie überzeugend sie überhaupt ist. Beispielhaft lässt sich etwa Kevin Flannery anführen, der versucht hat, gegen eine Lesart, wie sie Nussbaum ver-tritt, zu zeigen, dass sich auch bei Aristoteles ein Konzept universeller praktischer Prinzipien finden lässt: vgl. Kevin Flannery, Acts amid Precepts. The Aristotelian Logical Structure of Thomas Aquinas’s Moral Theory. Washington: The Catholic University of America Press, 2001, 3–24. Nussbaums Aristoteles-Interpretation soll in diesem Auf-satz lediglich als Darstellungsmittel dienen, weil sie es erlaubt, die charakteristischen Merkmale von Wissenschaft und Klugheit in einem aristotelischen Verständnis klar zu unterscheiden.

11 Im Folgenden stütze ich mich vor allem auf Wolfgang Kluxens Arbeiten zum Konzept der praktischen Wissenschaft bei Thomas von Aquin: vgl. Wolfgang Kluxen, Philoso-phische Ethik bei Thomas von Aquin. Hamburg: Meiner, 1980; ders., Lex naturalis bei Thomas von Aquin. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2001. Die Grundintuition die-ser Lesart ist aber auch in vielen anderen Beiträgen zur Thomas-Forschung präsent. Vgl. etwa Flannery, Acts amid Precepts; Germain Grisez, »The First Principle of Practi-cal Reason. A Commentary on the Summa theologiae, 1–2, Question 94, Article 2«. In: Aquinas: A Collection of Critical Essays. Ed. Anthony Kenny. London: MacMillan, 1969; John Finnis, »Natural Law and the ›Is‹-›Ought‹-Question: An Invitation to Pro-fessor Veatch«. In: The Catholic Lawyer 26 (1980).

12 Thomas von Aquin, »Kommentar zur Ethik«. In: Thomas von Aquin. Prologe zu den Aristoteleskommentaren. Hrsg. v. Francis Cheneval u. Ruedi Imbach. Frankfurt am Main: Klostermann, 1993, 82–89. Vgl. hierzu Kluxen, Philosophische Ethik, 23–26.

13 »Est enim quidam ordo, quem ratio non facit, sed solum considerat, sicut est ordo rerum naturalium.« Thomas von Aquin, »Kommentar zur Ethik«, 82f.

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Verzeichnis der Siglen und Abkürzungen / Abbreviations

I–II Prima secundae Summae theologiaeII–II Secunda secundae Summae theologiaeVI Liber sextus Decretalium Bonifaci VIIIX Decretales Gregorii IX.Art., art., A., a. articulus, articuli (Artikel)BGPTMA Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des MittelaltersC./CC. causa/causaec./cc. canon/canones (Kanon/e)cap. caput, capitulum (Kapitel)CCSL Corpus Christianorum, series LatinaCCCM Corpus Christianorum, Continuatio MediaevalisCHP Corpus Hispanorum de paceCICan Corpus iuris canoniciCICiv Corpus iuris civilisClem Constitutiones Clementis V. (Clementinae)Codex Codex IustinianusComSTh Commentarii/-ia in Summam theologiae (Summenkommentar)ComSent Commentarii/-ia in Sententiarum (Sentenzenkommentar)concl. conclusio (Schluss)CSEL Corpus scriptorum ecclesiasticorum LatinorumD DigestaD., d./DD.,dd. distinctio/distinctiones (Abschnitt/e)d.a.c., d.p.c. Gratiani ›dictum ante canonem‹, ›~ post canonem‹d.init. Gratiani ›dictum initiale‹DG Decretum GratianiDP Defensor Pacis (eine Schrift des Marsilius)DThA Deutsche ThomasausgabeEN Nikomachische Ethik (eine Schrift des Aristoteles)Etym Etymologiarum libri duodecim (eine Schrift des Isidorus)Inst Institutiones GaiiMBP Maxima bibliotheca veterum patrum et antiquorum scriptorum ecclesi-

asticorumMGH Monumenta Germaniae Historica~ Fontes iuris Fontes iuris Germanici antiqui in usum scholarum separatim editi~ LL LegesPG Patrologia, series Graeca (Migne)PL Patrologia, series Latina (Migne)Polit Politica (eine Schrift des Aristoteles)Q Qur’an (Koran)Q., q./QQ.,qq. quaestio/quaestiones (Fr age/n)

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370 Verzeichnis der Siglen und Abkürzungen / Abbreviations

resp. responsio/responsum (Antwort)RIDC Rivista Internazionale di Diritto ComuneScG Thomas von Aquin, Summa contra Gentiles (Summe gegen die Hei-

den)Sent Petrus Lombardus, Libri Quatuor Sententiarum (Sentenzen)STh Thomas von Aquin, Summa theologiae (Summe der Theologie)Vg VulgataZRG Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte~ Germ. Germanistische Abteilung~ Kan. Kanonistische Abteilung~ Rom. Romanistische AbteilungZHF Zeitschrift für historische ForschungHZ Historische Zeitschrift

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Über die Autoren / Contributors

Christiane BirrWissenschaftli che Referentin am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main.

Kirstin BungeWissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ord-nungen« der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Georg CavallarLehrbeauftragter am Institut für Philosophie sowie für den Lehrgang Europastudien der Universität Wien.

Nils JansenDirektor am Institut für Rechtsgeschichte, Abteilung Römisches Recht, an der Westfä-lischen Wilhelms-Universität Münster.

Matthias KaufmannProfessor für Ethik am Seminar für Philosophie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Hernán NeiraProfessor für Politische Philosophie an der Universidad de Santiago de Chile.

Merio ScattolaProfessor für politische Ideengeschichte am Dipartimento di Studi Linguistici e Letterari der Universität Padua, Padova/Italien.

Christian SchäferProfessor für Philosophie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Stefan SchweighöferWissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Goethe-Universität Frank-furt am Main.

Kurt SeelmannOrdinarius für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Juristischen Fakultät der Univer-sität Basel.

Anselm SpindlerWissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Goethe-Universität Frank-furt am Main.

Gideon StieningWissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 573 »Autorität und Pluralisierung in der Frühen Neuzeit« der Ludwig-Maximilians-Universität München.

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372 Über die Autoren / Contributors

Jörg Alejandro TellkampProfessor am Institut für Philosophie der Universidad Autónoma Metropolitana, Mexico City/Mexico.

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Personenregister / Index of Names

Acosta, José de 173, 176, 180–192

Albertus Magnus 197n, 199f., 202f.Alexander Halensis (Alexander von

Hales) 212n, 214n, 342

Alexander IV. 174

Alexander VI. 146n, 159, 176

Alonso de la Veracruz 151–171

Alonso de Montúfar 154

Althusius, Iohannes 262

Ambrosius, Aurelius 277

Andreas Tiraquellus 277 Aristoteles 11, 14, 37–40, 45, 57, 70,

83–84, 87f., 128f., 144–146, 148, 199f., 208, 252, 275, 277f., 281

Atahualpa 175

Augustinus, Aurelius 59, 73, 100, 196, 197n, 198, 228, 275, 277

Ayala, Balthazar 271

Azpilcueta, Martín de 203n, 206n, 210n, 211n, 212n, 215, 220, 225, 226n, 227, 261

Azo von Bologna 17

Báñez, Domingo 297, 204n, 206n, 207n, 211n, 213n, 215n, 216, 217n, 223n, 224n, 225n, 226n, 227

Bartholomaeus Coepolla 277

Bellarmino, Roberto 265 Benincasa 256

Brunnemann, Johannes 213nCano, Melchor 7, 10, 69, 151

Carolus I. Magnus 261

Carranza, Bartholomé de 7

Castro, Paul 12

Cicero, M. Tullius 275, 277

Covarrubias y Leyva, Diego de (Didacus Covarruvias) 7, 14f., 201n, 210n, 211n, 212n, 213n, 218n, 220, 221n, 223n, 224n, 225n, 227n, 229n, 252, 261–289

Descartes, René 351 Diderot, Denis 3, 24

Donellus, Hugo (Hugues Doneau) 216nFagundez, Staphanus 212n, 215n–217nFlorisz, Adriaan 280

Gaius 238, 244, 246

Gentili, Alberico 9–12, 16f., 30, 271

Gianantonio da Sangiorgio 277

Goclenius, Rudolph 351

Gratianus 196f., 239, 241, 247, 254

Gregorius IX. 103, 198n, 277

Grotius, Hugo 12, 14–17, 20f., 23f., 26, 203n, 210n, 211n, 262, 271

Guillelmus Altissiodorensis (Wilhelm von Auxerre) 199n, 201n

Guillelmus de Ockham (Wilhelm von Ockham) 249f., 359, 292

Hadrian VI. 223f., 280

Heinrich IV. von Navarra 13

Henricus de Segusio (Enrico da Susa / Hostiensis) 109

Hermogenianus 250 Hobbes, Thomas 14, 136, 354, 356

Horaz 255

Huguccio 198nIason de Mayno (Maino) 110–112, 115

Innocentius IV. 5, 12, 17

Ioannes Duns Scotus 247–249, 255, 343–345

Ioannes Le Cirier 283

Ioannes Teutonicus 240

Iohannes Stobaeus 275, 277

Isidorus Hispalensis (Isidor von Sevilla)239, 245

Iulius Paulus 213n, 218n, 220nIustinianus I. 237

Ivo von Chartres 196nJuan de Torquemada 277, 281

Kant, Immanuel 11, 22–24, 345

Karl V. 91, 179

Las Casas, Bartolomé de 10, 69, 93–109, 111–119, 122f., 127–129, 135n, 138n, 139–148, 154, 190f., 207f.

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374 Personenregister / Index of Names

Lessius, Leonhardus 297, 300, 204n, 205n–207n, 209, 210n, 211nf., 215, 218n, 219, 220f., 223n–225n, 226, 227n–229n

Libanius 20

Locke, John 13, 18f., 21, 208nLópez Medel, Tomás 98f.Luther, Martin 266f., 270

Machiavelli, Niccolò de 11

Martens, Georg Friedrich von 21

Mazzolini, Silvester 214nMedina, Johannes 202n, 210n, 211n,

213n, 215n, 218nMelanchthon, Philipp 267

Modestinus, Herennius 298

Molina, Luis de (Ludovicus Molinae) 7f.,15, 17, 121, 203n, 205n–207n, 209, 210n, 213n, 214, 215n, 216, 217nf., 219f., 221nf., 224nf., 226, 227n–229n, 291–339

Moser, Johann Jakob 27

Nys, Jean 280 Paulus (Apostel) 103

Petrus Abaelardus 197nPetrus de Aragón 204n, 206n, 212n,

215nPedro de Ledesma 120 Petrus Lombardus 196, 199nPhilipp II. 153f., 180, 261

Platon 79, 89, 188, 275, 277 Plutarch 255

Pole, Reginald 264

Pufendorf, Samuel von 11, 13f., 18, 21, 23f., 26

Raimundus de Pennaforti (Ramon de Penyafort) 197n, 201n

Radulphus Ardens 199nRousseau, Jean-Jacques 3, 354,Rufinus de Bononia 246

Salmerón, Alfonso 10

Seneca 73, 255

Sépulveda, Juan Ginés de 9–11, 69–92, 142, 179, 185, 208n, 305, 307

Sextus Pomponius 218n

Simon Tornacensis (Simon de Tournai)197n

Sokrates 89

Solórzano Pereira, Juan de 16

Soto, Domingo de (Dominicus de Soto) 7, 22, 37f., 48, 56–64, 66f., 69, 119f., 151–153, 156, 160f., 170, 201n, 202n–207n, 208, 210n–213n, 215n, 216, 217n–219n, 220, 223n–225n, 228nf., 242–252, 255, 261f., 265, 297

Spinoza, Baruch de 352

Stephanus Langton 199nSuárez, Francisco 2, 8–10, 17f., 21, 23f.,

26, 28f., 77, 141, 206n, 208, 209n, 258, 265, 341–367

Summenhart, Conradus 247f., 251f.Textor, Johann Wolfgang d.Ä. 9, 14f.,

30

Thomas de Aquino (Thomas von Aquin) 37–47, 49–54, 56f., 59, 61f., 64, 66f., 73, 88, 90, 97, 129f., 244–248, 177, 195, 198–200, 201n, 202–205, 206n, 209f., 212, 223f., 225n, 265, 273, 279, 281, 311–321, 343–346, 349, 358, 362

Thomas de Vio (Cajetan) 204, 208n, 212n, 213, 215n, 217n, 218n, 219n, 220n–222n, 223f., 227n, 265

Ulpianus 213n, 220n, 237f., 240, 244f., 256

Vattel, Emér de 11, 13, 18–21, 28–30

Vázquez, Fernando de Menchaca 10, 205n, 207n, 235–259, 262

Vázquez, Gabriel (Bellomontanus) 17, 212n, 342, 363

Vergil 255

Vida, Marco Girolamo 264

Vitoria, Francisco de 1–10, 13f., 16f., 18, 22f., 24, 26, 28–30, 37f., 47–59, 61–67, 80, 88, 127–144, 146–148, 151f., 155–161, 170, 173, 176–181, 184, 186, 190–192, 195, 204f., 206nf., 208f., 210n, 212n, 215n, 217n, 223n–225n, 242, 246, 249, 251, 255, 261f., 265, 342–345, 360

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Personenregister / Index of Names 375

Wesenbeck, Matthaeus 213nWolff, Christian 2, 10f., 15, 18–20, 23,

29f., 211n, 344, 352

Zasius 256

Zouche, Richard 9, 12f.Zumárraga, Juan de 102