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Spielzeit 2003/2004 Klavier-Recital

Klavier-Recital 7.12

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Page 1: Klavier-Recital 7.12

Spielzeit

2003/2004

Klavier-Recital

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Dohnaer Str. 9901219 DresdenTel. (03 51)2 85 25 -0Fax (03 51)2 85 25 92www.bmwdresden.de Freude am Fahren

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Klavier-Recital

SolistPeter Rösel Klavier

ModeratorHolk Freytag

Sonntag

7. Dezember 2003

11.00 Uhr

Festsaal des Kulturpalastes

www.h

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not.de

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WIR DANKEN DEM FÖRDERVEREIN DER DRESDNER PHILHARMONIE, DER DIE BLUMENSTRÄUSSE FÜR DIE KÜNSTLER ZUR VERFÜGUNG STELLT.

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Schubert beimKomponieren;

Lithographie von C. Bacchi

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Programm

Franz Schubert (1797 – 1828)

Vier Moments musicaux aus D 780

Nr.1 C-Dur ModeratoNr. 2 As-Dur AndantinoNr. 4 cis-Moll ModeratoNr. 6 As-Dur Allegretto

Große Fantasie C-Dur op.15 D 760 („Wandererfantasie“)

Allegro con fuoco, ma non troppoAdagioPrestoAllegro

PAUSE

Sonate B-Dur D 960

Molto moderatoAndante sostenutoSCHERZO Allegro vivace con delicatezzaAllegro, ma non troppo

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Musik und Wort

in Ergänzung

zu einem tieferen

Hörerlebnis

Solist

Peter Rösel, Sohn einesDirigenten und einer

Sängerin, in Dresden gebo-ren, erhielt mit sechs Jahrenersten Klavierunterricht. Am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium absolvierteer ein fünfjähriges Studiumbei Dmitri Baschkirow undLew Oborin und wurde indieser Zeit (1966) ersterDeutscher Preisträger desTschaikowski-WettbewerbesMoskau und des Klavier-wettbewerbes Montreal(1968). Damit begann eineinternationale Karriere, dieihn seither in die Musik-zentren aller Kontinenteführte, mittlerweile in mehr

als vierzig verschiedene Länder. Seine Auftrittebei internationalen Festivals (u. a. Dresden,Salzburg, Edinburgh, London Proms, Perth,Hollywood Bowl, Hongkong) wurden von Publi-kum und Presse begeistert aufgenommen. So ister ein gerngesehener Gast in aller Welt bei be-deutenden Orchestern und namhaften Dirigen-ten. Allein mit Kurt Masur und dem Gewandhaus-orchester Leipzig konzertierte er auf internatio-nalen Podien über zweihundert Mal. Kurt Masurlud ihn auch in der Jubiläumssaison zum150jährigen Bestehen der New Yorker Philharmo-niker ein, das 3. Klavierkonzert von Rachmaninowzu spielen.Mit dem Orchestre de Bretagne führte er vor ei-niger Zeit innerhalb nur weniger Tage alle Kla-vierkonzerte Rachmaninows auf, ein spektakulä-res Ereignis. Zum wiederholten Male konzertierteer bei renommierten internationalen Klavierfesti-vals wie dem Klavierfestival Ruhr und dem Festi-

Von Peter Rösel liegenzahlreiche CD-Einspie-

lungen vor, u. a. bei EMI,Capriccio, Ars Vivendi

und Berlin Classics, z.B.die Klavierkonzerte We-

bers (StaatskapelleDresden/H. Blomstedt),Schumanns (Gewand-

hausorchester Leipzig/K.Masur), Beethovens undRachmaninows (Berliner

Sinfonieorchester/K. Sanderling bzw. C. P.

Flor). Aufnahmen desSoloklavierwerks von

Brahms bis hin zu Kam-mermusik in verschieden-sten Kombinationen ver-

vollständigen das weitekünstlerische Spektrum

des Pianisten, der zu denrenommiertesten seiner

Generation zählt.

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Moderator

val La Roque d’Anthéron. Er ist Professor an derMusikhochschule Dresden und Leiter mehrererinternationaler Klavierkurse. Seit 1963 musizierter immer wieder mit den Dresdner Philharmo-nikern, inzwischen an beinahe 100 Abenden.

H olk Freytag, geboren1943, studierte Theater-

und Musikwissenschaftenvon 1963 bis 1965 und warzwischen 1969 und 1973Lehrbeauftragter für Medien-pädagogik in der Gesamt-hochschule Düsseldorf, da-nach übernahm er 1975 —1988 das SchlosstheaterMoers als Intendant, war von1988 bis 1996 Generalinten-dant der Wuppertaler Büh-nen, zwischen 1996 und2001 Schauspielintendantdes Schillertheaters Nord-rhein-Westfalen und ist seit2001 Intendant des Staats-schauspiels Dresden. Er ist Vorsitzender der Intendantengruppe imDeutschen Bühnenverein, Mitglied im Beirat deskulturwissenschaftlichen Instituts Essen undMitglied in der Sächsischen Akademie der Künste.

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geb. 31. 1. 1797 in Lichtenthal bei Wien;

gest. 19. 11. 1828 in Wien

1808 Schüler desStadtkonvikts undChorsänger in der

Hofburg

1813 Erste Sinfonie

1814 Hilfslehrer

1816 Vierte und Fünfte

Sinfonie

1818 Sechste Sinfonie;

Aufenthalt in Ungarn

1822 „Die Unvollendete“

1823 schwere Krankheit

1827 „Die Winterreise“

1828 Große „C-Dur-Sinfonie“

Das Klavier als Freund,

als Partner, als unentbehrliches

Ausdrucks- und

Kommunikationsmittel

E s war ganz selbstverständlich, daß der jungeFranz Schubert, zwölftes Kind einer musik-

liebenden und musikalisch sehr aktiven WienerSchulmeisterfamilie, das Klavierspiel erlernte. Soverstand er sich Zeit seines Lebens immer als Kla-vierspieler, als praktischer Musiker, der ganzselbstverständlich auch komponierte. Das Klavierwar sein Freund, sein ständiger Partner. Schubertbenötigte es zum Leben wie das tägliche Wasser,um den Durst zu stillen. Er teilte sich ihm mitund lebte mit ihm in der Welt seiner Töne. Esglich einem Kommunikationsmittel zu allem, wasihn umgab. Es war durchaus auch sein Sprach-rohr, nicht als Solist – der mochte er nicht sein,denn das Konzertpodium war ihm unangenehm,viel zu öffentlich –, aber als Komponist; dennFranz Schubert war Komponist mit Leib undSeele und „völlig unbrauchbar für alles, was nichtMusik bedeutete, aber unfaßbar genial in allem,was Musik hieß“ (Kurt Pahlen). Hier konnte ersein unzweifelhaftes Charisma erblühen und sei-ne Werke für sich sprechen lassen, vor allem inseinen Liedern – über 600 sind es schließlich ge-worden – und der ungewöhnlich reichen Klavier-musik. Fast alle Klaviersonaten Beethovens lagen bereitsvor, als sich der junge Schubert – noch keinezwanzig Jahre alt – mit dieser Gattung ernsthaftzu beschäftigen begann (einige frühere Klavier-kompositionen nicht eingerechnet). Mozartschesscheint anfangs hindurchzuklingen, dann aberauch Beethoven als Vorbild. Doch von all dem warschon bald nur noch wenig zu spüren, auchwenn Beethoven ihm niemals aus dem Sinn kamund Zeit seines Lebens eher eine Last blieb. Wieschon vorher im Lied, entwickelte Schubert auchauf dem Gebiet der Klaviermusik eine Art Sze-nenmalerei und Seelendeutung, eine durch unddurch romantische Attitüde. Dies machte ihn zumBindeglied zwischen Klassik und Romantik.Von den insgesamt 22 begonnenen Sonaten hatSchubert zwölf vollendet, dazu zahlreiche Klavier-

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Franz Schubert

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stücke – Einzelwerke und Zyklen – komponiert,nicht zu vergessen die unendlich vielen, beispiel-haft wirkenden vierhändigen Werke, alles verteiltüber die Zeit seines Lebens. Das Klavier war ebenimmer präsent.

In den Jahren der Reife, wenn man so etwas voneinem Frühreifen überhaupt sagen kann, kompo-nierte Schubert einige Klavierwerke mit besonde-rem Anspruch. Gemeint ist die Zeit nach der h-Moll-Sinfonie, der „Unvollendeten“, geschrie-ben im Herbst 1822. Der Komponist war seitJahren ernsthaft bemüht, endlich seine Vorbilderloszuwerden, gänzlich auf eigenen Füßen zu ste-hen. Er strebe „nach dem Höchsten in der Kunst“,meinte er einmal zu seinen Versuchen und be-mühte sich, der sinfonischen Form neue Aspekteabzugewinnen. Und so entstanden zahllose Skiz-zen, kleinere und umfangreichere in den Jahrenzwischen 1818 und 1821, die aufscheinen lassen,daß der Komponist auf der Suche war nach ei-nem wirklich eigenen Weg. Er schien aber immerwieder aufgegeben zu haben, fand nicht, was erwollte, blieb in Ansätzen, stellenweise sehr inter-essanten, stecken. Das nennt man dann Schaf-fenskrise. Ebenso versuchte Schubert aber auch, in

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Franz Schubert;Zeichnung von LeopoldKupelwieser (1821)

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der Klaviersonate Beethoven nachzueilen, sich aberdann auch wieder von ihm lösen zu wollen. Auchhier gibt es Skizzen, Entwürfe, teilweise ausge-führte Sätze. Vielleicht aber bemerkte Schubertschließlich selbst, wo seine eigentliche Stärke lag,in der Erfindung schönster melodischer Ströme,in lyrisch-gesangvoller Themenbildung, in einerweichen Klanggestaltung, in einer bestechendenArt von liebenswürdiger Hingebung. Schubert –der Sänger! In seinen Liedern hatte er von Anbe-ginn einen sehr eigenen Ton gefunden. Warumnur wollte es in den Sinfonien und den Klavier-sonaten nicht gelingen? Im November 1822 entstand kurz nach der „Un-vollendeten“ die Fantasie C-Dur D 760, die so-genannte „Wandererfantasie“, ein großes Klavier-werk, geschrieben für einen wohlhabendenAmateur, der jüngst vom Kaiser geadelt wordenwar – Emanuel Edler von Liebenberg. Er – immer-hin Schüler des seinerzeit berühmten PianistenJohann Nepomuk Hummel – muß ein sehr guterKlavierspieler gewesen sein, denn sonst hätte ihmSchubert kaum die virtuos-brillanten Passagenhineingeschrieben. Im eigentlichen Sinne handeltes sich um eine Sonate, bestehend aus vier Sätzen,die jedoch attacca ineinander übergehen. Schu-bert aber gestaltete frei, thematisierte, harmoni-sierte, variierte und fugierte nach Belieben (wie esscheint), gründete dennoch alles in einem festenPlan, der das Werk deutlich aus einem einzigenKerngedanken erwachsen ließ. Ihm war es wich-tiger, Gefühlsregungen auszudrücken, als sich anlängst schematisierte klassische Formvorgaben zuhalten. Grundlage der Komposition ist das Lied „DerWanderer“, komponiert 1816 auf einen Text vonGeorg Philipp Schmidt von Lübeck (1766 –1849).Schubert verwendete als klingendes Motto seinesKlavierwerkes die Textpassage: „Die Sonne dünktmich hier so kalt, / die Blüte welk, das Lebenalt, / und was sie reden, leerer Schall: / Ich bin einFremdling überall.“ Der entsprechende musikali-

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sche Abschnitt wird als Thema des Adagio (mitVariationen) vollgriffig ausgesetzt und komplett„ausgesungen“, bestimmt aber ebenso die wich-tigsten Gedanken der anderen Satzteile. Im 1. Satz erkennen wir schon an den Eingangs-takten, wohin die Reise geht. Bereits hier wird dasLied angedeutet, vorerst aber in Dur anstatt inMoll. Der leidenschaftliche Satz, stürmisch dahin-brausend, läßt an eine Weltschmerz-Stimmungeines Lord Byron („Manfred“) denken. Der Adagio-Satz bringt die Originalmelodie deroben erwähnten Textpassage und variiert sie invier Abschnitten, von Mal zu Mal mehr umspieltin virtuoser Manier, beinahe im Sinne einer im-pressionistischen Klangentwicklung.

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Schubert begleitet denSänger Johann MichaelVogl am Klavier;Zeichnung von Moritzvon Schwind. FranzSchubert war ein her-vorragender Klavier-spieler, doch er produ-zierte sich nur ungernals Pianist, begleiteteaber gern im intimenKreis seine Sänger-Freunde, zu denenauch der HofsängerVogl gehörte, übrigensder erste, der durchseinen öffentlichenVortrag den RufSchubertscher Liederbegründete.

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Der dritte Satz ist seinem Charakter nach einScherzo. Immer wieder wird das Motto des 1.Satzes als rhythmischer Kontrast – jetzt in einenDreiviertel-Takt umgeschmolzen – eingeschoben. Mit einer Fuge – thematisch an das Lied erin-nernd – eröffnet Schubert das Finale, führt diealte Form aber nicht weiter aus und läßt virtuo-se Klangfantasien mit üppigem Laufwerk sich freientfalten.

1823 war das Jahr der „Müllerlieder“, aber auchdas Jahr einer schweren Erkrankung und des be-ginnenden physischen Verfalls des Komponisten.Er aber komponierte, fleißig wie immer, nach sei-nem, für ihn ungewöhnlichen Ausflug in die vir-tuose Brillanz mit der „Wandererfantasie“, u. a.eine a-Moll-Sonate (D 784), gleichsam eine Sin-fonie auf dem Klavier. Hier war er nicht um be-stechende Präsentation bemüht. Er wollte der mu-sikalischen Substanz genügend Raum geben. Indiesem Jahr schrieb er aber auch, wie schon sein

ganzes Leben hin-durch, Stücke fürsKlavier. Die frühe-ren – meist Fanta-sien, Variationen,Rondos und Scher-zos zu zwei odervier Händen, alsoWerke recht unter-schiedlicher Art –waren meist Gele-genheits- oder Ne-benwerke. Nun aberscheint es, als habeer bewußt damit be-gonnen, nach musi-kalischen Inhaltenzu suchen, selb-ständige Charakter-stücke zu schaffen.Es sollte eine Serie

Schuberts Klavier;Zeichnung von Moritz

von Schwind (1821)

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von sechs Stücken werden, die Schubert aber erst1828, im Jahre seines Todes, vollendete. Es han-delt sich um musikalische Miniaturen, die – spä-ter zu einer Druck-Sammlung vereinigt – unterdem französisch falschen Titel „Momens[!] Musi-cals[!]“ erschienen, die sechs Moments musicauxD 780 (Musikalische Momentaufnahmen). Wir erleben vier Stücke daraus, alle am Modell ei-nes Tanzsatzes mit Trio orientiert: Nr. 1 C-Dur istvon Landschaft und Wald inspiriert (Horn- undKuckucksruf); Nr. 2 kombiniert eine wiegende As-Dur-Weise mit einem von wohligem Schmerz ge-tragenen fis-Moll-Mittelteil; Nr. 4 (cis-Moll)könnte „ein motorisches Präludium von JohannSebastian Bach sein. Der 2/4-Takt erfährt durchein permanentes Sechzehntel-Band der rechtenHand (vorwiegend aus Arpeggien) auf stakkato-Achteln der Linken eine seltene Homogenität;dabei kann es durchaus leidenschaftlich drän-gend zugehen. Das Des-Dur des terzen- und sex-tenseligen Mittelteils in wiegender Rhythmisierungist eigentlich als Cis-Dur zu deuten“ (ChristophRueger).Als Schlußstück (Nr. 6, As-Dur) – seinemCharakter nach ein Scherzo – schließt sich eineArt „Lied ohne Worte“ an. In den Außenteilen er-geben sich schmerzliche Steigerungen, die inheftigen Fortissimo-Schlägen münden, das Trioaber kontrastiert in sonorem Des-Dur.

Im Jahr 1828 komponierte Schubert drei großeKlaviersonaten, alle in kürzester Zeit innerhalb desMonats September. Es sollten seine letzten Sona-ten werden. Sie stellen eine gleichsam eigeneGruppe dar, wie schon Robert Schumann fest-stellte. Man kann durchaus glauben, daß dieseSonaten für Schubert zu einer Art Befreiungs-schlag gegenüber Beethoven geworden sind,vielleicht auch als Resümee einer lebenslangenAuseinandersetzung mit seinem übergroßen Vor-bild aufgefaßt werden können. Denn der Meisterwar ein Jahr zuvor gestorben, und Schubert muß-

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te jetzt keinem mehr „brillanten Klaviersatz ...[oder] originelle Kompositionstechniken bewei-sen“ (Rueger). Obwohl Schubert alle drei Sonaten innerhalb we-niger Wochen niederschrieb, zeigen doch etlicheSkizzen, wie intensiv er sich auf diese Werkgrup-pe vorbereitet hatte. Plötzlich ahnt man, daß nichtimmer die leichte Hand regierte, mit der Schubertfrüher manches zu Papier gebracht hat, was ihmso eingefallen war. Auch er – so gottbegnadet erauch war – mußte sehr wohl überlegen und sichmit seinen Themen auseinandersetzen. Und hier,bei diesen Sonaten, hat er gesucht und gefun-den, geformt und verändert, vielleicht mehr alssonst. Immer wieder war er auf BeethovenscheModelle gestoßen, und immer wieder konnte erzu sich selbst zurückkehren. Man gewinnt dasGefühl, als habe er sich bewußt vom Meister lö-sen wollen. So besann er sich auf eigeneTugenden, auf die Unmittelbarkeit und Intimitätseiner eigenen Musik, vor allem aber auf seinenMelodienreichtum, seine singende Seele.Das bekannteste Werk ist die dritte Sonate dieserGruppe, die Sonate B-Dur D 960. Sie gehört zuden großen musikalischen Vermächtnissen wieBeethovens Klaviersonate op.111, Bruckners „Neun-te“, Tschaikowskis „Pathétique“ oder das Adagioaus Mahlers „Zehnter“ (es gibt glücklicherweisenoch weitere Beispiele). Das Werk beginnt mit einem breit ausgesponne-nen, kantablen Thema und verbreitet Behaglich-keit. Doch die wird schon bald durch einen tief-grollenden Triller im Baß gestört. Und doch nimmtdas Thema wieder Gestalt an und wird zu Endegeführt, mündet aber wieder in diesen Triller. AlleBehaglichkeit ist nun endgültig verschwunden,zwielichtig wird die Haltung, schwankend sind dieModulationen. Auch wenn die Düsternis zeitwei-se zu verfliegen scheint, freudvolle Töne ange-stimmt werden, der typisch Schubertsche „Wan-derer“-Rhythmus Gestalt annimmt, bleibt doch derGedanke an das untergründige Grollen präsent.

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Robert Schumannschienen

„... diese Sonaten auf-fallend anders als seine

[Schuberts] anderen,namentlich durch eineviel größere Einfalt der

Erfindung, durch einfreiwilliges Resignierenauf glänzende Neuheit,

wo er sich sonst sohohe Ansprüche stellt,

durch Ausspinnung vongewissen allgemeinen

musikalischenGedanken, anstatt

[daß] er sonst Periodeauf Periode neue Fäden

verknüpft.“

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Der Andante-Satz gilt vielen Schubertverehrernals das Erhabenste, was ihr Idol geschaffen hat.Es ist als dreiteiliges Klavierstück angelegt, einemruhig dahinströmenden Lied folgt ein choralarti-ger Gesang, und nach einer Generalpause kehrtder erste Teil wieder, etwas belebter und gegenSchluß aufgehellt.Einem erlesenen Scherzo, ihm gegenübergestelltein getragenes Trio, das mit Akzentwechseln spielt,folgt ein leichtgewichtig und unbeschwert er-scheinendes Rondo-Finale, dem jedoch unter-schwellig eine gewisse Ambivalenz mitgegebenscheint, eine zwielichtige Haltung, die sagenmag, daß alles, was an der Oberfläche auch glattund fröhlich erscheint, im Grunde doch von vielHerzblut durchflutet ist.

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4. Zyklus-Konzert

4. Außerordentliches und Sonderkonzert

5. Philharmonisches Konzert

Sonderkonzerte zum Jahreswechsel

Vorankündigungen

Anton Bruckner (1824 – 1896)Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB108

DirigentMarek Janowski

5. PhilharmonischesKonzert

Sonnabend, 17. 1. 200419.30 Uhr

A1, Freiverkauf

Sonntag, 18. 1. 200419.30 Uhr

A2, Freiverkauf

Festsaal desKulturpalastes

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64

Peter Tschaikowski (1840 – 1893)Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 (Pathétique)

DirigentMarek JanowskiSolistVadim Gluzman Violine

4. AußerordentlichesKonzert (Weihnachten)

Donnerstag, 25. 12. 2003 19.30 Uhr

AK/J, Restkarten

Freitag, 26. 12. 2003 11.00 Uhr

AK/V, Freiverkauf

SonderkonzertFreitag, 26. 12. 2003

19.30 Uhr Freiverkauf

Festsaal des Kulturpalast

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)Sinfonie Nr.1 c-Moll op.11

Hector Berlioz (1803 – 1869)„Harold en Italie“ – Sinfonie in vier Sätzen mitSolobratsche op.16

DirigentYan Pascal TortelierSolistinChristina Biwank Viola

4. Zyklus-Konzert

Sonnabend, 13. 12. 2003 19.30 Uhr

B, Freiverkauf

Sonntag, 14. 12. 2003 19.30 Uhr

C2, Freiverkauf

Festsaal desKulturpalastes

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N E U J A H R M I T D E N P H I L H A R M O N I K E R N

MitCsardasklängen

insneueJahr

MitCsardasklängen

insneueJahrUngarisches aus Konzert und Operette,

u. a. mit virtuosen Violinstücken vonSarasate und Monti, mit hinreißenden

Cymbalonklängen und Gesangsnummernausimmergrünen Operetten

DRESDNER PHILHARMONIEDirigent

László KovácsSolisten

Birgid Steinberger SopranJohannes Chum Tenor

Sándor Jávorkai ViolineOszkár Ökrös Cymbalon

TänzerTanzsolisten des Honvéd Ensembles

ModeratorKálmán Strausz

Konzerte zum Neujahr

Donnerstag,1.1. 200415.00 und 19.00 UhrFreiverkauf

Festsaal desKulturpalastes

Eintritt:37 / 34 / 31 / 27 / 23 1

Sonderpreisefür Abonnenten:28 / 25 / 23 / 20 / 17 1

Hinweis:Vor den Konzerten hältdas Restaurant SZEGED ,Wilsdruffer Str./EckePirnaischer Platz – NäheKulturpalast– ungarischeSezialitäten in einemSonder-Arrangement fürKonzertbesucher bereit.Tischbestellung:Tel.: 0351/48 458Fax: 0351/48 458 [email protected]

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Kartenverkauf undInformation:Besucherservice derDresdner PhilharmonieKulturpalast am AltmarktÖffnungszeiten:Montag bis Freitag10 – 19 Uhr; an Konzert-wochenenden auchSonnabend 10 – 14 UhrTelefon0351/486 63 06 und0351/486 62 86Fax 0351/486 63 53Kartenbestellungenper Post:Dresdner PhilharmonieKulturpalast am AltmarktPSF 120 42401005 Dresden

FördervereinGeschäftsstelleKulturpalast am AltmarktPostfach 120 42401005 DresdenTelefon0351/486 63 69 und0171/549 37 87Fax 0351/486 63 50

[email protected]

Ton- und Bildaufnahmen während des Konzertes sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

Programmblätter der Dresdner Philharmonie Spielzeit 2003/2004Chefdirigent und Künstlerischer Leiter: Marek Janowski Intendant: Dr. Olivier von WintersteinErster Gastdirigent: Rafael Frühbeck de BurgosEhrendirigent: Prof. Kurt Masur

Text und Redaktion: Klaus BurmeisterFoto-Nachweis: Peter Rösel: Frank Höhler, Dresden; Holk Freytag: privat

Grafische Gestaltung, Satz, Repro:Grafikstudio Hoffmann, Dresden; Tel. 0351/843 55 [email protected]

Anzeigen: Sächsische Presseagentur Seibt, DresdenTel./Fax 0351/31 99 26 70 u. 317 99 [email protected]

Druck: Stoba-Druck GmbH, LampertswaldeTel. 035248/814 68 · Fax 035248/814 69

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Schule SüdBreitscheidstraße 38, 01237 Dresden, Telefon (03 51) 256 31 60

Mittelschule WeißigGönnsdorfer Weg 1, 01328 Weißig, Telefon 0173-371 42 05

Schule NordHeinrichstraße 16, 01097 Dresden, Telefon (03 51) 804 42 97

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