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Durchblick-Thema: Fasten
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I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D I M D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R
Durchblick: Fasten
Schnupper-Wochenendeab S. 10
DiKo ab S. 5
Beratungsteam S. 4
Inhalt
Inhalt
2 Ko·Pilot 7 · Februar 2006
3 Impressum
3 Editorial
Einblick – Kolpingjugend intern
4 Das Beratungsteam
Weiterbildung in der Kolpingjugend
5 Stell Dir vor, es war DiKo…
…und es war alles andere als reiner Unsinn, dabei
zu sein.
6 Entscheide Du!
Einladung zur Frühjahrs-DiKo 2007
7 Politikern auf der Spur
3. Jugendpolitische Praxiswoche
8 Von stinkenden Socken und Werwölfen
Das Schnupperwochenende in Coesfeld 2006
9 Tschöö Jutta
Jutta Wissing verlässt die Ko·Pilot-Redaktion
10 „Pimp my Kolpingjugend“
Neues von der Kolpingjugend Land Oldenburg
Durchblick – Fasten
11 Fasten
Eine Einführung
12 Was bringt mir das Fasten?
Umfrage
14 Was steckt dahinter?
Zum Sinn des religiösen Fastens
15 Warum fasten wir?
Zurück zu den Ursprüngen
16 Wieso fasten?
Gründe, warum man fasten kann
17 „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn
– wenn Fasten, dann Fasten!
Ein Erlebnisbericht
18 Ramadan, Jom Kippur & Co.
Fasten in den verschiedenen Religionen
20 Fasten – und das kurz vor Weihnachten?
21 Extremer geht´s immer
Das Heilfasten
22 Fastest Du noch
oder hungerst Du schon?
23 Mitgegangen – mitgehangen
Neue Kreuweg-Ideen
24 Fasten mit Kindern – Praxistipp
Wie kann ich das Thema mit Kindern thematisch
und spielerisch erarbeiten?
Diesmal außerdem in der Heftmitte:
Impulse für die Fastenzeit
Ausblick – Fit durch Tipps
26 Termine und Wettbewerbe
27 Bilder vom Beratungsteam
28 Bilder von der DiKo
Ist Fasten mehr als wenig essen?
Lest nach imSchwerpunkt ab
Seite 11.
Planen, entscheiden, Spaß haben: Wer auf der DiKo nicht dabei war, liesthier das Wichtigste in Kürze. Ab Seite 5
*
Editorial
3
Neue Erfahrungen…
Neue Erfahrungen sind immer eine Her-
ausforderung, egal ob gut oder
schlecht. Der neue Job, der Sieg beim
Badminton-Turnier oder die Übernahme
einer Kolping-Jugendgruppe gehören
sicherlich zu den schönen Erfahrungen.
Möglicherweise bringt das neue Jahr
aber auch Ärger mit der Freundin, eine
Fünf in Mathe oder eine weitere Absage
bei der Suche nach einer Lehrstelle. Wie
sagt man doch so schön: Was einen
nicht umbringt, macht einen härter. Zum
Glück kann niemand in die Zukunft se-
hen und so muss man abwarten, was
kommen mag. Neue Erfahrungen ma-
chen das Leben spannend.
Mit neuen Erfahrungen beschäftigt sich
auch unser Durchblick: Fasten. Wer
noch nie gefastet hat, kann nicht wis-
sen, welche Energie dadurch erlebt
wird. Verzicht, Besinnung und ein ganz
neues Erleben wird möglich. In unserem
Schwerpunkt gibt es wieder viel zum
Thema zu entdecken: Woher kommt die
Tradition des Fastens, welcher Sinn
steckt dahinter? Wie wird das Thema in
anderen Religionen gehandhabt und
welche Gefahren gibt es möglicherwei-
se? Natürlich werden auch wieder Kol-
pingjugendliche befragt, was sie übers
Fasten denken. Als besonderes High-
light bieten wir in der Mitte dieser Aus-
gabe 40 Impulse für die 40 Fastentage
der katholischen Kirche zum Heraus-
nehmen. Für jeden Tag der Fastenzeit ei-
nen. Eine kleine Unterstützung von uns
für Euch – zum Nachdenken, zum
Durchhalten, ….
Neue Erfahrungen bringt sicherlich auch
die Frühjahrs-DiKo 2007. Zunächst be-
richten wir, wie die letzte DiKo im De-
zember 2006 gelaufen ist und was es
für Neuigkeiten gab. Beispielsweise die
Wahl des neuen DL´ers: Max! Dann
möchten wir Euch gerne zur nächsten
DiKo einladen: Im Mai in Münster. Auch
die dritte Jugendpolitische Praxiswo-
che, das Schnupperwochenende oder
die Jugenddelegiertenversammlung der
Kolpingjugend Land Oldenburg haben
den Teilnehmern neue Erfahrungen ge-
bracht. Vielleicht machen Dir unsere Be-
richte Lust, auch mal an solchen Treffen
teilzunehmen.
Die Ko · Pilot-Redaktion wünscht Euch
viele neue Erfahrungen für 2007.
Liebe Grüße, Eure
… wird sicherlich auch das
Jahr 2007 wieder bringen. Man
kann gespannt sein, was alles
so passieren wird.
Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Ko·Pilot
Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend
Herausgegeben durch die Diözesanjugendleitung im
Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.
Anschrift:
Kolpingjugend im DV Münster · Ko ·Pilot-Redaktion
Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld
Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414
www.kolpingjugend-ms.de
Redaktion:
Dorothee Barenbrügge, Petra Deit-
mer (V.i.S.d.P.), Christoph Jürgens,
Carmen Rietmann, Jutta Wissing,
Sandra Woeste, Burkhard Wulff
Autoren:
Melanie Breuer, Rainer Gersmeier,
Heinrich Plaßmann, Stefan Ried-
mann
Layout: co·operate, Münster
Druck: Druckerei Burlage, Münster
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Bezugspreis: abgegolten in der
jährlichen Kostenpauschale
Jahres-Abo: 8 €
Auflage dieser Ausgabe:
1500 Stück
Namentlich gekennzeichnete Arti-
kel geben nicht unbedingt die Mei-
nung der Redaktion wieder.
Titelfoto: pixelquelle.de
Impressum
Ko·Pilot Nr. 8 erscheint am 2. Mai 2007:
EngagementHabt Ihr Ideen für unser nächstes Durchblick-Thema?
Dann meldet Euch bis zum 27. März 2007 bei [email protected].
Einblick
4 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Das BeratungsteamAus- und Fortbildung in der Kolpingjugend
von Christoph Jürgens
Das Beratungsteam, ein Team, das sich
zur Aufgabe gemacht hat, Know-how der
Kinder- und Jugendarbeit zu vermitteln,
um die Kolpingjugend beziehungsweise
Gruppenleiter vor Ort fit zu machen für
ihre Arbeit. Das Angebot erstreckt sich
von konkreten Tipps zur Gestaltung von
Gruppenstunden über das Beantragen
von Geldern bis hin zu rechtlichen Fra-
gestellungen wie Aufsichtspflicht und
Haftung. Zum Beratungsteam gehören
teils Studierende, teils Berufstätige und
Auszubildende. In Zusammenarbeit mit
dem Jugendreferat
bietet das Team zu-
sätzlich Beratung
und Hilfe beim Auf-
bau neuer Jugend-
gruppen.
Anja Gerdes ist eine
aus dem Beratung-
steam…
Anja, seit wann bist Du im Bera-
tungsteam?
Ich bin seit Sommer 2006 dabei.
Wie bist Du ins Beratungsteam ge-
kommen bzw. was hat Dich an der
Arbeit im Beratungsteam interes-
siert?
In meiner Heimatgemeinde war ich als
Messdienerin sehr aktiv. Nachdem fest-
stand, dass ich nach Münster ziehe, habe
ich in Sendenhorst die Arbeit aufgege-
ben. Nun wollte ich aber auf jeden Fall
etwas Neues im Bereich der Jugendar-
beit machen. Mir sind meine eigenen
Gruppenleiterkurse noch gut in Erinne-
rung geblieben, so dass ich über Bekann-
te erfahren habe, dass das Beratungs-
team sich über neue Mitarbeiter freut.
Was macht Dir an der Arbeit im Be-
ratungsteam besonders Spaß?
Besonders Spaß macht es mir, mein
Wissen und mein Interesse über die Ju-
gendarbeit vor Ort anderen vermitteln zu
können und dadurch, die heutzutage
nicht selbstverständliche ehrenamtliche
Tätigkeit von Jugendlichen zu fördern
und zu unterstützen.
Welches Programm bietet Ihr 2007
an?
2007 steht folgendes auf dem Pro-
gramm:
Gruppenleitungskurs
Der Kurs soll Grundkenntnisse für die
Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendli-
chen vermitteln. Es werden Fähigkeiten
im Umgang mit einer Gruppe gestärkt
und durch die Austauschmöglichkeiten
mit anderen Gruppenleitern werden viele
neue Ideen entwickelt und ausprobiert.
Zudem knüpft man Kontakte über die ei-
gene Kolpingjugend hinaus.
Gruppenleitungsaufbaukurs
Der Kurs soll Fähigkeiten im Umgang mit
der eigenen Gruppe stärken und vertie-
fen. Im Kontakt mit anderen werden
Ideen angeregt und ausgetauscht.
Spieleschulung
In diesem Kurs werden neue Spiele aus-
probiert und mit viel Spaß bekommt man
einen lockeren Einstieg in die Arbeit mit
Gruppen.
Schnupperwochenende
Das Wochenende gibt erste Einblicke in
die Jugendarbeit, bietet Anregungen und
zeigt mit viel Spaß und Action, was Kol-
ping alles zu bieten hat.
FerienhelferInnen-Schulung
Auf Anfrage bieten wir dem Lagerlei-
tungsteam ein Schulungswochenende
unter anderem mit folgenden Themen-
schwerpunkten: Rechtliches, Versiche-
rung, Programmplanung, Erste Hilfe,
Pädagogisches, (neue) Spielideen und
was sonst noch auf der Wunschliste steht.
Solltet Ihr Hilfe benötigen oder Interesse
an einem der Angebote haben, wendet
Euch doch einfach an das Jugendreferat in
Coesfeld. Ein starkes Team erwartet Euch.
Beratungsteamwochenende
Im Oktober 2006 war das Beratungsteam im Haus Wegewarte in Ahaus
(http://www.haus-wegewarte.de/), um das Programm für 2007 zu planen
und das Jahr 2006 zu reflektieren, aber auch um sich als Team wieder neu zu fin-
den. Neue Gesichter und viele neue Ideen lassen das Beratungsteam mit Vorfreu-
de auf das kommende Jahr blicken. Ein neu formiertes und motiviertes Beratungs-
team freut sich auf die Arbeit 2007.
Kontakt zum Beratungsteam:
Kolpingjugend Diözesanverband Mün-
ster - Jugendreferat -
Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld
Tel.: 02541 803471
Mail: [email protected]
www.kolpingjugend-ms.de
Kolpingjugend intern
5Ko·Pilot 7 · Februar 2007
• „Man kann ja mitentscheiden“
• „Konstruktive Atmosphäre“
• „Lebensernst und Lebensfreude“
• „Ich bin begeistert und komme
im Frühjahr wieder“
Dies sind einige Äußerungen der Teil-
nehmer der diesjährigen Herbst-DiKo in
Coesfeld am Sonntagmittag. Da endete
nämlich ein gelungenes Wochenende.
Nachdem der erste Termin leider abge-
sagt werden musste, war der Tagungs-
raum dieses Mal sehr gut gefüllt und die
Delegierten reisten aus allen Teilen des
Bistums an.
Inhaltlich ging es zunächst um den Re-
chenschaftsbericht, anschließend um
das Projekt BEJACHAD. Dabei wurde
deutlich, dass ein Interesse daran be-
steht, Kolpingjugenden untereinander zu
vernetzen.
Außerdem wurden noch zwei Anträge
verabschiedet. Zum einen soll es auch in
diesem Jahr wieder eine Absagensam-
melaktion geben, die sich der Aktion auf
Bundesebene anschließt. Zum anderen
haben die Teilnehmer einen Initiativan-
trag gestellt. Dieser beinhaltet, dass die
Diözesanleitung die Durchführbarkeit ei-
ner Viertagesfahrt der Kolpingjugend DV
Münster nach Berlin prüfen soll. Wenn
möglich, soll diese in diesem oder näch-
stem Jahr durchgeführt werden, wobei
der Schwerpunkt in der politischen Bil-
dung liegt.
Schließlich hat die DL Zuwachs bekom-
men. Max Grösbrink ist mit einem
traumhaften Ergebnis einer 100-prozen-
tigen Zustim-
mung gewählt
worden.
Neben vielen in-
haltlichen The-
men kam natür-
lich auch der
gemütliche Teil,
das Feiern, sich
Kennen lernen
und das Klönen,
nicht zu kurz.
Bei einer kurz-
weiligen Spiel-
show traten drei
Gruppen ge-
geneinander an.
Vermutlich kann niemand Fetakäse auch
nur noch riechen, jeder beherrscht Kol-
pingzitate im EffEff und weiß, dass man
klar im Vorteil ist, wenn man sämtliche
Hauptstädte der Welt kennt und es kein
reiner Unsinn ist.
Also wenn Ihr auf den Geschmack gekom-
men seid, mit entscheiden und erleben
wollt, dann seid das nächste Mal dabei.
Stell Dir vor, es war DiKo……und es war alles andere als reiner Unsinn, dabei zu sein.
BEJACHAD"BEJACHAD" lautet das aktuell laufende Projekt der Kolpingjugend im Bistum
Münster. Bei diesem geheimnisvollen Begriff handelt es sich um das hebräische
Wort für "zusammen". Es steht für das Projektziel von BEJACHAD, nämlich die
Vernetzung der Kolpingjugend auf der mittleren Ebene bedarfsgerecht zu mo-
dernisieren und dadurch zu intensivieren. Nach der Präsentation des Projekts
durch Jan Kröger aus dem Steuerungsteam wurden in den Workshops erste An-
regungen und Erfahrungen hinsichtlich der Zusammenarbeit von Kolpingju-
gendgruppen auf der mittleren Ebene zusammengetragen. Auf der nächsten
Diözesankonferenz im Frühjahr will das Steuerungsteam den Delegierten ein
Konzept vorstellen, wie dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann.
von Sandra Woeste
Entscheide Du!
Was ist die DiKo?
Dies ist der Ort, an dem sich all diejeni-
gen treffen, die sich vor Ort auf Kreis-
und auf Diözesanebene in der Kolping-
jugend engagieren, die mitbestimmen
wollen, was in der Kolpingjugend pas-
sieren soll und die
sich gerne mit
G l e i chge s i nn ten
austauschen und
neue Leute kennen
lernen wollen.
Was soll ich auf der DiKo?
Zum einen geht es darum, den Verband
mitzugestalten. Du hast die Möglichkeit,
die Diözesanleitung zu beauftragen, da-
mit sie bestimmte Dinge angeht. Wenn
Du ein bestimmtes Anliegen hast,
möchtest, dass sich die Kolpingjugend
ein bestimmtes Thema zum Schwer-
punkt macht, dann kannst Du dazu ei-
nen Antrag stellen.
Zum anderen ist die DiKo der Ort, an
dem Du Dich mit anderen austauschen
kannst, über Probleme, Aktionen, Mei-
nungen, Verbandliches… Und Du kannst
andere kennen lernen.
Was wird auf der DiKo gemacht?
Zum einen wird inhaltlich gearbeitet. Es
gibt einen Rückblick auf die letzten Mo-
nate und eine Vorschau auf das, was in
den kommenden Monaten ansteht und
angeboten wird. An dem Projekt BE-
JACHAD, das auf der Herbstkonferenz
schon Thema war, ist in der Zwi-
schenzeit weiter gearbeitet worden, die
Ergebnisse werden vorgestellt und wir
laden Euch zur Diskussion darüber ein.
Jugend und Beruf (JuB) ist seit drei
Jahren Schwerpunktthema der Kolping-
jugend. Du kannst entscheiden, wie es
damit weitergehen soll, ob es weiter un-
ser vorrangiges
Anliegen sein
soll oder ob wir
uns auf ein an-
deres Thema
konzent r i e ren
sollen.
Zum anderen soll neben den inhaltlichen
Themen die Gemütlichkeit nicht zu kurz
kommen. Es gibt genügend Gelegenheit
sich untereinander auszutauschen, zu
feiern und zu klönen.
Zudem bieten wir noch ein besonderes
Highlight an. Was genau das sein wird,
steht noch nicht fest, aber es soll auch
noch mal ein kleines Dankeschön sein
an Euch für die Arbeit, die Ihr in der Kol-
pingjugend macht.
Wie geht es nun weiter?
Melde Dich bis zum 20. März zur DiKo
an. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos
für Dich. Anmelden kannst Du Dich im
Jugendreferat oder bei einem der ehren-
amtlichen Diözesanleiter per Telefon
oder per Mail. Weitere Infos gibt es
auch auf unserer Homepage:
www.kolpingjugend-ms.de.
Entscheide Du!Frühjahrs-DiKo vom 4. bis 6. Mai 2007 im Jugendgästehaus Münster
Einblick
6 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Du bist herzlich eingeladen zur
Frühjahrs-DiKo (Diözesankonfe-
renz) der Kolpingjugend.
Sei dabei und entscheide mit! Wir freuen uns auf Dich!
Rainer Gersmeier · 0251 2464321 • [email protected]
Jan Kröger · 0251 6744480 • [email protected]
Sandra Woeste · 0251 9243262 • [email protected]
Thorsten Schulz · 0251 20398414 • [email protected]
Max Grösbrink · 0251 7602165 • [email protected]
Kolpingjugend im Diözesanverband Münster
Gerlever Weg 1 • 48653 Coesfeld · Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414
[email protected] · www.kolpingjugend-ms.de
Politikern auf der Spur3. Jugendpolitische Praxiswoche
Morgens früh in Nordrhein-Westfalen:
Am Schreibtisch der Abgeordneten zwi-
schen Pressemeldungen und Gesetzes-
entwürfen, in Ausschüssen von Sport-
und Umweltpolitik, neben den Wortfüh-
rern der Parteien, auf den Gängen des
Landtagsgebäudes NRW in der Diskus-
sion über die aktuelle Bildungspolitik.
Die Teilnehmer der dritten Jugendpoliti-
schen Praxiswoche der Kolpingjugend
NRW suchen den direkten Kontakt zu
den Verantwortlichen für die Politik im
Land. Im Rahmen des Programms vom
12. bis 17. November wünschten sich
die jungen Frauen und Männer vielfälti-
ge, praktische Einblicke in den politi-
schen Arbeitsalltag im Vergleich zur
Theorie aus Schule und Studium.
Schon im Vorfeld hatten sich 35 Abge-
ordnete aller Parteien im Landtag NRW
dazu bereit erklärt, eine Praktikantin be-
ziehungsweise einen Praktikanten "an
die Hand zu nehmen". Das Bemühen der
einzelnen Politiker, den Erwartungen der
jungen Erwachsenen gerecht zu werden
und darüber hinaus
einen Eindruck
vom innerpoliti-
schen Zusammen-
leben zu vermit-
teln, stand deutlich
im Vordergrund.
"Ich bin positiv überrascht über den
lockeren Umgang, über die Offenheit,
mit der uns im Haus begegnet wird", er-
klärte Teilnehmer Christian Buchen.
In einer ange-
regten Diskus-
sion mit den
Vertretern der
Jugendorgani-
sationen der
Parteien unter
anderem über
das bestehende
Schulsystem, die Sparmaßnahmen im
Bereich der Kinder- und Jugendhilfepo-
litik oder zum Thema "Jugend und Ar-
beitswelt" zeigten sich unerwartet viele
parallele Vorstellungen darüber, welche
Themen im Mittelpunkt der öffentlichen
Aufmerksamkeit stehen sollten. Am En-
de stand für beide Seiten fest: Vor allem
durch die Einladung eines unpartei-
ischen Verbands konnte der Meinungs-
austausch so sachlich und zielgerichtet
verlaufen.
Um das Interesse der Kolpingjugend,
ihre freiwillige Bereitschaft zur Arbeit
mit Kindern und Jugendlichen fest in
dem Bewusstsein der Abgeordneten zu
verwurzeln, wurde in einem Zeitraum
bis zum Beginn der Praxiswoche ein
Positionspapier zum Thema "Ehrenamt"
zusammengestellt. In diesem Schrei-
ben benennen die Mitglieder des Lan-
desarbeitskreises der Kolpingjugend
NRW die Tätigkeitsfelder und verknüp-
fen die formulierten Ziele und Erfolge
mit ihren Forderungen an Kirche, Staat
und Wirtschaft. Landtagspräsidentin
Regina van Dinther stellte im Gespräch
ehrenamtliches Engagement als
Grundlage für das zukünftige Bestehen
junger Menschen in der Arbeitswelt
dar. Gerade dadurch eröffne sich die
Möglichkeit, soziales Verhalten, effek-
tive Arbeitsweisen und die Kompetenz
zur angemessenen Diskussion zu erler-
nen.
Die dritte Jugendpolitische Praxiswoche
hinterließ einen bleibenden Eindruck bei
den Teilnehmern. Die intensive Betreu-
ung durch die Abgeordneten verstärkte
das politische Interesse und veran-
schaulichte nach Meinung der Prakti-
kanten das Verständnis dafür, wie wich-
tig es sei, dass Interessen vernünftig
vertreten werden.
Kolpingjugend intern
7Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Von Rainer Gersmeier
Wie macht man eigentlich Politik? Die Teilnehmer
der dritten Jugendpolitischen Praxiswoche konnten
den Landtagsabgeordneten ein paar Tage über die
Schulter gucken und einen Einblick in die Welt der
Politik gewinnen.
Einblick
Von stinkenden Socken und WerwölfenDas Schnupperwochenende in Coesfeld 2006
– ein kurzer Rückblick…
7 kreative Geschichten
+ 2 Werwölfe im Düsterwald
+ 1 Spieleabend
+ 1 immer wiederkehrende,
stinkende Socke
+ 87 Ideen
+ 1 Versteigerung
= 45 Stunden Spannung
und Spaß
… und manchmal auch Angst, von den
Werwölfen gefressen, oder von den ei-
genen Nachbarn gehängt zu werden
(Noch schlimmer – Angst, die stinken-
de Socke zu treffen).
Wenn jemand glaubt, dass Socken we-
gen des Geruchs zum Schnupperwo-
chenende gehören, oder Leben ernst-
haft in Gefahr war, weit gefehlt.
Im November trafen sich sieben inter-
essierte Gruppenleiter aus Enniger und
Wettringen zum Schnupperwochenen-
Von Carmen Rietmann
Kolpingjugend intern
9Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Nach dem Ende ihres Studiums hat sich
Jutta dazu entschlossen, die Ko·Pilot-
Redaktion aus zeitlichen Gründen zu
verlasssen, um sich anderen Aufgaben
in der Kolpingjugend zu widmen.
Liebe Jutta, vielen Dank für zahlreiche
tolle Artikel, für kreative Ideen, für
großes Engagement und für kritische
Diskussionen. Wir haben sehr gerne mit
Dir zusammen gearbeitet.
Wir wünschen Dir von ganzem Herzen
viel Spaß bei Deinen neuen Aufgaben
und freuen uns, dass Du zugesichert
hast, auch weiterhin Artikel beisteuern
zu wollen.
Deine Redaktion
de in der Sirksfelder Schule in Coesfeld.
Eigene Ideen und deren Umsetzung,
neue Spiele auszuprobieren und vonein-
ander zu lernen standen in den gemein-
samen 45 Stunden im Vordergrund.
Einstimmig ist klar, dass das gut gelun-
gen ist, schließlich wissen wir jetzt, wie
lange Papst Johannes Paul II. tatsäch-
lich im Amt war, wie aus einer Idee Rea-
lität wird, was aus aufgeribbelten
Socken wird, was man als Gruppenleiter
in einer Gruppenstunde sonst noch so
machen kann und wo es leckere Erd-
beer-Banane-Marmelade gibt.
Tschöö JuttaJutta Wissing verlässt die Ko·Pilot-Redaktion
Einblick Durchblick
10 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Im November trafen sich die Delegierten
der Kolpingjugend Land Oldenburg zu
ihrer jährlichen Versammlung. Die Ver-
sammlung begann für die 30 Jugendli-
chen aus den Kolpingsfamilien Emstek,
Cappeln, Goldenstedt, Lohne St. Josef,
Holdorf, Langförden, Rüschendorf,
Barßel, Ahlhorn, Schwichteler und Em-
stekerfeld mit einem Jugendgottes-
dienst und der Spielshow „Schlag den
Vorstand“. Der Vorstand hatte zwölf Dis-
ziplinen vorbereitet, in denen sie in Ge-
schick, Sportlichkeit und Wissen von
den Delegierten geschlagen werden
mussten. Kaplan Wolfgang Pille aus Gar-
rel, der als geistliche Begleitung dem
Vorstand angehört, konnte das Spiel für
sich entscheiden und somit die Ehre des
Vorstandes retten.
Am Samstag fand die eigentliche Ver-
sammlung der Kolpingjugend statt. Vor-
mittags blickten die Delegierten auf das
vergangene Geschäftsjahr zurück und
diskutierten in Kleingruppen über
zukünftige Veranstaltungen, Aktionen
und Entwicklungen. So soll in Zukunft
die Arbeit der Gruppenleiter-Stammti-
sche, die Gruppenleiterausbildung durch
einen weiteren Kurs in den Osterferien
2007 und die Bildungsarbeit der Kol-
pingjugend intensiviert werden. In die-
sem Zusammenhang stellte der Vor-
stand die neue Aktion „Pimp my Kol-
pingjugend“ vor. In Anlehnung an die
MTV Fernsehserie „Pimp my ride“, wo
alte Autos aufwendig aufgemotzt
werden, können Kolpinggruppen in
Zukunft verschiedene Bildungsveran-
staltungen in Kooperation mit der Lan-
desebene durchführen und so ihre Kol-
pingjugend „aufmotzen“.
Zu Gast waren bei der Versammlung Ju-
gendvikar und BDKJ Präses Hartmut
Niehues und die stellvertretende BDKJ-
Vorsitzende Melanie Schreiber um den
Delegierten das neue Projekt „FINDEN!“
vorzustellen. Die Idee von „FINDEN!“
ist, die Suche nach dem Sinn des Le-
bens mit dem Kirchenjahr zu verbinden
und so die eigene Berufung zum
Menschsein, zum Christsein und zum
Jüngersein (wieder) zu entdecken. Die
Kolpingjugend wird sich an dem Projekt
unter anderem mit einem Wochenende
vom 13. bis 15. April 2007 in Dornu-
mersiel beteiligen. Das Wochenende
findet unter dem Motto „Geschmack am
Glauben FINDEN!“ statt und richtet sich
an junge Erwachsene ab 18 Jahren.
Bei den Wahlen wurden Gaby Mün-
zebrock aus Schwichteler und
Mechthild Koopmann aus Emste-
kerfeld als Landesleiterinnen, Fabian
Bocklage aus Ahlhorn und Jan Frerichs
aus Barßel als Landesleiter für weitere
zwei Jahre in den Vorstand gewählt. Auch
Kaplan Wolfgang Pille wurde als geistli-
che Begleitung der Kolpingjugend für
weitere drei Jahre in seinem Amt be-
stätigt. Damit bleiben alle Ämter im Vor-
stand besetzt.
Der Vorstand der Kolpingjugend Land Oldenburg (von links)Landesleiter Fabian Bocklage (Ahlhorn), Vorsitzender Michael Niemeyer (Barßel), Landesleiter Michael Kamps(Rüschendorf), Vorsitzender Bernd von Lehmden (Holdorf), Landesleiterin Mechthild Koopmann (Emstekerfeld),Jugendbildungsreferent Stefan Riedmann (Vechta), Landesleiterin Gaby Münzebrock (Schwichteler), Landeslei-ter Jan Frerichs (Barßel), Kaplan Wolfgang Pille (Garrel), Landesleiterin Petra Beering (Goldenstedt)
�
„Pimp my Kolpingjugend“Jugenddelegierten-versammlung tagtevom 10. bis 11. November in Vechta
Von Stefan Riedmann
Durchblick
11Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Manche Menschen fasten sogar kom-
plett und nehmen eine zeitlang gar
nichts zu sich außer Wasser, Tee
und Brühe. Das ist definitiv eine
besondere Form des Fastens
und sicherlich auch ziemlich
schwierig – so ganz ohne
Pizza und Pommes. Nicht
jeder möchte solch eine ex-
treme Form des Fastens
durchziehen und das muss auch
gar nicht sein. Es geht beim Fasten
weder um irgendwelche Heldentaten
noch um das Verlieren von Pfunden
nach Weihnachten. Fasten ist mehr.
Fasten bedeutet vielmehr, für
eine gewisse Zeit
auf etwas zu ver-
zichten, um so
etwas anderes zu
„gewinnen“. Nach
drei Wochen ohne
Schokolade schmeckt
das erste Stück
himmlisch. Auch
findet man durch
den Verzicht auf
das Fernsehen
mehr Zeit für an-
dere Dinge und kann sich
mal wieder mehr in der Jugendgruppe
engagieren oder einfach mehr Zeit mit
den Freunden verbringen.
Fasten soll nicht stressig sein, auch
wenn es sicherlich eine Herausforde-
rung ist. Fasten ist eine sehr persönliche
Sache und kein Wettstreit mit anderen,
wer am längsten sein Fasten durchhält.
Fasten ist sicherlich anstrengend, aber
kein Grund schlechte Laune aufkommen
zu lassen, auch wenn man mal auf et-
was verzichtet. Jesus erläutert zum The-
ma Fasten folgendes: „Wenn ihr fastet,
macht kein finsteres Gesicht wie die
Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges
Aussehen, damit die Leute merken, dass
sie fasten.“ (Matthäus 6,16).
Die Tradition des Fastens gibt es nicht
nur bei uns. Auch andere Religionen ha-
ben mehr oder weniger strenge Fasten-
regeln. Dazu gibt es in diesem Durch-
blick etwas zu entdecken, genauso wie
zum Sinn und den Ursprüngen des uns
bekannten Fastens, zum Heilfasten und
zu den Gefahren des Fastens. Ein Erleb-
nisbericht zeigt, wie schwierig es ist, ei-
ne zeitlang auf etwas zu verzichten und
auch wie schwierig es sein kann, ande-
ren zu erklären, warum man fastet. Nach
den eigenen Erfahrungen rund ums Fa-
sten wurden auch wieder einige Kol-
pingjugendliche gefragt.
Fasten ist Besinnung auf das, was wich-
tig ist. Und auch wenn es sich schwierig
anhört, es funktioniert. Probier es doch
einfach mal aus.
FastenEine Einführung Von Petra Deitmer
Ab Aschermittwoch ist es wieder soweit: Die Fastenzeit beginnt. Da-
mit verbinden die meisten von uns den Verzicht auf liebgewordene
Gewohnheiten wie beispielsweise Süßigkeiten essen, fernsehen
oder den Verzicht auf Alkohol und Zigaretten.
ph
oto
case.c
om
Rendel Werthmöller
Fastest Du?
Ich faste, allerdings nicht unbedingt im-
mer in der Fastenzeit. Ich faste, da ich
auf der einen Seite
denke, dass es gut
ist, in unserer Kon-
sum-Gesellschaft
auch mal das Ver-
zichten zu lernen,
das Nein-Sagen zu
Dingen, die sehr
verlockend sein können. Auf der anderen
Seite faste ich auch aus gesundheitli-
chen Gründen. Es tut gut, dem Körper
mal eine Auszeit zu geben und ganz be-
wusst auf bestimmte Lebensmittel zu
verzichten.
Worauf verzichtest Du beim Fasten
bzw. worauf könntest Du verzichten?
Ich verzichte vor allem auf Dinge, die ich
super gerne esse, zum Beispiel auf
Schokolade! Sehr schwer ... oder auf Al-
kohol, da es Genussmittel sind und ich
somit den Verzicht wirklich spüre. Wenn
ich aus gesundheitlichen Gründen faste,
dann verzichte ich auf alles, oder aber
ich esse nur Obst und Gemüse.
Carolin Jürgens
Fastest Du?
Ich faste nicht an vorgegebenen Zeiten
zum Beispiel vor Ostern, weil ich für
mich keinen Grund darin sehe, in dieser
"vorgegebenen Zeit" zu fasten. Was soll
mir das Fasten in dieser Zeit bringen?
Ich sehe keinen Sinn darin. Wenn ich fa-
ste, dann faste ich, wenn ich es für mei-
ne Situation angebracht finde.
Worauf verzichtest Du beim Fasten
bzw. worauf könntest Du verzichten?
Ich verzichte/könnte verzichten auf Din-
ge, die ich nicht zum Leben brauche.
Warum stellt man
so häufig das Fern-
sehen an? Warum
sitzt man so oft vor
dem PC? Warum
isst man Süßigkei-
ten? Warum macht
man in dieser Zeit nicht etwas Sinnvolle-
res mit Menschen, die man mag?
Einblick
12 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Was bringt mir das Fasten?Umfrage Von Christoph Jürgens
Warum eigentlich fasten und auf Selbstverständliches verzichten?
Was bringt mir das Fasten? Das Wort „Fasten“ kommt vom gotischen
fastan = (fest)halten, beobachten, bewachen beziehungsweise aus
dem althochdeutschen fasten = fest. Vielleicht soll es mir selbst-
verständliche Dinge wieder näher bringen, lernen wieder bewusster
mit mir selbst umzugehen, einfach eine Zeit lang bewusster zu le-
ben? Oder ist es nur eine Möglichkeit der kollektiven Diät, den Win-
terspeck abzubauen, um sich wieder etwas wohler in seiner Haut zu
fühlen? Es gibt viele verschiedene Ansichten und Einstellungen zum
„Fasten“…
Kolpingjugend intern
13Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Miriam Stasch
Fastest Du?
Ich faste nicht, da ich dieses Süßigkeiten fasten als Grund-
schulkind immer komisch fand und so habe ich noch nie ernst-
haft während der Fastenzeit gefastet.
Worauf verzichtest Du beim Fasten bzw. worauf könntest Du verzichten?
Ich denke, ich könnte auf Zigaretten verzichten und auf meine Fernsehserien, die ich
gerne gucke, wobei mir das schon schwer fallen würde.
Monika Niehoff
Fastest Du?
Ich habe mal eine Woche in meinem Leben ein richtiges Heilfasten gemacht. Ich
wollte austesten, ob mein Durchhaltevermögen und mein Wille so stark sein kön-
nen, eine Woche auf jegliches Essen zu verzichten.
Worauf verzichtest Du beim Fasten bzw. worauf könntest
Du verzichten?
Ich habe nur Tee, Wasser und Säfte zu mir genommen und es
ging mir sehr gut dabei. Ich fühlte mich wirklich fit und voller
Energie. Die Woche habe ich durchgehalten und das hat mich
aufgebaut und bestärkt. Es ging mir nicht unbedingt um die
"körperliche Reinigung" dabei.
Sabine Brocks
Fastest Du?
Ich faste, weil ich es gut finde, auch mal die Erfahrung zu ma-
chen, auf etwas verzichten zu müssen.
Worauf verzichtest Du beim Fasten bzw. worauf könntest
Du verzichten?
Ich verzichte in der Fastenzeit auf einfache Dinge wie beispielsweise Süßigkeiten
oder so etwas.
Anja Gerdes
Fastest Du?
Als erstes denke ich sicher an einen
Verzicht auf Süßigkeiten, da dies noch
den tollen Nebeneffekt hat, dass sol-
ches Fasten der Figur zu Gute kommt.
Jedoch bedeutet Fasten den Verzicht
auf Annehmlichkeiten, die das Leben
„verschönern“. Dadurch kann man sich
auch selber beweisen, dass man nicht
absolut abhängig von diesen Sachen
ist. Und das Leben auch ohne diese
Dinge durchaus angenehm sein kann.
Worauf verzichtest Du beim Fasten
bzw. worauf könntest Du verzich-
ten?
Ich habe mir aller-
dings für diese Fa-
stenzeit vorgenom-
men, möglichst
wenig Plätzchen zu
essen. Wer mich
kennt, weiß was das bedeutet. Denn
wenn es nach mir gehen würde, wären
Plätzchen mein Hauptnahrungsmittel.
Dennis Unnerstall
Fastest Du?
Ich faste nicht, weil
ich eigentlich zu-
frieden bin mit mir.
Und wenn ich ab-
nehmen wollte,
dann würde ich so
weiter essen wie bisher, aber mehr Sport
machen.
Worauf verzichtest Du beim Fasten
bzw. worauf könntest Du verzichten?
Ich könnt auf Schokolade oder sonstigen
Süßkram verzichten und andere Dinge
wie Fleisch weniger essen. Aber sonst ei-
gentlich auf nichts.
Durchblick
14 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Jesus saß gern mit seinen Jüngern zu-
sammen und hat mit ihnen gegessen
und gefeiert. Er hatte seine Freude an
der Gemeinschaft mit anderen und war
vermutlich auch gutem Essen nicht ab-
geneigt. Das macht ihn so menschlich.
Aber Jesus kannte auch das Fasten. Er
selbst hat 40 Tage und Nächte in der
Wüste verbracht und gefastet. Das hat
er nicht getan, um abzunehmen. Nein, er
wollte allein sein und sich auf Gott kon-
zentrieren. Nichts sollte ihn ablenken,
auch nicht der Gedanke an Essen. In die-
ser Zeit wurde er vom Teufel versucht: In
der Bibel heißt es, Jesus sei hungrig ge-
wesen und der Teufel wollte ihn dazu
verführen, Steine in Brot zu verwandeln.
Darauf reagiert Jesus mit den Worten:
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
sondern von einem jeden Wort, das aus
dem Mund Gottes geht.“
Damit weist er auf den Sinn des Fastens
hin. Es soll eine Zeit der Ruhe und des
Nachdenkens sein. Wer beim Fasten
zum Beispiel ganz auf das Essen ver-
zichtet, muss sich weder Gedanken dar-
um machen, was er isst, noch muss er
einkaufen und kochen. Es bleibt mehr
Zeit für sich selbst und dafür, sich auf
Gott und das Wesentliche zu besinnen.
Es gibt ganz unterschiedliche Arten des
Fastens: Entweder zu bestimmten Ta-
geszeiten oder nicht auf das Essen all-
gemein, sondern nur auf ausgewählte
Lebensmittel wie Fleisch oder Süßigkei-
ten zu verzichten. Auch besteht die
Möglichkeit das Auto oder den Fernse-
hen nicht zu benutzen. Fasten kann so
auch als Übung in Selbstdisziplin und
Willensstärke verstanden werden.
Kirchlicher Brauch ist es auch, das
durch Fasten gesparte Geld für Bedürf-
tige oder gemeinnützige Zwecke zu
spenden, etwa für Misereor. Das durch
den (zeitweisen) Verzicht auf das Auto-
fahren Gesparte könnte dann sinnvoller-
weise an Projekte der umweltfreundli-
chen Energiegewinnung gespendet wer-
den, zum Beispiel für Solaranlagen auf
Kirchendächern oder kirchlich initiierte
Windräder.
Was steckt dahinter?Zum Sinn des religiösen Fastens
Das Leben erfolgt nach einem bestimmten Rhyth-
mus. Fastenzeiten wechseln sich mit Festzeiten
ab. Die Fastenzeiten dienen als Vorbereitung der
Festzeiten.
Von Burkhard Wulff
pix
elq
uelle.d
e
Impulse
impulsezur Fastenzeit
Offene Hände schenken mehr
Freude als saubere Finger.
(Afrikanisches Sprichwort)
Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn –
wenn Fasten, dann Fasten.
Teresa von Avila
Der Grund, warum Vögel fliegen
können und wir nicht, ist der, dass
sie voller Zuversicht sind. Und wer
zuversichtlich ist, dem wachsen
Flügel.
Sir James M. Barrie
Das Fasten kann uns helfen, wie-
der Geschmack am Essen und am
Leben zu finden.
Wenn alle Tage im Jahr gefeiert
würden, dann würde das Spiel so
lästig sein wie die Arbeit.
William Shakespeare
Gott verlangt nichts vom Men-
schen, ohne ihm zugleich die Kraft
dafür zu geben.
Edith Stein
Fasten heißt lernen, mit einfachen Dingen glücklich zu sein.
"Du siehst so unzufrieden aus", bemerkte ein Eimerzu seinem Kameraden, als sie zum Brunnen kamen."Ach", meinte der andere, "ich dachte gerade daran,wie nutzlos es ist, immer neu gefüllt zu werden, wennwir doch immer wieder leer zurückkommen." "Na sowas", sagte der erste, "so habe ich das noch garnicht gesehen. Ich freue mich immer über den Ge-danken, dass wir obgleich wir leer kommen, doch im-mer gefüllt wieder weggehen."
Sie trinken auf ihre neue Freund-
schaft. "Wenn du fünf Fernseh-
geräte hättest, würdest du mir
eins schenken?" "Freilich."
"Wenn du fünf Autos hättest, wür-
dest du mir eins schenken?" "Frei-
lich."
"Wenn du fünf Hemden hättest,
würdest du mir eins schenken?"
Der Gefragte schüttelt den Kopf.
"Warum nicht?" "Ich habe fünf
Hemden."
Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.Aristoteles
Frederico aus Mosambik – du verstehst das nicht!Natürlich habt ihr Sorgen: Seit drei Jahren kein Regen. Die Felder sind ver-
dorrt. Die Menschen hungern. Krieg verwüstet das Land. Das Elend der
Flüchtlinge ist groß. Aber wir haben auch unsere Sorgen. Lies einmal unse-
re Zeitungen:
"Treten Sie auf die Ess-Bremse"
"Vier Kilo in acht Tagen abgenommen"
"Machen Sie Schönheits-Fasten-Ferien"
"Schlank sein ohne Hunger".
Frederico aus Mosambik – du verstehst das nicht.
Frederico – ich verstehe es auch nicht.
Impulse
impuIch danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltethast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.Psalm 139,14
Jesus sagt: Warum siehst du den Splitter im Augedeines Bruders, aber den Balken in deinem Augebemerkst du nicht? Matthäus 7,3
Weder Tod noch Leben, weder Ge-
genwärtiges noch Zukünftiges,
noch irgendeine andere Kreatur
können uns scheiden von der Liebe
Gottes.
Römer 8,39
Jesus sagt: Wenn ihr meine Gebo-
te haltet, werdet ihr in meiner Lie-
be bleiben, so wie ich die Gebote
meines Vaters gehalten habe.
Johannes 15,10
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird
mir fehlen. Er lässt mich lagern auf
grünen Auen und führt mich zum
Ruheplatz am Wasser.
Psalm 23, 1+2
Über eure Lippen komme kein bö-
ses Wort, sondern nur ein gutes,
das den, der es braucht, stärkt,
und dem, der es hört, Nutzen
bringt.
Epheser 4,29
Jesus sagt: Bittet, dann wird euch
gegeben; sucht, dann
werdet ihr finden; klopft an, dann
wird euch geöffnet.
Lukas 11,9
Woher stammst du?
Was ist deine Herkunft?Wo sind deine Wurzeln?Wer steckt hinter dir?Wie kommst du hier-her?
Viele Fragen, die michquälen können, diemich aber auch zumNachdenken über michselbst bringen können.
Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer
aber den Willen Gottes tut, bleibt in
Ewigkeit.
1. Johannesbrief 2,17
Was hast du getan?
Ich hatte einen Traum:
Ein Mensch erschien vor dem Herrn
und sprach: "Siehe Herr, ich habe
dein Gesetz beachtet, habe nichts
Unrechtes getan, Böses oder Fre-
velhaftes getan. Herr, meine Hände
sind rein." Und Gott antwortete
ihm:
"Ohne Zweifel, doch sie sind leer."
Was habe ich getan?
Was könnte ich heute tun?
zur Fastenzeit
Impulse
lse
Verzicht auf Trotz, stattdessen klar sagen, was mich ärgert.
Verzicht auf beleidigende Worte, stattdessen faire Kritik.
Verzicht auf Rechthaberei, stattdessen dem anderen ehrlich zuhören.
Verzicht auf zu viel Fernsehen, stattdessen gemeinsam etwas Interssantes unternehmen.
Verzicht auf zu viel Essen, stattdessen im Eine-Welt-Laden einkaufen, um gerechtere Löhne für
die Menschen in den Entwicklungsländern zu zahlen.
Verzicht auf abwertendes und verurteilendes Denken, statt dessen den Weg des Verstehens und
der Achtung vor dem anderen gehen.
Wer die Menschen kennt, ist klug.Wer sich selber kennt, ist erleuchtet.Wer andere Menschen besiegt, hat Gewalt.Wer sich selbst besiegt, ist stark. Laotse
Ach, Herr, bring doch Hilfe! Ach, Herr, gib doch Gelingen!
Gott, der Herr, erleuchte uns.
Psalm 118,25+27
Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester!, und nenne die
Klugheit deine Freundin!
Buch der Sprichwörter 7,4
Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit;
auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lip-
pen kommen.
Kolosser 3,8
Denn wenn du dich an die Wahrheit hältst, wirst du bei allem,
was du tust, erfolgreich sein.
Tobit 4,6
Jesus sagt: Ich bingekommen, damitsie das Leben ha-ben und es in Fül-le haben. Johannesevangelium 10,10
Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit
aller Freude und mit allem Frieden, da-
mit ihr reich werdet an Hoffnung.
Römerbrief 15,3
Bei Gott allein kommt meine Seele zur
Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoff-
nung. Nur er ist mein Fels, meine Hilfe;
darum werde ich nicht wanken.
Psalm 62,6+7
Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: Die
Fesseln des Unrechts zu lösen, an die
Hungrigen Brot auszuteilen, die ob-
dachlosen Armen aufzunehmen.
Jesaja 58, 6+7
Impulse
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?
impulsezur Fastenzeit
Seht da ist der Mensch!
Ecco Homo???Seht da ist Er???
Wo treffe ich heute auf Jesus?
Im Anderen, in anderen? Ist es ein
Mensch?
Vom Vater heißt es: Es hält die ganze
Welt in seiner Hand!
Und der Sohn? Wo und wie erfahre ich
den Sohn?
Selig, die hungern und dürsten
nach der Gerechtigkeit; denn sie
werden satt werden. Mt 5,6
Besser ein trockenes Stück Brot
und Ruhe dabei, als ein Haus voll
Braten und dabei Streit. Spr 17,1
Was nützt es einem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt,
dabei aber sich selbst verliert und
Schaden nimmt? Lukas 9,25
Wenn ihr fastet, macht kein finste-
res Gesicht wie die Heuchler. Sal-
be dein Haar, wenn du fastest, da-
mit die Leute nicht merken, daß du
fastest. Mt 6, 16-18
Wer bist du?Auf die Frage "Wer bist du?", die Pilatus
an Jesus stellt, finden wir in den Evan-
gelien verschiedene Antworten:
Jesus: - das Kind in der Krippe
- der geliebte Sohn
- der unbekannte Nazarener
- der Lehrer in der Synagoge
- der Wunderheiler
- der Tempelaustreiber
- der Messias
- der König der Juden
- der Verurteilte
- der Gekreuzigte
- der Auferweckte
- ....
Das alles ist Jesus.
Wie stelle ich mir Jesus mit meinem in-
neren Auge am häufigsten vor?
Wenn ich rufe, erhöre
mich, Gott, mein Ret-
ter! Du hast mir Raum
geschaffen, als mir
angst war. Sei mir gnä-
dig, und hör auf mein
Flehen! Psalm 4,2
Jesus sagt: Alles, was ihr also von anderen er-wartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Ge-setz und die Propheten. Matthäus 7,12
Weiß du nicht, dass ich Macht habe...?
Wenn ich mich für die Macht entscheide,...
...was sind meine Aufgaben? ...wie wird sich ein Leben verän-
dern? ...werde ich meine Freunde verlieren? ...würde meine Fa-
milie mich ausschließen? ...verliere ich dann mein "Selbst"?
...muss ich harte Entscheidungen treffen? ...habe ich ein be-
stimmtes Ziel vor Augen? ...könnte ich Konflikte bewältigen?
...gibt es ein Zurück?
Macht ist nicht alles.
Fasten
15Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Warum fasten wir?Zurück zu den Ursprüngen
Von Sandra Woeste
Das Fasten wurde
zunächst als eine
freiwillige Vorbe-
reitung auf die
Sakramente, wie
die heilige Kom-
munion und die
Taufe, gesehen.
Dabei gab es Mei-
nungsve rsch ie -
denheiten darüber, wie lange gefastet
werden sollte. Die einen fasteten einen
Tag, andere zwei oder drei, wieder ande-
re beharrten auf einer Dauer von vierzig
Stunden. Diese vierzig Stunden liegen
darin begründet, dass Jesus Christus
vierzig Stunden in seinem Grab lag. Im
vierten Jahrhundert wurden diese vier-
zig Stunden dann auf eine Dauer von 40
Tagen verlängert, die Ostern vorausge-
hen. Allerdings gab es zunächst einige
Unterschiede, wann diese Fastenzeit be-
ginnt und ob der Samstag und Sonntag
auch dazu zählen. Die Frage war auch,
worin das Fasten bestehen sollte. So
war nur eine Mahlzeit gestattet und
Fleisch von Tieren war verboten. Brot,
Gemüse, Salz waren die Hauptnah-
rungsmittel während dieser Periode.
Aber auch die Zahl vierzig hat in der Hei-
ligen Schrift eine besondere Bedeutung.
40 Tage und Nächte dauerte die Sintflut,
40 Tage weilte Moses auf dem Berge Si-
nai und 40 Tage lang fastete Jesus in
der Wüste. So soll die Gemeinde und je-
der Gläubige sich in der Fastenzeit auf
seinen Glauben besinnen und dabei das
Leben, Leiden und Sterben jedes Jahr
neu nachvollziehen.
1960 wurden allerdings die Fastengebo-
te gelockert, so dass heute nur noch der
Aschermittwoch und der Karfreitag als
strenge Fasttage gelten.
Die vierzigtägige Fastenzeit, wie wir sie heute ken-
nen, von Aschermittwoch bis Ostern ist keine seit
Beginn der Kirchengeschichte obligatorische Zeit.
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Durchblick
16 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Wieso fasten?
Jeder von uns hat einen anderen Grund, warum er fastet. Welcher An-
lass im Vordergrund steht, muss jeder selbst entscheiden. Was einen
zum Fasten bringen kann, lest Ihr hier.
Ich habe Ferien, genieße das Ausschla-
fen und gehe aus, treffe mich mit Freun-
den und feiere jeden Abend eine Party,
an die meisten erinnere ich mich auch
noch. Die Freundin macht Stress. End-
lich Silvester, das alte Jahr geht nach
den ersten feucht-fröhlichen Stunden
vorbei. Das neue Jahr wird mit lautem
Trubel begrüßt, Feuerwerk am Himmel,
Umarmungen und Neujahrswünsche, wir
stoßen mit Sekt auf das neue Jahr an.
Am Neujahrsmorgen wache ich auf und
weiß nicht mehr, wann ich gegangen
bin. Mein erster Gedanke ist: Hoffentlich
ist mir nichts Peinliches passiert, doch
der Kopfschmerz hämmert, ich schließe
die Augen und fasse meinen ersten Vor-
satz fürs neue Jahr: Nie wieder Alkohol!
(Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir
das vorgenommen habe, manchmal
scheitern gute Vorsätze halt.)
Die Ferien sind vorbei, der Alltag hat
mich wieder. Mein guter Vorsatz findet
hier keinen Platz. Ein Bier nach dem Trai-
ning in der Fußballkabine, Jägermeister
auf der Party am Wochenende… - Kar-
neval! Es gab inzwischen Zeugnisse (na
ja!), die wir mit einigen Leuten
aus der Klasse or-
dentlich begossen
haben, und jetzt
ist „jeck sein“
angesagt. Ko-
stüm muss
halt sein,
aber im-
m e r h i n
ein paar Tage gute Laune und Stimmung,
Weiberfastnacht, eine Party zu Hause am
Freitag, im Nachbarort am nächsten
Abend – mit kölschen Songs, die alle
mitgrölen, alles ist erlaubt.
Am Aschermittwoch sitze ich in der Kir-
che, bin angeschlagen von den vielen
kurzen Nächten, schalte etwas ab und
hänge meinen Gedanken nach. Die Fa-
stenzeit beginnt. Mir fällt mein Neujahrs-
vorsatz wieder ein: Nie wieder Alkohol –
vielleicht ist jetzt der Augenblick gekom-
men, zumindest in der Fastenzeit darauf
zu verzichten. Als Kind habe ich immer
auf Süßigkeiten verzichtet, das hat ja
schließlich auch geklappt (mal abgese-
hen von einer heimli-
chen Schokolade
mit dem Cousin
auf Omas Ge-
burtstag).
„ W e n n
Rebhuhn,
d a n n
R e b -
huhn – wenn Fasten, dann Fasten“ . Also
gar kein Gläschen mehr, keine Ausnah-
me, 40 Tage lang. Ich bin gespannt, aber
zuversichtlich – bis zum 13. Fasten-Tag
(ich zähle meine Erfolge, ist gut fürs
Ego).
An diesem Abend sitzen wir gemütlich
zusammen, die Kiste Bier steht in der
Mitte der Runde. Die Flaschen gehen
rum, ich schüttle den Kopf. Das scheint
niemand wahrzunehmen, der Kronkorken
fliegt in die Ecke und bleibt liegen. Ich
schüttle wieder den Kopf. Bist du krank?
Stell dich nicht so an. Eins ist keins. Was
soll denn das? – Fastenzeit, ein guter
Vorsatz, es geht auch ohne – geht mir
durch den Kopf, doch ich kann nichts sa-
gen… Breites Unverständnis, die
Kollegen schmunzeln und fragen
warum. Warum? Weiß ich auch
nicht so genau. Soll ich nicht
doch eins mittrinken? Die an-
deren gucken komisch – jetzt
heißt es bestimmt: Der schon
wieder mit seinen albernen
Ideen.
Gerade will ich zugreifen, da
schießt es mir durch den Kopf:
wenn Fasten, dann Fasten. Ich
bleibe bei Cola, auch am nächsten
Abend. Die Parties sind komisch, ab
dem 33. Tag habe ich mich daran ge-
wöhnt – und die anderen auch. Leider
fragt mich jetzt niemand mehr warum,
nach diesen 40 Erfolgstagen habe ich
eine Antwort.
Fasten
17Ko·Pilot 7 · Februar 2007
„Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn– wenn Fasten, dann Fasten!“
Von Carmen Rietmann
(Teresa von Avila, 1515 - 1582)
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Die 40-tägige Fastenzeit der Katholi-
ken vor Ostern erinnert an die 40 Fa-
stentage Jesu in der Wüste. In dieser
Zeit soll sich der Mensch durch Ent-
haltsamkeit besinnen, seinen Le-
bensstil überdenken und die Nähe
zu Gott suchen. Aus katholischer
Sicht ist das Fasten
eine Verpflichtung
des Gläubigen. Die
Freitage gelten als
Bußtage, an Aschermitt-
woch und Karfreitag gelten das
Abstinenz- und das Fastengebot.
An diesen Tagen sollen Fleisch-
konsum vermieden und nur kleine
Imbisse morgens und abends
eingenommen werden. An die
Stelle von Fastenleistungen können
auch Taten der Buße oder Nächstenliebe
treten.
Ursprünglich wurde im Christentum an
jedem Mittwoch und jedem Freitag ge-
fastet. Diese Tradition ging weitgehend
verloren, jedoch gibt es immer noch den
Brauch, freitags kein Fleisch zu essen.
So findet sich in den meisten Kantinen
und Mensen freitags stattdessen Fisch
auf der Speisekarte.
Der orthodoxe Glaube hat neben vier
mehrwöchigen Fastenzeiten auch das
Gebot, mittwochs und freitags zu fa-
sten. Die strengsten Fastenregeln finden
sich in der russisch- und rumänisch-or-
thodoxen Kirche, wo während der Fa-
stenzeit auf Fleisch, Fisch, Meeresfrüch-
te, Eier, Milchprodukte, Alkohol und Oli-
venöl verzichtet wird. Das Fasten ist mit
intensivem Gebet verbunden. Allerdings
hat es in der orthodoxen Kirche mit
Ausnahme von Russland nie einen
so stark verpflichtenden Charakter
gegeben wie in der römisch-katho-
lischen Kirche.
Die jüdische Fasten-
tradition geht zurück
auf Moses, der 40 Tage ohne Essen
und Trinken auf dem Berg Sinai ver-
weilte, wo er von Gott die 10 Gebo-
te erhielt. Im Judentum gibt es im
Laufe des Jahres verschie-
dene Fastentage, die
der Buße und Reini-
gung dienen. Der größ-
te ist der in den Herbst
fallende Versöhnungs-
und Fastentag
Jom Kippur.
An die-
sem Tag
darf 25
Stunden
lang nicht
Beim Wort Fasten denken wohl die meisten an die Zeit vor Ostern
und damit an das Fasten der Katholiken. Andere Religionen kommen
dabei kaum in den Sinn.
Doch auch dort kennt man die Tradition des Fastens. Einen kleinen
Überblick über die Zeiten, Länge und Regeln des Fastens in den ver-
schiedenen Religionen gibt es hier.
Durchblick
Ko·Pilot 7 · Februar 200718
Ramadan, Jom Kippur & Co.Fasten in den verschiedenen ReligionenVon Dorothee Barenbrügge
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gegessen, getrunken oder geraucht
werden. Man wäscht sich nicht, ist se-
xuell enthaltsam und darf nicht arbeiten.
Alle zuvor begangenen Sünden sollen
an diesem Tag gesühnt werden. Ähnlich
bedeutsam ist der Tag Tischa b'Aw, das
ist der neunte Tag des jüdischen Monats
Aw, ein Gedenktag im Juli / August.
Auch an diesem Tag ist das Essen und
Trinken für 25 Stunden untersagt. Darü-
ber hinaus gibt es viele weitere Fasten-
tage, die jedoch nicht so streng gehand-
habt werden. Meist verzichten die Ju-
den an diesen Tagen von Sonnenauf-
gang bis Sonnenuntergang auf Nah-
rung.
Im Islam nimmt das Fasten im Rama-
dan, dem neunten Monat des islami-
schen Mondjahres, einen großen Stel-
lenwert ein. Es ist als eines der fünf
Säulen der Religion ein göttliches Ge-
bot. Das Fasten hat den Charakter einer
Bußübung und soll dazu dienen, die Be-
ziehung zu Allah und den Mitmenschen
zu festigen. Daher ist es auch üblich, im
Ramadan sich mit denen zu vertragen,
mit denen man zerstritten ist, und den
Armen Speisen oder Almosen zu geben.
Da sich die muslimische Zeitrechnung
nicht an der Sonne orientiert, ver-
schiebt sich der Fastenmonat mit jedem
Jahr. Zum Fasten verpflichtet ist jede
erwachsene gesunde Person. Zwischen
Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
darf weder gegessen noch getrunken
werden. Außerdem sind das Rauchen
und sexueller Kontakt untersagt.
Während des Ramadan ist es bei den
Muslimen üblich, früh aufzustehen, um
noch vor Sonnen-
aufgang früh-
stücken zu
können. Am
Abend nach Sonnenuntergang trifft
man sich zum Fastenbrechen. Die 30-
tägige Fastenzeit wird durch ein großes
gemeinschaftliches Fest mit reichlich
Speisen und Getränken beendet.
Im Buddhismus und Hinduismus
spielt Fasten zwar eine Rolle, jedoch
gibt es keine strengen Regeln. Nach der
buddhistischen Lehre erleichtert wenig
essen aber die Meditation auf dem Weg
zum inneren Frieden und der Erleuch-
tung. Deshalb verzichten buddhi-
stische Mönche und Non-
nen täglich nach zwölf Uhr
mittags auf die Einnahme
fester Mahlzeiten. Dane-
ben gibt es monatliche Fa-
stentage.
Fasten
19Ko·Pilot 7 · Februar 2007
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Durchblick
20 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Ihr erinnert Euch? Durchlebt Ihr im Ad-
vent nicht ähnliches?
(Ja, ERINNERT Euch, denn schließlich
ist Weihnachten 2006 bereits Vergan-
genheit, wenn Ihr diese Worte lest!)
Fasten.
Mit einem Bauch, der so voll ist, dass es
beinahe weh tut („Nach dem guten Es-
sen noch ein Absacker, das wär´s!“), läs-
st sich trefflich vom Fasten träumen:
Ach, hätte ich nach dem weihnachtli-
chen Gestopfe doch ein paar Pfund we-
niger auf den Rippen!
Fasten.
Als eine Form von Diät, so
kann man das Fasten be-
trachten, eine willkomme-
ne Gelegenheit, Pfunden
zu Leibe zu rücken und
ein paar schlechte Ge-
wohnheiten einzu-
dämmen (das regel-
mäßige „Bierchen“
am Abend, der hohe
Zigarettenkonsum,
...). Ja, nach Weih-
nachten und Karneval
kommt die Fastenzeit
genau zum richtigen
Zeitpunkt!
Fasten?
Es gibt eine Form des
Fastens, deren Erfolg
sich an der Waage oder
im Geldbeutel ablesen lässt. Aber damit
muss man sich nicht zufrieden geben!
Denn Verzicht kann mehr als nur Ver-
zicht, kann zugleich Befreiung sein:
• Ich befreie mich aus beziehungsweise
von Abhängigkeiten!
• Ich merke, dass ich auch ohne Dinge
kann, die sonst zu meinem Alltag
gehören!
• Ich bin fähig, Ballast abzuwerfen...
... eben: Befreiung!
Fasten...
... als Befreiung – und Konzentra-
tion! Ich spüre der Frage nach,
was wesentlich und unverzicht-
bar für mein Leben ist. Ich richte
mich neu aus, justiere mich neu.
Ein extremes Fasten war zur Zeit
Jesu der Weg in die Wüste: ein
Fasten für den Körper, für die
Augen, für die Ohren, für den
Mund... Der Mensch zurück-
geworfen auf sich allein –
und auf Gott!
Fasten:
Nicht zu kurz springen...
Nicht zu wenig wollen...
Fasten bietet „mehr“ als nur das
„weniger“!
Eine gesegnete Fastenzeit
wünscht Euch
Heinrich Plaßmann
Fasten– und das kurz vor Weihnachten?
Von Heinrich Plaßmann
Der Redaktionsschluss für den „Ko·Pilot“ rückt näher. Ich bin ein-
geladen, etwas zum Thema „Fasten“ zu schreiben. Nur: Wir gehen
gerade auf Weihnachten zu! Das bedeutet: Schoko-Nikoläuse lächeln
mich verführerisch an und wispern: „Iss mich!“, adventliche Feiern
protzen mit vollen Plätzchen- und Kuchentellern und die prall ge-
füllten Weihnachtsteller lassen bereits grüßen...
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Fasten
21Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Als Heilfasten wird das Fasten im Rah-
men einer ärztlich begleiteten Therapie
bezeichnet, die der Reinigung des Kör-
pers dienen soll. Dabei soll der Körper
entschlackt, entgiftet und regeneriert
werden.
Wenn dem Körper keine Nahrung zuge-
führt wird, schaltet er schon nach ein
bis zwei Tagen auf den so genannten
„Hungerstoffwechsel“ um, bei dem so
wenig Energie wie möglich verbraucht
wird. Beim Fasten sinkt der Blutdruck,
Herz und Kreislauf werden weniger be-
lastet, der Körper wird entwässert und
auch das Atmen soll leichter fallen. Es
gibt jedoch auch Mediziner, die das Fa-
sten gerade als starke körperliche Bela-
stung bezeichnen und es daher nur Ge-
sunden empfehlen, wenn überhaupt.
Nach mehreren Tagen werden die Ei-
weiß- und Fettreserven des Körpers all-
mählich aufgelöst. Bei längerem Fasten
schüttet der Körper auch Endorphine,
so genannte „Glückshormone“ aus, um
die "Hungerphase" erträglicher zu ma-
chen. Pro Tag verlieren Fastende im
Durchschnitt etwa 400 Gramm Ge-
wicht, zu Beginn vor allem Eiweiß und
damit Muskelsubstanz. Bei einer kur-
zen Fastendauer kann dieser Verlust al-
lerdings in kurzer Zeit wieder ausgegli-
chen werden. Mehrwöchiges Fasten
kann jedoch auch den Herzmuskel an-
greifen.
Fasten soll entzündliches Rheuma bes-
sern können. Alle durch die Ernährung
bedingten Krankheiten sollen ebenfalls
positiv beeinflusst werden.
Wesentlich für den gesundheitlichen
Effekt des Fastens sind die Vorberei-
tungstage, die Darmentleerung und
auch das Fastenbrechen, bei dem der
Fastende wieder langsam an die Nor-
malkost herangeführt wird. An den ein
bis zwei Vorbereitungstagen wird
schon nur sehr wenig, fettarm und bal-
laststoffreich gegessen. Viele verzich-
ten sogar schon eine Woche vor dem
Fasten auf Süßigkeiten, Fleisch
und/oder sehr fetthaltige Nahrung. Die
Darmentleerung funktioniert zum Bei-
spiel mit Glaubersalz, Rizinusöl oder
einem Einlauf.
Obwohl viele Ratgeber das Heilfasten
empfehlen, raten viele Ärzte von dieser
Methode ab. Kurzfristig heilfasten soll-
ten nur gesunde Menschen, vor länge-
ren Fastenkuren ohne ärztliche Über-
wachung wird gewarnt. Eine Absprache
mit einem Arzt ist unbedingt notwen-
dig.
Extremer geht´s immer– das Heilfasten
Lediglich Tee, Wasser und Brühe nehmen die meisten Personen zu
sich, die heilfasten. Ziemlich schräg? Durchaus. Heilfasten ist defi-
nitiv nicht für jeden was. Auch wenn es eine ganz besondere Erfah-
rung ist. Aber auch nicht unumstritten.
Von Petra Deitmer
photocase.com
pixelquelle.de
Fastest Du nochoder hungerst Du schon?
Durchblick
Von Dorothee Barenbrügge
Das Model Luisel Ramos aus Uruguay
war 22, als sie im August 2006 an den
Folgen ihrer Magersucht starb. Die Bra-
silianerin Ana Carolina Reston starb im
November 2006 ebenfalls aufgrund von
massivem Untergewicht im Alter von 21
Jahren.
Aber nicht nur bei Models geht der
Trend zur Dürre. Schlanksein wird in der
heutigen Gesellschaft gleichgesetzt mit
Schönheit, Leistung und Intelligenz.
Fernsehen und Zeitschriften sind voll
von extrem schlanken jungen Men-
schen, denen besonders Teenager nach-
zueifern versuchen. Diverse TV-Sendun-
gen suggerieren dem Zuschauer, dass er
dünn sein muss, um erfolgreich zu sein.
Im Schaufenster einer Bekleidungskette,
die Mode für junge Leute anbietet, ste-
hen Puppen, die dem Körperausmaß
nach zu urteilen besser in einer Aufpäp-
pelstation als in einem Modehaus als
Vorführobjekt von Kleidung aufgehoben
sind. Bei einem schwedischen Textilun-
ternehmen und in einem Teenie-Klamot-
tenladen finden sich statt Kleidung in
den Konfektionsgrößen 38-44 zuneh-
mend Klamotten in Größe 32-36. Wenn
dann plötzlich das T-Shirt in Größe 40
im Klamottenladen um die Ecke nicht
mehr passt, zweifelt der Käufer zualler-
erst an seinem Körpergewicht. Der Ge-
danke, dass dies aber auch an der Än-
derung des Angebotes von Seiten der
Verkäufer dieser Klamotten liegen könn-
te, kommt nicht auf. Die Folge dieses
gesellschaftlichen Schlankheitswahns
sind unterernährte Teenager mit der Ge-
fahr zu Magersucht und Bulimie.
Der Tod der zwei Models hat eine enorme
öffentliche Diskussion um den Schlank-
heitswahn ausgelöst und die Organisato-
ren der Madrider Fashion Week dazu be-
wogen, zukünftig nur noch Models ab ei-
nem Body-Mass-Index von mindestens
18 zuzulassen (ein Index von 18 bis 25
gilt als Normalgewicht). Die italienische
Regierung hat zudem gesetzlich festge-
legt, dass Designer in ihre Kollektionen
künftig die Konfektionsgrößen 40 und 42
aufnehmen müssen. Doch viele Mode-
schöpfer bestehen weiterhin auf einem
Körper-Maß-Index von 16 und fördern
damit das Untergewicht der Models.
Die traurigen Höhepunkte des letzten
Jahres sollten Grund genug sein, die
Zeitschriften- und Serienmacher sowie
die Verantwortlichen der Modeketten zu
einem Umdenken zu bewegen – weg
von dürren Püppchen hin zu einem Mix
verschiedenster Körpergrößen und -for-
men.
Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Fasten bedeutet nicht nur Ent-
haltsamkeit und Besinnung oder
die Vermeidung von Genussmit-
teln, sondern auch den Verzicht
auf Nahrung. Manchmal sogar
mit bösen Folgen.
pixelquelle.de
Fasten
23Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Mitgegangen – mitgehangenNeue Kreuzweg-Ideen
Von Carmen Rietmann
Sein Kreuz auf sich
nehmen und Jesus
nachfolgen - Fromme
Jerusalem-Pilger hatten
den Wunsch, den Kreuzweg
Jesu vom Haus des Pilatus
bis zum Hinrichtungsort
Golgotha zu gehen. Noch
heute sieht man Pilger in Jerusa-
lem die "Via dolorosa", den Schmer-
zensweg mit den Stationen des Leidens
Jesu mit einem Kreuz auf den Schultern
nachgehen. Sie sind ergriffen, berührt
von dem Gedanken, Jesus auf seinem
letzten Weg zu folgen. Früher konnten
sich nur wenige Christen diesen from-
men Wunsch erfüllen. Darum wurden
die einzelnen Stationen des Leidens
Christi in der Heimat aufgebaut und der
Kreuzweg betend nachgegangen.
Ab dem 14. Jahrhundert fand die An-
dachtsform und die Darstellung des
Kreuzweges in der Christenheit immer
stärkere Verbreitung.
Kreuzweg und was damit
zusammenhängt – ein
alter Hut? „Viele haben ihn
schon aufgesetzt und ge-
merkt, dass es der beste Hut für ihr Le-
ben ist.“ (www.kirchensite.de)
Und einige haben sich Gedanken ge-
macht, wie sie das am besten mitteilen
können und zwar so, dass es auch junge
Menschen berührt und nachdenklich
macht.
Hier einige Ideen zum Thema:
www.kreuzweg.at
Diese Seite bezieht sich mit 14 Assozia-
tionsbegriffen auf den Leidensweg Chri-
sti und vermittelt so das Zeitlose der
Leidensstationen.
Im Forum ist zu lesen:
Internet – viele bunte seiten – der blickt
schweift über die seiten – plötzlich eine
schwarz-weiße seite – ich stoppe mein
surf-tempo – halte ein – bleibe hängen
– stehe virtuell am kreuzweg – was will
ER mehr?! – plötzlich bin ich einer am
wege…
Deutsche Bibelgesellschaft, Disco-
ver Jesus, 2002
Das Heft ist in Zusammenarbeit mit Ju-
gendlichen entstanden und macht eini-
ge Vorschläge, wie es genutzt werden
kann. Unter einer Überschrift finden
sich jeweils Gedanken und Texte, die
vielleicht auch einzeln als Baustein An-
regungen für eine Früh- oder Spät-
schicht oder einen gemeinsamen Ju-
gendkreuzweg bieten.
Hape Kerkeling, Ich bin dann mal
weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg,
2006 (oder auch als Hörbuch, 6 Audio-
CDs)
Nicht als Kreuzweg empfunden und
nicht als spiritueller Ratgeber gedacht,
dennoch vielleicht
gerade in der Fa-
stenzeit besonders
lesenswert.
Mit Charme, Witz
und Blick für das
Besondere er-
schließt Kerkeling
sich die fremden
Regionen, lernt er
die Einheimischen ebenso wie moderne
Pilger und ihre Rituale kennen. Er erlebt
Einsamkeit und Stille, Erschöpfung und
Zweifel, aber auch Hilfsbereitschaft,
Freundschaften und Belohnungen – und
eine ganz eigene Nähe zu Gott. Seine
Gedanken bringt Kerkeling in den so ge-
nannten „Erkenntnissen des Tages“ auf
den Punkt.
Den klassischen Kreuzweg kennt jeder. Aber es gibt auch neue Mög-
lichkeiten im Internet, Berichte in Buchform oder Ideen für einen
Jugendkreuzweg.
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elquel
le.d
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Durchblick
24
Auch aus der Perspektive der Kinder
kann Fastenzeit real erlebt werden -
wenn ihnen Beispiele aus ihrem Lebens-
bereich gegeben werden. Überlegt Euch
mit den Kindern, was das Fasten bewir-
ken soll. Denn die Auswirkungen sind
wichtiger als das Fasten selbst, zum
Beispiel „lernen zu teilen.“
Um das Thema nicht „zu trocken“ zu ge-
stalten, ist es sinnvoll, es mit einigen
Spielen oder Basteleinheiten abzurunden.
Ihr könnt nach dem thematischen Teil
nun das Spiel „Wasser heben“, ein fröh-
liches Spiel ums Wasser, bei dem man
schon etwas Geschicklichkeit braucht,
spielen. Wasser ist ein wertvolles Gut
und das Trinken darf nicht vernachläs-
sigt werden, wenn tatsächlich gefastet
wird.
„Wasser heben“Alter: ab 6 Jahren
Personenzahl: ab 2 Personen
Material: 2 Gläser Wasser pro Person
(immer gleich groß), Wasser, 1 Stro-
halm pro Person (nicht zu dünn)
Vor jedes Trinkglas-Paar darf sich ein
Kind setzen. Das rechte Glas wird bis
zur Hälfte mit Wasser gefüllt und der
Trinkhalm wird hineingestellt. Nicht ver-
gessen: Küchentuch unterlegen.
Nun wird's spannend. Auf Kommando
geht es los. Jedes Kind hält mit dem
Daumen den Trinkhalm zu, hebt ihn ins
leere Glas hinüber und nimmt den Dau-
men wieder hoch. Das Wasser im Halm
läuft heraus. Nun schnell wieder ins
volle Glas eintauchen, Halm zuhalten,
ins leere Glas sprudeln lassen und so
weiter. Je dicker der Halm und je koor-
dinierter die Bewegungen, umso besser.
Wann wird der Gewinner bestimmt?
Wenn ein Kind deutlich mehr Wasser
umgefüllt hat als das andere. Oder eine
vorher festgelegte Zeit abgelaufen ist.
Es ist dann zu prüfen, welches Kind
mehr Wasser umgefüllt hat.
„Wasser heben“2. Variante: Material: 4 große Eimer, 2 Behälter (mit
einem kleinen Loch unten)
Ihr bildet zunächst zwei Gruppen (das
kann mit einem Spiel geschehen). Jede
Ko·Pilot 7 · Februar 2007
Nicht immer ist es sinnvoll, alle Aspekte eines Themas zu beleuch-
ten. Weniger kann hier mehr sein. Man kann zum Beispiel zu Anfang
eine Art Brainstorming (beispielsweise mit einer Mindmap) machen,
um selbst ein Bild davon zu bekommen, wie viel die Gruppenkinder
eigentlich über das Fasten wissen.
Fasten mit Kindern – PraxistippWie kann ich das Thema mit Kindern
pixelquelle.de
Von Melanie Breuer
Gruppe bekommt zwei Eimer und einen
Behälter. Ein Eimer pro Gruppe ist ge-
füllt mit Wasser, der andere ist leer. Die-
ser steht etwa fünf bis acht Meter von
der Gruppe weg. Jede Gruppe steht in
der Reihe hinter dem mit Wasser gefüll-
ten Eimer. Nun geht’s los: Der/ die Erste
jeder Gruppe füllt den Behälter mit
Wasser und rennt so schnell es geht
zum leeren Eimer, um dort das Wasser
hinein zu gießen. Aufgepasst: Das Was-
ser läuft durch das Loch aus dem Behäl-
ter, das Loch darf nicht zugehalten wer-
den. Welche Gruppe am Ende mehr
Wasser im, bei Beginn des Spieles noch
leeren Eimer hat, hat gewonnen.
Bastel- und VeranstaltungstippsMan kann nun mit den Kindern zusam-
men überlegen, wie man in der Gruppe
die Fastenzeit gestaltet. Je nach dem,
wie oft man Gruppenstunde hat, gibt es
verschiedene Möglichkeiten, mit den
Kindern die Fastenzeit zu erleben. Hier
einige Beispiele:
• aus einer Gruppenstunde eine „Sup-
penstunde“ machen. Ihr könnt eine Sup-
pe kochen und vielleicht sogar Freunde
oder Familie dazu einladen
• eine „Fastenker-
ze“ passend ge-
stalten und diese
in jeder Gruppen-
stunde anzünden
(die Kinder können
diese auch mit
nach Hause nehmen und diese zusam-
men mit ihrer Familie regelmäßig am
Abend anzünden)
• miteinander einen Kreuzweg oder Be-
sinnungsweg gehen
• einen Osterleuchter mit sieben Kerzen
besorgen oder selber basteln: sechs vio-
lette für die Fastensonntage und eine
weiße für Ostern. Wie der Adventskranz
hilft er den Kindern, die Vorbereitungs-
zeit auf Ostern abzukürzen
• die Leidensgeschichte Jesu aus der
Kinderbibel lesen und darüber sprechen.
Spiel „Geschmacksinntesten“Zum Abschluss könnt Ihr noch ein Spiel
zum Geschmacks-Sinn machen, natür-
lich nur mit gesundem Obst und Gemü-
se. Besorgt Euch Früchte und Gemüse,
zum Beispiel Apfel, Banane, Tomate,
Zwiebel. Schneidet diese in kleine
Stücke. Die Kinder bekommen die Au-
gen zugebunden und werden nun mit
dem Gemüse und Obst gefüttert. Sie
müssen nun erraten, was sie gerade es-
sen. Wer die meisten Sachen richtig
errät, ist der Sieger. Anschließend könnt
Ihr den Rest Obst und Gemüse zusam-
men essen. Sinn: Viele Kinder haben
vergessen, dass auch Obst und Gemüse
richtig gut schmecken können. Bei die-
sem Spiel und dem anschließenden Es-
sen wird den Kindern der Geschmack
von Obst und Gemüse wieder näher ge-
bracht, schließlich ist es gesund und
keiner sollte darauf verzichten. Außer-
dem ist das für viele Menschen, die zum
Beispiel auf Süßigkeiten verzichten, eine
sehr gute Alternative.
Nun probiert diese Dinge doch mit Eu-
ren Gruppenkindern in der Fastenzeit
mal aus.
Fasten
25Ko·Pilot 7 · Februar 2007
thematisch und spielerisch erarbeiten?
pixelquelle.de
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Ausblick
26 Ko·Pilot 7 · Februar 2007
„Land der Kontraste“ – NRW-Wettbewerb„Land der Kontraste“ ist ein landesweiter Wettbewerb für Jugendliche von 15 bis 25
Jahren, der im Mai 2006 gestartet ist. Im
Rahmen des Wettbewerbs setzen sich Ju-
gendliche kreativ mit den landschaftlichen,
kulturellen und umweltpolitischen Kontra-
sten auseinander, die Nordrhein-Westfalen
prägen. Die Wettbewerbsbeiträge können
in den Sparten Musik, Text, Theater, Foto oder Kurzfilm entstehen.
Die Teilnahme am Wettbewerb ist allein, zu zweit, als Gruppe oder im Klassenver-
band möglich. Die gelungensten Beiträge werden im Anschluss an den Wettbewerb
in Form eines alternativen NRW-Führers veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 23.
September 2007. Weitere Infos unter http://www.kontraste-nrw.de
Victor-Klemperer-Wettbewerb 2007 'Kreativ fürToleranz!'Das Bündnis für Demokratie und Toleranz, die Dresdner Bank und das ZDF führen
den Wettbewerb mit dem Thema "Kreativ für Toleranz!" durch. Mit dem Wettbewerb
wollen die Initiatoren einen Beitrag zur Förderung von Demokratie und Toleranz lei-
sten. Einsendeschluss: 31. März 2007. Weitere Infos unter
http://www.victor-klemperer-wettbewerb.de/.
Zusammen in die NaturIm Herbst und Winter gibt es in der Na-
tur viel zu entdecken. Eltern und Kinder,
Schulen, Kindergärten, Vereine und
Gruppen sollen ihr schönstes gemeinsa-
mes Naturerlebnis schicken: Was gab es
zusammen zu entdecken, zu erforschen,
zu erleben? Bei der Art und Weise der Einsendung gibt es keine Vorschriften.
Zu gewinnen gibt es ein ganz besonderes Erlebnis: Einen ganzen Tag im idea
DschungelParadies. Einsendeschluss: 31. März 2007. Weitere Informationen auf der
Homepage: http://www.kinder-machen-mit.de/Zusammen_in_die_Natur.htm.
Großer Mal- und Krea-tivwettbewerbWie gut kennst Du Igel? Zeichne, bastel,
knete oder modelliere einen Igel. Deiner
Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die schönsten Ein-
sendungen werden
auf der Homepage
vorgestellt. Zu-
sätzlich warten
tolle Preise: Haupt-
preis sind fünf Ein-
trittskarten in den
Europa-Park Rust mit dem Wunder der
Natur im Magic-Cinema! Weitere Infor-
mationen unter http://www.kinder-ma-
chen-mit.de/Kreativwettbewerb.htm
Terminkalender04.03.2007
Beginn Absagensammelaktion in
ganz Deutschland
23.03.2007
Diözesanversammlung BDKJ Diözese
Münster/Jugendburg Borken-Gemen
10.04.2007
Gruppenleitungs-Grundkurs
Frühjahr 2007
Kolpingbildungsstätte Coesfeld
10.04.2007
Gruppenleitungs-Aufbaukurs
Frühjahr 2007
Kolpingbildungsstätte Coesfeld
04.05.2007
Frühjahrs-DiKo 2007 in Münster
Jugendgästehaus Aasee
24.06.2007
29. Europäisches Studienseminar
30.06.2007
Ende Absagensammelaktion
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Das Beratungsteam