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Ausgabe 7· Februar 2007 INFORMATIONEN FÜR DIE KOLPINGJUGEND IM DIÖZESANVERBAND MÜNSTER Durchblick: Fasten Schnupper-Wochenende ab S. 10 DiKo ab S. 5 Beratungsteam S. 4

Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

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Durchblick-Thema: Fasten

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Page 1: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

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I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D I M D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R

Durchblick: Fasten

Schnupper-Wochenendeab S. 10

DiKo ab S. 5

Beratungsteam S. 4

Page 2: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Inhalt

Inhalt

2 Ko·Pilot 7 · Februar 2006

3 Impressum

3 Editorial

Einblick – Kolpingjugend intern

4 Das Beratungsteam

Weiterbildung in der Kolpingjugend

5 Stell Dir vor, es war DiKo…

…und es war alles andere als reiner Unsinn, dabei

zu sein.

6 Entscheide Du!

Einladung zur Frühjahrs-DiKo 2007

7 Politikern auf der Spur

3. Jugendpolitische Praxiswoche

8 Von stinkenden Socken und Werwölfen

Das Schnupperwochenende in Coesfeld 2006

9 Tschöö Jutta

Jutta Wissing verlässt die Ko·Pilot-Redaktion

10 „Pimp my Kolpingjugend“

Neues von der Kolpingjugend Land Oldenburg

Durchblick – Fasten

11 Fasten

Eine Einführung

12 Was bringt mir das Fasten?

Umfrage

14 Was steckt dahinter?

Zum Sinn des religiösen Fastens

15 Warum fasten wir?

Zurück zu den Ursprüngen

16 Wieso fasten?

Gründe, warum man fasten kann

17 „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn

– wenn Fasten, dann Fasten!

Ein Erlebnisbericht

18 Ramadan, Jom Kippur & Co.

Fasten in den verschiedenen Religionen

20 Fasten – und das kurz vor Weihnachten?

21 Extremer geht´s immer

Das Heilfasten

22 Fastest Du noch

oder hungerst Du schon?

23 Mitgegangen – mitgehangen

Neue Kreuweg-Ideen

24 Fasten mit Kindern – Praxistipp

Wie kann ich das Thema mit Kindern thematisch

und spielerisch erarbeiten?

Diesmal außerdem in der Heftmitte:

Impulse für die Fastenzeit

Ausblick – Fit durch Tipps

26 Termine und Wettbewerbe

27 Bilder vom Beratungsteam

28 Bilder von der DiKo

Ist Fasten mehr als wenig essen?

Lest nach imSchwerpunkt ab

Seite 11.

Planen, entscheiden, Spaß haben: Wer auf der DiKo nicht dabei war, liesthier das Wichtigste in Kürze. Ab Seite 5

*

Page 3: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Editorial

3

Neue Erfahrungen…

Neue Erfahrungen sind immer eine Her-

ausforderung, egal ob gut oder

schlecht. Der neue Job, der Sieg beim

Badminton-Turnier oder die Übernahme

einer Kolping-Jugendgruppe gehören

sicherlich zu den schönen Erfahrungen.

Möglicherweise bringt das neue Jahr

aber auch Ärger mit der Freundin, eine

Fünf in Mathe oder eine weitere Absage

bei der Suche nach einer Lehrstelle. Wie

sagt man doch so schön: Was einen

nicht umbringt, macht einen härter. Zum

Glück kann niemand in die Zukunft se-

hen und so muss man abwarten, was

kommen mag. Neue Erfahrungen ma-

chen das Leben spannend.

Mit neuen Erfahrungen beschäftigt sich

auch unser Durchblick: Fasten. Wer

noch nie gefastet hat, kann nicht wis-

sen, welche Energie dadurch erlebt

wird. Verzicht, Besinnung und ein ganz

neues Erleben wird möglich. In unserem

Schwerpunkt gibt es wieder viel zum

Thema zu entdecken: Woher kommt die

Tradition des Fastens, welcher Sinn

steckt dahinter? Wie wird das Thema in

anderen Religionen gehandhabt und

welche Gefahren gibt es möglicherwei-

se? Natürlich werden auch wieder Kol-

pingjugendliche befragt, was sie übers

Fasten denken. Als besonderes High-

light bieten wir in der Mitte dieser Aus-

gabe 40 Impulse für die 40 Fastentage

der katholischen Kirche zum Heraus-

nehmen. Für jeden Tag der Fastenzeit ei-

nen. Eine kleine Unterstützung von uns

für Euch – zum Nachdenken, zum

Durchhalten, ….

Neue Erfahrungen bringt sicherlich auch

die Frühjahrs-DiKo 2007. Zunächst be-

richten wir, wie die letzte DiKo im De-

zember 2006 gelaufen ist und was es

für Neuigkeiten gab. Beispielsweise die

Wahl des neuen DL´ers: Max! Dann

möchten wir Euch gerne zur nächsten

DiKo einladen: Im Mai in Münster. Auch

die dritte Jugendpolitische Praxiswo-

che, das Schnupperwochenende oder

die Jugenddelegiertenversammlung der

Kolpingjugend Land Oldenburg haben

den Teilnehmern neue Erfahrungen ge-

bracht. Vielleicht machen Dir unsere Be-

richte Lust, auch mal an solchen Treffen

teilzunehmen.

Die Ko · Pilot-Redaktion wünscht Euch

viele neue Erfahrungen für 2007.

Liebe Grüße, Eure

… wird sicherlich auch das

Jahr 2007 wieder bringen. Man

kann gespannt sein, was alles

so passieren wird.

Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Ko·Pilot

Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend

Herausgegeben durch die Diözesanjugendleitung im

Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.

Anschrift:

Kolpingjugend im DV Münster · Ko ·Pilot-Redaktion

Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414

[email protected]

www.kolpingjugend-ms.de

Redaktion:

Dorothee Barenbrügge, Petra Deit-

mer (V.i.S.d.P.), Christoph Jürgens,

Carmen Rietmann, Jutta Wissing,

Sandra Woeste, Burkhard Wulff

Autoren:

Melanie Breuer, Rainer Gersmeier,

Heinrich Plaßmann, Stefan Ried-

mann

Layout: co·operate, Münster

Druck: Druckerei Burlage, Münster

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Bezugspreis: abgegolten in der

jährlichen Kostenpauschale

Jahres-Abo: 8 €

Auflage dieser Ausgabe:

1500 Stück

Namentlich gekennzeichnete Arti-

kel geben nicht unbedingt die Mei-

nung der Redaktion wieder.

Titelfoto: pixelquelle.de

Impressum

Ko·Pilot Nr. 8 erscheint am 2. Mai 2007:

EngagementHabt Ihr Ideen für unser nächstes Durchblick-Thema?

Dann meldet Euch bis zum 27. März 2007 bei [email protected].

Page 4: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Einblick

4 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Das BeratungsteamAus- und Fortbildung in der Kolpingjugend

von Christoph Jürgens

Das Beratungsteam, ein Team, das sich

zur Aufgabe gemacht hat, Know-how der

Kinder- und Jugendarbeit zu vermitteln,

um die Kolpingjugend beziehungsweise

Gruppenleiter vor Ort fit zu machen für

ihre Arbeit. Das Angebot erstreckt sich

von konkreten Tipps zur Gestaltung von

Gruppenstunden über das Beantragen

von Geldern bis hin zu rechtlichen Fra-

gestellungen wie Aufsichtspflicht und

Haftung. Zum Beratungsteam gehören

teils Studierende, teils Berufstätige und

Auszubildende. In Zusammenarbeit mit

dem Jugendreferat

bietet das Team zu-

sätzlich Beratung

und Hilfe beim Auf-

bau neuer Jugend-

gruppen.

Anja Gerdes ist eine

aus dem Beratung-

steam…

Anja, seit wann bist Du im Bera-

tungsteam?

Ich bin seit Sommer 2006 dabei.

Wie bist Du ins Beratungsteam ge-

kommen bzw. was hat Dich an der

Arbeit im Beratungsteam interes-

siert?

In meiner Heimatgemeinde war ich als

Messdienerin sehr aktiv. Nachdem fest-

stand, dass ich nach Münster ziehe, habe

ich in Sendenhorst die Arbeit aufgege-

ben. Nun wollte ich aber auf jeden Fall

etwas Neues im Bereich der Jugendar-

beit machen. Mir sind meine eigenen

Gruppenleiterkurse noch gut in Erinne-

rung geblieben, so dass ich über Bekann-

te erfahren habe, dass das Beratungs-

team sich über neue Mitarbeiter freut.

Was macht Dir an der Arbeit im Be-

ratungsteam besonders Spaß?

Besonders Spaß macht es mir, mein

Wissen und mein Interesse über die Ju-

gendarbeit vor Ort anderen vermitteln zu

können und dadurch, die heutzutage

nicht selbstverständliche ehrenamtliche

Tätigkeit von Jugendlichen zu fördern

und zu unterstützen.

Welches Programm bietet Ihr 2007

an?

2007 steht folgendes auf dem Pro-

gramm:

Gruppenleitungskurs

Der Kurs soll Grundkenntnisse für die

Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendli-

chen vermitteln. Es werden Fähigkeiten

im Umgang mit einer Gruppe gestärkt

und durch die Austauschmöglichkeiten

mit anderen Gruppenleitern werden viele

neue Ideen entwickelt und ausprobiert.

Zudem knüpft man Kontakte über die ei-

gene Kolpingjugend hinaus.

Gruppenleitungsaufbaukurs

Der Kurs soll Fähigkeiten im Umgang mit

der eigenen Gruppe stärken und vertie-

fen. Im Kontakt mit anderen werden

Ideen angeregt und ausgetauscht.

Spieleschulung

In diesem Kurs werden neue Spiele aus-

probiert und mit viel Spaß bekommt man

einen lockeren Einstieg in die Arbeit mit

Gruppen.

Schnupperwochenende

Das Wochenende gibt erste Einblicke in

die Jugendarbeit, bietet Anregungen und

zeigt mit viel Spaß und Action, was Kol-

ping alles zu bieten hat.

FerienhelferInnen-Schulung

Auf Anfrage bieten wir dem Lagerlei-

tungsteam ein Schulungswochenende

unter anderem mit folgenden Themen-

schwerpunkten: Rechtliches, Versiche-

rung, Programmplanung, Erste Hilfe,

Pädagogisches, (neue) Spielideen und

was sonst noch auf der Wunschliste steht.

Solltet Ihr Hilfe benötigen oder Interesse

an einem der Angebote haben, wendet

Euch doch einfach an das Jugendreferat in

Coesfeld. Ein starkes Team erwartet Euch.

Beratungsteamwochenende

Im Oktober 2006 war das Beratungsteam im Haus Wegewarte in Ahaus

(http://www.haus-wegewarte.de/), um das Programm für 2007 zu planen

und das Jahr 2006 zu reflektieren, aber auch um sich als Team wieder neu zu fin-

den. Neue Gesichter und viele neue Ideen lassen das Beratungsteam mit Vorfreu-

de auf das kommende Jahr blicken. Ein neu formiertes und motiviertes Beratungs-

team freut sich auf die Arbeit 2007.

Kontakt zum Beratungsteam:

Kolpingjugend Diözesanverband Mün-

ster - Jugendreferat -

Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld

Tel.: 02541 803471

Mail: [email protected]

www.kolpingjugend-ms.de

Page 5: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Kolpingjugend intern

5Ko·Pilot 7 · Februar 2007

• „Man kann ja mitentscheiden“

• „Konstruktive Atmosphäre“

• „Lebensernst und Lebensfreude“

• „Ich bin begeistert und komme

im Frühjahr wieder“

Dies sind einige Äußerungen der Teil-

nehmer der diesjährigen Herbst-DiKo in

Coesfeld am Sonntagmittag. Da endete

nämlich ein gelungenes Wochenende.

Nachdem der erste Termin leider abge-

sagt werden musste, war der Tagungs-

raum dieses Mal sehr gut gefüllt und die

Delegierten reisten aus allen Teilen des

Bistums an.

Inhaltlich ging es zunächst um den Re-

chenschaftsbericht, anschließend um

das Projekt BEJACHAD. Dabei wurde

deutlich, dass ein Interesse daran be-

steht, Kolpingjugenden untereinander zu

vernetzen.

Außerdem wurden noch zwei Anträge

verabschiedet. Zum einen soll es auch in

diesem Jahr wieder eine Absagensam-

melaktion geben, die sich der Aktion auf

Bundesebene anschließt. Zum anderen

haben die Teilnehmer einen Initiativan-

trag gestellt. Dieser beinhaltet, dass die

Diözesanleitung die Durchführbarkeit ei-

ner Viertagesfahrt der Kolpingjugend DV

Münster nach Berlin prüfen soll. Wenn

möglich, soll diese in diesem oder näch-

stem Jahr durchgeführt werden, wobei

der Schwerpunkt in der politischen Bil-

dung liegt.

Schließlich hat die DL Zuwachs bekom-

men. Max Grösbrink ist mit einem

traumhaften Ergebnis einer 100-prozen-

tigen Zustim-

mung gewählt

worden.

Neben vielen in-

haltlichen The-

men kam natür-

lich auch der

gemütliche Teil,

das Feiern, sich

Kennen lernen

und das Klönen,

nicht zu kurz.

Bei einer kurz-

weiligen Spiel-

show traten drei

Gruppen ge-

geneinander an.

Vermutlich kann niemand Fetakäse auch

nur noch riechen, jeder beherrscht Kol-

pingzitate im EffEff und weiß, dass man

klar im Vorteil ist, wenn man sämtliche

Hauptstädte der Welt kennt und es kein

reiner Unsinn ist.

Also wenn Ihr auf den Geschmack gekom-

men seid, mit entscheiden und erleben

wollt, dann seid das nächste Mal dabei.

Stell Dir vor, es war DiKo……und es war alles andere als reiner Unsinn, dabei zu sein.

BEJACHAD"BEJACHAD" lautet das aktuell laufende Projekt der Kolpingjugend im Bistum

Münster. Bei diesem geheimnisvollen Begriff handelt es sich um das hebräische

Wort für "zusammen". Es steht für das Projektziel von BEJACHAD, nämlich die

Vernetzung der Kolpingjugend auf der mittleren Ebene bedarfsgerecht zu mo-

dernisieren und dadurch zu intensivieren. Nach der Präsentation des Projekts

durch Jan Kröger aus dem Steuerungsteam wurden in den Workshops erste An-

regungen und Erfahrungen hinsichtlich der Zusammenarbeit von Kolpingju-

gendgruppen auf der mittleren Ebene zusammengetragen. Auf der nächsten

Diözesankonferenz im Frühjahr will das Steuerungsteam den Delegierten ein

Konzept vorstellen, wie dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann.

von Sandra Woeste

Page 6: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Entscheide Du!

Was ist die DiKo?

Dies ist der Ort, an dem sich all diejeni-

gen treffen, die sich vor Ort auf Kreis-

und auf Diözesanebene in der Kolping-

jugend engagieren, die mitbestimmen

wollen, was in der Kolpingjugend pas-

sieren soll und die

sich gerne mit

G l e i chge s i nn ten

austauschen und

neue Leute kennen

lernen wollen.

Was soll ich auf der DiKo?

Zum einen geht es darum, den Verband

mitzugestalten. Du hast die Möglichkeit,

die Diözesanleitung zu beauftragen, da-

mit sie bestimmte Dinge angeht. Wenn

Du ein bestimmtes Anliegen hast,

möchtest, dass sich die Kolpingjugend

ein bestimmtes Thema zum Schwer-

punkt macht, dann kannst Du dazu ei-

nen Antrag stellen.

Zum anderen ist die DiKo der Ort, an

dem Du Dich mit anderen austauschen

kannst, über Probleme, Aktionen, Mei-

nungen, Verbandliches… Und Du kannst

andere kennen lernen.

Was wird auf der DiKo gemacht?

Zum einen wird inhaltlich gearbeitet. Es

gibt einen Rückblick auf die letzten Mo-

nate und eine Vorschau auf das, was in

den kommenden Monaten ansteht und

angeboten wird. An dem Projekt BE-

JACHAD, das auf der Herbstkonferenz

schon Thema war, ist in der Zwi-

schenzeit weiter gearbeitet worden, die

Ergebnisse werden vorgestellt und wir

laden Euch zur Diskussion darüber ein.

Jugend und Beruf (JuB) ist seit drei

Jahren Schwerpunktthema der Kolping-

jugend. Du kannst entscheiden, wie es

damit weitergehen soll, ob es weiter un-

ser vorrangiges

Anliegen sein

soll oder ob wir

uns auf ein an-

deres Thema

konzent r i e ren

sollen.

Zum anderen soll neben den inhaltlichen

Themen die Gemütlichkeit nicht zu kurz

kommen. Es gibt genügend Gelegenheit

sich untereinander auszutauschen, zu

feiern und zu klönen.

Zudem bieten wir noch ein besonderes

Highlight an. Was genau das sein wird,

steht noch nicht fest, aber es soll auch

noch mal ein kleines Dankeschön sein

an Euch für die Arbeit, die Ihr in der Kol-

pingjugend macht.

Wie geht es nun weiter?

Melde Dich bis zum 20. März zur DiKo

an. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos

für Dich. Anmelden kannst Du Dich im

Jugendreferat oder bei einem der ehren-

amtlichen Diözesanleiter per Telefon

oder per Mail. Weitere Infos gibt es

auch auf unserer Homepage:

www.kolpingjugend-ms.de.

Entscheide Du!Frühjahrs-DiKo vom 4. bis 6. Mai 2007 im Jugendgästehaus Münster

Einblick

6 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Du bist herzlich eingeladen zur

Frühjahrs-DiKo (Diözesankonfe-

renz) der Kolpingjugend.

Sei dabei und entscheide mit! Wir freuen uns auf Dich!

Rainer Gersmeier · 0251 2464321 • [email protected]

Jan Kröger · 0251 6744480 • [email protected]

Sandra Woeste · 0251 9243262 • [email protected]

Thorsten Schulz · 0251 20398414 • [email protected]

Max Grösbrink · 0251 7602165 • [email protected]

Kolpingjugend im Diözesanverband Münster

Gerlever Weg 1 • 48653 Coesfeld · Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414

[email protected] · www.kolpingjugend-ms.de

Page 7: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Politikern auf der Spur3. Jugendpolitische Praxiswoche

Morgens früh in Nordrhein-Westfalen:

Am Schreibtisch der Abgeordneten zwi-

schen Pressemeldungen und Gesetzes-

entwürfen, in Ausschüssen von Sport-

und Umweltpolitik, neben den Wortfüh-

rern der Parteien, auf den Gängen des

Landtagsgebäudes NRW in der Diskus-

sion über die aktuelle Bildungspolitik.

Die Teilnehmer der dritten Jugendpoliti-

schen Praxiswoche der Kolpingjugend

NRW suchen den direkten Kontakt zu

den Verantwortlichen für die Politik im

Land. Im Rahmen des Programms vom

12. bis 17. November wünschten sich

die jungen Frauen und Männer vielfälti-

ge, praktische Einblicke in den politi-

schen Arbeitsalltag im Vergleich zur

Theorie aus Schule und Studium.

Schon im Vorfeld hatten sich 35 Abge-

ordnete aller Parteien im Landtag NRW

dazu bereit erklärt, eine Praktikantin be-

ziehungsweise einen Praktikanten "an

die Hand zu nehmen". Das Bemühen der

einzelnen Politiker, den Erwartungen der

jungen Erwachsenen gerecht zu werden

und darüber hinaus

einen Eindruck

vom innerpoliti-

schen Zusammen-

leben zu vermit-

teln, stand deutlich

im Vordergrund.

"Ich bin positiv überrascht über den

lockeren Umgang, über die Offenheit,

mit der uns im Haus begegnet wird", er-

klärte Teilnehmer Christian Buchen.

In einer ange-

regten Diskus-

sion mit den

Vertretern der

Jugendorgani-

sationen der

Parteien unter

anderem über

das bestehende

Schulsystem, die Sparmaßnahmen im

Bereich der Kinder- und Jugendhilfepo-

litik oder zum Thema "Jugend und Ar-

beitswelt" zeigten sich unerwartet viele

parallele Vorstellungen darüber, welche

Themen im Mittelpunkt der öffentlichen

Aufmerksamkeit stehen sollten. Am En-

de stand für beide Seiten fest: Vor allem

durch die Einladung eines unpartei-

ischen Verbands konnte der Meinungs-

austausch so sachlich und zielgerichtet

verlaufen.

Um das Interesse der Kolpingjugend,

ihre freiwillige Bereitschaft zur Arbeit

mit Kindern und Jugendlichen fest in

dem Bewusstsein der Abgeordneten zu

verwurzeln, wurde in einem Zeitraum

bis zum Beginn der Praxiswoche ein

Positionspapier zum Thema "Ehrenamt"

zusammengestellt. In diesem Schrei-

ben benennen die Mitglieder des Lan-

desarbeitskreises der Kolpingjugend

NRW die Tätigkeitsfelder und verknüp-

fen die formulierten Ziele und Erfolge

mit ihren Forderungen an Kirche, Staat

und Wirtschaft. Landtagspräsidentin

Regina van Dinther stellte im Gespräch

ehrenamtliches Engagement als

Grundlage für das zukünftige Bestehen

junger Menschen in der Arbeitswelt

dar. Gerade dadurch eröffne sich die

Möglichkeit, soziales Verhalten, effek-

tive Arbeitsweisen und die Kompetenz

zur angemessenen Diskussion zu erler-

nen.

Die dritte Jugendpolitische Praxiswoche

hinterließ einen bleibenden Eindruck bei

den Teilnehmern. Die intensive Betreu-

ung durch die Abgeordneten verstärkte

das politische Interesse und veran-

schaulichte nach Meinung der Prakti-

kanten das Verständnis dafür, wie wich-

tig es sei, dass Interessen vernünftig

vertreten werden.

Kolpingjugend intern

7Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Von Rainer Gersmeier

Wie macht man eigentlich Politik? Die Teilnehmer

der dritten Jugendpolitischen Praxiswoche konnten

den Landtagsabgeordneten ein paar Tage über die

Schulter gucken und einen Einblick in die Welt der

Politik gewinnen.

Page 8: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Einblick

Von stinkenden Socken und WerwölfenDas Schnupperwochenende in Coesfeld 2006

– ein kurzer Rückblick…

7 kreative Geschichten

+ 2 Werwölfe im Düsterwald

+ 1 Spieleabend

+ 1 immer wiederkehrende,

stinkende Socke

+ 87 Ideen

+ 1 Versteigerung

= 45 Stunden Spannung

und Spaß

… und manchmal auch Angst, von den

Werwölfen gefressen, oder von den ei-

genen Nachbarn gehängt zu werden

(Noch schlimmer – Angst, die stinken-

de Socke zu treffen).

Wenn jemand glaubt, dass Socken we-

gen des Geruchs zum Schnupperwo-

chenende gehören, oder Leben ernst-

haft in Gefahr war, weit gefehlt.

Im November trafen sich sieben inter-

essierte Gruppenleiter aus Enniger und

Wettringen zum Schnupperwochenen-

Von Carmen Rietmann

Page 9: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Kolpingjugend intern

9Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Nach dem Ende ihres Studiums hat sich

Jutta dazu entschlossen, die Ko·Pilot-

Redaktion aus zeitlichen Gründen zu

verlasssen, um sich anderen Aufgaben

in der Kolpingjugend zu widmen.

Liebe Jutta, vielen Dank für zahlreiche

tolle Artikel, für kreative Ideen, für

großes Engagement und für kritische

Diskussionen. Wir haben sehr gerne mit

Dir zusammen gearbeitet.

Wir wünschen Dir von ganzem Herzen

viel Spaß bei Deinen neuen Aufgaben

und freuen uns, dass Du zugesichert

hast, auch weiterhin Artikel beisteuern

zu wollen.

Deine Redaktion

de in der Sirksfelder Schule in Coesfeld.

Eigene Ideen und deren Umsetzung,

neue Spiele auszuprobieren und vonein-

ander zu lernen standen in den gemein-

samen 45 Stunden im Vordergrund.

Einstimmig ist klar, dass das gut gelun-

gen ist, schließlich wissen wir jetzt, wie

lange Papst Johannes Paul II. tatsäch-

lich im Amt war, wie aus einer Idee Rea-

lität wird, was aus aufgeribbelten

Socken wird, was man als Gruppenleiter

in einer Gruppenstunde sonst noch so

machen kann und wo es leckere Erd-

beer-Banane-Marmelade gibt.

Tschöö JuttaJutta Wissing verlässt die Ko·Pilot-Redaktion

Page 10: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Einblick Durchblick

10 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Im November trafen sich die Delegierten

der Kolpingjugend Land Oldenburg zu

ihrer jährlichen Versammlung. Die Ver-

sammlung begann für die 30 Jugendli-

chen aus den Kolpingsfamilien Emstek,

Cappeln, Goldenstedt, Lohne St. Josef,

Holdorf, Langförden, Rüschendorf,

Barßel, Ahlhorn, Schwichteler und Em-

stekerfeld mit einem Jugendgottes-

dienst und der Spielshow „Schlag den

Vorstand“. Der Vorstand hatte zwölf Dis-

ziplinen vorbereitet, in denen sie in Ge-

schick, Sportlichkeit und Wissen von

den Delegierten geschlagen werden

mussten. Kaplan Wolfgang Pille aus Gar-

rel, der als geistliche Begleitung dem

Vorstand angehört, konnte das Spiel für

sich entscheiden und somit die Ehre des

Vorstandes retten.

Am Samstag fand die eigentliche Ver-

sammlung der Kolpingjugend statt. Vor-

mittags blickten die Delegierten auf das

vergangene Geschäftsjahr zurück und

diskutierten in Kleingruppen über

zukünftige Veranstaltungen, Aktionen

und Entwicklungen. So soll in Zukunft

die Arbeit der Gruppenleiter-Stammti-

sche, die Gruppenleiterausbildung durch

einen weiteren Kurs in den Osterferien

2007 und die Bildungsarbeit der Kol-

pingjugend intensiviert werden. In die-

sem Zusammenhang stellte der Vor-

stand die neue Aktion „Pimp my Kol-

pingjugend“ vor. In Anlehnung an die

MTV Fernsehserie „Pimp my ride“, wo

alte Autos aufwendig aufgemotzt

werden, können Kolpinggruppen in

Zukunft verschiedene Bildungsveran-

staltungen in Kooperation mit der Lan-

desebene durchführen und so ihre Kol-

pingjugend „aufmotzen“.

Zu Gast waren bei der Versammlung Ju-

gendvikar und BDKJ Präses Hartmut

Niehues und die stellvertretende BDKJ-

Vorsitzende Melanie Schreiber um den

Delegierten das neue Projekt „FINDEN!“

vorzustellen. Die Idee von „FINDEN!“

ist, die Suche nach dem Sinn des Le-

bens mit dem Kirchenjahr zu verbinden

und so die eigene Berufung zum

Menschsein, zum Christsein und zum

Jüngersein (wieder) zu entdecken. Die

Kolpingjugend wird sich an dem Projekt

unter anderem mit einem Wochenende

vom 13. bis 15. April 2007 in Dornu-

mersiel beteiligen. Das Wochenende

findet unter dem Motto „Geschmack am

Glauben FINDEN!“ statt und richtet sich

an junge Erwachsene ab 18 Jahren.

Bei den Wahlen wurden Gaby Mün-

zebrock aus Schwichteler und

Mechthild Koopmann aus Emste-

kerfeld als Landesleiterinnen, Fabian

Bocklage aus Ahlhorn und Jan Frerichs

aus Barßel als Landesleiter für weitere

zwei Jahre in den Vorstand gewählt. Auch

Kaplan Wolfgang Pille wurde als geistli-

che Begleitung der Kolpingjugend für

weitere drei Jahre in seinem Amt be-

stätigt. Damit bleiben alle Ämter im Vor-

stand besetzt.

Der Vorstand der Kolpingjugend Land Oldenburg (von links)Landesleiter Fabian Bocklage (Ahlhorn), Vorsitzender Michael Niemeyer (Barßel), Landesleiter Michael Kamps(Rüschendorf), Vorsitzender Bernd von Lehmden (Holdorf), Landesleiterin Mechthild Koopmann (Emstekerfeld),Jugendbildungsreferent Stefan Riedmann (Vechta), Landesleiterin Gaby Münzebrock (Schwichteler), Landeslei-ter Jan Frerichs (Barßel), Kaplan Wolfgang Pille (Garrel), Landesleiterin Petra Beering (Goldenstedt)

„Pimp my Kolpingjugend“Jugenddelegierten-versammlung tagtevom 10. bis 11. November in Vechta

Von Stefan Riedmann

Page 11: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Durchblick

11Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Manche Menschen fasten sogar kom-

plett und nehmen eine zeitlang gar

nichts zu sich außer Wasser, Tee

und Brühe. Das ist definitiv eine

besondere Form des Fastens

und sicherlich auch ziemlich

schwierig – so ganz ohne

Pizza und Pommes. Nicht

jeder möchte solch eine ex-

treme Form des Fastens

durchziehen und das muss auch

gar nicht sein. Es geht beim Fasten

weder um irgendwelche Heldentaten

noch um das Verlieren von Pfunden

nach Weihnachten. Fasten ist mehr.

Fasten bedeutet vielmehr, für

eine gewisse Zeit

auf etwas zu ver-

zichten, um so

etwas anderes zu

„gewinnen“. Nach

drei Wochen ohne

Schokolade schmeckt

das erste Stück

himmlisch. Auch

findet man durch

den Verzicht auf

das Fernsehen

mehr Zeit für an-

dere Dinge und kann sich

mal wieder mehr in der Jugendgruppe

engagieren oder einfach mehr Zeit mit

den Freunden verbringen.

Fasten soll nicht stressig sein, auch

wenn es sicherlich eine Herausforde-

rung ist. Fasten ist eine sehr persönliche

Sache und kein Wettstreit mit anderen,

wer am längsten sein Fasten durchhält.

Fasten ist sicherlich anstrengend, aber

kein Grund schlechte Laune aufkommen

zu lassen, auch wenn man mal auf et-

was verzichtet. Jesus erläutert zum The-

ma Fasten folgendes: „Wenn ihr fastet,

macht kein finsteres Gesicht wie die

Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges

Aussehen, damit die Leute merken, dass

sie fasten.“ (Matthäus 6,16).

Die Tradition des Fastens gibt es nicht

nur bei uns. Auch andere Religionen ha-

ben mehr oder weniger strenge Fasten-

regeln. Dazu gibt es in diesem Durch-

blick etwas zu entdecken, genauso wie

zum Sinn und den Ursprüngen des uns

bekannten Fastens, zum Heilfasten und

zu den Gefahren des Fastens. Ein Erleb-

nisbericht zeigt, wie schwierig es ist, ei-

ne zeitlang auf etwas zu verzichten und

auch wie schwierig es sein kann, ande-

ren zu erklären, warum man fastet. Nach

den eigenen Erfahrungen rund ums Fa-

sten wurden auch wieder einige Kol-

pingjugendliche gefragt.

Fasten ist Besinnung auf das, was wich-

tig ist. Und auch wenn es sich schwierig

anhört, es funktioniert. Probier es doch

einfach mal aus.

FastenEine Einführung Von Petra Deitmer

Ab Aschermittwoch ist es wieder soweit: Die Fastenzeit beginnt. Da-

mit verbinden die meisten von uns den Verzicht auf liebgewordene

Gewohnheiten wie beispielsweise Süßigkeiten essen, fernsehen

oder den Verzicht auf Alkohol und Zigaretten.

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oto

case.c

om

Page 12: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Rendel Werthmöller

Fastest Du?

Ich faste, allerdings nicht unbedingt im-

mer in der Fastenzeit. Ich faste, da ich

auf der einen Seite

denke, dass es gut

ist, in unserer Kon-

sum-Gesellschaft

auch mal das Ver-

zichten zu lernen,

das Nein-Sagen zu

Dingen, die sehr

verlockend sein können. Auf der anderen

Seite faste ich auch aus gesundheitli-

chen Gründen. Es tut gut, dem Körper

mal eine Auszeit zu geben und ganz be-

wusst auf bestimmte Lebensmittel zu

verzichten.

Worauf verzichtest Du beim Fasten

bzw. worauf könntest Du verzichten?

Ich verzichte vor allem auf Dinge, die ich

super gerne esse, zum Beispiel auf

Schokolade! Sehr schwer ... oder auf Al-

kohol, da es Genussmittel sind und ich

somit den Verzicht wirklich spüre. Wenn

ich aus gesundheitlichen Gründen faste,

dann verzichte ich auf alles, oder aber

ich esse nur Obst und Gemüse.

Carolin Jürgens

Fastest Du?

Ich faste nicht an vorgegebenen Zeiten

zum Beispiel vor Ostern, weil ich für

mich keinen Grund darin sehe, in dieser

"vorgegebenen Zeit" zu fasten. Was soll

mir das Fasten in dieser Zeit bringen?

Ich sehe keinen Sinn darin. Wenn ich fa-

ste, dann faste ich, wenn ich es für mei-

ne Situation angebracht finde.

Worauf verzichtest Du beim Fasten

bzw. worauf könntest Du verzichten?

Ich verzichte/könnte verzichten auf Din-

ge, die ich nicht zum Leben brauche.

Warum stellt man

so häufig das Fern-

sehen an? Warum

sitzt man so oft vor

dem PC? Warum

isst man Süßigkei-

ten? Warum macht

man in dieser Zeit nicht etwas Sinnvolle-

res mit Menschen, die man mag?

Einblick

12 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Was bringt mir das Fasten?Umfrage Von Christoph Jürgens

Warum eigentlich fasten und auf Selbstverständliches verzichten?

Was bringt mir das Fasten? Das Wort „Fasten“ kommt vom gotischen

fastan = (fest)halten, beobachten, bewachen beziehungsweise aus

dem althochdeutschen fasten = fest. Vielleicht soll es mir selbst-

verständliche Dinge wieder näher bringen, lernen wieder bewusster

mit mir selbst umzugehen, einfach eine Zeit lang bewusster zu le-

ben? Oder ist es nur eine Möglichkeit der kollektiven Diät, den Win-

terspeck abzubauen, um sich wieder etwas wohler in seiner Haut zu

fühlen? Es gibt viele verschiedene Ansichten und Einstellungen zum

„Fasten“…

Page 13: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Kolpingjugend intern

13Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Miriam Stasch

Fastest Du?

Ich faste nicht, da ich dieses Süßigkeiten fasten als Grund-

schulkind immer komisch fand und so habe ich noch nie ernst-

haft während der Fastenzeit gefastet.

Worauf verzichtest Du beim Fasten bzw. worauf könntest Du verzichten?

Ich denke, ich könnte auf Zigaretten verzichten und auf meine Fernsehserien, die ich

gerne gucke, wobei mir das schon schwer fallen würde.

Monika Niehoff

Fastest Du?

Ich habe mal eine Woche in meinem Leben ein richtiges Heilfasten gemacht. Ich

wollte austesten, ob mein Durchhaltevermögen und mein Wille so stark sein kön-

nen, eine Woche auf jegliches Essen zu verzichten.

Worauf verzichtest Du beim Fasten bzw. worauf könntest

Du verzichten?

Ich habe nur Tee, Wasser und Säfte zu mir genommen und es

ging mir sehr gut dabei. Ich fühlte mich wirklich fit und voller

Energie. Die Woche habe ich durchgehalten und das hat mich

aufgebaut und bestärkt. Es ging mir nicht unbedingt um die

"körperliche Reinigung" dabei.

Sabine Brocks

Fastest Du?

Ich faste, weil ich es gut finde, auch mal die Erfahrung zu ma-

chen, auf etwas verzichten zu müssen.

Worauf verzichtest Du beim Fasten bzw. worauf könntest

Du verzichten?

Ich verzichte in der Fastenzeit auf einfache Dinge wie beispielsweise Süßigkeiten

oder so etwas.

Anja Gerdes

Fastest Du?

Als erstes denke ich sicher an einen

Verzicht auf Süßigkeiten, da dies noch

den tollen Nebeneffekt hat, dass sol-

ches Fasten der Figur zu Gute kommt.

Jedoch bedeutet Fasten den Verzicht

auf Annehmlichkeiten, die das Leben

„verschönern“. Dadurch kann man sich

auch selber beweisen, dass man nicht

absolut abhängig von diesen Sachen

ist. Und das Leben auch ohne diese

Dinge durchaus angenehm sein kann.

Worauf verzichtest Du beim Fasten

bzw. worauf könntest Du verzich-

ten?

Ich habe mir aller-

dings für diese Fa-

stenzeit vorgenom-

men, möglichst

wenig Plätzchen zu

essen. Wer mich

kennt, weiß was das bedeutet. Denn

wenn es nach mir gehen würde, wären

Plätzchen mein Hauptnahrungsmittel.

Dennis Unnerstall

Fastest Du?

Ich faste nicht, weil

ich eigentlich zu-

frieden bin mit mir.

Und wenn ich ab-

nehmen wollte,

dann würde ich so

weiter essen wie bisher, aber mehr Sport

machen.

Worauf verzichtest Du beim Fasten

bzw. worauf könntest Du verzichten?

Ich könnt auf Schokolade oder sonstigen

Süßkram verzichten und andere Dinge

wie Fleisch weniger essen. Aber sonst ei-

gentlich auf nichts.

Page 14: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Durchblick

14 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Jesus saß gern mit seinen Jüngern zu-

sammen und hat mit ihnen gegessen

und gefeiert. Er hatte seine Freude an

der Gemeinschaft mit anderen und war

vermutlich auch gutem Essen nicht ab-

geneigt. Das macht ihn so menschlich.

Aber Jesus kannte auch das Fasten. Er

selbst hat 40 Tage und Nächte in der

Wüste verbracht und gefastet. Das hat

er nicht getan, um abzunehmen. Nein, er

wollte allein sein und sich auf Gott kon-

zentrieren. Nichts sollte ihn ablenken,

auch nicht der Gedanke an Essen. In die-

ser Zeit wurde er vom Teufel versucht: In

der Bibel heißt es, Jesus sei hungrig ge-

wesen und der Teufel wollte ihn dazu

verführen, Steine in Brot zu verwandeln.

Darauf reagiert Jesus mit den Worten:

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,

sondern von einem jeden Wort, das aus

dem Mund Gottes geht.“

Damit weist er auf den Sinn des Fastens

hin. Es soll eine Zeit der Ruhe und des

Nachdenkens sein. Wer beim Fasten

zum Beispiel ganz auf das Essen ver-

zichtet, muss sich weder Gedanken dar-

um machen, was er isst, noch muss er

einkaufen und kochen. Es bleibt mehr

Zeit für sich selbst und dafür, sich auf

Gott und das Wesentliche zu besinnen.

Es gibt ganz unterschiedliche Arten des

Fastens: Entweder zu bestimmten Ta-

geszeiten oder nicht auf das Essen all-

gemein, sondern nur auf ausgewählte

Lebensmittel wie Fleisch oder Süßigkei-

ten zu verzichten. Auch besteht die

Möglichkeit das Auto oder den Fernse-

hen nicht zu benutzen. Fasten kann so

auch als Übung in Selbstdisziplin und

Willensstärke verstanden werden.

Kirchlicher Brauch ist es auch, das

durch Fasten gesparte Geld für Bedürf-

tige oder gemeinnützige Zwecke zu

spenden, etwa für Misereor. Das durch

den (zeitweisen) Verzicht auf das Auto-

fahren Gesparte könnte dann sinnvoller-

weise an Projekte der umweltfreundli-

chen Energiegewinnung gespendet wer-

den, zum Beispiel für Solaranlagen auf

Kirchendächern oder kirchlich initiierte

Windräder.

Was steckt dahinter?Zum Sinn des religiösen Fastens

Das Leben erfolgt nach einem bestimmten Rhyth-

mus. Fastenzeiten wechseln sich mit Festzeiten

ab. Die Fastenzeiten dienen als Vorbereitung der

Festzeiten.

Von Burkhard Wulff

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Page 15: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Impulse

impulsezur Fastenzeit

Offene Hände schenken mehr

Freude als saubere Finger.

(Afrikanisches Sprichwort)

Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn –

wenn Fasten, dann Fasten.

Teresa von Avila

Der Grund, warum Vögel fliegen

können und wir nicht, ist der, dass

sie voller Zuversicht sind. Und wer

zuversichtlich ist, dem wachsen

Flügel.

Sir James M. Barrie

Das Fasten kann uns helfen, wie-

der Geschmack am Essen und am

Leben zu finden.

Wenn alle Tage im Jahr gefeiert

würden, dann würde das Spiel so

lästig sein wie die Arbeit.

William Shakespeare

Gott verlangt nichts vom Men-

schen, ohne ihm zugleich die Kraft

dafür zu geben.

Edith Stein

Fasten heißt lernen, mit einfachen Dingen glücklich zu sein.

"Du siehst so unzufrieden aus", bemerkte ein Eimerzu seinem Kameraden, als sie zum Brunnen kamen."Ach", meinte der andere, "ich dachte gerade daran,wie nutzlos es ist, immer neu gefüllt zu werden, wennwir doch immer wieder leer zurückkommen." "Na sowas", sagte der erste, "so habe ich das noch garnicht gesehen. Ich freue mich immer über den Ge-danken, dass wir obgleich wir leer kommen, doch im-mer gefüllt wieder weggehen."

Sie trinken auf ihre neue Freund-

schaft. "Wenn du fünf Fernseh-

geräte hättest, würdest du mir

eins schenken?" "Freilich."

"Wenn du fünf Autos hättest, wür-

dest du mir eins schenken?" "Frei-

lich."

"Wenn du fünf Hemden hättest,

würdest du mir eins schenken?"

Der Gefragte schüttelt den Kopf.

"Warum nicht?" "Ich habe fünf

Hemden."

Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.Aristoteles

Frederico aus Mosambik – du verstehst das nicht!Natürlich habt ihr Sorgen: Seit drei Jahren kein Regen. Die Felder sind ver-

dorrt. Die Menschen hungern. Krieg verwüstet das Land. Das Elend der

Flüchtlinge ist groß. Aber wir haben auch unsere Sorgen. Lies einmal unse-

re Zeitungen:

"Treten Sie auf die Ess-Bremse"

"Vier Kilo in acht Tagen abgenommen"

"Machen Sie Schönheits-Fasten-Ferien"

"Schlank sein ohne Hunger".

Frederico aus Mosambik – du verstehst das nicht.

Frederico – ich verstehe es auch nicht.

Page 16: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Impulse

impuIch danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltethast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.Psalm 139,14

Jesus sagt: Warum siehst du den Splitter im Augedeines Bruders, aber den Balken in deinem Augebemerkst du nicht? Matthäus 7,3

Weder Tod noch Leben, weder Ge-

genwärtiges noch Zukünftiges,

noch irgendeine andere Kreatur

können uns scheiden von der Liebe

Gottes.

Römer 8,39

Jesus sagt: Wenn ihr meine Gebo-

te haltet, werdet ihr in meiner Lie-

be bleiben, so wie ich die Gebote

meines Vaters gehalten habe.

Johannes 15,10

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird

mir fehlen. Er lässt mich lagern auf

grünen Auen und führt mich zum

Ruheplatz am Wasser.

Psalm 23, 1+2

Über eure Lippen komme kein bö-

ses Wort, sondern nur ein gutes,

das den, der es braucht, stärkt,

und dem, der es hört, Nutzen

bringt.

Epheser 4,29

Jesus sagt: Bittet, dann wird euch

gegeben; sucht, dann

werdet ihr finden; klopft an, dann

wird euch geöffnet.

Lukas 11,9

Woher stammst du?

Was ist deine Herkunft?Wo sind deine Wurzeln?Wer steckt hinter dir?Wie kommst du hier-her?

Viele Fragen, die michquälen können, diemich aber auch zumNachdenken über michselbst bringen können.

Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer

aber den Willen Gottes tut, bleibt in

Ewigkeit.

1. Johannesbrief 2,17

Was hast du getan?

Ich hatte einen Traum:

Ein Mensch erschien vor dem Herrn

und sprach: "Siehe Herr, ich habe

dein Gesetz beachtet, habe nichts

Unrechtes getan, Böses oder Fre-

velhaftes getan. Herr, meine Hände

sind rein." Und Gott antwortete

ihm:

"Ohne Zweifel, doch sie sind leer."

Was habe ich getan?

Was könnte ich heute tun?

zur Fastenzeit

Page 17: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Impulse

lse

Verzicht auf Trotz, stattdessen klar sagen, was mich ärgert.

Verzicht auf beleidigende Worte, stattdessen faire Kritik.

Verzicht auf Rechthaberei, stattdessen dem anderen ehrlich zuhören.

Verzicht auf zu viel Fernsehen, stattdessen gemeinsam etwas Interssantes unternehmen.

Verzicht auf zu viel Essen, stattdessen im Eine-Welt-Laden einkaufen, um gerechtere Löhne für

die Menschen in den Entwicklungsländern zu zahlen.

Verzicht auf abwertendes und verurteilendes Denken, statt dessen den Weg des Verstehens und

der Achtung vor dem anderen gehen.

Wer die Menschen kennt, ist klug.Wer sich selber kennt, ist erleuchtet.Wer andere Menschen besiegt, hat Gewalt.Wer sich selbst besiegt, ist stark. Laotse

Ach, Herr, bring doch Hilfe! Ach, Herr, gib doch Gelingen!

Gott, der Herr, erleuchte uns.

Psalm 118,25+27

Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester!, und nenne die

Klugheit deine Freundin!

Buch der Sprichwörter 7,4

Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit;

auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lip-

pen kommen.

Kolosser 3,8

Denn wenn du dich an die Wahrheit hältst, wirst du bei allem,

was du tust, erfolgreich sein.

Tobit 4,6

Jesus sagt: Ich bingekommen, damitsie das Leben ha-ben und es in Fül-le haben. Johannesevangelium 10,10

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit

aller Freude und mit allem Frieden, da-

mit ihr reich werdet an Hoffnung.

Römerbrief 15,3

Bei Gott allein kommt meine Seele zur

Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoff-

nung. Nur er ist mein Fels, meine Hilfe;

darum werde ich nicht wanken.

Psalm 62,6+7

Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: Die

Fesseln des Unrechts zu lösen, an die

Hungrigen Brot auszuteilen, die ob-

dachlosen Armen aufzunehmen.

Jesaja 58, 6+7

Page 18: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Impulse

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?

impulsezur Fastenzeit

Seht da ist der Mensch!

Ecco Homo???Seht da ist Er???

Wo treffe ich heute auf Jesus?

Im Anderen, in anderen? Ist es ein

Mensch?

Vom Vater heißt es: Es hält die ganze

Welt in seiner Hand!

Und der Sohn? Wo und wie erfahre ich

den Sohn?

Selig, die hungern und dürsten

nach der Gerechtigkeit; denn sie

werden satt werden. Mt 5,6

Besser ein trockenes Stück Brot

und Ruhe dabei, als ein Haus voll

Braten und dabei Streit. Spr 17,1

Was nützt es einem Menschen,

wenn er die ganze Welt gewinnt,

dabei aber sich selbst verliert und

Schaden nimmt? Lukas 9,25

Wenn ihr fastet, macht kein finste-

res Gesicht wie die Heuchler. Sal-

be dein Haar, wenn du fastest, da-

mit die Leute nicht merken, daß du

fastest. Mt 6, 16-18

Wer bist du?Auf die Frage "Wer bist du?", die Pilatus

an Jesus stellt, finden wir in den Evan-

gelien verschiedene Antworten:

Jesus: - das Kind in der Krippe

- der geliebte Sohn

- der unbekannte Nazarener

- der Lehrer in der Synagoge

- der Wunderheiler

- der Tempelaustreiber

- der Messias

- der König der Juden

- der Verurteilte

- der Gekreuzigte

- der Auferweckte

- ....

Das alles ist Jesus.

Wie stelle ich mir Jesus mit meinem in-

neren Auge am häufigsten vor?

Wenn ich rufe, erhöre

mich, Gott, mein Ret-

ter! Du hast mir Raum

geschaffen, als mir

angst war. Sei mir gnä-

dig, und hör auf mein

Flehen! Psalm 4,2

Jesus sagt: Alles, was ihr also von anderen er-wartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Ge-setz und die Propheten. Matthäus 7,12

Weiß du nicht, dass ich Macht habe...?

Wenn ich mich für die Macht entscheide,...

...was sind meine Aufgaben? ...wie wird sich ein Leben verän-

dern? ...werde ich meine Freunde verlieren? ...würde meine Fa-

milie mich ausschließen? ...verliere ich dann mein "Selbst"?

...muss ich harte Entscheidungen treffen? ...habe ich ein be-

stimmtes Ziel vor Augen? ...könnte ich Konflikte bewältigen?

...gibt es ein Zurück?

Macht ist nicht alles.

Page 19: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Fasten

15Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Warum fasten wir?Zurück zu den Ursprüngen

Von Sandra Woeste

Das Fasten wurde

zunächst als eine

freiwillige Vorbe-

reitung auf die

Sakramente, wie

die heilige Kom-

munion und die

Taufe, gesehen.

Dabei gab es Mei-

nungsve rsch ie -

denheiten darüber, wie lange gefastet

werden sollte. Die einen fasteten einen

Tag, andere zwei oder drei, wieder ande-

re beharrten auf einer Dauer von vierzig

Stunden. Diese vierzig Stunden liegen

darin begründet, dass Jesus Christus

vierzig Stunden in seinem Grab lag. Im

vierten Jahrhundert wurden diese vier-

zig Stunden dann auf eine Dauer von 40

Tagen verlängert, die Ostern vorausge-

hen. Allerdings gab es zunächst einige

Unterschiede, wann diese Fastenzeit be-

ginnt und ob der Samstag und Sonntag

auch dazu zählen. Die Frage war auch,

worin das Fasten bestehen sollte. So

war nur eine Mahlzeit gestattet und

Fleisch von Tieren war verboten. Brot,

Gemüse, Salz waren die Hauptnah-

rungsmittel während dieser Periode.

Aber auch die Zahl vierzig hat in der Hei-

ligen Schrift eine besondere Bedeutung.

40 Tage und Nächte dauerte die Sintflut,

40 Tage weilte Moses auf dem Berge Si-

nai und 40 Tage lang fastete Jesus in

der Wüste. So soll die Gemeinde und je-

der Gläubige sich in der Fastenzeit auf

seinen Glauben besinnen und dabei das

Leben, Leiden und Sterben jedes Jahr

neu nachvollziehen.

1960 wurden allerdings die Fastengebo-

te gelockert, so dass heute nur noch der

Aschermittwoch und der Karfreitag als

strenge Fasttage gelten.

Die vierzigtägige Fastenzeit, wie wir sie heute ken-

nen, von Aschermittwoch bis Ostern ist keine seit

Beginn der Kirchengeschichte obligatorische Zeit.

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Page 20: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Durchblick

16 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Wieso fasten?

Jeder von uns hat einen anderen Grund, warum er fastet. Welcher An-

lass im Vordergrund steht, muss jeder selbst entscheiden. Was einen

zum Fasten bringen kann, lest Ihr hier.

Page 21: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Ich habe Ferien, genieße das Ausschla-

fen und gehe aus, treffe mich mit Freun-

den und feiere jeden Abend eine Party,

an die meisten erinnere ich mich auch

noch. Die Freundin macht Stress. End-

lich Silvester, das alte Jahr geht nach

den ersten feucht-fröhlichen Stunden

vorbei. Das neue Jahr wird mit lautem

Trubel begrüßt, Feuerwerk am Himmel,

Umarmungen und Neujahrswünsche, wir

stoßen mit Sekt auf das neue Jahr an.

Am Neujahrsmorgen wache ich auf und

weiß nicht mehr, wann ich gegangen

bin. Mein erster Gedanke ist: Hoffentlich

ist mir nichts Peinliches passiert, doch

der Kopfschmerz hämmert, ich schließe

die Augen und fasse meinen ersten Vor-

satz fürs neue Jahr: Nie wieder Alkohol!

(Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir

das vorgenommen habe, manchmal

scheitern gute Vorsätze halt.)

Die Ferien sind vorbei, der Alltag hat

mich wieder. Mein guter Vorsatz findet

hier keinen Platz. Ein Bier nach dem Trai-

ning in der Fußballkabine, Jägermeister

auf der Party am Wochenende… - Kar-

neval! Es gab inzwischen Zeugnisse (na

ja!), die wir mit einigen Leuten

aus der Klasse or-

dentlich begossen

haben, und jetzt

ist „jeck sein“

angesagt. Ko-

stüm muss

halt sein,

aber im-

m e r h i n

ein paar Tage gute Laune und Stimmung,

Weiberfastnacht, eine Party zu Hause am

Freitag, im Nachbarort am nächsten

Abend – mit kölschen Songs, die alle

mitgrölen, alles ist erlaubt.

Am Aschermittwoch sitze ich in der Kir-

che, bin angeschlagen von den vielen

kurzen Nächten, schalte etwas ab und

hänge meinen Gedanken nach. Die Fa-

stenzeit beginnt. Mir fällt mein Neujahrs-

vorsatz wieder ein: Nie wieder Alkohol –

vielleicht ist jetzt der Augenblick gekom-

men, zumindest in der Fastenzeit darauf

zu verzichten. Als Kind habe ich immer

auf Süßigkeiten verzichtet, das hat ja

schließlich auch geklappt (mal abgese-

hen von einer heimli-

chen Schokolade

mit dem Cousin

auf Omas Ge-

burtstag).

„ W e n n

Rebhuhn,

d a n n

R e b -

huhn – wenn Fasten, dann Fasten“ . Also

gar kein Gläschen mehr, keine Ausnah-

me, 40 Tage lang. Ich bin gespannt, aber

zuversichtlich – bis zum 13. Fasten-Tag

(ich zähle meine Erfolge, ist gut fürs

Ego).

An diesem Abend sitzen wir gemütlich

zusammen, die Kiste Bier steht in der

Mitte der Runde. Die Flaschen gehen

rum, ich schüttle den Kopf. Das scheint

niemand wahrzunehmen, der Kronkorken

fliegt in die Ecke und bleibt liegen. Ich

schüttle wieder den Kopf. Bist du krank?

Stell dich nicht so an. Eins ist keins. Was

soll denn das? – Fastenzeit, ein guter

Vorsatz, es geht auch ohne – geht mir

durch den Kopf, doch ich kann nichts sa-

gen… Breites Unverständnis, die

Kollegen schmunzeln und fragen

warum. Warum? Weiß ich auch

nicht so genau. Soll ich nicht

doch eins mittrinken? Die an-

deren gucken komisch – jetzt

heißt es bestimmt: Der schon

wieder mit seinen albernen

Ideen.

Gerade will ich zugreifen, da

schießt es mir durch den Kopf:

wenn Fasten, dann Fasten. Ich

bleibe bei Cola, auch am nächsten

Abend. Die Parties sind komisch, ab

dem 33. Tag habe ich mich daran ge-

wöhnt – und die anderen auch. Leider

fragt mich jetzt niemand mehr warum,

nach diesen 40 Erfolgstagen habe ich

eine Antwort.

Fasten

17Ko·Pilot 7 · Februar 2007

„Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn– wenn Fasten, dann Fasten!“

Von Carmen Rietmann

(Teresa von Avila, 1515 - 1582)

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Page 22: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Die 40-tägige Fastenzeit der Katholi-

ken vor Ostern erinnert an die 40 Fa-

stentage Jesu in der Wüste. In dieser

Zeit soll sich der Mensch durch Ent-

haltsamkeit besinnen, seinen Le-

bensstil überdenken und die Nähe

zu Gott suchen. Aus katholischer

Sicht ist das Fasten

eine Verpflichtung

des Gläubigen. Die

Freitage gelten als

Bußtage, an Aschermitt-

woch und Karfreitag gelten das

Abstinenz- und das Fastengebot.

An diesen Tagen sollen Fleisch-

konsum vermieden und nur kleine

Imbisse morgens und abends

eingenommen werden. An die

Stelle von Fastenleistungen können

auch Taten der Buße oder Nächstenliebe

treten.

Ursprünglich wurde im Christentum an

jedem Mittwoch und jedem Freitag ge-

fastet. Diese Tradition ging weitgehend

verloren, jedoch gibt es immer noch den

Brauch, freitags kein Fleisch zu essen.

So findet sich in den meisten Kantinen

und Mensen freitags stattdessen Fisch

auf der Speisekarte.

Der orthodoxe Glaube hat neben vier

mehrwöchigen Fastenzeiten auch das

Gebot, mittwochs und freitags zu fa-

sten. Die strengsten Fastenregeln finden

sich in der russisch- und rumänisch-or-

thodoxen Kirche, wo während der Fa-

stenzeit auf Fleisch, Fisch, Meeresfrüch-

te, Eier, Milchprodukte, Alkohol und Oli-

venöl verzichtet wird. Das Fasten ist mit

intensivem Gebet verbunden. Allerdings

hat es in der orthodoxen Kirche mit

Ausnahme von Russland nie einen

so stark verpflichtenden Charakter

gegeben wie in der römisch-katho-

lischen Kirche.

Die jüdische Fasten-

tradition geht zurück

auf Moses, der 40 Tage ohne Essen

und Trinken auf dem Berg Sinai ver-

weilte, wo er von Gott die 10 Gebo-

te erhielt. Im Judentum gibt es im

Laufe des Jahres verschie-

dene Fastentage, die

der Buße und Reini-

gung dienen. Der größ-

te ist der in den Herbst

fallende Versöhnungs-

und Fastentag

Jom Kippur.

An die-

sem Tag

darf 25

Stunden

lang nicht

Beim Wort Fasten denken wohl die meisten an die Zeit vor Ostern

und damit an das Fasten der Katholiken. Andere Religionen kommen

dabei kaum in den Sinn.

Doch auch dort kennt man die Tradition des Fastens. Einen kleinen

Überblick über die Zeiten, Länge und Regeln des Fastens in den ver-

schiedenen Religionen gibt es hier.

Durchblick

Ko·Pilot 7 · Februar 200718

Ramadan, Jom Kippur & Co.Fasten in den verschiedenen ReligionenVon Dorothee Barenbrügge

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Page 23: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

gegessen, getrunken oder geraucht

werden. Man wäscht sich nicht, ist se-

xuell enthaltsam und darf nicht arbeiten.

Alle zuvor begangenen Sünden sollen

an diesem Tag gesühnt werden. Ähnlich

bedeutsam ist der Tag Tischa b'Aw, das

ist der neunte Tag des jüdischen Monats

Aw, ein Gedenktag im Juli / August.

Auch an diesem Tag ist das Essen und

Trinken für 25 Stunden untersagt. Darü-

ber hinaus gibt es viele weitere Fasten-

tage, die jedoch nicht so streng gehand-

habt werden. Meist verzichten die Ju-

den an diesen Tagen von Sonnenauf-

gang bis Sonnenuntergang auf Nah-

rung.

Im Islam nimmt das Fasten im Rama-

dan, dem neunten Monat des islami-

schen Mondjahres, einen großen Stel-

lenwert ein. Es ist als eines der fünf

Säulen der Religion ein göttliches Ge-

bot. Das Fasten hat den Charakter einer

Bußübung und soll dazu dienen, die Be-

ziehung zu Allah und den Mitmenschen

zu festigen. Daher ist es auch üblich, im

Ramadan sich mit denen zu vertragen,

mit denen man zerstritten ist, und den

Armen Speisen oder Almosen zu geben.

Da sich die muslimische Zeitrechnung

nicht an der Sonne orientiert, ver-

schiebt sich der Fastenmonat mit jedem

Jahr. Zum Fasten verpflichtet ist jede

erwachsene gesunde Person. Zwischen

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang

darf weder gegessen noch getrunken

werden. Außerdem sind das Rauchen

und sexueller Kontakt untersagt.

Während des Ramadan ist es bei den

Muslimen üblich, früh aufzustehen, um

noch vor Sonnen-

aufgang früh-

stücken zu

können. Am

Abend nach Sonnenuntergang trifft

man sich zum Fastenbrechen. Die 30-

tägige Fastenzeit wird durch ein großes

gemeinschaftliches Fest mit reichlich

Speisen und Getränken beendet.

Im Buddhismus und Hinduismus

spielt Fasten zwar eine Rolle, jedoch

gibt es keine strengen Regeln. Nach der

buddhistischen Lehre erleichtert wenig

essen aber die Meditation auf dem Weg

zum inneren Frieden und der Erleuch-

tung. Deshalb verzichten buddhi-

stische Mönche und Non-

nen täglich nach zwölf Uhr

mittags auf die Einnahme

fester Mahlzeiten. Dane-

ben gibt es monatliche Fa-

stentage.

Fasten

19Ko·Pilot 7 · Februar 2007

pixe

lquelle

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Page 24: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Durchblick

20 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Ihr erinnert Euch? Durchlebt Ihr im Ad-

vent nicht ähnliches?

(Ja, ERINNERT Euch, denn schließlich

ist Weihnachten 2006 bereits Vergan-

genheit, wenn Ihr diese Worte lest!)

Fasten.

Mit einem Bauch, der so voll ist, dass es

beinahe weh tut („Nach dem guten Es-

sen noch ein Absacker, das wär´s!“), läs-

st sich trefflich vom Fasten träumen:

Ach, hätte ich nach dem weihnachtli-

chen Gestopfe doch ein paar Pfund we-

niger auf den Rippen!

Fasten.

Als eine Form von Diät, so

kann man das Fasten be-

trachten, eine willkomme-

ne Gelegenheit, Pfunden

zu Leibe zu rücken und

ein paar schlechte Ge-

wohnheiten einzu-

dämmen (das regel-

mäßige „Bierchen“

am Abend, der hohe

Zigarettenkonsum,

...). Ja, nach Weih-

nachten und Karneval

kommt die Fastenzeit

genau zum richtigen

Zeitpunkt!

Fasten?

Es gibt eine Form des

Fastens, deren Erfolg

sich an der Waage oder

im Geldbeutel ablesen lässt. Aber damit

muss man sich nicht zufrieden geben!

Denn Verzicht kann mehr als nur Ver-

zicht, kann zugleich Befreiung sein:

• Ich befreie mich aus beziehungsweise

von Abhängigkeiten!

• Ich merke, dass ich auch ohne Dinge

kann, die sonst zu meinem Alltag

gehören!

• Ich bin fähig, Ballast abzuwerfen...

... eben: Befreiung!

Fasten...

... als Befreiung – und Konzentra-

tion! Ich spüre der Frage nach,

was wesentlich und unverzicht-

bar für mein Leben ist. Ich richte

mich neu aus, justiere mich neu.

Ein extremes Fasten war zur Zeit

Jesu der Weg in die Wüste: ein

Fasten für den Körper, für die

Augen, für die Ohren, für den

Mund... Der Mensch zurück-

geworfen auf sich allein –

und auf Gott!

Fasten:

Nicht zu kurz springen...

Nicht zu wenig wollen...

Fasten bietet „mehr“ als nur das

„weniger“!

Eine gesegnete Fastenzeit

wünscht Euch

Heinrich Plaßmann

Fasten– und das kurz vor Weihnachten?

Von Heinrich Plaßmann

Der Redaktionsschluss für den „Ko·Pilot“ rückt näher. Ich bin ein-

geladen, etwas zum Thema „Fasten“ zu schreiben. Nur: Wir gehen

gerade auf Weihnachten zu! Das bedeutet: Schoko-Nikoläuse lächeln

mich verführerisch an und wispern: „Iss mich!“, adventliche Feiern

protzen mit vollen Plätzchen- und Kuchentellern und die prall ge-

füllten Weihnachtsteller lassen bereits grüßen...

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Page 25: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Fasten

21Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Als Heilfasten wird das Fasten im Rah-

men einer ärztlich begleiteten Therapie

bezeichnet, die der Reinigung des Kör-

pers dienen soll. Dabei soll der Körper

entschlackt, entgiftet und regeneriert

werden.

Wenn dem Körper keine Nahrung zuge-

führt wird, schaltet er schon nach ein

bis zwei Tagen auf den so genannten

„Hungerstoffwechsel“ um, bei dem so

wenig Energie wie möglich verbraucht

wird. Beim Fasten sinkt der Blutdruck,

Herz und Kreislauf werden weniger be-

lastet, der Körper wird entwässert und

auch das Atmen soll leichter fallen. Es

gibt jedoch auch Mediziner, die das Fa-

sten gerade als starke körperliche Bela-

stung bezeichnen und es daher nur Ge-

sunden empfehlen, wenn überhaupt.

Nach mehreren Tagen werden die Ei-

weiß- und Fettreserven des Körpers all-

mählich aufgelöst. Bei längerem Fasten

schüttet der Körper auch Endorphine,

so genannte „Glückshormone“ aus, um

die "Hungerphase" erträglicher zu ma-

chen. Pro Tag verlieren Fastende im

Durchschnitt etwa 400 Gramm Ge-

wicht, zu Beginn vor allem Eiweiß und

damit Muskelsubstanz. Bei einer kur-

zen Fastendauer kann dieser Verlust al-

lerdings in kurzer Zeit wieder ausgegli-

chen werden. Mehrwöchiges Fasten

kann jedoch auch den Herzmuskel an-

greifen.

Fasten soll entzündliches Rheuma bes-

sern können. Alle durch die Ernährung

bedingten Krankheiten sollen ebenfalls

positiv beeinflusst werden.

Wesentlich für den gesundheitlichen

Effekt des Fastens sind die Vorberei-

tungstage, die Darmentleerung und

auch das Fastenbrechen, bei dem der

Fastende wieder langsam an die Nor-

malkost herangeführt wird. An den ein

bis zwei Vorbereitungstagen wird

schon nur sehr wenig, fettarm und bal-

laststoffreich gegessen. Viele verzich-

ten sogar schon eine Woche vor dem

Fasten auf Süßigkeiten, Fleisch

und/oder sehr fetthaltige Nahrung. Die

Darmentleerung funktioniert zum Bei-

spiel mit Glaubersalz, Rizinusöl oder

einem Einlauf.

Obwohl viele Ratgeber das Heilfasten

empfehlen, raten viele Ärzte von dieser

Methode ab. Kurzfristig heilfasten soll-

ten nur gesunde Menschen, vor länge-

ren Fastenkuren ohne ärztliche Über-

wachung wird gewarnt. Eine Absprache

mit einem Arzt ist unbedingt notwen-

dig.

Extremer geht´s immer– das Heilfasten

Lediglich Tee, Wasser und Brühe nehmen die meisten Personen zu

sich, die heilfasten. Ziemlich schräg? Durchaus. Heilfasten ist defi-

nitiv nicht für jeden was. Auch wenn es eine ganz besondere Erfah-

rung ist. Aber auch nicht unumstritten.

Von Petra Deitmer

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Page 26: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Fastest Du nochoder hungerst Du schon?

Durchblick

Von Dorothee Barenbrügge

Das Model Luisel Ramos aus Uruguay

war 22, als sie im August 2006 an den

Folgen ihrer Magersucht starb. Die Bra-

silianerin Ana Carolina Reston starb im

November 2006 ebenfalls aufgrund von

massivem Untergewicht im Alter von 21

Jahren.

Aber nicht nur bei Models geht der

Trend zur Dürre. Schlanksein wird in der

heutigen Gesellschaft gleichgesetzt mit

Schönheit, Leistung und Intelligenz.

Fernsehen und Zeitschriften sind voll

von extrem schlanken jungen Men-

schen, denen besonders Teenager nach-

zueifern versuchen. Diverse TV-Sendun-

gen suggerieren dem Zuschauer, dass er

dünn sein muss, um erfolgreich zu sein.

Im Schaufenster einer Bekleidungskette,

die Mode für junge Leute anbietet, ste-

hen Puppen, die dem Körperausmaß

nach zu urteilen besser in einer Aufpäp-

pelstation als in einem Modehaus als

Vorführobjekt von Kleidung aufgehoben

sind. Bei einem schwedischen Textilun-

ternehmen und in einem Teenie-Klamot-

tenladen finden sich statt Kleidung in

den Konfektionsgrößen 38-44 zuneh-

mend Klamotten in Größe 32-36. Wenn

dann plötzlich das T-Shirt in Größe 40

im Klamottenladen um die Ecke nicht

mehr passt, zweifelt der Käufer zualler-

erst an seinem Körpergewicht. Der Ge-

danke, dass dies aber auch an der Än-

derung des Angebotes von Seiten der

Verkäufer dieser Klamotten liegen könn-

te, kommt nicht auf. Die Folge dieses

gesellschaftlichen Schlankheitswahns

sind unterernährte Teenager mit der Ge-

fahr zu Magersucht und Bulimie.

Der Tod der zwei Models hat eine enorme

öffentliche Diskussion um den Schlank-

heitswahn ausgelöst und die Organisato-

ren der Madrider Fashion Week dazu be-

wogen, zukünftig nur noch Models ab ei-

nem Body-Mass-Index von mindestens

18 zuzulassen (ein Index von 18 bis 25

gilt als Normalgewicht). Die italienische

Regierung hat zudem gesetzlich festge-

legt, dass Designer in ihre Kollektionen

künftig die Konfektionsgrößen 40 und 42

aufnehmen müssen. Doch viele Mode-

schöpfer bestehen weiterhin auf einem

Körper-Maß-Index von 16 und fördern

damit das Untergewicht der Models.

Die traurigen Höhepunkte des letzten

Jahres sollten Grund genug sein, die

Zeitschriften- und Serienmacher sowie

die Verantwortlichen der Modeketten zu

einem Umdenken zu bewegen – weg

von dürren Püppchen hin zu einem Mix

verschiedenster Körpergrößen und -for-

men.

Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Fasten bedeutet nicht nur Ent-

haltsamkeit und Besinnung oder

die Vermeidung von Genussmit-

teln, sondern auch den Verzicht

auf Nahrung. Manchmal sogar

mit bösen Folgen.

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Page 27: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Fasten

23Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Mitgegangen – mitgehangenNeue Kreuzweg-Ideen

Von Carmen Rietmann

Sein Kreuz auf sich

nehmen und Jesus

nachfolgen - Fromme

Jerusalem-Pilger hatten

den Wunsch, den Kreuzweg

Jesu vom Haus des Pilatus

bis zum Hinrichtungsort

Golgotha zu gehen. Noch

heute sieht man Pilger in Jerusa-

lem die "Via dolorosa", den Schmer-

zensweg mit den Stationen des Leidens

Jesu mit einem Kreuz auf den Schultern

nachgehen. Sie sind ergriffen, berührt

von dem Gedanken, Jesus auf seinem

letzten Weg zu folgen. Früher konnten

sich nur wenige Christen diesen from-

men Wunsch erfüllen. Darum wurden

die einzelnen Stationen des Leidens

Christi in der Heimat aufgebaut und der

Kreuzweg betend nachgegangen.

Ab dem 14. Jahrhundert fand die An-

dachtsform und die Darstellung des

Kreuzweges in der Christenheit immer

stärkere Verbreitung.

Kreuzweg und was damit

zusammenhängt – ein

alter Hut? „Viele haben ihn

schon aufgesetzt und ge-

merkt, dass es der beste Hut für ihr Le-

ben ist.“ (www.kirchensite.de)

Und einige haben sich Gedanken ge-

macht, wie sie das am besten mitteilen

können und zwar so, dass es auch junge

Menschen berührt und nachdenklich

macht.

Hier einige Ideen zum Thema:

www.kreuzweg.at

Diese Seite bezieht sich mit 14 Assozia-

tionsbegriffen auf den Leidensweg Chri-

sti und vermittelt so das Zeitlose der

Leidensstationen.

Im Forum ist zu lesen:

Internet – viele bunte seiten – der blickt

schweift über die seiten – plötzlich eine

schwarz-weiße seite – ich stoppe mein

surf-tempo – halte ein – bleibe hängen

– stehe virtuell am kreuzweg – was will

ER mehr?! – plötzlich bin ich einer am

wege…

Deutsche Bibelgesellschaft, Disco-

ver Jesus, 2002

Das Heft ist in Zusammenarbeit mit Ju-

gendlichen entstanden und macht eini-

ge Vorschläge, wie es genutzt werden

kann. Unter einer Überschrift finden

sich jeweils Gedanken und Texte, die

vielleicht auch einzeln als Baustein An-

regungen für eine Früh- oder Spät-

schicht oder einen gemeinsamen Ju-

gendkreuzweg bieten.

Hape Kerkeling, Ich bin dann mal

weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg,

2006 (oder auch als Hörbuch, 6 Audio-

CDs)

Nicht als Kreuzweg empfunden und

nicht als spiritueller Ratgeber gedacht,

dennoch vielleicht

gerade in der Fa-

stenzeit besonders

lesenswert.

Mit Charme, Witz

und Blick für das

Besondere er-

schließt Kerkeling

sich die fremden

Regionen, lernt er

die Einheimischen ebenso wie moderne

Pilger und ihre Rituale kennen. Er erlebt

Einsamkeit und Stille, Erschöpfung und

Zweifel, aber auch Hilfsbereitschaft,

Freundschaften und Belohnungen – und

eine ganz eigene Nähe zu Gott. Seine

Gedanken bringt Kerkeling in den so ge-

nannten „Erkenntnissen des Tages“ auf

den Punkt.

Den klassischen Kreuzweg kennt jeder. Aber es gibt auch neue Mög-

lichkeiten im Internet, Berichte in Buchform oder Ideen für einen

Jugendkreuzweg.

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elquel

le.d

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Page 28: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Durchblick

24

Auch aus der Perspektive der Kinder

kann Fastenzeit real erlebt werden -

wenn ihnen Beispiele aus ihrem Lebens-

bereich gegeben werden. Überlegt Euch

mit den Kindern, was das Fasten bewir-

ken soll. Denn die Auswirkungen sind

wichtiger als das Fasten selbst, zum

Beispiel „lernen zu teilen.“

Um das Thema nicht „zu trocken“ zu ge-

stalten, ist es sinnvoll, es mit einigen

Spielen oder Basteleinheiten abzurunden.

Ihr könnt nach dem thematischen Teil

nun das Spiel „Wasser heben“, ein fröh-

liches Spiel ums Wasser, bei dem man

schon etwas Geschicklichkeit braucht,

spielen. Wasser ist ein wertvolles Gut

und das Trinken darf nicht vernachläs-

sigt werden, wenn tatsächlich gefastet

wird.

„Wasser heben“Alter: ab 6 Jahren

Personenzahl: ab 2 Personen

Material: 2 Gläser Wasser pro Person

(immer gleich groß), Wasser, 1 Stro-

halm pro Person (nicht zu dünn)

Vor jedes Trinkglas-Paar darf sich ein

Kind setzen. Das rechte Glas wird bis

zur Hälfte mit Wasser gefüllt und der

Trinkhalm wird hineingestellt. Nicht ver-

gessen: Küchentuch unterlegen.

Nun wird's spannend. Auf Kommando

geht es los. Jedes Kind hält mit dem

Daumen den Trinkhalm zu, hebt ihn ins

leere Glas hinüber und nimmt den Dau-

men wieder hoch. Das Wasser im Halm

läuft heraus. Nun schnell wieder ins

volle Glas eintauchen, Halm zuhalten,

ins leere Glas sprudeln lassen und so

weiter. Je dicker der Halm und je koor-

dinierter die Bewegungen, umso besser.

Wann wird der Gewinner bestimmt?

Wenn ein Kind deutlich mehr Wasser

umgefüllt hat als das andere. Oder eine

vorher festgelegte Zeit abgelaufen ist.

Es ist dann zu prüfen, welches Kind

mehr Wasser umgefüllt hat.

„Wasser heben“2. Variante: Material: 4 große Eimer, 2 Behälter (mit

einem kleinen Loch unten)

Ihr bildet zunächst zwei Gruppen (das

kann mit einem Spiel geschehen). Jede

Ko·Pilot 7 · Februar 2007

Nicht immer ist es sinnvoll, alle Aspekte eines Themas zu beleuch-

ten. Weniger kann hier mehr sein. Man kann zum Beispiel zu Anfang

eine Art Brainstorming (beispielsweise mit einer Mindmap) machen,

um selbst ein Bild davon zu bekommen, wie viel die Gruppenkinder

eigentlich über das Fasten wissen.

Fasten mit Kindern – PraxistippWie kann ich das Thema mit Kindern

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Von Melanie Breuer

Page 29: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Gruppe bekommt zwei Eimer und einen

Behälter. Ein Eimer pro Gruppe ist ge-

füllt mit Wasser, der andere ist leer. Die-

ser steht etwa fünf bis acht Meter von

der Gruppe weg. Jede Gruppe steht in

der Reihe hinter dem mit Wasser gefüll-

ten Eimer. Nun geht’s los: Der/ die Erste

jeder Gruppe füllt den Behälter mit

Wasser und rennt so schnell es geht

zum leeren Eimer, um dort das Wasser

hinein zu gießen. Aufgepasst: Das Was-

ser läuft durch das Loch aus dem Behäl-

ter, das Loch darf nicht zugehalten wer-

den. Welche Gruppe am Ende mehr

Wasser im, bei Beginn des Spieles noch

leeren Eimer hat, hat gewonnen.

Bastel- und VeranstaltungstippsMan kann nun mit den Kindern zusam-

men überlegen, wie man in der Gruppe

die Fastenzeit gestaltet. Je nach dem,

wie oft man Gruppenstunde hat, gibt es

verschiedene Möglichkeiten, mit den

Kindern die Fastenzeit zu erleben. Hier

einige Beispiele:

• aus einer Gruppenstunde eine „Sup-

penstunde“ machen. Ihr könnt eine Sup-

pe kochen und vielleicht sogar Freunde

oder Familie dazu einladen

• eine „Fastenker-

ze“ passend ge-

stalten und diese

in jeder Gruppen-

stunde anzünden

(die Kinder können

diese auch mit

nach Hause nehmen und diese zusam-

men mit ihrer Familie regelmäßig am

Abend anzünden)

• miteinander einen Kreuzweg oder Be-

sinnungsweg gehen

• einen Osterleuchter mit sieben Kerzen

besorgen oder selber basteln: sechs vio-

lette für die Fastensonntage und eine

weiße für Ostern. Wie der Adventskranz

hilft er den Kindern, die Vorbereitungs-

zeit auf Ostern abzukürzen

• die Leidensgeschichte Jesu aus der

Kinderbibel lesen und darüber sprechen.

Spiel „Geschmacksinntesten“Zum Abschluss könnt Ihr noch ein Spiel

zum Geschmacks-Sinn machen, natür-

lich nur mit gesundem Obst und Gemü-

se. Besorgt Euch Früchte und Gemüse,

zum Beispiel Apfel, Banane, Tomate,

Zwiebel. Schneidet diese in kleine

Stücke. Die Kinder bekommen die Au-

gen zugebunden und werden nun mit

dem Gemüse und Obst gefüttert. Sie

müssen nun erraten, was sie gerade es-

sen. Wer die meisten Sachen richtig

errät, ist der Sieger. Anschließend könnt

Ihr den Rest Obst und Gemüse zusam-

men essen. Sinn: Viele Kinder haben

vergessen, dass auch Obst und Gemüse

richtig gut schmecken können. Bei die-

sem Spiel und dem anschließenden Es-

sen wird den Kindern der Geschmack

von Obst und Gemüse wieder näher ge-

bracht, schließlich ist es gesund und

keiner sollte darauf verzichten. Außer-

dem ist das für viele Menschen, die zum

Beispiel auf Süßigkeiten verzichten, eine

sehr gute Alternative.

Nun probiert diese Dinge doch mit Eu-

ren Gruppenkindern in der Fastenzeit

mal aus.

Fasten

25Ko·Pilot 7 · Februar 2007

thematisch und spielerisch erarbeiten?

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Page 30: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Ausblick

26 Ko·Pilot 7 · Februar 2007

„Land der Kontraste“ – NRW-Wettbewerb„Land der Kontraste“ ist ein landesweiter Wettbewerb für Jugendliche von 15 bis 25

Jahren, der im Mai 2006 gestartet ist. Im

Rahmen des Wettbewerbs setzen sich Ju-

gendliche kreativ mit den landschaftlichen,

kulturellen und umweltpolitischen Kontra-

sten auseinander, die Nordrhein-Westfalen

prägen. Die Wettbewerbsbeiträge können

in den Sparten Musik, Text, Theater, Foto oder Kurzfilm entstehen.

Die Teilnahme am Wettbewerb ist allein, zu zweit, als Gruppe oder im Klassenver-

band möglich. Die gelungensten Beiträge werden im Anschluss an den Wettbewerb

in Form eines alternativen NRW-Führers veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 23.

September 2007. Weitere Infos unter http://www.kontraste-nrw.de

Victor-Klemperer-Wettbewerb 2007 'Kreativ fürToleranz!'Das Bündnis für Demokratie und Toleranz, die Dresdner Bank und das ZDF führen

den Wettbewerb mit dem Thema "Kreativ für Toleranz!" durch. Mit dem Wettbewerb

wollen die Initiatoren einen Beitrag zur Förderung von Demokratie und Toleranz lei-

sten. Einsendeschluss: 31. März 2007. Weitere Infos unter

http://www.victor-klemperer-wettbewerb.de/.

Zusammen in die NaturIm Herbst und Winter gibt es in der Na-

tur viel zu entdecken. Eltern und Kinder,

Schulen, Kindergärten, Vereine und

Gruppen sollen ihr schönstes gemeinsa-

mes Naturerlebnis schicken: Was gab es

zusammen zu entdecken, zu erforschen,

zu erleben? Bei der Art und Weise der Einsendung gibt es keine Vorschriften.

Zu gewinnen gibt es ein ganz besonderes Erlebnis: Einen ganzen Tag im idea

DschungelParadies. Einsendeschluss: 31. März 2007. Weitere Informationen auf der

Homepage: http://www.kinder-machen-mit.de/Zusammen_in_die_Natur.htm.

Großer Mal- und Krea-tivwettbewerbWie gut kennst Du Igel? Zeichne, bastel,

knete oder modelliere einen Igel. Deiner

Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die schönsten Ein-

sendungen werden

auf der Homepage

vorgestellt. Zu-

sätzlich warten

tolle Preise: Haupt-

preis sind fünf Ein-

trittskarten in den

Europa-Park Rust mit dem Wunder der

Natur im Magic-Cinema! Weitere Infor-

mationen unter http://www.kinder-ma-

chen-mit.de/Kreativwettbewerb.htm

Terminkalender04.03.2007

Beginn Absagensammelaktion in

ganz Deutschland

23.03.2007

Diözesanversammlung BDKJ Diözese

Münster/Jugendburg Borken-Gemen

10.04.2007

Gruppenleitungs-Grundkurs

Frühjahr 2007

Kolpingbildungsstätte Coesfeld

10.04.2007

Gruppenleitungs-Aufbaukurs

Frühjahr 2007

Kolpingbildungsstätte Coesfeld

04.05.2007

Frühjahrs-DiKo 2007 in Münster

Jugendgästehaus Aasee

24.06.2007

29. Europäisches Studienseminar

30.06.2007

Ende Absagensammelaktion

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Page 31: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten

Das Beratungsteam

Page 32: Ko-Pilot 7 - Durchblick: Fasten