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tonia0348
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Königin Heidrun war zwar anderer Meinung, vor allem, weil sie sich Sorgen um die
Gesundheit ihres Gatten machte.
Die Mediziner des Landes hatten ihr zutragen lassen, dass übermäßiges Essen unter
Umständen die Ursache für die häufigen Winde in den königlichen Gemächern sei.
Aber sie liebte ihren Mann und ließ ihn deshalb gewähren.
Es war einmal im schönen Hickenland, da sagte die liebliche
Königin Heidrun zu ihrem Gesinde: „Heute ist Samstag, wir müssen die Vorräte auffüllen!“
Der stattliche König Hans-Martin aber bestimmte, dass dies seine Aufgabe sei, da ansonsten – wie üblich – die wichtigsten Vorräte
fehlen würden.
Der König ließ den größten Wagen des Landes anspannen und machte sich
auf den Weg in das niedere Dresselndorf.
Voller Vergnügen betrat er den Fleischerladen. Die Verkäuferinnen
strahlten. Diesen Kunden bedienten sie besonders gern.
„Also“ sprach der König, „erst einmal 2 kg von der mageren Lende. (Ich soll ja an meine Gesundheit denken.), zwei
Kringel heiße Fleischwurst für den Prinzen Matthias. Nun
noch von jeder Wurst ein paar Scheiben, vom
Schwartemagen auch(ein bisschen Fett braucht der
Mensch).“
Der Diener wagte einzuwerfen, dass das nicht alles auf der
Liste der Königin stehe.
„Ich weiß, ich weiß,“ sprach der König etwas abwesend, denn er hatte den Blechkuchen entdeckt. Der Duft stieg ihm in die Nase. „Sicher kommen
Sonntag Gäste. Da will ich mich nicht lumpen lassen. Auf dem Wagen ist noch etwas Platz.
Lade er nur soviel auf, dass die Fahrt sich auch gelohnt hat.“
.
Aber der König hörte gar nicht hin, denn er hatte die Sonderangebote
entdeckt.
„Frische Rouladen, 3 kg bitte und noch einen schönen Braten. Wozu
haben wir denn die großen Vorratskammern angelegt.“
Der Wagen wurde beladen und weiter ging’s zum
Bäcker.
Schüchtern und leise piepste der Diener: „Auf der Liste
stehen nur Brötchen“.
Der König war natürlich völlig anderer Meinung und freute sich schon auf den
nächsten Samstag...
Auf dem Weg nach Hause stampften die Pferde vor
Anstrengung und die Achsen des Wagens ächzten.
Der Berg nach Lützeln war steil und der Wagen gut
beladen.
Als der König vor das Schloss fuhr
kam die Königin heraus,
schlug die Hände über dem Kopf zusammen
und meinte:„Hans, mer ka dich net mi zum ihkaafe schicke. Ech glawe, ech
miss mer werrer alles selwer holn.“