5

König Hans Martin kauft ein

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: König Hans Martin kauft ein
Page 2: König Hans Martin kauft ein

 

 

 

Königin Heidrun war zwar anderer Meinung, vor allem, weil sie sich Sorgen um die

Gesundheit ihres Gatten machte.

Die Mediziner des Landes hatten ihr zutragen lassen, dass übermäßiges Essen unter

Umständen die Ursache für die häufigen Winde in den königlichen Gemächern sei.

Aber sie liebte ihren Mann und ließ ihn deshalb gewähren.

 

Es war einmal im schönen Hickenland, da sagte die liebliche

Königin Heidrun zu ihrem Gesinde: „Heute ist Samstag, wir müssen die Vorräte auffüllen!“

 

Der stattliche König Hans-Martin aber bestimmte, dass dies seine Aufgabe sei, da ansonsten – wie üblich – die wichtigsten Vorräte

fehlen würden.

Page 3: König Hans Martin kauft ein

Der König ließ den größten Wagen des Landes anspannen und machte sich

auf den Weg in das niedere Dresselndorf.

Voller Vergnügen betrat er den Fleischerladen. Die Verkäuferinnen

strahlten. Diesen Kunden bedienten sie besonders gern.

„Also“ sprach der König, „erst einmal 2 kg von der mageren Lende. (Ich soll ja an meine Gesundheit denken.), zwei

Kringel heiße Fleischwurst für den Prinzen Matthias. Nun

noch von jeder Wurst ein paar Scheiben, vom

Schwartemagen auch(ein bisschen Fett braucht der

Mensch).“

Der Diener wagte einzuwerfen, dass das nicht alles auf der

Liste der Königin stehe.

 

Page 4: König Hans Martin kauft ein

„Ich weiß, ich weiß,“ sprach der König etwas abwesend, denn er hatte den Blechkuchen entdeckt. Der Duft stieg ihm in die Nase. „Sicher kommen

Sonntag Gäste. Da will ich mich nicht lumpen lassen. Auf dem Wagen ist noch etwas Platz.

Lade er nur soviel auf, dass die Fahrt sich auch gelohnt hat.“

 .

 

Aber der König hörte gar nicht hin, denn er hatte die Sonderangebote

entdeckt.

„Frische Rouladen, 3 kg bitte und noch einen schönen Braten. Wozu

haben wir denn die großen Vorratskammern angelegt.“

Der Wagen wurde beladen und weiter ging’s zum

Bäcker.

Schüchtern und leise piepste der Diener: „Auf der Liste

stehen nur Brötchen“.

Page 5: König Hans Martin kauft ein

 

 

Der König war natürlich völlig anderer Meinung und freute sich schon auf den

nächsten Samstag...

Auf dem Weg nach Hause stampften die Pferde vor

Anstrengung und die Achsen des Wagens ächzten.

Der Berg nach Lützeln war steil und der Wagen gut

beladen.

Als der König vor das Schloss fuhr

kam die Königin heraus,

schlug die Hände über dem Kopf zusammen

und meinte:„Hans, mer ka dich net mi zum ihkaafe schicke. Ech glawe, ech

miss mer werrer alles selwer holn.“