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5/24/2018 KOMULehrplanKlavier-slidepdf.com http://slidepdf.com/reader/full/komu-lehrplan-klavier 1/24 Lehrplan für Musikschulen Fachspezifischer Teil Klavier mit JPR-Klavier

KOMU Lehrplan Klavier

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  • Lehrplan fr MusikschulenFachspezifischer Teil

    Klaviermit JPR-Klavier

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    Vorbemerkung: Im folgenden Lehrplan wurden "Klavier" und "Jazz-Pop-Rock-Klavier" aufgrund ihrer fachspezifischen Besonderheiten getrennt angefhrt. Die vielen Gemeinsam-keiten in den Formulierungen untermauern jedoch, dass Klavier klassisch und Klavier JPR sich grundstzlich nicht widersprechen, sondern vielmehr gegenseitig bereichern. Beide Fcher werden auch oft parallel ausgebt.

    1. Musikrepertoire inhaltliche Breite

    1.1 KlavierAusgehend von einem freien Zugang zum Klavierspiel sollen die SchlerInnen mit vielfltigen Stilepochen, Strmungen und Gattungen vertraut gemacht werden. Bei der Werkauswahl gilt es, eine inhaltliche Balance zwischen allen didaktischen Kriterien und den musikalischen Neigungen der SchlerInnen zu wahren. Im Sinne einer abwechslungsreichen Unterrichtsgestaltung sollten neben traditionellen Formen auch folgende Inhalte vermittelt werden:

    - Zeitgenssische Musik- Eigenkompositionen/Improvisationen- Angewandte Musiktheorie- Bearbeitungen (z.B. Klavierauszge)

    1.2. Jazz Pop Rock KlavierJazz/Pop/Rock (im Folgenden kurz JPR genannt) und seine verwandten Gattungen sind relativ junge Musikstile mit schnell fortschreitender Entwicklung in verschiedene Richtungen. Es gilt daher bei der Auswahl des Repertoires die entwicklungsgeschich-tliche Relevanz einerseits sowie aktuelle Tendenzen andererseits zu bercksichtigen. Das Vermitteln eines mglichst weiten musikalischen Horizonts eines breiten Angebots an Stilen und Spieltechniken historischer und zeitgemer Musik des JPR-Klaviers sollte zentrales Grundanliegen sein. Sowohl Literaturwnsche der Schler-Innen als auch Vorlieben und stilistische Schwerpunktsetzungen der LehrerInnen sollten nach Mglichkeit Bercksichtigung finden.

    Improvisation Unterschiedliche Stile wie Jazz, Blues, Stride Piano, Swing, Bebop, Hardbop, Cool-

    Jazz, Free-Jazz, Fusion, Latin, Modern Jazz etc. Originalliteratur und Transkriptionen Lehrwerke, Solo, Bandliteratur, Anwendungsbeispiele im Pop, Songbegleitung

    (SngerInnen, InstrumentalistInnen)

    Ein wichtiger Ansatz ist die Beschftigung mit stilbildenden Persnlichkeiten aus dem JPR Bereich.

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    2. Musizierformen

    2.1. KlavierNeben dem solistischen Spiel ist gemeinsames Musizieren ein integrierter Bestandteil des Unterrichts fr die gesamte Dauer der Ausbildung. Besonderes Augenmerk erfahren alle kammermusikalischen Musizierformen, die von Anfang an in den Unterricht eingebunden werden, was zu einer Frderung interaktiver musikalischer Fhigkeiten und des Hrvermgens fhrt.

    Musizierformen sind unter anderem:- Solistisch- Vier- bis achthndig- Spiel an zwei und mehreren Klaviere- Kammermusikformationen- Korrepetition, Liedbegleitung- Improvisation- Spiel im Orchester- Interdisziplinr (Malerei, Literatur, Theater, Tanz, Film)

    2.2. Jazz Pop Rock KlavierUm eine bestmgliche musikalische Entwicklung zu ermglichen, sollten die SchlerInnen zu einem mglichst frhen Zeitpunkt der Instrumentalausbildung in eine Ensemblesituation eingebunden werden. Es gilt als eine spezielle Qualitt im JPR, dass die Stcke mittels einfacher Arrangementtechniken an den Entwicklungsstand von SchlerInnen angepasst werden. Die Improvisation ist in den unterschiedlichsten Spielformen ein zentrales Gestaltungselement.

    Solo Duo (auf 2 Klavieren / 4-hndig) Band Combo Begleitung Spiel mit Playalong-CDs, Sequenzern oder Midifiles Interaktives Zusammenspiel

    3. Eignung, Lernvoraussetzungen

    3.1. KlavierEs wird empfohlen, dass die LehrerInnen in einem Beratungsgesprch ber die Voraussetzungen des Unterrichts informieren. Dabei sollen die Eltern ber die notwendigen Rahmenbedingungen fr den Lernprozess aufgeklrt werden.

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    Entwicklungspotentiale knnen erst nach einem lngeren Unterrichtszeitraum festgestellt werden.

    Diese sind unter anderem:- Motivation- Musikalisches Gehr und Rhythmusempfinden- Merkfhigkeit- Lernbereitschaft- Konzentrationsfhigkeit- Beharrlichkeit des Interesses- Koordination und Feinmotorik

    Um die im Unterricht vermittelten Lehrinhalte umsetzen zu knnen, sind folgende Parameter zu beachten:

    Instrumente Mechanische (zu bevorzugen) und elektronische Instrumente (keine Keyboards)

    unterliegen bestimmten Qualittsnormen. Geeignete Instrumente mssen sowohl in adquaten Unterrichtsrumen als auch

    beim huslichen ben verfgbar sein. Passende Sitzgelegenheiten mssen vorhanden sein (inklusive Fuschemel,

    Kinderpedale etc.).

    bemglichkeitenDas Vorhandensein eines Instrumentes zu Hause ist Voraussetzung. Der passende Standort des Klaviers in der Wohnung ist fr ein ungestrtes, effizientes ben von hoher Wichtigkeit.

    ZeitfaktorEs mssen gengend zeitliche Ressourcen zur tglichen, regelmigen Beschftigung mit dem Instrument gegeben sein.

    3.2. Jazz Pop Rock KlavierEignung und Lernvoraussetzungen fr Klavier im JPR-Bereich entsprechen den allgemeinen Kriterien zum Erlernen eines Tasteninstruments. Zustzlich sind wichtig: Freude und Lust am Improvisieren und Experimentieren besonderes Interesse an JPR-Musikstilen

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    4. Ganzheitliche Pdagogik

    4.1. KlavierPolysthetische Inhalte sind in den Unterricht einzubeziehen. Musikalisches Lernen findet auf verschiedenen Ebenen statt: emotional, sinnlich-motorisch, physisch, visuell, auditiv und musikalisch-analytisch. Das Zusammenwirken der verschiedenen Sinnesqualitten, bzw. emotionellen und intellektuellen Faktoren ist bedeutsam fr die angestrebten ganzheitlichen Lernprozesse. Die LehrerInnen sollten auf die unterschiedlichen Wahrnehmungstypen eingehen. In ihrem musikalischen Werdegang, der untrennbar mit ihrer allgemeinen Entwicklung verknpft ist, sind die SchlerInnen zur Selbststndigkeit zu ermutigen.

    Die Vorbildfunktion der Lehrkraft und eine gute Kommunikation sind Voraussetzungen fr einen gelungenen Unterricht.Fachspezifische Lern- und Lehrinhalte sind auf einen weiten musikalischen Horizont auszurichten:- Blattspiel- Liedbegleitung- Gehrbildung, angewandte Musiktheorie- Geschichte des Instruments- Historische Auffhrungspraxis (Spiel auf artverwandten Instrumenten wie z.B.

    Orgel, Cembalo)- Aspekte der Kultur- und Musikgeschichte- Literaturkenntnis- Einsatz neuer Medien- Konzertpraxis (Auftrittstraining, Umgang mit Lampenfieber)

    4.2. Jazz Pop Rock KlavierEinen Song in verschiedenen Tonarten zu spielen und ber seine Form zu improvisieren frdert das Denken in harmonischen Stufen. Das Experimentieren anhand von Songs mit verschiedenen Grooves und verschiedenen Tempi verbessert die rhythmische Wachsamkeit und Beweglichkeit.

    Notensatz- und multifunktionale Musikprogramme knnen wesentlich zu Effizienz und Flexibilitt im modernen Unterricht beitragen und ermglichen den LehrerInnen eine den SchlerInnen individuell angepasste Unterrichtsgestaltung.

    Es sollten alle Sinne angesprochen (Augen, Ohren, Krperbewusstsein) und auf verschiedenste Wahrnehmungstypen eingegangen werden.

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    Ganzheitliche Pdagogik bedeutet im JRP-Bereich das Einbeziehen von nicht unmittelbar instrumentenbezogenen Elementen in den Unterricht wie:- Ear-Training- Einbindung der Stimme in den Instrumentalunterricht- Angewandte Musiktheorie (Hren Benennen Anwenden)- Krper bezogenes Rhythmustraining (Bodypercussion, Basisrhythmustraining mit

    allen vier Gliedmaen)- Arrangement, Songwriting, Komposition- Transkribieren, Technik erlernen durch das Spiel von Transkriptionen- Leadsheet Notation- Computeruntersttzte Arbeit- Einsatz von Play along-CDs und Midifiles- Arbeit mit Metronom

    Diese nicht auf die instrumentenspezifische Ebene reduzierten Elemente ermglichen die individuelle Frderung der Persnlichkeitsentwicklung der SchlerInnen mit ihren unterschiedlichen Bedrfnissen auf dem Weg zur Eigenstndigkeit. Sie geben behutsam Hilfestellungen bei der Entwicklung eines ausgeprgten musikalischen Differenzierungsvermgens vor allem auch in Bezug auf Modestrmungen und Fragen wie: Was macht die besondere Qualitt eines Songs aus? Welche Stilmittel wurden verwendet? Worin besteht die Originalitt einer Komposition? Hat der Text eine starke Aussage und wie wird diese kompositorisch und / oder

    arrangementtechnisch untersttzt? Gibt es eine politische oder gesellschaftskritische Aussage? Pure Kommerzialitt versus Eigenstndigkeit Unterhaltungsmusik contra

    knstlerischer Anspruch

    Die musikalischen Sprachen und Codes der Popularmusik tradieren sich primr auditiv ber Aufnahmen und Live-Konzerte und erst in zweiter Linie durch Notation. Ein nachhaltiger, von gutem Stilverstndnis getragener Lernerfolg am Instrument lsst sich daher fr die SchlerInnen nur in Verbindung mit aktivem Anhren, Analysieren, Imitieren und bestenfalls Transkribieren stilbildender InstrumentalistInnen erzielen.

    Weitere Aspekte: JPR-Klavier als Universalinstrument Erstellen von Arrangementkonzepten Jazz-Phrasierung Geschichtlicher Background Ausdruck eines gewissen Lebensgefhls, einer Geisteshaltung, die untrennbar mit

    der Persnlichkeitsentwicklung verbunden ist Umgang mit Lampenfieber

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    5. Krper und Instrument, Technik

    5.1. KlavierKrperarbeit und -schulung sind durch untersttzende bungen in den Unterricht einzubeziehen. Ein krperbewusstes, konomisches Spiel dient der Vorbeugung von berbelastungen und Spielschden: - bungen zum Spannungsausgleich (Haltung, Atmung)- Dehn- und Stretchingbungen- Bewegung zur Musik, Rhythmusempfinden, Rhythmusbungen, Rhythmusspiele,

    Body- und Vocalpercussion- Ideale Position am Instrument; passende Sitzgelegenheiten mssen vorhanden sein

    (ergonomischer Stuhl, Fuschemel, Kinderpedal) - Hren, Sprechen, Singen- Mentales Training

    Grundlage musikalischer Ausdrucksfhigkeit ist eine fundierte Technik. Knstlerischer Klavierunterricht vermittelt technische Fertigkeiten, die zum Ziel haben, Tongebung, Klangkultur und musikalische Gestaltungskraft zu frdern.

    5.2. Jazz Pop Rock Klavier berwindung der Distanz zum Instrument durch Arbeit an der inneren

    Klangvorstellung Lockerheit Haltung Atmung Spielapparat Sitzhhe Improvisieren ben ist gleichzeitig Technik ben (Technik durch Vorstellung: "Ich

    kann alles spielen, was ich voraushre") Individuelle, der Stilistik angepasste Klaviertechnik-bungen

    6. Kultur-, musikhistorisches und musikkindliches Wissen

    6.1. KlavierDurch die Einbindung von musikhistorischem und musikkundlichem Wissen sowie allgemeinem Kulturwissen wird der Anspruch der Musikschulen, musikalische Bildung zu vermitteln, vervollstndigt. Fr das knstlerische Gestalten und die musikalische Ausdrucksfhigkeit ist basierend auf einem tieferen Verstndnis der gespielten Werke der geschichtliche Kontext wichtig. Im Unterricht sind vergleichende theoretische Kenntnisse und Grundlagen der jeweiligen Epoche im praktischen Musizieren zu erarbeiten und anzuwenden. Das Spiel auf Originalinstrumenten macht Instrumentenkunde und historische Auffhrungspraxis hr- und begreifbar. Dieses Wissen kann unter anderem wie folgt vermittelt werden:- Konzertbesuche- Mediale Rezeption von Musik

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    - Moderation bei Konzerten und Klassenabenden- Themenorientierte Programmzusammenstellung fr Konzerte

    In diesem Zusammenhang ist auf die Notwendigkeit von Ergnzungsfchern, Workshops, Projekten und Exkursionen hinzuweisen.

    6.2. Jazz Pop Rock Klaviera) Die Vermittlung von musikhistorischen Inhalten ist aufgrund des reichhaltigen

    Angebotes an qualitativ hochwertigen Dokumentationen JPR-geschichtlicher Ereignisse (international gltige Referenzaufnahmen und Meisterwerke stilbildender MusikerInnen) sehr gut mglich. Dies bezieht sich auch auf die Spezifika der verschiedenen Stilistiken in unterschiedlichen kulturellen und regionalen Kontexten zu verschiedenen Zeiten.

    b) Musikkundliches WissenEs wird ein begleitender Theorieunterricht empfohlen, der mglichst breit gefchert und praxisnah sein soll. Gleichzeitig sollte den SchlerInnen ein Einblick in das gesamte musikalische Universum jenseits aller stilistischen Grenzen erffnet werden und sie ermuntert werden, musikalisch offen zu denken und mglichst viel unterschiedliche Musik zu hren. Ziel sollte die Bildung eines Bewusstseins fr sthetik, Geschmacksbildung und eine Horizonterweiterung sein.

    7. Lebendiger Unterricht und vielfltige UnterrichtsformenEinzel-, Partner-, Gruppen-, Ensemble- und Klassenunterricht

    7.1. KlavierMethodische Flexibilitt bezieht sich auch auf Unterrichtsformen diese sind weder grundstzlich gut noch schlecht, sondern lediglich danach zu beurteilen, ob sie in Bezug auf die definierten Intentionen und die anstehenden Inhalte zielfhrend sind.

    Auch wenn zunehmend neue Unterrichtsformen den traditionellen Einzelunterricht ergnzen: Eine wichtige Quelle positiver persnlicher und musikalischer Entwicklung der SchlerInnen an einer Musikschule ist eine persnliche, vertrauensvolle und bestndige Beziehung zu ihren LehrerInnen.

    Mit dem Ziel einer optimalen Frderung der SchlerInnen sollte die Wahl der Unterrichtsform in der Verantwortung der betreffenden Lehrkraft liegen.

    Das Ziel der Klavierausbildung an Musikschulen als qualittsorientierte und nachhaltige Instrumentalausbildung ist eine individuelle, knstlerische Persnlichkeitsausbildung der SchlerInnen und macht daher den Einzelunterricht zur

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    zentralen Unterrichtsform. Zur umsichtigen Verfolgung breitgefcherter, musikalischer und individueller Lernziele knnen Partner- oder Gruppenunterricht pdagogisch sinnvoll integriert und flexibel angewandt werden. Diese Unterrichtsformen sollen zustzlich zum Einzelunterricht in Betracht gezogen werden.

    Ergnzende Unterrichtsformen sind:- Teamteaching - Simultanunterricht- Multidimensionaler Unterricht- Klassentausch- Seminarunterricht zur Erarbeitung von Projekten - Schwerpunktwochen zu verschiedenen Themen- Musikstunden mit Themenschwerpunkten - Gemeinsame Klassenaktionen und Projekte- Kinder lernen von Kindern (bepartnerschaften)- Exkursionen- Schlerkonzerte

    7.2. Jazz Pop Rock KlavierPrinzipiell stellt der Einzelunterricht am Instrument die effizienteste Unterrichtsform fr die Vielfalt der zu vermittelnden instrumentaltechnischen Inhalte dar. Darber hinaus sollen die SchlerInnen so bald wie mglich schon ab der Elementar- und Unterstufe in Ensembles eingebunden werden, um ihnen eine Band-Erfahrung und die damit verbundene soziale Komponente des Musizierens zu vermitteln. Zuhren lernen, den Blick fr das musikalische Ganze entwickeln und Kritikfhigkeit zu erwerben sind Qualitten, die in der Ensemblearbeit gebildet werden.

    Spezifika der einzelnen Unterrichtsformen:

    Einzelunterricht: Individuelle Frderung Arbeit im Detail

    Partnerunterricht: Aufgaben- bzw. Rollenverteilung Die individuelle Frderung ist noch mglich

    Gruppenunterricht: Individualfrderung nur mehr sehr eingeschrnkt mglich Verstrkt Rollenverteilung wie z.B. Aufteilung von Basslinie, Begleitung und

    Melodie

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    Allgemeine Themenfelder knnen einer greren Anzahl von SchlerInnen gemeinsam vermittelt werden

    Gruppendynamik: Pdagogische Spiele als Vermittlungshilfe Soziale Komponente bekommt eine bindende Qualitt der SchlerInnen zur Musik.

    Ensemble (als Ergnzung zu den anderen Unterrichtsformen): Zusammenspiel in allen Formen Erarbeiten von Repertoire Bandcoaching Improvisation Vermittlung von musikalischen Details bis hin zu Auffhrungstechnischen Themen Vorbereitung auf ffentliche Auftritte Zielgerichtetes Arbeiten

    Workshops mit Inhalten, die in den anderen Unterrichtsformen nicht bzw. nur begrenzt vermittelbar sind: Studiopraxis Bhnentraining Theorie Komposition Eartraining Improvisation

    Diese Workshops eignen sich auch fr die schulbergreifende Zusammenarbeit und den Einsatz von GastdozentInnen.

    Weitere Ergnzungen zum Einzelunterricht: Multidimensionaler Unterricht Teamteaching, vorbergehender Klassentausch Projekte, Reisen, Austauschprojekte, Partnerschaften, Konzertbesuche

    8. beformen/bepraxis

    8.1. KlavierZielorientiertes ben ist wichtig und muss durch eine konkrete Aufgabenstellung klar und vom Umfang her verwirklichbar und kontrollierbar sein. Die ueren Rahmenbedingungen wie die husliche besituation und das Zeitbudget (siehe Punkt 3) sind unter Einbeziehung der Eltern abzuklren. Die Motivation zur selbststndigen huslichen Arbeit kann durch das gemeinsame exemplarische Musizieren im Unterricht untersttzt werden. Die Einbeziehung schlerorientierter Interessensgebiete weckt die Spielfreude.

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    Das ben muss gebt werden. Kritikfhigkeit und Selbstreflexion werden durch die Entwicklung des inneren Lehrers gefrdert. Die Entwicklung von individuellen bestrategien ist auf die Persnlichkeit der SchlerInnen, deren beverhalten und bepraxis abzustimmen.

    Vielfltige Lsungsangebote fr musikalische und technische Probleme knnen das ben interessant und kreativ werden lassen: Fantasie anregen Gefhle ansprechen Temperament bercksichtigen Zu bertreibungen ermutigen Eigene bungen erfinden Mentales ben Motokognition Suggestion Improvisatorisches Erarbeiten eines Musikstcks bezeitplanung betagebuch bepartnerschaften Analyse von Ton- und Videoaufzeichnungen

    8.2. Jazz Pop Rock KlavierEs gilt, die SchlerInnen zu einem effizienten, spannenden und motivierenden ben hinzufhren.

    Konzentration Motivation positive Ermutigung Lockerheit spielerisches ben sich Freispielen" Intuitives ben repetierendes ben mentales ben Lerntechniken Lernstrategien Motokognition Zeitmanagement Entwicklung des inneren Lehrers (= Autodidaktik frdern) Entwickeln des inneren Voraushrens und der harmonischen Vorstellungskraft Improvisation in Gruppen Konzerte, Auftritte, Wettbewerbe

    Das regelmige ben sollte durch Zielvorgaben (schriftliche Aufgabenstellung), die im Unterricht durch individuell abgestimmte beformen und besequenzen erlutert und erarbeitet werden, mglich sein. Das gemeinsame Erstellen eines individuellen beplans stellt einen wesentlichen Unterrichtsinhalt dar. Aufzeichnungen ("betagebcher") der SchlerInnen ber ihre begewohnheiten werden empfohlen

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    und dienen den LehrerInnen und SchlerInnen als wichtige Informationsquelle ber das berverhalten.

    In der bepraxis gelten als wichtige technische Hilfsmittel, um zu einem inneren Puls und zu einem inneren Erleben von musikalischen Formen und Perioden hinzufhren: Metronom Drumcomputer Play along-CDs, Midifiles, Sequenzer

    Durch Imitation der Lehrkraft und wichtiger musikalischer Vorbilder, durch Vor- und Nachspiel, call-response, Transkription, Transposition sowie die Beschftigung mit Texten (auch bei Instrumentalmusik) werden auf der nonverbalen Ebene zentrale, fr die JPR-Musik wichtige Fhigkeiten der SchlerInnen ausgebildet. Das Auswendiglernen von Themen, Songformen, Etden, Akkordprogressionen sowie Patterns sollte dabei eine Selbstverstndlichkeit sein. Mit Hilfe von mentalem Training knnen bestimmte Aufgabenstellungen konomischer bewltigt werden.

    9. Einbeziehung und Mitarbeit der Eltern

    9.1. KlavierDie Eltern sollen in die vielfltigen Aktivitten der Musikschule einbezogen werden. Elternmitarbeit ist von den individuellen Bedrfnissen der einzelnen SchlerInnen abhngig. Reine Elterninformationen sind von aktiver Einbindung zu unterscheiden. Es gilt, ein ausgewogenes Verhltnis zwischen Schulinteressen und Elternaktivitten zu schaffen und damit eine Hilfestellung zur Selbststndigkeit der SchlerInnen zu leisten.

    Durch Elternabende, Elternstunden, Elterngesprche, Elternbriefe und Infobltter kann die Bereitschaft der Eltern zur Mitarbeit fr folgende Bereiche genutzt werden: Schaffung einer adquaten rumlichen und akustischen besituation Unterrichtsbesuche bis hin zu Mitmachstunden Wochenplanung und Zeitablufe Altersgeme bebegleitung Bewusst aktives Zuhren Organisatorische Hilfe Positive Ermutigung

    Ideal sind Mglichkeiten zur Hausmusik und zum Musizieren in der Familie.

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    9.2. Jazz Pop Rock KlavierDie Anteilnahme der Eltern am Lernprozess der SchlerInnen ist fr die Beschftigung mit Musik von groer Bedeutung. Eltern sollten in einem regelmigen persnlichen Kontakt zur Musikschule ber deren Aktivitten informiert werden. Bereits im Elternhaus kann durch das regelmige Hren von Musik aus dem JPR-Bereich ein wichtiges Fundament fr angehende JPR-PianistInnen geschaffen werden. In den Hilfestellungen fr die Eltern, die sich Zuhause mit ihren Kindern mit Musik (Hausmusik, Musizieren in der Familie) beschftigen knnen, steckt ein groes Potential um den Unterricht effizienter zu gestalten.

    Die Wahl des Instrumentes sollte mit den Eltern besprochen werden, wobei Verstndnis fr ein gutes (teures) Instrument und die entsprechende Instrumentenpflege (Wartung, Stimmung) geschaffen werden muss. Ebenso sollte zu Hause eine optimale rumliche Situation vorhanden sein.

    In Lernkrisen knnen Eltern eine groe Motivationssttze sein.

    10. Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts

    10.1. KlavierEine gezielte Planung hilft wertvolle Unterrichtszeit zu sparen. Die Mitwirkung von SchlerInnen bei musikalischen Projekten und speziellen Aufgaben ist dabei besonders planungsaufwendig.

    Die Zielsetzungen sind regelmig zu berprfen (Reflexion/Supervision), wobei Erfahrungsaustausch und Unterrichtsbesuche unter KollegInnen (mit Nachbe-sprechung und Perspektivenwechsel) eine wesentliche Rolle spielen knnen.

    Im Sinne eines permanenten Qualittsmanagements mssen die Rahmenbedingungen fr den Unterricht laufend berprft und gegebenenfalls eingefordert werden. Eine ansprechende Raumgestaltung kann wesentlich zum angenehmen Lernklima beitragen. Fallweise sind zustndige Servicestellen (wie FachgruppenleiterInnen, FachreferentInnen u.a.) zu Rate zu ziehen.

    LehrerInnen drfen das eigene Musizieren bzw. Konzertieren nicht vernachlssigen, da sie eine wichtige Vorbildwirkung ausben.

    Wege und Mglichkeiten der allgemeinen Unterrichtsvorbereitung: Administration Schlereinteilung Konferenzen und Fachgruppenbesprechungen

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    Raum- und Instrumentenkontrolle Organisation und Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien Studium des Lehrplans Fortbildungen

    Beispiele zur spezielleren Unterrichtsvorbereitung: Elternkontakte und -gesprche (z.B. Beratung zu Instrumentenkauf, bezeit,

    beort) Gesprche mit KollegInnen zur Abstimmung von ergnzenden Fchern (z.B.

    Theorieunterricht, Kammermusik, Ensembleunterricht) Planung, Konzeption und Durchfhrung des eigenen bens Planung, Konzeption und Durchfhrung von Korrepetition Entwicklung eines individuellen Unterrichtskonzepts fr alle SchlerInnen

    (Lerninhalte, Lernziele, Lernfelder, Lernschwerpunkte) Kammermusik, Ensemblespiel (auch fachbergreifend) Schlerauftritte, Klassenabende, Vorspiele und Konzerte (auch fachbergreifend) Wettbewerbsteilnahmen, Teilnahmen bei Leistungsabzeichen Prfungen (Planung, Konzeption und Durchfhrung von begleitenden

    pdagogischen Manahmen wie Vorspielen oder speziellen Frderungen fr PrfungskandidatInnen usw.)

    Planung von knstlerischen Projekten (auch fachbergreifend)

    Beispiele zur wchentlichen bzw. monatlichen Vorbereitung: Organisation und Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien und des

    Instrumentariums Erstellung von individuellen Lernzielen und Lernplnen fr alle SchlerInnen

    anhand des Lehrplans Auswahl der entsprechenden Literatur gem der Lernziele Auswahl der Literatur fr Ensemblearbeit, Kammermusik, Klassenabende,

    Vorspiele und Konzerte, Projekte, Wettbewerbe und Prfungen

    Beispiele zur wchentlichen bzw. monatlichen Nachbereitung: Aufzeichnungen und Dokumentationen zur (Selbst-)Kontrolle (Selbst-)berprfung der Zielsetzungen Flexible Adaptierungen, je nach Entwicklung Erfahrungsaustausch mit der Kollegenschaft Unterrichtsreflexion in Bezug zur aktuellen Fachdidaktik und Methodik Anwendung aktueller Unterrichtsliteratur

    10.2. Jazz Pop Rock KlavierIn der langfristigen Planung setzen sich die LehrerInnen mit den grundstzlichen Lernzielen auseinander, die sich im Detail auf die Vereinbarung mit den SchlerInnen

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    grnden. In der kurzfristigen Unterrichtsplanung wird die Lehrkraft auf aktuelle Bedrfnisse und Erfordernisse (Spektrum mit neuesten Stilen erweitern, mit den SchlerInnen "am Ball bleiben", individuelle Orientierung) Rcksicht nehmen und situationsbezogen reagieren.

    Durch die Nachbereitung hat die Lehrkraft die Mglichkeit, den Entwicklungsverlauf zu verfolgen. Eine gute Dokumentation wirkt sich positiv auf die weitere Planung des Unterrichts aus.

    In diesem Zusammenhang sind auch das eigene ben und Vorspielen der Lehrkraft sowie Supervision und Reflexion von Bedeutung.

    11. Lernziele/Bildungsziele (nach Entwicklungsstufen/Leistungsstufen)

    11.1. Klavier

    ZieleDie hier angefhrten Ziele sind als Mindestanforderungen zu verstehen und lassen je nach Bundesland spezifische Ausformungen zu.

    Stufen LehrerInnen und SchlerInnen besitzen Freirume bei der inhaltlichen und zeitlichen Umsetzung dieser Mindestanforderungen. Aufgrund schlerbezogener Bedingungen (Alter, Reife, Vorbildung, Lerntyp) kann die Dauer der Elementarstufe verlngert werden. Aufgrund schulorganisatorischer Umstnde (Unterrichtsformen, Unterrichts-dichte, Wochenstunden) kann es ebenfalls zu Verschiebungen der Stufen kommen. Jede Stufe ist begrenzt verlngerbar.

    Stufeninhalte: Wiederkehrende, modulartig aufgebaute Unterrichtsinhalte (z.B. Tonleitern,

    Anschlag) werden sukzessive vertieft, wiederholt und erweitert Verbindung von Theorie und Praxis Offenheit gegenber allen Musikstilen und knstlerischen Richtungen Frderung von Aktivitten wie Auftritte, Konzerte, Wettbewerbe sowie

    Exkursionen und Konzertbesuche

    DauerDie Festlegung der Stufendauer ist in den Bundeslndern unterschiedlich geregelt.

    ElementarstufeGrundqualifikation zur Unterstufe

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    UnterstufeQualifikation 1 zur Mittelstufe

    MittelstufeQualifikation 2 zur Oberstufe

    OberstufeQualifikation 3 als Musikschulabschluss

    11.2. Jazz Pop Rock KlavierDie SchlerInnen sollen durch ein stilistisch und historisch breit gefchertes Bildungsangebot mit der Musik des JPR umfassend vertraut gemacht werden. Oberstes Ziel ist die Erlangung von Eigenstndigkeit in der Erarbeitung von ausgewhlten Stcken und Programmen unterschiedlicher Stile. Dies setzt umfassende Kenntnisse der angewandten Musiktheorie in Verbindung mit einem persnlich ausgeprgten sthetischen Sinn und das Sensorium zur stilistischen Differenzierung ebenso voraus wie die Aneignung der entsprechenden klaviertechnischen Fertigkeiten. Um diesem Anspruch in einem grtmglichen Ausma gerecht zu werden, sollte den SchlerInnen gengend Zeit in ihrer Ausbildung eingerumt werden.

    Beim Entwickeln von Fhigkeiten in der Improvisation in den unterschiedlichen Stilistiken des JPR-Bereichs bedient man sich einer gemeinsamen Sprache ber das Material, mit dem gearbeitet und gestaltet wird. Die angewandte Musiktheorie ist ein Anspruch an die Hauptfachlehrkrfte, die diese Inhalte in die instrumental-pdagogische Arbeit integrieren sollten. Im Ergnzungsfach JPR-Theorie kann durch ein im Instrumentalunterricht herangebildetes Wissen effizienter gearbeitet werden. Zusammenhnge von Theorie und Musik knnen deutlicher aufgezeigt und erkannt werden.

    Im Besonderen soll erreicht werden: Stilsichere und technisch kompetente Phrasierung Sicheres Timing und rhythmische Unabhngigkeit, Groove Richtiges Rollenverstndnis, Funktion und sthetik in jeder Spielsituation Ein einwandfrei entwickeltes Formgefhl und ein Bewusstsein fr musikalische

    Ablufe Standardrepertoire Klaviertypische Patterns und Voicings Am Instrument verinnerlichte theoretische Grundlagen Stilvielfalt und Stilsicherheit Improvisation Blattlesen Interaktives Spiel Hohe Anpassungsfhigkeit und Teamgeist

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    Die Lern- und Bildungsziele sind in den Bundeslndern unterschiedlich definiert. Dies ist auch bedingt durch die unterschiedlichen Strukturen der Landesmusikschulwerke und wie JPR-Unterricht bis jetzt positioniert wurde. Auch in den Schlerstrukturen unterscheiden sich die Bundeslnder teilweise sehr deutlich.

    Die folgenden Bildungsziele fr die Elementar-, Unter-, Mittel und Oberstufe knnen als Orientierung dienen.

    Allgemeine Bildungs- und Lernziele: betechniken, Fingersatz Links-rechts-Koordination Koordination Hnde-Fsse der Beat soll im Krper sprbar werden Vokabular: melodische, rhythmische, harmonische, formale, klangliche

    Mglichkeiten entdecken ermglicht Spontaneitt Transportieren von Gefhlen in der improvisierten Musik Bewusstes (auch analytisches) Hren Solieren, Begleiten, Spielen in der Band Entwicklung eines JPR-Repertoires verschiedener Stilrichtungen Transkription von Melodien und Harmonien Komponieren JPR-Theorie

    11.3. Leistungsstufen Klavier

    11.3.1. ElementarstufeIn der Elementarstufe werden musikalische Grundfertigkeiten und Basiswissen vermittelt.

    Neugierde, musikalisches Hren, Singen Elementare Spieltechniken fr Rhythmik, Melodik, Klang, Pedal Eroberung der Spielrume in verschiedenen Tonarten Spiel nach Gehr und Transponieren, Improvisation, harmonische Grundstufen,

    einfache Begleitungen Spiel in der Gruppe und gemeinsames Musizieren Notenlesen Auswendigspiel

    Nach Mglichkeit soll der Instrumentalunterricht bereits in dieser Stufe durch einen elementaren Musiklehrekurs ergnzt werden.

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    11.3.2. UnterstufeIn der Unterstufe werden die allgemein-musikalischen und klaviertechnischen Fhigkeiten und Fertigkeiten gefestigt.

    Erarbeitung verschiedener Spieltechniken, Stile und Epochen Kammermusik (Ensemblespiel, gemeinsames Musizieren, Begleiten) Aufbau eines Repertoires Literaturspiel Improvisation Blattspiel Auswendigspiel Nach Gehr spielen Theoriekurse parallel zum Instrumentalunterricht

    11.3.3. MittelstufeIn der Mittelstufe werden die erworbenen Fhigkeiten und Fertigkeiten ausgeformt und erweitert. Die Gestaltung grerer Werke gewinnt an Bedeutung.

    Technik und Klanggestaltung Selbststndiges Erarbeiten eines Werkes Differenzierte Klangvorstellung Sicheres Stilempfinden Erweiterung des Repertoires Vermittlung von Auftrittspraxis Kammermusik, Korrepetition Theoriekurse parallel zum Instrumentalunterricht Erkennen und Frdern von Begabungsschwerpunkten

    11.3.4. OberstufeIn der Oberstufe wird exemplarisch an reprsentativen Werken aller Epochengearbeitet. Diese hchste Stufe des Ausbildungsmodells kann auf eine musik-orientierte Berufsausbildung vorbereiten. Das Niveau einer Aufnahmeprfung fr Konservatorien, Hochschulen und Universitten sollte erreichbar sein.

    Reprsentatives Repertoire Kammermusik, Korrepetition Anleitung zur knstlerischen Selbststndigkeit Theoriekurse parallel zum Instrumentalunterricht

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    11.4. Leistungsstufen Jazz Pop Rock Klavier

    11.4.1. Elementar- und UnterstufeDie Bildungsziele decken sich in diesen Bereichen weitgehend mit jenen des klassischen Klaviers und werden durch angewandte Musiktheorie ergnzt.

    11.4.2. Mittelstufe (AnfngerInnen bzw. UmsteigerInnen vom klassischen Klavier)Die folgenden Bereiche werden den Vorkenntnissen der SchlerInnen angepasst: Theorie: Allgemeine Musiklehre (Tonleitern, Dreiklnge, Dominantseptakkorde,

    Stufen, Intervalle, Quintenzirkel, Notation etc.), Akkordsymbole, Skalen, Modi (Kirchentonarten), leitereigene Akkorde

    Melodik: Themengestaltung (auch rhythmisch), Phrasen entwerfen, Melodien ber Akkordverbindungen, Zieltne, Mitsingen, Akkordzerlegungen

    Rhythmik: Phrasierung, Swing, Patterns, Time Harmonik: Vierklangserweiterung (Stufen von Dur- und harmonischen Moll-

    Tonleitern), guide-tones, II-V-I-Verbindungen, Turnarounds, Terzenaufbau, Tensions, Voicings

    Gehrschulung: Intuitives Nachklatschen Nachsingen Nachspielen, Dreiklnge, Intervalle, Melodien, Vierklnge

    Repertoire: Verschiedene Stilrichtungen (Blues, Swing-Bebop, Ballads, Latin)- Jazz-Etden (z.B. Oskar Peterson)- Blues, Jazz-Standards im Schwierigkeitsgrad von z.B. Autumn Leaves, My

    Funny Valentine, Black Orpheus etc. Musik-Hren: Konzertbesuche, Vorbilder, Emotionalitt (sinnliches

    Musikempfinden), Band-Gefge, Aufgabenverteilung der Instrumente Musikalische Persnlichkeitsentfaltung: Ntzen des Freiraums der Stilentwicklung

    und des eigenstndigen Vokabulars, Unabhngigkeit von der Lehrkraft (Autodidaktik frdern), Transkribieren, Komponieren, formal-interpretatorischer Gesamtberblick (Aufbau, Bgen setzen, Dynamik etc.), freies Improvisieren

    Gestaltungselemente: Aufbau, Pausen, Bgen, Dynamik, Hhepunkte, rhythmische Gestaltung, Phrasierung, Interpretation, musikalische Aussage (Meaning)

    11.4.3. Oberstufe (Fortgeschrittene)Die gesamten Lerninhalte der Mittelstufe werden weitergefhrt. Hier werden nur die neu hinzukommenden Bereiche angefhrt. Theorie: Skalen, Stck-Analyse, Arrangement (Instrumentenkenntnisse,

    Reharmonisation, Satz-Techniken, Notation etc.), JPR-Geschichte Melodik: Skalen, modales Spiel, Tongruppen, Pentatonik, Untrennbarkeit von

    Rhythmik und Melodik, Inside-Outside Rhythmik: Taktarten, Grooves, Notation, Unabhngigkeit der Hnde, Vorstellung,

    rhythmische Verschiebungen

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    Harmonik: Stufendenken, Skalen, modale Harmonik, Voicings, Lower- und Upper-Structures, Transponieren, Inside-Outside

    Gehrschulung: Rhythmen, Tensions, Stufen, Formen, verschiedene Instrumente, Transkribieren

    Repertoire: Bestehend aus verschiedenen Stilrichtungen (Swing-Bebop, Blues, Ballads, Latin, Funk, Soul, Fusion etc.) z.B. Stella by Starlight, Anthropology, My Foolish Heart, Someday My Prince Will Come, Cantaloupe Island etc.

    Musik-Hren: siehe Mittelstufe Musikalische Persnlichkeitsentfaltung: siehe Mittelstufe Gestaltungselemente: siehe Mittelstufe Ensemblespiel: Verschiedene Besetzungen, Solo-Klavier, Interaktion, Play alongs,

    Midifiles etc. Klavier als Universal-Instrument: Lead-Sheets lesen, bernehmen von Aufgaben

    anderer Instrumente (Bass-Figuren, Gitarren-Riffs, vollstndige Begleitverant-wortung rhythmisch, harmonisch, melodisch etc.)

    Keyboardkenntnisse: Technische Handhabung (Verstrker), Midi-Grundkenntnisse, Anschlagsarten, Sounds (Vergleich von Stilrichtungen)

    12. Empfehlungen fr bertrittsprfungen

    12.1. KlavierDie spezifischen Prfungsmodalitten sind in den Bundeslndern unterschiedlich geregelt. bertrittsprfungen sind Qualifikationen, welche das Erreichen der Lern-und Bildungsziele dokumentieren sollen.

    Folgende Kriterien sollten bei einer Qualifikation bercksichtigt werden:- Knstlerisch-musikalische Gestaltung- Pianistische und allgemeine musikalische Fertigkeiten- Kammermusik- Auswendigspiel - Blattspiel- Musik des 20. und 21. Jahrhunderts- Kreative Leistungen (Kompositionen, Improvisationen)- Nachweis des Besuches von Theoriekursen

    Als mgliche Formen kommen in Frage: Prfungen Punktesystem Leistungsabzeichen Vorspiele und Klassenabende

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    Die Entwicklungs- bzw. Lernstufen dienen als Grundlage fr die Auswahl und berprfung der Ausbildungsziele.

    12.1.1. Elementarprfung (von der Elementar- zur Unterstufe Grundqualifikation)Vorspiel von zwei Stcken unterschiedlichen Stils unter Einbezug von Dynamik und Artikulation.

    12.1.2. Erste bertrittsprfung (von der Unter- zur Mittelstufe Qualifikation 1)Vorspiel (ca. 10 Minuten) von drei Stcken freier Wahl unterschiedlicher Stilrichtungen, wobei klaviertechnische und klavierklangliche Aspekte sowie polyphones Spiel prsentiert werden sollen.

    12.1.3. Zweite bertrittsprfung (von der Mittel- zur Oberstufe Qualifikation 2)Vorspiel (ca. 15 bis 20 Minuten) von vier Stcken freier Wahl unterschiedlichen Stils und Charakters.

    12.1.4. Abschlussprfung (am Ende der Oberstufe Qualifikation 3)Vorspiel (ca. 25 bis 30 Minuten) eines knstlerischen Programms als Querschnitt des bisherigen musikalischen Werdegangs.Studienanwrter orientieren sich an den Anforderungen von Aufnahmeprfungen an weiterfhrenden Institutionen.

    12.2. Jazz Pop Rock KlavierEs gibt in den Bundeslndern bereist bewhrte Modelle zum Lernerfolgsnachweis, die sich an den landestypischen Strukturen orientieren. Das hier angefhrte Modell hat Beispielcharakter.

    12.2.1. Elementarprfung und12.2.2. Erste bertrittsprfung JPR I (=Unterstufe)Der Lernerfolgsnachweis auf diesen Lernniveaus ist anhand eines Auftritts messbar.Die praktische Umsetzung erfordert das gesamte instrumentenspezifisch relevante, theoretische Wissen der JPR-Theorie I.

    12.2.3. Zweite bertrittsprfung JPR II (=Mittelsrufe) Praktischer Teil: Konzert, zumindest ein Teil davon im Ensemble mit eigener Band. Schriftlicher Teil: Harmonische Analyse eines Jazz Standards.

    12.2.4. Abschlussprfung JPR III (=Oberstufe) Theoretische oder praktische Projektarbeit zum gewhlten Thema.

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    13. Besondere Hinweise zum frhinstrumentalen Unterricht und zum Unterricht mit jugendlichen und erwachsenen AnfngerInnen

    13.1. Klavier13.1.1. Aspekte des frhinstrumentalen UnterrichtsDie Zusammenarbeit mit den Eltern ist besonders wichtig. Die Lehrkraft soll auf die Experimentierfreude des Kindes eingehen. Musizieren ist Erfinden, Gestalten, schpferisch sein. Verschiedene Zugnge zum Klavier sind zu nutzen (Klangexperi-mente, Improvisation, Solmisation, graphische Notation).

    13.1.2. Jugendliche AnfngerInnenDie Untersttzung des Elternhauses ist gegebenenfalls einzufordern. Die Vorbildwirkung anderer Jugendlicher muss genutzt werden und in Form des Gemeinschaftsmusizierens Eingang in den Unterricht finden. Besonders wichtig ist die Einbeziehung aktueller Musiktrends.

    13.1.3. Erwachsene AnfngerInnenErwachsene SchlerInnen sollten aktiv in die Unterrichtsplanung einbezogen werden. Durch den Berufsalltag kann das mgliche Arbeitspensum verringert sein, was in Verbindung mit den oft hohen Eigenansprchen (beispielsweise bei der Literaturauswahl) problematisch sein kann. Trotz unabdingbarer elementarer Aspekte kann im Unterricht ein komplexeres Musikverstndnis erwartet werden (z.B. Rhythmustraining, Bodypercussion, Improvisation, Musiktheorie, Musikgeschichte, Stilvielfalt, Verbindung von Musiktheorie, -geschichte und -praxis). Spezielle Kommunikations- und Auftrittsformen sind in der Erwachsenenbildung ntig.

    13.2. Jazz Pop Rock Klavier

    13.2.1. Aspekte des frhinstrumentalen UnterrichtsDie Arbeit hin zu der Erlangung einer Vorstellung von Musik ist im frhinstru-mentalen Unterricht ein wichtiges Kriterium. Der Unterricht sollte seitens der PdagogInnen in einer inhaltlichen Breite und mglichst praxisorientiert durch das Tun (kreative Schulen, Unterrichten ohne Noten) und abwechslungsreich gehalten werden. Die Vorzge der Gruppenarbeit sind in der Arbeit mit Kindern verstrkt zu nutzen.

    13.2.2. Jugendliche AnfngerInnen und13.2.3. Erwachsene AnfngerInnenUnter Bercksichtigung ihrer persnlichen Vorlieben sollten Jugendliche und Erwachsene pdagogische Begleitung (Coaching) vorfinden, mittels derer sie ihren musikalischen Horizont erweitern knnen.

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    14. Hinweise zum Unterricht mit Menschen mit BehinderungFr den Unterricht sollten spezielle Ausbildungsangebote angenommen werden.Die Lehrkraft muss die behinderten Menschen wie alle anderen SchlerInnen auch individuell nach ihren Mglichkeiten und Bedrfnissen frdern. Eine begleitende Supervision ist von Vorteil. Es besteht keine Lehrplanbindung.

    15. Instrumentenkundliches

    15.1. KlavierDas Kennenlernen von artverwandten und historischen Instrumenten (Cembalo, Orgel, Hammerklavier etc.) ist fr das Verstndnis musikalischer Auffhrungspraxis notwendig.

    Der Umgang mit elektronischen Instrumenten (z.B. Digitalpiano, Keyboard, Disk-lavier, Computerflgel; in Verbindung mit Computern, MIDI) wre wnschenswert.Besuche bei KlavierbauerInnen, in Klavierwerksttten und Instrumentenmuseen sind (z.B. in Form von Projekten) empfehlenswert.

    Die Eltern mssen ber die Notwendigkeit des regelmigen Stimmens des eigenen Instrumentes informiert werden.

    15.2. Jazz Pop Rock KlavierEin geeignetes Instrument soll sowohl im Unterricht als auch Zuhause zur Verfgung stehen.

    Im Unterricht und in der Elternarbeit sollte auerdem vermittelt werden:1. Grundlegende Kenntnisse ber die Bauweise eines Klaviers.2. Pflege & Wartung: Ein Klavier muss regelmig gestimmt werden, auf Raumklima

    bzw. Luftfeuchtigkeit sollte geachtet werden.3. Grundkenntnisse des Stimmens und der Klaviermechanik, Beheben kleiner Defekte.4. Einstellen auf das fremde Instrument, Sitzhhe, Akustik (Raum) und Pedalisieren

    (Kinderpedale).

    16. Fachspezifische Besonderheiten

    16.1. KlavierAls Unterrichtsinstrument ist ein Flgel zu empfehlen. Zustzlich sollte der Unterrichtsraum mit einem zweiten mechanischen Instrument ausgestattet sein.

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    16.2. Jazz Pop Rock KlavierMusikalische PraxisUmgang mit unterschiedlichen Tastaturen (Digitalklavier)

    Auftrittsmglichkeiten einer Klasse sollten gemeinsam mit den SchlerInnen und der Schule ausgearbeitet werden. Audio- und Videomaterial kann zu Aufarbeitung der eigenen Probenarbeit und Konzertttigkeit herangezogen werden. In Feedback-Runden knnen die SchlerInnen im Beisein (unter Moderation) der Lehrkraft einander Rckmeldungen geben.

    Gemeinsame Konzertbesuche frdern die Kritikfhigkeit.

    AuftrittscoachingDie musikalische Kommunikation und Interaktion der MusikerInnen untereinander und mit dem Publikum, ferner Wachsamkeit, Bhnenprsenz, eine positive Einstellung beim Auftritt und die psychologische Einstimmung auf das einmalige Erlebnis desAuftritts sollten gebt werden.

    Technisches Umfeld, StudiotechnikDer sichere Umgang mit dem Equipment auf der Bhne, im Studio und Zuhause will gelernt sein.

    KritikfhigkeitDie (verbale) Kommunikation mit MitmusikerInnen ist fr das gemeinsame musikalische Erarbeiten von Inhalten in Bands unumgnglich. Fragen wie: Wie kann Kritik formuliert werden? bzw. Wie kann Kritik verarbeitet werden? sind fr das selbststndige Arbeiten in Ensembles von groer Wichtigkeit.

    KrperspracheDie Wirkung auf der Bhne (das Zeigen der Freude am Spielen, das Ausstrahlen innerer Offenheit, ein kreativer Umgang mit Fehlern etc.) kann durch Videoaufnahmen und Feedbackgesprche erlernt und verbessert werden.

    Musik- und SelbstmanagementDie folgenden Fragen knnen auch im Unterricht beantwortet werden: Wie und wo finde ich passende MitmusikerInnen fr eine Band? Was mache ich, wenn in der Band etwas musikalisch persnlich nicht klappt? Wie mache ich eine eigene CD oder Demo-CD? Wie bewerbe ich einen Auftritt?