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Mitteilungen der Landesapothekerkammer Hessen konkret H 53602 Heft 2 März / April · 2015 AKTUELL Delegiertenversammlung Funke weist Kritik von Frauenärzten zurück PHARMAZIE 92. Zentrale Fortbildung Lipidstoffwechselstörungen INTERN LAK Partner des Hessischen Gesundheitspaktes 2.0

konkret - apothekerkammer.de · Für die Kommunikation bieten sich heute ebenfalls schnelle – wie kostengünstige – Alternativen an. ... ABDA nicht allein mit dem Bundesge-sundheitsministerium,

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Mitteilungen der Landesapothekerkammer Hessen

konkretH 53602 Heft 2 März / April · 2015

Aktuell

DelegiertenversammlungFunke weist Kritik von Frauenärzten zurück

PhArmAzie

92. Zentrale FortbildungLipidstoffwechselstörungen

intern

LAK Partner des Hessischen Gesundheitspaktes 2.0

2 LAK KonKre t 2/15

Inhalt | LAK-Notizen

✓ Aktue ll

Delegiertenversammlung –Funke weist Kritik von Frauenarztverbänden zurück 4

Wahlen –Ausschüsse, Akademievorstand, Regionale Fortbildungsbeauftragte 6

✓ PhArm Azie

92. Zentrale Fortbildung –Lipidstoffwechselstörungen 7

„Lipidstoffwechselstörungen – die Last der Gene“ 7

„Therapie der Hypercholesterolämie mit Statinen –sind sie wirklich alle gleich?“ 8

„Relevante Arzneimittelinteraktionen bei Lipidstoffwechselstörungen“ 9

„Fette in unserer Ernährung“ 10

Hartmut Morck verabschiedet 11

„Diagnostik und Therapie von Störungen im Triglyceridstoffwechsel“ 12

„Dyslipidämie und Diabetes“ 13

✓ inte rn

LAK Partner des Hessischen Gesundheitspaktes 2.0 15

Termin – Begleitender Unterricht 16

FIP-Weltkongress 2015 – Kongress-Stipendien 16

Pharmacon Meran 2015 – Fortbildung am Fuße der Dolomiten 17

Fragebogen zur Nutzung von IR- und NIR-Spektrometern 18

✓ rub rike n

„gelesen“ 20

„Pille danach“MitarbeiterschulungSchulungen erfolgreich gestaltenRatgeber Abnehmen ab 50

Impressum 20

Veranstaltungskalender 22

TiTe lb ild: 92. ZFb © draxle r

Seite 4

Seite 7

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Seite 17

Delegiertenversammlungen 2015Die nächsten Delegiertenversammlungen der Landesapothekerkammer Hessen finden am 16. Juni sowie am 11. November 2015 statt. Die Versammlungen beginnen jeweils um 10 Uhr. Veranstaltungsort ist das Mercure-Hotel Frankfurt-Eschborn Ost, Helfmann-Park 6, 65760 Eschborn. Gäste werden gebeten, sich telefonisch (069 979509-11) anzumelden.

Stellenmarkt der LAK HessenStellenangebote und -gesuche finden Sie im Onlinestellenmarkt der LAK Hessen unter www.apothekerkammer.de. Über die Rubrik „Stellenmarkt“ können Anzeigen (ohne Passwort) eingesehen und kostenfrei aufgegeben werden. Ansprechpartnerin: Ingrid Rhein,Tel.: 069 979509-41, Fax: 069 979509-22, E-Mail: [email protected]

Fotos: Draxler

2/15 LAK KonKre t 3

Editorial

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,Sie erwarten wichtige Unterlagen, aber der Brief kommt und kommt nicht? Sie erhalten Briefe, die innerhalb Deutschlands bis zu zwei Wochen unterwegs waren?

Die momentanen Probleme sind sicherlich auf die Streiks bei der Post zurückzuführen, doch sie zeigen auch, dass wir beim Versenden von Briefpost abhängig sind und keinen Einfluss darauf haben, wann unsere Information den gewünschten Empfänger erreicht. Manchmal fühlt man sich selbst ohne Streiks an das Postkutschenzeitalter erinnert.

Wenn wir selber schnell von A nach B kommen müssen, wählen wir heute die modernen und bequemen Transportmittel und reisen nicht mehr mit der Dampflok oder gar Pferd und Wagen. Für die Kommunikation bieten sich heute ebenfalls schnelle – wie kostengünstige – Alternativen an. Nutzen Sie die modernen Medien! Wir wollen Sie schnell informieren – das ist aber nur möglich, wenn wir Ihre aktuelle E-Mail-Adresse haben. Sollte dies nicht der Fall sein, melden Sie sie uns unter [email protected]. Denn: Nur wenn wir Ihre Kontaktdaten haben, können wir Sie zeitnah informieren!

Auf unserer Homepage finden Sie laufend aktuelle Nachrichten. Im internen Mitgliederbereich erhalten Sie beispielsweise Informationen über die Arbeit Ihrer gewählten Vertreter.

Die elektronische Entwicklung geht weiter, die Etablierung der Telematikinfrastruktur im Gesund-heitswesen schreitet zügig voran, die Umsetzung der Pharmakovigilanzrichtlinie der EU nimmt Gestalt an. Wir werden damit in den Apotheken konfrontiert werden und uns damit auseinander-setzen müssen – ohne moderne Kommunikationsmittel geht es nicht. Bleiben Sie am Ball, und machen Sie sich zukunftsfit!

Ihre

Schnell, sicher und effektiv

Ursula Funke,Präsidentin derLAK Hessen

Foto: privat

4 LAK KonKre t 2/15

In einem Brief an Bundesgesund-heitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatten die Berufsverbände der Frauenärzte davor gewarnt, dass die Apotheker in Sachen Notfallkontrazeption unzurei-chend beraten könnten. Die Präsidentin der Landesapotheker-kammer (LAK) Hessen, Ursula Funke, wies diesen Vorwurf vor der Delegiertenversammlung der LAK in aller Deutlichkeit zurück.

Die frauenärztlichen Berufsverbände stützten ihre Kritik auf die Beratungs-empfehlungen sowie die Checkliste der Bundesvereinigung Deutscher Apothe-kerverbände (ABDA) zur Abgabe von Notfallkontrazeptiva in der Apotheke. Ihre Befürchtungen gipfelten in der „Sorge“, dass es aufgrund mangelhafter Beratung verstärkt zu ungewollten

Schwangerschaften kommt und die Ab-bruchrate ansteigt. „Das sind“, so Funke, „hanebüchene Argumente, da kann man sich nur an den Kopf fassen.“

Die Kammerpräsidentin stellte klar, dass die Handlungsempfehlungen der ABDA nicht allein mit dem Bundesge-sundheitsministerium, sondern auch mit der Bundesärztekammer ab-gestimmt seien. Aber dies scheine bei den Ver-bänden der Frauenärzte nicht angekommen zu sein.

Im Übrigen stehe es den Frauen frei, in eine Apotheke oder zum Arzt zu gehen. Die-se Option versperre die Neuregelung niemandem. „Und wenn die frauenärzt-liche Beratung so kompetent ist, werden ganz viele Frauen sie bestimmt wahr-nehmen.“

Aktuell

Funke bedauerte im Weiteren, dass Notfallkontrazeptiva – obwohl OTC-Präparate – jungen Frauen (bis zum 20. Lebensjahr) nur dann von der GKV er-stattet würden, wenn sie ein ärztliches Rezept vorlegen könnten.

Es wäre zudem „charmant“ gewesen, wenn auch die Apothe-ker, so wie die Ärzte, eine solche Beratungs-leistung honoriert bekä-men. Dies sei aber weder von der Regierungskoali-tion gewollt noch von den Krankenkassen ge-wünscht.

Das Thema abschlie-ßend, konstatierte die

LAK-Präsidentin: „Wir Apotheker haben die Kompetenz, wir können das, und wir werden das auch machen!“ Zugleich er-innerte sie an die Möglichkeit, „dass es auch zu diesem Thema Testkäufe geben kann“. Sie bat daher ihre niedergelassenen

Delegiertenversammlung

Funke weist Kritik vonFrauenarztverbänden zurück

Delegierte unter sich: die Professoren Dr. Theodor Dingermann und Dr. Dieter Steinhilber

Meinungsaustausch: Dr. Hans Rudolf Diefenbach und Dr. Ulrich Roesrath

Fotos: Draxler (2), privat (1)

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waren. LAK-Vizepräsidentin Dr. Viola Schneider vertrat die Kammer dort bereits.

Im Kern gehe es dabei darum, der schlechter werdenden Gesundheitsver-sorgung im ländlichen Raum entgegen-zuwirken, erläuterte Schneider. Es gebe einen insgesamt 28 Themen umfassen-den Katalog. Priorität hätten momentan insbesondere die Delegation ärztlicher Leistungen (an Pflegekräfte), Angebote einer berufsübergreifenden Fortbildung, Kooperationen in Themenfeldern wie „Alte und Sucht“ sowie das Medika-tionsmanagement, bei dem die Apothe-ker im Zusammenspiel mit den Ärzten besonders gefordert seien.

Der Gesundheitspakt werde, so Schneider, demnächst von den beteilig-ten Heilberufskörperschaften im Land-tag unterzeichnet. Sie kündigte außer-dem an, dass die Kammer und der Hessische Apothekerverband beraten wollten, mit welchen Themen man sich gemeinsam im Gesundheitspakt enga-gieren könne.

Die Liste der Themen, die der Vorstand in den kommenden Jahren sowohl auf Landes- wie Bundesebene mitgestalten beziehungsweise vorantreiben möchte, ist umfangreich. Dazu gehört die Ver-netzung der Heilberufe (Stichworte: Medikationsmanagement, sektorenüber-greifende Kooperationen) ebenso wie die Sicherstellung wirtschaftlicher Rahmen-bedingungen, der Erhalt der Freiberuf-lichkeit sowie die Schaffung einer be-rufsübergreifenden Fortbildung. An dieser Stelle müsse man sich jedoch auch fragen, wie Funke in ihrem Bericht an-merkte, ob die eigene – immerhin 14 Jahre bestehende – Ausbildungsordnung noch zukunftsfähig sei.

Kolleginnen und Kollegen, sich hier eben-falls „nicht vorführen zu lassen“.

Zuvor war Funke auf die Organisatio-nen der verfassten deutschen Apotheker-schaft – von der Landes- bis zur Bundes-ebene – eingegangen. Dabei umriss sie die Zusammensetzung der Kammern und Berufsverbände, skizzierte deren Zusam-menwirken in den unterschiedlichen Gremien und sprach ihre originären Auf-gabenfelder sowie die wirtschaftenden Tochtergesellschaften (Beispiel: Govi-Verlag oder ZL) an. In diesem Zusam-menhang kündigte Funke an, dass diese Unternehmen – Zug um Zug – der De-legiertenversammlung detailliert vorge-stellt würden.

Im weiteren Verlauf ihres Berichts be-fasste sich die Präsidentin mit der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit der Kammer. Man arbeite bereits mit einer erfahrenen Agentur zusammen, die auch andere Apo-thekerkammern betreue und – in Abspra-che – in der Lage sei, auch kurzfristig zu

aktuellen politischen Themen eine Presse-mitteilung zu erstellen, wie beispielswei-se im vergangenen Jahr zum Thema „Substitutionsverbotsliste“ oder jetzt zur „Pille danach“. Die Agentur organisiere darüber hinaus themenbezogene Journa-listenseminare oder Besuche von Redak-teuren, die in Reportagen über die Arbeit der Apotheken berichteten.

Funke verwies ferner darauf, dass sich die Homepage der Kammer seit Anfang dieses Jahres in neuem Gewand präsen-tiere – darauf ausgerichtet, die interne wie externe Kommunikation zu fördern. In diesen Prozess werde man auch das Kam-merorgan „LAK konkret“ einbinden. Dass soziale Medien wie Facebook, Twitter, Xing und Co. unter Umständen außerdem in Betracht zu ziehen seien, machte sie ebenfalls deutlich.

Auf Landesebene hat der Vorstand den Ausführungen der Kammerpräsidentin zufolge schon in unterschiedlichsten Be-reichen (wie Politik, Behörden oder

Ärzteschaft) Kontak-te geknüpft und den Auftrag von Kam-mer und Berufsstand verdeutlicht.

Dem Vorstand ist es auch gelungen, die LAK in den soge-nannten hessischen Gesundheitspakt ein-zubringen – ein vom Landesministerium für Soziales und Inte-gration initiiertes Gremium, an dem die Apotheker [sic!] bis-lang nicht beteiligt

Aktuell

Fotos: Draxler

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Aktuell

Fotos: Draxler

Zu den weiteren Eckpunkten der Vorstandsarbeit zählt die Sicherstellung einer flächendeckenden ärztlichen wie phar-mazeutischen Versorgung und die Mitwirkung am Ausbau einer Telematikinfrastruktur. Ebenso will man einen Beitrag zur Zukunft der Pflege sowie zu einer besseren Versorgung der Menschen mit Migrationshintergrund leisten.

Und last but not least sorgt sich der Kammervorstand um den PTA-Nachwuchs. „Es wäre fatal, wenn nach der PTA-Schule in Darmstadt auch noch die Schule in Kassel schließen müsste“, betonte Funke.

Wie bei der ersten Sitzung der neuen Delegiertenversamm-lung standen auch dieses Mal Wahlen auf der Tagesordnung. Dabei ging es um die Besetzung des Finanzausschusses, des Akademievorstands, des Weiterbildungsausschusses sowie der regionalen Fortbildungsbeauftragten der LAK Hessen.

Für die kommende Legislaturperiode setzen sich diese Gremien wie folgt zusammen:

Finanzausschuss:Klaus LangHeinrich, Jochen Schmitt, Erik Modrack, Dr. Hans Rudolf Diefenbach, Dr. Christian Leuner

Akademievorstand:Prof. Dr. Carsten Culmsee, Prof. Dr. Robert Fürst, Dr. Martina Hahn, Jörg Iffland, Dr. Nils Keiner, Prof. Dr. Dieter Eberhard Steinhilber

Weiterbildungsausschuss:Simone Meiß, Dr. Christian Korn, Dr. Cora Menkens, Dr. Viola Schneider, Ingrid Simon, Dr. Christian Ude

Regionale Fortbildungsbeauftragte:Darmstadt, Dr. Stephanie Pfeuffer | Kassel, Claudia Wegener | Wiesbaden/Limburg, Karen Hultzsch | Fulda/Bad Hersfeld, Christian Vasters | Gießen/Marburg, Dr. Katharina Vogelsang | Frankfurt/Main, Christina-Margarete Zier

Jürgen r. Draxler

2/15 LAK KonKre t 7

Pharmazie

B ei der 92. Zentralen Fortbildungs-veranstaltung in Gießen stand mit

dem Lipidstoffwechsel ein Thema von besonderem Gewicht im Fokus. Mehr als 50 Prozent der über Vierzigjährigen weist zu hohe Cholesterinwerte auf. „Uns allen ist bewusst, welche Folge-erkrankungen damit verbunden sein können“, sagte die Präsidentin der Lan-desapothekerkammer (LAK) Hessen, Ursula Funke, in ihrem Grußwort.

Tatsache sei, dass diese Patienten oft mehrere Erkrankungen hätten, die den Einsatz unterschiedlichster Arzneimittel erforderten. Gerade vor diesem Hinter-

grund sei die pharmazeutische Beratung und Begleitung besonders gefragt, so Funke.

Sie betonte darüber hinaus, dass die Apotheker aber auch auf dem Gebiet der Prävention viel für die Gesellschaft leis-teten: „Aufklärung, Tips zur gesunden Lebensführung, Ernährungsberatung, Screeninguntersuchungen“ – all dies seien Angebote, die sie längst praktizier-ten. Dass diese Leistungen auch von den Kostenträgern anerkannt und honoriert würden, dafür werde sie sich politisch einsetzen, bekräftigte die LAK-Präsiden-tin anlässlich der Veranstaltung.

Mit ihrem Vortrag zum Thema „Lipid-stoffwechselstörungen – die Last der Gene“ eröffnete Dr. Ilse Zündorf, Frank-furt/Main, die Vortragsreihe. Lipidstoff-wechselstörungen äußerten sich haupt-sächlich als Hyperlipoproteinämien, also im vermehrten Vorkommen einer oder mehrerer Lipoproteinfraktionen im Blut. „Anhand der ihnen zugrunde liegenden Ursachen lassen sie sich in primäre und sekundäre Störungen unterteilen. Dabei sind den primären Stoffwechselstörungen eindeutig bestimmte Veränderungen in einem oder einigen Genen zuzuordnen“, erläuterte Zündorf, die am Institut für

Foto: Draxler

92. Zentrale Fortbildung

Lipidstoffwechselstörungen

Nach den Vorträgen bildeten sich vielfach – innerhalb des Vortragssaals wie im Foyer – kleinere Diskussionsrunden

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Pharmazie

Fotos: Draxler

Pharmazeu-tische Bio-l o g i e d e r Goethe-Uni-versität als A k a d e m i -sche Ober-rät in tät ig ist. „Dem-gegenüber sind die se-kundär er-wo r b e n e n Formen vor a l l em mi t verhaltens-, u m w e l t - u n d / o d e r krankheits-

bedingten Belastungen assoziiert, wobei durchaus auch eine genetische, polygene Prädisposition mitbeteiligt sein kann.“

Bereits um 1970 sei von D. S. Fredri-ckson eine Einteilung der Hyperlipopro-teinämien in sechs Klassen vorgenommen worden. Sie unterschieden sich, so Zün-dorf, je nach Art der vermehrten Lipo-proteine beziehungsweise Lipide – wobei allein drei Typen (IIa, IIb und IV) gut 95 Prozent aller Hyperlipidämien ausmach-ten.

Mit der weiteren Aufklärung der Li-pidstoffwechselwege habe man noch andere Kandidatengene identifizieren können. Zu ihnen gehörten „sehr promi-nent die Gene für die Lipoproteinlipase sowie für die Apolipoproteine B, E und CII“. Durch die Sequenzierung des hu-manen Genoms und die Analyse von sogenannten Single Nucleotide Polymor-phisms (SNPs) in genomweiten Assozia-tionsstudien sei mittlerweile eine Viel-zahl weiterer Gene identifiziert worden, die an primären oder sekundären Hyper-lipoproteinämien beteiligt seien.

Zündorf: „Zum Teil ergeben sich dar-aus interessante neue Wirkstofftargets zur Behandlung der Lipidstoffwechsel-störungen, wie zum Beispiel das Pro-protein Subtilisin/Kexin 9, das für den Abbau des LDL-Rezeptors sorgt und für

das bereits verschiedene Inhibitoren in klinischen Studien getestet werden.“

Der Moderator der Tagung, Professor Dr. Dieter Steinhilber, Frankfurt/Main, begann seinen Vortrag „Therapie der Hypercholesterolämie mit Statinen – sind sie wirklich alle gleich?“ mit dieser Aussage: „Kardiovaskuläre Erkrankun-gen stellen weltweit die häufigste Todes-ursache dar. Störungen des Lipidstoff-wechsels wie Hypertriglyceridämien und Hypercholesterolämien sind Risikofak-toren für die Ausbildung dieser Erkran-kungen. Während hohe Triglyceridspie-gel als alleinige Marker für das Atheroskleroserisiko umstritten sind, scheint der Parameter bei der Assoziation mit niedrigen HDL-Cholestorol-Spiegeln, Adipositas, Diabetes – und so weiter – einen signifikanten Marker dar-zustellen.“

Der Einsatz von Lipidsenkern zielt nach Steinhilbers Worten darauf ab, den Cholesterol- oder Triglyceridspiegel zu verringern. Als Triglyceridsenker wür-den Nicotinsäure und PPAR-Agonisten wie Fibrate oder PUFAs (Polyunsatura-ted Fatty Acids) in Form von Fischölen eingesetzt. Zur Senkung des Cholesterol-spiegels würden CSE- beziehungsweise HMG-CoA-Reduktase-Hemmer („Sta-tine“), Cholesterolresorptionshemmer oder Ionenaustauscherharze als Gallen-säurebinder verwendet.

Steinhilber ve r w i e s a n dieser Stelle darauf, dass „aufgrund der klaren Korre-l a t i on zwi -schen kardio-v a s k u l ä r e n Erkrankungen und erhöhten LDL-Choles-terol-Spiegeln

CSE-Hemmer die Wirkstoffe der Wahl sind, wenn die Fettstoffwechselstörungen erhöhte LDL-Cholesterol-Spiegel be-inhalten“.

Cholesterol fungiere als Bestandteil von Membranen und als Ausgangssub-stanz für die Biosynthese von Steroid-hormonen, Vitamin D

3 und von Gallen-

säuren. „Der Cholesterolbedarf wird“, wie der Universitätsprofessor ausführte, „durch die Nahrung und größtenteils durch endogene Synthese gedeckt, so dass die Reduktion der Cholesterolzu-fuhr durch eine entsprechende Diät ohne wesentlichen Einfluss auf den Choleste-rolspiegel im Blut bleibt, wenn nicht gleichzeitig die endogene Cholesterol-biosynthese in der Leber gehemmt wird.“

Die Hemmung der HMG-CoA-Reduk-tase durch Statine bewirke in Hepatozy-ten eine drastische Reduktion der intra-zellulären Cholesterolkonzentration durch die Hemmung der endogenen Cholesterolbiosynthese. Steinhilber: „Bei Hepatozyten führt die Cholesterol-senkung zu einer Steigerung der Ex-pression von LDL-Rezeptoren der Leber, in deren Folge sich die Menge des zir-kulierenden Plasma-LDL und der ent-sprechenden Vorstufen (IDL, VLDL) reduziert. Eine häufig simultan auftre-tende Reduktion der Triglyceride bei

Hypertriglyce-ridämie ist das Ergebnis der r eduz i e r t en Sekretion von VLDL in der Leber.“

Die Statine unterschieden sich deutlich in ihrer Hemm-wirkung auf d i e H M G -CoA-Redukta-se und ihrer Pharmakoki-netik. Die Ab-sorptionsraten

Dr. Ilse Zündorf

Prof. Dr. Dieter Steinhilber

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Pharmazie

Grafiken: m.: Draxler – Vorlage: Steinhilber

schwankten, wie Steinhilber er-klärte, zwischen 30 und 98 Prozent. Alle Statine zeig-ten eine hohe Plasmaei-weißbindung von 90 Prozent. „Aufgrund der tageszeitlichen Schwankungen der Cholesterolsynthese sollte bei einer tägli-chen Einmalgabe auf d ie Einnahme zur Nachtzeit hingewiesen werden. Bis auf Pravastatin zeigen alle derzeit auf dem Markt befindlichen Statine kli-nisch relevante Wechselwirkungen mit dem CYP-Enzym-System.“

Ein wichtiges Unterscheidungskrite-rium bei Statinen stellt laut Steinhilber die Hepatoselektivität dar, die bei Pra-vastatin, Atorvastatin und Rosuvastatin offensichtlich besonders ausgeprägt sei. Diese Gewebeselektivität werde auf die Hydrophilie der Wirkstoffe in Verbin-dung mit der aktiven Aufnahme, unter anderem durch das OATP-C-Protein (ein leberspezifisches Transportprotein für

organische Anionen), zurückgeführt. Die aktive Aufnahme einiger Statine trage zu den unterschiedlichen Hemmeigenschaf-ten in Testsystemen mit Reinenzym und zellbasierten Assays bei.

„Die gute Korrelation von Hepato-selektivität und den triglyceridsenken-

den Eigenschaften der Statine lässt sich damit erklären,

dass die Absenkung des Triglyceridspiegels im

Serum offensichtlich auf der reduzierten Sekretion von VLDL in der Leber beruht. Die unterschiedli-chen pharmakokine-tischen und pharma-

k o d y n a m i s c h e n Eigenschaften der Sta-

tine spiegeln sich letzt-endlich auch in klinischen

Daten wider.“

Zum Abschluss seines Vortrags zog Steinhilber folgende Bilanz: „Mit den neueren Wirkstoffen wie Atorvasta-tin und Rosuvastatin lässt sich mit ge-ringeren Dosierungen eine höhere Sen-kung des LDL-Cholesterol-Spiegels erzielen als mit den älteren Statinen [siehe Abbildung unten].“ Ergänzend fügte er hinzu: „Aufgrund der hohen Hepatoselektivität der neueren Statine ist die höhere klinische Wirksamkeit nicht mit einer erhöhten Rhabdomyoly-segefahr (Untergang der quergestreiften

Muskulatur), der gravie-rendsten Nebenwirkung der Statine, verbunden.“

Auf die Interaktions-anfälligkeit von Statinen ging Dr. Hanna Seidling, Heidelberg, in ihrem Vor-trag „Relevante Arznei-mittelinteraktionen bei Lipidstoffwechselstörun-gen“ ein. „Insbesondere bei älteren Patienten sind Lipidstoffwechselstörun-gen häufig nur eine von mehreren Komorbiditä-ten, die alle medikamen-tös behandelt werden, so dass das Risiko für Arz-neimittelinteraktionen zunimmt.“ Viele Interak-tionen ließen sich aller-dings mit Hilfe einer Do-sisreduktion gut be-

Cholesterolbiosynthese und Angriff der Statine

Vergleich der Potenzen der Statine. Angegeben ist der Anteil der Patienten, die bei der angegebenen Dosierung des Statins einen LDC-Cholesterol-Wert 100 mg/dl erreicht haben (Quelle: McKenney et al. Curr Med Res Opin (2003) 689)

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Pharmazie

Fotos: Draxler

herrschen, erklär-te die in der Ab-teilung Klinische Pharmakologie und Pharmako-epidemiologie der Universitätsklinik Heidelberg tätige Apothekerin.

Seidling wies darauf hin, dass etwa fünf Prozent aller Kranken-hauseinweisungen arzneimittelbe-dingt seien, „wo-bei ein hoher An-teil davon ver- meidbar wäre“, und dass beson-ders die Wechsel-wirkungen eine

nicht zu vernachlässigende Rolle dabei spielten.

Schaue man sich an, welche un-erwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) Patienten ins Krankenhaus brächten, dann seien es vor allem Blu-tungen. „Das belegen auch die Arznei-stoffkombinationen, die mit diesen Einweisungen verbunden sind.“

Jeder Patient, der mit bestimmten Arzneien behandelt werde, habe ein in-härentes Risiko. Und das steige mit zu-nehmendem Alter – wobei Kombina-tionstherapien dieses Risiko weiter er- höhen könnten.

Eine ungenügende Datenlage ver-schärfe das Problem. So lasse sich etwa zu Interaktionen bezüglich der Häufig-keit und Wahrscheinlichkeit ihres Auf-tretens wenig sagen.

Am Beispiel von Simvastatin verdeut-lichte Seidling dies: „Das Risiko von Myopathien steigt unter Simvastatin. Und es nimmt exponentiell zu, je nach Dosis, die verabreicht wird.“ Deswegen könne man davon ausgehen, dass sich das Risi-ko ebenfalls erhöhe, wenn aufgrund von Wechselwirkung eine höhere Dosierung

induziert sei. „Das gibt uns aber immer noch nicht den Grad der Wahrscheinlich-keit an. Um den beurteilen zu können, sind weitere Faktoren zu berücksichti-gen“, betonte die Pharmazeutin.

Was man voraussagen könne, sei die Wahrscheinlichkeit einer Interaktion, wenn die UAW dosisabhängig sei und durch die Interaktion Plasmakonzentra-tionen erreicht würden, von denen man meine, dass die UAW relativ sicher zu erwarten sei, wenn das Substrat eine enge therapeutische Breite habe – „das korreliert ja häufig mit dem Auftreten von UAWs“ – und wenn es auch bei den Einzelsubstanzen einigermaßen oft zu UAWs komme.

Die Relevanz einer Wechselwirkung hänge von ihrem Schweregrad sowie von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der sie auftrete. Und diese Wahrscheinlichkeit variiere je nach Kontext, Plattform und Setting.

„Da man nicht alle Interaktionen im Kopf haben kann, braucht man Hilfs-mittel. Wenn man diese nutzt“, warnte Seidling, „muss man sich darüber im Klaren sein, dass jede Datenbank mit einer eigenen Philosophie arbeitet, die Interaktionen anders definiert, anders identifiziert und auch anders einstuft, weil sie zum Beispiel für unterschiedli-

che Settings oder Länder gemacht sind.“ Und: „Es gibt keine Liste mit relevanten Interaktionen, deswegen muss man jeden Einzelfall abwägen.“

Zusammenfassend hielt Seidling fest: „Wir verwenden alle im Alltag eine Datenbank, um Interaktionen zu detek-tieren. Wir müssen deren Schweregrad berücksichtigen und die Wahrscheinlich-keit ihres Auftretens. Das, was uns die Datenbank nicht abnimmt, sind die Kontextfaktoren. Die müssen wir selbst mit einbringen, um die Relevanz einer Interaktion zu beurteilen.“

Wohin man eigentlich gelangen müs-se, sei eine Bewertung der kompletten Arzneimitteltherapie. „Da kommen wir mit unseren Datenbanken, die nur Zweierkombinationen abbilden, nicht so ganz hin. Denn am Ende steht immer der Patient mit vielen Arzneimitteln und Problemen. Da müssten uns die Systeme helfen, das Gesamtkonstrukt besser zu verstehen, um gute Empfehlungen geben zu können.“

Trotzdem ist es nach Seidlings Auf-fassung wichtig, die elektronischen Systeme einzusetzen. Man solle sich nicht durch die Flut der Warnungen er-müden lassen – ein Phänomen, für das es bereits den neuen Begriff „Alert Fati-gue“ gebe.

„Dass wir zu viel Fett essen und noch dazu das falsche, ist jedem bekannt. Das hängt auch damit zusammen, dass unser Wissen über die Zusammenset-zung unserer Nah-rung sehr lückenhaft ist“, erklärte Apo-thekerin Erika Fink, Frankfur t /Main , zum Auftakt ihres Vortrags „Fette in unserer Ernährung“.

In Bezug auf Fette her rsche oft der

Dr. HannaSeidling

Stand nach ihrem Vortrag vielfach Rede und Antwort: Erika Fink

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Pharmazie

Fotos: Draxler

Hartmut Morck verabschiedet

E in „Urgestein der Fortbildung“ nannte Hessens Kam-merpräsidentin, Ursula Funke, Professor Dr. Hartmut

Morck. Seit 40 Jahren in der Fortbildung und seit zehn Jahren im Akademievorstand engagiert – mehr geht wohl kaum. Morck, für den jetzt ein neues Lebensjahrzehnt be-ginnt, „dreht“, wie Funke es formulierte, „seine Abschieds-runde durch die Fortbildung“. Auf eine neuerliche Berufung in den Akademievorstand hat er verzichtet. „Er wird uns aber als Ansprechpartner verbunden und erhalten bleiben“, betonte die LAK-Präsidentin.

Unter lautstarkem Beifall der vielen hundert Teilnehmer an der 92. Zentralen Fortbildung stellte sie fest: „Wir kön-nen ihn nicht einfach ziehen lassen, ohne ihm danke zu sagen.“ Er habe es immer verstanden, die Zuhörer in seinen

Bann zu ziehen. Funke zitierte einen Aphorismus von Au-gustinus Aurelius: „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst!“ Morck sei es gelungen, „das Feuer, die Begeisterung für die Pharmazie zu entfachen“.

Mit der höchsten Auszeichnung der Kammer, der Conrad-Moench-Medaille, die für besondere Verdienste um die Aus- und Fortbildung verliehen wird, wurde Hartmut Morck bereits 2008 geehrt. So blieb der Kammerpräsidentin nur, nochmals von lautstarkem Beifall begleitet, Morck im Na-men aller hessischen Apothekerinnen und Apotheker ihren Dank für all sein Engagement auszusprechen. Sie wünsch-te ihm für die Zukunft Gesundheit, Glück, Freude und Zeit für die Dinge, die während seines aktiven Pharmazeuten-lebens zu kurz gekommen seien. JrD

Glaube vor, dass es genüge, tierische Fette zu meiden und stattdessen mög-lichst pflanzliche Öle bei der Nahrungs-zubereitung zu verwenden, um genügend für die Gesundheit zu tun. Es sei aber gar nicht so einfach, Fette und essentielle Fettsäuren in empfohlener Menge zu sich zu nehmen.

„Essentiell sind“, wie Fink ausführte, „die ungesättigten Fettsäuren Linol (LA

6)- und -Linolensäure (ALA 3) und die langkettigen -3-Fettsäuren Eicosa-pentaensäure (EPA) sowie Docosahexa-ensäure (DHA).“ Das ideale Verhältnis von Linolsäure zu -Linolensäure be-trage 5:1 bis 1:1. „Das erreichen wir mit unserer Ernährung nicht. Hierzulande liegt es in aller Regel bei 10:1, bei Vege-tariern bei 16:1 und bei Veganern sogar bei 24:1.“

Die Pharmazeutin hatte hier einen Tip, um diese Bilanz zu verbessern: „Öfter mal Walnussöl verwenden.“ Darin kä-men die beiden Fettsäuren im Verhältnis 4:1 vor. Außerdem könne man Schweine-schmalz mit seinen recht positiven Wer-ten in Betracht ziehen – „in diesem Fall ist allerdings die gesamte Fettzufuhr zu beachten.“

Fleisch weise jeweils ungefähr zur

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Pharmazie

Fotos: Draxler

Hälfte gesättigte und ungesättigte Fett-säuren auf. Bei den ungesättigten Fett-säuren handele es sich hauptsächlich um Ölsäure – -6- plus -3-Fettsäuren machten zirka 15 Prozent des Gesamt-fetts aus. Das Verhältnis von -6- zu -3-Fettsäuren liege in deutschem Schweine- wie Rindfleisch bei etwa 7:1. Dabei müsse aber berücksichtigt werden, wie Fink ergänzte, „dass die Fettzusam-mensetzung je nach Art der Fütterung der Tiere stark variieren kann“.

Untersuchungen zufolge steige der Anteil von -3-Fettsäuren im Schweine-fleisch signifikant, wenn das Futter mit Leinöl angereichert werde. Das sei je-doch eine Preisfrage.

Linolsäure finde sich überwiegend in Sonnenblumen-, Soja- und Maiskeimöl, die geschmacklich gut seien. -Linolen-säure komme dagegen mehr in Lein-, Raps-, Soja- und Walnussöl vor, wobei hier der Eigengeschmack von Nachteil sei, so Finks Anmerkung.

Auf die langkettigen -3-Fettsäuren eingehend, sagte sie, dass dieser Bedarf „am ehesten durch zwei bis drei Fisch-mahlzeiten pro Woche“ gedeckt werde. Als empfehlenswert nannte Fink Makre-le und Hering – deutlich vor Thunfisch und Lachs.

Allerdings würden, fügte sie hier ein, -3-Fettsäuren nicht von Fischen, son-dern von bestimmten Mikroalgen syn-

thetisiert. In die Fische gelangten sie, weil diese die Algen als Futter aufnäh-men. „In Aquakulturen ist das Fisch-futter nicht unbedingt algenreich und in der Folge arm an -3-Fettsäuren.“ EPA sei in der Mikroalge Phaeodactylum tricomutum und DHA in Ulkenia- und Schizochytriumarten zu finden.

Elaidinsäure (Transfettsäure) entstehe, wie die Referentin weiter fortfuhr, bei der Härtung von Pflanzenölen – vorzugs-weise zur Margarineherstellung. Trans-

fettsäuren hätten von allen Makronähr-stoffen den ungünstigsten Einfluss auf ein kardiovaskuläres Risiko (!). Die tägliche Aufnahme von bis zu einem Prozent der Gesamtenergieaufnahme –das entspreche etwa 25 Gramm – werde vom Bundesinstitut für Risikobewertung für unbedenklich gehalten.

Anschließend setzte sich Fink mit den konjugierten Linolsäuren auseinander, deren Synthese im Pansen von Wieder-käuern stattfinde und die in der Milch und dem Fleisch der Milchtiere vorkä-men. Die diesen Säuren nachgesagten Effekte, wie die Reduktion eines Tumor-wachstums, einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel oder die Re-duktion des Körperfetts, beurteilte sie kritisch: „Alle bis jetzt bekannten Ergeb-nisse stammen aus Tierversuchen. Stu-dien an Menschen fehlen.“

Finks Ratschlag zum Schluss: „Wir wissen nicht genau, wie das zusammen-gesetzt ist, was wir essen. Daher sollten wir so abwechslungsreich und naturbe-lassen wie möglich essen.“

Ähnlich äußerte sich auch Professor Dr. Werner O. Richter, Windach/Ammer-see, in seinem Vortrag „Diagnostik und Therapie von Störungen im Triglycerid-stoffwechsel“. Er stellte zunächst fest, dass es „eine allgemein gesunde Ernäh-rung nicht gibt“. Weiter verwies der Leiter des Instituts für Fettstoffwechsel Prof. Dr. Werner O. Richter

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Pharmazie

Fotos: Draxler

und Hämorheologie der Klinik in Win-dach darauf, dass „nicht eine fettarme, sondern eine ausgewogene Kost eine gesunde Kost ist“.

Die Höhe des Triglyceridspiegels wird Richter zufolge von der Anzahl und der Zusammensetzung der in der Leber ge-bildeten Very-low-Density-Lipoproteine (VLDL) bestimmt. „Wenn VLDL in der Leber vermehrt oder abnorm zusammen-gesetzt gebildet oder im Blut vermindert abgebaut werden, resultiert daraus eine Hypertriglyceridämie.“ Dabei werde wie folgt unterschieden:

� familiäre Hypertriglyceridämie

� familiäre kombinierte Hyperlipidämie

� familiäre Dysbetalipoproteinämie

� sporadische Hypertriglyceridämie

� metabolisches Syndrom

� sekundäre Formen.

Hypertriglyceridämien mit sehr hohem Risiko seien die familiäre kombinierte Hyperlipidämie (aufgrund abnormer Zu-sammensetzung der VLDL und der LDL) und die familiäre Dysbetalipoproteinämie (wegen der Anreicherung von Abbau-produkten triglyceridreicher Lipoprotei-ne). Auch das metabolische Syndrom berge ein deutlich erhöhtes Risiko auf-

grund des durch die Hyper-triglyceridämie verur-sachten niedrigen HDL-Choleste-rins-Levels, des Vorhandenseins sogenannter -VLDL und des A u f t r e t e n s kleiner, dichter LDL. Letztere würden als be-sonders die Athe-rosklerose fördernd gelten. Die Risikobe-urteilung der anderen For-men müsse jeweils im Einzel-fall getroffen werden.

„Die Diagnose ‚Hypertriglyceridä-mie‘ reicht daher nicht zur Risikobeur-teilung aus. Es muss eine exakte Diag-nose gestellt werden“, so Richter. Als einfache Entscheidungshilfe für eine notwendige Therapie könne neben dem Vorhandensein eines metabolischen Syndroms die Familienvorgeschichte hinsichtlich einer vorzeitigen koronaren Herzerkrankung herangezogen werden. Sei bei einem männlichen Verwandten 1. Grades (Eltern, Geschwister) vor dem 60. Lebensjahr oder bei einer weiblichen

Verwandten 1. Grades vor dem 70. Lebensjahr

eine koronare Herz-krankheit aufge-

treten, müssten auch nur sehr gering erhöhte Tr ig lycer id-konzentratio-nen konsequent behandelt wer-

den. „Die Ab-senkung der Tri-

glyceridkonzentra-tion ist dann das eine.

Das andere, viel Wichtige-re ist aber, dass dadurch die

Zusammensetzung der VLDL und LDL verbessert, wenn nicht gar normalisiert wird. Wenn dies gelingt, wird die Ursa-che für das erhöhte kardiovaskuläre Risiko ausgeschaltet.“

Ohne eine konsequente und dauer-hafte Umstellung der Ernährung könne keine Störung im Triglyceridstoffwech-sel ausreichend behandelt werden, unter-strich Richter darüber hinaus. Zu den Prinzipien einer adäquaten Ernährung gehörten daher:

� eine langsame Gewichtsabnahme (ma-ximal 0,5 Kilo pro Woche)

� mehr körperliche Aktivität von modera-ter Intensität

� Alkoholverzicht

� Einschränkung der Aufnahme vonKohlenhydraten (um zirka ein Drittel)

� Einschränkung der Aufnahme von ge-sättigten Fettsäuren

� Verzicht auf üppige Mahlzeiten.

„Unter dem Begriff ‚diabetische Dys-lipidämie‘ verstehen wir die atherogene Konstellation aus erhöhten Triglyceri-den, erniedrigtem HDL-Cholesterin und vermehrten kleinen, dichten LDL-Cho-lesterin-Partikeln“, erläuterte Professor Dr. Kristian Rett, Frankfurt/Main, in seinem Vortrag „Dyslipidämie und Dia-betes“. Das erhöhte LDL-Cholesterin gehöre ausdrücklich nicht zur Dyslipidä-mie. Eine thematische Fokussierung Prof. Dr. Kristian Rett und Moderator Prof. Dr. Dieter Steinhilber

14 LAK KonKre t 2/15

Pharmazie

Fotos: Draxler

auf den Typ-2-Diabetes sei angebracht, da im Rahmen einer zielgerechten Stoff-wechselführung mit der heute obligaten intensivierten Insulintherapie beim Typ-1-Diabetes die Dyslipidämie in aller Regel gar nicht auftrete.

Wie der Leiter der Abteilung für Endo-krinologie und Diabetologie des Kran-kenhauses Sachsenhausen berichtete, „tobt beim Typ-2-Diabetes aktuell eine transatlantische Leitlinienkontroverse, bei der sich im Wesentlichen zwei thera-peutische Strategien gegenüberstehen: je niedriger, desto besser – oder feste Statindosis“.

Jede Strategie behaupte von sich, evi-denzbasiert zu sein. Die im vergangenen Jahr vorgestellte Leitlinie der US-ame-rikanischen Fachgesellschaften ACC und AHA habe die bisherige am LDL-Ziel-wert orientierte Strategie verlassen und sehe auf der Basis eines globalen Risi-koscores (Pooled Cohort Equation) nur noch eine unterschiedliche Intensität der Statintherapie bei vier definierten Patien-tengruppen (Statin Benefit Groups) vor.

Europäische Experten favorisierten dagegen die Beibehaltung einer vom

kardiovaskulären Ereignisrisiko abhän-gigen zielwertorientierten Lipidsenkung, zumal die noch nicht publizierte IMPRO-VE-IT-Studie neue Evidenz zur Kombi-nation Statin/Resorptionshemmer vor-gelegt habe.

Ganz neu „und sehr spannend“ seien Daten mit einem monoklonalen Anti-körper gegen die hepatische Serinpro-tease PCSK9 (Proprotein Convertase

Subtilisin/Kexin Typ 9). „Hiermit konn-te bei Hochrisikopatienten, die mit einer Statinmonotherapie das LDL-Therapie-ziel (100 oder 70mg/dl) verfehlt hatten, eine über fünfzigprozentige weitere Senkung des LDL-Cholesterins und eine bemerkenswerte Reduktion kardiovas-kulärer Endpunkte erreicht werden.“

Jürgen r. Draxler

2/15 LAK KonKre t 15

I nsgesamt 15 Partner aus dem Ge-sundheitswesen haben Ende März

den Hessischen Gesundheitspakt 2.0 ratifiziert.

Im Schulterschluss mit den beteiligten Vertragspartnern will die Landesregie-rung die Auswirkungen des demographi-schen Wandels auf das Gesundheitswe-sen und die Pflege bewältigen. Einer der neuen Partner ist die Landesapotheker-kammer (LAK) Hessen, die neben der interdisziplinären Zusammenarbeit das Medikationsmanagement als Kernthema für sich sieht.

Medikationsmanagement gewinnt an Bedeutung. Patienten mit Mehrfach-erkrankungen nehmen in der Regel ver-schiedene Arzneimittel ein. Doch mit der Anzahl der gleichzeitig angewendeten Medikamente steigt auch das Risiko von Neben- und Wechselwirkungen. Zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie-sicherheit hat die LAK das Medikations-management als ein Kernthema für sich definiert und im Hessischen Gesund-heitspakt 2.0 festgeschrieben.

Durch die enge Vernetzung von Arzt und Apotheker sollen Probleme bei der Einnahme, Anwendung oder Verträglich-keit von Medikamenten aufgedeckt werden, um eine individuelle Lösung für den jeweiligen Patienten zu finden.

Strukturwandel erfordert umfassende Maßnahmen. In einer Gesellschaft, in der Menschen immer älter werden und unter chronischen wie Mehrfacherkran-kungen leiden, gewinnt das Zusammen-wirken verschiedenster Gesundheits-dienstleister zunehmend an Bedeutung. Das mit dem Gesundheitspakt beschlos-

sene Maßnahmenbündel, das an den 1. Hessischen Gesundheitspakt von 2011 anknüpft, ist daher im Schwerpunkt auf die demographisch bedingten Heraus-forderungen ausgerichtet.

Im Zusammenspiel mit den Vertrags-partnern, unter anderem der Landesre-gierung, Ärzteverbänden, Pflegeinstitu-tionen, Krankenkassen und dem Hessischen Apothekerverband, zeichnet die LAK für die bedarfsgerechte Ver-

Intern

Foto: Buck

sorgung mit Medikamenten verantwort-lich.

„Als neuer Paktpartner möchten wir insbesondere die interdisziplinäre Ko-operation zwischen Arzt und Apotheker stärken“, erklärt Ursula Funke, Präsiden-tin der LAK Hessen. „Sind diese eng vernetzt, können die Risiken einer Mehr-fachmedikation minimiert und kann die Arzneitherapie des einzelnen Patienten effektiver gestaltet werden.“

Landesapothekerkammer Hessen

LAK Partner des HessischenGesundheitspaktes 2.0

Vordere Reihe: Frank Dastych (l.), Vorstandsvorsitzender der KV Hessen, Prof. Dr. Erika Baum, Philipps-Universität Marburg, Staatsminister Stefan Grüttner, Thomas Przibilla, Freie Wohlfahrtspflege, Karl-Christian Schelzke, Hessischer Städte- und GemeindebundMittlere Reihe: Corinna Kertel (l.), Hessische Allgemeinmedizin, Karl-Heinz Schäfer, Hessi-scher Städte- und Gemeindebund, Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Dr. Detlef Weidemann, Vorsitzender des HAV, Hans-Joachim Rindfleisch-Jantzon, bpa-Landesgruppe Hessen, Claudia Ackermann, vdek-Landesvertretung Hessen Hintere Reihe: Dieter Bartsch (l.), Hessische Krankenhausgesellschaft, Prof. Dr. Dr. Robert Sader, Goethe-Universität Frankfurt, Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen, Dr. Jan Hilligardt, Hessischer Landkreistag, Dr. Jürgen Dieter, Hessischer Städtetag

16 LAK KonKre t 2/15

I n den vergangenen Jahren hat die Förderinitiative Pharmazeutische

Betreuung (FI) Preise für hervorragende Arbeiten zur Förderung der Pharmazeu-tischen Betreuung ausgeschrieben. Da in diesem Jahr der Kongress des Welt-apothekerverbandes FIP (Fédération Internationale Pharmaceutique) in Deutschland stattfindet, hat der FI-Vor-stand beschlossen, Stipendien für die Teilnahme am Weltkongress zu verge-ben.

Ausschreibung Kongress-Stipendien der FI für den FIP-Weltkongress 2015: Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich Pharmazeuti-sche Betreuung vergibt die Förderinitia-tive Pharmazeutische Betreuung Stipen-dien für eine Teilnahme am Kongress des Weltapothekerverbandes Fédération Internationale Pharmaceutique.

Der Kongress wird vom 29. September bis 3. Oktober 2015 zeitgleich mit dem Deutschen Apothekertag und der Expop-harm in Düsseldorf stattf inden. Die Ausrichtung in Deutschland ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, mit Kolle-gen aus der ganzen Welt ins Gespräch zu kommen und einen Einblick in die Ver-

sorgungssituation in anderen Ländern zu gewinnen. Um diesen Austausch zu fördern, vergibt die FI bis zu drei Stipen-dien an Doktoranden, Diplomanden, Apotheker in Weiterbildung zum Fach-apotheker, Studenten sowie Pharmazeu-ten im Praktikum.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein eigener Posterbeitrag zu einem The-ma aus dem Bereich der Pharmazeuti-schen Betreuung (auch zu Teilaspekten) sowie die persönliche Teilnahme am Kongress.

Interessierte reichen den Abstract ihres geplanten Posters bis zum 10. April 2015 elektronisch bei der FI ein ([email protected]). Die Richtlinien der FIP zur Abfassung des Abstracts sind über den Link https://b-com.mci-group.com/Ab-stractSubmission/FIP2015.aspx abruf-bar. Die förderungswürdigen Beiträge werden vom Vorstand der FI ausgewählt.

Die Stipendien umfassen einen Betrag von bis zu 500 Euro für die Teilnahme-gebühr sowie gegebenenfalls Reisekos-ten. Darüber hinausgehende Kosten tragen die Stipendiaten selbst. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.

Intern

Foto: Eisele/ProjectPhotos

Termin

Begleitender Unterricht für Pharmazeuten im Praktikum

D ie Begleitenden Unterrichts-veranstaltungen nach § 4

Abs. 4 der Approbationsordnung für Apotheker finden ganztags zentral in Frankfurt am Main statt.

Teilnahmevoraussetzung ist der be-standene zweite Abschnitt der Phar-mazeutischen Prüfung.

Veranstaltungsort:

Biozentrum NiederurselGebäude N 100, Hörsaal B 1

Max-von-Laue-Str. 960438 Frankfurt/Main

Termin Teil 2:24. August - 4. September 2015

Die Anmeldung zu den Begleiten-den Unterrichtsveranstaltungen er-folgt online unter www.apotheker-kammer.de und muss nachfolgende Daten enthalten: Name, Vorname, Privatanschrift und zu absolvieren-der Teil (hier 2).

Die Pharmazeuten im Praktikum erhalten nach der Anmeldung eine Anmeldebestätigung und weitere Informationen von der Geschäfts-stelle der Landesapothekerkammer Hessen.

Der Stundenplan steht kurz vor den Veranstaltungen auf der Home-page der Landesapothekerkammer Hessen.

FIP-Weltkongress 2015

Kongress-Stipendien

Save the Date!

Workshop Pharmazeutische BetreuungDie Landesapothekerkammer Hessen führt seit einigen Jahren mit großem Erfolg

und wachsender Beliebtheit zusammen mit drei benachbarten Apothekerkammern (Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Saarland) einen Wochenendworkshop zur Pharma-zeutischen Betreuung durch. Die Kammern wechseln sich in der Organisation dieses Fortbildungstages ab.

In diesem Jahr findet der Workshop am 28. November in Saarbrücken statt. Über den Tag verteilt, werden drei zweistündige Seminare angeboten. Wir haben wieder kompetente und beliebte Referenten für Sie gewinnen können. Reservieren Sie sich jetzt schon den 28. November 2015 für einen spannenden Fortbildungstag. Einzel-heiten werden wir Ihnen in absehbarer Zeit mitteilen.

2/15 LAK KonKre t 17

B ereits seit mehr als einem halben Jahrhundert steht der Pharmacon

in Meran – und damit im Herzen von Südtirol – für wissenschaftlich an-spruchsvolle, vielseitige und nicht zu-letzt eine praxisorientierte pharmazeu-tische Fortbildung.

Vom 31. Mai bis zum 5. Juni 2015 treffen dort zum 53. Mal Apothekerinnen und Apotheker aus Deutschland und den deutschsprachigen Nachbarländern zu-sammen, um sich über neueste Erkennt-nisse der pharmazeu-tischen Wissenschaft und deren Umsetzung in die Beratungspra-xis zu informieren. Den Schwerpunkt der Vorträge und Semina-re hat der Wissen-schaftliche Beirat der Bundesapotheker-kammer in diesem Jahr auf Infektions-k r a n k h e i t e n u n d Auge, Ohr sowie den Bewegungs - und Stützapparat gelegt.

Wissenschaftlich renommierte Refe-renten und allseits geschätzte Moderatoren (Professor Dr. Ulrike Holzgrabe, Würzburg, und Dr. Birgid Merk, München) sorgen dafür, dass diese im Apothekenalltag bedeu-tenden Themenfelder in einer Mischung aus wissenschaftlichem Hintergrund-wissen und Praxisrelevanz beleuchtet werden. Darüber hinaus klärt der Phar-macon Meran über Produktinnovationen auf.

Die Professoren Dr. Manfred Schu-bert-Zsilavecz und Dr. Hartmut Morck stellen sowohl neue Arzneimittel vor der Zulassung als auch die Innovationen vor, die aktuell auf den Markt gekommen sind. Und natürlich steht wieder die Arzneimitteltherapiesicherheit auf dem Programm. Diesmal in Meran im Fokus: Antidepressiva.

Besonders beliebt bei den Teilnehmern sind zudem die botanisch-wissenschaft-lichen Exkursionen, die traditionell am

Donnerstag stattfin-den. In diesem Jahr geht es wahlweise zum Stilfser Natio-nalpark, zum Gam-penjoch oder an den Fuß des Rosengar-tens.

Wie sich die Apo-theker von Experten für die Zubereitung von Heilpflanzen über die Jahre zu Medika-tionsmanagern ent-wickelt haben, zeigt schließlich ein Vor-trag am Mittwoch vor der berufspolitischen Diskussion, der ange-

sichts des Perspektivpapiers „Apotheke 2030“ besonders aktuell ist.

Gelegenheit für die Teilnehmer des Pharmacon, neben der intensiven Fort-bildung einmal die Seele baumeln zu lassen, bietet auch in diesem Jahr ein Rahmenprogramm mit dem klassischen Konzert junger Preisträger des Wettbe-werbs „Jugend musiziert“ und der schon berühmten „pharmacon Dance Night“.

Intern

Foto: Draxler

Neu ist das Angebot von geführten E-Bike-Touren – entweder durch und rund um Meran oder ein Stück weit in den Vinschgau hinein.

Mehr Informationen sowie das Kon-gressprogramm zum Pharmacon Meran 2015 finden Interessierte auf www.phar-macon.de. Dort besteht auch die Mög-lichkeit, sich direkt für den Kongress anzumelden.

Pharmacon Meran 2015

Pharmazeutische Fortbildungim Herzen von Südtirol

18 LAK KonKre t 2/15

Intern

Fragebogen zur Nutzung vonInfrarot (IR)- und Nahinfrarot (NIR)-Spektrometern in Apotheken

IR-Spektrometer

1. Gibt es in Ihrer Apotheke ein IR-Spektrometer, oder ist die Anschaffung eines solchen

Gerätes geplant? □ ja □ nein

Hersteller:

Typ:

2. Wozu wird das Gerät verwendet? □ Identitätskontrolle von Ausgangsstoffen (qualitativ)

□ Sonstiges:

3. Welche Datenbank wird für die Auswertung der Spektren genutzt?

4. Besteht Interesse am Aufbau einer Datenbank durch externe Dienstleister wie das Zentralla-

boratorium Deutscher Apotheker (ZL)? □ ja □ nein

Für welche Zwecke besteht Bedarf? □ Identifizierung / Qualifizierung

→ → → Hinweis zum Fragebogen zur Nutzung von ← ← ←Infrarot (IR)- und Nahinfrarot (NIR)-Spektrometern in Apotheken

D iesen Fragebogen zur Nutzung von IR- und NIR-Geräten in Apotheken hat das Zentrallaboratorium Deutscher Apo-theker (ZL) auf seiner Homepage http://www.zentrallabor.com/pdf/Umfr_IR_NIR_2014.pdf eingestellt.

Mit Hilfe des Fragebogens soll Genaueres zur Verbreitung dieser Analysemethoden festgestellt und ein eventueller Bedarf an zusätzlichen Datenbanken ausgelotet werden. Die Apotheken können den Fragebogen kopieren, ausfüllen und per Fax an das ZL (0 61 96 - 93 78 15) senden oder (per Mausklick) auf die oben angegebene Homepage gehen und ihn dort online ausfüllen.

2/15 LAK KonKre t 19

Intern

□ Sonstiges:

NIR-Spektrometer

1. Gibt es in Ihrer Apotheke ein NIR-Spektrometer, oder ist die Anschaffung eines solchen

Gerätes geplant? □ ja □ nein

Hersteller:

Typ:

2. Wozu wird das Gerät verwendet? □ Identitätskontrolle von Ausgangsstoffen (qualitativ)

□ Qualitätskontrolle Rezeptur (qualitativ und quantitativ)

□ Qualitätskontrolle Defektur (qualitativ und quantitativ)

3. Welche Datenbank wird für die Auswertung der Spektren genutzt?

4. Besteht Interesse am Aufbau einer Datenbank durch externe Dienstleister wie das Zentralla-

boratorium Deutscher Apotheker (ZL)? □ ja □ nein

Für welche Zwecke besteht Bedarf? □ Identifizierung / Qualifizierung

□ Quantifizierung

Apothekenstempel:

20 LAK KonKre t 2/15

„Pille danach“Notfallkontrazeption: Materialien zur Beratung und Dokumentation / Chris-tian Ude; Patricia Kühnel. - Eschborn: Govi-Verl., 2015. - [PDF zum Down-load] 35 S.; ISBN 978-3-7741-1287-2, 12,90 E [Download unter www.govi.de]

Seit Mitte März sind Mittel zur Not-fallverhütung auch in Deutschland re-

zeptfrei in der Apo-theke zu erhalten. Der digitale Leitfaden „Notfallkontrazep-tion“ liefert – basie-rend auf den Hand-lungsempfehlungen der BAK – alle Infor-mationen, um auf die besonderen Bera-tungsgespräche vor-

bereitet zu sein. Der Vorschlag für eine strukturierte Beratung – untergliedert in zehn Punkte – dient zugleich als Check-liste. Zusätzlich enthält die PDF-Datei die notwendigen Formulare für die Do-kumentation.

MitarbeiterschulungGefahrstoffrecht: Mitarbeiterschulung in der Apotheke / Ute Stapel. - Esch-born: Govi-Verl., 2014. - 60 S.: Ill. + 1 CD-ROM, Literaturangaben; ISBN 978-3-7741-1269-8, geh.: 29,90 E

Der Umgang mit Chemikalien in der

Apotheke er-fordert beson-dere Sorgfalt. Um alle Mit-arbeiter über die Vorgaben des Gef ah r-stoffrechts ak-tuell informiert zu halten, muss das Apotheken-team einmal jährlich geschult werden. Die beiliegende CD-ROM enthält vier ausgearbeitete Powerpointpräsentatio-nen. Jede der Folien ist mit einer bereits ausformulierten, praxisgerechten Kom-mentierung ergänzt. Damit liegen der Apotheke vollständige Präsentationen inklusive Redeskript vor.

SchulungenSchulungen erfolgreich gestalten: [ein Praxisbuch für die Apotheke] / Katrin Schüler; Ulrike Fischer. - Eschborn: Govi-Verl., 2015. - 136 S.: + 1 CD-ROM, Literaturangaben; ISBN 978-3-

7741-1271-1, kart.: 29,90 E

Ob Schulun-gen in der Apo-theke, Referate vor Mitarbei-tern in Alten- und Pflegehei-m e n o d e r Informations-

veranstaltungen für Patienten und Ver-eine: Dieses Handbuch (samt CD) bietet das Rüstzeug für die Gestaltung interes-santer wie abwechslungsreicher Semi-nare – inklusive deren Evaluation.

Ratgeber AbnehmenAbnehmen ab 50: sanftes Schlankheits-programm für alle nicht mehr ganz jungen Menschen / Joachim Westenhö-fer. - 3. Aufl., rev. Ausg.. - Eschborn: Govi-Verl., 2015. - 96 S.: Vorgänger: ISBN: 9783774111844; ISBN 978-3-7741-1252-0, kart.: 11,90 E

Mit den Jahren fällt das Abnehmen schwerer. Das Buch zeigt Wege auf, wie man sanft und stetig Gewicht verliert. Dabei geht es weniger um das Zählen von Ka-lorien, sondern um Verhaltens-änder ungen . Das Trainings-programm fußt auf neuesten fachlichen Er-kenntnissen zu Nährstoffen wie Kohlenhydraten und Fetten. Jeder wählt die Lebensmittel, die er mag. Niemand muss essen, was ihm nicht schmeckt. Der Autor schreibt keine Kochrezepte vor. Stattdessen gibt es ein wöchentliches Punktekonto – selbst für Schokolade –, was Abnehmen flexibel macht.

gelesen

Redaktionsbeirat:Ursula Funke (Vors.), Dr. Sebastian Barzen, Prof. Dr. Theo Dingermann, Dr. Reinhard Hoferichter, Dr. Cora Menkens,Dr. Otto Quintus Russe, Dr. Viola Schneider

Redaktion:Im Lohe 13, 29331 Lachendorf Tel.: 05145 9870-0Fax: 05145 9870-70E-Mail: [email protected]üro Berlin: Büsingstr. 4, 12161 Berlin

Herausgeber:LAK HessenKuhwaldstr. 46, 60486 Frankfurt/M.Tel.: 069 979509-0, Fax: 069 979509-22E-Mail: [email protected]

Konzept, Layout, Satz & Grafik:@ktuell Redaktionsbüro DraxlerIm Lohe 13, 29331 Lachendorf

- 16. Jahrgang -

Herausgeber:Landesapotheker kammer Hessen, K.d.ö.R.

Chefredakteur:Jürgen R. Draxler

Ständige Mitarbeit:Ulrich LautMichael Aland, Annegret Birr, Daniela Pach,Birgit Wolfraum

Verantwortlich für namentlich gezeichneteBeiträge: die Verfasser

Mitteilungen der Landesapothekerkammer Hessen

konkret Amtliches Mitteilungsblattder Landesapo the ker kammer Hessen

Verantwortlich für den Gesamtinhalt:Jürgen R. Draxler

Erscheinungsort: Frankfurt/Main. Er schei nungs weise: zweimonatlich. Für Mitglieder der Landes apo the ker kammer Hessen ist der Be zug kostenfrei.

Nachdruck, Kopien, Aufnahme in elektronische Medien (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung der Chef-redaktion. Für un ver langt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. keine Gewähr. Die Redaktion behält sich die (sinngemäße) Kürzung von Leserzuschriften vor.

2/15 LAK KonKre t 21

VeranstaltungskalenderWeitere Hinweise zu den Veranstaltungen sind auf der Homepage der LAK Hessen zu finden:

apothekerkammer.de/Kammer intern/Seminare u. Veranstaltungen

14. April 2015keine Anmeldungerforderlich

Hofheim-DiedenbergenRamada-Hotel FrankfurtAirport WestCasteller Str. 10665719 Hofheim-Diedenbergen20.00 - 21.30 Uhr

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Venenleiden – eine Volkskrankheit“Kirsten Hien

14. April 2015keine Anmeldungerforderlich

GießenKongresshalle Gießen– Kerkrade-Zimmer –Berliner Platz 235390 Gießen20.00 Uhr c. t.

Region Gießen/Marburg: „Was Heilpflanzen alles können – kardiovaskuläre Wirkungen von Crataegusextrakten“Prof. Dr. Robert Fürst

14. April 2015keine Anmeldungerforderlich

KasselApothekerhaus KasselFrankfurter Str. 229 A34134 Kassel20.00 Uhr c. t.

Regionale Fortbildung der LAK Hessen und der DPhG, Regionalgruppe Kassel: „Hexensalben und Liebestränke in Oper und Literatur“Prof. Dr. Hans Maurer

15. April 2015keine Anmeldungerforderlich

Frankfurt/MainRelexa-HotelLurgiallee 260439 Frankfurt/Main20.00 - 21.30 Uhr

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Venenleiden – eine Volkskrankheit“Kirsten Hien

15. April 2015keine Anmeldungerforderlich

Darmstadt – Achtung: Neu!Evangelische Hochschule DARaum RE 1Zweifalltorweg 1264283 Darmstadt20.00 Uhr s. t.

Region Darmstadt: „Interdisziplinäre Betreuung von Rheumapatienten – eine Herausforderung für Internisten und Apotheker“OA Dr. Frank Stöckl

21. April 2015keine Anmeldungerforderlich

Frankfurt/MainBiozentrum NiederurselGebäude N 100, Hörsaal B 1Max-von-Laue-Str. 960438 Frankfurt/Main20.00 Uhr c. t.

DPhG, Landesgruppe Hessen, Goethe-Universität und LAK Hessen: „Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin – Chan-cen, Mythen und Wahrheiten“Dr. Robert Emig

21. April 2015keine Anmeldungerforderlich

GießenKongresshalle Gießen– Kerkrade-Zimmer –Berliner Platz 235390 Gießen20.00 Uhr c. t.

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Notfallverhütung in der Praxis“Dr. Miriam Ude, Dr. Christian Ude

22. April 2015Anmeldung erforderlichFax: 069 979509-22www.apothekerkammer.de

KasselBest-Western PlusSpohrstr. 434117 Kassel14.00 - 18.00 Uhr

Workshop: „Wo finde ich Antwort auf meine Fragen? Wobei kann mir das Internet helfen?“Dr. Detlef Klauck, Maren Nowy

23. April 2015keine Anmeldungerforderlich

WiesbadenPenta-HotelAbraham-Lincoln-Str. 1765189 Wiesbaden20.00 Uhr s. t.

Region Wiesbaden/Limburg: „Plausibilitätsprüfung von Rezepturen – Arbeitshilfen für die tägliche Praxis“Susanne Funke

23. April 2015keine Anmeldungerforderlich

Kassel – Achtung: Neu!Apothekerhaus KasselFrankfurter Str. 229 A34134 Kassel20.00 Uhr c. t.

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Update Beratung bei oralen Antidiabetika“Dr. Hiltrud v. d. Gathen

weitere Termine siehe Rückseite

Landesapothekerkammer VersorgungswerkKuhwaldstr. 4660486 Frankfurt / Main

Telefon 069 979509-0 Fax 069 979509-22 (Kammer)Fax 069 979509-44 /-66 (Versorgungs-werk)[email protected] [email protected]

Ansprechpartner in der LAK

Präsidentin: Ursula Funke Telefon 069 979509-10

Geschäftsführer: Ulrich Laut Telefon 069 979509-16 Sekretariat: Maria Hellmeister Telefon 069 979509-23 Sekretariat: Isabelle WendelTelefon 069 979509-12

Justitiarin: Daniela PachTelefon 069 979509-18 Arbeits- u. Tarifrecht: Julia FeldmannTelefon 069 979509-13 Rzpt.-Sammelstelle: Jessica JacobiTelefon 069 979509-38 Buchhaltung: Gabriela SchlagintweitTelefon 069 979509-19

Mitgliederverwaltung: Birgit Wolfraum (Ltg.) Telefon 069 979509-17 N. N.Telefon 069 979509-40

Druck/Post: Andrej Ulrich Telefon 069 979509-20

Pharmazie: Annegret Birr (Ltg.)Telefon 069 979509-14Sekretariat: Marlene UrodaTelefon 069 979509-11Fortbildung und Begl. Unterrichtsver-anstaltungen: Ursula Harder-Djibali Telefon 069 979509-15 Weiterbildung: Johanna HauserTelefon 069 979509-24 PKA-Ausbildung & Stellenmarkt:Ingrid RheinTelefon 069 979509-41

Ansprechpartner im Versorgungswerk

Geschäftsführer: Ulrich Laut Telefon 069 979509-16

stv. Geschäftsführer: Michael Aland Telefon 069 979509 -25 Sekretariat: Paula Kolain Telefon 069 979509-45

Renten/Reha: Rosemarie Schäfer Telefon 069 979509-39 Mitgliederverw. A - H: Andrea Bär-Sadowski Telefon 069 979509-37Mitgliederverw. I - M: Anita JentschTelefon 069 979509-34 Mitgliederverw. N - Z: Anja FisterTelefon 069 979509-28

Beitragsabrechnung: Sabine Coutú Telefon 069 979509-27Beitragsabrechn.: Carine Germano GoncalvesTelefon 069 979509-29

Buchh. (Ltg.): Ludmila Krasowitzki Telefon 069 979509-35 Buchh.: Katharina FunkTelefon 069 979509-30 Buchh.: Nadja Scheurich Telefon 069 979509-31 Buchh.: Martina Allmannsdörfer Telefon 069 979509-36 Lastschriften: Silke Glaue Telefon 069 979509-46 Die E-Mail-Adresse der einzelnen Mitarbeiter setzt sich aus dem ersten Buchstaben des Vorna-mens, dem Familiennamen und daran anschließend @apothekerkammer.de (Beispiel: u.laut@apotheker kammer.de) oder @apothekerversorgungswerk.de (Beispiel: [email protected]) zusammen.

Internet www.apothekerkammer.de www.apothekerversorgungswerk.de

Veranstaltungskalender

28. April 2015keine Anmeldungerforderlich

KasselApothekerhaus KasselFrankfurter Str. 229 A34134 Kassel20.00 Uhr c. t.

Regionale Fortb. der LAK Hessen und der DPhG, Regionalgruppe Kassel: „Diabetes im Alltag“Dr. Ute Henneböhle

28. April 2015keine Anmeldungerforderlich

KorbachEvangelisches GemeindehausArolser Landstr. 2434497 Korbach19.00 Uhr c. t.

Regionale Fortb. der LAK Hessen und der DPhG, Regionalgruppe Kassel: „Orale Kontrazeptiva – Neues und Altbewähr-tes“Dr. Monika Wilke

4. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

FuldaHotel-Restaurant BachmühleKünzeller Str. 13336043 Fulda20.00 Uhr s. t.

Region Fulda/Bad Hersfeld: „Neue Arzneimittel 2014 – eine kritische Betrach-tung“Prof. Dr. Hartmut Morck

4. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

Kassel – Achtung: Neu!Apothekerhaus KasselFrankfurter Str. 229 A34134 Kassel20.00 Uhr c. t.

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Notfallverhü-tung in der Praxis“Dr. Miriam Ude,Dr. Christian Ude

12. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

FuldaITZ FuldaAm Alten Schlachthof 436037 Fulda20.00 - 21.30 Uhr

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Medikations-beratung: Diabetes in der Apotheke“Pia Webler

12. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

GießenKongresshalle Gießen– Kerkrade-Zimmer –Berliner Platz 235390 Gießen20.00 Uhr c. t.

Region Gießen/Marburg: „Neue orale Antidiabetika“Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz

19. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

Frankfurt/MainBiozentrum NiederurselGebäude N 100, Hörsaal B 1Max-von-Laue-Str. 960438 Frankfurt/Main20.00 Uhr c. t.

DPhG, Landesgruppe Hessen, Goethe-Universität und LAK Hessen:„Pränatale Diagnostik und Therapie – Chancen und Risiken“Prof. Dr. Dr. Frank Louwen

20. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

Darmstadt – Achtung: Neu!Evangelische Hochschule DARaum RE 1Zweifalltorweg 1264283 Darmstadt20.00 Uhr s. t.

Region Darmstadt: „Sucht hat viele Gesichter – Erfah-rungen aus der Praxis einer Rehabilitationseinrich-tung“Dr. Carlo Schmid

21. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

Hofheim-DiedenbergenRamada-Hotel Frankfurt Airport W.Casteller Str. 10665719 Hofheim-Diedenbergen20.00 - 21.30 Uhr

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Hast Du die Symptome schon gegoo-gelt?“Heike Richter

21. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

Kassel – Achtung: Neu!Apothekerhaus KasselFrankfurter Str. 229 A34134 Kassel20.00 Uhr c. t.

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Das trockene Auge“Dr. Kirsten Menke

26. Mai 2015keine Anmeldungerforderlich

Frankfurt/MainRelexa-HotelLurgiallee 260439 Frankfurt/Main20.00 - 21.30 Uhr

Fortbildung für Apotheker und PTA: „Medikations-beratung: Diabetes in der Apotheke“Pia Webler