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Die Schlussphase des Abstimmungs- kampfs hat begonnen. Für den SEV geht es am 28. Februar bei zwei der Vorlagen um sehr viel: Die Vorlage für die «Sanierung» des Gotthard-Strassentun- nels ist ein Angriff auf den Schienengü- terverkehr und die Verkehrsverlagerung. Die Durchsetzungsinitiative ist ein unmenschlicher Angriff auf alle zuge- wanderten Kolleginnen und Kollegen. Zwei Nein sind hier die klare Antwort. Nein, nein! Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 03 18. Februar 2016 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Zahlreiche Mitglieder der Migrations- kommission des SEV sehen sich von der Durchsetzungsinitiative direkt bedroht. Seite 9 Eine direkte Bedrohung Aussen fix, innen nix? Nein, aber die Mängel sind zu beheben. Seite 20 ETR 610 nerven Gi Ein Klima des Misstrauens ist die aktuelle Hauptsorge des Elvetino-Personals. Aber dahinter lauert das Ende der Minibars. Seite 5 Elvetino: Eine Klage, eine Petition Der Einsatz des SEV hat sich gelohnt: Das Bundesverwaltungsgericht korri- giert den unverständlichen Entscheid des Bundesamts für Verkehr für die Festlegung der branchenüblichen Löh- ne – und weder BAV noch Crossrail ha- ben das Urteil weitergezogen. Somit ist gültig festgehalten: Für die Bestimmung, was branchenübliche Löhne sind, dürfen in der Schweiz nur Vergleichslöhne beigezogen werden, die in der Schweiz bezahlt werden. Für den SEV ist das Urteil der Anlass, um ei- nen neuen Anlauf für einen Branchen- Gesamtarbeitsvertrag für den Schie- nengüterverkehr zu nehmen. Auch für alle anderen Branchen ist das Urteil eine Bestätigung, dass in der Schweiz immer und überall Schweizer Löhne zu zahlen sind. pmo Dossier Seiten 10 bis 12 Das Crossrail-Urteil gilt Schweizer Löhne auf Schwei- zer Schienen: Dieser Grund- satz ist jetzt richterlich bestä- tigt. Keine Einsprachen gegen das Bundesverwaltungsgerichtsurteil zu den Lokführerlöhnen bvger St. Gallen hat gesprochen: Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (im Bild sein Sitz) ist definitiv. Martine Rebetez ist Spezialistin für den Klimawandel und dessen Folgen, besonders bezüglich der Schweizer Bergregionen. Sie ist selbst begeisterte Ski-Langläufe- rin. Dabei weist sie auf die Veränderun- gen hin, die gegenwärtig in der Schweiz (und auf dem ganzen Planeten) im Gang sind. Sie erläutert, was uns in nächster Zeit in Sachen Klima erwartet und was zu unternehmen ist, damit der Touris- mus in der Schweiz eine Zukunft hat. Bergbahnen, Zubringerbahnen, Touris- musanbieter: Sie alle müssen schnell reagieren, um die Entwicklung zu be- wältigen. Hes Interview Seiten 6 und 7 Wintersport und Klimawandel Es braucht mehr als nur Schneesport zVg

Kontakt sev 2016 03

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  • Die Schlussphase des Abstimmungs-kampfs hat begonnen. Fr den SEV gehtes am 28. Februar bei zwei der Vorlagenum sehr viel: Die Vorlage fr dieSanierung des Gotthard-Strassentun-nels ist ein Angriff auf den Schieneng-terverkehr und die Verkehrsverlagerung.Die Durchsetzungsinitiative ist einunmenschlicher Angriff auf alle zuge-wanderten Kolleginnen und Kollegen.Zwei Nein sind hier die klare Antwort.

    Nein, nein!

    Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

    AZA 3000 Bern 6PP Journal

    Nr. 03

    18. Februar2016

    Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

    Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

    Zahlreiche Mitglieder der Migrations-kommission des SEV sehen sich von derDurchsetzungsinitiative direkt bedroht.

    Seite 9

    Eine direkte BedrohungAussen fix, innen nix?Nein, aber die Mngelsind zu beheben.

    Seite 20

    ETR 610 nervenGi

    Ein Klima des Misstrauens ist die aktuelleHauptsorge des Elvetino-Personals. Aberdahinter lauert das Ende der Minibars.

    Seite 5

    Elvetino: Eine Klage, eine Petition

    Der Einsatz des SEV hat sich gelohnt:Das Bundesverwaltungsgericht korri-giert den unverstndlichen Entscheiddes Bundesamts fr Verkehr fr dieFestlegung der branchenblichen Lh-ne und weder BAV noch Crossrail ha-ben das Urteil weitergezogen.Somit ist gltig festgehalten: Fr dieBestimmung, was branchenblicheLhne sind, drfen in der Schweiz nurVergleichslhne beigezogen werden,die in der Schweiz bezahlt werden. Frden SEV ist das Urteil der Anlass, um ei-nen neuen Anlauf fr einen Branchen-Gesamtarbeitsvertrag fr den Schie-nengterverkehr zu nehmen.Auch fr alle anderen Branchen ist dasUrteil eine Besttigung, dass in derSchweiz immer und berall SchweizerLhne zu zahlen sind. pmo

    Dossier Seiten 10 bis 12

    Das Crossrail-Urteil giltSchweizer Lhne auf Schwei-zer Schienen: Dieser Grund-satz ist jetzt richterlich best-tigt.

    Keine Einsprachen gegen das Bundesverwaltungsgerichtsurteil zu den Lokfhrerlhnen

    bvge

    r

    St. Gallen hat gesprochen: Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (im Bild sein Sitz) ist definitiv.

    Martine Rebetez ist Spezialistin frden Klimawandel und dessen Folgen,besonders bezglich der SchweizerBergregionen.Sie ist selbst begeisterte Ski-Langlufe-rin. Dabei weist sie auf die Vernderun-gen hin, die gegenwrtig in der Schweiz(und auf dem ganzen Planeten) im Gangsind. Sie erlutert, was uns in nchster

    Zeit in Sachen Klima erwartet und waszu unternehmen ist, damit der Touris-mus in der Schweiz eine Zukunft hat.Bergbahnen, Zubringerbahnen, Touris-musanbieter: Sie alle mssen schnellreagieren, um die Entwicklung zu be-wltigen. Hes

    Interview Seiten 6 und 7

    Wintersport und Klimawandel

    Es braucht mehr als nur Schneesport

    zVg

  • Wenig Interesse anZVL-Ausbildung? Die SBB hat offensichtlichSchwierigkeiten, bei den typi-schen Bahnberufen offeneStellen zu besetzen. Wie beimLok- und Zugpersonal zeigt sichdies nun auch bei den Zugver-kehrsleitern: Die nchstenLehrgnge, die diesen Frhlingund Sommer in Olten geplantsind, sind stark gefhrdet, weilfast keine Anmeldungen ein-gegangen sind. Dies erstauntumso mehr, als die SBB in derRegion grossen Aufwand fr dieBewerbung dieser Ausbildungbetreibt.

    Harry Hther Harry Hther ist am 6. Fe-bruar im Alter von 55 Jahrenvllig unerwartet verstorben.Noch am Tag zuvor hatte eran der Sitzung des Zentralvor-stands BAU teilgenommen. Erwar Mitglied des Zentralaus-schusses und Werbeverant-wortlicher des Unterverbands.Zudem war er Mitglied desVorstands der Sektion BAUOstschweiz.

    Neue SGB-Bildungssekretrin Die 39-jhri-ge Laura PerretDucommun istdie neue SGB-Zentralsekretrinfr den BereichBildung undJugendpolitik.Sie lst Vronique Polito ab, diein die Geschftsleitung der Uniagewechselt hat.

    Neues von derMnnlichenbahn Viel wurde schon geschriebenber das Projekt einer V-Bahnvon Grindelwald zum Eigerglet-scher. Der zweite Ast der Bahnsoll die Mnnlichenbahn erset-zen, deren Konzession krzlichbis April 2018 verlngert wurde.Wie jetzt bekannt wurde, solldie neue Bahn als topmoderns-te 10er-Gondelbahn erstelltwerden. Das neue SystemD-Line ist bisher in derSchweiz noch nicht zugelassen.

    NEWSSG

    B

    Die Umfragen sagen nach wievor ein Ja zum Bau des zweitenStrassentunnels am Gotthardvoraus. Das ist allerdings frdie Aktivistinnen und Aktivis-ten der Alpen-Initiative ein be-kanntes Bild: Auch bei den fr-heren Abstimmungen umAlpenschutz und Gotthardtun-nels fiel das Abstimmungs-resultat jeweils entgegen denPrognosen aus immer zu-gunsten des Alpenschutzes,gegen den Strassenbau.

    Zeitspiel mit der SicherheitWhrend die Befrworter desTunnels nach wie vor die Si-cherheit in den Mittelpunkt ih-rer Kampagne stellen unddamit in Kauf nehmen, dassAutofahrerinnen und Autofah-rer bis mindestens 2030 auf

    mehr Sicherheit am Gotthardwarten mssen haben dieGegner darauf hingewiesen,dass der zustzliche Strassen-

    tunnel schlicht berflssig ist,weil auf der Schiene gengendPlatz ist, um auch wachsendenVerkehr zu bewltigen. Denn

    im Juni wird ja der Gotthard-Basistunnel erffnet. Die Bahnkann dann jhrlich 50 Millio-nen Tonnen Gter durch die Al-

    Auf den Schienen hat es Eines ist sicher: Es wirdjede Stimme brauchen,um an der Urne den Baudes zweiten Strassen-tunnels am Gotthard zuverhindern.

    Noch zehn Tage bis zur Abstimmung: Am Gotthard spitzt sich die Lage zu

    AI

    Die Bahn hat auch in Zukunft Platz fr die Gter durch die Alpen.

    AKTUELL ......

    2kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Bei genauem Hinsehen belsstes der Entwurf des Bundesratsbei der Freiwilligkeit, die schonbeim Lohngleichheitsdialognicht zum Ziel gefhrt hat: DieUnternehmen sollen zwar ihreLohnsysteme auf Diskriminie-rung analysieren, haben je-doch keine Sanktionen zu be-

    frchten, wenn sie dies nichttun oder wenn sie Lohndiskri-minierungen entdecken undnicht beheben.Der SGB kann eine solcheDurchsetzung des Gleichstel-lungsgesetzes nach dem Lust-prinzip nicht akzeptieren. KLuscht ist hier keine Option.

    Er fordert deshalb, dass derStaat gemeinsam mit den Sozi-alpartnern die Verantwortungdafr bernimmt, dass der Ver-fassungsauftrag der Lohn-gleichheit Tatsache wird: DiePflicht zur Durchfhrung vonLohnanalysen muss fr alleUnternehmen gelten und durch

    eine entsprechende Behrdedurchgesetzt werden. Der imEntwurf vorgeschlagene Ver-zicht auf Sanktionen bei Geset-zesverletzungen ist juristischin sich widersinnig. Der SGBverlangt, dass der Bundesratdieses Paradox korrigiert. Zu-dem mssen die Gewerkschaf-ten bei der Umsetzung des Ge-setzes in einer tripartitenKommission auf Bundes- sowieauf Betriebsebene bei denKontrollen einbezogen werden.Der SGB erwartet, dass derBundesrat mit der Gesetzes-revision die Chance packt, denverfassungswidrigen Zustandzu beseitigen und Lohngleich-heit nicht mehr als freiwilligesSchnwetterprogramm zu be-handeln. SGB

    In seiner Stellungnahmezur Revision des Gleich-stellungsgesetzes be-grsst der SGB, dass derBundesrat endlich ver-bindlichere Massnah-men gegen die Lohndis-kriminierung ergreifenwill, fordert jedoch einentschiedeneres Durch-greifen.

    Weg von der FreiwilligkeitGewerkschaftsbund besteht auf griffigen Massnahmen fr Lohngleichheit

    ma

    Am 7. Mrz 2015 forderten 12 000 Demonstrant/innen in Bern obli-gatorische Lohnkontrollen in Betrieben mit ber 50 Mitarbeitenden.

    pen befrdern. Das heisst kon-kret: Mit der Neat knnen mehrGter durch die Alpen trans-portiert werden als man heuteinsgesamt auf Strasse undSchiene verfrachtet. Auf Jahr-zehnte hinaus sind gengendKapazitten fr den Gterver-kehr vorhanden.Jhrlich fahren ber eine Milli-on Lastwagen durch die Alpen.Laut Gesetz msste deren Zahlauf maximal 650 000 gesenktwerden. So will es seit 1994der Volkswille. Er wird nicht res-pektiert, obwohl die Schienen-kapazitten im alpenqueren-den Gterverkehr heute nur zu59 Prozent ausgelastet sind.

    Platz fr Gter auf der SchieneMit dem Bau der Neat und des4-Meter-Korridors zwischenBasel und Chiasso steigt dieTrassenkapazitt fr Gterzgeum weitere 30 Prozent an (vonheute 300 Trassen pro Tag auf390). An einer Medienkonfe-renz des Komitees Nein zur 2.Gotthardrhre erklrte HeinzPulfer, Experte fr internatio-

    nale Bahnplanung: Mit denBasistunnels knnen ausser-dem lngere und schwerereZge verkehren. Er kommt ineiner Studie zum Schluss, dassmit der Neat rund 50 MillionenTonnen Gter pro Jahr auf derSchiene durch die Alpen trans-portiert werden knnen. Heutebewltigen Strasse und Schie-ne zusammen 38,5 MillionenTonnen. Eine Testfahrt im Gott-

    hard-Basistunnel mit einem1500 Meter langen Gterzugverlief im brigen erfolgreich.Zudem reicht die Kapazitt imGotthard-Basistunnel aus, umwhrend der Sanierung desGotthard-Strassentunnels einetemporre Kurz-Rola einzurich-ten, eine Verladelsung frLastwagen whrend der Tun-nelsperrung.

    pmo / Alpen-Initiative

    am Gotthard Platz

    sev

    SENSATION AM GOTTHARD:

    DIE ZWEITE RHRE IST SCHON DA!

    Alpen-Initiative und SEV sind sich einig: Die Bahnrhre ist da, dieStrassenrhre braucht es nicht. Am 2. Februar haben SEV-Aktivis-tinnen und -Aktivisten an Bahnhfen in der ganzen Schweiz rund40 000 Postkarten mit diesem Sujet verteilt.

    AKTUELL

    ...... 3

    kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Vor den Bergregionen liegen schne Zeiten. Wennman ihnen die Mittel dafr gibt.

    Weniger Schnee heisst nicht notwendigerweiseweniger Touristen. ber den Nebel steigen, diegrauen Tieflagen verlassen, die Bergwelt genies-sen und die gute Bergluft einatmen, das bleibtauch in Zukunft attraktiv und gibt den Flachland-bewohner/innen neue Kraft, so viel steht fest.

    Bei den den Feriengsten vorgeschlagenen Aktivi-tten soll jedoch Fantasie herrschen. Der Winter-tourismus, wie wir ihn seit den 70er-Jahren ken-nen, ist daran, sich grundlegend zu wandeln.Skifahren ist in vielen Orten mittlerer Hhe nicht

    mehr pausenlos von Dezember bis Mrz mglich.Wer in dieser Branche arbeitet, weiss, was dadroht: Weihnachtsferien ohne Schnee mit massen-haft Reservierungsstornierungen. Leere Hotels,trostlose Restaurants, unter denen alle leiden.Aber viele Orte haben die Lsung bereits gefun-den: Thermalbder, Eisbahnen, Kletterhallen, Seil-prke, Winterwanderwege usw. Manche Orte ha-ben sich viel Mhe gegeben, andere weniger.

    Die Bergbahnen sind in grossem Mass abhngigvon der Zahl der Skifahrenden und leiden beson-ders unter dieser Situation: Die Touristen bleibenaus, wenn es keinen Schnee hat! Die zu erwarten-den und teils schon eingetretenen Unterschiedezwischen den einzelnen Wintermonaten stellen dieUnternehmen vor ernsthafte Organisationsproble-me. Anpassungsfhigkeit ist gefragt, Neupositio-nierung im Wissen darum, dass die Sommersai-son fr die Seilbahnen und anderen Bergbahneninteressanter zu werden verspricht. Die Sommerwerden lnger werden, jetzt gilt es, sich daraufvorzubereiten!

    Die Berge bleiben auch mit weniger Schnee Ortemagischer Anziehungskraft. Und rufen wir uns inErinnerung, dass das Problem des mangelndenSchnees nur die mittelhoch gelegenen Skigebietebetrifft. Jene auf ber 3000 Meter mssen sich kei-ne grossen Sorgen machen.

    Jetzt mssen die Transportunternehmen des Berg-gebiets ihre Trumpfkarte ausspielen! Wer von Kli-maerwrmung spricht, denkt an Treibhausgas-ausstoss. Wer den ffentlichen Verkehr nutzt,bremst die Erwrmung. Wenn die Unternehmen esverstehen, diese Botschaft an die Tourist/innen zubringen, knnen sie Nutzen daraus ziehen. Undwenn der Umbau des touristischen Angebots ge-lingt, dann hat der Tourismus in der Schweiz eineZukunft und die Unternehmen des ffentlichenVerkehrs werden davon profitieren.

    EDITO

    Jetzt mssen die Transportunternehmen desBerggebiets ihre Trumpfkarte ausspielen!

    Henriette Schaffter, Redaktorin kontakt.sev

    Nichts fr Zimperliche: die Arbeit auf dem offenen, dem Planzug vorangestellten Pflugwagender (Vitznau-)Rigibahn bei eisigem Schneesturm am 3. Februar. Fotos: Tibert Keller.

    Bilder der Woche

  • Wenig Interesse anZVL-Ausbildung? Die SBB hat offensichtlichSchwierigkeiten, bei den typi-schen Bahnberufen offeneStellen zu besetzen. Wie beimLok- und Zugpersonal zeigt sichdies nun auch bei den Zugver-kehrsleitern: Die nchstenLehrgnge, die diesen Frhlingund Sommer in Olten geplantsind, sind stark gefhrdet, weilfast keine Anmeldungen ein-gegangen sind. Dies erstauntumso mehr, als die SBB in derRegion grossen Aufwand fr dieBewerbung dieser Ausbildungbetreibt.

    Harry Hther Harry Hther ist am 6. Fe-bruar im Alter von 55 Jahrenvllig unerwartet verstorben.Noch am Tag zuvor hatte eran der Sitzung des Zentralvor-stands BAU teilgenommen. Erwar Mitglied des Zentralaus-schusses und Werbeverant-wortlicher des Unterverbands.Zudem war er Mitglied desVorstands der Sektion BAUOstschweiz.

    Neue SGB-Bildungssekretrin Die 39-jhri-ge Laura PerretDucommun istdie neue SGB-Zentralsekretrinfr den BereichBildung undJugendpolitik.Sie lst Vronique Polito ab, diein die Geschftsleitung der Uniagewechselt hat.

    Neues von derMnnlichenbahn Viel wurde schon geschriebenber das Projekt einer V-Bahnvon Grindelwald zum Eigerglet-scher. Der zweite Ast der Bahnsoll die Mnnlichenbahn erset-zen, deren Konzession krzlichbis April 2018 verlngert wurde.Wie jetzt bekannt wurde, solldie neue Bahn als topmoderns-te 10er-Gondelbahn erstelltwerden. Das neue SystemD-Line ist bisher in derSchweiz noch nicht zugelassen.

    NEWS

    SGB

    Die Umfragen sagen nach wievor ein Ja zum Bau des zweitenStrassentunnels am Gotthardvoraus. Das ist allerdings frdie Aktivistinnen und Aktivis-ten der Alpen-Initiative ein be-kanntes Bild: Auch bei den fr-heren Abstimmungen umAlpenschutz und Gotthardtun-nels fiel das Abstimmungs-resultat jeweils entgegen denPrognosen aus immer zu-gunsten des Alpenschutzes,gegen den Strassenbau.

    Zeitspiel mit der SicherheitWhrend die Befrworter desTunnels nach wie vor die Si-cherheit in den Mittelpunkt ih-rer Kampagne stellen unddamit in Kauf nehmen, dassAutofahrerinnen und Autofah-rer bis mindestens 2030 auf

    mehr Sicherheit am Gotthardwarten mssen haben dieGegner darauf hingewiesen,dass der zustzliche Strassen-

    tunnel schlicht berflssig ist,weil auf der Schiene gengendPlatz ist, um auch wachsendenVerkehr zu bewltigen. Denn

    im Juni wird ja der Gotthard-Basistunnel erffnet. Die Bahnkann dann jhrlich 50 Millio-nen Tonnen Gter durch die Al-

    Auf den Schienen hat es Eines ist sicher: Es wirdjede Stimme brauchen,um an der Urne den Baudes zweiten Strassen-tunnels am Gotthard zuverhindern.

    Noch zehn Tage bis zur Abstimmung: Am Gotthard spitzt sich die Lage zu

    AI

    Die Bahn hat auch in Zukunft Platz fr die Gter durch die Alpen.

    AKTUELL ......

    2kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Bei genauem Hinsehen belsstes der Entwurf des Bundesratsbei der Freiwilligkeit, die schonbeim Lohngleichheitsdialognicht zum Ziel gefhrt hat: DieUnternehmen sollen zwar ihreLohnsysteme auf Diskriminie-rung analysieren, haben je-doch keine Sanktionen zu be-

    frchten, wenn sie dies nichttun oder wenn sie Lohndiskri-minierungen entdecken undnicht beheben.Der SGB kann eine solcheDurchsetzung des Gleichstel-lungsgesetzes nach dem Lust-prinzip nicht akzeptieren. KLuscht ist hier keine Option.

    Er fordert deshalb, dass derStaat gemeinsam mit den Sozi-alpartnern die Verantwortungdafr bernimmt, dass der Ver-fassungsauftrag der Lohn-gleichheit Tatsache wird: DiePflicht zur Durchfhrung vonLohnanalysen muss fr alleUnternehmen gelten und durch

    eine entsprechende Behrdedurchgesetzt werden. Der imEntwurf vorgeschlagene Ver-zicht auf Sanktionen bei Geset-zesverletzungen ist juristischin sich widersinnig. Der SGBverlangt, dass der Bundesratdieses Paradox korrigiert. Zu-dem mssen die Gewerkschaf-ten bei der Umsetzung des Ge-setzes in einer tripartitenKommission auf Bundes- sowieauf Betriebsebene bei denKontrollen einbezogen werden.Der SGB erwartet, dass derBundesrat mit der Gesetzes-revision die Chance packt, denverfassungswidrigen Zustandzu beseitigen und Lohngleich-heit nicht mehr als freiwilligesSchnwetterprogramm zu be-handeln. SGB

    In seiner Stellungnahmezur Revision des Gleich-stellungsgesetzes be-grsst der SGB, dass derBundesrat endlich ver-bindlichere Massnah-men gegen die Lohndis-kriminierung ergreifenwill, fordert jedoch einentschiedeneres Durch-greifen.

    Weg von der FreiwilligkeitGewerkschaftsbund besteht auf griffigen Massnahmen fr Lohngleichheit

    ma

    Am 7. Mrz 2015 forderten 12 000 Demonstrant/innen in Bern obli-gatorische Lohnkontrollen in Betrieben mit ber 50 Mitarbeitenden.

    pen befrdern. Das heisst kon-kret: Mit der Neat knnen mehrGter durch die Alpen trans-portiert werden als man heuteinsgesamt auf Strasse undSchiene verfrachtet. Auf Jahr-zehnte hinaus sind gengendKapazitten fr den Gterver-kehr vorhanden.Jhrlich fahren ber eine Milli-on Lastwagen durch die Alpen.Laut Gesetz msste deren Zahlauf maximal 650 000 gesenktwerden. So will es seit 1994der Volkswille. Er wird nicht res-pektiert, obwohl die Schienen-kapazitten im alpenqueren-den Gterverkehr heute nur zu59 Prozent ausgelastet sind.

    Platz fr Gter auf der SchieneMit dem Bau der Neat und des4-Meter-Korridors zwischenBasel und Chiasso steigt dieTrassenkapazitt fr Gterzgeum weitere 30 Prozent an (vonheute 300 Trassen pro Tag auf390). An einer Medienkonfe-renz des Komitees Nein zur 2.Gotthardrhre erklrte HeinzPulfer, Experte fr internatio-

    nale Bahnplanung: Mit denBasistunnels knnen ausser-dem lngere und schwerereZge verkehren. Er kommt ineiner Studie zum Schluss, dassmit der Neat rund 50 MillionenTonnen Gter pro Jahr auf derSchiene durch die Alpen trans-portiert werden knnen. Heutebewltigen Strasse und Schie-ne zusammen 38,5 MillionenTonnen. Eine Testfahrt im Gott-

    hard-Basistunnel mit einem1500 Meter langen Gterzugverlief im brigen erfolgreich.Zudem reicht die Kapazitt imGotthard-Basistunnel aus, umwhrend der Sanierung desGotthard-Strassentunnels einetemporre Kurz-Rola einzurich-ten, eine Verladelsung frLastwagen whrend der Tun-nelsperrung.

    pmo / Alpen-Initiative

    am Gotthard Platzse

    v

    SENSATION AM GOTTHARD:

    DIE ZWEITE RHRE IST SCHON DA!

    Alpen-Initiative und SEV sind sich einig: Die Bahnrhre ist da, dieStrassenrhre braucht es nicht. Am 2. Februar haben SEV-Aktivis-tinnen und -Aktivisten an Bahnhfen in der ganzen Schweiz rund40 000 Postkarten mit diesem Sujet verteilt.

    AKTUELL

    ...... 3

    kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Vor den Bergregionen liegen schne Zeiten. Wennman ihnen die Mittel dafr gibt.

    Weniger Schnee heisst nicht notwendigerweiseweniger Touristen. ber den Nebel steigen, diegrauen Tieflagen verlassen, die Bergwelt genies-sen und die gute Bergluft einatmen, das bleibtauch in Zukunft attraktiv und gibt den Flachland-bewohner/innen neue Kraft, so viel steht fest.

    Bei den den Feriengsten vorgeschlagenen Aktivi-tten soll jedoch Fantasie herrschen. Der Winter-tourismus, wie wir ihn seit den 70er-Jahren ken-nen, ist daran, sich grundlegend zu wandeln.Skifahren ist in vielen Orten mittlerer Hhe nicht

    mehr pausenlos von Dezember bis Mrz mglich.Wer in dieser Branche arbeitet, weiss, was dadroht: Weihnachtsferien ohne Schnee mit massen-haft Reservierungsstornierungen. Leere Hotels,trostlose Restaurants, unter denen alle leiden.Aber viele Orte haben die Lsung bereits gefun-den: Thermalbder, Eisbahnen, Kletterhallen, Seil-prke, Winterwanderwege usw. Manche Orte ha-ben sich viel Mhe gegeben, andere weniger.

    Die Bergbahnen sind in grossem Mass abhngigvon der Zahl der Skifahrenden und leiden beson-ders unter dieser Situation: Die Touristen bleibenaus, wenn es keinen Schnee hat! Die zu erwarten-den und teils schon eingetretenen Unterschiedezwischen den einzelnen Wintermonaten stellen dieUnternehmen vor ernsthafte Organisationsproble-me. Anpassungsfhigkeit ist gefragt, Neupositio-nierung im Wissen darum, dass die Sommersai-son fr die Seilbahnen und anderen Bergbahneninteressanter zu werden verspricht. Die Sommerwerden lnger werden, jetzt gilt es, sich daraufvorzubereiten!

    Die Berge bleiben auch mit weniger Schnee Ortemagischer Anziehungskraft. Und rufen wir uns inErinnerung, dass das Problem des mangelndenSchnees nur die mittelhoch gelegenen Skigebietebetrifft. Jene auf ber 3000 Meter mssen sich kei-ne grossen Sorgen machen.

    Jetzt mssen die Transportunternehmen des Berg-gebiets ihre Trumpfkarte ausspielen! Wer von Kli-maerwrmung spricht, denkt an Treibhausgas-ausstoss. Wer den ffentlichen Verkehr nutzt,bremst die Erwrmung. Wenn die Unternehmen esverstehen, diese Botschaft an die Tourist/innen zubringen, knnen sie Nutzen daraus ziehen. Undwenn der Umbau des touristischen Angebots ge-lingt, dann hat der Tourismus in der Schweiz eineZukunft und die Unternehmen des ffentlichenVerkehrs werden davon profitieren.

    EDITO

    Jetzt mssen die Transportunternehmen desBerggebiets ihre Trumpfkarte ausspielen!

    Henriette Schaffter, Redaktorin kontakt.sev

    Nichts fr Zimperliche: die Arbeit auf dem offenen, dem Planzug vorangestellten Pflugwagender (Vitznau-)Rigibahn bei eisigem Schneesturm am 3. Februar. Fotos: Tibert Keller.

    Bilder der Woche

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    4 AKTUELLkontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Wir stimmen Ende Febru-ar ber die Durchset-zungsinitiative der SVPab. Das Volk hat vor fnfJahren die Ausschaffungs-initiative angenommen.Bundesrat und Parlamentwrden sie nicht hundert-prozentig umsetzen, wes-halb es die Durchset-zungsinitiative brauche,so die SVP.Diese Partei fhrt einedoppelte Buchhaltung.1994 wurde der Alpen-schutzinitiative zuge-stimmt. Der Nord-Sd-Gterverkehr BaselChiasso msse auf dieSchiene umgelagert wer-den. So steht es seit 22Jahren in der Bundesver-fassung. 2014 wurden

    immer noch 1,033 Millio-nen Lastwagen registriert.Ziel ist es, sie auf 650 000zu reduzieren. Dann wredie Alpenschutzinitiativeumgesetzt, so der Kom-promiss mit den siegrei-chen Initianten. Dagegenhat noch kein SVP-Politi-ker protestiert und ver-langt, die Alpenschutzini-tiative msse buchstaben-getreu durchgesetztwerden.Die SVP sagt Ja zur zwei-ten Gotthardrhre. Damitwird der Alpenschutz zu-stzlich unterlaufen. Dazuschweigen die SVP-Obe-ren in allen Landesspra-chen.Alt Bundesrat Moritz Leu-enberger hlt die zweite

    Gotthardrhre fr verfas-sungswidrig. Die Alpen-schutzinitiative werde soad absurdum gefhrt.Dass dereinst die beidenzweispurigen Rhren nureinspurig befahren wr-den, glaube keinMensch. Das wiederumnervt mich, gesteht Pe-ter Fglistaler, DirektorBundesamt fr Verkehr, inder Handelzeitung.Leuenberger wisse, dassdas nicht stimme. Aucher weiss, dass die Verfas-sung nur mit Volksent-scheid und Stndemehrgendert werden kann.Der Direktor kennt dieMacht des Faktischen.Wenn mal zwei Spuren dasind, wird es schwierig,

    so zu tun, als ob es nureine wre. Ein frhe-res Versprechenwird dann verges-sen, weil nach demgesunden Menschenver-stand zweispurig gefah-ren wird. Sonst htte mansie nicht gebaut wird esheissen.Die zweite Gotthardrhrehat nur mit diesem Ein-spurtrick eine Chance.Das haben sich die Befr-

    worter clever ausgedacht.Fakt bleibt, die Alpen-Ini-tiative wird so noch ein-mal missachtet. Das istdas, was mich nervt: Zuversprechen, was nicht zuhalten sein wird. Die Mr-chenstunde gehrt nichtins Bundeshaus.

    Bitte keine Mrchen!MEINE MEINUNG

    Alt Bundesrat MoritzLeuenberger hlt diezweite Gotthardrhre frverfassungswidrig. DieAlpenschutzinitiativewerde so ad absurdumgefhrt. Helmut Hubacher

    Nachdem 85 Prozent unsererMitglieder Nein gesagt haben,verstehe ich, dass die Direkti-on keine Lust mehr hat, uns zusehen, doch das gehrt zu ih-rem Job, sagte SEV-Gewerk-schaftssekretr Christian Fank-hauser am Montagabend vorrund 40 Kolleg/innen im Volks-haus in Lausanne. Mssenwir ihr also wieder zu Lust aufVerhandlungen verhelfen?

    Inakzeptabler GAVSicher ist, dass die Unzufrie-denheit der Mitarbeitendenmit dem GAV seit der Urabstim-mung nicht wie von Zauber-

    hand verschwunden ist. Dassdas Personal hinter dem SEVsteht, zeigen auch die 90 Bei-tritte im letzten Jahr. Auf be-sonderen Widerstand stsst,dass die verschiedenen Unter-nehmensbereiche unterschied-lich viel Ferien und unter-schiedlich viel Arbeitszeit ha-ben sollen. Unverstndlich istfr die TL-Mitarbeitenden auch,dass sie die LEB-Bahn, die seitEnde 2013 von den TL betrie-ben wird, nicht gratis bentzenknnen sollen, whrend dasTL-Netz dem LEB-Personal of-fensteht. Hinzu kommen spezi-fischere Probleme wie die feh-

    lende Anerkennung der Polyva-lenz der Fahrzeugfhrer/innender M1 oder die Unzufrieden-heit der Kontrolleure und der fr die Sicherheit der Fahrgstewichtigen Betriebsangestell-ten vor Ort mit ihrer Einrei-hung. Das M1-Personal hat in-zwischen eine Petition lanciert.

    Konfusion: Was gilt 2016?Hart kritisiert wurde am Mon-tag auch das Fehlen schriftli-cher Mitteilungen des Unter-nehmens zu den im Vertragvorgesehenen, kompetenzbe-zogenen Lohnerhhungen, diemit der Ablehnung des GAV fr

    2016 eigentlich hinfllig ge-worden sind. Hier scheint nunWillkr zu herrschen: Es gibtKollegen, die die vereinbartenZiele erreicht und doch keineLohnerhhung erhalten habenund denen ein schriftlicher Be-scheid fehlt, gegen den siesich wehren knnten. Der GAVsieht aber ausdrcklich ein Be-schwerdeverfahren vor. Esscheint also, dass die Direkti-on gegen den Willen des Per-sonals nur das umsetzen will,was ihr passt, und das anderenicht.Dies alles und vor allem diezweimonatige, anhaltende Ge-sprchsverweigerung der Di-rektion bringen das Personalverstndlicherweise auf diePalme. Auch harte Massnah-men wurden an der GAV-Konfe-renz befrwortet. Schliesslichresultierte ein Mandat an denSektionsvorstand, erst mal frMitte April Mobilisierungsak-tionen vorzubereiten, fr dievorgngig die GAV-Konferenzgrnes Licht geben soll. vbo / Fi

    Seit im Dezember 85 Pro-zent der SEV-Basis dasGAV-Verhandlungsresul-tat abgelehnt haben, ver-weigert die Direktion demSEV das Gesprch. Da-rum hat nun die GAV-Konferenz den Sektions-vorstand mit der Planungvon Aktionen beauftragt.

    GAV-Konferenz stellt Aktionen in Aussicht

    Verkehrsbetriebe Lausanne und Region (TL)

    vbo

    Die Urabstimmung hat gezeigt, dass uns die Kolleginnen von TLund LEB vertrauen, wurde am Vorstandstisch betont.

    Der neue Bahntunnel verkrztdie Strecke AltdorfCastionevon 110 auf 80 km. Doch dieSBB will dafr im Fernverkehrrund 1 Franken mehr verlangenals die heutigen 38 Franken, in-dem sie weiterhin 110 km ver-rechnet und noch Tarifkilometerdazuzhlt wegen dem Zeitge-winn, wie die NZZ am Sonn-tag berichtete. Der TessinerRegierungsprsident NormanGobbi reagierte emprt undforderte im Gegenteil eine Ta-rifreduktion fr den Fall einesNeins zur 2. Strassenrhre. Dievon der SBB besttigten Tarif-plne geben aber den Tunnel-befrwortern Aufwind, und derService-public-Initiative Gi / Fi

    Tarifzuschlag fr denGotthardbasistunnel?

    AlpT

    rans

    it Go

    tthar

    d

    Der Tunnel senke die Kostender Bahnen und rechtfertigea priori keine hheren Tarife,sagt der Preisberwacher.

  • ......

    5AKTUELLkontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Die Versammlung der bei SEVund Unia organisierten Elveti-no-Belegschaft hatte wenig an-genehme Themen zu behan-deln. So entschieden dieAnwesenden einstimmig, eineKlage vor Schiedsgericht we-gen GAV-Verletzungen einzu-reichen, und zwar gleich inzwei Punkten. Die Elvetino-Spitze geriet darob ziemlich inAufruhr.

    Zwei KlagepunkteZum einen richtet sich die Kla-ge gegen die Missachtung derInformationspflicht bei der An-kndigung, dass die MinibarsEnde 2017 abgeschafft wer-den. Zum anderen betrifft siedie Arbeitsvertrge: In einemProtokoll zum GAV ist festge-halten, dass Elvetino neue An-stellungen grundstzlich aufVoll- oder Teilzeitstellen vor-nimmt. Tatschlich stellt Elveti-no aber die Leute weitgehendmit Aushilfsvertrgen an, und

    wenn ihnen dann richtige An-stellungen angeboten werden,mssen zustzliche Vorausset-zungen erfllt sein, die anfng-lich nicht galten.

    Petition fr faire DienstplneWeiter hat die Belegschaft ent-schieden, dass sie die Unter-schriftensammlung fr eine Pe-tition startet, in welcher es umdie neuen Dienstplne geht.Drei Forderungen stellt dasPersonal an die Elvetino-Fhrung: Die Pausenzeiten innerhalbeines Dienstes drfen nicht h-her sein als zehn Prozent derDienstschicht. Pro Dienst drfen nicht mehrals zwei Pausen eingeplantwerden. Die durchschnittliche Arbeits-zeit der Dienste pro Dienstortund Bereich mssen 504 Minu-ten betragen.Tatschlich kommt es mit denaktuellen Dienstplnen zuDienstschichten, also Anwesen-heitszeiten, die teils ber 13Stunden liegen, wobei nur rundzehn Stunden als Arbeitszeitgelten. Im Gegenzug existierensehr viele kurze Dienste mitArbeitszeiten weit unter achtStunden, was zur Folge hat, dassauch bei einer Teilzeitanstellung

    bis zu fnf Tage pro Woche gear-beitet werden muss.

    Kultur des MisstrauensDie Situation bei Elvetino hatteauch die Aufmerksamkeit derKonsumentensendungen vonRadio und Fernsehen SRF ge-weckt. In einem ausfhrlichenBeitrag der Sendung Kassen-sturz kamen mehrere Mini-bar- und Speisewagen-Ste-wards zu Wort, die sich berdie Behandlung am Arbeits-platz beklagten. Es herrscheein Klima des Misstrauens, jader Angst: Statt auf den Zgen

    ein Coaching zu machen oderuntersttzende Aufgaben zubernehmen, wrden die SalesManager (also die direktenVorgesetzten der Stewards) ei-ne Fehlerkultur pflegen und ge-zielt danach suchen, ob dieStewards unsauber abrechnenoder andere Pflichten verletz-ten, wie etwa ungebgelteHemden zu tragen oder dieKrawatte wegzulassen.

    Zusagen einfordernIm Fernsehbeitrag kam auchJeannine Pilloud zu Wort, dieals Chefin Personenverkehr der

    SBB gleichzeitig Verwaltungs-ratsprsidentin der Elvetino AGist. Sie sagte zu, sich um dieFrage des Betriebsklimas zukmmern. Was aber die beimSEV zustndige Gewerkschafts-sekretrin Regula Bieri beson-ders aufhorchen liess, war dieZusage von Jeannine Pilloud,dass beim Stilllegen der Mini-bars jeder Mitarbeiterin und je-dem Mitarbeiter ein Stellenan-gebot gemacht werde. Dashaben wir von Elvetino so klarnie gehrt; wir werden Frau Pil-loud beim Wort nehmen, be-tont Bieri. Peter Moor

    Ein Klima der Angst, un-zumutbare Dienstplneund nun auch noch dasDebakel mit der Ab-schaffung der Minibars:Bei Elvetino ist die Stim-mung mehr als dster.

    Klage und Petition bei ElvetinoStimmung bei Elvetino-Belegschaft auf dem Tiefpunkt

    pan.

    Welche Zukunft haben Minibar-Stewards, wenn die Minibars Ende 2017 ausser Dienst gestellt werden?

    Seit 1993 arbeitet Patrick Mo-rier bei der Schifffahrtsgesell-schaft LNM, und zwar heute alsKapitn und im Winter in sei-nem angestammten Beruf alsSchreiner in der Werft. 1993trat er auch dem SEV bei undwar in den letzten Jahren Vize-prsident des VPT LNM. Daswar einfach, weil Raoul alles

    machte, sagt er. Als Raoulwhrend der GAV-Verhandlun-gen krank war, hat Patrick ihnaber mehrmals vertreten undseinen Job sehr gut gemacht,lobt SEV-Gewerkschaftssekre-tr Jean-Pierre Etique. An derHerbstversammlung haben dieSektionskollegen Patrick dennauch auf den Schild gehoben.

    Kantone sparenIn den kommenden Jahrenmsse die LNM wie andereSchifffahrtsbetriebe mit einemweiteren finanziellen Rckzugder ffentlichen Hand d. h.der Kantone Freiburg, Neuen-

    burg und Waadt rechnen, er-klrt der neue Prsident be-sorgt. Dies trotz des grossenNutzens der Schifffahrt fr dieganze Region, besonders frdie Tourismusbranche. Bereitsist das LNM-Budget in kaumzehn Jahren von 2,3 auf 1,5Mio. Franken gesunken. Weilber das knftige LNM-AngebotUnklarheit herrscht und derSchiffsunterhalt teuer ist, wer-den sich die 14 Festangestell-ten und im Sommer bis zu 50Saisonangestellte wohl fr ihreArbeitsbedingungen wehrenmssen. Zum Glck haben wirnun einen GAV. Hes / Fi

    Der 45-jhrige Kapitnund Schreiner ber-nimmt von Raoul B-guelin, der bald in dieverdiente Pension geht,das Sektionsprsidium.

    Patrick Morier folgt auf Raoul BguelinSteuerbergabe beim VPT LNM, der SEV-Sektion bei der Schifffahrtsgesellschaft Neuenburger- und Murtensee

    Hes

    Patrick Morier in der Werft in Neuenburg. Er wohnt in Cressier-sur-Morat (FR), ist verheiratet, hat zwei Kinder und fhrt gern Velo.

  • INTERVIEW ......

    6kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    kontakt.sev: Die Wintersai-son 2015/16 ist fr ver-schiedene Skiorte usserstschwierig. Ist das wirklicheine langfristige Tendenzoder einfach nur einschlechtes Jahr?

    Martine Rebetez: Es ist eineLangfristtendenz, aber manmuss wissen, dass es auchgrosse Unterschiede von ei-nem Jahr zum anderen gibt.Auch knftig wird es sehrschneereiche Winter geben.Und die Unterschiede zwi-schen den Wintermonatenwerden sehr gross sein kn-

    nen: zum Beispiel ein sehrwarmer Dezember und einschneereicher Februar.

    So ist diese Entwicklungaus klimatologischer Sichteigentlich normal?

    Nein, normal ist sie nicht. Essind ganz klar die Treibhaus-gasemissionen, die diese ra-schen Vernderungen, diesich in nur wenigen Jahrzehn-ten ereigneten, verursacht ha-ben. Der Mensch als Verursa-cher der Erwrmung ist klarerwiesen. Temperatur undSchneefallgrenze sind im Ver-gleich zu den 70er-Jahren umrund 300 bis 400 Meter ge-stiegen. Um so viel Schnee zuhaben wie frher an einemOrt auf 1000 Metern, wirdman knftig auf 1300 bis1400 steigen mssen.

    Lsst sich diese Tendenznoch umkehren?

    Umkehren nicht, aber etwasmildern und verlangsamenlsst sich diese Entwicklung.Leider habe ich nicht den Ein-druck, dass sich dieses Den-ken ausbreitet, trotz den krz-lich gefassten Beschlssenvon Paris (an der Cop 21, derKlimakonferenz von Paris En-de 2015).In der Schweiz steigen dieTemperaturen zweimalschneller als im weltweitenMittel. Dies ist eine Folge un-serer geografischen Lage in

    Europa, weit weg von allenMeeren (die das Klima aus-gleichen). Und je weiter mannach Norden geht, destoschneller ist der Anstieg.

    Ich persnlich als Nicht-Skifahrerin und nicht in denBergen lebender Menschsehe in dieser Erwrmungauch gute Seiten

    Sie hat auch gute Seiten. Wennman etwa die Volksgesundheit

    (oder Public Health) ansieht,sind diese milden Winter fr l-tere Menschen angenehmer.Man hat festgestellt, dass dieSterblichkeit im Dezember2015 stark unterdurchschnitt-lich war. Es gab auch wenigerStrze durch Ausgleiten undUnflle. Andererseits sind Hit-zesommer schwerer zu ertra-gen. 2003 und 2015 war dieSterblichkeit erhht, nicht nurbei den lteren Menschen, son-dern auch bei den 40- bis 60-Jhrigen. Kardiovaskulre Risi-ken sind in sehr heissenSommern erhht.

    Was sind, abgesehen da-von, dass es in manchenWintern keinen Schnee hat,die Folgen der Klimaerwr-mung fr die alpinen Land-schaften?

    Die Folgen fr die Vegetationsind enorm. Bume brauchenZeit, sich anzupassen undsich in neuen Rumen auszu-breiten. Unbekannte Krank-heiten tauchen auf, neue Pa-rasiten, die sich nach obenund nach Norden ausbreiten.Der Borkenkfer greift wh-rend der Hitzeperioden dieFichten an, und die Wlderwerden in immer grsserenHhen angegriffen. Natrlich

    knnen sich andere Bume andie genderten Verhltnisseanpassen, aber es brauchtZeit, bis diese Bume ausge-wachsen sind.

    Und die Auswirkungen aufdie Gletscher?

    Die Gletscher schmelzen undunsere Wasservorrte verrin-gern sich. Unsere Wasserver-sorgung kann in gewissenRegionen in gewissen Jahres-zeiten problematisch werden,insbesondere im Wallis, wodie Suonen das Gelnde seitJahrhunderten mit Gletscher-wasser versorgen. Dieses Pro-blem stellt sich brigens auchin den Anden und im Hima-laya. In den trockenen Ge-birgsregionen der Tropen istdieses Phnomen schon wei-ter fortgeschritten, denn die

    Gletscherschmelze ist dortmassiv. Hinzu kommt dort dasProblem, dass es drei MonateRegen und neun Monate Tro-ckenheit gibt. Ohne Gletscherwird die Wasserversorgungusserst problematisch. Undohne Wasser gibt es keineKulturen, kein Leben.

    In der Schweiz ist es abernicht das gleiche Problem.

    In der Tat haben wir keine lan-ge Trockenzeit. Grundstzlichregnet es jeden Monat undsommers wie winters. In derSchweiz hat der Schneeman-gel Auswirkungen auf denTourismus. Auch in den An-den- und Himalaya-Staatengibt es Tourismus, aber esgeht dort noch viel mehr umsberleben, weil das Schmelz-wasser jedes Jahr unverzicht-bar ist.In der Schweiz gibt es nur ei-ne Region mit regelmssigerTrockenheit im Sommer, woes nach 2050 zu Versorgungs-problemen kommen knnte:das Rhonetal auf der Hhevon Sitten und die Abschnittedes Eringertals (Val dHrens)und des Saastals.

    Kommen wir auf dieSchweizer Skiorte zu spre-chen. Welche Mglich-keiten gibt es fr sie, aufdiesen immer hufigerauftretenden Schneeman-gel zu reagieren?

    Martine Rebetez ist Klimatologin. Sie erklrt die Folgen der Klimaerwrmung fr Schweizer Wintersport-orte und Seilbahnen. Sie macht Lsungsvorschlge, um den Problemen zu begegnen, die Bergregionenin schneearmen Wintern entstehen. Martine Rebetez erklrt auch, wie andere Gebirgsregionen unter derKlimaerwrmung leiden, insbesondere die Anden und der Himalaya. Fr sie knnten die Auswirkungenbedeutend folgenschwerer sein als fr die Schweiz.

    Die Klimaerwrmung und die Folgen fr die Schweiz und die brige Welt

    Man muss das bisherUngedachte denken

    Die Sommersaison wird immer lnger. Das ist eineHerausforderung, die es anzunehmen gilt: Man mussdas Angebot anpassen.

    ..

    Professorin Martine Rebetezist Inhaberin des Lehrstuhls frangewandte Klimatologie, dervon der Eidgenssischen For-schungsanstalt fr Wald, Schneeund Landschaft WSL und derUniversitt Neuenburg gemein-sam geschaffen worden ist. Diedortigen Forschungen befassensich mit dem Klimawandel undseinen Auswirkungen.

    Aus ihrer Feder stammt das BuchHelvetien im Treibhaus. Derweltweite Klimawandel und sei-ne Auswirkungen auf die Schweiz(Haupt Verlag, CH-Wissen).

    Sie lebt zwischen Neuenburg unddem freiburgischen Vivisbachbezirkund liebt das Langlaufen.

    BIO

    ...... 7 INTERVIEW

    kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    In der Tat wird die Zahl der Ta-ge, da mit einer Schneedeckegerechnet werden kann, klei-ner. Die sensibelste und pro-blematischste Periode sinddie Weihnachtsferien. Im Fe-bruar hat der Schneemangelnoch nicht die gleichen Aus-masse angenommen. Auf deranderen Seite wird die Som-mersaison immer lnger. Dasist eine Herausforderung, diees anzunehmen gilt: Manmuss das Angebot anpassen.Im Sommer knnen die Seil-bahnen whrend einer lnge-ren Zeit betrieben werden. DieFerienorte knnen ihr Som-merangebot ausbauen unddie Saison ber die traditio-nellen Monate Juli und Augusthinaus verlngern.Mehrere Orte haben sichschon auf das Mountainbikeverlegt und entsprechend an-gepasste Abonnemente frdie Bergbahnen entwickelt.

    Am Molson hat es seit meh-reren Jahren im Sommer mehrTourismusbetrieb als im Win-ter. Sie haben ausfreiem Willen auf Schnee-kanonen verzichtet und schla-gen andere Aktivitten vor.

    Und was knnen die Ferien-orte im Winter vorschlagen?

    Letzte Weihnachten beispiels-weise waren die Touristen, diein den Ferien waren, nicht un-glcklich. Das Wetter warschn und mild, sie konntenetlichen Sommeraktivittenfrnen. Die Kundschaft wirdimmer Freude daran haben,ber den Nebel zu kommen.Wenn es dagegen regnet, wirdes schwieriger. Dann mussman Innenaktivitten anbie-ten, etwa ein Hallenbad, Ther-malbecken oder eine Kletter-wand. Wenn frher auf 1000Metern im Winter etwas vomHimmel fiel, war es Schnee.

    Heute ist es in der Hlfte derFlle Regen.

    Sind Sie auf lange Sicht frdie Seilbahnunternehmeneher pessimistisch oder op-timistisch?

    Es gibt Chancen. Es brauchtAnpassungsfhigkeit, um ent-

    sprechend den Gegebenhei-ten zu funktionieren und ver-schiedene Angebote bereit zuhaben. Die Verantwortlichender Skiorte mssen sich et-was Neues einfallen lassen.

    Die Mode des mit dem Ski-fahren verknpften Touris-mus ist schlussendlich auchnicht so alt, nicht wahr?

    Genau. Erst in den 1950er-Jahren hat man begonnen,

    den Wintertourismus ernst-haft zu entwickeln. Vorher warder Schweizer Tourismus vorallem ein Sommergeschft.

    Und was soll man vonSchneekanonen halten?

    Knstlicher Schnee ist nur einekurzfristige Lsung fr Skiorte

    niedriger und mittlerer Hhe.Die Temperaturen sind immerfter zu hoch, um ihn produzie-ren zu knnen, und dann reg-net es noch auf denjenigen,den man machen konnte. DieSchneekanonen kann man ingrsserer Hhe einsetzen, vorallem in trockenen Gegenden oder whrend einer bergangs-periode, whrend der man sichandere, lngerfristige Lsun-gen berlegt.

    Sie mssen fr Ihre Arbeitsicherlich viel reisen. Neh-men Sie oft das Flugzeug?

    Nein, ich beschrnke das Flie-gen auf eine Flugreise allezwei Jahre. Ich finde, manmuss konsequent sein. Ichprangere die durch die Treib-hausgasemissionen hervor-gerufene Klimaerwrmungdas ganze Jahr ber an. Dakann ich doch nicht unbe-dacht dazu beitragen, indemich jeden Monat ins Flugzeugsteige! Im Allgemeinen neh-me ich nur an Kongressenteil, wenn ich mit dem Zughinfahren kann. Innerhalb Eu-ropas, nach Berlin beispiels-weise, ist es ideal, mit demZug hinzufahren. Ich steige inBern oder Basel ein, richtemich frs Arbeiten ein undungefhr acht Stunden spterbin ich in Berlin, mitten in derStadt.Interview: Henriette Schaffter / pan.

    zVg

    Engagiert fr die Berge: Martine Rebetez.

    Wenn es dagegen regnet, wird es schwieriger.Dann muss man Innenaktivitten anbieten, etwa einHallenbad, Thermalbecken oder eine Kletterwand.

  • INTERVIEW ......

    6kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    kontakt.sev: Die Wintersai-son 2015/16 ist fr ver-schiedene Skiorte usserstschwierig. Ist das wirklicheine langfristige Tendenzoder einfach nur einschlechtes Jahr?

    Martine Rebetez: Es ist eineLangfristtendenz, aber manmuss wissen, dass es auchgrosse Unterschiede von ei-nem Jahr zum anderen gibt.Auch knftig wird es sehrschneereiche Winter geben.Und die Unterschiede zwi-schen den Wintermonatenwerden sehr gross sein kn-

    nen: zum Beispiel ein sehrwarmer Dezember und einschneereicher Februar.

    So ist diese Entwicklungaus klimatologischer Sichteigentlich normal?

    Nein, normal ist sie nicht. Essind ganz klar die Treibhaus-gasemissionen, die diese ra-schen Vernderungen, diesich in nur wenigen Jahrzehn-ten ereigneten, verursacht ha-ben. Der Mensch als Verursa-cher der Erwrmung ist klarerwiesen. Temperatur undSchneefallgrenze sind im Ver-gleich zu den 70er-Jahren umrund 300 bis 400 Meter ge-stiegen. Um so viel Schnee zuhaben wie frher an einemOrt auf 1000 Metern, wirdman knftig auf 1300 bis1400 steigen mssen.

    Lsst sich diese Tendenznoch umkehren?

    Umkehren nicht, aber etwasmildern und verlangsamenlsst sich diese Entwicklung.Leider habe ich nicht den Ein-druck, dass sich dieses Den-ken ausbreitet, trotz den krz-lich gefassten Beschlssenvon Paris (an der Cop 21, derKlimakonferenz von Paris En-de 2015).In der Schweiz steigen dieTemperaturen zweimalschneller als im weltweitenMittel. Dies ist eine Folge un-serer geografischen Lage in

    Europa, weit weg von allenMeeren (die das Klima aus-gleichen). Und je weiter mannach Norden geht, destoschneller ist der Anstieg.

    Ich persnlich als Nicht-Skifahrerin und nicht in denBergen lebender Menschsehe in dieser Erwrmungauch gute Seiten

    Sie hat auch gute Seiten. Wennman etwa die Volksgesundheit

    (oder Public Health) ansieht,sind diese milden Winter fr l-tere Menschen angenehmer.Man hat festgestellt, dass dieSterblichkeit im Dezember2015 stark unterdurchschnitt-lich war. Es gab auch wenigerStrze durch Ausgleiten undUnflle. Andererseits sind Hit-zesommer schwerer zu ertra-gen. 2003 und 2015 war dieSterblichkeit erhht, nicht nurbei den lteren Menschen, son-dern auch bei den 40- bis 60-Jhrigen. Kardiovaskulre Risi-ken sind in sehr heissenSommern erhht.

    Was sind, abgesehen da-von, dass es in manchenWintern keinen Schnee hat,die Folgen der Klimaerwr-mung fr die alpinen Land-schaften?

    Die Folgen fr die Vegetationsind enorm. Bume brauchenZeit, sich anzupassen undsich in neuen Rumen auszu-breiten. Unbekannte Krank-heiten tauchen auf, neue Pa-rasiten, die sich nach obenund nach Norden ausbreiten.Der Borkenkfer greift wh-rend der Hitzeperioden dieFichten an, und die Wlderwerden in immer grsserenHhen angegriffen. Natrlich

    knnen sich andere Bume andie genderten Verhltnisseanpassen, aber es brauchtZeit, bis diese Bume ausge-wachsen sind.

    Und die Auswirkungen aufdie Gletscher?

    Die Gletscher schmelzen undunsere Wasservorrte verrin-gern sich. Unsere Wasserver-sorgung kann in gewissenRegionen in gewissen Jahres-zeiten problematisch werden,insbesondere im Wallis, wodie Suonen das Gelnde seitJahrhunderten mit Gletscher-wasser versorgen. Dieses Pro-blem stellt sich brigens auchin den Anden und im Hima-laya. In den trockenen Ge-birgsregionen der Tropen istdieses Phnomen schon wei-ter fortgeschritten, denn die

    Gletscherschmelze ist dortmassiv. Hinzu kommt dort dasProblem, dass es drei MonateRegen und neun Monate Tro-ckenheit gibt. Ohne Gletscherwird die Wasserversorgungusserst problematisch. Undohne Wasser gibt es keineKulturen, kein Leben.

    In der Schweiz ist es abernicht das gleiche Problem.

    In der Tat haben wir keine lan-ge Trockenzeit. Grundstzlichregnet es jeden Monat undsommers wie winters. In derSchweiz hat der Schneeman-gel Auswirkungen auf denTourismus. Auch in den An-den- und Himalaya-Staatengibt es Tourismus, aber esgeht dort noch viel mehr umsberleben, weil das Schmelz-wasser jedes Jahr unverzicht-bar ist.In der Schweiz gibt es nur ei-ne Region mit regelmssigerTrockenheit im Sommer, woes nach 2050 zu Versorgungs-problemen kommen knnte:das Rhonetal auf der Hhevon Sitten und die Abschnittedes Eringertals (Val dHrens)und des Saastals.

    Kommen wir auf dieSchweizer Skiorte zu spre-chen. Welche Mglich-keiten gibt es fr sie, aufdiesen immer hufigerauftretenden Schneeman-gel zu reagieren?

    Martine Rebetez ist Klimatologin. Sie erklrt die Folgen der Klimaerwrmung fr Schweizer Wintersport-orte und Seilbahnen. Sie macht Lsungsvorschlge, um den Problemen zu begegnen, die Bergregionenin schneearmen Wintern entstehen. Martine Rebetez erklrt auch, wie andere Gebirgsregionen unter derKlimaerwrmung leiden, insbesondere die Anden und der Himalaya. Fr sie knnten die Auswirkungenbedeutend folgenschwerer sein als fr die Schweiz.

    Die Klimaerwrmung und die Folgen fr die Schweiz und die brige Welt

    Man muss das bisherUngedachte denken

    Die Sommersaison wird immer lnger. Das ist eineHerausforderung, die es anzunehmen gilt: Man mussdas Angebot anpassen.

    ..

    Professorin Martine Rebetezist Inhaberin des Lehrstuhls frangewandte Klimatologie, dervon der Eidgenssischen For-schungsanstalt fr Wald, Schneeund Landschaft WSL und derUniversitt Neuenburg gemein-sam geschaffen worden ist. Diedortigen Forschungen befassensich mit dem Klimawandel undseinen Auswirkungen.

    Aus ihrer Feder stammt das BuchHelvetien im Treibhaus. Derweltweite Klimawandel und sei-ne Auswirkungen auf die Schweiz(Haupt Verlag, CH-Wissen).

    Sie lebt zwischen Neuenburg unddem freiburgischen Vivisbachbezirkund liebt das Langlaufen.

    BIO

    ...... 7 INTERVIEW

    kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    In der Tat wird die Zahl der Ta-ge, da mit einer Schneedeckegerechnet werden kann, klei-ner. Die sensibelste und pro-blematischste Periode sinddie Weihnachtsferien. Im Fe-bruar hat der Schneemangelnoch nicht die gleichen Aus-masse angenommen. Auf deranderen Seite wird die Som-mersaison immer lnger. Dasist eine Herausforderung, diees anzunehmen gilt: Manmuss das Angebot anpassen.Im Sommer knnen die Seil-bahnen whrend einer lnge-ren Zeit betrieben werden. DieFerienorte knnen ihr Som-merangebot ausbauen unddie Saison ber die traditio-nellen Monate Juli und Augusthinaus verlngern.Mehrere Orte haben sichschon auf das Mountainbikeverlegt und entsprechend an-gepasste Abonnemente frdie Bergbahnen entwickelt.

    Am Molson hat es seit meh-reren Jahren im Sommer mehrTourismusbetrieb als im Win-ter. Sie haben ausfreiem Willen auf Schnee-kanonen verzichtet und schla-gen andere Aktivitten vor.

    Und was knnen die Ferien-orte im Winter vorschlagen?

    Letzte Weihnachten beispiels-weise waren die Touristen, diein den Ferien waren, nicht un-glcklich. Das Wetter warschn und mild, sie konntenetlichen Sommeraktivittenfrnen. Die Kundschaft wirdimmer Freude daran haben,ber den Nebel zu kommen.Wenn es dagegen regnet, wirdes schwieriger. Dann mussman Innenaktivitten anbie-ten, etwa ein Hallenbad, Ther-malbecken oder eine Kletter-wand. Wenn frher auf 1000Metern im Winter etwas vomHimmel fiel, war es Schnee.

    Heute ist es in der Hlfte derFlle Regen.

    Sind Sie auf lange Sicht frdie Seilbahnunternehmeneher pessimistisch oder op-timistisch?

    Es gibt Chancen. Es brauchtAnpassungsfhigkeit, um ent-

    sprechend den Gegebenhei-ten zu funktionieren und ver-schiedene Angebote bereit zuhaben. Die Verantwortlichender Skiorte mssen sich et-was Neues einfallen lassen.

    Die Mode des mit dem Ski-fahren verknpften Touris-mus ist schlussendlich auchnicht so alt, nicht wahr?

    Genau. Erst in den 1950er-Jahren hat man begonnen,

    den Wintertourismus ernst-haft zu entwickeln. Vorher warder Schweizer Tourismus vorallem ein Sommergeschft.

    Und was soll man vonSchneekanonen halten?

    Knstlicher Schnee ist nur einekurzfristige Lsung fr Skiorte

    niedriger und mittlerer Hhe.Die Temperaturen sind immerfter zu hoch, um ihn produzie-ren zu knnen, und dann reg-net es noch auf denjenigen,den man machen konnte. DieSchneekanonen kann man ingrsserer Hhe einsetzen, vorallem in trockenen Gegenden oder whrend einer bergangs-periode, whrend der man sichandere, lngerfristige Lsun-gen berlegt.

    Sie mssen fr Ihre Arbeitsicherlich viel reisen. Neh-men Sie oft das Flugzeug?

    Nein, ich beschrnke das Flie-gen auf eine Flugreise allezwei Jahre. Ich finde, manmuss konsequent sein. Ichprangere die durch die Treib-hausgasemissionen hervor-gerufene Klimaerwrmungdas ganze Jahr ber an. Dakann ich doch nicht unbe-dacht dazu beitragen, indemich jeden Monat ins Flugzeugsteige! Im Allgemeinen neh-me ich nur an Kongressenteil, wenn ich mit dem Zughinfahren kann. Innerhalb Eu-ropas, nach Berlin beispiels-weise, ist es ideal, mit demZug hinzufahren. Ich steige inBern oder Basel ein, richtemich frs Arbeiten ein undungefhr acht Stunden spterbin ich in Berlin, mitten in derStadt.Interview: Henriette Schaffter / pan.

    zVg

    Engagiert fr die Berge: Martine Rebetez.

    Wenn es dagegen regnet, wird es schwieriger.Dann muss man Innenaktivitten anbieten, etwa einHallenbad, Thermalbecken oder eine Kletterwand.

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    8 BERUFSPORTRTkontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Noch scheint die Sonne an die-sem schnen Nachmittag imJanuar, doch das Lauterbrun-nental liegt schon im Schatten.Es wird langsam kalt, whrendsich die Wintersportbegeister-ten auf den Heimweg machen.Aus der Gondel von Stechel-berg nach Gimmelwald siehtman einen Steinbock, der ruhigauf einem schmalen Felsbandin senkrechter Wand liegt.

    Arbeit auch bei wenig SchneeIm Bistro der Gondelbahnsta-tion Mrren treffen sich dieMnner des Pistendienstes.Piz Gloria steht auf einerMtze, Prinoth auf einer an-dern das ist der Name eineritalienischen Firma, die Pisten-fahrzeuge herstellt. Viel wirdnicht geredet, whrend vorder Schicht jeder noch einenKaffee oder eine Ovomaltinetrinkt. Adrian von Allmen, mitdem ich heute Abend unter-wegs bin, hatte die letzten bei-den Tage frei, deshalb erkun-digt sich der 31-Jhrige beiden Kollegen nach dem aktuel-len Pistenzustand. Es hat zuwenig Schnee, um eine wirk-

    lich gute Piste prparieren zuknnen, und die Mnner be-mhen sich nach Krften, ausdem vorhandenen Schnee einoptimales Ergebnis zu zau-bern, das in den nchstenTagen einen ungetrbten Ski-spass gewhrleistet und mg-lichst lange hlt.Nach dem Austrinken geht esan den Berg. Ich klettere mitAdrian von Allmen in das Fahr-zeug, auf dem nicht nur dieMarke Prinoth prangt, sondernauch die TypenbezeichnungLeitwolf. Beeindruckt bin ichauch von den Spezifikationen,schliesslich werde ich nicht je-den Tag mit 510 PS durch dieGegend kutschiert. Das Pisten-fahrzeug ist viereinhalb Meterbreit, dazu kommt noch dasRumschild vorne (Adriannennt es schlicht Pflug), dasbis 5,95 Meter breit eingesetztwird das ist dann schon or-dentlich mehr als zwei Lastwa-gen nebeneinander. Der Leit-wolf schafft Steigungen bis100 %, wenns stotziger wird,kommt noch die Seilwinde zumEinsatz.

    Mit sicherer HandObschons ordentlich rauf undrunter geht, whrend Adriandie Piste prpariert, fhle ichmich nicht wie auf der Achter-bahn, denn mein Fahrer hatdas Gefhrt im Griff. Kein Wun-der, Adrian prpariert die Pis-

    ten schon seit 2008, er fhrtseine achte Saison. Mit der lin-ken Hand steuert er die beidenRaupen und damit auch dieFahrtrichtung, die rechte Handaber ist an einem grossen Joy-stick, der die anderen Funk-tionen des Pistenfahrzeugessteuert: Rumschild, Frse,Winde. Auf einem Display undeinem Keypad lassen sich dieFunktionen berwachen, dazuwird einem auch gesagt, wie-viel Schnee es unter den Rau-pen hat, und gegen hinten istauch noch eine Kamera mon-tiert.Ich habe fr meinen Besuch ei-nen wunderschnen Abend er-wischt. Es hat denn auch nochFussgnger auf der Piste, diePistenfahrzeugfhrer mssendie Augen offenhalten. Die Si-cherheit wird gross geschrie-ben, bei Win-denarbeitenstellt Adrian ei-nen Warnpylonauf, denn dasWindenseil,das ber einen Kilometer weitausgerollt werden kann, ist inder Dunkelheit kaum zu sehen.A propos Dunkelheit: Die Fahr-zeuge sind gut beleuchtet undverfgen neben den Positions-lampen, Drehleuchten undBlinkern ber acht Scheinwer-fer und einen Suchschein-werfer. Seelenruhig wandertdurch seinen Lichtkegel pltz-

    lich ein Fuchs, der sich hier zuHause fhlt.

    Zu Hause auf der eigenen AlpZu Hause an diesem Berg istallerdings auch Adrian: Es istschon schn, auf seiner eige-nen Alp die Pisten machen zuknnen, meint er. Denn wirfahren unter dem Schiltgrat,und die Schiltalp gehrt zuAdrians Bio-Bergbauernbetrieb.Adrian sagt aber, der Bauern-betrieb werde vor allem vonseiner Frau und seinen Elternbetrieben. Der Vater war wh-rend Jahren Mitglied des berni-schen Grossen Rates in derSP-Fraktion, seit letztem Jahrbezieht er die AHV und hat denHof dem Sohn bergeben.Trotzdem arbeiten er und seineFrau mit der Schwiegertochterauf dem Mutterkuh- und Schaf-zucht-Bauernhof. Mglichst vielwird selbst vermarktet. Geradeist ein Kalb krank, der Tierarztmusste vorbeikommen. Werbezahlt das?

    Gefragter MechanikerEigentlich ist Adrian ja aus-gebildeter Landmaschinen-Me-chaniker. Doch das gibt ihmnur im Sommer ein gengen-des Auskommen im autofrei-en Gimmelwald ist man froh,einen Fachmann in der Nhe zuwissen. Adrian von Allmen legtauch beim Unterhalt der Pis-tenmaschinen Hand an. Der

    GAV der Berner Bergbahnen,den auch die Schilthornbahnanwendet, hat Adrians Arbeits-bedingungen nicht wesentlichverndert. Der Lohn, fr denwir ja schlussendlich alle ar-beiten, sei weniger hoch als inandern Unternehmen, sagt Ad-rian. Er schtzt es aber, in derNhe sogar im Winter auf dereigenen Alp! arbeiten zu kn-nen. Weil er schon so lange da-bei ist, muss er immer wiederdie Neulinge einfhren, dasbraucht viel Zeit. Die meistenPistenfahrzeugfhrer machendie Arbeit nicht sehr lange wie gesagt, es ist eine Saison-stelle.Whrend ich in die letzte Gon-del steige, fhrt Adrian weiter.Je nach Schneeverhltnissendauert die Arbeit nur ein paarStunden oder bis zwei Uhrnachts. Wenn aber Schneefllefr die Nacht angesagt sind,dann beginnt die Pistenprpa-ration erst um 4 Uhr morgens,damit die Skitourist/innen ei-ne frische Piste vorfinden.Selber auf der Piste ist Adriannur noch selten, wie er sagt obschon er einen Pullover mitder Aufschrift 80 Jahre Ski-club Gimmelwald trgt. Dochseine beiden Tchter, die lte-re ist vier, die jngere zwei Jah-re alt, beginnen jetzt mit Ski-fahren, und da ist der Vaternatrlich als Trainer gefragt.

    Peter Anliker

    Ohne meine Familie wredas nicht zu machen

    Fr genussvollesSkifahren auf optimalhergerichteten Pistensorgen hunderte Mitar-beiter/innen whrenddes Winters jede Nacht.

    Pistenfahrzeugfahrer, Landmaschinen-Mechaniker, Bio-Bergbauerpa

    n.

    Adrian von Allmenim Cockpit desPrinoth Leitwolfs.

    pan.

    pan.

    Achtung!

  • POLITIK ......

    9kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Ich lasse mir den Mund nichtverbieten. Die freie Meinungs-usserung ist immerhin einGrundrecht, sagt Juan JosColomer bestimmt. Angst hater nicht. Eine Maulkorbinitia-tive nennt er die Durchset-zungsinitiative. Mit diffusenngsten wrden die Initiantenarbeiten. Angst sei jedoch eineschlechte Ratgeberin.

    Jeder Aktivist ist gefhrdetDer gebrtige Spanier lebt seitacht Jahren in der Schweiz.Nach verschiedenen Temporr-jobs arbeitet er nun seit berdrei Jahren als Wagenreinigerbei der SBB in Zrich. Mit derFestanstellung war der Beitrittzur Gewerkschaft selbstver-stndlich. Mein Vater hat ge-gen Franco gekmpft, hat alsArbeiter eine Fabrik besetzt.Das prgt. Er selbst war in Spa-nien in der Studentinnen- und

    Studentenbewegung aktiv, hatfr eine alternative Zeitung ge-schrieben.Mit dem Gesetz ist er nie inKonflikt geraten. Er weiss je-doch: Dies kann schnell n-dern, wenn man solidarischhandelt. Gerade vor einigenMonaten habe er an einerunbewilligten friedlichen Kund-gebung fr Griechenland teil-genommen. Htten die Teilneh-menden eine Anzeige kassiert,htte das Vergehen fr ihndie Ausschaffung bedeutenknnen, wenn diese Initiativeeinmal umgesetzt wre.

    Verngstigte auslndischeBelegschaftIm Team sprechen die Kolle-gen, mehrheitlich mit ausln-dischem Pass, nicht viel berdie laufende Abstimmung. DieLeute sind eingeschchtert,halten sich zurck. Teils ver-

    stehe ich es, meint Colomer:Htte ich hier Familie, wreich vielleicht auch vorsichti-ger. Viele potenziell Betroffe-ne leben seit Jahrzehnten hier.Er ist berzeugt, dass fr alle auch Straffllige dasselbeRecht gelten sollte. DieserGrundsatz mache doch die De-mokratie, den Rechtsstaat aus.

    Alles andere hiesse Apartheid-Politik.

    Unter jeder Sau!Auf dem Weg zum Zug treffenwir auf Colomers trkischenKollegen M. Er selbst ist in derSchweiz geboren, seine Kindersind nun schon in dritter Gene-ration hier. Unter jeder Sau,

    meint er in breitem ZrcherDialekt, nach all dem, was wirzum Wohlstand in diesem Landbeitragen. Nein, er will nichtmit Namen genannt werden.Falls die Initiative angenom-men wird, knnte eine solcheAussage in der Zeitung bereitsein Grund fr Probleme mit derGemeinde sein. Nani Moras

    Die Durchsetzungsinitiative ist nicht nur ein Angriffauf den Schweizer Rechtsstaat. Sie bedeutet einenMaulkorb fr Einwohnerinnen und Einwohner ohneSchweizer Pass. Wer wird denn etwa an einer Pro-testaktion teilnehmen, wenn er oder sie damit ris-kiert, ausgeschafft zu werden?

    Lasse mir den Mund nicht verbietenDie Mitglieder der Migrationskommission SEV sind von der Durchsetzungsinitiative direkt bedroht

    mo

    Der 39-jhrige Juan Jos Colomer schreibt Solidaritt gross und engagiert sich seit zwei Jahren in derMigrationskommission des SEV. Ab Mrz wird er dies auch im Sektionsvorstand RPV Zrich tun.

    Die seit 2014 unter dem Namen Compenswiss gefhrten Ausgleichs-fonds von AHV, IV und EO haben 2015 zusammen eine leicht negativeNettorendite von - 0,77 % auf dem Wertschriftenvermgen erzielt. En-de 2015 betrug ihr Anlagevermgen total 33,6 Mrd. Franken. Davongehrten 27,8 Mrd. dem AHV-Fonds; dessen Rendite betrug - 0,97 %.

    Compenswiss erachtet das Ergebnis als akzeptabel angesichts derwidrigen Marktverhltnisse: negative Renditen auf den Zinspapieren,rcklufige Aktienmrkte, Whrungsverluste auf Anlagen in Euro auf-grund des starken Frankens und noch tiefere Negativzinsen auf denGirokonten der Nationalbank (von denen Compenswiss nur teilweiseausgenommen ist). Eingeschrnkt werde ihre Anlagepolitik auftrags-gemss auch durch den hohen Liquidittsbedarf der drei Fonds (hoherCash-Anteil fr monatliche Kassaflsse), den kurzfristigen Anlagehori-zont (z. B. fast keine Direktimmobilien) und das vorsichtige Risikoprofil.

    Anders als bei der 2. Sule spielt die Anlagerendite bei derAHV nur eine untergeordnete Rolle, da sie ihre Renten von rund41 Mrd. Franken pro Jahr grsstenteils direkt aus den laufenden Bei-trgen bezahlt (Umlageverfahren) und nur rund 28 Mrd. Franken anlegt.Die 2. Sule aber ist mit Anlagen von rund 890 Mrd. Franken den Tur-bulenzen der Finanzmrkte viel strker ausgesetzt. Auch die Pensions-kassen drften 2015 kaum gute Anlagerenditen erzielt haben SGB / Fi

    Negativrendite des AHV-Ausgleichsfonds:keine berraschung und keine Katastrophe

    Der SGB stellt folgende Argu-mente in den Vordergrund:Eine starke AHV ist das besteMittel gegen sinkende Renten:Obwohl die Schweiz immer rei-cher wird, droht das Rentenni-veau zu sinken. Weil die 2. Su-le immer teurer wird und im-mer weniger abwirft. Weil dieAHV-Renten immer mehr den

    Lhnen hinterherhinken. Undweil die Arbeitgeber einen Leis-tungsabbau in der 1. und 2.Sule fordern (hheres Renten-alter, tieferer Umwandlungs-satz). Die Schweiz kann sich ei-ne gute Altersvorsorge leisten.Der beste Weg dazu ist, die si-chere, effiziente und kosten-gnstige AHV zu strken.Eine starke AHV ist ntig, denndie grosse Mehrheit brauchtanstndige AHV-Renten: Werein Leben lang gearbeitet hat,muss von den Renten aus der1. und 2. Sule anstndig le-ben knnen. Die AHV ist fr /3aller Pensionierten die Haupt-einnahmequelle. Zwei von fnfFrauen und jeder fnfte Mannverfgen im Alter gar nur ber

    die AHV. Die letzte substanziel-le Erhhung fand 1975 statt.Es ist Zeit fr eine Verbesse-rung der AHV-Renten fr heuti-ge und knftige Rentner/in-nen, denn davon profitiert dieMehrheit der Bevlkerung.In die sicherste, effizientesteund kostengnstigste Alters-vorsorge investieren: Seit Jah-ren reden die (Finanz-)Wirtschaftund brgerliche Politiker/innendie AHV schlecht. Doch obwohldie AHV-Lohnbeitrge seit 40Jahren unverndert 4,2 % betra-gen, zahlt die AHV heute mehrals doppelt so viele und erstnoch hhere Renten als 1975aus, weil ihr geniales Finanzie-rungssystem die wirtschaftli-che Entwicklung mitnimmt. SGB

    Rentenabbau stoppen AHV strken

    SGB-Vorstand verabschiedet Kampagnenkonzept AHVplus

    Die Initiative AHVplusder Gewerkschaften fr10 % hhere AHV-Ren-ten kommt voraussicht-lich im September zurAbstimmung. Der SGB-Vorstand hat nun dasKampagnenkonzeptgutgeheissen.

  • er Rechtsstreit um dieLokfhrerlhne derCrossrail in Brig ist vor-

    erst beendet: Das Urteil desBundesverwaltungsgerichts istnicht angefochten worden.Damit ist der Sachverhalt klar:Bahnunternehmen mit Sitz inder Schweiz sind verpflichtet,ihrem Personal die in derSchweiz blichen Lhne zu be-zahlen. Auslndische Lhnedrfen nicht mit einbezogenwerden, wenn es darum gehtfestzulegen, wie hoch derbranchenbliche Lohn ist. Inden Worten des Bundesverwal-tungsgerichts: Massgebendfr die Frage, ob die Beschwer-degegnerin die Arbeitsbedin-gungen der Branche einhltoder nicht, sind die Verhltnis-se bei den schweizerischenEVU.

    Politische Unterschiedebrauchen AuslegungIn seinem Urteil geht das Bun-desverwaltungsgericht auf dieEntstehungsgeschichte der Ar-tikel 8c und folgende des Ei-senbahngesetzes ein. Erstmalsgeregelt wurde diese Frage imRahmen der Bahnreform 1, En-de der 90er-Jahre. Damals gabes in den beiden eidgenssi-schen Rten eine Diskussion,ob landesbliche oderbranchenbliche Arbeitsbe-dingungen vorausgesetzt wer-

    D den sollen, um eine Netz-zugangsbewilligung bekom-men zu knnen.Allerdings waren die Interpreta-tionen der beiden Begriffe unterden Politikerinnen und Politikernvllig unterschiedlich, und dasBundesverwaltungsgericht stelltdazu lakonisch fest: Die Erwar-

    tung eines Kommissionsmit-glieds, im Rat wrde gesagt, wasmit dieser Formulierung gemeintsei, erfllte sich nicht.Entsprechend konnte sich nunauch das Gericht nicht auf dendamaligen politischen Willen ab-sttzen, sondern musste weitereElemente einbeziehen.

    Bahnreform brachteBeschrnkung auf die SchweizAls wesentlich erachtete dasGericht unter anderem, dassim Rahmen der Bahnreform 2ein engerer Geltungsbereichentstand. Vorher hatten nm-lich auch die Bahnunterneh-men mit Sitz im Ausland diese

    Voraussetzungen zu erfllen,um den Netzzugang zu bekom-men. In der neuen Regelungbernahm jedoch die Schweizauslndische Bewilligungenund erteilte sie ihrerseits nurnoch den Unternehmen mitSitz in der Schweiz. Daraus fol-gerte das Bundesverwaltungs-

    Die Beschwerdefrist ist abgelaufen, und nun steht fest: Weder Crossrail noch das Bundesamt fr Verkehrziehen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts weiter. Der SEV hat also recht bekommen mit der Aus-legung, was branchenblich ist. Damit ist auch eine deutliche Klrung entstanden, was die Sicherungvon Schweizer Lhnen gegenber dem Druck aus dem Ausland betrifft.

    Das Urteil, das nicht nurLokfhrerlhne sicher macht

    Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist nicht weitergezogen worden

    Durch den Einbezug auslndischer Verhltnisseknnte von einer Verhinderung von Lohndumping

    nicht die Rede sein. Diesen Schutz will aber derGesetzgeber.

    Marco Donatsch, Rechtsanwalt

    zvg

    ......

    10 DOSSIER kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    kontakt.sev: Ganz generell:Welchen Stellenwert hat dasUrteil des Bundesverwal-tungsgerichts in SachenCrossrail?

    Marco Donatsch: Es ist bemer-kenswert, dass der SEV als Ver-band in einem aufsichtsrecht-lichen Verfahren gegenber

    einem Eisenbahnverkehrsunter-nehmen als Partei zugelassenwurde. Das ist an sich ausserge-whnlich und zeigt die Bedeu-tung des SEV beim Vollzug desEisenbahngesetzes. In der Sa-che, das heisst im Ergebnis istdas Urteil vor allem politisch in-teressant.

    Sie haben anfnglich fr denSEV ein Gutachten zur Frageder Branchenblichkeit er-stellt und auf dieser Basisdann auch die Klage gefhrt.Das Gericht bernimmt vieleIhrer Argumente. Ist das b-lich?

    Im Gutachten habe ich ausfhr-lich skizziert, wie der Begriff der

    Branchenblichkeit Eingang indas Gesetz fand. Aus der Entste-hungsgeschichte erschliesst sichder gesetzgeberische Wille undder Sinn und Zweck einer Norm.Das sind keine Parteiargumente,sondern juristische und damitunparteiische Auslegungen.Ich habe fr den SEV kein Gefl-ligkeitsgutachten geschrieben.

    Das Gericht kommt zumSchluss, dass der politischeWille der ursprnglichen Dis-kussion nicht klar ist. Dasstellt unseren Parlamentarie-rinnen und Parlamentariernnicht ein besonders gutesZeugnis aus. Wie sehen Siedas?

    Die Politiker haben meines Erachtens die Probleme durchauerkannt, und dabei bestandenunterschiedliche politische Meinungen. Unklar war aber die Bedeutung der Bestimmung miBlick auf die unionseuropischeRechtslage bzw. das Verhltnizwischen der Schweiz und deEU. Hier htte die Verwaltung dieSach- und Rechtslage klrenmssen.

    Das Bundesamt fr Verkehhatte auch ein Grundlagenpapier erarbeiten lassen, daszu einem ganz anderenSchluss kam. Ist der Fall alsodoch nicht so eindeutig, wiees nach dem Urteil scheint?

    Einen wesentlichen Anteilam Erfolg des SEV in derCrossrail-Affre hat derZrcher Anwalt MarcoDonatsch. Erst erstellte erfr den SEV ein Gutach-ten zur Frage der Bran-chenblichkeit, dann ver-trat er ihn vor Gericht.

    Ich habe fr den SEV keinGeflligkeitsgutachten geschrieb

    Interview mit Rechtsanwalt Marco Donatsch

    gericht: Selbst wenn ur-sprnglich eine europischeBranchenblichkeit als Bewilli-gungsvoraussetzung ange-strebt gewesen wre, lsstder neu auf EVU mit Sitz inder Schweiz eingeschrnkte

    Fortsetzung auf Seite 12

    Colla

    ge S

    EV

    Die Crossrail-Affre in Ausrissen aus kontakt.sev-Artikeln der letzten zwei Jahre.

    ...... 11 DOSSIER

    kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    r-sni-

    e-ites

    eren

    hrn-snoe

    Das Grundlagenpapier hat eineeigenstndige Interpretation desBegriffs der Branchenblichkeitanstelle des ursprnglich vomBundesrat vorgesehenen Be-griffs der Landesblichkeit vor-genommen. Dabei wurden dievertraulichen Kommissionspro-tokolle nicht einbezogen, zudemhat das Eisenbahngesetz spternochmals eine nderung erfah-ren. Vor diesem Hintergrund istmeines Erachtens der Fall dochziemlich eindeutig.

    Das Bundesverwaltungsge-richt gibt dem SEV im konkre-ten Fall recht. Es geht aber

    ben

    Fortsetzung auf Seite 12

  • er Rechtsstreit um dieLokfhrerlhne derCrossrail in Brig ist vor-

    erst beendet: Das Urteil desBundesverwaltungsgerichts istnicht angefochten worden.Damit ist der Sachverhalt klar:Bahnunternehmen mit Sitz inder Schweiz sind verpflichtet,ihrem Personal die in derSchweiz blichen Lhne zu be-zahlen. Auslndische Lhnedrfen nicht mit einbezogenwerden, wenn es darum gehtfestzulegen, wie hoch derbranchenbliche Lohn ist. Inden Worten des Bundesverwal-tungsgerichts: Massgebendfr die Frage, ob die Beschwer-degegnerin die Arbeitsbedin-gungen der Branche einhltoder nicht, sind die Verhltnis-se bei den schweizerischenEVU.

    Politische Unterschiedebrauchen AuslegungIn seinem Urteil geht das Bun-desverwaltungsgericht auf dieEntstehungsgeschichte der Ar-tikel 8c und folgende des Ei-senbahngesetzes ein. Erstmalsgeregelt wurde diese Frage imRahmen der Bahnreform 1, En-de der 90er-Jahre. Damals gabes in den beiden eidgenssi-schen Rten eine Diskussion,ob landesbliche oderbranchenbliche Arbeitsbe-dingungen vorausgesetzt wer-

    D den sollen, um eine Netz-zugangsbewilligung bekom-men zu knnen.Allerdings waren die Interpreta-tionen der beiden Begriffe unterden Politikerinnen und Politikernvllig unterschiedlich, und dasBundesverwaltungsgericht stelltdazu lakonisch fest: Die Erwar-

    tung eines Kommissionsmit-glieds, im Rat wrde gesagt, wasmit dieser Formulierung gemeintsei, erfllte sich nicht.Entsprechend konnte sich nunauch das Gericht nicht auf dendamaligen politischen Willen ab-sttzen, sondern musste weitereElemente einbeziehen.

    Bahnreform brachteBeschrnkung auf die SchweizAls wesentlich erachtete dasGericht unter anderem, dassim Rahmen der Bahnreform 2ein engerer Geltungsbereichentstand. Vorher hatten nm-lich auch die Bahnunterneh-men mit Sitz im Ausland diese

    Voraussetzungen zu erfllen,um den Netzzugang zu bekom-men. In der neuen Regelungbernahm jedoch die Schweizauslndische Bewilligungenund erteilte sie ihrerseits nurnoch den Unternehmen mitSitz in der Schweiz. Daraus fol-gerte das Bundesverwaltungs-

    Die Beschwerdefrist ist abgelaufen, und nun steht fest: Weder Crossrail noch das Bundesamt fr Verkehrziehen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts weiter. Der SEV hat also recht bekommen mit der Aus-legung, was branchenblich ist. Damit ist auch eine deutliche Klrung entstanden, was die Sicherungvon Schweizer Lhnen gegenber dem Druck aus dem Ausland betrifft.

    Das Urteil, das nicht nurLokfhrerlhne sicher macht

    Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist nicht weitergezogen worden

    Durch den Einbezug auslndischer Verhltnisseknnte von einer Verhinderung von Lohndumping

    nicht die Rede sein. Diesen Schutz will aber derGesetzgeber.

    Marco Donatsch, Rechtsanwalt

    zvg

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    10 DOSSIER kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    kontakt.sev: Ganz generell:Welchen Stellenwert hat dasUrteil des Bundesverwal-tungsgerichts in SachenCrossrail?

    Marco Donatsch: Es ist bemer-kenswert, dass der SEV als Ver-band in einem aufsichtsrecht-lichen Verfahren gegenber

    einem Eisenbahnverkehrsunter-nehmen als Partei zugelassenwurde. Das ist an sich ausserge-whnlich und zeigt die Bedeu-tung des SEV beim Vollzug desEisenbahngesetzes. In der Sa-che, das heisst im Ergebnis istdas Urteil vor allem politisch in-teressant.

    Sie haben anfnglich fr denSEV ein Gutachten zur Frageder Branchenblichkeit er-stellt und auf dieser Basisdann auch die Klage gefhrt.Das Gericht bernimmt vieleIhrer Argumente. Ist das b-lich?

    Im Gutachten habe ich ausfhr-lich skizziert, wie der Begriff der

    Branchenblichkeit Eingang indas Gesetz fand. Aus der Entste-hungsgeschichte erschliesst sichder gesetzgeberische Wille undder Sinn und Zweck einer Norm.Das sind keine Parteiargumente,sondern juristische und damitunparteiische Auslegungen.Ich habe fr den SEV kein Gefl-ligkeitsgutachten geschrieben.

    Das Gericht kommt zumSchluss, dass der politischeWille der ursprnglichen Dis-kussion nicht klar ist. Dasstellt unseren Parlamentarie-rinnen und Parlamentariernnicht ein besonders gutesZeugnis aus. Wie sehen Siedas?

    Die Politiker haben meines Erachtens die Probleme durchauerkannt, und dabei bestandenunterschiedliche politische Meinungen. Unklar war aber die Bedeutung der Bestimmung miBlick auf die unionseuropischeRechtslage bzw. das Verhltnizwischen der Schweiz und deEU. Hier htte die Verwaltung dieSach- und Rechtslage klrenmssen.

    Das Bundesamt fr Verkehhatte auch ein Grundlagenpapier erarbeiten lassen, daszu einem ganz anderenSchluss kam. Ist der Fall alsodoch nicht so eindeutig, wiees nach dem Urteil scheint?

    Einen wesentlichen Anteilam Erfolg des SEV in derCrossrail-Affre hat derZrcher Anwalt MarcoDonatsch. Erst erstellte erfr den SEV ein Gutach-ten zur Frage der Bran-chenblichkeit, dann ver-trat er ihn vor Gericht.

    Ich habe fr den SEV keinGeflligkeitsgutachten geschrieb

    Interview mit Rechtsanwalt Marco Donatsch

    gericht: Selbst wenn ur-sprnglich eine europischeBranchenblichkeit als Bewilli-gungsvoraussetzung ange-strebt gewesen wre, lsstder neu auf EVU mit Sitz inder Schweiz eingeschrnkte

    Fortsetzung auf Seite 12

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    Die Crossrail-Affre in Ausrissen aus kontakt.sev-Artikeln der letzten zwei Jahre.

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    Das Grundlagenpapier hat eineeigenstndige Interpretation desBegriffs der Branchenblichkeitanstelle des ursprnglich vomBundesrat vorgesehenen Be-griffs der Landesblichkeit vor-genommen. Dabei wurden dievertraulichen Kommissionspro-tokolle nicht einbezogen, zudemhat das Eisenbahngesetz spternochmals eine nderung erfah-ren. Vor diesem Hintergrund istmeines Erachtens der Fall dochziemlich eindeutig.

    Das Bundesverwaltungsge-richt gibt dem SEV im konkre-ten Fall recht. Es geht aber

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    Fortsetzung auf Seite 12

  • DOSSIER......

    12kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Geltungsbereich der revidier-ten Art. 8c ff. EBG eher auf eineBranchenblichkeit schliessen,die sich auf die bei den schwei-zerischen EVU blichen Ar-beitsbedingungen bezieht.

    Bundesamt fr Verkehr mussneu entscheidenDas Urteil ist schliesslich ein-deutig: Das Bundesverwal-tungsgericht weist das BAV an,bei der Beurteilung der Bran-chenblichkeit den massgeb-lichen Sachverhalt zu ergn-zen und in der Sache neu zuentscheiden.Fr den SEV ist damit die neueAusgangslage klar: Das BAVmuss anhand der bestehendenLokfhrerlhne in der Schweizdie Branchenblichkeit defi-nieren. Als Grundlage mssendie vorliegenden Gesamtar-beitsvertrge von SBB Cargo,SBB Cargo International undBLS gelten.Dieses Vorgehen ist frs BAVim brigen nicht neu: 2014hatte es Mindestlhne fr dieBuschauffeure festgesetzt unddabei ebenfalls die Gesamtar-beitsvertrge als Grundlagebeigezogen.

    Allgemeiner politischer Willegegen LohndumpingDas Urteil des Bundesverwal-tungsgerichts hat aber berdie Bahnbranche hinaus Be-deutung. Es ussert sich nm-lich generell zum Verhltnisvon Schweizer und auslndi-schen Lhnen.Das Bundesverwaltungsgerichtkommt zu einem klarenSchluss: Insgesamt lassensystematische Gesichtspunktedarauf schliessen, dass dasschweizerische Recht einenGrundsatz kennt, wonach aufArbeit, die in der Schweiz ver-richtet wird, die schweizeri-schen Arbeitsbedingungen an-wendbar sind, unabhngigdavon, wo die Arbeitnehmerund Arbeitgeber ihren Wohn-sitz bzw. Sitz haben.Diese Aussage sttzt insbeson-dere die flankierenden Mass-nahmen der bilateralen Vertr-ge. Frs Bundesverwaltungs-gericht ist es also ein eindeuti-ger politischer Wille, dass inder Schweiz in jedem FallSchweizer Lhne zu bezahlensind.

    Peter Moor

    Fortsetzung von Seite 10

    noch einen Schritt weiter,indem es einen allgemeinenGrundsatz erkennt, nachdem fr Arbeit in derSchweiz auch ohne zustzli-che Regeln Schweizer Lhnezu gelten haben. Was be-deutet das?

    Das Schweizer Recht gilt in derSchweiz. Bei grenzberschrei-

    tenden Sachverhalten ist unse-re Regelungskompetenz hinge-gen beschrnkt, wir knnendem Ausland nichts vorschrei-ben. Gibt es nun fr einenMarkt oder eine Branche inner-staatliche Vorschriften zu denLohnbedingungen, so kann essich dabei sinnvollerweise nurum die schweizerischen Ver-hltnisse handeln. Durch denEinbezug auslndischer Ver-

    hltnisse knnte von einer Ver-hinderung von Lohndumpingnicht die Rede sein. DiesenSchutz will aber der Gesetzge-ber.

    Haben Sie zusammen mitdem SEV hier eine Klrungerreicht, die allgemeine Gl-tigkeit hat?

    Das Bundesverwaltungsgerichtnimmt zwar auf den Begriff der

    Branchenblichkeit in anderenGesetzen Bezug. Das sprichtfr eine Verallgemeinerung.Man sollte aber gleichwohl im-mer vorsichtig sein, da sichdas Gericht letztlich doch nurzum Eisenbahngesetz ussert.Der Gesetzgeber knnte durch-aus in unterschiedlichen Ge-setzen auch unterschiedlicheLsungen treffen.

    Fragen: Peter Moor

    kein GeflligkeitsgutachtenFortsetzung von Seite 10

    kontakt.sev: Hast du damitgerechnet, dass der SEV vorBundesverwaltungsgerichtgewinnt?

    Giorgio Tuti: Ja, ich war immerberzeugt, dass unsere Auslegungdes Begriffs der Branchenblich-keit richtig ist. Dennoch gibt esnatrlich in einem Rechtsverfah-ren Unsicherheiten, und esberuhigt mich, dass das Urteiljetzt definitiv ist.

    Das Urteil hat eine politi-sche Bedeutung, indem es denpolitischen Willen aus dendamaligen Beratungen klrt.Welches ist die gewerk-schaftliche Bedeutung?

    Das Urteil sagt klar und deutlich,dass in der Schweiz SchweizerLhne zu bezahlen sind, und zwarin jedem Fall. Das ist fr dieLokomotivfhrerinnen und

    Lokomotivfhrer wichtig, um diees im konkreten Fall gegangen ist.Das ist aber auch fr alle anderenBerufe wichtig innerhalb desffentlichen Verkehrs und darberhinaus.

    Hat der SEV hier also berdie eigene Branche hinauseine Klrung erreicht?

    Tatschlich; es ist offensichtlich,dass wir mit diesem Urteil einenwegweisenden Erfolg fr denSchutz von Schweizer Lhnenerreicht haben.

    Wie geht es nun weiter?

    Es gibt fr uns zwei wichtigePfade, die wir verfolgen mssen.Das eine ist das Bundesamt frVerkehr BAV: Da werden wirgenau hinschauen, wie es dasUrteil des Bundesverwaltungs-gerichts umsetzt. Es ist klar: Wirhaben im Schienengterverkehr

    eine weit berdurchschnittlicheAbdeckung mit Gesamtarbeits-vertrgen, und diese muss dasBAV als Grundlage nehmen.

    Und das andere?

    Das sind die schweizerischenGterbahnen, also vor allem dieSBB-Tchter und die BLS: Dawerden wir umgehend darangehen und die Arbeiten an einemRahmengesamtarbeitsvertragwieder aufnehmen, durchaus mitdem Ziel, diesen anschliessendals allgemeinverbindlich erklrenzu lassen.

    Was soll darin geregeltwerden?

    Einerseits natrlich die Lhne, frdie wir nun mit dem Urteil eineklare Grundlage haben. Aber wiein einem GAV blich, sollen auchweitere Elemente der Anstel-lungsbedingungen einheitlich

    festgehalten werden, alsoEckwerte bezglich Arbeitszeiten,Ferien und Zulagen.

    Wie geht es weiter mitCrossrail?

    Das ist fr uns eine offene Frage.Wir haben den Eindruck, dassdas Geschftsmodell, das vorzwei Jahren berhaupt zu diesemKonflikt gefhrt hat, fr Crossrailnicht mehr interessant ist. Ganzallgemein besteht der Eindruck,dass die bernahme von Cross-rail durch Rhenus zu einerBeruhigung gefhrt hat. Wirschauen aber weiterhin genauhin und suchen das Gesprch mitCrossrail. Es ist im Interessebeider Seiten, dass wir eineLsung finden und niemand zuDumping-Bedingungen arbeitenmuss.

    pmo

    Giorgio Tuti: Ein wegweisender Erfolg fr die Sicherheit von Schweizer Lhnen

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    Ein Hhepunkt im Konflikt um Crossrail: BAV-Direktor Peter Fglistaler verteidigt seine Position am Kongress des SEV im Mai 2015.

  • SEKTIONEN ......

    13kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Freude herrscht!, denn auchdieses Jahr stand das legend-re Schlittelweekend der SEV-Jugend an. Am 30. Januar tra-fen wir uns im HauptbahnhofZrich zur Fahrt Richtung Chur.Die Stimmung war bereits aus-gelassen, alle freuten sich aufdas gemeinsame Wochenende.Schon auf der Hinfahrt wurdeviel geschwatzt und sich aus-getauscht. In Chur stiessenweitere Gspnli dazu und esging weiter mit dem Regioex-press nach Samedan. Auf derFahrt genossen wir die atem-beraubende Aussicht und ei-nen herrlichen Apero. Nunaber los, ab nach Pontresina indie Jugendherberge. Dort an-gekommen, mussten wir zuerstdie Rezeptionistin finden. DieDame hatte zwar nicht viel Hu-mor, checkte uns aber trotz-dem frhzeitig ein. Besten

    Dank an dieser Stelle an die Ju-gendherberge Pontresina.Nun hiess es Schneehosenfassen und ab auf die Piste.Oder besser gesagt, erst malzurck nach Preda, wo sich alleeinen Schlitten nehmen durf-ten. Nach dem kurzen Marschzum Pistenstart wagten wir unsins Abenteuer Richtung Ber-gn. Alle berstanden dieAbfahrt unverletzt. NchsterTreffpunkt: Znacht. Bis dahinvertrieb sich jede/r die Zeit in-dividuell. Einige machten sichnochmals auf nach Preda freine weitere Abfahrt. Anderewagten sich auf die anspruchs-vollere Piste Darlux. Undwieder andere vertrieben sichdie Zeit an der Schneebar.Zum Znacht gab es wie jedesJahr ein feines Fondue. Die ge-mtliche Atmosphre lud zumVerweilen ein. Aber lngst

    nicht alle hatten genug vomSchlitteln. Die Angefressenenmachten sich auf zum Nacht-schlitteln. So oder so fuhr aberder letzte Zug ab Bergn um22.17 Uhr. Zurck in Pontresi-na war Individualprogrammangesagt. Einige legten sichschlafen, um ausgeruht in dennchsten Tag zu starten, ande-re machten Pontresina unsi-cher. Der Pstlikeller war dawohl das gefragteste Ziel.Der Sonntag stand unter demMotto Whle deinen Favori-ten. Zur Auswahl standen ei-ne Dampffahrt nach Scuol, einBesuch im Bahnmuseum Albu-la in Bergn oder das Snow-Polo-Turiner in St. Moritz.So ging ein intensives Wochen-ende zu Ende. Eins ist klar:Nach dem Schlittelplausch istvor dem Schlittelplausch. Bisnchstes Jahr! Xenja Widmer

    Super-Stimmung am SchlittelplauschSEV Jugend

    Durch das ASA (Vereinigung der Strassenverkehrsmter) anerkannter obligatorischer Weiterbildungskurs frBerufschauffeure.

    Mittwoch, 20. April 2016 oder Mittwoch, 21. September 2016 im Zentralsekretariat SEV, Bern

    Das Arbeitszeitgesetz (AZG) ist ein spezifisches Gesetz fr den ffentlichen Verkehr und die Post. Hier ersetztdas AZG das Arbeitsgesetz, das die meisten anderen Branchen abdeckt. In diesem Seminar vermitteln wireine bersicht ber die wichtigsten Regeln des AZG.

    Inhalt Arbeitszeitgesetz (AZG) und die dazugehrende Verordnung (AZGV)

    Nutzen Die Teilnehmenden

    kennen die wichtigsten Bestimmungen des AZG und der AZGV

    knnen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen im Arbeitsalltag berprfen

    knnen im Rahmen der betrieblichen Mitwirkung die Einhaltung des Gesetzes in der Dienstplangestaltung sicherstellen

    Zielpublikum Alle Angestellten des ffentlichen Verkehrs

    Referent Martin Allemann, Gewerkschaftssekretr SEV, Team Arbeitszeit

    Anmeldung [email protected], Telefon 031 357 57 11

    SEV-Bildungskurs Einfhrung ins Arbeitszeitgesetz

    Beim SEV spielt die Solidaritt.Au SEV, on joue la carte de la solidarit.Solidariet: la carta vincente del SEV.

    Ich binauch einBuschauffeur

    Aldo SciamannaFahrleitungsmonteur

    Ich bin auch

    eine Fahrleitungs-

    monteurin

    Ana-Belen Becerra

    Buschauffeurin

    Beim SEV spielt die Solidaritt.Au SEV, on joue la carte de la solidarit.Solidariet: la carta vincente del SEV.

    Ich bin auch eine Buschauffeurin

    Andrea Ursula LeuzingerLokfhrerin

    Ich bin

    auch ein

    Lokfhrer

    Fabio Zamuner

    Buschauffeur

    GEMEINSAM SIND WIR IMMER STRKER

    Wirb Kolleginnen und Kollegen als SEV-Mitglied und hol dir damit weitere attraktive Prmien!

  • SEKTIONEN......

    14kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Prsident Fritz Zimmermannbegrsste lediglich neun Per-sonen zur Versammlung inFlelen, die Referenten RolandMller (P-OP-ZBS) und PhilippThalmann (Cargo) mit einge-rechnet.Philipp Thalmann fokussiertesein Referat auf die Zukunftvon Cargo. Zum Beispiel luftein Test mit Gterwagen, diemit GPS und / oder einer auto-

    matischen Waage ausgerstetsind.Roland Mller stellte die Neu-organisierung von Zugbereit-stellung (ZBS) vor. Er sprachu.a. ber die Herausforderun-gen bis zur Neuerffnung desGotthardbasistunnels.Nach der Versammlung konn-ten die Teilnehmenden ein fei-nes Nachtessen geniessen.

    Daniel Fretz

    Referat zur Zukunft von CargoRPV Zentralschweiz

    Der Zentralausschuss (ZA) trafsich mit der GPK und Sia Lim,stellvertretende Finanzverwal-terin SEV, am 29. Januar zur or-dentlichen Sitzung in Buchs.ber die Aktualitten infor-mierte Zentralprsident Hans-peter Eggenberger. Seit Januarist das neue ESQ (Ersatz ESI)System in Betrieb. Die Anlei-tung ist im Intranet zu finden.Der Funk Lisa wurde erwhnt,aber nicht wirklich ernst ge-nommen. Im Internet gibt esunter www.stiftung-valida.chein Berechnungstool fr Kolle-ginnen und Kollegen, die imvorzeitigen RuhestandsystemValida sind. Die Simulationdient nur zur Information. Freine individuelle Beratungund/oder provisorische Leis-tungsberechnung steht denMitarbeitenden der SBB dieSozialberatung zur Verfgung.Die Geschftsprfungskom-mission (GPK) des Unterver-bands hat die Kasse abgenom-men. Sie nahm Einsicht in alle

    Unterlagen und lobte die sau-bere Kassenfhrung von Zent-ralkassier Heinz Schneider. EinDankeschn sprach die GPKdem Zentralausschuss aus, zu-mal dieser immer noch im Un-terbestand arbeitet. MarkusZwahlen tritt auf die Delegier-tenversammlung (DV) von sei-nem Amt als GPK-Prsident zu-rck. Erfreulicherweise habensich bereits drei Kollegen frdie GPK gemeldet.An der DV finden Neu-/Wieder-wahlen statt fr die Amtsperio-de 2017 bis 2020. Zu whlensind Mitglieder fr ZA, GPK,ZV, GAV-Konferenz und -Aus-schuss, Kommissionen, Werbe-verantwortliche und fr denSEV-Vorstand. Der ZA macht al-le Prsidenten darauf aufmerk-sam, dass sie in ihrer Sektionebenfalls ihre Wahlen ttigenmssen. Die Gewhlten bittedanach dem SEV-Zentralsekre-tariat und dem Zentralprsi-denten melden.

    Medienstelle RPV

    Die Wahlen stehen anUnterverband RPV

    Werben lohnbt sich 2016 dreifach!!!VPT-Werbeaktion von 1. Januar bis 31. Dezember 2016

    1. Jede/r Werber/in bekommt vom SEV pro Neumitglied CHF 50.-- gutgeschrieben.

    2. Jede VPT-Sektion erhlt vom VPT pro geworbenes Neumitglied eine Prmie

    3. Der SEV und der VPT erhhen mit jedem Neumitglied ihren Organisationsgrad und haben dadurch eine bessere Position, um fr gute Arbeitsbedingungen zu kmpfen.

    Der VPT belohnt die Sektionen fr 1 bis 3 Geworbene mit je 20 Franken 4 bis 6 Geworbene mit je 30 Franken 7 bis 9 Geworbene mit je 40 Franken 10 und mehr Geworbene mit je 50 Franken

    (z.B.: 8 Geworbene = 3 x 20 + 3 x 30 + 2 x 40 = 230 Franken oder 11 Geworbene = 3 x 20 + 3 x 30 + 3 x 40 + 2 x 50 = 370 Franken)

    Die Werbeprmien werden im Februar 2017 an die Sektionskassen ausbezahlt.

    Die Maximale Prmie pro Sektion betrgt CHF 1500.-

    Fragen an [email protected] Unterverband VPT

    Werbeaktion 2016

    ... laddove difficile partire!... dort wo der Abschied schwer fllt!... lendroit quil est difficile de quitter!

    Parkhotel Brenscino Via Sacro Monte 21 6614 Brissago

    Das Rezept fr Sie von unserem Kchenchef Jean-Louis Cruau

    Tel. 091 786 81 11 [email protected] www.brenscino.ch

    1 dl Olivenl Extra Vergine Salz, Pfeffer 2 kleine Tomaten 1 Bndel Basilikum 20 gr. Pinienkernen 250 gr. Reis Terreni alla Maggia 1 Zwiebel 2 rote Chicore 2 dl Rotwein 1 lt Gemsebrhe 100 gr. Butter 150 gr. geriebener Parmesan

    Zubereitung

    Gehackte Zwiebeln im Olivenl dmp-fen; Reis und in Streifen geschnittenen Chicore (einige Bltter fr die Deko-ration behalten) mit den Zwiebeln kurz andnsten, mit Rotwein ablschen. Nach und nach mit Bouillon auffllen und unter Rhren 25 Minuten kochen. Am Schluss Butter und geriebenen Par-mesan darunter ziehen.

    wrzen und im Olivenl beidseitig je eine Minute sautieren. Tomaten in kleine Wrfel schneiden, Salz, gehackten Basilikum, Thymian und Pinienkernen dazu geben.

    Komposition

    Risotto auf Teller anrichten und die Seebarben--gout auf die Filets geben und mit den Chicore-blttern dekorieren. Dazu einen feinen Tessiner Merlot e buon appetito!

    Branche Bus-Gatu, 25. Februar 2016, 10 Uhr, Congresshotel, Olten

    Branche Bahn, 3. Mrz 2016, 10.40 Uhr, am Quai LNM, Neuchtel

    Branche Pensionierte, 17. Mrz 2016, 10 Uhr, Congresshotel, Olten

    Anmeldung via www.vpt-online.ch

    Branchenversammlungen

    wwwwww..sseevv--oonnlliinnee..cchh

  • AGENDA ......

    15kontakt.sevNr. 03/1618. Februar 2016

    Sektionen

    9. April9.30 Uhr, Bern,Hotel Bern

    TS Mittelland

    Generalversammlung

    Aktive und pensionierte Kolleginnen und Kolle-gen sind herzlich eingeladen!

    11. Mrz14.30 Uhr,Bern,RestaurantBeaulieu

    LPV Bern