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Kostenlos! Winter 2008 Drei Generationen Lara, Lea, Heinz Drei Kieze Kreuzberg, Fürstenwalde, Istanbul Aktueller Veranstaltungskalender

Kontrast Magazin #4

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Redaktionsleitung: Gesine Jüthner Gestaltung & Layout: Sascha Woschnik, Adina Paloma Dutz (Leitung) Benjamin Bürger, Stefan Kolodseike, Jörg Wiechers Coverdesign: Benjamin Bürger, Stefan Kolodseike Organisation: Anke Drobot, Terah Weleba

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Kostenlos!

Winter 2008Drei Generationen Lara, Lea, Heinz

Drei KiezeKreuzberg, Fürstenwalde, Istanbul

Aktueller Veranstaltungskalender

Nachhilfeunterricht

MSA- und Abiturvorbereitung

Vorbereitung auf die Oberschule

Begleitung durch das Probehalbjahr

Fachlehrer unterrichten Schüler aller Klassen und Schularten

Kostenloser Probeunterricht

Ruft doch mal an oder kommt vorbei !

www.berliner-lernstudio.de

Berliner Lernstudio Großbeerenstr. 78 251 96 00 10963 Berlin

KURZSCHLUSS RELOADED @ AQUAELEKTRO PARTY

Elektro, Techno, House

DJ M.I.RVibe Raiders - www.myspace.com/viberaiders Marcel Meyer

Samstag den 13.12.08 ab 23:00hEintritt 6 Euro; bis 24:00h 4 Euro

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Wir sind der Kiez - sie sind der Kiez

Liebe Leserinnen und Leser!

Wir haben für diese vierte Ausgabe erneut vielseitige Themen zusam-mengestellt und hoffen, dass für Sie Interessantes und Informatives dabei ist.

In unserem Mehr-Generationen-Porträt erzählen Lara (6 Jahre), Lea (23 Jahre) und Heinz (97 Jahre) aus ihrem Leben. In der Rubrik „Nah und Fern“ zeigen Geschichten aus Kreuzberg, Fürstenwalde und Istanbul, die unter-schiedlichen Gesichter der Kultur im In- und Ausland. In „Zahlen, Daten, Mehringplatz“ erfahren Sie mehr über die Anwohner rund um das Hallesche Tor zumindest in statistischer Hin-sicht.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen und euch

Gesine Jüthner, Chefredakteurin

Danke, Christiane! Christiane Lutz war bis September 2008 unsere Herausgeberin. Mit Mut, Engagement und Hingabe las sie unsere Artikel und bezog stets aktiv Stellung. Sie hatte immer ein offenes Ohr für die Belange der Redakteurinnen und Redakteure. Wir wünschen ihr in Wien viel Erfolg. Wir vermissen dich!

Danke, Luise! Unsere „Lieblingsluise“ arbeitete für KONTRAST als Redakteurin und Projektmanagerin. Aus beruflichen Gründen ging sie

nun nach Frankfurt an der Oder. Luises Engagement ist es zu verdanken, dass uns diese Ausgabe so gut gelungen ist.

Danke, Sascha! Unser Chef-Layouter war von Anfang an dabei. Er gab KONTRAST ein Gesicht und uns professionelle Unterstützung. Wir wünschen ihm mit seiner Agen-

tur für Gestaltung „movin’ arts“ viel Erfolg. Besuchen Sie ihn unter: www.movinarts.de

Als Kiezmagazin freuen wir uns über jede aktive Beteiligung aus dem Kiez: Schicken Sie dazu Ihre Anregungen, Geschichten, Themenvorschläge, Le- serbriefe, Veranstaltungshinweise und Kritiken an: [email protected]

editoral

inhaltsverzeichnis Seite 4-9 Kiez Jugend hilft! Zahlen, Daten, Mehringplatz Neue Medien im Kiez Der Kreuzberg Kiezspuren Seite 10+11 Lieben und Leben Das Coming Out einer Schwester Buchtipp „Am I blue?“ Seite 12 Sport Muay Thai Seite 13 Weltküche Geschmorte Champignons Seite 14+19 Film Seite 15-18 Veranstaltungskalender Seite 20-25 3-Generationen Im Interview:Lara, Lea und Heinz Seite 26-29 Nah und Fern Istanbul Fürstenwalde - 1200 Dosen Farbe Seite 30 Rätsel Seite 31 Impressum

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Die Stiftung „Children for a bet-ter world e.V.“ unterstützt bundesweit Jugendliche und ihre Projekte, die sich aktiv für mehr Ökologie, Gerechtigkeit und Toleranz einsetzen. Sie schreibt Wettbewerbe wie zum Beispiel „Jugend hilft!“ aus, und verleiht jährlich Preise an Einrichtungen und Initiativen, die daran teilgenommen haben. Die Preisverleihung am 19./ 20. September 2008 fand dieses Mal in Berlin, im TIPI-Zelt am Kanzleramt, statt. Zuvor konnte den acht Preisträgern (u.a. Youth for all! DeuKische Generation e.V. aus Berlin) noch ein Termin bei Bundespräsident Köhler vermittelt werden, was prompt einen „Trailer“ in der Hauptausgabe der „Tagesschau“ einbrachte. Keine schlechte Werbung.

Und nicht nur das: Die Siegerteams er-hielten als Prämie die Teilnahme am „Jugend hilft! Camp“ – mit organisiert von der Kreuzberger Musikalischen Aktion (KMA). Die KMA veranstaltet mit ihrem „StarTruck“ – einer mobilen Bühne und Proberaum – Workshops sowie Konzerte im Brandenburger Umland.

Ausstellungen, Tanz- und Percussion-Aufführungen und HipHop. Das Catering lieferten am Mittag der Kochkurs vom „Intihaus“ und am Abend „Kiezküchen“: Kartoffelsalat, Bouletten, Häppchen, Hamburger... alles super lecker, nur am Rotwein wur-de gemäkelt.

Danach führte der sympathi-sche Malte Arkona, Moderator des Tigerenten Clubs beim KIKA, durch den Abend. Er stellte Stiftung und Preis-träger vor, Wolfhard Schulze (Leiter der KMA) erzählte im Schnelldurchlauf die nun-mehr 20jährige Geschichte der KMA.

Dazwischen zeigte „Cross Beatbox“ a.k.a. Rami Mardnli,

ein Urgestein der KMA und ostdeut-scher Beatbox-Meister in ‚beatbo-xen’, den „älteren Herrschaften“, was ‚beatboxen’ ist. Der Saal wurde in drei Gruppen eingeteilt. Links: “Bumm, Bumm“. Mitte: “Tsch“. Rechts: “Ich“. Bumm-Bumm, Tsch, Ich, Bumm-Bumm, Tsch, Ich… drüber legte

„Cross Beatbox“ seine „Scratches“ per „Beatbox“. Der Saal tobte. Als zum Abschluss „Culcha Candela“ die Hütte rockten, waren Jung und Alt am Schwofen. Mehrere Generationen gleichzeitig auf einer Tanzfläche, das hat man selten. Event-Experte Erkan: „War Bombe“.

Jugend hilft!

Kiez

Sänger Johnny Strange von

„Culcha Candela“ mit Kids

Am Sonnabend nach der Preisver-leihung organisierte das „Aqua“ (Jugend Event Center der KMA) Workshops in ihren Räumlichkeiten in der Lobeckstraße. Die Teilnehmer-Innen präsentierten ihre Ergebnisse bei der „Children Party“: Graffiti-

Blick ins Publikum

„Culcha Candela“ live im TIPI-Zelt am Kanzleramt

Text: MM/Fotos: Merlin Nadj-Torma

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Arbeitslosen-geld I+II

Rente, Pension Unterhalt durch Eltern, Ehegatten

Eigenes Vermögen, Vermietung

Sozialhilfe Sonstige Unterstützung

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Deutsche männlichDeutsche weiblichAusländer männlichAusländer weiblich

In der letzten Ausgabe von KONTRAST haben wir bereits ei-nen Versuch gestartet, etwas über unsere Leser herauszufinden. Nach dem Motto „Wir wollen s wirklich wissen!“ haben wir einen Fragebogen ausgearbeitet. Leider gab es sehr wenig Resonanz. Wir freuen uns immer noch über jeden ausgefüllten Fragebogen, der seinen Weg in unsere Redaktion findet. Für die aktuelle KONTRAST 4 haben wir einen anderen Weg gewählt, um Sie besser kennenzu-lernen: die Statistik. Mit heftigem Engagement haben wir für Sie und für uns Zahlen, Daten und Fakten zu dem Gebiet rund um den Mehringplatz sowie über den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zusammengetragen. Nun, was gibt es zu berichten?

Die Mehrzahl der Bewohner hier ist zwischen 18 und 35 Jahre alt, dicht ge-folgt von der Altersgruppe der 35- bis 45jährigen. Von allen BewohnerInnen des Mehringplatzgebietes sind 64,8%

Deutsche und 35,2% AusländerInnen. Laut der Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg haben im Planungsraum Mehringplatz 64,5% der EinwohnerInnen Migrationshinter-grund.

Uns haben all die schönen Zahlen, Daten und Fakten in der Ansicht bestätigt, dass wir weiterhin auf generationsübergrei- fende Themenvielfalt setzen. Weitere Informationen unter:

LM/GJ

zahlen, daten, Mehringplatz

Kiez

www.statistik-berlin-brandenburg.de

Erwerbstätigkeit

Unterhalt durch Eltern/Ehegatten

Arbeitlosengeld I+II

Rente/Pension

Sonstige Unstützung

Sozialhilfe

Frauen Friedrichshain-KreuzbergEinkommensquelle

Männer Friedrichshain-KreuzbergEinkommensquelle

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Der Offene Kanal Berlinist eine Einrichtungder Medienanstalt

Berlin-Brandenburg (MABB)Voltastr. 5, 13355 Berlin

Tel.: 030 / 464 00 50Fax: 030 / 46 40 05 98

E-Mail: [email protected]

Das „Berliner Zeitungsviertel“, vom Halleschen Tor bis zur Leipziger Straße, galt in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik als der größte Presseplatz weltweit.

Wo heute die Axel-Springer-AG und die „taz“ ihren Sitz haben, lie-ßen damals die Zeitungsunternehmer Ullstein, Mosse und Scherl die ersten großen Massenblätter drucken, sorgten Hunderte von Verlagen, Redaktionen, Grafik- und Druckbetrieben für Leben rund um die Uhr.

Durch die deutsche Wiedervereinigung erneut ins Zentrum gerückt, entwickelt sich das historische Zeitungsviertel wieder zu einem lebendigen Medien- und Geschäftsquartier.

Zukunftsradio - so haben wir es genannt, unser Radioprogramm beim Offenen Kanal Berlin (OKB) mit dazugehöriger Programm-Website.

Beim OKB können Menschen, die in Berlin leben ihre eigenen Ideen und Gedanken ausdrücken. Hier kön-nen sie eigene Programme herstellen und produzieren, Projekte vorstellen und weiter entwickeln, kommunizie-ren, vor allem aber selber aktiv werden und es auch bleiben. Ein wirklich gutes Konzept, gerade im Hinblick darauf, dass das Ganze ein freies und kostenlo-ses Angebot ist.

Zuhörer und Zuhörerinnen können die Sendungen verschiedenster Art via live stream, Podcast über Antenne (97,2 MHz) oder Kabel (92,6 MHz Kabel Deutschland) anhören.

neue Medien iM Kiez

Nun hat sich im Sommer die unab-hängige und gemeinnützige „Initiative Berliner Zeitungsviertel e.V.“ gegrün-det. Dieser neu gegründete Verein ist ein Zusammenschluss von ver-schiedenen Publizisten, Journalisten, Museumsdirektoren, Wissenschaftlern, Verbands- und Verlagsrepräsentanten, Ausstellungskuratoren und -gestaltern.

Die Initiative hat sich zum Ziel ge-setzt, die Geschichte und Gegenwart des Berliner Zeitungsviertels durch eine multimediale Ausstellung im Stadtraum auf attraktive und spannen-de Weise sichtbar zu machen.

Die geplante Ausstellung nutzt drei-dimensionale, multimediale Module, die mit ihrer markanten Gestaltung

Initiative Berliner Zeitungsviertel

die Aufmerksamkeit auf sich len-ken. Die Module sollen zuerst in einer Sonderausstellung im Museum für Kommunikation und im Kreuzberg-museum präsentiert und anschlie-ßend im Zeitungsviertel an zentralen Punkten fest installiert werden. Um die-ses ungewöhnliche Ausstellungsprojekt realisieren zu können, sucht die Initiative jetzt die Unterstützung durch Spender und Förderer.

Für weitere Informationen oder bei Interesse an Führungen durch das Viertel, wenden Sie sich bitte an Katja Roeckner im Kreuzbergmuseum: http://berliner-zeitungsviertel.de.

Derzeit arbeiten wir an unserer aktu-ellen vierten Sendung, die in Zukunft monatlich gesendet werden soll. Wir sind ein Teil einer Non-Profit-Gruppe und sehen OKB als ein hervorragen-des Medium, eine andere Art der Berichterstattung und Öffentlichkeit zu ermöglichen. Über den OKB können wir Informationen, die für viele Menschen höchstwahrscheinlich neu und bisher unbekannt sind, mittei-len und somit auch miteinander teilen.

Außerdem macht es uns riesig viel Spaß und Freude, dass wir seit Anfang Dezember letzten Jahres unsere Idee endlich in die Tat umsetzen können.

Also, wenn Ihr Lust habt, hört oder schaut doch einfach mal rein: OKB www.okb.de oder beim Zukunftsradio www.zukunftsradio.info.

Die genauen Sendezeiten und weitere Einzelheiten sind über die jeweiligen Internetseiten erhältlich. Also, dann viel Spaß! Vielleicht ist ja auch etwas für Euch dabei. Fernsehen produzie-ren und -sehen ist beim OKB übrigens auch möglich.

Zukunftsradio – Das größte Ereignis aller Zeiten

Kiez

Gunda Tente

MM

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der Kreuzberg

Es gibt ihn: den Berg, der dem Bezirk Kreuzberg seinen Namen gab. Der Viktoriapark ist direkt am Hang des Berges angelegt. Im Volksmund wird der Park meistens nur als Kreuzberg bezeichnet.

Sein Wahrzeichen ist das am obe-ren Ende des Hanges gelegene Nationaldenkmal. Zu Silvester erfreut sich das Denkmal im Viktoriapark ganz besonderer Beliebtheit – kein Wunder, hat man doch von dort einen der schönsten Rundblicke über die Stadt: zwischen dem Teufelsberg im Westen und den Plattenbauten in Marzahn-Hellersdorf im Osten blickt man auf das Sony Center, die Reichstagskuppel, die Charité, die Bauten am Alexanderplatz sowie unzählige Kirchtürme.

Damit ist das Denkmal Berlin-Besuchern als Gratis-Alternative zum Fernsehturm durchaus zu empfeh-len. Am Nationaldenkmal entspringt ein markanter, künstlich angeleg-ter Wasserfall, der von der Spitze des Kreuzberges bis zum Fuß des Berges, an der Einmündung der Großbeerenstraße in die Kreuzbergstraße, plätschert. An seinem Hang bauen spezielle Gärtner den Wein „Kreuz-Neroberger“ an – unterstützt von der Firma Hofgrün.

Die Geschichte des Viktoriaparks be-ginnt im Jahre 1821: Zur Erinnerung an die Schlachten der Befreiungskriege wurde unter der Leitung von Karl Friedrich Schinkel ein Nationaldenkmal auf der bis dato Tempelhofer Berg genannten Erhebung errichtet, und zu seinen Füßen ein Park angelegt. Zwischen Denkmal und Katzbachstraße wurde die Landschaft mittelgebirgsähn-lich gestaltet – mit dafür typischen Bäumen und Gestein.

Große Teile des Viktoriaparks sind heu-te ein Landschaftspark mit weitläufigen

Wiesen, umgeben von Bäumen und Sträuchern. Ein Holzkreuz erinnert an den Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953. Ein Rosengarten mit Rundbögen nach Entwürfen von Martin Schaumann schmückt seit 1983 die Anlage. Er be-findet sich etwa auf halber Hanghöhe östlich des Wasserfalls. Auf einem Weg, parallel zur Kreuzbergstraße, finden die Spaziergänger Volièren und Tiergehege. Von der ursprünglichen Anlage des Viktoriaparks existieren noch einige wertvolle Schmuckelemente. Dies sind unter anderem die Skulptur „Seltener Fang“ von Ernst Gustav Herter sowie eine Granitbank mit rötlicher Stein-intarsie.

Des Weiteren können sich Besucher an den Kopien der Kleisttherme und der Uhlandtherme erfreu-en. Die Originale aus Marmor befinden sich seit 1989 im Hof der Leibniz-Oberschule in der Schleiermacherstraße 23 (Berlin, Kreuzberg). 1980 wurde der Viktoriapark als erste Parkanlage West-Berlins unter Denkmalschutz gestellt.

Text und Fotos: CO

Kiez

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Ich habe mich oft gefragt, warum die Menschen so sind, wie sie sind. Oder warum Menschen Ticks be-kommen, wenn z.B. ihr rechtes Auge immer wieder hochzuckt. Ich habe viele Menschen jahrelang beobachtet und auch an mir selbst bemerkt, wie sehr mein Umfeld mich geformt hat. Wir haben uns bewusst oder unbewusst alles abgeguckt, egal ob bei den Eltern, Bekannten, Freunden, Feinden, Verrätern oder Frauen. Auch Er-fahrungen von Hass, Liebe, Tod (unter Freunden oder in der Familie), Ehre, Stolz usw. hinterlassen ihre Spuren.

Das Umfeld, in dem man auf-wächst ist ein ganz wichtiger Punkt.

Kottbusser Tor (Bild 5) Es macht einen kaputt, wenn man die eigene Schwester fragt, wie die Schule war und sie sagt, dass ein Unbekannter sie am Kotti gefragt hat, ob sie Gras will. Da war sie acht Jahre alt.

Am Kotti sieht man Junkies die sprit-zen, auf der Straße schlafen, auf die Straße kacken und auf der Straße kämpfen. Dealer, die Methadon, Heroin, Kokain, Gras, LSD usw. verkaufen und gleich daneben stehen mindestens ein bis zwei Polizeimannschaftswagen. Und das alles vor den Augen kleiner Kinder, deren Kindergarten gerade mal 50 Meter entfernt ist. Aber es passiert nichts. Niemand tut etwas dagegen.

und der Täter drückt noch mal ab. Ein zufällig am Tatort anwesender Polizist will ihn davon überzeugen, aufzugeben. Auch ihn durchschlägt ein Projektil. Der Täter rennt in einen Hof und rich-tet sich selbst.

Adalbertstraße (Hasir Restaurant) (Bild 4) Eine Gruppe von Menschen brennt Autoreifen auf der Kreuzung ab, damit andere Autos nicht weiterfahren können. Dann fah-ren sie mit ein paar Autos vor, rennen mit Baseballschlägern auf die Gäste zu und zerschlagen die Fenster und Tische. Zum Schluss wirft jemand einen Molotow Cocktail in den Ein-gang, der aber wieder herausrollt.

Kiezspuren

Kiez

Das folgende Ereignis am Kottbusser Tor habe ich nicht selbst miterlebt. Zwei Freunde streiten sich. Einer ruft den anderen an, sagt ihm, dass er sich am Kotti mit ihm treffen möchte. Der Angerufene hat Angst um sein Leben, packt seine Schrotflinte ein und geht zum Treffpunkt. Ohne zu zögern, zieht er die Waffe und drückt ab. Später stellen Freunde klar, dass der getötete Mann nur reden wollte.

Wiener-/Ecke Lausitzer Straße (Travolta) (Bild 3) Eine Frau sitzt in einem Café, will etwas essen. Ihr Ex-Mann kommt vorbei. Er zieht seinen Revolver und schießt ihr in den Kopf. Sie ist sofort tot. Ein anderer Mann fährt im selben Moment auf seinem Fahrrad vorbei. Auch ihn durchbohrt eine Kugel. Er liegt auf dem Boden

All das passiert in höchstens fünf Minuten.

Naunynstraße (Naunynritze) (Bild 6) Ich stehe mit Leuten in einem Hof, gegenüber der Naunynritze. Plötzlich hören wir Schreie und Schläge. Wir gehen sofort dorthin und sehen über 50 Leute hin und her rennen. Es sah aus als sei die komplette Naunynstraße voll mit Polizeiwannen, überall sind nur Bullen. Mein Freund erklärt mir, was passiert ist: Eine Jugendgang ist in Überzahl in die Naunynritze reinmarschiert und hat viele dort verprügelt.

Naunynstraße (ehemals Friseur) (Bild 7) Ein Mann wird hier einfach so abgestochen.

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Es sind Erlebnisse, die dein Verhalten, dein Auftreten, deinen Respekt, deine Lebensweise, deinen Umgang mit Menschen, deine Selbstachtung, deine Aggressionen und alles Andere in dir, bestimmen. Und ich weiß, man kann die Rahmenbedingungen im-mer wieder ändern – Outfit, Style, Wohnort – aber es bleibt trotzdem in einem drin. Man muss nicht mal be-Man muss nicht mal be-teiligt sein an dem, was im Umfeld passiert, man muss nur wissen, dass es passiert.

Ich möchte euch hier ein paar Schauplätze in meiner Gegend zeigen und euch erzählen, was dort passiert ist. An manchen Ereignissen war ich beteiligt, an anderen nicht. Ich möchte niemanden damit beeindrucken und ich bin auch nicht stolz darauf.

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Pieke BiermannDer Asphalt unter BerlinKriminalreportagen256 Seiten, Paperback, 14,80 €Pendragon Verlag, Bielefeld 2008

www.pendragon.de

Manteuffelstraße (Hunsrück-Grund-schule) Hier ging ich zur Schule. Sie sah früher ganz anders aus. Sie war ein mit Asbest vollgepumptes grau-es Schulgebäude. Fast immer nach Schulschluss wartete eine alte Oma, die wir alle nur „Omi“ nannten, mit ih-rem Messer auf uns. Sie rannte uns im-mer hinterher, aber es ist nie wirklich was passiert.

Reichenbergerstraße (Chip) (Bild 8)Sechs Jugendliche vergewaltigen ein körperlich behindertes Mädchen.

Reichenbergerstraße Sie sind wie Brüder, kennen sich jahrelang. Doch einer schuldet dem anderen 200€.

Das haben sie dann auch gemacht. Ich habe über Dritte gehört, dass mich einer von ihnen abstechen will, aber es ist bis heute nicht passiert.

Görlitzer Bahnhof (Kiosk) (Bild 2) Ich weiß es nicht ganz genau, aber ich glaube es ging um seine Tochter, die angefasst wurde. Ihr Vater ging rü-ber zum Kiosk und knallte den Kioskbesitzer ab.

Mein Umfeld ist so zu beschreiben: Du kannst in einer Gruppe sein, trotz-dem bist du Einzelkämpfer. Du kannst viele Freunde haben, trotzdem bist du einsam. Du kannst viel Glück und Freude haben, trotzdem bist du wü-tend. Du kannst jemanden seit dei-ner Kindheit kennen, trotzdem hast du kein Vertrauen. Warum ist das so?

Warum ist man nur auf sich gestellt? Warum ist das Leben so widersprüch-lich? Ich weiß es nicht. Ich vermu-te, dass sich alle Menschen – egal ob sie sich kennen oder nicht – mit ih-ren negativen Erlebnissen gegenseitig runterziehen.

Darum Brüder und Schwestern: Wenn wir etwas verändern wollen, dann hört dieses Zitat von Indira Gandhi: „Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln.“

Text und Fotos: BF

Eine Archäologie des Verbrechens

Pieke Biermanns Kriminalrepor-tagen sind harter Tobak, denn wovon die Menschen hier erzählen ist echt, wahrund auch wirklich passiert Opfer, Feuerwehrleute, Polizisten und Busfahrer erzählen vor allem von den Folgen der Gewalt, mit denen sie sich aus-einandersetzen müssen.

Das geht unter die Haut und ist eine informative Alternative zum gängigen Krawalljournalismus.

GJ

Buchtipp zum Thema:

Kiez

Er geht hin und schlägt ihn, unter Drogeneinfluss, zu Tode. Danach stellt er sich der Polizei, weil er weiß, dass sonst auch er getötet werden würde.

Engelbecken Hier traf ich mich zwei Jahre lang jeden Tag mit den selben Leuten, bis sie mich einfach so schlugen und mir mein Handy klauten. Seitdem kann ich niemandem mehr vertrauen.

Wassertor (KonAk) (Bild 1) Hier habe ich gearbeitet. Eines Tages ka-men vier Jugendliche rein und wollen die Laptops mitnehmen. Mit einem Handzeichen habe ich ihnen klar ge-macht, dass sie lieber weggehen sollten. Einer von ihnen zog sein Messer und zeigte damit auf die Laptops. Ich habe ihnen noch einmal versucht klar zu ma-chen, dass sie besser weggehen sollten.

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das coMing out einer schWester

Ich habe mir diese Frage schon häufiger gestellt, weil meine Familie von dieser Fragestellung betroffen ist: Was würde ich tun, wenn mein Sohn ankäme und mir sagte: „Mama ich lie-be einen Mann.“ Ich würde vielleicht keine Luftsprünge machen, aber ich würde es akzeptieren. Auf alle Fälle bräche für mich keine Welt zusam-men. Er bleibt ja weiterhin mein Sohn. Schade nur, dass es immer noch Menschen gibt, die das nicht so locker sehen.

Meine lesbische Schwester hatte es sehr einfach. Meine Eltern meinten damals nur zu ihr: „Wir möchten nicht, dass du beim Essen am Tisch mit ihr rumknutschst.“ Aber das durften mein Freund und ich auch nicht. Ihre Freundin hatte es da nicht so einfach.

Sie ist 18 und seit einem halben Jahr mit meiner Schwester zusammen. Davor hatte sie eine zweijährige Beziehung mit einem Jungen, merkte dann aber, dass sie sich doch eher zu Frauen hinge-zogen fühlt. Ich habe mich mit ihr über ihr Coming-Out unterhalten.

Wie und wann habt ihr deinen Eltern von euch erzählt?

Gar nicht, meine Eltern haben es mit-bekommen, oder besser gesagt: Sie haben uns erwischt, als wir uns innig geküsst haben.

Wie haben sie reagiert?

Mein Vater fand es gar nicht schlimm, er war bloß enttäuscht, dass ich ihm nichts gesagt habe. Aber meine Mutter ist total ausgerastet. Für sie ist eine Welt zusammengebrochen. Am Anfang war es sehr schwer, sie davon zu über-zeugen, dass es jetzt so ist, und dass wir beide uns lieben, egal was die Anderen sagen.

Wie ist die derzeitige Situation? Hat sie es denn akzeptiert?

Ja, jetzt ist das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir wieder viel besser. Sie hat gesehen, dass ich der-selbe Mensch geblieben bin. Ich bin immer noch ihre kleine Tochter. Nur mit einer Frau an meiner Seite.

Akzeptiert sie deine Freundin?

Ja. Das Verhältnis zu meiner Mutter hat sich positiv verändert. Gott sei Dank. Es war manchmal ganz schön anstren-gend, „zwischen den Stühlen“ zu sitzen.

Also könnt ihr eure Liebe jetzt – auch in der Familie – leben?

Ja, denn wie schon gesagt, wir lieben uns und es ist sch…egal, was andere dazu sagen!

Na, dann wünsche ich euch weiter-hin alles Liebe, und dass ihr noch vie-le Jahre so glücklich seid. Danke für das Gespräch.

Danke und Bitte - habe ich gern ge-macht. Ich wollte noch allen, die den Artikel lesen, sagen: Schämt euch nicht, dass ihr lesbisch oder schwul seid, es ist keine Krankheit. Es ist etwas ganz normales und jeder Mensch auf Erden hat das Recht, zu lieben und geliebt zu werden.

Anonyme Verfasserin

Hoffentlich wird mein Kind nicht lesbisch oder schwul. Das hoffen mit Sicherheit viele Eltern. Aber mal ehrlich, was wäre denn so schlimm daran? Es ist doch trotzdem ihr Kind und bleibt derselbe Mensch, oder?

lieben und leben

Winter 200810

buchtipp „aM i blue?”

„Am I blue? 14 Stories von der anderen Liebe“ In der Reihe „Reality“ des Ravensburger Buchverlages er-scheinen Bücher mit den Titeln „Ghetto Kidz“, „Die Welle“, „Cold Turkey“ und auch „Am I blue?“ 14 Stories von der anderen Liebe“. Herausgeberin Marion Dane Bauer versammelt in diesem Band Ge- schichten aus dem und über das Leben junger Menschen.

Sie sind auf der Suche nach sich selbst, sie fühlen sich als Außenseiter, sie sind anders. Wegen der Hautfarbe (in „Sommerfreundinnen“), wegen einer anderen Religion („Wir könnten ge-

nauso gut Freundinnen sein“), aber eben auch, und das ist hier das Thema – wegen ihrer Liebe zum gleichen Geschlecht.

Jungen lieben Jungen, Mädchen lieben Mädchen. Ob und wie sie lernen, da-mit umzugehen, davon erzählen diese vorsichtigen Geschichten. Und das ist eine der angenehmsten Eigenschaften dieses Buches: es verzichtet auf Krawall, Skandal und großes Getöse. Behutsam schildern die Autorinnen und Autoren die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und nehmen uns mit in deren Welt. Auch wenn Hass, Gewalt und Diskriminierung klar benannt

werden, konzentriert sich der Blick dennoch stets auf die Figuren. Und die erzählen uns, wie es ist, das Coming-out: immer unterschiedlich, immer an-ders und immer wieder neu.

Deshalb ist „Am I blue?“ ein interes-santes Buch – für Fremde, Freunde und Familie, und für einen selbst. Die amüsante Antwort auf die Frage nach der Bedeutung des Titels „Am I blue?“ findet sich übrigens in der ersten Story des Buches. Im Nachwort informie-ren die Autorinnen und Autoren über sich selbst und die Entstehung ihrer Geschichten.

Wir verlosen 1 Exemplar von „Am I blue?“. Schreibt eine E-Mail an:

[email protected] mit dem Betreff: blue?

Infos zum Buch:

Taschenbuch: 256 SeitenRavensburger Buchverlag; Auflage: 1 (Januar 2000)ISBN-10: 3-473-58125-9 ( zehnstellige ISBN bis 31.12.2006)ISBN-13: 978-3473581252(dreizehnstellige ISBN seit 01.01.2007)Herausgeberin: Marion Dane BauerÜbersetzerinnen: Nina Schindler, Volker Lenk

Mehr Informationen im Internet unter:www.ravensburger.de

Die Erstausgabe erschien in den USA 1994 mit dem Titel „Am I blue? Coming out of Silence“.

Die deutsche Erstausgabe publizierte 1996 der Carl Hansen Verlag in Hamburg. 2000 folgt die Ausgabe des Ravensburger Verlages.

Quelle: www.ravensburger.de

lieben und leben

GJ

Winter 2008 11

Muay Thai (Thai = frei, Muay = Boxen) ist eine der ältesten Kampfsportkünste der Welt. Laut hist-orischen Schätzungen existiert Muay Thai seit 1560. Gesichert ist, dass Muay Thai von thailändischen Soldaten entwickelt wurde, die diese spezielle Form der Kampfkunst 1767 im Krieg zwischen Siam (Thailand) und Birma einsetzten. Muay Thai Boran (Boran = traditionell, alt) ist eine sehr komplexe traditionelle Kampfkunst. Sie wurde ständig weiter-entwickelt und so im Laufe der Zeit zu einer regulären Kampfsportart.

Wie funktioniert Muay Thai?

Wurden Schwert oder Speer während eines Kampfes unbrauchbar, setzten die Krieger ihre Beine, Fäuste und Ellenbogen ein. So spielen nicht nur der Einsatz unterschiedlicher Waffen, sondern auch die waffenlosen Techniken und die Art, sich zu bewegen, eine besondere Rolle. Denn Muay Thai-Kämpfer imitieren die Bewegungen verschiedenster Tiere, die im Training und auch in Wettbewerben in Formen zusammengefasst werden.

Über die Jahrhunderte entstanden Tier-formen, wie zum Beispiel Kranich-, Wasserbüffel-, Kampfhahn- oder auch Tigerform. Sie wurden für die aktuellen Stile und Kampftechniken des Muay Thai perfektioniert. Krabi Krabong (Kurz- und Langwaffen) bezeichnet das Kämpfen mit unterschiedlichen Arten von Waffen, wie zum Beispiel Krabi (Degen), Daab (Schwert), Plong oder Sri Sock (Stock), Ngauw (Stock mit einem kurzem Schwertaufsatz), Dung, Kaen, Mai Sun oder Loh (Schild).

Muay Thai wird offizielle Kampfsportart

1921 wurde der erste offizielle Ring eröffnet. Die Kämpfer

schützten ihre Hände mit Bandagen. 1929 wurden zum ersten Mal Boxhandschuhe eingesetzt. Der Tiefschutz bestand aus einer Kokosnussschale. Als Zeitanzeiger fungierte eine weitere Kokosnussschale. In die Schale wurde ein Loch gebohrt und diese dann in Wasser gelegt. Ging die Schale unter, wurde die erste Runde beendet. Heutzutage wird nach Uhrzeiten und Gewichtsklasse gekämpft: von 2 mal 2 Minuten bis maximal 5 mal 3 Minuten. Nach der Einführung fester Regeln etablierte sich Muay Thai nach dem Zweiten Weltkrieg als Kampfkunst und gewann an Bedeutung. Kritiker verurteilten den Vollkontaktsport als „Haudraufsport“ bis 1995, dem Gründungsjahr des Muay Thai Council (WMC). Der erste offizielle Titelkampf fand am 26. Juni 1995 statt. Wer Muay Thai im Einsatz sehen möchte, dem empfehle ich den Film „Ong Bak“ (2003) von Prachya Pinkaew.

Muay Thai: Techniken und Regeln

Stilistisch auffällige Merkmale des Muay Thai sind Ellenbogen, Knietechniken und das Clinchen. Die bekannteste Technik ist der Kick mit dem blanken Schienbein – meist auf den Oberschenkel oder den Rippenbereich. Je nach Profistufe und Reglement des Kämpfers können Knietritte in Richtung Kopf zulässig sein. Ebenfalls erlaubt ist es, den Kopf des Gegners mit den Fäusten in Richtung

Boden zu ziehen. Beim Clinchen halten sich die Gegner im Stehen fest und versuchen, sich gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dabei treten sie mit den Knien gegen den Oberkörper oder die Oberschenkel des Gegners.

Muay thai

Regeln bei Muay Thai

Dauer der Runden:

A-Klasse 5 mal 3 Minuten

B-Klasse 5 mal 2 Minuten

C-Klasse 3 mal 2 Minuten

D-Klasse 2 mal 2 Minuten

Erlaubte Techniken:

Knie-und Ellbogentechniken

Alle Tritttechniken mit dem

Fuß oder dem Schienbein

Alle Fausttechniken

Handrückenschlag

Festhalten des gegnerischen

Beins mit sofortiger Folgetechnik

Clinchen

Nicht erlaubte Techniken:

Kopfstöße

Nachschlagen wenn der Gegner

am Boden liegt

Schlag- und Tritttechniken gegen

den Hinterkopf

Kampfkleidung:

Tiefschutz

Kurze Hose

Boxhandschuhe (8 oder 10

Unzen)

Mundschutz

Boxbandagen

sport

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Winter 200812

geschMorte chaMpignons

Zutaten für 4 bis 6 Personen:

1 Schälchen Rucola (Raukensalat)•

300 g Champignons•

3 bis 4 Esslöffel Balsamico-Essig rosso (rot)•

1 kleine Zwiebel•

etwas Sonnenblumenöl oder Distelöl•

1 Esslöffel Senf (am besten Digonsenf)•

1 Esslöffel Honig•

Pfeffer, Salz•

Kochen mit Kids

Im September vor einem Jahr haben wir im Integrationshaus begonnen, Kochkurse für junge Erwachsene durchzuführen, die ihm Rahmen von Maßnahmen des JobCenters bei uns sind. Ihr werdet es nicht glauben: Nicht nur bei den Mädels, sondern auch bei den vielen Jungs erfreut sich der Kochkurs großer Beliebtheit (auch wenn sie alle nach dem Essen die Küche putzen müssen – gehört einfach dazu!).

Angefangen wird „von der Pike auf“, das heißt: je nachdem was die einzelnen Teilnehmer „drauf“ haben, beginnen wir mit einfacheren Gerichten wie Spaghetti mit Tomatensoße und es geht bis zu Menues mit Vor-, Haupt- und Nachspeise (z. B. Tomatencremesuppe, Indisches Curry-Huhn und „Kalter Hund“) nach internationalen Rezepten (wie türkische, deutsche, griechische, indische, arabische, italienische). Dabei finden viele Gespräche statt, bei denen man sich kennenlernen kann und vieles über die verschiedenen Kulturen der Menschen erfährt.

In absehbarer Zeit wollen wir einen Kochkurs für Kids zwischen 10 und 14 Jahren (vier Wochen lang einmal die Woche am Nachmittag) anbieten. Hierzu wäre es toll, wenn ihr euch bei uns telefonisch meldet, damit wir erfahren, wozu Ihr Lust habt.

Ruft doch einfach an unter: 25 29 25 42 und fragt nach Ulla.

auf Rucola mit Balsamico-Dressing

WeltKüche

Zubereitung:

Den Rucola waschen und gut trocken schleudern. Die Champignons mit Küchen- (Back)-Pinsel oder weicher Bürste reinigen (nicht waschen) und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel (darf gern eine rote sein) in ganz feine Würfelchen schneiden.

Etwas Öl in der Pfanne erhitzen, die Zwiebeln glasig andünsten und die Pilze mit Pfeffer und Salz gar schmoren.

Balsamico-Essig, Honig, Senf etwas Öl, Pfeffer und Salz nach Geschmack verrühren. Den Rucola auf dem Teller anrichten, darauf die warmen geschmorten Champignons verteilen und mit einem Esslöffel das Balsamico-Dressing darüber verteilen.

Guten Appetit

Winter 2008 13

Quelle: 20th Century Fox

Quelle: Flying Moon

Es gibt viele Gründe, warum man nach diesem Dokumentarfilm fröh-

lich und Energie geladen aus dem Kino dribbelt.

Der wichtigste jedoch: Er macht Mut und zeigt, dass aus Mut Möglichkeiten werden. Er führt uns glaubhaft vor, dass aus einem scheinbar naiven Traum Wirklichkeit werden kann: Kreuzberger Fußballerinnen vom BSV-Al-Dersimspor wollen gegen das ira-nische Frauenfußballnationalteam ein Freundschaftsspiel spielen – in der irani-schen Hauptstadt Teheran.

Ganz im Ernst. So dokumentiert auch der erste Teil des Films die ernsthaf-ten und zahlreichen Hindernisse, die Träume dieser Art nach sich ziehen können. Sie sind derart vertrackt, dass das Vorhaben mehrmals zu scheitern droht. Doch Marlene, die Kreuzberger

filMKritiKen

Linksverteidigerin und Ayat Najafi, ei-ner der beiden Regisseure, bleiben am Ball. Sie halten an ihrer Idee fest und fliegen im Vorfeld nach Teheran, um Unterstützer und Visa aufzutreiben. Was unmöglich scheint, gelingt – trotz aller kulturellen und politischen Hindernisse. Man mag es kaum glauben, als am Ende des Films tatsächlich beide Teams in Teheran gegeneinander antreten. Wie es dazu kommt, erzählt Marlene aus dem Off.

Die Kamera begleitet die Sportlerinnen in ihre sehr unterschiedlichen Leben-swelten in Berlin, Kreuzberg und in Teheran, Iran. Mit durchaus kriti-schem Blick zeigt sie die Verhältnisse, in denen Frauen im Iran leben. Das alles mit Leichtigkeit und Witz. Die O-Töne der Spielerinnen und ihre treffenden Kommentare bringen die ZuschauerInnen immer wieder zum

Lachen. Das Faszinierende an diesem Film sind jedoch der Mut und die Energie der Fußballerinnen beider Mann-schaften: „I do everything I want“.

Übrigens: den Energiekick gibts ab Ende November auch für zu Hause, wenn die Doku als DVD herauskommt.

Football Undercover oder „I do everything I want“

Juno ist eine Komödie über die 16jährige Juno McGuff (Ellen

Page), die ungewollt von ihrem besten Freund Paulie Bleeker (Michael Cera) schwanger wird. Statt einer Abtreibung oder das Kind selber aufzuziehen, kommt für sie nur eines in Frage: Zusammen mit ihrer besten Freundin Leah (Olivia Thirlby) guckt man sich Adoptionsanzeigen an. Schnell sind die richtigen gefunden: Vanessa und Mark Loring (Jennifer Garner und Jason Bateman), denen zum perfekten Glück nur noch ein Kind fehlt. Dennoch tauchen unerwartete Probleme auf…

Angeregt, durch das wirklich brillant geschriebene Drehbuch von Diablo Cody, bringt Jason Reitman diese Filmperle auf den Markt. Der Humor dominiert zwar den ganzen Film über, dennoch scheut dieses Werk weder Tiefgang noch Feingefühl.

Auch die Darsteller überzeugen: Hier ist allen voran die erst 21jährige und charmante Ellen Page zu nennen: Ihre Darstellung der Juno ist nicht nur überzeugend und natürlich

rübergebracht, sie ist schlichtweg grandios. Allison Janney und J.K. Simmons als Junos Eltern brillieren miteinander. So hat Allison Janney zwar viele Lacher auf ihrer Seite, aber J.K. Simmons sehr gute Darbietung erinnert einen leicht an Alan Arkin als drogensüchtigen Opa in „Little Miss Sunshine“. Auch die restlichen Darsteller (Olivia Thirlby, Michael Cera, Jennifer Garner und Jason Bateman) liefern ebenfalls allesamt überzeugende Leistungen ab.

Exzellent abgerundet wird der Film durch eine sehr gute Ausstattung: die Farben harmonieren prächtig miteinander und witzige Requisiten (super: das Hamburger– Telefon) runden das Bild ab. Ein weiterer großer Pluspunkt ist der wunderschöne und bewegende Soundtrack.

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Winter 200814

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Quelle: Constantin Film AG

Die Welle basiert auf dem gleich-namigen Roman von Morton

Rheu‘s Jugendbuchklassiker über ein Projekt, welches so in den 60er Jahren an einer amerikanischen Highschool wirklich passiert ist. Regisseur Dennis Gansel verlegte die Handlung ins heutige Deutschland.

Während einer Projektwoche muss der lässige Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) das Thema Autokratie übernehmen und wagt mit seinen Schülerinnen und Schülern einen Versuch: Ist eine diktatorische Herrschaft im heutigen Deutschland noch möglich? Schnell schließen sich der Bewegung „Die Welle“ mehre-re Schüler begeistert an, aber bald gerät „Die Welle“ außer Kontrolle: Es werden Schlägereien angezettelt und Schüler, die sich dagegen stellen,

Der erfolgreiche deutsche Kinder- buchautor Otfried Preußler

veröffentlichte bereits 1971 den Jugendroman „Krabat“. Aber erst mehr als 30 Jahre nach der Zeichentrickverfilmung kommt nun auch die erste „richtige“ Verfilmung ins Kino.

Als der junge Krabat (David Kross) eines Nachts unheimliche Stimmen vernimmt, folgt er diesen und landet in der Mühle des schwarzen Magiers (Christian Redl), der junge Burschen ausbildet und sie die schwarze Magie lehrt. Zu Anfang genießt er seine neu-en Fähigkeiten und verliebt sich in die junge Kantorka (Paula Kalenberg).

Als ihm Tonda (Daniel Brühl) aber das Geheimnis rund um die Mühle verrät, kommen ihm Zweifel und er versucht dem ein Ende zu setzen…

Gerade am Anfang wirken die ver-schiedenen Szenen nur lieblos an-einander gereiht, so dass kein richtiger Spielfluss aufkommt. Erst mit der zweiten Hälfte des Films ist ein Roter Faden erkennbar und

die Spannung baut sich systema-tisch auf. Die ansonsten gelunge-ne Inszenierung wird nur durch plastisch und künstlich aussehende visuelle Effekte unterbrochen. Gerade die Darstellung der Raben, sowie die hektisch gefilmte und geschnitte-ne Action-Sequenz in der Mitte des Streifens wirken wie Fremdkörper.

Der 18jährige Nachwuchschauspieler David Kross zeigt eine solide Darstellung, kommt aber an eini-gen Stellen ausgesprochen blass da-her. Daniel Brühl, Paula Kalenberg und Christian Redel wissen durchaus zu überzeugen. Trotz mangelnder visu-eller Effekte und zu langer Einleitung ist Regisseur Marco Kreuzpaintner ein durchaus ruhiges und düsteres Coming-of-Age-Drama gelungen.

werden ausgegrenzt. Nach zähem Beginn wurde das Tempo mit der Zeit erhöht. Dennoch wurden eini-ge Themen (Schüler berichten ihren Eltern über den Autokratiekurs) nur

am Rande angeschnitten und nicht zu Ende ausgeführt. Besonders er-wähnenswert ist die Aula-Ansprache von Jürgen Vogel zum Ende des Films.

In der Hauptrolle weiß Jürgen Vogel zu überzeugen, auch wenn es nicht seine Paraderolle ist. Bereits 1997 sah man ihn an der Seite von Christiane Paul in „Das Leben ist eine Baustelle“. Der restliche Cast ist größtenteils mit Nachwuchsdarstellern besetzt, die durchweg überzeugen können, wie z.B. Max Riemelt, Jennifer Ulrich und Frederik Lau. Max Riemelt be-wies bereits in „Napola“ unter der Regie von Dennis Gansel sein schau-spielerisches Talent.

Die Welle

Krabat

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Quelle: 20th Century Fox

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Winter 2008 19

iM intervieW: lara (6)

Lara ist 6 Jahre alt. Ihre Mutter ist Berlinerin, ihr Vater Holländer. Ihr Ur-Ur-Großvater war der letzte Droschkenkutscher Berlins. Lara wurde in diesem Jahr eingeschult.

Hi Lara!

Hallo.

Ich hab` paar Fragen an dich; geht ganz schnell; in Ordnung?

Okay.

Wann hast du Geburtstag?

Am 5. Mai.

Hast du Erinnerungen an die Zeit, als du noch klein gewesen bist?

Nein. Ich vergess immer alles ganz schnell.

Wie war s in der Kita?

Zuerst war ich in der „Buschgraben“-Kita. Dort hatte ich zwei Freundinnen. Das waren Schwestern. Dann war ich in der „Pittiplatsch“-Kita, da steht eine Eisbärfigur am Fenster. Am liebsten hab ich mit meiner Freundin - sie heißt auch Lara – „Barbie“ gespielt. Die Jungs haben immer Lego gespielt und mit den Steinen nach uns geworfen. Meine Freundin war Lara 2. Ich war Lara 3. Es gab vier Laras in der Kita.

Jetzt bist du in der Schule?

Ja, in der 1. Klasse. Über uns wird immer gelacht, weil wir die Kleinsten sind.

Was macht dir in der Schule am meisten Spaß?

Mit meiner Freundin spielen.

Du lernst auch noch holländisch. Bringt das mehr Spaß?

Ein bisschen.

Sag mal holländische Wörter.

Pus heißt Katze und Hond heißt Hund.

Warst du mal in Holland?

Ja. Zweimal als ich groß war und einmal als ich klein war.

Was ist der Unterschied zwischen Deutschland und Holland?

Der Unterschied ist: Da wird holländisch gesprochen und hier deutsch. Am schwierigsten in Holland ist, holländisch zu sprechen. Das muss man. Weil, da gibt es keine Deutschen.

Was ärgert dich?

Wenn Rick (Name von der Red. geändert) aus der 3. Klasse meine Freundin festhält und sie ärgert. Meine Freundin heißt Queen Ann. Manche sagen „Queenie“ zu ihr; andere sagen „Queen Ä“.

Ist sie verknallt in Rick?

Sie nicht; Anna (Name von der Red. geändert) ist verknallt in ihn. Und mich ärgert noch, wenn mein Bruder David seine Spielsachen auf den Rücken unserer Katze schmeißt.

Was ist dein Lieblingsbuch?

„Ponygeschichten“. Da ist ein Rätsel drin. Ich habe es gelöst. Die Antwort ist: „Ponyhof “.

Was ist deine Lieblingssendung?

„Die kleine Prinzessin“ und „Kim Possible“ im Kinderkanal.

Was willst du mal werden?

Zirkusartistin; auf jeden Fall im Zirkus arbeiten und den Leuten Kunststücke vorführen.

Danke für das Gespräch.

Text und Fotos: MM

3-generationen

Selbstportrait

Winter 200820

Lea ist 23 Jahre alt, und kommt aus Berlin. Im Sommer dieses Jahres hat sie nach drei Jahren Ausbildung und unzähligen Stunden des Paukens endlich ihre Gesellenprüfung abgelegt. Damit ist sie eines von zwei Mädchen in ihrer Klasse, die sich nun Zimmerin nennen dürfen. Die beiden Mädels waren mit ihren Ergebnissen unter den drei Klassenbesten.

Herzlichen Glückwunsch zur be-standenen Prüfung und deinem Ge-sellenbrief.

Dankeschön. (lacht)

Wie nennt man dich denn jetzt?

Zimmerin oder Zimmerergesellin.

Wo hast du deine Ausbildung ge-macht?

Ich habe eine schulische Ausbildung an einem Oberstufenzentrum ge-macht, das „Knobelsdorfschule“ oder auch „Oberstufenzentrum Bautechnik 1“ heißt. Die Ausbildung dort ist aber nicht rein theoretisch. Es gibt auch Werkstätten in der Schule. Es ist aber eine Ausbildung, die vom Senat getra-gen wird. Ich war also nicht in einem Betrieb, sondern wir haben mit der Schule Senatsaufträge gebaut. So hat-te ich immer Praxis und Theorie an der Schule.

Warum hast du deine Ausbildung genau dort und nicht woanders ge-macht?

Also einerseits habe ich vorher über das Arbeitsamt nach betrieblichen Ausbildungsstellen gesucht, dort wur-de mir aber gesagt, dass es für Frauen in diesem Beruf keine Ausbildungsplätze gäbe. Das fand ich natürlich blöd und habe mich trotzdem weiter erkundigt. So habe ich die „Knobelsdorfschule“

gefunden, wo sie sozu sagen „neu-tral“ sind. Außerdem war es mir wich-tig, dass an dieser Schule auch noch der eher traditionelle Holzbau betrie-ben wird und nicht nur Fertig- und Trockenbau, das ist dort anders als in den meisten Betrieben. Weil die Schule keinen Gewinn erwirtschaften muss, hat man dort mehr Zeit für das Traditionelle. Ich wollte das Handwerk gern richtig lernen, auch die alten Holzverbindungen. Ich wollte nicht immer nur möglichst schnell irgendwas fertig machen müssen.

War es einfach, dort einen Aus-bildungsplatz zu bekommen?

Ich musste einen Eignungstest ma-chen, und nachdem ich den be-standen hatte, wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingela-den. In den letzten Jahren gab es an der Schule sehr viele Bewerber um ei-nen Ausbildungsplatz. Im Moment sind die Bewerberzahlen in der Zimmerei aber zurückgegangen.

Warum hast du dich für die Ausbildung zur Zimmerin entschieden?

Weil ich gerne reisen möchte, woll-te ich etwas erlernen, was ich in verschiedenen Ländern der Welt aus-üben kann. Etwas, womit ich nicht nur auf die Sprache fixiert bin. Außerdem wollte ich gerne zum Bau. Ich finde es einfach sinnvoll, etwas aufzubauen, und es macht mir Spaß. So vieles wird kaputt gemacht, vieles ist bereits kaputt und ich wollte gerne etwas Positives lernen. Die Arbeit mit Holz liegt mir innerhalb der Bauberufe am meisten. Holz ist eher mein Werkstoff als Stein. Außerdem finde ich die lange Tradition des Berufes schön, und er hat sich immer bewährt. Es hat mir gefallen, et-was Handfestes zu machen, nicht etwas, wobei es etwa um Neue Medien geht. Was Solides! (lacht) Ein Handwerk ist ein Beruf, mit dem man viel anfangen und auf dem man aufbauen kann.

Gibt es noch viele Zimmerer, die traditionell arbeiten?

In Berlin und Brandenburg gibt es die traditionellen Aufträge ganz selten, in Süddeutschland schon eher. In ande-ren Ländern kenne ich die Situation nicht so genau. Tendenziell ist natür-lich auch der Holzbau industrialisiert, und es geht immer darum, möglichst viel für möglichst wenig Geld und in möglichst kurzer Zeit zu schaffen. Diese Einstellung lässt sich mit dem tra-ditionellen Holzbau so nicht vereinba-ren. In dem Bereich der Restaurierung gibt es aber ein Umdenken. Viele alte Fachwerkhäuser werden beispiels-weise restauriert. Im Moment mö-gen die Menschen Holz wieder ganz gerne. Es gibt Leute, die sich Häuser im Umland kaufen und es schön tradi-tionell haben wollen. Der Trend geht derzeit so ein bisschen weg von die-ser Fertighausgeschichte. Vielleicht entwickelt sich das in den nächsten Jahren nochmal anders.

iM intervieW: lea (23)

3-generationen

Winter 2008 21

Was hast du gemacht, bevor du mit der Ausbildung angefangen hast?

Direkt vor Ausbildungsbeginn war ich arbeitslos. Bis zur ersten Hälfte der 11. Klasse war ich auf dem Gymnasium. Als ich gemerkt habe, dass ich das zu dem Zeitpunkt nicht bis zum Abitur durchgehalten hätte, habe ich die Schule abgebrochen. Weil ich erstmal gar nicht

wusste, wie es weitergehen soll, habe ich verschiedene Praktika gemacht. Ein Praktikum habe ich bei einer Zeitung gemacht und dann ein ökologisches Jahr, danach habe ich eine Zeit lang auf einem Pferdehof gearbeitet. Dort bin ich auch mit dem Bauen das erste Mal so richtig in Berührung gekommen. Dann war ich für zwei Monate auf Island, wo ich auch mit Pferden gearbei-tet habe. Aber zwischendurch hatte ich immer wieder Zeiten, in denen ich nicht so richtig etwas gemacht habe.

Wie sah dann dein Arbeitsalltag aus, als du mit der Ausbildung angefangen hast?

Am Anfang gab es eine Einführungs-phase in der Schule. Dabei ging es dar-um, Grundsätze und Begrifflichkeiten

des Berufes zu lernen, damit man später weiß, wovon die Rede ist. Im ersten Lehrjahr war ich jeweils zwei Tage in der Woche in der Werkstatt und drei Tage pro Woche in der Schule. Es gab verschiedene Lernfelder, zu denen wir in der Schule und in den Werkstätten jeweils einen Kurs ge-macht haben. Da ging es um Holz-bau, Stahlbetonbau, Fliesen legen, Mauerwerk, Estrich und Trockenbau. So hat man alles mal durchlaufen und von jeder Hochbauart, bis auf das Dachdecken, ein bisschen Ahnung. Im zweiten und dritten Lehrjahr war ich immer drei Tage auf der Baustelle und zwei Tage in der Schule.

Wie war das Verhältnis zu den Meistern und den Kollegen?

Meine Klasse war schon ein ganz schön zusammen gewürfelter Haufen, da gab es sehr unterschiedliche Leute. Das war nicht immer einfach. Ich habe mit 20 Jahren die Ausbildung angefangen, die meisten waren eher so 16/17 Jahre alt, das hat man schon gemerkt. Generell gab es einen Klassenzusammenhalt, wie ich ihn aus der zehnten Klasse kann-te, mit allen positiven und negativen Seiten.

Das Verhältnis zu den Meistern war eigentlich gut. Klar wird einem ge-sagt, was man machen soll. Wenn man das dann nicht macht, ist das schon blöd. Aber gerade mit den Meistern aus der Zimmerei konnte man auch immer reden. Sie haben einem zuge-hört und man konnte sich auch an sie wenden, wenn es mal Schwierigkeiten gab. Generell gilt aber auf dem Bau und in der Schule schon: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, das ist ein blöder alter Spruch, der aber dort seine Wahrheit hat. Darauf muss man sich einlassen. Das ist mir nicht immer leicht gefallen. Aber auf der Baustelle gibt es einfach diese Hierarchie und wenn man

damit nicht klarkommt, sollte man das, glaube ich, lassen.

Hast du damit gerechnet oder hat es dich überrascht?

Dass diese Hierarchie so stark ist, hat mich schon überrascht. Und ich hät-te nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde, damit umzugehen. Aber dass es so sein würde, war mir eigentlich schon vorher klar.

Was ist für dich das Wichtigste, was du durch die Ausbildung gelernt hast?

Einerseits habe ich Techniken gelernt. Aus zwei linken Händen sind zwei rechte geworden. Ich fühle mich gene-rell kompetenter darin, etwas mit den Händen zu machen, ob es nun darum geht, ein Regal anzuschrauben oder ei-nen Dachstuhl zu bauen. Andererseits habe ich gelernt, mich besser durch-zusetzen und mehr Selbstbewusstsein bekommen. Ich habe gelernt, darauf zu vertrauen, dass ich Sachen kann, und diese dann auch zu machen. Es ist gut, Sachen einfach anzupacken, ohne vorher lange über Vor- und Nachteile nachzudenken. Daraus wird dann auch immer etwas.

Was war für dich als Frau in der Ausbildung besonders?

Ich glaube, dass man sich als Frau mehr durchsetzen muss. Einem Jungen wird das Schneiden mit der Kreissäge von Anfang an zugetraut. Ich musste es immer erstmal beweisen, es richtig machen, bevor die Leute mir geglaubt haben, dass ich es kann. Es liegt viel-leicht auch daran, dass einem als Frau häufig die Vorerfahrung fehlt. Jungen haben oft vorher schon mal etwas gebaut oder sind mit Maschinen kon-frontiert worden. Das ist bei Mädchen eher nicht so. Ich habe damit, bis ich neunzehn war, auch gar keine

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Erfahrung gehabt. Man hat einfach mehr zu lernen, in derselben Zeit. Und man darf sich nicht von komischen Sprüchen beeindrucken lassen.

Wie viele Mädchen gab es in deiner Klasse?

Das hat gewechselt, eine hat aufge-hört und dann ist eine andere dazu- gekommen. Aber insgesamt waren es drei Mädchen.

Was sollte man für die Ausbildung zum/r Zimmer/in mitbringen?

Man sollte natürlich Interesse für den Beruf mitbringen. Es bringt generell nichts, etwas zu machen, wozu man gar keine Lust hat. Ein paar körper-liche Fähigkeiten braucht man viel-leicht auch noch. Aber wenn man das

wirklich machen will, wenn es einem Spaß macht und man überzeugt davon ist, dann ist alles andere egal. Denn alles andere kann man lernen. Ich glaube, die Überzeugung ist einfach das Wichtigste.

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Text und Fotos: LM

Ich hatte am Anfang kein dickes Fell, aber auch das kann man lernen, man darf einfach nur nicht aufgeben. Wie immer im Leben. (lacht)

Wie geht es jetzt bei dir weiter?

Ich möchte jetzt gerne losgehen. Deswegen überlege ich, mich selbst-ständig zu machen und dann mit einem Bus loszufahren, mit meinem Freund zusammen, der auch Zimmerer ist. Dann schauen wir, wo wir unterwegs Arbeit finden und bauen können. So genau weiß ich auch noch nicht, wie das funktioniert, ob es besser ist, sich einfach als Arbeitnehmerin einstel-len zu lassen oder ein Reisegewerbe anzumelden.

Danke für das Gespräch.

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Heinz Meerwald wurde am 17. November 1911 in Berlin geboren. Er wuchs im Prenzlauer Berg auf. Nach der Schule lernte er Kupferschmied in der Firma Otto Steinberg in Friedrichshain. Später arbeitete er als Schweißer bei Borsig in Henningsdorf. Er qualifi-zierte sich weiter („Konstruktion, Kalkulation“) in der Beuth- Schule am Potsdamer Platz. Dort erlebte er den Ostberliner Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953; russische (sowjetische) Panzer ge-gen Berliner Arbeiter. Seine Schule wur-de nach „Westen“ verlegt: Kreuzberg. Hier wurde er Berufschullehrer. 1973 ging er in Rente. Heinz Meerwald (nach zwei Weltkriegen und minde-stens sechs verschiedenen Währungen) lebt jetzt in Beuaregard, einem Stadtteil von Wriezen, ganz nah an der Oder. Die Heimat seiner jüngst verstorbenen Frau wurde sein zu Hause. Zurzeit pro-biert er etwas Neues: mit Ton, einem Werkstoff, mit dem er fast nie gearbei-tet hat, will er die Büste seiner gelieb-ten Frau Alma nachbilden und auf ihr Grab stellen. Ich lernte Heinz Meerwald bei einer Familienfeier kennen. Wir fan-den schnell zueinander, weil wir beide den humankommunistischen Gelehrten Franz Mehring verehren. Heinz Meerwald ist ein feiner Mensch. Als der nun 97jährige mir das „Du“ anbot, hat mich das gerührt: „Ja, ist mir eine Ehre“. Das folgende Gespräch fand im Sommer im Oderbruch statt. Ich bat ihn, mir ei-nige Bilder von sich für KONTRAST mitzugeben, was er bereitwillig tat (sie-he Interview). Ich nahm die Fotografien und versicherte: “Brauchst keine Angst zu ham, ich geh sorgsam damit um“. Darauf Heinz: „Meinste in mei‘m Alter hatma vor irjendwat noch Angst?“

Lieber Heinz. Was sind deine ersten Erinnerungen?

Mein Langzeitgedächtnis bringt mich in die Zeit des ersten Weltkrieges. (1914-1918). Ich sehe uns auf dem

iM intervieW: heinz (97)

Balkon sitzen, im vierten Stock unse-rer Mietwohnung in der Islandstrasse im Prenzlauer Berg. Mein Vater war im Krieg und wurde kurz vor Paris verwundet. Nach sei-ner Genesung im Lazarett war er wieder daheim. Der Krieg ging auch ohne ihn weiter, die Versorgung der Bevölkerung wurde schwieriger und Vater zog über die Dörfer zum Hamstern und Kartoffeln stoppeln. Manchmal kamen Gendarmen und besch lag na h m-ten das mühsam Erworbene. In guter Erinnerung ist mir noch der Kohlrübenwinter 1918, denn da bekam ich zu meinem Geburtstag eine mit einer Lakritzstange gekrönte Kartoffel-Kohlrübentorte. In diesem Jahr kam ich in die Schule. Die Eltern hatten mir sogar eine Schultüte mitgegeben. Woher sie die wohl hatten?

Der schönste Tag war stets der Sonnabend. Da nahm mich Mutter mit zum Markt in der Wiechertstraße. An manchen Ständen kannte man sie schon als stetige Kundin und so be-kam ich oftmals was Leckeres. Auch ein Pferdeschlächerstand war dabei, hier be-kam Mutter Markknochen, die sie für schmackhafte Brühen aufkochte. Aber wir schoben viel Kohldampf. Ohne die Schulspeisung hätten wir immer hun-gern müssen.

Erinnerst du dich an politische Ereignisse dieser Zeit?

Die Zeit war für uns sehr aufregend, zumal man von Revolution sprach. Besonders gut erinnere ich mich an das Jahr 1918, der Kaiser hatte abgedankt, ei-ne Republik mit einem Präsidenten hatte sich gebildet. Auch an das Jahr 1920 er-

innere ich mich ganz genau. Ein Gegner der Republik, ein General von Seeckt wollte eine Militärdiktatur errichten. Zu diesem Putsch stiftete er einen altpreu-ßischen Bürokraten namens Kapp an. Mit dem Freikorps, das waren ehema-lige Soldaten – heute würde man sagen Söldner – ließ er die Regierung auflösen. Die Minister und der Präsident flohen nach Süddeutschland. Kapp spielte den Kanzler; das Volk lehnte sich dagegen auf und ein Generalstreik wurde beschlos-sen, von den Gewerkschaften komman-diert. Arbeiterschaft und Beamte mach-ten ebenfalls mit. Dann kam der sozi-aldemokratische Reichswehrminister Noske mit reg-ierungstreuen Truppen und been-dete den Spuk. Ich erwähne diese Geschehnisse, weil ich sie hautnah erlebt habe. Nämlich auf dem Schulhof in der Driesener Straße – im Prenzlauer Berg. Ich war damals bereits zehn Jahre alt und für einen Jungen, der von seinem Vater, einem der Arbeiterklasse nahe-stehendem Denker, immer mitgenom-

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men wurde, wenn politische Ereignisse anstanden, also war ich praktisch sowas wie aufgeklärt.

In diesen Tagen im März fuhren Lastwagen mit Soldaten auf unseren Schulhof. Die Soldaten wurden in unse-rer Schule einquartiert. Wir Schüler wur-den auf andere Schulen in der Nähe ver-teilt. Das waren meine ersten Eindrücke von den politischen Veränderungen in Deutschland.

Zuvor hatte mich Vater schon einmal mitgenommen zu einer Veranstaltung im Lustgarten, der zwischen dem Dom und dem damaligen Schloss liegt. Auf der Versammlung waren tausende von Menschen und auf einem Sockel stand ein schwarz gekleideter Mann und hielt eine Rede. „Das ist Karl Liebknecht“, sagte mein Vater.

Später haben Filme wie „Im Westen nichts Neues“ und „Panzerkreuzer Potemkin“ mein politisches Verständnis geprägt.

Wie kam es zu Deiner Berufswahl?

Als Schüler war ich immer ein Träumer. Ich wollte Weltreisender werden. Oder Ruinenausgräber – der Begriff „Archäologe“ war noch nicht in mei-ne Gedankenwelt vorgedrungen. Aber mein Vater entschied, dass ich ein Handwerk lernen sollte. So mus-ste ich Kupferschmied lernen. Das wa-ren vier schreckliche Jahre, während derer das Bonmot „Lehrjahre sind kei-ne Herrenjahre“ eisern beherzigt wur-de. Wir wurden hart angepackt und or-dentlich ausgebeutet. Ich musste zum Beispiel mit einem Karren zu Fuß von Friedrichshain bis nach Charlottenburg laufen, um unsere Waren auf dem Markt zu verkaufen. An heißen Sommertagen blieb der Karren manchmal im heißen Asphalt stecken. Trotzdem hat diese Zeit das Bewusstsein der Willensstärke

in mir hervorgerufen–Angefangenes auch zu vollenden. Diese Eigenschaft ist bis heute präsent. Nach der Lehre wur-de ich arbeitslos. Das kann sich die heu-tige Jugend nicht mehr vorstellen. Man hatte ja überhaupt kein Geld. Ich hat-te mich für die, vom Arbeitsamt ausge-schriebenen Regulierungsarbeiten, an der deutsch-dänischen Grenze bewor-ben. Das bedeutete, mit dem Spaten zu arbeiten. Das klappte auch und meine erste „Weltreise“ konnte beginnen.

Hast Du Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg?

Jede Menge. Zum Beispiel Herbst 1943. Ich bin Sachbearbeiter für Arbeitsvorgaben an Werkzeug ma-chi-nen in einem Luftfahrtbetrieb. Die Bombardierung Berlins erforderte die Verlagerung von wichtigen Rüstungs-betrieben, in meinem Fall geschah das ins Sudetenland (Tschechien). Vor der Abreise wurde ich zum Oberchef geru-fen, ein Doktor Hägele, mit vielen Nazi-Abzeichen an seiner Uniform. Sein Aussehen, die Visage und das Gehabe hatte er dem Himmler abgeschaut. Er war kalt und unnahbar. Er sagte zu mir: Wenn ich Fehler machen würde, wür-de ich an die Front abkommandiert.

Natürlich gab es Fehler. Sie wurden mir in die Schuhe geschoben und ich wur-de abkommandiert. Dafür übernahm der Schwiegersohn von diesem Doktor Hägele meinen Posten.

In den letzten Kriegsmonaten wur-de ich schwer verwundet, bekam dafür auch einen Orden, der von den Soldaten „Fleischerorden“ genannt wurde.

Den Dank des Vaterlands bekam ich nach dem Krieg in Form von Genesungskuren. Eine dieser Kuren erlebte ich in Bad Mergentheim. Da kommt mir doch mit einem Trinkglas bewaffnet im Kurpark ein bekanntes Gesicht entgegen. Es war die Visage des Doktor Hägele. Ihm schien es sehr gut zu gehen. Er hatte die Entnazifizierung offensichtlich bestens überstanden. Im Gegensatz zur ehemaligen DDR, hat man bei uns die Entnazifizierung sehr, sehr großzügig gehandhabt; leider. Aber Jammern hilft nicht.

Text und Fotos: MM

Auf dem Balkon Islandstr. 2, Sommer 1924

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nah und fern

das: Istanbul ist in den heißen Monaten viel stärker mit Smog belastet als andere Großstädte.

In Istanbul gibt es viele Glaubens-richtungen: Die Mehrheit stellen natürlich die Muslime. Neben den sunnitischen Muslimen gibt es ca. 15 % bis 30 % Aleviten.

Istanbul hat ein mildes und feuchtes Seeklima. Die durchschnittliche Jahres- temperatur liegt bei 14°C. Der wärmste Monat ist der Juli, mit durchschnittlich 23°C, der kälteste der Januar mit 5°C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 698 mm. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Dezember mit durchschnittlich 122 mm (zum Vergleich: in Berlin: 355mm), der geringste im Juli mit 19 mm(in Berlin: 489mm) im Mittel. Konkret bedeutet

Istanbul setzt sich aus einem euro- päischen und einem asiatischen Teil zusammen. Somit ist Istanbul die einzige Metropole, die auf zwei Kontinenten liegt und eine dreitausendjährige Geschichte hat. Sie ist heute das Kultur- und Wirtschaftszentrum der Türkei.

Die Stadtgrenzen umfassen eine Fläche von 1.538,77 km². Die Metropolregion Istanbul hat eine Fläche von 5.220 km² ,und ist damit fast doppelt so groß wie Berlin.

istanbul

Galata Köprü

Eminönü Meydan

Eyüpsultan Camii

Meine Stadt heißt Istanbul. Hier leben rund zwölf Millionen Menschen. Wenn man von Istanbul nach Berlin-Tegel kommt und dann mit dem Bus fährt, denkt man: Hier ist ja kein Mensch auf der Straße, so als wäre Berlin ist eine leere Stadt.

Winter 200826

nah und fern

im Jahre 1898 übergeben. Gleich daneben stehen 3 Obelisken: Dikilitaş, Örmeli Sütun und Yilanli Sütun. Einer davon (Dikilitaş) wurde aus Ägypten

importiert und 1490 vor Chr. durch den Pharao Tutmoses III. im ägyptischen Luxor vor dem Karmak-Tempel zum Gedenken des Sieges in Mesopotamien aufgestellt.

Auf alle Fälle sollten Neuankömmlinge in Istanbul als Erstes den „Galataturm“ (Galata Kules�) besuchen. Der 1348 er-Galata Kules�) besuchen. Der 1348 er-) besuchen. Der 1348 er-baute Turm ermöglicht einen wunder-baren Blick über das Marmarameer, das Goldene Horn sowie den Bosporus und erlaubt außerdem eine einmali-ge Aussicht auf die Skyline der Stadt.Auch Sehenswürdigkeiten (Museen, Basare…) gibt es in Istanbul ohne Ende. Einige davon werden wir im nächsten Heft vorstellen.

Text: Tuana und MM / Fotos: Tuana

Zu der evangelischen und katholischen Gemeinde kommen viele andere christliche Gemeinschaften, darunter z.B. die traditionsreiche orthodoxe Richtung. Deshalb existieren von allen Religionen verschiedene Gotteshäuser. Die bekanntesten sind die “Hagia Sophia“ (Aya Sofya) und die “Blaue Moschee“ (Sultan-Ahmed). Die „Hagia Sophia“ war zur byzantinischen (oströmischen) Zeit eine Kirche und wurde nach der osmanischen Eroberung im Jahre 1453 eine Moschee. Heute dient sie als Museum. In der „Blauen Moschee“ wird der Glaube bis heute - auch für Besucher erlebbar – praktiziert. In kurzer Entfernung von der Blauen Moschee befindet sich die Zisterne (Yerebatan Sarnici), die heutzutage für

Kunstausstellungen genutzt wird. Sie wurde im 6.Jahrhundert erbaut und diente der Wasserversorgung.

In unmittelbarer Nähe befindet sich der „Deutsche Brunnen“. Dieser achteckige Brunnen ist ein Geschenk des deutschen Kaisers Wilhelm II. an den Sultan Abdülhamit II. Er wurde in Deutschland gefertigt und bei einem Staatsbesuch des Kaisers

Galata Kulesi

Haydarpasa

Kiz Kulesi

Deutscher Brunnen

Blaue Moschee (Sultan Ahmet camii)

Yerebatan Sarnici (Zisterne)

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Im Rahmen der Bundesinitiative "Vielefalt tut gut" sollte in Fürstenwalde die Füßgängerunterführung, die zwei Stadtteile miteinander verbindet, gestaltet werden. Nach über einem Jahr Planung und unzähligen Vor-Ort-Besuchen, um Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt zu führen, war es soweit - am 13.07.2008 fuhren 4 Freunde, bewaffnet mit 1200 Sprühdosen, nach Fürstenwalde.

Und hier ist das Ergebnis:

fürstenWalde1200 dosen farbe

nah und fern

Winter 200828

Text: SW/Fotos: Merle Hadtstein

Kens - WSK, AW

Faxe - WSK

Dike - MGS, GFA

Senil - IWS

Die Writer, die sich das Wahnsinnsziel gesetzt hatten, die 700-800 m² des Tunnels ink. aller dazugehörigen Flächen zu gestalten, waren:

nah und fern

Winter 2008 29

V E R F S H K I R C B A A F D V X V V OE E G Ö P Z R W M B U J D K D D D G W LR K R A Z H H O X A C D B A R T I K E LA J S A Ö K S F F N H Y X X F T D A L KN A J F N S D F O N T V C F P D H Y T GA S A F O S Q I C C I N F O B O X B K SY S D G N I T U O H P Y J O X B R W Ü FQ F J B L A X A A G P Q X S F W E F C CV C Y Z R Q Y X L A D G V B E E D C H HD S Z E I K A S E T I E S B E W A Ä E CJ A N I S G G K A T U S F D G L K Ö L CÖ E G K A A A S D K O N T R A S T G J UG D G D K R E U Z B E R G D H J I G K RH J U G E N D L I C H E D F E J O D F RA S D J F S D S F F I L M S Z E N E B Y

rätsel

rätselecKe

WortsucheKontrast, Kreuzberg, Kiez, Info, Redaktion, Jazz, Buchtipp, Infobox, Outing, Artikel, Jugendliche, Weltküche, Curry, Webseite, Veranstaltung, Filmszene, Generation

bilderrätsel

6 5 1 3 2 42 4 5 99 4 3 7 5 8

4 6 71 7 9 6 4 3 2

3 6 76 2 5 8 1 3

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7 5 67 3 4 2

71 6 4 2

5 7 24 8 63 6 1

sudoKu

leicht

schwer

Finde die 6 versteckten Fehler im unteren Bild!

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Interview- Maja und die Glaubensfrage

Die Geschichte des Mehringplatzes

Der schwarze Deutsche- Ein Streifzug durch Berlin

Dezember 2007Vom Kiez für den Kiez

Dezember 2007Vom Kiez für den Kiez

Das Magazin rund um das Hallesche Tor

1POSITIV DENKEN!Interview mit einem Obdachlosen

WOLFHARD SCHULZEInterview mit dem Leiter der KMA

VERANSTALTUNGSKALENDERWas ist los am Mehringplatz

Ein Projekt der Kreuzberger Musikalischen Aktion e.V.

HerausgeberNurettin Gündüz

ChefredakteurinGesine Jüthner (GJ)

RedaktionMetin Erol (ME)Bela Fischer (BF)Ulla GreinkeStefan Kolodseike (SK)Luise Meier (LM)Matthias Mildner (MM)Canan Opitz (CO)Gunda TenteTuanaSascha Woschnik (SW)

LektoratBenjamin BürgerUlla GreinkeJanice KunischChristiane Lutz

Layout und Grafik

Grafische LeitungAdina-Paloma DutzSascha Woschnik

DesignBenjamin BürgerAdina-Paloma DutzStefan KolodseikeJörg Wiechers

SchriftsatzBenjamin BürgerAdina-Paloma DutzStefan KolodseikeSascha Woschnik

Cover DesignBenjamin BürgerStefan Kolodseike

BildredaktionStefan Kolodseike

FotosBenjamin BürgerBela FischerMerle HadtsteinLuise MeierMattias MildnerMerlin Nadj-TormaCanan OpitzTuana

AnzeigenleitungAnke DrobotTerah Weleba

Wir bedanken uns beiTwentieth Century Fox of Germany GmbHConstantin Film AGFlying Moon Filmverleih GbRRavensburger AGPendragon VerlagChroma Drukarnia

IntihausIntegrationshaus am MehringplatzJugendetageFriedrichstraße 1, 10969 Berlin

Tel.: 030 25292540Fax.: 030 25292541E-Mail: [email protected] Nr. 1

Dezember 2007

Ausgabe Nr. 2 April 2008

Ausgabe Nr. 3 August 2008

Positiv Denken- Interview mit einem Obdachlosen

Wolfhard Schulze- Interview mit dem Leiter der KMA

Motz- der Laden

Graffiti- Die Ansichten eines Sprühers

Der Schenkladen- Besuch vor Ort

Absinth- ein kulturhistorische Essay

Qualifizierung zur Stadtteilmutter für erwerbslose Frauen aller Nationalitäten in Friedrichshain-Kreuzberg

siebenmonatige Schulung mit Zertifikat•Themen: Grundkenntnisse zur kindlichen Entwicklung, Erziehungsfähigkeit stärken, Sprachentwicklung / •Zweisprachigkeit, die gesunde Entwicklung von Kindern fördern, nachbarschaftliche Hilfen aufbauen und vieles andere mehr rund um die FamilieMAE – Maßnahme mit Aufwandsentschädigung in Höhe von bis zu 180,00 € monatlich, gefördert vom •JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg

Weitere Informationen unter:

t.a.m. – Treffpunkt und Beratung Wilhelmstraße 115 / Ecke Puttkamer Straße, 10963 Berlin

Tel.: 030 261 19 91 Im Internet: www.dw-stadtmitte.de, E-Mail: [email protected]

Ulrike Koch (Dipl. Sozialpädagogin), Verantwortliche für das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V. über die Stadtteilmütter:

Das erfolgreiche Projekt „Stadtteil-mütter“ in Neukölln – initiiert vom Diakonischen Werk Neukölln – sporn-te uns dazu an, ein ähnliches Konzept für den Bezirk Friedrichshain-Kreuz-berg zu entwickeln. Träger ist auch hier das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte e.V. – anerkannt durch Ju-gend- und Familienarbeit und andere soziale Projekte, zu denen u.a. der Treffpunkt am Mehringplatz (t.a.m.) gehört.

Unser interkulturelles Konzept rich-tet sich an erwerbslose Mütter aller Nationalitäten, die sich durch eine erfolgreiche Teilnahme an der Schu-lung qualifizieren können, und dafür auch ein Zertifikat erhalten. Nach Ab-schluss der Qualifizierung besuchen die Stadtteilmütter Familien in ihrer Nachbarschaft und geben ihr Wis-sen rund um Erziehung, Bildung und Gesundheit weiter. Pro Familie versu-chen sie, zehn Gesprächstermine zu vereinbaren. Ziele dieser Gespräche sind vor allem mehr Erziehungskom-petenz durch Information, Prävention sowie der Schutz und die Förderung von Kindern, die in sozial benachtei-ligten Familien aufwachsen.

Vor Ort informieren, bestärken und motivieren die Stadtteilmütter die El-tern, ihre Kinder aktiv zu fördern. So helfen sie zum Beispiel dabei, die Ent-wicklungsmöglichkeiten eines Kindes vor dem Schuleintritt zu verbessern. Die aufsuchende Familienarbeit er-möglicht den Kontakt zu Familien, die sonst nur schwer zu erreichen sind. Unser Projekt fördert also Eltern und Kinder, aber eben auch die berufliche Integration erwerbsloser Mütter. Die Qualifikation zur Stadtteilmutter er-

öffnet grundsätzlich die Möglichkeit zu einer Honorartätigkeit oder einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Wer Stadtteilmutter wird, erarbeitet sich Kompetenzen, die für den Eintritt in das Erwerbsleben von Bedeutung sind. Dazu gehören die regelmäßige Teilnahme an der Qualifizierungsmaß-nahme, die Aneignung von Wissen sowie die angemessene Auseinan-dersetzung mit bestimmten Themen in einer Gruppe.

Die Stadtteilmütter für Friedrichshain-Kreuzbergund ihre aufsuchende Familienarbeit

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