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Konversion im Allgäu Herausforderung – Wandel – Chance www.standort.allgaeu.info

Konversionsbroschüre Allgäu

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Die Konversionsbroschüre Allgäu gibt einen Überblick über die aktuelle Bundeswehrreform, die Auswirkungen im Allgäu und die Aufgaben des Konversionsmanagements.

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Page 1: Konversionsbroschüre Allgäu

Konversion im AllgäuHerausforderung – Wandel – Chance

www.standort.allgaeu.info

Page 2: Konversionsbroschüre Allgäu

Inhaltsverzeichnis | 02 Vorwort | 03

Um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können, wurde in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen und Landkreisen ein Konversionsmanagement bei der Allgäu GmbH eingerichtet. Im Fokus der Arbeit des Konversionsmanagement liegen sowohl die einzelnen Bundes- wehrstandorte als auch die gesamte Region Allgäu. Es gilt die betroffenen Gemeinden zu unterstützen, Kontakte zwischen den Standorten herzustellen, Nutzungskonzepte zu entwickeln und zu überprüfen sowie Synergieeffekte durch die gemeinsame Bearbeitung auf überregionaler Ebene zu erreichen und zu nutzen. Die vorliegende Broschüre gibt einen Einblick in den aktuellen Stand des Konversionsprozesses im Allgäu. Neben den Planungen und Maßnahmen der Allgäu GmbH werden u.a. die einzelnen Standorte im Detail beleuchtet. Seit Bekanntgabe der Reform haben sich alle Akteure im Allgäu engagiert und zielgerichtet am Konversionsprozess beteiligt. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft zusammen weitergehen, um die Herausforderungen der Konversion zu bewältigen und deren Chancen zu nutzen.

im Allgäu sind vier Standorte von der Bundeswehrreform 2011 betroffen. Neben den Standorten in den kreisfreien Städten Kempten und Kaufbeuren, die vollständig geschlossen werden, erfolgen an den Standorten Füssen und Sonthofen deutliche Personalreduzierungen. Diese einschneidenden Maßnahmen wirken sich stark auf die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung im Allgäu aus. Dabei sind nicht nur die einzelnen Gemeinden, sondern die gesamte Region und deren zukünf- tige Entwicklung zu berücksichtigen. Es ist die Aufgabe des gesamten Allgäus, die Auswirkungen der Bundeswehrreform an den einzelnen Standorten anzugehen und gemeinsam zu bewältigen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Geschäftsführer (Sprecher) Allgäu GmbH: Klaus Fischer

Vorsitzender des Aufsichtsrats Allgäu GmbH: Gebhard Kaiser

Bundeswehrreform 201104-05

Standort Kaufbeuren08-09

Standort Füssen08-09

Ansprechpartner19

Standort Sonthofen06-07

Standort Kempten10-11

Der Konversionsprozess im Allgäu14-18

Page 3: Konversionsbroschüre Allgäu

Bundeswehrreform 2011 | 04 Bundeswehrreform 2011 | 05

Konversion – Blick auf Deutschland

26. Oktober 2011: Bekanntgabe des Stationierungskonzepts durch das Bundesministerium der VerteidigungSchließung von 31 Standorten und Reduzierung von 33 Standorten auf weniger als 15 Dienstposten (diese Standorte werden nicht mehr als Standorte geführt) Signifikante Reduzierung von 90 Standorten (Reduzierung um mehr als 50% oder mehr als 500 Dienstposten)Abbau von zivilen und militärischen Stellen von bisher 281.500 Dienstposten auf 197.500 Senkung der durchschnittlichen Verteilung von Dienststellen in den einzelnen Bundesländern von 3,4 auf 2,4 Dienstposten pro 1000 Einwohner

Konversion – Blick auf Bayern

Schließung der Standorte Fürstenfeldbruck, Kaufbeuren und PenzingVerkleinerung auf weniger als 15 Dienstposten: Bamberg, Deggendorf, Kempten, Regensburg, Traunstein und Würzburg Signifikante Reduzierung: Altenstadt, Amberg, Bayerisch Eisenstein, Donauwörth, Erding, Füssen, Hammelburg, Manching, München, Roth, Sonthofen und UntermeitingenVerringerung von 50.700 Dienststellen auf 31.000

Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011

Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011

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Standorte Dienstposten

8 Standorte mit 15 – 100 Dienstposten

4 Standorte mit 101 – 500 Dienstposten

13 Standorte mit 501 – 1.000 Dienstposten

6 Standort mit mehr als 1.000 Dienstposten

Bundeswehrreform 2011

Schließung

Verkleinerung

Signifikante Reduzierung

Konversion – Blick auf das Allgäu

Überdurchschnittliche Belastung des Allgäus durch die BundeswehrreformStreichung von 63 % aller Dienstposten in Kempten, Kaufbeuren, Füssen und SonthofenReduzierung von 4.520 auf 1.686 Stellen Gänzliche Schließung der Standorte Kaufbeuren und Kempten Enorme Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch den Abzug der Soldaten und Zivilbeschäftigten sowie den Wegfall von Lehrgangs- teilnehmernNegative Auswirkungen auf die gesamte Region durch die Schließung des Standorts Penzing sowie die Reduzierung von Altenstadt, Unter- meitingen und Kleinaitingen aufgrund ihrer Nähe zu den Landkreisen Ostallgäu und UnterallgäuFreiwerden von Liegenschaften des Bundes im Allgäu mit einer Fläche von rund 286 Hektar

Schließung

Verkleinerung

Der Begriff Konversion leitet sich von dem lateinischen Wort „conversio“ ab, was so

viel wie Umwenden oder Umkehr bedeutet. Im städtebaulichen Sinn ist in diesem Fall

u.a. die Umwandlung oder der Rückbau von militärisch genutzten Flächen zu verstehen.

Diese Umwandlung ist ein Prozess, der im Normalfall mehrere Jahre in Anspruch nimmt.

Deutschlandweite Standortschließungen nach Dienstpostengrößenordnung

Dienstpostenveränderung nach Bundesländern

Page 4: Konversionsbroschüre Allgäu

Standort Sonthofen | 06 Standort Sonthofen | 07

Standort SonthofenSonthofen hat seit 2009 circa 2.000 Dienstposten verloren. Diesen Verlust zu kompensieren

wird nicht nur eine Leistung der Kommune, sondern der ganzen Bevölkerung sein.

1. Bürgermeister Christian Wilhelm

Daten Stadt Sonthofen

Gesamtfläche: 46,60 km²

Zugehörigkeit: Landkreis Oberallgäu

Einwohnerzahl: 21.311 (Stand: 30.06.2013)

Militärische Historie

Grüntenkaserne · 1938: Erbauung als „Ritter von Leeb-Kaserne“ · 1945: Besatzung durch Franzosen und anschließend US-Amerikaner · 1956: Einzug der Bundeswehr und Aufstellung der Fernmeldeschule mit einer Fernmeldekompanie · 1957: Einzug des Feldzuglehrbataillons · 1962: Einzug des Gebirgsartilleriebataillons 225 · 1964: Umbenennung in „Grüntenkaserne“ · 1964/65: Einzug der 2. und 3. Kompanie des ABC- Abwehrlehrbataillons

Jägerkaserne · Erbauung: 1930er Jahre · Fertigstellung: 1936 · Nutzung durch Gebirgs-Jägerregiments-99 der 1. Gebirgsdivision der Wehrmacht · Nach 2. Weltkrieg Beherbergung der Stadt- verwaltung Sonthofen bis 1952 (danach Fertigstellung des Rathauses) · 1. April 1956: Aufstellung des Feldzugausbildungs- bataillons · 1. Juli 1956: Bildung des ersten Arbeitsstabs für ABC-Abwehr · 1964: Verlegung der ABC-Abwehrschule in die Jägerkaserne und Umbenennung in ABC- und Selbstschutzschule

Generaloberst-Beck-Kaserne · 1934: Errichtung durch NSDAP (als NSDAP Ordensburg Sonthofen) · Nach 2. Weltkrieg zunächst unter französischer Besatzung, danach US-amerikanische Besatzung · 1956: Übergabe an die deutsche Führung, Umbenennung nach Generaloberst-Ludwig-Beck · 1964 bis 1972: Heeresunteroffizierschule I (HUS I) · Bis 2009: Aus- und Fortbildung von Feldjägern sowie als Stabsdienst der Bundeswehr (danach Verlegung nach Hannover)

Stärken

Überregionales ErschließungsnetzAufwertungsoffensive InnenstadtFreiraumkorridore Talraum Iller und OstrachTopographie und Lage (Tor zu den Hochalpen)Innerstädtische FreiräumeWegenetz Rad und Wandern

Stand des Verfahrens

Integriertes Städtebauliches Entwicklungs- konzept (ISEK) gemäß §171b BauGb

Entwicklungspotentiale

Verbindung der Stadtquartiere und Verknüpfung mit der InnenstadtStadtentwicklung und QuartiersaufwertungGewässer und TalräumeZugänge zur LandschaftVerbindung von GrünräumenSchwerpunktsetzung Stadtentwicklung: Wohnen und Bildung

Herausforderungen

Trennwirkung durch Verkehrsinfrastruktur und KonversionsflächenDezentrale innerstädtische EntwicklungInnerstädtische WohnumfelddefiziteAbgetrennte und degradierte Flüsse, fehlende Erlebbarkeit der MühlbächeWenig GrünstrukturenVerkehrsbelastung der KnotenpunkteEingeschränkte Erschließungsqualität der Innenstadt

Sonthofen 1.120 Signifikante Reduzierung 590

3./ABC Abwehrregiment 750 H Auflösung

ABC- und Selbstschutzschule H ABC- und Selbstschutzschule SKB

Leichte ABC-Abwehrkompanie 110 H Auflösung

Leichte ABC-Abwehrkompanie 120 H Auflösung

Sportfördergruppe der Bundeswehr SKB Sportfördergruppe der Bundeswehr SKB

Weitere Dienststellen Zentrum Brandschutz der Bundeswehr IUD

Weitere Dienststellen

Auswirkungen durch die Reduzierung der Bundeswehr

Auflösung der Grünten- und Jägerkasernen, Standortverwaltung/Dienstleistungszentrum, Schließung voraussichtlich 2018 [gemäß Bundesministerium 2012] Konversionsfläche 33 ha (davon 12 ha Jägerkaserne, 19 ha Grüntenkaserne, 2 ha STOV)Voraussichtliche Freigabe der Flächen: 2018

Tabelle: Dienstpostenveränderung in Sonthofen (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)

Page 5: Konversionsbroschüre Allgäu

Standort Kaufbeuren | 08

Standort KaufbeurenDer Verlust des Arbeitgebers Bundeswehr trifft uns als wirtschaftlich schwächste

kreisfreie Stadt Bayerns ganz gewaltig. Kaufbeuren muss die Konversionsflächen zur

Schaffung von Arbeitsplätzen nutzen.

Oberbürgermeister Stefan Bosse

Daten Stadt Kaufbeuren

Gesamtfläche: 40,03 km²

Zugehörigkeit: Kreisfreie Stadt

Einwohnerzahl: 41.570 (Stand: 31.12.2012)

Stärken

Reichhaltige Kultur- und FamilienangeboteQualifikations- und AusbildungsmöglichkeitenZukunftsträchtige und nutzungsgerechte InfrastrukturLage innerhalb der Europäischen Metropolregion München (EMM)Wirtschaftsfreundliche Einstellung der kommunalen Politik und VerwaltungINNOVA Allgäu Hightech-Park mit Technologie- transfer-Zentrum und Zentrum für Mikrosystem- technik

Stand des Verfahrens

Vorbereitende Untersuchung als städte- bauliche Entwicklungsmaßnahme zur Konversion (§ 165 BauGB) (im Prozess)

Herausforderungen

Niedrige Beschäftigungsdynamik in den Wachs- tumsbranchen und dem Dienstleistungsbereich Strukturwandel bei mehreren großen gewerblichen Arbeitgebern in der Vergangenheit Hohe Wettbewerbswirkung der umliegenden Handelsplätze Kein direkter Autobahnanschluss Militärisches Areal innerörtlich nur unzureichend für den Verkehr erschlossen Begrenztes Stadtgebiet für weitere Entwicklung von Gewerbeflächen und Infrastrukturmaßnahmen

Entwicklungspotentiale

Oberzentrum laut Landesentwicklungsprogramm (LEP) Integration in das Regionalbahnnetz der Deutschen Bahn mit kurzen Taktungen sowie leistungsstarkem ÖPNV im Regionalbusnetz des OVG Verfügbarkeit ausreichender Flächenreserven im Rahmen der Konversion (ca. 5% des Stadtgebietes) Ansiedlung einer Außenstelle oder kooperativer Forschungseinrichtungen der Hochschule Kempten Stärkungsmaßnahmen der Staatsregierung durch Behördenverlagerungen Verfestigung und Ausbau der FHVR- Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege – mit dem Fachbereich Finanzwesen inkl. Weiterbildung Fortführung der Flugsicherungsausbildung am Standort Kaufbeuren durch einen zivilen Anbieter und Öffnung der Ausbildungsstätten für nicht militärische Lehrgangsteilnehmer Großinvestition von HAWE Hydraulik SE in das Werk Kaufbeuren und evtl. Ansiedlung von Zuliefer- und Weiterverarbeitungsunternehmen

Standort Kaufbeuren | 09

Kaufbeuren 880 Auflösung 0

Technische Schule der Luftwaffe 1 L Auflösung

Bundeswehr-Dienstleistungszentrum WV Auflösung

Sanitätszentrum WV Auflösung

Militärische Historie

Fliegerhorst als Militärischer Standort seit 1934 (Kauf des Grundstücks und Baubeginn)

Bauphasen des Fliegerhorsts: NS-Zeit 1938, US-Nutzung 1945 – 1957, Bundeswehr 1958 – 2005)

Geschichte Fliegerhorst: · 1918: Erste Landung eines Luftfahrzeuges · 1934: Errichtung einer Verkehrsfliegerschule · 1938: Übernahme durch Wehrmacht – Flugzeugführerschule · 1945: Besetzung durch US-Streitkräfte · 1954: Aufbau technisches Ausbildungszentrum · 1956: Übernahme durch Luftwaffe (Technische Schule der Luftwaffe 1) · 2013: Zusammenfassung von TSLw 1 und TSLw 3 zum Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe (TAL) als „Außenstelle Süd“ (Bis 2017 Umzug nach Lagerlechfeld)

Auswirkungen durch den Abzug der Bundeswehr

Auflösung des Fliegerhorsts Kaufbeuren Schließung voraussichtlich 2017 [gemäß Bundesministerium 2012]Konversionsfläche 230 ha (215 ha im Stadtgebiet Kaufbeurens, 15 ha auf der Gemarkung der Gemeinde Ruderatshofen)Voraussichtliche Freigabe der Flächen: 2018 (Teilfreigaben sind früher denkbar)

Tabelle: Dienstpostenveränderung in Kaufbeuren (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)

[Zusätzlich entfallen die Dienstposten des Dienstleistungszentrum Kaufbeuren, welches auch für die Standorte Füssen, Sonthofen, Kempten

und Bodensee zuständig ist. Des Weiteren gehen die Lehrgangsteilnehmer mit einer täglichen Antrittsstärke von 600 – 1000 Personen verloren.]

Page 6: Konversionsbroschüre Allgäu

Standort Kempten | 10

Standort KemptenDie Konversion bringt für die Stadt Kempten – traditionelle „Wiege der Gebirgstruppe“

und jahrzehntelanger Bundeswehrstandort – große Herausforderungen mit sich. Diese

nachhaltig und bestmöglich zu meistern, wird ein wichtiges Stadtentwicklungs-Thema

der kommenden Jahre sein.

Oberbürgermeister Thomas Kiechle

Daten Stadt Kempten

Gesamtfläche: 63,28 km²

Zugehörigkeit: Kreisfreie Stadt

Einwohnerzahl: 64.625 (Stand: 31.12.2012)

Stärken

Wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt der Region AllgäuAusgewogenes ArbeitsplatzangebotInnovative Unternehmen (Global Player am Standort)Stabiler ArbeitsmarktGute InfrastrukturVielseitiges Kultur- und FreizeitangebotZentraler Hochschul- und Bildungsstandort

Stand des Verfahrens

Einleitung der städtebaulichen Entwicklungs- maßnahmen: Durchführung Vorbereitender Untersuchungen für die Gebiete „Berliner Platz“ und „Lazarett“ gemäß § 165 Abs. 4 BauGB

Herausforderungen

Begrenztes GewerbeflächenangebotAngespannter Wohnungsmarkt

Entwicklungspotentiale

Ausbau von GewerbeflächenStärkung als Hochschul- und ForschungsstandortBewältigung der demographischen und gesellschaftlichen HerausforderungenNeuordnung von Freiraum und BebauungGebäudenutzungErschließung des Knotenpunktes der Bundes- straßen (B12, B19) für freiwerdende Liegenschaften

Standort Kempten | 11

Auswirkungen durch den Abzug der Bundeswehr

Auflösung von Kreiswehrersatzamt (2014), Artilleriekaserne und Sanitätszentrum/Lazarett (2016), Bundeswehrdepot (2018) [gemäß Bundesministerium 2012]Konversionsfläche 22,5 ha (davon 1 ha Kreiswehrersatzamt, 16,5 ha Artilleriekaserne, 3,3 ha Bundeswehrdepot, 1,7 ha Sanitätszentrum/Lazarett)Voraussichtliche Freigabe der Flächen: 2014/2016/2018

Kempten 870 Auflösung 6

Kreiswehrersatzamt WV Auflösung

Fachsanitätszentrum ZSan Auflösung

Gebirgssanitätsregiment 42 ZSan Auflösung

Weitere Dienststellen Weitere Dienststellen

Tabelle: Dienstpostenveränderung in Kempten (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)

Militärische Historie

· Seit 1807: ständige Garnisonstadt (Ältester und traditionsreichster Standort Bayerns) · 1936: Erbauung der Prinz-Franz-Kaserne und Belegung durch 1. Bataillon des Infanterieregiments 91 (1993: Überführung in zivile Nutzung) · 1937: Erbauung der Artilleriekaserne durch die Wehrmacht (auch als Scharnhorstkaserne bekannt) und Belegung durch die 1. Abteilung des Artillerie- Regiments 27 · 1939 bis 1941: Erbauung von Heeres Nebenzeugamt · 1939 bis 1941: Entstehung des Standortlazaretts und Ausbau 1957 (Seiner Auflösung folgte 1980 das Sanitätszentrum 608 mit Facharztgruppen und einer Zahnarztgruppe) · 1961: Kreiswehrersatzamt · 1963: Bundeswehrfachschule (Auflösung 1996) · 1965: Verteidigungskreiskommando 612 „Allgäu“ (Auflösung 1994) · 1971: Errichtung eines Soldatenheimes

Einheiten ab 1956: · Fallschirmjägerbataillon 262 · Sanitätsbataillon 210 · Gebirgsartilleriebataillon 81 · Gebirgssanitätsbataillon 8

Page 7: Konversionsbroschüre Allgäu

Standort Füssen | 12

Standort FüssenDer Standort Füssen wird um circa 500 Dienstposten reduziert. Betrachtet man aber

die Personen, die mit den Dienstposten in Verbindung stehen, also Ehefrauen und Kinder,

dann wird Füssen zwischen 1.200 und 1.400 Menschen verlieren.

1. Bürgermeister Paul Iacob

Daten Stadt Füssen

Gesamtfläche: 43,50 km²

Zugehörigkeit: Landkreis Ostallgäu

Einwohnerzahl: 14.512 (Stand: 31.12.2012)

Stärken

Vielseitiges Angebotspotential im TourismusGroße KulturvielfaltSehr gute VerkehrsanbindungZukunftsfähige Energiekonzepte (u.a. Wasserkraft, Photovoltaik)60.000 m² voll erschlossene GewerbeflächenZertifizierte Gesundheitsregion

Stand des Verfahrens

Integriertes städtisches Entwicklungskonzept (ISEK) in Planung

Entwicklungspotentiale

Natur und LandschaftGesundheitswesenTouristischer und kultureller BereichVernetzungspotential im In- und Ausland

Herausforderungen

Unterdurchschnittliche Arbeitsplätze im hochqualifizierten SegmentFachkräftemangelAbwanderung junger Schulabgänger in die GroßstädteGeringes GewerbesteueraufkommenSehr hohes Preisniveau

Standort Füssen | 13

Auswirkungen durch die Reduzierung der Bundeswehr

Keine Auflösung von Kasernen, allerdings TruppenreduzierungKonversionsfläche 0 ha

Füssen 1.650 Signifikante Reduzierung 1.090

Gebirgsaufklärungsbataillon 230 H Gebirgsaufklärungsbataillon 230 H

Gebirgslogistikbataillon 8 H Gebirgsversorgungsbataillon 8 H

Sanitätszentrum ZSan Regionale Sanitätsversorgung ZSan

Weitere Dienststellen Weitere Dienststellen

Tabelle: Dienstpostenveränderung in Füssen (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)

Militärische Historie

· 1936: Errichtung der „Generaloberst-Bothmer- Kaserne“ durch die Wehrmacht · 1945: Übernahme der Liegenschaft durch die US-Streitkräfte (Umbenennung in „Burnette-Kaserne“) · 1958: Einzug der Bundeswehr in die „Jägerkaserne“ · 1964: Umbenennung in „Generaloberst-Dietl-Kaserne“ · 1995: Umbenennung in „Allgäu-Kaserne“ · Seit 2009: Umfangreiche Renovierungsarbeiten und Neubauten in „Allgäu-Kaserne“

Einheiten: · Ab 1970: Gebirgsartilleriebataillon 225 (Ab 2007 Umgliederung in Gebirgsaufklärungsbataillon 230) · Ab 1993: Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8 · Ab 2004: Umgliederung in Gebirgsbataillon 8

Page 8: Konversionsbroschüre Allgäu

Konversionsmanagement | 14

Der Konversionsprozess im Allgäu — ein Überblick

Konversionsmanagement | 15

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

2013

Mär

z -

Jun

13Informations- und Abstimmungsgespräche mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus Schwaben und dem Allgäu

Erste Gespräche zum Thema Fördermittelberatung mit den Konversionsstandorten

Oktober

November

Dezember

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Januar

2011

2012

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11

– Se

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2013

Verkündung der Bundeswehrreform 2011 durch den damaligen Bundesminister der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière

Allgäu Initiativ Konferenz (AIK) erarbeitet Forderungen zum Thema Konversion· Ankaufsrecht zu günstigen Konditionen der betroffenen Kommunen gegenüber der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben· Stärkung der öffentlichen Einrichtungen an den Standorten· Verbesserung der Verkehrsanbindung des Allgäus· Finanzielle Hilfen zur Um- und Neunutzung der Konversionsflächen· Schaffung der Möglichkeiten zur Einrichtung eines Konversions- managements

Kommunale Erwerbsinteressen müssen vorrangig vor einer Ausschreibung berücksichtigt werden. Der Bund muss aufsichtlich und haushaltsrechtlich sicherstellen, dass die BImA den Standortkommunen ein Ankaufsrecht zu günstigen Konditionen gewährt.

Übergabe des Förderbescheides und Bewilligung von Mitteln für ein Konversionsmanagement im Allgäu

Start des Allgäuer Konversionsmanagements

1. Sitzung Allgäuer Konversionsbeirat (Zusammensetzung: Bundeswehrstandorte Allgäu, Landkreise Ostallgäu und Oberallgäu, Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Regierung von Schwaben, Invest in Bavaria)

Einberufung von mehreren Sitzungen und Workshops zur Vorbereitung der Einrichtung eines Konversions- managements durch die Allgäu GmbH mit folgenden Vertretern: · Standorte Füssen, Kaufbeuren, Kempten, Sonthofen und Ruderatshofen· Landratsämter Ostallgäu und Oberallgäu· Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie· Regierung von Schwaben

· Abstimmungsgespräche mit betroffenen Kommunen sowie zuständigen Behörden und Ämtern · Besichtigung der Standorte · Aufbau von allgäuweiten und lokalen Arbeitsstrukturen · Erarbeitung und Definition von konkreten allgäuweiten und lokalen Projekten

Best-Practice Austausch zum Thema Konversion mit den Städten Pirmasens und Mannheim, Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, TU Kaiserslautern

Beitritt in den Arbeitskreis „Kommunale Zusammenarbeit Konversion“ in Vertretung der Allgäuer Standorte Begehung Landkreis Ostallgäu mit Invest in Bavaria zum Schwerpunkt- thema „Konversion und Flächen“

Vorbereitung und Abstimmung eines Projektförderantrags zum Thema „Standort- und Gewerbeflächenmanagement/-marketing“

2. Sitzung des Allgäuer Konversionsbeirates Erfahrungsaustausch Konversionsstandorte Sonthofen und Donauwörth

1. Allgäuer Konversionskongress in Sonthofen

Bewilligung des Projektförderantrags „Standort- und Gewerbeflächenmanagement in Verbindung mit einem Standort- und Gewerbeflächenmarketing im Rahmen des Konversionsmanagements Allgäu“

September 2012: Übergabe des Förderbescheides

Page 9: Konversionsbroschüre Allgäu

Konversionsmanagement | 17Konversionsmanagement | 16

Arbeitsbereiche und Projekte des Konversionsmanagements

1. Allgäuer Konversionskongress

Koordination und Unterstützung der betroffenen Kommunen

Abstimmung der verschiedenen Maßnahmen an den einzelnen Standorten Nutzung von vorhandenen SynergieeffektenUnterstützung bei konversionsbezogenen Themen (bspw. Sichtung von Angeboten und Ausschreibungen, Datenrecherche/ - Analyse)Vertretung der Allgäuer Standorte in bayern- und bundesweiten Arbeitskreisen

Erstellung des Allgäuer Konversionskonzeptes

Darstellung der Einzelmaßnahmen der Standorte und der allgäuweiten Maßnahmen des Konversionsmanagements im Rahmen einer Gesamtstrategie

Fördermittelberatung für die betroffenen Kommunen

Recherche nach Fördertöpfen zur Bewältigung der Konversion Recherche nach konversionsunabhängigen Fördertöpfen zur Stärkung der Standortentwicklung Unterstützung bei Antragskonzeption und Antragsstellung

Weiteres

Durchführung einer Grundlagenstudie über die regionalen Auswirkungen der BundeswehrreformDurchführung von themenbezogenen Veranstaltungen und Workshops

Standort- und Gewerbeflächenmanagement in Verbindung mit einem Standort- und Gewerbeflächenmarketing

Entwicklung und Optimierung regionaler WirtschaftsclusterDurchführung einer Standortkampagne zur Imagestärkung des Allgäus als attraktiven WirtschaftsstandortAufbau eines regional koordinierten FlächenmanagementsGewerbeflächenmarketing

Die Abstimmung zwischen Konversionsmanagement und den Allgäuer Bundeswehrstandorten sowie die Zusammenarbeit im Allgäuer Konversionsbeirat sind maßgeblicher Bestandteil des Konversionsprozesses. Gemeinsam konnten sich die Akteure auf folgende Projekte einigen, die seit Anfang 2013 umgesetzt werden.

Am 07. November 2013 führte die Allgäu GmbH auf dem Gelände der Jägerkaserne in Sonthofen den 1. Allgäuer Konversionskongress durch. Im Fokus der Veranstaltung standen Vorträge zu den aktuellen politischen Rahmenbedingungen zum Thema Konversion, der aktuelle Sachstand an den Bundeswehrstandorten im Allgäu sowie bundesweite Best-Practice Beispiele zu unterschiedlichen Konversionsthemen.

Ein intensiver Einblick in die verschiedene Herangehensweisen an die Konversionsproblematik wurde unter anderem an den Beispielen der Städte Sonthofen, Mannheim und Augsburg, des Baden-Airparks in Söllingen sowie einer Projektentwicklungsgesellschaft gegeben.

Circa 100 Teilnehmer diskutierten über das Thema Konversion. Die Veranstaltung soll in den kommenden Jahren zu sachspezifischen Themen fortgeführt werden.

Page 10: Konversionsbroschüre Allgäu

Konversionsmanagement | 19Konversionsmanagement | 18

Ihre Ansprechpartner im Konversionsmanagement:

Konversionsmanagement Allgäu GmbH

Axel Egermann Allgäuer Straße 1 87435 Kempten

Tel. +49(0)831/[email protected]

Impressum

Allgäu GmbH Gesellschaft für Standort und Tourismus Allgäuer Straße 1 87435 Kempten (Allgäu) Tel +49 (0) 831 – 575 37 30 Fax +49 (0) 831 – 575 37 33 e-mail: [email protected] |standort.allgaeu.info

S. 1 Allgäu – Würfel © Fotolia, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 2 Bundeswehruniform © kuhstadl

S. 4 Zaun © kuhstadl

S. 5 Bebauungsplan © kuhstadl

S. 6 General-Oberst-Beck-Kaserne © Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 7 Luftaufnahme Kasernen Sonthofen © www.Luftbild-Bertram.de, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 8 Fünfknopfturm © Stadt Kaufbeuren, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 9 Fliegerhorst Kaufbeuren © www.Luftbild-Bertram.de, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 10 Rathaus Kempten © Stadt Kempten, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 11 Luftaufnahme Kasernen Kempten © www.Luftbild-Bertram.de, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 12 Kloster Sankt Mang © Stadt Füssen, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 13 Eingang Allgäu-Kaserne © Allgäuer Zeitungsverlag GmbH

S. 14/15/16 Bauzeichnungen © kuhstadl

S. 17 Allgäu – Würfel © Fotolia, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 18 Flugzeug © Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl

S. 19 Allgäu – Turm © iStock

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat.

Martha SchedelAllgäuer Straße 1 87435 Kempten Tel. +49(0)831/5753722 [email protected]

Erfahrung — sammeln, austauschen, erweitern

Veranstaltungen:

Informationsgespräche zu Fragen der strukturellen Entwicklung Konversion – Regierung von Schwaben und OberbayernTagung Wirtschaftsflächen der Zukunft Konversion (Heidelberg)Konversion als Motor der Stadtentwicklung (München)Militärische Konversion – erfolgreich gestalten (Berlin)Konversion – Zwei Seiten einer Medaille (Marktoberdorf)

Erfahrungsaustausch:

Besuch von Konversionsprojekten in Leipheim, Pirmasens und SindelfingenAustausch mit Konversionsmanagements (Stadt Mannheim, TU Kaiserslautern, Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz)Erfahrungsaustausch Bundeswehrstandorte Sonthofen-Donauwörth

Arbeitsgruppen:

Netzwerk bayerische Konversionsmanagements der bayerischen LandesentwicklungArbeitsgruppe Kommunale Zusammenarbeit KonversionNetzwerk schwäbischer Regional- und Konversionsmanagements der Regierung von SchwabenSteuerkreis Konversion Kempten

Vorbereitung von Kooperationsprojekten:

Invest in Bavaria – Durchführung einer Begehung des Landkreises Ostallgäus mit Schwerpunkt auf den Kommunen Ruderatshofen, Füssen, BuchloeIdeenwettbewerb zur Nachnutzung des Textilareals in Füssen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg

Ein wichtiger Baustein in einem erfolgreichen Konversionsprozess ist der ständige Austausch von Erfahrungen und Wissen zwischen Konversionsstandorten, zuständigen Behörden und Ämtern sowie beteiligten Projektbüros. Das Allgäuer Konversionsmanagement initiiert daher Treffen und Exkursionen zwischen betroffenen Akteuren im Allgäu, Bayern und Deutschland und nimmt selbst an Veranstaltungen teil:

Page 11: Konversionsbroschüre Allgäu

Allgäu GmbH Gesellschaft für Standort und Tourismus

Allgäuer Str. 1 - 87435 Kempten - Deutschland

Tel +49(0)831/5 75 37 30 · Fax +49(0)831/5 75 37 33

E-Mail [email protected] · standort.allgaeu.info