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Christliche Seniorenhäuser Konzept der Altenpflegearbeit in den Christlichen Senioren- häusern Lützeln

Konzept

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Konzept der Altenpflegearbeit in den Christlichen Senioren- häusern Lützeln Christliche Seniorenhäuser

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Christliche Seniorenhäuser

Konzept der Altenpflegearbeit in den Christlichen Senioren-häusern Lützeln

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Hinweise:

Dieses Konzept ist mit Absicht allgemein gehalten worden. Detaillierte Beschreibun-gen aller nachstehend aufgeführten Bereiche sind im internen Qualitätshandbuch der Lebensgemeinschaft Christlicher Senioren dargestellt.

Wir verwenden aus Gründen der besseren Lesbarkeit durchgängig die männliche Form für Personenbezeichnungen (z.B. „Mitarbei-ter“ oder „Bewohner“). Diese gilt für beide Geschlechter.

GrundlegendesDer Name „Christliche Seniorenhäuser Lützeln“ ist die Dachmarke zur Außendar-stellung der damit verbundenen Einrich-tungen Lebensgemeinschaft Christlicher Senioren gGmbH, Stiftung Christliches Altenheim Lützeln und Wohnen & Service Lützeln GmbH.

Innerhalb dieses Rahmens wird die Arbeit der Altenpflege von der Lebensgemein-schaft Christlicher Senioren (nachfolgend LCS genannt) geleistet. Die Einrichtung gehört dem Diakonischen Werk der Evan-gelischen Kirche von Westfalen an.

Alleinige Gesellschafterin der LCS ist die Stiftung Christliches Altenheim Lützeln. Diese wurde 1964 gegründet und bietet gemäß der Satzung alten und gebrechli-chen Menschen „Aufenthalt, körperliche und geistlich-seelische Betreuung an“.

Das christliche Menschenbild mit Geist, Seele und Leib ist Maßstab der Arbeit in Lützeln. Daher soll die biblische Vorgabe für unser Handeln folgender Vers sein:

„Lasst uns nun, wie wir Gele-genheit haben, allen gegenüber das Gute wirken.“ Galater 6,10

Es ist uns, dem Vorstand, dem Geschäfts-führer und den Mitarbeitern, bewusst, dass wir im gesellschaftlichen Kontext leben und rechtliche Vorgaben beachten müssen. Aus diesem Grund wurden fol-gende Leitsätze formuliert, die Grundlage für die Arbeit sind:

1. Jeder Mensch ist von Gott gewollt und geliebt. Nur in der Bindung an Gott kommt menschliches Leben wirklich zur Entfaltung. Deshalb laden wir ein, mit Jesus Christus zu leben. Wir unterstützen die Teil-nahme unserer Bewohner an den biblisch orientierten Angeboten un-serer Einrichtung.

2. Wir respektieren jeden Bewohner mit seiner individuellen Lebensge-schichte - insbesondere auch seinen persönlichen Frömmigkeitsstil so-wie seine religiöse und konfessionel-le Prägung.

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3. Als von Gott geliebt hat jeder Mensch einen unendlichen Wert und eine unverlierbare Würde, die auch durch geistige, körperliche und psychische Beeinträchtigungen nicht gemindert wird. Deshalb ge-stalten wir unsere Pflege, Betreuung und Versorgung so, dass sich jeder Bewohner angenommen und getra-gen erlebt.

4. Mit unseren unterschiedlichen Be-gabungen, Erfahrungen und Quali-fikationen arbeiten wir haupt- und ehrenamtlich zum Wohle der uns anvertrauten Menschen als Dienst-gemeinschaft.

5. Die uns zur Verfügung stehenden Mittel setzen wir verantwortungs-bewusst ein und erbringen unse-re Leistungen zu einem möglichst günstigen Preis.

6. Innerhalb der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen arbeiten wir zuverlässig und einwandfrei mit dem Ziel, die Bewohner mit unserer Leistung zu-friedenzustellen.

Diese Leitsätze sind in dem Leitvers der LCS, der allen Mitarbeitern präsent ist, zusammengefasst:

Wir arbeiten als Dienstge-meinschaft wirtschaftlich und zuverlässig für von Gott gewollte und geliebte alte Menschen mit dem Ziel, dass sie sich angenommen und getragen erleben.

Die BewohnerFür die Bewohner der Altenpflegeeinrich-tung ist die LCS der individuelle Wohn- und Lebensraum. Dieser Tatsache wird Rechnung getragen, bei organisatori-schen, personellen und konzeptionellen Erwägungen, mit dem Ziel, dass die LCS ein Zuhause für alte Menschen sein kann.

Praktisch bedeutet dies, dass die Siche-rung der privaten Sphäre, die Unterstüt-zung bei der Bewältigung des Alltags und die Aufrechterhaltung der sozialen Kon-takte im Vordergrund der Arbeit stehen. Die Beachtung und Erhaltung der Selbst-bestimmung und der Selbstständigkeit je-des einzelnen Bewohners ist Ziel unserer vielfältigen Bemühungen. Es ist unsere Aufgabe, Voraussetzungen zu schaffen, dass die Bewohner sich getragen und an-genommen fühlen. Unser Wunsch ist für die hier wohnenden Menschen, dass sie ihre körperlichen oder geistigen Beein-trächtigungen akzeptieren und mit diesen sinnvoll leben können.

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Wir versuchen so viel Normalität wie möglich zu erhalten. Daher sind die Apartments ausgestattet mit den eige-nen Möbeln, an denen Erinnerungen hängen, für die oft lange gespart wurde und die Ausdruck der Individualität der Menschen sind. Um die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu erhalten, ist es uns wichtig, dass wir möglichst viele Dienstleistungen selbst anbieten können. Die Bewohner kennen also die Dienstleis-tungserbringer persönlich und dadurch wird die Kommunikation erleichtert. Nie-mand muss sich einem anonymen Unter-nehmen ausgeliefert fühlen; Absprachen können individuell geführt und Beschwer-den direkt angebracht werden.

Unsere Bewohner kommen aus der gan-zen Bundesrepublik. Aus diesem Grund halten wir Hotelzimmer für die Besucher unserer Bewohner bereit. Angehörige können diese zu einem günstigen Preis mieten.

Beim Einzug möchten wir uns mit den da-mit verbundenen Ängsten auseinander-setzen und beim Sterben möchten wir zur Seite stehen, soweit wir dies in Zusam-menarbeit mit den Angehörigen und den Seelsorgern leisten können. Dabei müs-sen wir - auch wenn dies schwerfällt - un-sere Grenzen (sowohl personell als auch psychisch) akzeptieren.

Die LCS hat eine gemischte Belegung von dementen, gebrechlichen und rüstigen Menschen. Sie verspricht den Bewohnern, dass sie in dem Apartment bleiben kön-nen, in das sie anfangs eingezogen sind. Es gibt weder einen gesonderten Pflege-bereich noch einen für gerontrisch verän-derte Personen. Wir glauben, dass dieses Nebeneinander ein Miteinander schafft, das Beziehungen und Verständnis für de-mente und bettlägerige Menschen wach-sen lässt, das Ressourcen der Rüstigen fordert und fördert und jeglicher Grup-penstigmatisierung vorbeugt. Auch dies bedeutet mehr Normalität im täglichen Leben. Es erfordert sowohl von rüstigen Bewohnern als auch deren Angehörigen die Auseinandersetzung mit schwierigen Lebenssituationen. Die tägliche Konfron-tation damit kann die Kraft des Einzelnen überfordern. Dieser Gefahr sind wir uns bewusst und suchen im Einzelfall befrie-digende Lösungen.

Die MitarbeiterDie Zufriedenheit von Bewohnern und Mitarbeitern bedingen sich gegenseitig. Die Mitarbeitervertretung und die Heim-leitung arbeiten zusammen.

Für die Mitarbeiter, in der Mehrzahl Frau-en, ist die LCS Arbeitsraum. Der Schicht-dienst, krankheitsbedingte Mehrarbeit und die psychische Belastung, die sich durch die Beziehung mit den Bewohnern

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eventuell ergeben, können Mitarbeiter überfordern. Die Heimleitung und die Lei-ter der einzelnen Bereiche bemühen sich, diese Erschwernisse zu erkennen und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter so zu or-ganisieren, dass sie möglichst konfliktfrei ist. Die Arbeitszeiten kalkulierbar zu ge-stalten, ist ein wichtiges Ziel; die Heimlei-tung und die Bereichsleiter wissen da um ihre Grenzen.

Soziale Kompetenz, unverzichtbar in der Arbeit mit und am Menschen, zeigt sich vor allem im sachlichen Umgang mit Kol-legen, in der Anerkennung der eigenen Grenzen und in der Fähigkeit, kollegiale Kommunikation auch zwischen den ein-zelnen Bereichen zu führen. Teamgesprä-che in vorgegebenen Zeitrahmen sind wichtiger Bestandteil der Arbeitszeit und als solche sinnvoll zu nutzen.

Mitarbeiter übernehmen Verantwortung für ihre Arbeit, nicht für einen Bewohner. Diesem verbleibt die Verantwortlichkeit im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst. Kann dieser Entscheidungen nicht mehr alleine treffen, so sind die Angehörigen und/oder Betreuer in der Pflicht, die Ent-scheidungen zu übernehmen. Daher sind die Bewohner, deren Betreuer oder Bevoll-mächtigte so weit wie möglich und gewollt mit einzubeziehen in die Pflegeplanung, Arztgespräche usw.

Die fachliche und soziale Kompetenz der

Mitarbeiter, professionelles Handeln und Denken wird durch ständige Schulun-gen und Weiterbildung gefördert, nicht zuletzt um zu erreichen, dass die spezifi-schen Belastungen, die vor allem im Pfle-gebereich oft genug zum „Ausbrennen“ oder gar zum Berufsausstieg führen, bes-ser verarbeitet werden. Transparenz und Offenheit ist der Heimleitung Verpflich-tung im Umgang mit den Mitarbeitern und sie wird von den Mitarbeitern unter-einander erwartet.

QualitätssicherungDie Leistungserbringung erfolgt nach vor-gegebenen Prozessen, nach festgeschrie-benen Pflegestandards und Arbeitsanwei-sungen. Dabei sind die Einhaltung dieser Vorgaben für alle Mitarbeiter verbindliche Arbeitsrichtlinien. Prozesse unterliegen ständigen Veränderungen und Verbes-serungen. Die Beteiligung an Verbesse-rungen und vorbeugenden Maßnahmen sind verpflichtend für jeden Mitarbeiter, ebenso die Vermeidung und Behebung von Fehlern und die Weitergabe von Be-schwerden. Dies geschieht immer im Rah-men der individuellen Verantwortlichkeit. Beschwerden sind ruhig und freundlich entgegenzunehmen.

Gesetzliche Vorgaben aller Art gewährleis-ten den ordnungsgemäßen Arbeitsablauf und sind für alle Mitarbeiter verpflich-tend. Die Bereichsleiter und die Heimlei-

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tung sind verantwortlich für die Bekannt-machung solcher Vorschriften und deren Einhaltung. Neue Mitarbeiter haben das Recht auf eine ausführliche, sorgfältige Einarbeitung. Alle Mitarbeiter haben das Recht auf Mitarbeitergespräche.

SeelsorgeDer Bereich der Seelsorge macht deutlich, welchen großen Stellenwert die ganz-heitliche Betreuung der anvertrauten Menschen in den Christlichen Senioren-häusern Lützeln hat. Zwei hauptamtli-che Seelsorger sowie ehrenamtlich tätige Menschen sorgen dafür, dass eine indi-viduelle, seelsorgerliche Begleitung und ein regelmäßiges Angebot stattfindet, das von vielen wahrgenommen wird.

Allmorgendlich findet nach dem Früh-stück im Speisesaal eine kurze Andacht statt, die auch über Lautsprecher in den Apartments empfangen werden kann. Darüber hinaus ist es möglich, ein per-sönliches Gespräch zu vereinbaren, um vertraulich verschiedenste Fragen zu be-sprechen.

Bald nach dem Einzug wird sich der Seel-sorger nach Möglichkeit neuen Bewoh-nern vorstellen. So kann ein kurzes, in-formelles Kennenlernen geschehen, denn geistliche Betreuung will sich, trotz aller Ansprechbarkeit, niemals aufdrängen und richtet sich immer nach den Wünschen

und dem Bedarf des Einzelnen. Die Mit-arbeiter des Seelsorgedienstes bemühen sich, Bewohner, die einen längeren Kran-kenhausaufenthalt aushalten müssen, auch dort zu besuchen.

Viele Bewohner dürfen wir bis zuletzt be-gleiten. Auch diese Phase versuchen die Seelsorger in Zusammenarbeit mit den Angehörigen, den Mitarbeitern der Pfle-ge und den ehrenamtlichen Mitarbeitern zu gestalten. Auf eigenen Wunsch und/oder des der Angehörigen findet dann in Lützeln eine Trauerfeier mit anschließen-der Beisetzung auf den nahen Ortsfried-höfen statt. Natürlich sieht sich die Seel-sorge auch als Bindeglied zwischen den Mitarbeitern der einzelnen Bereiche des Hauses. Die Gründer der LCS hatten ihre geistliche Heimat in den verschiedensten Brüdergemeinden Deutschlands. Im Haus selbst befindet sich eine Gemeinde dieser Prägung, die in gutem Einvernehmen mit den Kirchen und Gemeinden der evange-lischen Allianz des lokalen Bereiches „Hi-ckengrund“ steht.

PflegeDer Pflegebereich stellt einen Schwer-punkt der Arbeit der Lebensgemeinschaft Christlicher Senioren dar. Bewohner aller Pflegestufen werden in der LCS aufge-nommen und gepflegt.

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Alte Menschen, die vor dem Einzug in Lüt-zeln Weglauftendenzen zeigen, können nicht aufgenommen werden, da wir über keine geschlossene Abteilung verfügen.

Die Mitarbeiter des Pflegeteams verste-hen ihre Arbeit als Unterstützung der Bewohner. Auch sie sind, wie alle ande-ren Mitarbeiter, bemüht, das Leben der Bewohner so zu gestalten, dass diese sich zu Hause fühlen können. Sie werden die Ressourcen eines jeden Pflegebewohners erkennen und versuchen, diese nutzbar zu machen für den Bewohner selbst und für die Pflegenden. Wichtig ist ihnen da-bei die individuelle Begegnung und der differenzierte Umgang mit jedem einzel-nen Bewohner. Deshalb gestalten sie die Versorgung, Pflege und Betreuung des Einzelnen ganzheitlich. Das heißt für alle Mitarbeiter, dass sie die Bewohner in ih-ren speziellen Situationen begleiten, ihre Wünsche, Bedürfnisse und ihre Defizite beachten.

Dies gilt im Besonderen für die an Demenz erkrankten Personen, die sich häufig allein fühlen und aufgrund von Ängsten oder anderen Ursachen nicht zur Ruhe finden. Erfahrungsgemäß steigt bei demenzi-ell veränderten Personen das Bedürfnis nach körperlicher Nähe, Zuwendung und Trost; das Verhalten wird „zugeneigter“. Das Bedürfnis nach einem eigenen Apart-ment und der damit verbundenen Rück-

zugsmöglichkeit tritt in den Hintergrund. Daher ist für dieses Bewohnerklientel der Umzug in ein Doppelzimmer regelmäßig eine überlegenswerte Verbesserung.

Die Frage, ab wann eine an Demenz er-krankte Person in einem Doppelbett-Apartment besser aufgehoben ist, lässt sich nicht exakt beantworten. Unserem Verständnis nach hängt die Entscheidung von dem Krankheitsstadium und -verlauf des Einzelnen sowie dem gestiegenen Be-darf an pflegerischen Leistungen und so-zialer Betreuung ab. Dies sind Personen, die sich sowohl in einem weit fortgeschrit-tenen Stadium der Demenz befinden als auch vollständig immobil (bettlägerig) sind. Diese können „bedürfnisorientier-ter“ in einem Doppelbett-Apartment ge-pflegt und betreut werden.

Warum ist das so? – Mit jeder Aktion, die im Zweibett-Apartment stattfindet, ver-doppelt sich die Möglichkeit zur Anspra-che und Zuwendung für diese Bewohner. Dies ist bei jedem Besuch bzw. jeder Tätig-keit des Pflegepersonals, der Mitarbeiter des Sozialen Dienstes, der Seelsorge und der Hauswirtschaft und sogar bei den Tä-tigkeiten des Hausmeisters der Fall. Nicht zuletzt gilt dies auch für die Anwesenheit von Angehörigen und/oder Bekannten.

Wenn sich durch den fortschreitenden Prozess der demenziellen Veränderung die oben beschriebenen Umstände erge-

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ben, wird für die jeweiligen Bewohner ein Umzug geplant. In diese Entscheidungs-findung wird neben der Pflegedienst- und Wohnbereichsleitung auch der jeweilige Hausarzt bzw. Neurologe mit einbezogen. Selbstverständlich erfolgt im Vorfeld des Apartmentwechsels die Rücksprache mit den Angehörigen bzw. Betreuern.

Die Würde eines jeden Bewohners ist unantastbar.

Die LCS hat zwei Wohnbereiche mit je zwei Etagen. Jeder Wohnbereich hat eine Wohnbereichsleitung und mindestens 50 % der Mitarbeiter sind examinierte Pfle-gekräfte. Auf jeder Etage wohnen 28 bzw. 30 Bewohner, die mehr oder weniger pfle-gebedürftig sind. Jedem Wohnbereich ist ein festes Team zugeordnet, das im Sinne der ganzheitlichen Pflege arbeitet. Um eine möglichst häusliche Atmosphäre zu erreichen, gibt es auf allen Etagen eine Dienstküche und ein Wohnzimmer bzw. einen Wohnflur, wo etwa 10 pflegebedürf-tige Bewohner in einer Gruppe versorgt werden. In der Nacht werden die Bewoh-ner von zwei Mitarbeitern betreut, von denen in der Regel beide, mindestens aber ein Mitarbeiter eine examinierte Pflege-fachkraft ist.

Die Mitarbeiter der Nachtwache arbeiten ausschließlich in der Nacht und die im Tagdienst arbeiten nur ausnahmsweise

nachts. Grundlage unserer Arbeitsweise ist das Pflegemodell von Monika Kroh-winkel. Die Aktivitäten, Beziehungen und die existenziellen Erfahrungen des tägli-chen Lebens werden in die Pflegeplanung einbezogen. Selbstverständlich arbeiten die Mitarbeiter nach genau beschriebenen Pflegestandards und Arbeitsanweisungen. Diese sind allen Mitarbeitern zugänglich und bekannt, neue Mitarbeiter werden gemäß dem Einarbeitungskonzept damit vertraut gemacht.

Professionelle Pflege und Betreuung ist für die Mitarbeiter ohne Planung des Pfle-geprozesses nicht denkbar. Daher wird auf die Erstellung einer individuellen Pfle-geplanung für jeden pflegebedürftigen Bewohner große Sorgfalt verwandt. Diese Planung wird in regelmäßigen Abständen überprüft und fortgeführt. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass alle Pflege- und Betreuungsleistungen systematisch und nach genau festgeschriebenen Vorga-ben so dokumentiert werden, dass sie der Pflegeplanung entsprechen und der Pfle-geprozess nachvollziehbar ist.

Die Mitarbeiter der Wohnbereichsleitung und die Pflegedienstleitung sind für die Umsetzung verantwortlich und verpflich-tet, die dazu notwendigen Prüfungen und Kontrollen durchzuführen. Neben der Weitergabe von organisatorischen Informationen und Besonderheiten des täglichen Pflegealltags spielen Fragen der

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individuellen Umsetzung von aktivieren-der Pflege und der Förderung der Selbst-ständigkeit in den täglich stattfindenden Übergaben eine Rolle. Die Diskrepanz zwischen den Zielvorstellungen der Pfle-genden und den Wünschen der Bewohner wird verbalisiert. (Frau Müller möchte, obwohl sie dazu in der Lage ist, nicht zur Gymnastik gehen; auch Töpfern lehnt sie mit den Worten ab: „Ich hab mein Leben lang gearbeitet - mir reicht’s!“)

Nicht nur die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern, sondern auch die Kom-munikation mit Angehörigen und die Kooperation mit ihnen, den jeweiligen Haus- und Fachärzten, Therapeuten und Mitarbeitern des MDKs hat im Pflegebe-reich einen besonders hohen Stellenwert.

Sozialer DienstDer bereichsübergreifende soziale Dienst arbeitet Hand in Hand mit der Seelsorge. Die unterstützenden Prozesse des Sozia-len Dienstes sind sowohl für die Einrich-tung als auch für die Bewohner von großer Wichtigkeit – unter Umständen existenzi-ell. Dabei spielt das Wissen um die vielfäl-tigen Lebenszusammenhänge, in denen sich Menschen bewegen und wiederfin-den, immer wieder eine große Rolle, denn sie sehen den Menschen (Bewohner, An-gehörige und Mitarbeiter) als Individuum, die Einrichtung als Ganzes und beide im Kontext der Gesellschaft.

Der Seelsorger reflektiert die Gegeben-heiten, die Probleme im Lichte seiner geistlichen Ausrichtung, die klar im Leitbild festgelegt ist, holt die Bewoh-ner ab in ihrer Suche nach Sicherheit und Geborgenheit und stellt sich sehr bewusst mit ihnen der Frage nach der Zukunft. Auch die Vergangenheits-bewältigung ist ein Thema, das in der Seelsorge seinen Platz findet und dort aktiv gestaltet wird. Nicht im Gegen-satz, sondern sehr bewusst als Ergän-zung dazu legt der Soziale Dienst sei-nen Schwerpunkt auf die Gegenwart. Sie hat dem Leid, das naturgemäß in einer Einrichtung der Altenhilfe ge-häuft auftritt, etwas Frohes entgegen-zusetzen.

Die Soziale Arbeit hat die Probleme in ihrer „inter- und intrapersonellen Ganz-heitlichkeit“ zu analysieren, abzuwiegen und konkrete „diesseitige“ Lösungen zu finden. Hilfe zur Selbsthilfe wird dabei immer das Ziel der Sozialen Arbeit sein.

Konkret sind die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes insbesondere für den Prozess vor und während des Einzugs zuständig. Dabei beraten sie Bewohner und Angehö-rige ausführlich und geben Hilfestellung bei den verwaltungstechnischen und ganz praktischen Angelegenheiten. Während des Aufenthaltes in der Einrichtung stel-len sie die allgemeinen und die individuel-len Betreuungspläne für die Bewohner auf

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und sorgen für deren fachgerechte Um-setzung. Methoden sind sowohl die Ein-zel- und Gruppenbetreuung sowie andere sozialpädagogische Arbeitsweisen.

Mit der Heimleitung, den Seelsorgern und den Bereichen Pflege und Hauswirtschaft gestalten und/oder unterstützen die Mit-arbeiter besondere Aktionen, Events und gemeinwesenorientierte Öffentlichkeits-arbeit.

Hauswirtschaft Die Mitarbeiter des Versorgungsteams unterstützen durch die Organisation ihrer Arbeit den Leitsatz der Lebensgemein-schaft Christlicher Senioren. Dabei ver-stehen sie sich als Dienstleistungsteam in den Bereichen Versorgung (Küche), Haus-reinigung und Waschküche.

Das Ziel der Mitarbeiter in der Hausreini-gung ist es, die Bewohner darin zu unter-stützen, dass sie die LCS als ihr Zuhause erleben können. Daher bemühen sie sich, die Gemeinschaftsräume so behaglich wie möglich zu gestalten und sauber zu hal-ten. Dazu gehört auch die jahreszeitliche Dekoration dieser Räume. Die Bewohner gestalten ihre Apartments selbst. Dieser individuelle Wohnraum wird so gesäubert und in Ordnung gehalten, dass die Bewoh-ner sich darin wohl fühlen und die Eigen-art ihres Lebensraumes erhalten bleibt. Die Mitarbeiter des Reinigungsdienstes

sind sich bewusst, dass dieses Ziel nur mit Respekt vor der Persönlichkeit des Bewohners und in ständiger, freundlicher Kommunikation mit ihm zu erreichen ist. Mit dem Eigentum der Bewohner wird sehr sorgfältig umgegangen.

Die Waschküche ist in der LCS wichtiger Bestandteil der hauseigenen Dienstleis-tung. Das Wissen darum, wo und von wem die Wäsche gewaschen wird, ist ein Teil der Normalität des Lebens und Woh-nens eines Menschen. Das Gefühl, jeder-zeit in die Waschküche gehen und den Ge-ruch frisch gewaschener und gebügelter Wäsche riechen zu können, ist für die Be-wohner wichtig. Außerdem können Son-derwünsche flexibel gehandhabt werden. Dies und die ständige Kommunikation nicht nur beim Wäscheverteilen ist für die Mitarbeiter und die Bewohner ein Quali-tätsmerkmal. Beschwerden können vor Ort angebracht und kompetent von den verantwortlichen Mitarbeitern behandelt werden. Auch gelingt es den Mitarbeitern der Waschküche, noch vorhandene Kom-petenzen der Bewohner einzubeziehen (z.B. bei kleineren Reparaturen Hilfestel-lung und Ermutigung zu geben). Den Be-wohnern stehen außerdem Waschmaschi-nen, Trockner und eine Nähmaschine auf den Etagen zur Verfügung. Dadurch wird sowohl die Selbstständigkeit als auch die Selbstbestimmung von rüstigen Bewoh-nern gestärkt.

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In jeder Gesellschaft spielt die Speise-versorgung eine wichtige Rolle. Das Kü-chenteam weiß, dass dies für Menschen, deren Bewegungsradius durch Alter oder Gebrechlichkeit eingeschränkt ist, noch in vermehrtem Maße gilt, zumal die Mahl-zeiten, gemeinsam im Speisesaal oder in den Wohnzimmern auf den Etagen ein-genommen, feste Punkte im Tagesablauf darstellen und dadurch Hilfestellung zur Strukturierung des Tages werden.

Es ist wichtig, dass in der Einrichtung ge-kocht wird. Allein der Duft des Essens, der durch das Treppenhaus zieht, bedeutet wiederum ein großes Stück Normalität, regt die Sinne an, weckt Erinnerungen, bietet Grund zur Kommunikation. An-dererseits beeinflusst die Nahrungsauf-nahme in hohem Maße die Gesundheit. Diesem wollen die Mitarbeiter der Spei-senzubereitung Rechnung tragen und sind bemüht, das ihre zum Wohlbefinden der Bewohner zu tun. Es werden frische Produkte verarbeitet, auf die Beschaffung guter Produkte wird großer Wert gelegt.

Durch das alternative Wahlmenü und die Büffets morgens, mittags und abends wird die Selbstbestimmung der Bewohner un-terstützt und Kommunikation wird geför-dert. Der Bewohner wird als „Kunde“ sehr ernst genommen, daher gibt es - auch ein Stück „Normalität“ des Lebens - am Sonn-tag oder bei Festen „Sonntagsgeschirr“ und „-menüs“ und ein Kaffee-Kuchen-

Büffet am Wochenende. Die Gäste unse-rer Bewohner sind uns jederzeit herzlich willkommen und nehmen auf Wunsch an den Mahlzeiten im Speisesaal teil. Großer Wert wird auf die Dekoration gelegt, nicht nur bei den regelmäßigen, jahreszeitlich bedingten Festen, Aktionswochen und be-sonderen Events, die immer kulinarische Höhepunkte des Jahres sind.

Essen bietet immer Anlass zur Kom-munikation, daher ist es wichtig, dass die Bewohner Lob und Beschwerden an die Mitarbeiter persönlich herantragen, selbstverständlich auch Wünsche anbrin-gen und Diätberatung erhalten können. Fachlichkeit bezüglich der Essenszuberei-tung unter den Gesichtspunkten der al-tersgerechten Ernährung ist für das Team Verpflichtung.

Verwaltung, Technischer DienstAlle anderen Bereiche sehen ihre Arbeit ebenso als Dienstleistung für die Bewoh-ner.

Dabei ist es das Ziel der Mitarbeiter, lange Kommunikationswege zu vermeiden und für die Bewohner und Angehörigen direkt ansprechbar zu sein. Sie unterstützen die Mitarbeiter der Kernbereiche Pflege und Hauswirtschaft, nicht zuletzt durch bewusste Gestaltung der Schnittstellen, durch ständige Kommunikation und Ide-enaustausch.

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Christliche Seniorenhäuser Lützeln

Holzhäuser Weg 7 57299 Burbach

Telefon 0 27 36 / 204 - 0

Telefax 0 27 36 / 204 - 345

Internet www.christliche-seniorenhaeuser.de

eMail [email protected]

Der Hausmeister, der sich um die Technik des Hauses und des Fuhr-parks sowie um den Außenbereich kümmert, ist den Bewohnern - und häufig auch den Angehörigen - kom-petenter Ansprechpartner, der bei technischen Dingen mit „Rat und Tat“ zur Seite steht. Kleinere Prob-leme können ohne große Umstände erledigt werden, denn rüstige Bewoh-ner wissen genau, wo er sein Büro und sein „Schwarzes Brett“ für zu er-ledigende Aufgaben hat. Manche hel-fen bei den Arbeiten an den Außenan-lagen gerne mit. In der LCS wird die gesamte Verwaltung vor Ort erledigt; es gibt die Personalabteilung, das Rechnungswesen und die Buchhal-tung im Haus. Der Mitarbeiter des Empfangs ist Ansprechpartner für die Bewohner, die Angehörigen, Liefe-ranten und Besucher. Er koordiniert die Fahrdienste, gibt den Bewohnern Hilfestellung beim Stellen von Anträ-gen, verwaltet für sie das „Verwahr-geld“ und sorgt für die Koordination von vielen Kleinigkeiten des Alltags.

Der Sachbearbeiter für die Abrech-nung steht den Bewohnern, ihren Angehörigen und den Betreuern zur Auskunft zur Verfügung. Zusammen mit den Mitarbeitern der einzelnen Bereiche arbeitet er eng mit den ein-zelnen Behörden zusammen.

Da die Personalabteilung und die Buchhaltung auch in der Einrichtung zu finden sind, bedeutet dies vor al-lem für die Mitarbeiter schnelle In-formation und kompetente Auskunft bei Fragen an diesen Bereich.

Lützeln, im Juli 2011