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KONZEPTION Studentenwerk OstNiedersachsen // Kindertagesstätte „Campus“ // Leiterin Sigrun Eggert // Wichernstr. 21 // 21335 Lüneburg // Tel.: (04131) 7338 47 // [email protected] KITA CAMPUS Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe. KONFUZIUS

KONZEPTION KITA CAMPUS - stw-on.de Campus.pdf · Das Kind zeigt uns häufig an seinem Interesse, welches „Entwicklungsfenster“ aus neurologischer Sicht für eine neue Lernerfahrung

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KONZEPTION

Studentenwerk OstNiedersachsen // Kindertagesstätte „Campus“ // Leiterin Sigrun Eggert // Wichernstr. 21 // 21335 Lüneburg // Tel.: (04131) 733847 // [email protected]

KITA CAMPUS

Erkläre mir, und ich vergesse.Zeige mir, und ich erinnere.

Lass es mich tun, und ich verstehe.

KONfUZIUS

Vorwort

Liebe/r Leser/in,

wir freuen uns an Ihrem Interesse für unsere Arbeit und möchten Ihnen mit unserer 2011 überarbeite-ten Konzeption der Kita „Campus“ des Studentenwerks OstNiedersachsen einen Überblick über die Vielschichtigkeit unserer Arbeit geben. Hiermit möchten wir Ihnen zeigen, was Sie von uns erwarten können und welche Aspekte der Erziehungs- und Bildungsarbeit uns besonders wichtig sind.

Sorgsam haben wir Schwerpunkte aus unserem Arbeitsspektrum ausgewählt, da wir glauben „Weni-ger ist oft mehr“. Es wäre schön, wenn Sie sich die Zeit nehmen, die Bilder und Inhalte der Konzeption auf sich wirken zu lassen.

Diese Konzeption ist kein abgeschlossenes „Werk“, sondern wächst auch weiterhin mit unserer fach-lichen und persönlichen Auseinandersetzung, den sich verändernden Bedürfnissen der Kinder und Eltern und dem Wandel unseres Hauses.

Eine Elternbefragung im Januar 2010 zeigte verstärkten Bedarf vieler Eltern nach längeren Öffnungs-zeiten unserer Einrichtung. Der Wandel der Lebenswelten von Familien, insbesondere der studieren-den Eltern, die sich auf veränderte Studienbedingungen einstellen müssen, hat unsere Kita veranlasst, die bestehenden Öffnungszeiten zu erweitern und vsl. September 2011 eine „auslaufende Ganztags-betreuung“ anzubieten. Die Zeitspanne zwischen der Bedarfsermittlung und der tatsächlichen Umset-zung der Ganztagsbetreuung verdeutlicht den prozesshaften Charakter solcher Vorhaben.

Für Nachfragen steht unser Team Ihnen gerne zur Verfügung.

Das Kita Campus-Team

Lüneburg, August 2011

Inhalt

1. Kindertagesstätte – ein neuer Lebensabschnitt

Rahmenbedingungen unserer Kita Campus

4. Unser Bildungsverständnis als Grundlage der pädagogischen Arbeit

Leitsätze unserer Einrichtung5.

3. Der gesetzliche Auftrag

2.1 Träger der Kindertagesstätte2.2 Kurzbeschreibung unserer Kindertagesstätte2.3 Betreuungsform und -größe2.4 Die Räumlichkeiten und das Außengelände2.5 MitarbeiterInnen2.6 Kindergartengebühren

Vorwort

Der Bildungs- und Orientierungsplan6.

Die Bedeutung des Spiels7.

Tagesablauf10.

Die Rolle der ErzieherIn9.

Pädagogischer Schwerpunkt: Projektarbeit8.

8.1 Projekt Supertiger8.2 Wald als Erfahrungsraum

Regeln in unserer Kindertagesstätte11.

Kooperation mit Eltern12.

Teamarbeit13.

Qualitätssicherung14.

Kooperationspartner 15.

Ausblick – Vision16.

Nachwort

Literaturliste17.

2.

Kindertagesstätte – ein neuer Lebensabschnitt1.

1. Kindertagesstätte – ein neuer Lebensabschnitt

Der Übergang von der Familie in die Kindertagesstätte (die Krippe oder die Kindergartengruppe) bedeutet für das Kind einen großen Entwicklungsschritt und gleichermaßen eine Herausforderung für die Eltern und ErzieherInnen.

Ein erfolgreicher Eingewöhnungsprozess bedarf einer gezielten Vorbereitung und einer offenen und vertrau-ensvollen Zusammenarbeit zwischen Eltern und MitarbeiterInnen. Das Kind besitzt ein feines Gespür für die-ses Miteinander, welches im gelingenden Fall Orientierung und Sicherheit bedeutet.

Im Alter von 1 bis 6 Jahren finden sensible Entwicklungsprozesse statt, die eine entscheidende Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung, Lernfreude und Lernfähigkeit eines Menschen bedeuten. Jedes Kind geht in diesem Prozess seinen eigenen Weg und benötigt dazu die Zeit, die es für diese Lernerfahrung braucht!

für uns heißt das: „Der Weg ist das Ziel.“

Das Kind zeigt uns häufig an seinem Interesse, welches „Entwicklungsfenster“ aus neurologischer Sicht für eine neue Lernerfahrung geöffnet ist. Aus diesem Grund erachten wir eine systematische Beobachtung des Kindes als wertvolle Grundlage unserer Arbeit.Wir verstehen unter Vorschularbeit nicht nur die gezielten Angebote im letzten Kindergartenjahr, sondern die Gesamtheit aller Sozialen-, Lern- und Bildungserfahrungen vom Beginn der Zeit in unserer Kindertagesstätte bis zum Schuleintritt.Es ist uns wichtig, die Beziehung zu den Kindern so zu gestalten, dass Geborgenheit, Vertrauen, Humor und

„Fehlerfreundlichkeit“ darin Platz haben.

Rahmenbedingungen unserer Kita Campus 2.

2. Rahmenbedingungen unserer Kita Campus

AdresseKita CampusWichernstraße 2121335 Lüneburg Tel. (04131) 733847Fax (04131) [email protected]

2.1 Träger der Kindertagesstätte

Träger unserer Kindertagesstätte ist das Studentenwerk OstNiedersachsen. Die Einrichtung ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und ein leistungsfähiger Partner für zahlreiche Dienstleistungen rund um das Studi-um. Es ist zuständig für die soziale, kulturelle, gesundheitliche und wirtschaftliche Förderung der Studieren-den (festgelegt im Nds. Hochschulgesetz, § 68).

Studentenwerk OstNiedersachsen Katharinenstraße 1 38106 Braunschweig Tel. (0531) 391 - 4807 Fax (0531) 391 - 4848 www.stw-on.de

2.2 Kurzbeschreibung unserer Kindertagesstätte

Die Kindertagesstätte Campus wurde im Frühjahr 1998 in freier Trägerschaft des Studentenwerks OstNieder-sachsen eröffnet und unterliegt allen Bestimmungen des Niedersächsischen Kindertagesstätten-Gesetzes.Die Kita liegt am Rande des Campusgeländes der Leuphana Universität Lüneburg. Die Sportanlagen und Grünflächen der Universität befinden sich gegenüber der Kindertagesstätte und werden von uns gerne ge-nutzt.

Unsere Zielgruppe sind überwiegend Kinder, deren Eltern an der Leuphana Universität Lüneburg studieren. Bei der Platzvergabe werden auch 30% Kinder nicht studierender Eltern berücksichtigt.

2.3 Betreuungsform und -größe

Die Kita Campus verfügt über zwei Gruppen mit insgesamt 38 Plätzen. In der Krippe werden schon die Kleinsten ab einem Alter von einem Jahr betreut. Die etwas älteren Kinder zwischen 3 und 6 Jahren besuchen die Kindergartengruppe.

AngebotAnzahl

der PlätzeAlter

Mittagessen Ja / Nein

Betreuungszeiten Sonderzeiten

Krippe 15 1 – 3 Jahre JaMo – fr

8.00 – 16.00 Uhrfrühdienst

(7.30 – 8.00 Uhr)Kindergarten 23 3 – 6 Jahre Ja

2.4 Die Räumlichkeiten und das Außengelände

2. Rahmenbedingungen unserer Kita Campus

Zum Raumangebot unserer Einrichtung gehören:# zwei Gruppenräume mit Waschräumen und Garderoben,# der Flur mit Bällebad und Sofaecke,# eine kleine Bewegungshalle, die mittags auch als Schlafraum genutzt wird,# ein Werk- und Materialraum,# eine große Küche und # ein Büro- und Mitarbeiterraum.

Unser Spielplatz ist naturnah gestaltet und bietet vielfältige Spielmöglichkeiten, z.B. mit Fahrzeugen zu fah-ren, im Sand zu spielen, Höhlen zu bauen, Trampolin zu springen, kreatives Spielen und Klettern auf einem großen Naturholzgerüst, Bänke und Tische zum Vorlesen oder Malen.

Die Kinder können hinter einem kleinen Sandhügel ihr Bedürfnis zum Rückzug ausleben.

Es gibt zwei Wasseranschlüsse, die wir im Sommer gerne zum Planschen, Matschen und Experimentieren nutzen.

2.Rahmenbedingungen unserer Kita Campus

Unser Außengelände: Viel Platz für Bewegung und Spaß!

2.5 MitarbeiterInnen

In unserer Einrichtung arbeiten acht pädagogische Fachkräfte (sechs ErzieherInnen, eine Dipl. Pädagogin und eine Dipl. Sozialpädagogin). Darüber hinaus sind in unserem Team mehrere Springkräfte und eine Kü-chenkraft beschäftigt. Damit wird der gesetzliche Auftrag über den Einsatz von Fachkräften erfüllt.

2.6 Kindergartengebühren

Die Gebühren sind, nach § 20 des Niedersächsischen Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder, nach dem Einkommen gestaffelt und in Übereinstimmung mit den städtischen Gebührenregelungen.

2. Rahmenbedingungen unserer Kita Campus

3. Gesetzlicher Auftrag: Erziehen, Betreuen, Bilden

Auftrag der Tageseinrichtungen

(1) Tageseinrichtungen dienen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Sie haben einen eigenen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Tageseinrichtungen sollen insbesondere:

# die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken, sie in sozial verantwortliches Handeln einführen,# ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine eigenständige Lebensbewältigung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes fördern, # die Erlebnisfähigkeit, Kreativität und Fantasie fördern, # den natürlichen Wissensdrang und die Freude am Lernen pflegen, # die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen erzieherisch fördern und # den Umgang von behinderten und nicht behinderten Kindern sowie von Kindern unterschiedlicher Herkunft und Prägung untereinander fördern.

Das Recht der Träger der freien Jugendhilfe, ihre Tageseinrichtungen entsprechend ihrer erzieherischen Grund-richtung in eigener Verantwortung zu gestalten, bleibt unberührt.

(2) Die Tageseinrichtungen arbeiten mit den Familien der betreuten Kinder zusammen, um die Erziehung und Förderung der Kinder in der Familie zu ergänzen und zu unterstützen. Dabei ist auf die besondere soziale, religiöse und kulturelle Prägung der Familien der betreuten Kinder Rücksicht zu nehmen.

(3) Zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages sind die Tageseinrichtungen so zu gestalten, dass sie als anregender Lebensraum dem Bedürfnis der Kinder nach Begegnung mit anderen Kindern, Eigentätig-keit im Spiel, Bewegung, Ruhe, Geborgenheit, neuen Erfahrungen und Erweiterung der eigenen Möglichkei-ten gerecht werden können.

Auszug aus dem Kinder-und Jugendhilfegesetz (KJHG).

Gesetzlicher Auftrag 3.

4. Unser Bildungsverständnis als Grundlage der pädagogischen Arbeit

Bildung ist ein aktiver, sozialer und sinnlicher Prozess der Aneignung von Welt.

Ein Kind entdeckt, erforscht und gestaltet seine Welt und die zu ihr gehörenden Dinge und Zusammenhänge durch eigenwillige Tätigkeit mit allen Sinnen vom ersten Atemzug an. Ein aktives Kind will lernen und bildet sich aus eigenem Antrieb.Lernvorgänge werden stark von Gefühlen begleitet und zum Teil gesteuert.Kinder, die erfolgreich und lustbetont lernen dürfen, sehen sich selbst als kompetent und gehen freudig und aufgeschlossen neuen Bildungs- und Lernmöglichkeiten entgegen.Gestaltung von Bildungsprozessen fragt nicht, wie beschäftige ich das Kind, sondern was beschäftigt das Kind.

Bildung in der Kita bedeutet:

# Herausforderungen# Entfaltungsräume# Beschäftigende Umgebung, gestaltete Umgebungen# Abwechslungsreiche Materialien# Eine Vielfalt von Reizen, Anreizen, Sinneserfahrungen, Lernumfeld# Projektarbeit# Gespräche – Verständigung – Reflexion

Unser Bildungsverständnis4.

5. Leitsätze unserer Arbeit

# Wir schätzen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten.# Jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft und Weltanschauung ist willkommen.# Alle Kinder haben bei uns ihren Platz und werden als eigenständige Persönlichkeit akzeptiert und

geschätzt.# Sie in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu fördern und zu fordern, ist unsere Aufgabe.

6. Der Bildungs- und Orientierungsplan Entsprechende Bildungsbereiche, die in unserer Arbeit Berücksichtigung finden, sind:

# Emotionale Entwicklung und soziales Lernen# Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und Freude am Lernen# Körper, Bewegung und Gesundheit# Sprache und Sprechen# Mathematisch naturwissenschaftliches Grundverständnis# Ästhetische Bildung# Natur und Lebenswelt# Ethische und religiöse Fragen

Leitsätze unserer Arbeit 5.

7. Die Bedeutung des Spiels in der kindlichen Entwicklung

Wir bewerten die Zeit zum Spielen als einen wichtigen Baustein der kindlichen Entwicklung.

„Freispiel ist auch kein ´Restposten´ Zeit, die man notgedrungen abwartet, bis alle Kinder da sind, um dann endlich mit der ´richtigen´ Arbeit, der Förderung, zu beginnen“. (Müller, A.; Delac, S.; Ciati, M., 1992, S.12).

Der Prozess des „Begreifens“ bedarf vielfältiger Körper- und Sinneserfahrungen. Die Begriffsbildung steht zu Beginn in engem Zusammenhang mit den sinnlichen Erfahrungen, z.B. heiß und kalt, groß und klein.Die intellektuelle Erkenntnis ist die Folge aktiven Handelns und körperlicher Erfahrung.

Im Spiel haben Kinder die Möglichkeit:

# Ihre eigene Identität auszubilden (in der Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten, Gren-zen und dem sozialen Miteinander).

# Soziale und emotionale Kompetenzen zu entwickeln, z.B. den Umgang mit Konflikten auszuprobie-ren.

# Ihre Selbstwirksamkeit zu erfahren (um ein Ziel zu erreichen, bedarf es manchmal der eigenen An-strengung).

# „Die innere Welt“ (z.B. beim Rollenspiel, die Welt der Gefühle) und „die äußere Welt“ (z.B. Geome-trisches Erfahren, durch das Spiel mit Lego) zu erfahren und auszudrücken. Im Spiel haben sie die Zeit, Erlebtes selbstbestimmt zu verarbeiten.

# Eindrücke auch wieder auszudrücken und so einströmende Reize zu verarbeiten (Selbstregulation).

# Mit Spaß und Neugier selbstbestimmt zu lernen.

Die Bedeutung des Spiels in der kindlichen Entwicklung7.

8. Pädagogischer Schwerpunkt: Projektarbeit

Die Frage ist nicht, wie beschäftige ich das Kind,

sondern womit beschäftigt sich das Kind?

Dieses setzt systematische Beobachtungen voraus:„Indem ich wahrnehmend beobachte, erfahren die Kinder zum einen anerkennende Resonanz auf ihr Handeln, zum anderen gewinne ich konkrete Anknüpfungspunkte für mein pädagogisches Handeln.“ (Von der Beek, A.; 2008, S.14)

In unserer Projektarbeit greifen wir Ideen, Interessen, Probleme oder Fragen der Kinder auf. Projekte sind eine hervorragende Möglichkeit, dass Kindern ihren Fragen nachgehen und ihre Kompetenzen auf interes-sante, spielerische und altersentsprechende Weise erweitern. In Projekten erkunden Kinder ihre Umwelt und sammeln neue Erfahrungen und Erkenntnisse.

Wir tragen Themen an die Kinder heran und die Kinder entscheiden.Uns ist dabei wichtig, für alle Aktivitäten Raum und Zeit zu schaffen, damit sich Kinder mit ihrer Umwelt aus-einandersetzen und ihre eigenen Ideen verwirklichen können. Wir geben den Kindern Raum für geschlechts-differenziertes Spielverhalten und organisieren dafür Zeiten im Tagesablauf.

Pädagogischer Schwerpunkt: Projektarbeit 8.

8.1 Projekt „Supertiger“

Kinder, die ein halbes Jahr vor der Einschulung sind:

Den Übergang von Kindergarten- zum Schulkind erlebt ein Kind normalerweise als wichtige Änderung in sei-nem Leben. Es fühlt sich deutlich größer und erwartet, dass ihm mehr und andere Rechte zugestanden wer-den als bisher. Zumeist sieht es der größeren Selbstständigkeit mit Freude und Stolz entgegen.Die Vorstellung des Kindes von der Schule ist geprägt durch die Erwartung, dort Lesen, Schreiben und Rech-nen zu lernen. Dadurch verspricht es sich persönlichen Gewinn und ein Mehr an Gemeinsamkeiten mit den Erwachsenen, die diese Fähigkeiten schon haben. Vermutlich erwartet es von der Erweiterung seiner Kom-petenzen auch einen Zuwachs an Anerkennung. So bewirkt der Übergang für viele Kinder einen Motivations-schub. Sie wollen Neues lernen und gehen energisch an die neuen Herausforderungen heran, welche aber gleichzeitig von Befürchtungen begleitet sein können, das alles nicht zu schaffen.

# Vorschulerziehung findet im Alltag des Kindergartens täglich statt # Dem besonderen Status der Kinder vor der Einschulung („Wir sind anders, wir kommen in die Schule“) wird Rechnung getragen, indem eine besondere Forderung und Förderung stattfindet:

# Besondere Verantwortungen übernehmen# Selbstbewusstsein stärken# Besondere Lernerfahrungen machen

„Kann-Kinder“ werden je nach Entwicklung probehalber mit einbezogen. Wir behalten uns jedoch die Ent-scheidung vor, nach einer Probezeit darüber zu befinden, ob dieses sinnvoll ist oder nicht.

8. Pädagogischer Schwerpunkt: Projektarbeit

8.2 Wald als Erfahrungsraum

Der Wald ist ein vielfältiger Erfahrungsraum. Die Kinder machen ihre Erfahrungen mit den Elementen Erde, Wasser, Luft, der Tier- und Pflanzenwelt und lernen Natur als positiven Lebensraum kennen, in dem sie spie-len, entdecken, toben und sich regenerieren können.Im Wald lernen Kinder auf eine ganz besondere Art und Weise ihren Körper und dessen Fähigkeiten kennen. Auch mit unseren Krippenkindern wollen wir die vielfältigen Herausforderungen, die der Wald bietet, aufgrei-fen und nutzen.Speziell für die Krippenkinder ist das Laufen eine eigenständige Aktion. Wir bleiben schon nach wenigen Schritten stehen, um Dinge, Lebewesen oder Situationen zu beobachten, kennenzulernen und sprachlich zu begleiten.

Beispielhafte Darstellung der Lernerfahrungen im Projekt am Thema „Wald“

Motorischer Bereich, Körper, Gesundheit

# Schaffe ich es, auf dem Baumstamm zu balancieren?# Ich laufe den Abhang hinunter, da wird mir ja ganz heiß.# Wir können aus Ästen ein Trampolin bauen!# Darf ich im Wald Beeren essen?

Kognitive Entwicklung

# Wer kennt das Tier in meinem Lupenglas?# Was machen denn die Tiere im Winter?# Welches Blatt gehört zu welchem Baum?# Wie viele Schnecken kannst du zählen?

Sprachentwicklung

# Ich will dir erzählen, was ich gefunden habe.# Warum ist da kein Wasser mehr im Bach?# Ich kenne diesen Vogel schon, er heißt …# Magst Du mit mir eine Höhle bauen?

Ethische Bildung

# Darf ich ein Tier zertrampeln?# Mögen die Tiere unseren Müll im Wald?# Wem gehört der Wald?

Ästhetische Bildung

# Die Farben im Wald sind immer anders.# Wie weich sich das Moos doch anfühlt.# Wollen wir ein Bild aus Steinen, Moos und Ästen legen?

8.Pädagogischer Schwerpunkt: Projektarbeit

Emotionale und soziale Kompetenz

# Weißt du noch, was der „Waldpolizist“ gesagt hat?# Wer hilft mir, den Ast zu tragen?# Wir müssen uns abwechseln mit dem Lupenbecher.# Du, der … kann so gut schnitzen.

Natur und Lebenswelt

# Wo sind die Wildschweine?# Gibt es Tiger in unserem Wald?# Warum sind die Ameisen die „Waldpolizei“?

8. Pädagogischer Schwerpunkt: Projektarbeit

Die Rolle der Erzieherin 9.

9. Die Rolle der ErzieherIn

Wir möchten Ihnen einen Einblick in das facettenreiche Aufgabengebiet einer pädagogischen Fachkraft ge-ben, indem wir schwerpunktmäßig die verschiedenen alltäglichen Rollen zusammengetragen haben:

# BeobachterIn (Dokumentieren)# EntwicklungsbegleiterIn# PflegerIn# PlanerIn# GesprächspartnerIn# Spielgefährte und Spielgefährtin# KonfliktbegleiterIn# KonflikthelferIn# Vorbild# AnleiterIn# WertevermittlerIn# WissensvermittlerIn# Experte/Expertin für Theater, Kreatives, Experimente, Kochen, Bewegung und Naturkunde# SängerIn# IdeengeberIn# HelferIn# FürsorgerIn# ProjektleiterIn# OrganisatorIn# BeraterIn der Eltern# TeamarbeiterIn# Kollege und Kolleginnen# PraktikantenanleiterIn# Kooperierende/r# Fachmann/-frau# Lernende/r

Tagesablauf10.

10. Tagesablauf

Der Tagesablauf in unserer Krippe und der Kindergartengruppe verläuft entsprechend der unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Altersgruppen in einem anderen Rhythmus.

Sie können die Tagesstruktur der Krippe unserem Aushang an der Krippengruppentür entnehmen.Die Kindergartengruppe hat ihre Informationswand zur Wochenplanung im Eingangsbereich am weißen Bord ausgehängt.

10.1 Ganztagsbetreuung

Das Angebot unserer Ganztagsbetreuung bedeutet für unsere pädagogische Arbeit, die Verpflichtung, den unterschiedlichen Bedürfnissen von Krippenkindern und Kindergartenkindern zu dieser Tageszeit entspre-chende Angebote zu bieten.Krippen- und Kindergartenkinder erhalten die Möglichkeit, in ihren vertrauten Räumen und unserem Außen-gelände ihren voneinander abweichenden Bedürfnissen nach Ruhe, Zuwendung, Spiel und Bewegung Rech-nung zu tragen. In der späteren Nachmittagsbetreuung erscheint uns eine Atmosphäre, die Geborgenheit ausstrahlt und Orientierung durch Rituale und Strukturen bietet, besonders wichtig.Wir ermutigen die Kinder, ihre individuellen Bedürfnisse wahrzunehmen und können in unserer kleinen Ein-richtung verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung anbieten.Durch die verlängerte Betreuungszeit erweitert sich die Beobachtungsphase der Gesamtgruppe und des ein-zelnen Kindes als Grundlage des pädagogischen Handelns.Ergänzend zu den bisherigen Angeboten unserer Kita, gibt es in der Nachmittagszeit:

# Entspannungsangebote, wie Traumreisen, Mandalas malen und taktile Wahrnehmungsspiele in kleinen Kindergruppen

# Die Möglichkeit gemeinsam eine kleine „Obstzeit“ einzunehmen

Regeln in unserem Kindergarten 11.

11. Regeln in unserem Kindergarten

Um ein weitgehend gelungenes Miteinander zu ermöglichen, sind Absprachen über Regeln unerlässlich. Sie geben uns einen verlässlichen Rahmen für unseren Alltag.

Es ist uns wichtig zu unterscheiden, wo sind Regeln für die Sicherheit der Kinder und die Achtung eines anderen Menschen notwendig und wo ist es sinnvoll, die Regeln gemeinsam mit den Kindern zu entwickeln. Dieser Prozess bedeutet, dass die Kinder altersgemäß in unserer Gemeinschaft in Rücksichtnahme und Ver-antwortung für sich selbst hineinwachsen.

Kinder erleben, dass Regeln mit wachsendem Alter und neuen Bedürfnissen veränderbar sind. Durch das Einbeziehen der Kinder erfahren sie ihre Selbstwirksamkeit und die Bereitschaft zum Einhalten dieser Regeln wächst entsprechend.

12. Kooperation mit Eltern

Die Transparenz unserer pädagogischen Arbeit ist uns besonders wichtig. Deshalb finden Sie wichtige Infor-mationen regelmäßig an unserem „weißen Brett“ im Flur neben der Eingangstür und an den Pinnwänden vor den Gruppen.Gerne nutzen wir die Möglichkeit der Fotodokumentation, um Eltern einen Einblick in unsere Arbeitsweise zu geben.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

In der der Bring- und Abholzeit ist Gelegenheit für kurze Gespräche zwecks Informationsaustausch, unsere Aufmerksamkeit gilt in dieser Zeit dennoch hauptsächlich den Kindern. Für ausführlichere Gespräche verein-baren wir gern Termine mit Ihnen. Erwähnen möchten wir hier unsere Gespräche über den Entwicklungsstand der Kinder, welche unsere systematische Beobachtung zur Grundlage haben.Wir bieten ein bis zwei Elternabende im Jahr an, die individuell gestaltet werden.Die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat ist uns wichtig und wertvoll.Er wird von den Eltern gewählt, trifft sich ca. viermal im Jahr und nimmt die Aufgaben wahr, wie sie im Kita-gesetz festgelegt sind.Gemeinsame Feste und Ausflüge mit Kindern, Eltern und MitarbeiterInnen sind ein wichtiger Bestandteil unseres familienergänzenden Auftrags.

Teamarbeit

13. Teamarbeit

Teamarbeit bedeutet für uns:# Regelmäßiger fachlicher Austausch (zwei Studientage jährlich, 14-tägige Dienstbesprechung, Fortbildung, Supervision)# Vorbereitungszeit ca. 2 – 3 Stunden pro Woche/Erzieherin, # gruppenübergreifende Arbeit, Wertschätzung und Nutzung der unterschiedlichen Fachkompe-

tenzen im Team.# Wir sind uns in unserem kollegialen Miteinander unserer Vorbildfunktion bewusst und reflektie-

ren diese.

14. Qualitätssicherung Wir zählen dazu regelmäßige Supervision und Fortbildung, Teilnahme am Qualitätsentwicklungsprozess mit 22 Kitas in Lüneburg, Elternbefragungen, die kollegiale Fallberatung und die Teamarbeit, sowie die Auseinan-dersetzung mit fachlich neuen Entwicklungen. Im Rahmen der Qualitätsentwicklung des Studentenwerks Braunschweig erarbeiten wir die Kernprozesse un-serer pädagogischen Arbeit auf Leitungsebene, mit dem Ziel einer besseren Nutzung von Ressourcen, einem verkürzten Informationsfluss und einer erleichterten Einarbeitung von neuen KollegInnen.

15. Kooperationspartner

# Mitglied in der Stadtteilrunde „Bockelsberg“, die sich regelmäßig im Geschwister-Scholl-Haus (direkt gegenüber) trifft # Regelmäßige Leiterinnentreffen der Kitas des Studentenwerks# Zusammenarbeit mit der Fachberatung der VHS# Teilnahme am Arbeitskreis Freie Träger# Zusammenarbeit mit der Fachschule für Sozialpädagogik# Kooperation mit der Leuphana Universität

13.

16. Ausblick – Vision

Was brauchen unsere Kinder in Zukunft von uns?

Wir arbeiten daran, dass wir offen bleiben für neue fachliche Entwicklungen und Ideen und lassen uns für neue Wege begeistern. Dabei wollen wir uns die Kritikfähigkeit bewahren und bewusst und gezielt auswählen.

Das Kind mit seinen Bedürfnissen wird immer der Mittelpunkt unserer Arbeit bleiben, an dem sich unsere Quali-tätsentwicklung orientieren wird.

Wir wollen als Kindertagesstätte des Studentenwerks OstNiedersachsen weiter an unserer Vernetzung sowohl in-nerhalb der Abteilungen unseres Trägers als auch in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität und anderen Einrichtungen der Jugendhilfe arbeiten.

Wachsen kann ich da, …

wo jemand mit Freude auf mich wartet,wo ich Fehler machen darf,

wo ich Raum zum Träumen habe,wo ich meine Füße ausstrecken kann,

wo ich gestreichelt werde,wo ich geradeaus reden kann,

wo ich laut singen darf,wo immer ein Platz für mich ist,

wo ich ohne Maske herumlaufen kann,wo einer meine Sorgen anhört,

wo ich still sein darf,wo ich ernst genommen werde,wo jemand meine Freude teilt,

wo ich auch mal nichts tun darf,wo mir im Leid Trost zuteil wird,wo ich Wurzeln schlagen kann,

wo ich leben kann!

- Quelle unbekannt -

Ausblick – Vision 16.

Literaturliste17.

17. Literaturliste:

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kinder- und Jugendhilfegesetz / SGB VIII, Berlin

Ciati, M., Delac, S.: Freispiel – freies Spiel, München, 1984

Hamburger Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz:Hamburger Bildungsempfehlungen für die Bildung und Erziehung von Kindern in Tageseinrichtungen, Hamburg 2008

Niedersächsisches Kultusministerium: Orientierungsplan für Bildung und Erziehung, Hannover 2004

Regel, G., Kühne, T.: Arbeit im offenen Kindergarten, Freiburg im Breisgau 2001

Van der Beek, A.: Bildungsräume für Kinder von Null bis Drei, 4. Auflage, 2008

Nachwort

Nachwort

Wir möchten betonen, wie wertvoll die Anregungen, Denkanstöße und Ideen der Kinder für unsere konzeptionelle Arbeit sind Sie zeigen uns, wo ihre Bedürfnisse und Interessen liegen und regen uns an, unsere theoretischen Aus-einandersetzungen mit der „Kitarealität“ abzugleichen.

Solange die Kinder noch klein sind,gib ihnen tiefe Wurzeln.

Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel.

Aus Neuseeland

Studentenwerk OstNiedersachsen Kindertagesstätte CampusWichernstraße 2121335 LüneburgTel. (04131) 733847

Diese vorliegende Konzeption der Kindertagesstätte Campus wurde von den Mitarbeiterinnen erarbeitet und durch die Unterschriften als verbindlich für die Arbeit anerkannt.

--------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------Martina Meyer Andrea Varrentrapp

--------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------Torsten Hirsch Kathrin Wenzel

--------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------Melanie Kammler Petra Techmann

--------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------Constanze Merten Sigrun Eggert (Leitung)(Abwesenheitsvertretung)

Die vorliegende Konzeption der Kindertagesstätte Campus wurde von uns zur Kenntnis genommen und genehmigt.

---------------------------------------------------------------Träger der Einrichtung

Die vorliegende Konzeption wurde von den Elternvertretern der Kindertagesstätte Campus gelesen.

---------------------------------------------------------------Elternvertretung

---------------------------------------------------------------Ort / Datum

ImpressumHerausgeber: Studentenwerk OstNiedersachsen, der Geschäftsführer Redaktion & Layout: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Katharinenstr. 1, 38106 Braun-schweig, Tel. (0531) 391-48 05, [email protected] Bildmaterial: Studentenwerk OstNiedersachsen