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Kosten- und LeistungsrechnungDie Kosten- und Leistungsrechnung soll betriebliche Entscheidungen unterstützen.
Die Entscheidungen können betreffen:
• Angebotspreise (z.B. Bauindustrie, Anlagenbau)
• Produktionsmengen (in Betrieben, die standardisierte Güterherstellen, für die die Preise sich an einem vollkommenen Markt bilden)
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• Stillegung von Anlagen, Ausbau von Anlagen
• Einstellung von Produktionen, Aufnahme von Produktionen
• Entscheidung zwischen Fertigung und Bezug (Make-or-buy-Entscheidungen)
• Entscheidung zwischen Produktionsverfahren, Produktionsanlagen
• Entscheidung zwischen Standorten
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Kostenarten
Der Begriff Kostenarten wird für eine Kostengliederung nach den verbrauchtenGütern verwendet.
Beispiele:• Lohnkosten• Materialkosten• Energiekosten
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Ein Vergleich der Kostenarten ist über die Zeit sinnvoll (Zeitvergleich), weil derUrsache für Veränderungen der Kosten nachgegangen werden kann. Beispiel: Wie weit ist der Anstieg der Gesamtkosten auf den Lohnkostenanstieg zurückzuführen?Sinnvoll ist aber auch ein Vergleich zwischen betrieblichen Einheiten (Kosten-stellen) oder auch zwischen Betrieben. Beispiel: Warum sind die Energiekosten der Stelle A deutlich niedriger als dieder Stelle B, obwohl die gleichen Leistungen erbracht werden?
Kostenstellen
Der Begriff Kostenstelle wird für eine betriebliche Untereinheit verwendet,die eine sinnvolle Einheit für die Kontrolle und die Verrechnung von Kostendarstellt. Meist Teilbereiche der Produktion bzw. Leistungserstellung. Oft sind auch Gesichtspunkte der Verantwortung maßgebend (Abteilungen).
Der Kostenstellenleiter ist für die Kosten verantwortlich. Die Kostenstellen-rechnung soll helfen, in den Kostenstellen die Kosten im Sinne desUnternehmens zu beeinflussen.
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Die genaue Bezeichnung der Kostenstellen ist betriebsindividuell.
Die Kostenstellenleiter bekommen oft in regelmäßigen Abständen eineKostenübersicht (Kostenstellenvergleichsbogen), der ihnen einen Vergleichder Kosten ihrer Stelle gegliedert nach Kostenarten über die Zeit ermöglicht.
Die Erfassung der Kosten nach Kostenstellen dient u.a. der innerbetrieblichenVerrechnung. Beispiel: Verrechnung der Leistungen des Fuhrparks für dieStellen, die die Transportleistungen in Anspruch genommen haben.
Kostenträger
Als Kostenträger werden die Produkte bezeichnet, für deren Erstellungdie Kosten aufgewandt wurden. Endkostenträger sind die Produkte, dieder Betrieb verkauft.
Eine Kostenträgerrechnung ist folglich eine Rechnung, bei der versucht wird,die Kosten zu ermitteln, die die Produktion eines Gutes (Dienstleistung,
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die Kosten zu ermitteln, die die Produktion eines Gutes (Dienstleistung,Auftrag) verursacht hat.
Istkosten - Plankosten
Die Kostenrechnung ist als eine der Entscheidungsunterstützung dienendeRechnung weitgehend zukunftsorientiert, wenngleich Daten oft aus der Vergangenheit gewonnen werden müssen.
Als Istkosten bezeichnet man die „tatsächlichen“ Kosten, die bei einer Produktion oder in einer Periode angefallen sind.
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Produktion oder in einer Periode angefallen sind.
Als Plankosten werden die Kosten bezeichnet, die aufgrund der Kosten-Rechnung für eine zukünftige Produktion oder ggf. auch eine zukünftige Periode geschätzt werden.
Stückkosten - Periodenkosten
Als Stückkosten werden auf eine Produktionseinheit bezogene Kostenbezeichnet, also z.B. Kosten pro Hektoliter Bier, Kosten pro TonneStahl u.s.w.. Die Produkteinheiten sind die Kostenträger.
Als Periodenkosten werden auf eine Periode bezogene Kostenbezeichnet.
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bezeichnet.
fixe Kosten – variable KostenDie Stückkosten sind oft abhängig von der Ausbringungsmengeeines Produktes bzw. der Auslastung (Beschäftigungsgrad)der Produktionsanlage.
Oft verursacht allein die Produktionsbereitschaft Kosten. Es ent-stehen also Kosten, obwohl keine einzige Einheit produziert wird.Diese Kosten werden als fixe Kosten bezeichnet.
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Die Kosten, die sich mit der Produktionsmenge bzw. der „Be-schäftigung“ verändern, werden als variable Kosten bezeichnet.
Ob Kosten als fix oder variabel angesehen werden können/müssenist oft vom Zeithorizont abhängig. Langfristig sind deutlich mehrKosten als variabel anzunehmen als kurzfristig.
Beispiel: Ein Fahrzeug verursacht fixe Kosten (Steuern, Versicherung)und variable Kosten (Treibstoff, nutzungsabhängige Wartung).
Kostenabhängigkeiten
Kosten können in unterschiedlicher Weise von der Ausbringungsmenge bzw. Beschäftigung abhängig sein:
K
Gesamtkosten/Stückkosten
k
K Gesamtkosten/Stückkosten k
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Menge
K
Menge
k
Menge
k
Menge
k
Gesamtkosten/Stückkosten
Gesamtkosten/Stückkosten
K
K
K
proportionale Kosten
x x
K´
k
k, K´
Ausbringungsmenge
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Proportionale Kosten steigen linear mit der Ausbringungsmenge.
Dadurch sind die Durchschnittskosten und die Grenzkosten konstant.
Beispiele sind besonders bei einfachem Verbrauchsmaterial zu finden.
Steht im Wald der Huber Posten,nennt man das variable Kosten.
überproportionale Kosten
K
x x
K´
kK´
k
Ausbringungsmenge
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Im Falle überproportional mit der Ausbringungsmenge steigender Kostensteigen auch die Durchschnittskosten und die Grenzkosten.
Beispiele treten auf bei Produktionen, bei denen die Produktivität derFaktoren sinkt, wenn der Einsatz erhöht wird. Das ist u.U. bei Arbeit derFall, weil entweder die Erschöpfung Tribut fordert oder die Leistungzusätzlich eingestellter Arbeitskräfte geringer ist als die der Stammkräfte.
K
unterproportionale Kosten
x x
K´
k
k K´
Ausbringungsmenge
K
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Steigen die Kosten unterproportional mit der Ausbringungsmenge,dann sinken auch die Durchschnittskosten und die Grenzkosten.
Es gibt viele Beispiele, da sehr viele Produktionen durch den Einsatzeines fixen und eines variablen Faktors charakterisiert sind. Wird danndie Produktion ausgedehnt, steigen die Kosten unterproportional.
regressive Kosten
K
x x
K´
k
K´
k
Ausbringungsmenge
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Bei regressiven Kosten sind die Grenzkosten negativ und dieDurchschnittskosten sinken.
Es gibt wenig praktische Beispiele: BewachungskostenLehrbuchbeispiel: Heizkosten im Kino
K
sprungfixe Kosten
x x
k
Ausbringungsmenge
K
k
Das Revier von Förster Lutzsteht jetzt unter strengem Schutz.Es fließt sein Lohn in Permanenz -das nennt man Kostenremanenz.
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Bei sprungfixen Kosten sind die Grenzkosten gleich 0 und dieDurchschnittskosten verlaufen sägezahnartig.
Beispiele findet man, wenn zur Ausdehnung der ProduktionFaktoren nicht kontinuierlich in höherer Menge eingesetzt werdenkönnen (nicht beliebig teilbare Faktoren), sondern in größeren Einheitenbereitgestellt werden müssen.
x xAusbringungsmenge
K
K k
k
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Bei fixen Kosten sind die Grenzkosten gleich 0 und die Durchschnittskostensinken.
Es gibt sehr viele praktische Beispiele: Mietkosten für Räume, zeitbezogeneAbschreibungen etc.
Hilft alle Müh´zu sparen nix,so sind die Kosten alle fix.
Vollkosten - Teilkosten
Als Vollkostenrechnung wird eine Kostenrechnung bezeichnet, derenZiel es ist, die Kosten eines Produktes vollständig zu ermitteln bzw. zuschätzen.
Da dieses Vorhaben wegen der Unmöglichkeit der Zurechnung vielerKosten auf die Produkte (Mehrproduktbetrieb, Kuppelproduktion)oft nicht durchführbar ist bzw. die Ergebnisse stark von willkürlichen
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oft nicht durchführbar ist bzw. die Ergebnisse stark von willkürlichenZurechnungen geprägt sind, wird auf die Zurechnung aller Kostenoft verzichtet.
Kostenrechnungen, bei denen nur die kausal zurechenbaren Kostenberücksichtigt werden, nennt man Teilkostenrechnungen (Deckungs-beitragsrechnung).
Einzelkosten - GemeinkostenAls Einzelkosten werden Kosten bezeichnet, die einer Kostenstelle (Stellen-Einzelkosten) oder einem Kostenträger (Kostenträger-Einzelkosten) direktund verursachungsgerecht zugerechnet werden können.
Dagegen ist es für Gemeinkosten charakteristisch, dass sie nicht zugerechnetwerden können.
Manchmal wird auch auf die Zurechnung verzichtet, weil die Kostenpositionunbedeutend ist (unechte Gemeinkosten).
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unbedeutend ist (unechte Gemeinkosten).
Kostenstelle Kostenträger
Einzelkosten Gehalt eines nur dorttätigen Angestellten
Fertigungsmaterial
Gemeinkosten Brandversicherung
Gemeinkosten müssen mit Hilfe von Kostenschlüsseln verteilt werden.Beispiel: die kalkulatorischen Zinsen werden proportional zum investiertenKapital auf die Kostenstellen verteilt.
Kosten
GemeinkostenEinzelkosten
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direkteVerrechnung
Verrechnungüber BAB
bzw. Kostenschlüssel
Kostenstelle bzw. Kostenträger
Gemeinkosten
echteGemeinkosten
unechteGemeinkosten
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Die verursachungsgerechte Verteilung wäre möglich, ist aber wegen der geringen Bedeutung
unwirtschaftlich
BeispieleBrandversicherung Stromverbrauch für Beleuchtung
Leerkosten - Nutzkosten
Als Leerkosten werden durch nicht genutzte Kapazitäten verursachteFixkosten bezeichnet.
KapazitätsgrenzeFixkosten
Im Falle der Personalfixkosten wird versucht,durch Flexibilisierung des Personaleinsatzes Leerkosten zu vermeiden bzw. in Nutzkosten
zu überführen.
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Beschäftigung
Leerkosten
Nutzkosten
Leerkosten können strukturell nötig sein,weil die Unternehmen Kapazitäten
vorhalten müssen.
Wie hoch sind idealerweise dieLeerkosten der Werksfeuerwehr?
sunk costs
Mit dem Begriff „versunkene Kosten“ wird angedeutet, dass die Kostenauf eine schon getroffene Entscheidung zurückzuführen sind.Sie sind schon entstanden und deshalb für eine anstehende
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Sie sind schon entstanden und deshalb für eine anstehende Entscheidung nicht mehr entscheidungserheblich.
Über Forste kann man unken:Kulturkosten sind stets versunken.
Begriffszuordnung zu den Vermögensebenen
Minderung Mehrung
Zahlungsmittelbestand Auszahlung Einzahlung
Geldvermögen Ausgabe Einnahme
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Geldvermögen Ausgabe Einnahme
Vermögen Aufwand Ertrag
Erfolg nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben
Leistung/Erlös Kosten
Abgrenzung von Kosten/Aufwand und Leistung/Ertrag
kalkul.Kosten/Leist.
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Aufwand/Ertrag
neutraler Aufwand/
Ertrag
Kosten/Leistung
In Anlehnung an Coenenberg, Adolf G.
Abgrenzung: Einzahlung Einnahmeund Auszahlung Ausgabe
Einzahlungen
Einnahmen
Auszahlungen
Ausgaben
1 2 3 4 5 6
Fall 1: Einzahlung, aber keine Einnahme, z.B. Aufnahme eines Kredites oder Begleichung einer Kunden-
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Fall 1: Einzahlung, aber keine Einnahme, z.B. Aufnahme eines Kredites oder Begleichung einer Kunden-
forderung durch Barzahlung
Fall 2: Einzahlung und Einnahme, z.B. Barverkauf von Produkten
Fall 3: Einnahme, aber keine Einzahlung, z.B. Zielverkauf von Produkten
Fall 4: Auszahlung, aber keine Ausgabe, z.B. Tilgung eines Kredites, Begleichung einer Lieferanten-
verbindlichkeit durch Barzahlung
Fall 5: Auszahlung und Ausgabe, z.B. Bareinkauf von Rohstoffen
Fall 6: Ausgabe, aber keine Auszahlung, z.B. Zieleinkauf von Rohstoffen
Quelle: Götze: Kostenrechnung und Kostenmanagement, Berlin, 2007
Einnahmen
Erträge
Ausgaben
Aufwendungen
1 2 3 4 5 6
Abgrenzung: Einzahlung Ertragund Ausgabe Aufwand
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Fall 1: Einnahme, aber kein Ertrag, z.B. Verkauf vom Lager (zu einem Preis, der den angesetzten Aufwendungen
entspricht)
Fall 2: Einnahme und Ertrag, z.B. Verkauf von in der gleichen Periode hergestellten Produkten
Fall 3: Ertrag, aber keine Einnahme, z.B. Produktion und Lagerung von Produkten
Fall 4: Ausgabe, aber kein Aufwand, z.B. Kauf und Lagerung von Rohstoffen
Fall 5: Ausgabe und Aufwand, z.B. Verbrauch von in der gleichen Periode gekauften Rohstoffen
Fall 6: Aufwand, aber keine Ausgabe, z.B. Verbrauch von Rohstoffen vom Lager
Quelle: Götze: Kostenrechnung und Kostenmanagement, Berlin, 2007
Gesamtertrag
Neutraler
Ertrag
Zweckertrag(ordentlicher, periodenbezogener, betriebsbezogener Ertrag)
Als Erlös verrechneter
Zweckertrag
Nicht als Erlös verrechneter
Zweckertrag
Grunderlöse
Anderserlöse Zusatzerlöse
Kalkulatorische Erlöse
Gesamterlöse
Gesamtaufwand
6:
Abgre
nzu
ng v
on A
ufw
endungen
und K
ost
en s
ow
ie E
rträ
gen
und E
rlöse
n;
Goet
ze
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Gesamtaufwand
Neutraler
Aufwand
Zweckaufwand(ordentlicher, periodenbezogener, betriebsbezogener Ertrag)
Als Kosten verrechneter
Zweckaufwand
Nicht als Kosten verrechneter
Zweckaufwand
Grundkosten
Anderskosten Zusatzkosten
Kalkulatorische Kosten
Gesamtkosten
Abb. I-
6:
Abgre
nzu
ng v
on A
ufw
endungen
und K
ost
en s
ow
ie E
rträ
gen
und E
rlöse
n;
Goet
ze
Beispiel: Bewegungsrechnung auf verschiedenen Ebenen
Ein Forstunternehmer kauft einen Harvester (Barzahlung) für600 GE
Er erwirtschaftet über drei Jahre laufende Einzahlungsüberschüsse(250, 190, 235 GE).
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(250, 190, 235 GE).
Er legt im ersten Jahr 50 GE eigene Mittel in das Unternehmen ein
Er nimmt im zweiten Jahr ein Darlehen in Höhe von 90 GE auf,das er im dritten Jahr mit Zins zurückzahlt (100 GE)
nach Möller, Zimmermann, Hüfner: Erlös- und Kostenrechnung, Pearson, 2005, S. 33 ff.
Beispiel: Einzahlungen und Auszahlungen
2001 2002 2003 total
Einzahlungen
lf. Einzahlungsüberschuß 250 190 235 675
+ Einz. aus Darlehensaufnahme 0 90 0 90
+ Einz. aus Eigenkapitaltransfer 50 0 0 50
- Auszahlungen
- Anschaffungsauszahlung -600 -600
- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
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- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
- Ausz. zum Eigenkapitaltransfer -40 -40
= Überschuß -300 240 135 75
davon durch Harvester -350 190 235 75
davon durch Darlehen 90 -100 -10
Davon durch Eigenkapitaltransfer 50 -40 10
nach Möller, Zimmermann, Hüfner: Erlös- und Kostenrechnung, Pearson, 2005, S. 33 ff.
Beispiel: Einnahmen und Ausgaben
2001 2002 2003 total
Einnahmen
lf. Einzahlungsüberschuß 250 190 235 675
+ Einz. aus Darlehensaufnahme 0 90 0 90
+ Einz. aus Eigenkapitaltransfer 50 0 0 50
+ Abnahme des Fremdkapitals 100 100
- Ausgaben
- Anschaffungsauszahlung -600 -600
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- Anschaffungsauszahlung -600 -600
- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
- Ausz. zum Eigenkapitaltransfer -40 -40
- Zunahme des Fremdkapitals -100 -100
= Überschuß Einnahmen über Ausgaben -300 140 235 75
davon durch Harvester -350 190 235 75
davon durch Darlehen -10 -10
Davon durch Eigenkapitaltransfer 50 -40 10
nach Möller, Zimmermann, Hüfner: Erlös- und Kostenrechnung, Pearson, 2005, S. 33 ff.
Beispiel: Ertrag und Aufwand
2001 2002 2003 total
Erträge
lf. Einzahlungsüberschuß 250 190 235 675
+ Einz. aus Darlehensaufnahme 0 90 0 90
+ Abnahme des Fremdkapitals 0 0 100 100
+ Vermögensmehrung (Harvester) 600 0 0 600
- Aufwendungen
- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
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- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
- Bezahlung Harvester -600 -600
- Abschreibungen -200 -200 -200 -600
- Zunahme des Fremdkapitals 0 -100 0 -100
= Überschuß Ertrag über Aufwand 50 -20 35 65
davon durch Harvester 50 -10 35 75
davon durch Darlehen 0 -10 0 -10
nach Möller, Zimmermann, Hüfner: Erlös- und Kostenrechnung, Pearson, 2005, S. 33 ff.
Ergänzungen des Beispiels für eine betriebswirtschaftliche Rechnung
• Der Unternehmer hält eine degressive Abschreibung in Höhe von 300, 200 und 100 GE für geboten.
• Die Zahlungsüberschüsse unterscheiden sich: es sollen aus betriebswirtschaftlicher Sicht 200, 230 und 245 GE sein.
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betriebswirtschaftlicher Sicht 200, 230 und 245 GE sein.
nach Möller, Zimmermann, Hüfner: Erlös- und Kostenrechnung, Pearson, 2005, S. 33 ff.
Beispiel: Erlös (Leistung) und Kosten
2001 2002 2003 total
Erlöse
lf. Einzahlungsüberschuß 200 230 245 675
+ Einz. aus Darlehensaufnahme 0 90 0 90
+ Abnahme des Fremdkapitals 0 0 100 100
+ Vermögensmehrung (Harvester) 600 0 0 600
- Kosten
- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
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- Rückzahlung des Darlehens -100 -100
- Bezahlung Harvester -600 -600
- Abschreibungen -300 -200 -100 -600
- Zunahme des Fremdkapitals 0 -100 0 -100
= Überschuß Erlös über Kosten -100 20 145 65
davon durch Harvester -100 30 145 75
davon durch Darlehen 0 -10 0 -10
nach Möller, Zimmermann, Hüfner: Erlös- und Kostenrechnung, Pearson, 2005, S. 33 ff.
Vergleich der Erfolgsgrößen
2001 2002 2003 totalEinzahlungen - Auszahlungen -300 240 135 75
Einnahmen - Ausgaben -300 140 235 75
Ertrag - Aufwand 50 -20 35 65
Erlös - Kosten -100 20 145 65
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Erlös - Kosten -100 20 145 65
Die Arten der (Voll-)Kostenrechnung
• Kostenartenrechnung
• Kostenstellenrechnung
• Kostenträgerrechnung
Kostenartenrechnung Welche Kosten sind entstanden?
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Kostenstellenrechnung Wo sind die Kosten entstanden?
Kostenträgerrechnung Wofür sind die Kosten entstanden?
Kostenarten-rechnung
Kostenstellen-rechnung
Kostenträger-rechnung
Erfassung derKosten
Verrechnung derKosten, insbesondere
Zusammenhang von Kostenarten-Kostenstellen und Kostenträgerrechnung
Eigentliches Ergebnis der
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Kosten Kosten, insbesondereZurechnung derGemeinkosten(Betriebsabrechnungs-bogen)
Eigentliches Ergebnis der Kostenrechnung: Wie hochwaren die Kosten pro Kosten-träger / werden die Kosten pro Kostenträger sein
Kostenartenrechnung
Regelmäßig erfolgt die Erfassung der Kosten über die Kostenarten.
Die Kostenartenrechnung besitzt zumeist aber nur eine untergeordneteBedeutung.
Sinnvoll sind Vergleiche der Entwicklung der Kosten nach Kostenartenüber die Zeit.
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über die Zeit.
Die Bestimmung der Kosten ist relativ einfach, solange ein pagatorischesKonzept zugrundeliegt.
Werden kalkulatorische Kosten verwendet, wird die Grenze zwischenEigenkapitaltransfers und Einkommen ggf. unscharf.
Kostenstellenrechnung
Eine Bildung von Kostenstellen wird notwendig, sobald ein Unternehmeneine gewisse Größe erreicht und Unternehmensteile gesteuert werden müssen.
Die für die Kostenstellen verantwortlichen Kostenstellen-Leiter müssenüber die Kosten informiert werden, die von ihnen beeinflusst werden könnenund sollen.
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Im Falle innerbetrieblicher Leistungsbeziehungen stellt sich die Frage derVerrechnung (Verrechnungspreise). Diese sollten so festgelegt werden,dass die Entscheidungen der Kostenstellen-Leiter im Sinne des Unter-nehmensziels (Gewinnmaximierung) getroffen werden.
Bezeichnungen für Kostenstellen
• Vorkostenstellen• Endkostenstellen• Hilfskostenstellen• Hauptkostenstellen• Materialkostenstelle
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• Materialkostenstelle• Verwaltungskostenstelle• Vertriebskostenstelle• allgemeine Kostenstelle
Bezeichnungen für Kostenstellen
Hauptkostenstellen Nebenkostenstellen Hilfskostenstellen
Endkostenstellen Vorkostenstellen
Hier werden dieHauptprodukte
hergestellt.
Hier werden dieNebenprodukte
hergestellt.
Hier werden innerbetrieblicheDienste geleistet.
nach betrieblichen Gesichtspunkten orientierte Bezeichnungen
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Endkostenstellen Vorkostenstellen
Die Kosten dieser Stellen können mindestens teilweise
nicht weiterverrechnet werden.Sie entstehen für Kostenträger.
Die Kosten dieser Stellen werden
vollständig auf die Endkostenstellen
verrechnet
verrechnungstechnisch orientierte Bezeichnungen
primäre und sekundäre Kosten
Von sekundären Kosten spricht man, wenn die Kostenstellen im Zugeder innerbetrieblichen Leistungsverrechnung mit den Kosten belastetwerden, die primär in anderen Kostenstellen entstanden sind.
Als primäre Kosten wird der Verbrauch der von außen bezogenenRessourcen in den Kostenstellen bezeichnet.
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Teilweise müssen die primären Kosten durch Schätzungen ermitteltwerden.
Die innerbetriebliche Kostenverrechnung
Die innerbetriebliche Kostenverrechnung kann im Sinne eines„Treppenverfahrens“ im Betriebsabrechnungsbogen erfolgen,solange es keine wechselseitigen Leistungsbeziehungen gibt.
In diesem Fall sucht man immer die Kostenstelle, die von anderenkeine Leistungen bezieht und verrechnet ihre Kosten auf die anderen.Diese Kostenstelle ist dadurch „entlastet“. So fährt man fort, bisalle Kosten auf die sogen. Endkostenstellen umgelegt sind.
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alle Kosten auf die sogen. Endkostenstellen umgelegt sind.
In der Praxis werden regelmäßig gegenseitige Leistungsbeziehungender Kostenstellen vorliegen. Dann muß die Kostenverrechnung durch die Lösung eines Gleichungssystems erfolgen.
Leistungsverflechtungsmatrix
Leistung abgebende Kostenstelle
a b c d e f
a 0 0 0 0,2 0
b 0,1 0 0 0,2 0
c 0,4 1 0,2 0,2 0
d 0,25 0 0 0,2 0
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e 0 0 0 0 0
f 0,25 0 0 0 0,2
a ..... f sind die Bezeichnungen der KostenstellenDie Felder enthalten jeweils den Anteil der Leistungen einer Kostenstelle,die an die jeweils andere Kostenstelle abgegeben wird.Bei Endkostenstellen ist die Spaltensumme folglich kleiner 1,0.Endkostenstellen sind hier folglich c,d und f.
Die Kostenverrechnung
Für jede Kostenstelle setzen sich die gesamten Kosten aus den primären Kosten pK plus den sekundären Kosten zusammen.
Daher gilt für die Kostenstelle a die Gleichung
Ka = pKa + 0,0Ka + 0,0Kb + 0,0Kc + 0,0Kd + 0,2Ke + 0,0Kf
Für die Kostenstellen a bis f ergibt sich aus den primären Kosten und
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Für die Kostenstellen a bis f ergibt sich aus den primären Kosten undden sekundären Kosten ein Gleichungssystem, das mit einem geeignetenAlgorithmus gelöst werden kann.
Die Lösungen für Ka bis Kf sind jeweils die gesamten Kosten der Stellen.
Weiterverwendet werden insbesondere die Kosten der Endkostenstellenfür die Kostenträgerrechnung.
Das Ergebnis der Kostenstellenrechnung wird in den BAB eingetragen.
Betriebsabrechnungsbogen
Kostenstellen
a b c d e f
primäre Kosten nach Kostenarten gegliedert
sekundäre Kostenwie im Beispiel mit einem simultanen
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sekundäre Kosten
Gesamtkosten derKostenstellen
wie im Beispiel mit einem simultanen Gleichungssystem berechnet
Die gesamten Kosten der Endkostenstellen können für die Kostenträgerrechnungverwendet werden.
Aufwand Ab-
gren-
zung-
en
Ko-
sten
Hilfsstellen Hauptkostenstellen Kostenträger
Gebäude Fuhrpark Ma-
terial
Fer-
tig-ung
I
Fertig-
ung II
Verwal-
tung
Prod.
A
Prod.
B
Einzelmaterial 324 -4 320 200 120
Personal 204 204 4 12 8 10 10 60 60 40
Zinsen 12 +11 23 12 2 3 2 2 2
Abschreibungen 24 -4 20 6 4 2 3 3 2
übrigere Betriebsaufwand 56 +2 58 3 5 4 12 8 26
Summe 620 +5 625 25 23 17 27 23 90 260 160
Umlage Gebäude (nach m2) -25 2 5 8 5 5
Umlage Fuhrpark (nach km) -25 10 15
Betriebsabrechnungsbogen – Beispiel Thommen und Achleitner 1991, S. 124
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Umlage Fuhrpark (nach km) -25 10 15
Summe 32 35 28 110
Umlage Materialstelle -32 20 12
Umlage Fertigung I -35 21 14
Umlage Fertigung II -28 21 7
Herstellkosten der Gesamtprod.
322 193
Bestandsänderungen -22 +7
Herstellkosten verkaufte Produkte 300 200
Umlage Verwaltungs- u. Vertriebskosten -110 66 44
Selbstkosten der verkauften Produkte 366 244
Erlös 380 250
Betriebsgewinn 14 6
Kostenträgerrechnung
Mit der Kostenträgerrechnung wird versucht, die gesamten Kostenauf die Kostenträger zu verteilen.
Im Falle eines sogenannten Einproduktbetriebes ist dies durcheinfache Divisionskalkulation möglich:
Die Kosten pro Kostenträger ergeben sich einfach aus demQuotienten aus den Gesamtkosten und der Anzahl der Kostenträger.
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Prof. Dr. Martin Moog46
Quotienten aus den Gesamtkosten und der Anzahl der Kostenträger.
Beispiel für einen Einproduktbetrieb: Wasserwerk
In der Regel ist die Zahl der Kostenträger aber größer als 1.
Auch ist die Produktion oft mehrstufig, so daß es von Interesse ist,die Kosten der einzelnen Produktionsstufen zu ermitteln.
Kostenträger-rechnung
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Prof. Dr. Martin Moog47
Kostenträger-Stückrechnung
Kostenträger-Zeitrechnung
dient der Preiskalkulationund der Bewertung von
Beständen für die Buchhaltung
dient der Ermittlung des Erfolges für betrieblicheEinheiten, über die der
Jahresabschluß nichts sagt
traditionelle Verfahren der Kostenträgerrechnung
• Divisionskalkulation
• Zuschlagskalkulation
• Äquivalenzziffernkalkulation
• Bezugsgrößenkalkulation
Für einteiligeErzeugnisse
Für Produktions-prozesse ohne
Anfall vonKuppelprodukten
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Prof. Dr. Martin Moog48
• Bezugsgrößenkalkulation
Diese Rechenschemata der Kostenträgerrechnung könnenunabhängig davon verwendet werden, ob mit Ist-Kosten
oder Plan-Kosten gerechnet wird.
Kuppelprodukten
Beispiele für Produktionen
Produkteeins mehrere
Produktions-eine Herstellung von Pellets
aus SägemehlHerstellung von Nägeln verschiedener Länge
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Prof. Dr. Martin Moog49
Produktions-Stufen
mehrere Herstellung von Jägerzäunenaus Schwachholz
Herstellung von SchnittholzHerstellung von Schotter
Herstellung von Spanplatten
einfachste Divisionskalkulation
Kosten
hergestellte MengeStückkosten =
Sinnvoll ist eine solche Kostenträgerrechnung natürlich nur beiEinproduktbetrieben und einstufiger Produktion, bei mehrstufiger
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Einproduktbetrieben und einstufiger Produktion, bei mehrstufigerProduktion nur, wenn keine Bestandsänderungen in Zwischenlagern erfolgen.
Außerdem nur, wenn die Absatzmenge der produzierten Menge entspricht.
Weichen Produktionsmenge und Absatzmenge voneinander ab, müssendie Herstellungskosten auf die produzierte Menge und die Vertriebskostenauf die Absatzmenge bezogen werden. (siehe nächste Folie)
Beispiel einfache Divisionskalkulation mit Bestandsveränderung
Falls die Zahl der hergestellten und der abgesetzten Produkte in derPeriode nicht übereinstimmt, muß zwischen Herstellungskosten,Verwaltungskosten des Produktionsbereiches sowie Verwaltungskosten des Vertriebsbereiches und Vertriebskosten unterschieden werden.
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+ Herstellkosten / hergestellte Menge
+ Verwaltungskosten der Produktion / hergestellte Menge
+ Vertriebskosten / verkaufte Menge
+ Verwaltungskosten des Vertriebs / verkaufte Menge
= Kosten pro Stück
Beispiel: Produktion von Telegrafenmasten
Beispiel einfache Divisionskalkulation mit Bestandsveränderung
Vorjahr aktuelles Jahr
produzierte Menge 900
Herstellkosten 550
Verwaltungskosten Produktion 300
verkaufte Menge 1.000
Vertriebskosten 400
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+ Herstellkosten / hergestellte Menge 550 : 900 = 0,61
+ Verwaltungskosten der Produktion / hergestellte Menge
300 : 900 = 0,33
+ Vertriebskosten / verkaufte Menge 400 : 1.000 0,4
+ Verwaltungskosten des Vertriebs / verkaufte Menge
200 : 1.000 0,2
= Kosten pro Stück 1,54
Vertriebskosten 400
Verwaltungskosten Vertrieb 200
Übungsaufgabe Divisionskalkulation
Vorjahr aktuelles Jahr
produzierte Menge 2.000 Stück
Herstellkosten 1,500 GE
Verwaltungskosten Produktion 500 GE
verkaufte Menge 1.900 Stück
Vertriebskosten 1.400 GE
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+ Herstellkosten / hergestellte Menge
+ Verwaltungskosten der Produktion / hergestellte Menge
+ Vertriebskosten / verkaufte Menge
+ Verwaltungskosten des Vertriebs / verkaufte Menge
= Kosten pro Stück
Vertriebskosten 1.400 GE
Verwaltungskosten Vertrieb 600 GE
∑=
n
i 1
Stückkosten =Herstellungskosten Stufe i Vertriebskosten
+Produktionsmenge Stufe i Absatzmenge
mehrstufige Divisionskalkulation
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Geeignet für mehrstufige Produktionen, in denen relativ homogeneGüter hergestellt werden.
Beispiel für mehrstufige Divisionskalkulation: Platten-Veredelung
• Rohplatteneinkauf und Lagerung• Schleifen• Lackierung
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• Lackierung• Klimatisierung• Lagerung• Verwaltung• Vertrieb
mehrstufige Divisionskalkulation(addierend)
Kosten in GE
Leistung in m2
Kosten in GE/m2
Einkauf und Lagerung 400 100 4,00
Schleifen 120 96 1,25
Lackierung 570 95 6,00
Klimatisierung 564 94 6,00
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Klimatisierung 564 94 6,00
Endlager 350 92 3,80
Verwaltung 185 92 2,01
Herstellkosten 23,06
Vertrieb 240 90 2,67
Selbstkosten 25,73
weist die Kosten der einzelnen Stufen aus,
die sich zu den Gesamtkosten addieren
Achtung Widerspruchzu anderer Folie
betreff Verwaltungskosten
mehrstufige Divisionskalkulation(durchwälzend)
Kosten in GE
Leistung in m2
Kostender Stufe
GE/m2
Kosten kumuliertGE/m2
Einkauf und Lagerung 400 100 4,00
Schleifen 120 96 1,25 5,25
Lackierung 570 95 6,00 11,25
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Lackierung 570 95 6,00 11,25
Klimatisierung 564 94 6,00 17,25
Endlager 350 92 3,80 21,05
Verwaltung 185 92 2,01 23,06
Herstellkosten 23,06
Vertrieb 240 90 2,67 25,74
Selbstkosten 25,73
weist die Kosten bis zur jeweiligen Stufe aus
Verwaltungskosten der Herstellungals Teil der Herstellungskosten
Soweit auf Lager genommene Halbfertigprodukte oder Fertigproduktefür die Bilanzierung mit ihren Herstellkosten bewertet werden sollen,ist zu prüfen, wie weit es zulässig ist, die Verwaltungskosten werterhöhendzu berücksichtigen.
Je höher der Wert für die auf Lager genommenen, mit Herstellungskosten bewerteten Produkte angenommen wird, desto höher fällt der Gewinn in der laufenden Periode aus.
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laufenden Periode aus.
Die Aktivierung der Produkte verlängert die Bilanz, damit steigt das Eigenkapital.
Das Vorsichtsprinzip spricht daher eher für eine Nichtberücksichtigung der Verwaltungskosten der Herstellung.
Liegendes, unverkauftes Holz wird in Forstbetrieben regelmäßig nur mit den Erntekosten bewertet, ohne Zuschlag von Verwaltungskosten der Produktion.
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Liegendes, unverkauftes Holz wird für den Jahresabschluß des Forstbetriebesregelmäßig nur mit den Erntekosten bewertet.
Das Holz wird dann (hoffentlich) im Folgejahr zu einem viel höheren Preisverkauft – der Erfolg fällt dadurch in das Jahr des Verkaufs.
Würde man das Holz höher bewerten, würde nicht realisierte Gewinne gebucht.
Divisionskalkulation mit stufenweise unterschiedlicher Leistungsmessung
Erzeugnisse
A B C Summe
Anzahl Erzeugnisse 100 250 30 380
Einzelkosten GE/Einheit 15 15 15
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Prozess 1Maschinenstunden
50 35 15 100
Prozess 2Anzahl Hilfskräfte
18 10 12 40
Prozess 3Anzahl Verkaufsvorgänge
17 23 10 50
Kostentreiber
Divisionskalkulation mit stufenweise unterschiedlicher Leistungsmessung
• Für den über Maschinenstunden zu verrechnenden Prozess 1 errechnet sich aus 1000 GE und 100 MAS ein Satz von 10 GE/MAS
• Für den über Hilfskräfte zu verrechnenden Prozess 2
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• Für den über Hilfskräfte zu verrechnenden Prozess 2 errechnet sich aus 2000 GE und 40 Hilfskräften ein Satz von 50 GE/HK
• Mit Hilfe dieser Verrechnungssätze ist es möglich, die Gemeinkosten (GK) der beiden Prozesse auf die drei Erzeugnisse zu verteilen
Divisionskalkulation mit stufenweise unterschiedlicher Leistungsmessung
Erzeugnisse
A B C
Prozeß 1 MAS 50 35 15
GE/MAS 10 10 10
anteilige GK 500 350 150
Prozeß 2 HK 18 10 12
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Prozeß 2 HK 18 10 12
GE/HK 50 50 50
anteilige GK 900 500 600
Summe anteilige GK 1.400 850 750
Anzahl der Einheiten 100 250 30
anteilige GK pro Einheit 14 3,4 25
Einzelkosten je Einheit 15 15 15
Herstellkosten je Einheit 29 18,4 40
Zuschlagskalkulation
Verbrauch Kosten/ Einheit
Kosten
Fertigungsmaterial 4000 kg 7 GE/kg 28.000 GE
Fertigungslohn 800 Std. 10 GE/h 8.000 GE
Gemeinkosten Prozeß 1 8.000 GE
Prozeß 2 4.000 GE
Beispiel
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Prozeß 2 4.000 GE
Summe 12.000 GE
Die Gemeinkosten sollen mit Hilfe von Zuschlagssätzen auf die Produktionverteilt werden.Für den Prozess 1 sei die Bezugsgröße die Ausbringungsmenge (Stückzahl).Für den Prozess 2 sei die Bezugsgröße die Zahl der Arbeitsstunden.
Ausbringungsmenge: 800 Stück
Zuschlagskalkulationverschiedene Größen als Zuschlagsbasen
• proportional zu den Fertigungsmaterialkosten
• proportional zu den Fertigungslohnkosten
Die Verteilung der Gemeinkosten kann bei den gegebenen Informationenerfolgen:
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• proportional zu der Summe aus Fertigungsmaterialkosten und Fertigungslohnkosten
• proportional zum Fertigungsmaterialverbrauch
• proportional zu den Fertigungslohnstunden
Zuschlagsätze
Prozess 1 Prozess 2
Stückzahl bezogen Arbeitszeit bezogen
8.000 GE/800 Stück= 10 GE pro Stück
4.000 GE/800 h= 5 GE pro Stunde
da 1 Stunde pro Stück
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da 1 Stunde pro Stück= 5 GE/Stück
Berechnung der Herstellkosten
insgesamt pro Stück
Einzelkosten Material 28.000 35
Lohn 8.000 10
Gemeinkosten Prozeß 1 8.000 10
Prozeß 2 4.000 5
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Prozeß 2 4.000 5
Herstellkosten 60
Beispiel:Herstellung von JägerzäunenProzess 1: Herstellung der LattenProzess 2: Nageln der Zäune
Zuschlagskalkulation mit Äquivalenzziffern
Die Zuschlagskalkulation mit Äquivalenzziffern beruht auf dem Gedanken,man könne die Kosten einer Produkteinheit als ein Vielfaches der Kosteneiner Referenzeinheit angeben.
Produkt 1Referenz
Das Problem besteht in derErmittlung der Äquivalenzziffern
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Produkt 22 x Produkt 1
Produkt 33 x Produkt 1
Die Verhältnisse müssen überdie Zeit nicht konstant bleiben.
Beispiele:Bretter verschiedener StärkePflanzen verschiedener Arten
Beispiel für die Bildung von Äquivalenzziffern
Sorte Gewicht Menge Berechnung Äquivalenzziffer
1 500 10 500 / 800 0,625
Einheitsprodukt
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1 500 10 500 / 800 0,625
2 800 18
3 400 8 400 / 800 0,5
4 600 12 600 / 800 0,75
Beispiel für die Rechnung mit Äquivalenzziffern
Sorte Pro-duktion
Äquivalenz-ziffer
Rechen-einheiten
Gesamt-kosten
Kosten
Stück
1 1.000 0,625 625 4.700
Einheitsprodukt
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1 1.000 0,625 625 4.700
2 2.000 1,0 2.000 15.100
3 2.000 0,5 1.000 7.550
4 4.000 0,75 3.000 22.650
9.000 6.625 50.000 50.000
50.000 GE / 6.625 RE = 7,55 GE/RE
Manchmal werden die Preise der einzelnen Sorten zur Herleitung der Äquivalenzziffern verwendet.
Was ist davon zu halten?
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Gefahr von Fehlentscheidungen
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Zeichen_114.svg
Fertigungsmaterial(Einzelkosten)
Materialkosten
Herstellkosten
Selbstkosten
Materialgemeinkosten (zugeschlagen auf der Basis des Fertigungsmaterials)
Fertigungslohn(Einzelkosten)
Fertigungskosten
Fertigungsgemeinkosten (zugeschlagen auf der Basis des Fertigungslohns)
Sondereinzelkosten der
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Sondereinzelkosten der Fertigung(Einzelkosten)
Verwaltungsgemeinkosten
Verwaltungs-und
VertriebskostenVertriebsgemeinkosten
Sondereinzelkosten des Vertriebs(Einzelkosten)
Differenzierte Zuschlagskalkulation nach Klook, 1984, S.141
Achtung Widerspruchzu anderer Folie
Kuppelproduktion
Von Kuppelproduktion spricht man, wenn in einem Produktionsprozeßzwei (oder mehr) Güter produziert werden.
Lehrbuchbeispiele:
RaffinerieprodukteSchnittholz, Schwarten, Spreißel, Sägemehl, RindeStammholz, Industrieholz
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Stammholz, IndustrieholzStrom, Wärme
zu unterscheiden sind einstufige – der einfachere Fall - und mehrstufige Kuppelproduktion
Rindenverwertung im Sägewerk
Kalkulation für eine Kuppelproduktion
Erzeugnisse
Bretter Rinde Sägemehl Spreißel Summe
Einheiten 1000 m3 t t m3
Menge 100 800 500 25
Erlöse in GE 500 40 20 75
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Kosten der
Weiterverarbeitung10 5 10
Nettoerlös in GE 500 30 15 65 610
Nettoerlös in % 82 5 2,5 10,5 100
Nun werden im nächsten Schritt die Kosten entsprechend dem Anteilam Nettoerlös verteilt.
Kalkulation für eine Kuppelproduktion
Erzeugnisse
Bretter Rinde Sägemehl Spreißel Summe
Einheiten 1000m3 t t 1000m3
Menge 100 800 500 25
Nettoerlös in GE 500 30 15 65 610
Nettoerlös in % 82 5 2,5 10,5 100
Kosten insgesamt 164 10 5 21 200
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Kosten je Einheit 1,64 0,0125 0,01 0,84
Kosten der weiteren Bearbeitung
insg. 10 5 10
je Einh. 0,0125 0,01 0,40
vorl. Herstellungskosten je Einheit
1,64 0,025 0,02 1,24
Gefahr von Fehlentscheidungen
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Gefahr von Fehlentscheidungen
Werden die Kosten entsprechend der Erlösstrukturverteilt, bringt dies keinen Informationsgewinn für dieSteuerung der Produktion.
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Fehlentscheidungenhttp://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Zeichen_114.svg Sollte eine verursachungsgerechtere Zurechnung der
Kosten möglich sein, sollte man sie ggf. nutzen.
Für Bewertungen ist die dargestellte Verteilung derKosten ggf. akzeptabel.
Kalkulation der Kosten der Kuppelproduktion nach der Restwertmethode
Menge Erlös Kosten derWeiterver-arbeitung
Summe
insg. jeEinh.
insg. jeEinh.
insg. je Einh.
Kosten des Kuppelprozesses 200
- Nettoerlös Rinde 800 t 40 0,05 10 0,0125 30 0,0375
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- Nettoerlös Rinde 800 t 40 0,05 10 0,0125 30 0,0375
- Nettoerlös Sägemehl 500 t 20 0,04 5 0,01 15 0,03
- Nettoerlös Spreißel 25 m3 75 3,00 10 0,40 65 2,60
= Herstellungskosten Bretter 100 m3 90 0,90
Die Kalkulation setzt voraus, daß ein eindeutiges Hauptprodukt identifizierbarist. Führt man sie entsprechend für die anderen Produkte durch, erhält mannicht interpretierbare Ergebnisse (z.B. für Spreißel).