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Inklusion von Anfang an!
Umzug von StadtGalerieCafé
und HHO Präsent
Gebärden-
Treff Bramscher Straße
N e u eKrippen-Gruppen Spendenprojekt
Hör mal zu
Freiwilligen-
Dienste in der HHO
Ausgabe Nr. 200 | Oktober 2018
NEUEHILFE
Heiner Böckmann
Geschäftsführer
Ihr
Apropos Strauß, oder besser gesagt Blumen: Das regio-
nale Großereignis in 2018 ist sicherlich die Landesgarten-
schau (LaGa) in Bad Iburg – und natürlich ist auch die HHO
zu Besuch gewesen. Die Kindheit und Jugend gGmbH hat
gemeinsam mit Kindereinrichtungen der AG Behinderten-
hilfe einen unvergesslichen Aktionstag für Kinder mit und
ohne Behinderung auf die Beine gestellt. Sie waren eingela-
den, einander besser kennenzulernen, Gemeinsamkeiten zu
entdecken und zusammen jede Menge Spaß zu haben.
Eine weitere Großveranstaltung, die der HHO sehr am
Herzen lag, war die Fachtagung „Gelingende Kommuni-
kation“ als abschließender Höhepunkt eines vom Land
Niedersachsen geförderten dreijährigen Projekts. Inhaltlich
ging es um die Erarbeitung einrichtungsübergreifender
Standards für barrierefreie Kommunikation. Die Ergebnisse
wurden lebendig im Rahmen von Fachvorträgen, Präsen-
tationen und Workshops vorgestellt. Zukünftig wird der
Verbund der Vielfalter an dem Thema „Gelingende Kommu-
nikation“ weiterarbeiten.
Und natürlich gibt es in der 200. Ausgabe der Neuen
Hilfe noch viele weitere lesenswerte Beiträge aus unseren
verschiedenen Unternehmensbereichen. Lassen Sie sich
überraschen!
EDITORIAL
2 Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Zahlen üben doch eine ganz besondere Faszination auf uns aus: Sie können unvorstellbar groß, unvor-stellbar klein oder auch unvorstellbar lang sein. Mit diesem Exemplar der Neuen Hilfe halten Sie eine ganz besondere Zahl in Händen, unsere 200. Ausgabe. Ein schöner Anlass also Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre anhaltende Verbundenheit zu danken. Mehrmals im Jahr nehmen Sie sich Zeit, lesen unsere Berichte und informieren sich so über das, was uns als HHO gerade bewegt. Wir freuen uns, Ihnen auch mit dieser Herbstausgabe wieder einen bunten Themen-Strauß präsentieren zu können.
INHALT
3Inhalt 3
HHO DIREKT
Fachtagung „Gelingende Kommunikation“ 4
Inklusion von Anfang an! 6
ARBEIT
Teilhabe am Arbeitsleben 7
StadtGalerieCafé und HHO Präsent ziehen um 8
WOHNEN
Serie: Wohngemeinschaft in Hagen 10
Gebärden-Treff Bramscher Straße 11
KINDHEIT & JUGEND
Vorbereitung auf die Schulzeit im Urmelhaus 12
Neue Krippengruppen im Familienzentrum 13
VERWALTUNG
Ausbildung in der Verwaltung 14
BERATUNGGSTELLE
Innovation und Entwicklung in der Beratungsstelle 16
FÖRDERSTIFTUNG
Sommerprojekt „Hör mal zu!“ 17
Projekt „Mut tut gut“ 18
VERMISCHTES
Neues Ticket-System für Anregungen und Kritik 19
Interkulturelle Bereicherung in Sutthausen 20
Freiwilligendienste in der HHO 21
Takkatina sagt Tschüss 22
Stilles Gedenken 23
8
13
17
20
4
Die Workshops
Neun Workshops gaben die Möglichkeit,
sich mit den Inhalten gezielter auseinanderzusetzen:
Jetzt rede ich! Wie ich „talkern“ lernte
Alle reden mit, jeder wird verstanden:
Das Projekt einfach erklärt
MITreden – auch wenn die Sprache fehlt:
Technische Hilfsmittel machen es möglich
Verständlich informieren
Lass Bilder sprechen – Piktogramme
Schnupperkurs DGS: Einführung in die
Deutsche Gebärdensprache
Lautsprachunterstützende Gebärden (LuG)
Kompetenzen sichern – Übergänge gestalten
Das Projekt – von der Idee in die Praxis
4 HHO Direkt
FACHTAGUNG „GELINGENDE KOMMUNIKATION“
HHO DIREKT
Barrieren in der Kommunikation überwinden – Teilhabe ermöglichen
Über die Projektergebnisse wurde auf der Fachta-
gung „Gelingende Kommunikation“ am 2. Mai 2018 im
Ludwig-Windhorst-Haus in Lingen auf vielfältige Weise
informiert. „Unser Ziel ist es, die erarbeiteten Standards
zu erläutern und einen Ausblick zu geben, wie eine pra-
xisnahe Implementierung erfolgen kann“, führte Barbara
Strunk, Projektleiterin, die das Programm moderierte,
ein. Michael Korden, Sprecher der Vielfalter, ergänzte:
„Zudem möchten wir weitere Netzwerkpartner gewinnen
und auch die breite Öffentlichkeit mit diesem wichtigen
Thema erreichen.“
Verständigung, Austausch, Information und die Mitteilung eigener Wünsche – all diese Grundbedürfnisse stellen Menschen mit Beeinträchtigungen oftmals vor kommunikative Barrieren. Vor diesem Hintergrund hat der regionale Verbund, die Gütegemeinschaft „Die Vielfalter – Experten für Teilhabe“, gezielt nach Lösungsan-sätzen für eine barrierefreie und damit „Gelingende Kommunikation“ gesucht. Im Rahmen eines vom Land Niedersachsen geförderten dreijährigen Projektes haben sich acht Träger von Einrichtungen der Behinderten-hilfe in der Region Süd-West Niedersachsen auf gemeinsame Standards für eine zielgruppengerechte gelin-gende Kommunikation geeinigt. Diese einrichtungsübergreifend angewendeten Kommunikationsmöglichkei-ten ermöglichen fließende Übergänge für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Maike Junge, Gruppenfachkraft der
Werkstatt Sutthausen:
„Es ist so schön zu sehen, wie Menschen, die nicht
lautsprachlich kommunizieren, plötzlich eine ‚Stimme‘
bekommen und sich mit anderen austauschen können.
Deshalb bin ich sehr froh, dass man sich hier auf den
Weg macht. Ich hoffe sehr, dass besonders die
Themen ‚Übergänge‘ und ‚Implementierung in der Praxis‘
jetzt auch wirklich verstärkt in unseren Alltag transpor-
tiert werden“.
5HHO Direkt
Klar wurde: Wichtig ist, einheitliche Standards in allen
Lebensbereichen zu verwenden und so Übergänge bestmög-
lich zu gestalten. „Im besten Fall sollte es beispielsweise
bei einem Wechsel von der Schule in eine Beschäftigung ein-
heitliche Kommunikationsmittel geben – ohne kommunikative
Barrieren“, gibt Barbara Strunk ein Beispiel.
„Wir, als Verbund der Vielfalter, möchten das Thema auch
zukünftig vorantreiben. Dafür benötigen wir Sie, die das
Thema mit in Ihren Arbeitsalltag integrieren und damit in der
Praxis umsetzen. Und so ist unser großes Ziel, das Thema
‚Gelingende Kommunikation‘ langfristig nicht nur einrich-
tungsübergreifend zu implementieren, sondern auch in die
Sozialräume zu tragen“, schloss Michael Korden die Veran-
staltung.
Barbara Strunk, Prokuristin HHO gGmbH und
Projektleitung Gelingende Kommunikation:
„Durch den Fachtag hatten wir die Möglichkeit, un-
sere Themen noch einmal einem größeren Publikum
aus Fachkräften vorzustellen. Die Resonanz war sehr
positiv und wir arbeiten nun verstärkt daran, Gelingende
Kommunikation und die vom Projektteam erarbeiteten
Standards in der Praxis einzuführen.“
Ingo Fricke, Gesamtbewohnervertretung und
Mitarbeiter der Osnabrücker Werkstätten:
„Durch einen Talker konnte ein neuer Kollege bei
uns im Bistro mitarbeiten und die Kunden bedienen
– Unterstützte Kommunikation schafft einfach Freiheit.
Und ich weiß, dass bei vielen die Bereitschaft da ist,
sich mit dem Thema zu beschäftigen. Viele möchten
zum Beispiel einige Gebärden lernen, um sich mit
gehörlosen Kollegen und Mitbewohnern auszutauschen.
Ich hoffe, die Angebote hierfür werden immer mehr.“
Auch Vertreterinnen und Vertreter regionaler Politik waren
zugegen. So nahmen Annegret Mielke (Sozialausschuss
Landkreis / SPD), Felizitas Exner (Sozialausschuss Landkreis
/ Bündnis 90 / Die Grünen), Jutta Olbricht (Sozialausschuss
Landkreis / SPD) und Günther Sandfort (Sozialausschuss
Stadt / CDU) an der Veranstaltung teil. Im Fokus stand das
Thema „Inklusion von Anfang an.“ Für alle Teilnehmenden
war eins klar: Nur durch die Schaffung eines öffentlichen
Bewusstseins kann und wird Inklusion zur Selbstverständlich-
keit werden.
Wie das geht, wurde während der zahlreichen Aktionen und
Workshops auf dem Gelände der Landesgartenschau in Bad
Iburg für die Kinder ganz spielerisch umgesetzt: Highlight war
der Mini-Gebärdensprachkurs mit Kathi Ender, die selbst ge-
hörlos ist. Ganz intuitiv lernten die Kinder die Bezeichnungen
ihrer Lieblingstiere in der Gebärdensprache – da machten
auch gern die Erwachsenen mit. Ein Trommelkurs, Masken
und Rasseln basteln und gemeinsames Tanzen waren weitere
inklusive Angebote. So stand ein barrierefreies Miteinander
von Kindern mit und ohne Behinderung im Fokus der
Veranstaltung.
Ein buntes Musikprogramm, begleitet durch die Band Kari-
buni, rundete den Tag ab. Insgesamt war es eine erfolgreiche
Veranstaltung, die ein Stück mehr Inklusion in die Gesell-
schaft gebracht hat.
Anlässlich des Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung der Aktion Mensch am 5. Mai riefen die Kindereinrichtungen der AG Behindertenhilfe (AWO Kinder, Jugend und Familie, Caritas, Verein für heilpädagogische Hilfe Bad Rothenfelde und HHO Kindheit & Jugend) zu einem Aktionstag unter dem Motto „Kinder einer Welt – Teilhabe Ma(h)l anders!“ auf.
Inklusion von Anfang an! TANZEN, LACHEN, GEBÄRDEN AUF DER LANDESGARTENSCHAU
Gebärdensprachkurs ganz praktisch
6 HHO Direkt
ARBEITUMBENENNUNG
Gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben
Das bedeutet, dass es natürlich weiterhin Arbeitsgruppen
geben wird, in denen hauptsächlich Menschen mit erhöhtem
Unterstützungsbedarf tätig sind. Auch das individuelle Unter-
stützungsangebot für jeden einzelnen beschäftigten Mitarbei-
tenden verändert sich nicht. Lediglich die Benennung dieser
Gruppen orientiert sich an den Arbeitsschwerpunkten. Anne
Benad begrüßt diese Entscheidung: „Ab sofort sprechen wir
nur noch von einzelnen ‚Verpackungsgruppen‘ und möchten
damit auch im alltäglichen Sprachgebrauch ein Zeichnen für
gleichberechtige Teilhabe setzen.“
Wie kann gesellschaftliche Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf gelingen? Die Osnabrücker Werkstätten haben sich im Rahmen dieser Fragestellung dazu entschlossen, die Bereiche „Spezial- und Intensivförderung“ umzubenennen. „Dabei geht es uns darum, nicht die Art oder das Maß des Unterstützungsbedarfs bei der Benennung der Gruppen in den Fokus zu stellen, sondern vielmehr die Arbeitsschwerpunkte, die in den Gruppen angeboten werden“, erklärt Anne Benad, Koordination und Fach-aufsicht bei den Osnabrücker Werkstätten am Standort Sutthausen.
7Arbeit
8 Arbeit
Betriebswirtschaftliche Gründe haben letztlich zu dem
Entschluss geführt, sich von dem beliebten Standort im He-
ger-Tor-Viertel zu verabschieden und sich auf die Suche nach
einer geeigneteren Immobilie zu machen. „Am Markt 13“,
dem ehemaligen Steakhaus „Maredo“, sind die Osnabrücker
Werkstätten schließlich fündig geworden. „Der attraktive
Standort wird dem StadtGalerie Café noch mehr Gäste
bescheren“, ist sich Kathrin Kiefer sicher. Die Sanierungsar-
beiten laufen derzeit auf Hochtouren, die Wiedereröffnung ist
zum 1. November 2018 geplant.
Die konzeptionelle Ausrichtung des StadtGalerie Cafés
bleibt bestehen, neu ist die Kombination aus Café, Kunstaus-
stellungen und Verkaufsfläche. „Die großzügigen Räumlichkei-
ten in der unmittelbaren Nachbarschaft boten sich geradezu
an, unseren Werkstattladen zu integrieren, den wir in diesem
Zug auch in ‚Contor‘ umbenannt haben“, erklärt Abteilungs-
leiter Urs Hübschmann, „das Café ist ein Ort der Begegnung,
ein Ort der Vielfalt. Wir sind überzeugt, hier noch mehr Inter-
essenten für die Erzeugnisse aus Werkstätten für Menschen
mit Behinderung – in Ergänzung zu unseren Eigenprodukten
und dem Bekleidungssortiment – gewinnen zu können.“
Gemeinsam laden StadtGalerie Café & Contor, ehemals HHO Präsent, künftig zum inklusiven Miteinander in künstlerischem Ambiente wechselnder Ausstellungen und kultureller Angebote ein. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht, was unsere Produkt- und Dienstleistungsqualität anbelangt. Von unseren Gästen bekommen wir außerdem oft das positive Feedback, was die herzliche Atmosphäre betrifft – und das soll auch so bleiben“, betont Kathrin Kiefer, Leitung des inklusiven Osnabrücker StadtGalerie Cafés.
Umzug in neue Räumlichkeiten
STADTGALERIE CAFÉ & CONTOR
„Ich freue mich schon, mit noch mehr Menschen zusammenzuarbeiten!“
„Es ist doch toll, dass Café und Laden jetzt gemeinsam unter einem Dach sind.“
„Ich bin gespannt, ob wir es schaffen, das alte Café pünktlich leerzuräumen. Aber wenn alle mit anpacken ...“
9Arbeit
Das Ziel der Osnabrücker Werkstätten ist es, inklusive
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu bieten: „Wir
sehen uns als Beförderer der Inklusion. Und das bedeutet,
dass wir die Arbeitsplätze dort anbieten, wo Menschen mit
und ohne Behinderung zusammenkommen können – also
mitten im Herzen der Stadt.“
Gedanklich ist es schon bei den Umzugsvorbereitungen:
das Team vom StadtGalerieCafé.
Das Team vom Contor zieht praktisch „nach nebenan“.
„Als Ehrenamtliche habe ich mir direkt zwei Wochen geblockt, um tatkräftig beim Umzug mitzuhelfen.“
„Jetzt sind wir wirklich mittendrin in der Stadt, noch zentraler geht es nicht.“
Wir ziehen zusammenund � euen uns ...
Eröffnung | Donnerstag, 01.11.2018, um 10:00 Uhr | Markt 13 | 49074 OsnabrückLetzter Öffnungstag im StadtGalerieCafé 13.10.2018 Letzter Öffnungstag im HHO Präsent 24.10.2018ab 08.10.2018 Abschiedswoche: ab 15.10.2018 Räumungsverkauf:besondere Speisen zu besonderen Preisen 25% Rabatt auf alles
+ = StadtGalerie Café und Contor
Foto
: © B
illio
nPho
tos.
com
... Sie in unserer neuen StadtGalerie am Markt 13 begrüßen zu können
WOHNEN
FÜR DIE WG IN HAGEN ARBEITEN DREI INSTITUTIONEN HAND IN HAND
Drei Akteure, ein Ziel
10 Wohnen
Selbstbestimmte Wohngemeinschaften werden immer beliebter. Die HHO unterstützt viele von ihnen in unterschiedlichen Bereichen. Wir möchten Ihnen in einer Serie einen lebendigen Eindruck von dieser neuen Lebensform für Menschen mit Behinderung vermitteln – am Beispiel der neuen selbstbe-stimmten WG in Hagen.
Margret Gödecker, stellvertretende Leitung Wohnen gGmbH,
und Petra Herkenhoff-Koopmann, Bereichsleitung Land-
kreis Osnabrück Süd, begleiten derzeit die Gründung ganz
verschiedener selbstbestimmter WGs: „Oft sind es Elternin-
itiativen, Vereine oder Menschen mit Behinde-
rungen, die eine WG gründen möchten.
Derzeit suchen zum Beispiel sechs
Menschen mit Behinderung in
Osnabrück dringend geeignete
Räumlichkeiten.“ In Hagen
waren hingegen die Räume
als erstes da: „Hagen ist die
erste Gemeinde, die von sich
aus die Initiative zur Grün-
dung einer selbstbestimmten
WG für Menschen mit Behin-
derungen ergriffen hat. Und die
Gemeinde bietet auch gleich die
entsprechenden Räumlichkeiten.“
Rat und Bürgermeister waren sich einig,
dass Hagen noch mehr Augenmerk auf Mitbürger
mit Behinderung legen müsse. Niemand soll aus seinem
Heimatort wegziehen, nur weil er bei den Eltern ausziehen
möchte. Diese Ansicht vertreten auch die Mitglieder des VFB
Hagen (Verein zur Förderung behinderter Menschen). Seit
1975 engagiert sich der VFB für die gemeinsame Freizeit-
gestaltung von Menschen mit und ohne Behinderung. 2007
entstand das „Aktiv Team“ des Vereins, welches Freizeitak-
tivitäten vor allem für jüngere Menschen mit Behinderung
anbietet. Besuche der Hottendeele, Segeltörns und Zeltlager
stehen ebenso auf dem Programm wie gemeinsame Feiern.
In Hagen ist der VFB eine bekannte Größe. Da lag eine
Zusammenarbeit beim „Projekt WG“ auf der Hand. Hagens
Bürgermeister Peter Gausmann sowie Bernhard Koch und
Martin Bergmeyer vom VFB holten zusätzlich die HHO ins
Boot. „Wir können die anderen Akteure aufgrund unserer
vielfältigen Erfahrungen und unseres breiten Leistungs-
spektrums bei der Gründung der WG unterstüt-
zen“, erklärt Margret Gödecker.
Nun sind die Rollen verteilt: „Die
Gemeinde ist der Vermieter, der VFB
setzt sich für die Interessen der
Mieter ein und macht Angebote zur
Freizeitgestaltung und wir beraten
alle Beteiligten und schaffen auf
Wunsch durch unsere ambulanten
Assistenz- und Pflegeangebote
die Rahmenbedingungen für einen
selbstbestimmten Alltag der
WG-Mitglieder.“
Während die Umbaumaßnahmen für die zwei
Wohnungen mit je einem Wohnraum und einer großen
Küche sowie vier Einzelzimmern mit eigenem Bad laufen,
wurden bereits Interessenten für die WG gesucht. „Mitglieder
des VFB sprachen gezielt Menschen an, für die das Angebot
in Frage kommt. Gemeinsam mit dem VFB und organisiert
von der Gemeinde Hagen haben wir dann gemeinsam mög-
liche Bewohner und ihre Angehörigen kontaktiert“, erklären
Petra Herkenhoff-Koopmann und Marika Dieme von der
HHO, die das Projekt vor Ort begleiten. Auch der Landkreis
Osnabrück ist ein sehr wichtiger Partner. Beim nächsten
Treffen wird der Landkreis die Grundlagen der Finanzierung
erläutern. Nun freuen sich alle auf die ersten gemeinsamen
Gespräche.
WG HAGEN
Folge 1
Fortsetzung folgt ...
GEBÄRDENTREFF ERGÄNZT AMBULANTE WOHNANGEBOTE FÜR MENSCHEN MIT HÖRSCHÄDIGUNG
„Am liebsten wird geplaudert!“An diesem Freitag fliegen im Nachbarschaftstreff der HHO an der Bramscher Straße wieder die Hände.
Rund um die gemütliche Kaffeetafel haben sich Menschen mit Hörschädigung versammelt. Sie erzählen von ihren Erlebnissen bei der Arbeit, von Festen, Ausflügen oder Reisen.
Seit über einem Jahr treffen sich einmal im Monat sechs
bis zehn Menschen mit Hörschädigung beim Gebärdentreff.
„Anfangs dachten wir, wir müssten besondere Aktionen an-
bieten, wie Waffeln backen oder gemeinsam kochen. Aber wir
haben schnell gemerkt, dass unsere Besucher am liebsten
miteinander plaudern“, stellt die Organisatorin des Gebär-
dentreffs, Marie-Alissa Weisleder fest. Ein Blick in die Runde
bestätigt das: Zwei Männer frotzeln lachend miteinander,
einer zeigt ein selbst gestaltetes Türschild und erklärt die
Technik dazu, ein weiterer bittet einen Assistenten, ihm bei
der Einrichtung des neuen Smartphones zu helfen.
Offenes Angebot mit regelmäßigen Gästen
Der Kreis sei mit der Zeit gewachsen, erklärt Marie-Alissa
Weisleder: „Inzwischen hat sich ein fester Kern von Besu-
chern gebildet. Hinzu kommen aber immer wieder neue Gäs-
te und alle sind uns herzlich willkommen.“ Auch zwei Männer
aus dem Landkreis kommen regelmäßig. „Dieses Freizeitan-
gebot nehmen sie im Rahmen der Ambulanten Assistenz
wahr“, erklärt Sara Könning-Arneke, die beide begleitet. „Sie
besuchen zwar auch den ‚Treffpunkt für alle‘ in Bohmte, aber
dort sind die Kommunikationshürden sehr hoch.“ Auch wenn
im Gebärdentreff nicht alle gleich fit in Deutscher Gebärden-
sprache sind, können sie einander gut verstehen: „Sie sind
sehr geduldig miteinander – und mit uns“, lachen die beiden
Assistentinnen.
Alleine wohnen, gemeinsam Spaß haben
Alle Besucher, die an diesem Nachmittag den Gebärdentreff
besuchen, wohnen selbständig in einer eigenen Wohnung
und nutzen je nach Bedarf Unterstützung durch die Ambulan-
te Assistenz in ihrem Alltag. Die meisten von ihnen kommen
direkt nach der Arbeit in den Treff, einer ist bereits im Ruhe-
stand. Der Treff ist eine gute Gelegenheit, soziale Kontakte
zu knüpfen, Freundschaften zu schließen oder Bekanntschaf-
ten zu vertiefen. „Der Gebärdentreff ist ein tagesstrukturie-
rendes Angebot, welches soziale Kompetenzen fördert und
unsere ambulanten Angebote ergänzt“, so Koordinatorin
Sabrina Bartkewitz. „Auch Bewohner aus den Wohneinrich-
tungen sind herzlich dazu eingeladen. Sie können sich gerne
vorab bei mir melden unter: [email protected] oder
0541 / 600 817 - 16.“ In Zukunft würde das Team den
Treff gerne häufiger anbieten. Die Besucher hätten sicher
nichts dagegen. Die Antwort auf die Frage, wie ihnen der Treff
gefällt, ist leicht zu verstehen: Daumen hoch!
Angeregte Unterhaltung im Gebärdentreff: Marie Weisleder, Brigitte Poganski, Detlef Große-Hartlage, Sara Könning-Arneke, Lothar Hülsmann, Tomas Preinesberger
Gebärden-Treff Bramscher Straße
Wo: HHO Büro Ambulante Assistenz
Bramscher Straße 246 Osnabrück Tag: Freitag 12.10.18 Freitag 16.11.18 Freitag 07.12.18 Uhrzeit: 15.00-16.30 Uhr Was: Wir Kaffee trinken, plaudern, zusammen lachen 0,50€ für Essen und Trinken
11Wohnen
Gebärden-Treff Bramscher Straße
Wo: HHO Büro Ambulante Assistenz
Bramscher Straße 246 Osnabrück Tag: Freitag 12.10.18 Freitag 16.11.18 Freitag 07.12.18 Uhrzeit: 15.00-16.30 Uhr Was: Wir Kaffee trinken, plaudern, zusammen lachen 0,50€ für Essen und Trinken
Gebärden-Treff Bramscher Straße
Wo: HHO Büro Ambulante Assistenz
Bramscher Straße 246 Osnabrück
Tag: Freitag 12.10.18
Freitag 16.11.18
Freitag 07.12.18
Uhrzeit: 15.00-16.30 Uhr
Was: Wir, Kaffee trinken, plaudern, zusammen lachen
0,50€ für Essen und Trinken
„In Niedersachsen gibt es seit 2013 die ‚Inklusive Schule‘
und damit eine sonderpädagogische Grundversorgung“,
erklärt Gesa Kellersmann, „rein rechnerisch sind das zwei
Stunden pro Klasse und Woche mit variierender Schwer-
punktsetzung. Gerade für Kinder wie Sophia mit festgestell-
tem, erhöhtem Sprachförderbedarf reicht dieses Modell aber
oft nicht aus.“ So ist im Laufe der letzten Jahre eine enge
Kooperation zwischen dem Urmelhaus und der Grundschule
Gellenbeck entstanden.
„Wir unterrichten neben den Schülerinnen und Schülern
aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet auch Kinder mit
festgestelltem Unterstützungsbedarf im Bereich Sprache aus
dem süd- bis südwestlichen Osnabrücker Landkreis. Dabei
besteht in den Hauptfächern in der Regel eine Doppelbe-
setzung von Grundschullehrer und Förderlehrer, dem soge-
nannten ‚Team-Teaching‘. Zusätzlich gibt es Förderung in
Kleingruppen oder auch mal mit nur einem Kind“, erklärt Uta
Plickert, eine von insgesamt vier Förderlehrerinnen mit dem
Schwerpunkt „Sprache, Hören und Kommuni-
kation“, die Besonderheit der Gellenbecker
Grundschule. Die Unterrichtsräume, in denen
jetzt auch Sophia das ABC und Einmaleins
lernt, sind zudem Störschall reduziert.
Durch die gezielte sprachpädagogische
Förderung werden Selbstbewusstsein, Kommu-
nikationsfähigkeit und Lernerfolg der Kinder
nachhaltig gestärkt, sind sich Gesa Kellers-
mann und Schulleiterin Stephanie Frankenberg
einig: „Der Übergang gelingt uns durch die
Fortführung der individuellen Begleitung.“
Gesa Kellersmann ergänzt: „Ich freue mich
jedes Mal, wenn ich eins ‚meiner Urmelkinder‘
wiedersehe. Sophia hat große Fortschritte
gemacht. Und erst kürzlich hat ein ehemaliger
unserer ‚Spraki-Jungs‘ den Sprung von der
Grundschule Gellenbeck aufs Gymnasium
geschafft. Ein toller Erfolg, nicht zuletzt dank
unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit bei
der Gestaltung des Übergangs!“
K INDHEIT & JUGENDSPRACHHEILKINDERGARTEN URMELHAUS
„Natürlich freuen sich unsere Kinder schon auf die Schule“, weiß Gesa Kellersmann, Leiterin vom Sprach-heilkindergarten Urmelhaus in Georgsmarienhütte, „vielen gelingt der Übergang sehr gut und sie erleben eine ganz normale Schulzeit.“ Bei der kleinen Sophia wurde im letzten Kindergartenjahr allerdings von der Landesschulbehörde attestiert, dass weiterhin erhöhter Sprachförderbedarf besteht. Die Familie war zunächst unsicher, welche Schulwahl für ihre Tochter am besten ist.
Dank der Unterstützung von Förderschullehrerin Maria Bendel hat Sophia bereits
große Fortschritte gemacht.
Den Übergang zur Grundschule gestalten
12 Kindheit & Jugend
Anlässlich der Jubiläen unserer Einrichtungen30 Jahre Sprachheilkindergarten Abenteuerland Melle 30 Jahre Montessori-Haus Melle 25 Jahre Montessori-Kinderhaus Neuenkirchen laden wir Sie herzlich ein zum:
Jubiläumsfachtag mit Fachvorträgen zu den Themen: ICF-CY, Montessoripädagogik, Sprache und Partizipation Weitere Informationen zum Fachtag unter: www.os-hho.de
14. November 2018
14 bis 18 Uhr
im Meller Forum(Mühlenstraße 39a, 49324 Melle) Fo
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13Kindheit & Jugend
Willkommen in der Krippe!
Kim Rittinghaus, Leiterin des Familienzentrums, freut sich
sehr darüber, dass der Start so reibungslos geklappt hat.
Nun toben neben den 40 Kita-Kindern auch die neuen Krippen-
kinder fröhlich durch die Räumlichkeiten des Familienzentrums.
Seit dem 15. August 2018 begrüßt das Montessori Familienzentrum Neuenkirchen 28 neue Krippen- kinder. Entstanden sind zwei neue Gruppen, die das bisherige Betreuungsangebot des Hauses nun auf eines für Kinder ab dem ersten Lebensjahr erweitert.
Vier junge Leute haben am 1. August 2018 ihre Ausbildung
in der Verwaltung begonnen: Özlem Aydin (31), Lena Alhorn
(20) und Jannik Lütkemeier (19) erlernen den Beruf Kauf-
frau/Kaufmann für Büromanagement. Leon Orlovius (18)
wird als Fachinformatiker, Fachrichtung Systemintegration,
ausgebildet. Alle vier starten sofort im zweiten Ausbildungs-
jahr, da sie eine entsprechende Vorbildung mitbringen. Ange-
lina Sachwitz (20) und Julian Buschermöhle (22) sind schon
seit einem guten Jahr dabei und bereiten sich gerade auf die
Abschlussprüfung Teil I vor.
Die angehenden Kaufleute für Büromanagement durchlau-
fen während ihrer Ausbildung verschiedene Abteilungen. Sie
sind derzeit in der Information, in der Werkstattverwaltung
am Metallzentrum, im Facility Management an der Knollstra-
ße, in der Finanzbuchhaltung und in der Personalverwaltung
eingesetzt.
Der angehende Fachinformatiker, Leon Orlovius, wird zwei
Jahre in der IT ausgebildet. „Wir starten mit Grundlagen und
nach wenigen Monaten können die Azubis bereits an der
Hotline mitarbeiten. Mit zunehmender Erfahrung kommen
komplexere Aufgaben hinzu,“ berichtet Stefan Osterfeld,
Leitung IT und verantwortlicher Ausbilder dort. Zur Abschluss-
prüfung erarbeiten die Auszubildenden eine Projektarbeit, die
der Prüfungskommission vorgestellt werden muss.
VERWALTUNGEIN PROJEKT DER HHO-AZUBIS
In der Heilpädagogische Hilfe Osnabrück Verwaltungs GmbH werden regelmäßig junge Leute ausgebildet. Angeboten werden Ausbildungsplätze als Kaufmann/-frau für Büromanagement sowie als Fachinformatiker/in, Fachrichtung Systemintegration. „Der Start ins Berufsleben ist ein bedeutender Schritt, daher legen wir großen Wert auf eine qualifizierte Ausbildung“, so HHO-Prokurist Jörg Richter.
Einstieg ins BerufslebenA.ZU.BI. – Arbeit. Zukunft. Bildung.
14 Verwaltung
15Verwaltung
Für die Erlangung von allgemeinen berufsbildgebenden
Kenntnisse und Fähigkeiten sowie der Entwicklung von
Schüsselqualifikationen finden regelmäßig Azubi-Treffen.
Themen, wie telefonische und persönliche Kommunikation
mit Kunden, Datenschutz, Arbeitssicherheit, Stellung des
Ausbildungsbetriebes in der Gesamtwirtschaft, Einführung
beziehungsweise Grundlagen von Projektmanagement, Qua-
litätsmanagement, Controlling, erarbeiten sich die Auszu-
bildenden selbständig oder mit Unterstützung von internen
oder externen Referenten. Diese Treffen dienen auch dem
Austausch der jungen Leute untereinander über Ausbildungs-
themen und Berufsschule.
„Die HHO ist viel größer als wir gedacht haben“, beschrei-
ben die jungen Leute ihren ersten Eindruck von der Unter-
nehmensgruppe. Julian ergänzt: „Hier kommen ganz unter-
schiedliche Menschen zusammen. Das ist toll, so erlebe ich
mehr als ‚nur‘ Büroalltag!“. Angelina sagt: „Wie schnell die
Ausbildungszeit bisher vergangen ist, nun bin ich schon im
dritten Lehrjahr. Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich
und hier sind auch Azubis sofort Teil des Teams.“
Sophia Horstmann und Jessica Sowada haben ihre Ausbil-
dung zur Kauffrau für Büromanagement im Juni 2018 abge-
schlossen und sind übernommen worden. „Die Entscheidung
für diesen Beruf und für die HHO war für uns genau richtig“,
sagen Sophia und Jessica, jetzt Mitarbeiterinnen in der Lohn-
buchhaltung beziehungsweise in der Personalverwaltung.
Insgesamt 20 Mitarbeitende der Verwaltung sind bereits seit
ihrer Ausbildung dabei.
Auch im Technischen Service der Osnabrücker Werkstätten
in Sutthausen wird ausgebildet, Gruppenleiter und Ausbilder
ist Andreas Sandkämper. Nils Mudder hat die Ausbildung
zum Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
am 01.08.2018 begonnen. Ausbildungsbeginn von Julian
Poggemann war am 01.08.2015, seine Abschlussprüfung
wird im Januar 2019 stattfinden. Angehende Elektroniker/
innen Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik werden
in ihrer Ausbildung mit dem Installieren von elektrischen
Anlagen, der Wartung und Reparatur von ortsveränderlichen
und ortsfesten Betriebsmitteln und der Hardware für die
IT-Abteilung vertraut gemacht.
Kaufmann/-frau für Büromanagement
Bürokaufmann 1962 bis 2013,
Neuordnung der Büroberufe in 2014
Bei der HHO seit den 1980er Jahren
3-jährige duale Ausbildung
Abschlussprüfung vor der IHK
Berufsschulunterricht an der BBS Pottgraben
Kaufmann/-frau für Büromanagement belegte mit
28.653 neuen Ausbildungsverträgen in 2017
Platz 1 der Rangliste der Ausbildungsberufe
nach Neuabschlüssen.
Fachinformatiker/in, Fachrichtung Systemintegration
Ausbildungsberuf seit 1997
Bei der HHO seit 1997
3-jährige duale Ausbildung
Abschlussprüfung vor der IHK
Berufsschulunterricht an der BBS Brinkstraße
Fachinformatiker/innen der Fachrichtung
Systemintegration arbeiten in Unternehmen
nahezu aller Wirtschaftsbereiche oder aber in
IT-Systemhäusern.
Elektroniker/in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
Ausbildungsberuf seit 2005 (hervorgegangen
aus den Beruf Elektroinstallateur)
Bei der HHO wird seit 1998
3 ½-jährige duale Ausbildung
Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer
Osnabrück
Berufsschulunterricht an der BBS Brinkstraße
16 Beratungsstelle
Inklusion durch Innovation
„Kurz gesagt: Meine Aufgabe ist es, immer auf dem neuesten Stand zu sein, was Forschung und Technik anbelangt“, erklärt Judith Niehaus, die seit dem 1. Mai 2018 in der Beratungsstelle für hör-geschädigte Menschen im Bereich Innovation und Entwicklung tätig ist. Dabei hat sie natürlich auch gesellschaftliche Veränderungen ganz genau im Blick, unter anderem sich wandelnde Bedarfe. So gibt es immer mehr alte Menschen mit einer Hör-schädigung, entsprechende Wohnangebote fehlen meist.
BERATUNGSSTELLE FÜR HÖRGESCHÄDIGTE MENSCHEN
„Wie andere Senioren auch, möchten hörgeschädigte
Menschen ihre vertraute Umgebung, ihren Sozialraum, nicht
verlassen. Hinzu kommt, dass die Voraussetzungen für
eine gelingende Kommunikation gegeben sein müssen, das
Grundverständnis für die Gehörlosenkultur und vieles mehr.
Wie hier Lösungsansätze aussehen können, ist nur eine von
vielen Fragestellungen, an denen ich gerade arbeite. Dabei
geht es im ersten Schritt hauptsächlich um Theorie und
Konzept“, so Judith Niehaus. Zugute kommen ihr dabei die
Praxiserfahrungen aus der Tätigkeit in der Beratungsstelle
sowie ein Studienabschluss in Sozialer Arbeit.
„Im ersten Schritt verschaffe ich mir einen Überblick.
Recherchiere, was zu einem bestimmten Thema bereits
veröffentlicht worden ist und wer in diesem Zusammenhang
wichtige Ansprechpartner sein könnten“, beschreibt Judith
Niehaus ihre Vorgehensweise, „entscheidend für mein Voran-
kommen ist die Netzwerkarbeit. Das bedeutet, ich versuche
Kontakte aufzubauen und Kooperationen anzuregen, etwa
zu Hochschulen oder anderen Einrichtungen der Behinder-
tenhilfe. Und natürlich gibt es auch innerhalb der HHO viele
fachkompetente Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich eng
zusammenarbeite.“ So ist Judith Niehaus vor allem in engem
Austausch mit dem praxiserfahrenen Team der Beratungs-
stelle für hörgeschädigte Menschen und nimmt außerdem
regelmäßig an den Terminen der übergeordneten HHO-Projekt-
gruppe „Innovation und Entwicklung“ teil.
„Zu meiner Arbeit gehören aber auch ganz konkrete Pro-
jekte, wie die Teilnahme an einer Arbeitsgemeinschaft zur
Erarbeitung eines Handbuchs für barrierefreie HHO-Veranstal-
tungen oder die Planung eines inklusiven Festivals gehörloser
Theatergruppen anlässlich des sechzigjährigen Jubiläums
der HHO in 2020“, fährt Judith Niehaus fort und weiß ihren
besonderen Arbeitsplatz mit eigenen Gestaltungsmöglichkei-
ten sehr zu schätzen. Inklusion durch Innovation – die HHO
macht’s möglich!
FÖRDERSTIFTUNGSOMMERPROJEKT DER FÖRDERSTIFTUNG HHO
„Hör mal zu!“
17Förderstiftung
Hören ist ein Sinn, der für die meisten Menschen selbstverständlich ist. Bereits ein ungeborenes Kind hört die Stimmen seiner Eltern und kann Bekanntes von Unbekanntem unterscheiden. Hören ist die wichtigste Grund-lage der Sprache. Wir hören den ganzen Tag: Radio, Gespräche, Straßenlärm, Vogelgezwitscher. Manchmal zu viel. Gut hörende Menschen können dann abschalten und unwichtige Geräusche ausblenden.
Vielen Kindern mit einer Hörschädigung geht es jedoch
nicht so. Aus diesem Grund hat die Förderstiftung HHO mit
ihrem diesjährigen Sommermailing das Projekt „Hör mal zu!“
in der Regenbogenkrippe unterstützt. Die Räumlichkeiten
dort sind noch nicht mit einem entsprechenden Lärmschutz
ausgestattet. Es fehlt zum Beispiel ein Tritt- und Schall-
schutz, der die Krippenräume „hörsam“ macht. Ein hörsamer
Raum ermöglicht den Kindern mit einer Hörschädigung das
fokussierte Hören. Auch alle anderen Kinder und die pädago-
gischen Fachkräfte profitieren von der besseren Akustik.
Zahlreiche Spenderinnen und Spender haben das Pro-
jekt großzügig unterstützt. Dabei sind 10.815,00 € (Stand
25.09.2018) zusammengekommen. Wir bedanken uns dafür
ganz herzlich.
Unterstützen Sie auch zukünftig Projekte der Förderstif-
tung HHO mit Ihrer Spende, um die Arbeit für mehr Inklusion
nachhaltig zu sichern.
Spendenkonto der Förderstiftung HHO
IBAN: DE25 2655 0105 0000 0386 38
BIC: NOLADE22XXX
Verwendungszweck: Freie Spende
18 Förderstiftung18 Förderstiftung
Jeder Mensch hat Träume, jeder hat etwas, das ihn bewegt, etwas das ihn antreibt. Die Förderstiftung HHO hat mit dem Projekt „Mut tut gut“ gezielt Menschen angesprochen, die neue Erfahrungen sammeln und sich etwas trauen wollen. Viele können sich ihre Träume selbst nicht erfüllen, denn es fehlt oft an finanziellen Möglichkeiten und der notwendigen Unterstützung. Die Förderstiftung HHO hat diese Träume mit einem Gut-schein möglich gemacht. Und das mit Erfolg: Es sind tolle Ideen entstanden. Ob ein Wellness-Tag, ein Besuch in der Großstadt oder sogar eine Ballonfahrt – alles war dabei.
FÖRDERSTIFTUNG HHO UNTERSTÜTZT MUT
„Mut tut gut“
Doris Ubert:
„Die Fahrt nach Schloss Bückeburg und Deutschlands
einziger Hofreitschule war ein voller Erfolg für mich.
Besonders interessant war für mich, die klassische
Reitkunst hautnah miterlebt zu haben. Mit Karin als
Begleitung war es mir möglich, dieses Projekt
umzusetzen. Gemeinsam hatten wir sehr viel Spaß!“
Andreas Hegen:
„Die Ganzkörpermassage im Sole Vital Bad Laer war
super. Ich konnte mich dabei sehr gut entspannen und
die Masseurin war auch sehr nett. Ich würde es jedem
empfehlen, dorthin zu fahren.“
Carolin Binder :
„In meinem Betriebsurlaub habe ich für einen Tag über das Projekt
‚Mut tut gut‘ die Carpesol SPA Therme in Bad Rothenfelde besucht.
Ich konnte mich dort im Wasser bewegen und meiner Haut im
Intensiv-Sole Becken Gutes tun. Ich habe auch die Entspannungs-
räume und das Bistro besucht. Zum Schluss gab es noch eine
Traubenkernöl-Massage. Es war ein sehr schöner Tag für mich!“
VERMISCHTES
DAS NEUE TICKET-SYSTEM FÜR ANREGUNGEN UND KRITIK SORGT DAFÜR, DASS MITARBEITENDE GEHÖRT WERDEN.
Kleines Ticket, große Wirkung
19Vermischtes
Wer eine Anregung hat oder Kritik äußert, möchte sein Anliegen schnell und unkompliziert an die richtige Stelle adressieren – und erwartet eine zeitnahe und kompetente Antwort. Das neue Ticket-System im Intranet der HHO gewährleistet dies für alle Mitarbeitenden.
Zu finden ist die neue Möglichkeit für Mitarbeiterrück-
meldungen seit Anfang Juni im Kundenportal des Intranets
der HHO. „Das Ticketsystem ist erfolgreich angelaufen und
hat bereits einige interessante Themen hervorgebracht“,
schildert Matthias Malcher, QM-Beauftragter der HHO, die
Startphase. So gab es einige technische Fragen, beispiels-
weise zur effizienteren Nutzung der Drucker und Kopierer.
Außerdem gingen Anfragen zur „Förderung von E-Bikes“
ein. Bei diesem Thema herrsche offensichtlich hoher
Informationsbedarf: „Die Fragen der Kollegin-
nen und Kollegen machen deutlich, dass
die arbeits- und steuerrechtlichen
Rahmenbedingungen nicht bekannt
sind“, so Malcher. Aufgrund der ho-
hen Aktualität wurde das Thema
nun aber auch in der Geschäfts-
leitung diskutiert. Diese hat im
Intranet dazu Stellung bezogen.
„Das zeigt, wie groß die Wirkung
der Tickets ist.“ Die Effizienz des
neuen Systems sei durch die vor-
gegebenen Prozesse gewährleistet:
Die Anfragen werden von den QM-Ko-
ordinatoren der HHO-Bereiche moderiert.
Sie leiten die Tickets an die jeweiligen Verant-
wortlichen im Unternehmen weiter und stellen auch
eine zeitnahe Beantwortung beziehungsweise Reaktion si-
cher. „Diese erfolgt innerhalb weniger Werktage“, versichert
Matthias Malcher. Sollte der Absender dennoch weiteren
Klärungsbedarf sehen, geht das Ticket in eine zweite Phase.
Neben den QM-Koordinatoren hat auch die Mitarbeitervertre-
tung freien Zugang zum System und steht als Ansprechpart-
ner zur Verfügung. „In diesem System geht nichts verloren,
die Mitarbeitenden werden garantiert gehört und sie erhalten
mit Sicherheit eine Stellungnahme. Wir sind interessiert an
den Anregungen und Verbesserungsvorschlägen, denn wir
möchten uns als Unternehmen ständig weiterentwickeln“,
betont der QM-Beauftragte. Dies sei auch Ausdruck der Wert-
schätzung gegenüber den Mitarbeitenden und ihrer Kompe-
tenz sowie Teil einer sich wandelnden, zeitgemäßen Form der
Kommunikation innerhalb des Unternehmens. „Wir bereiten
derzeit einen kompletten Relaunch unseres Intranets
vor“, erklärt Matthias Malcher. Er ist sich
sicher: „Das Ticketsystem spiegelt
in seiner Ausrichtung die neuen
Kommunikationsansätze wider
und wird sich gut in die neue
Intranet-Struktur einfügen.“
20 Vermischtes
Kaisar Mahmoud kam als Flüchtling nach Deutschland. Für Theater interessiert er sich schon immer. Gemeinsam mit einer Freundin besuchte er ein inklusives Theaterstück in Bramsche und merkte sofort – genauso stellt er sich seine berufliche Zukunft vor. Besonders spannend empfand er die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. „In vielen Ländern, in denen ich war, gibt es kein Angebot für Menschen mit Behinderung, bei dem ihnen Beschäftigung und Perspektive geboten wird.“ So bewarb er sich spontan bei der HHO und trat im September 2017 seinen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Bereich Verpackung/Montage an.
Der 23jährige flüchtete 2011 aus seiner Heimat Syrien.
Sein Weg führte ihn durch verschiedene Länder, wie Spanien,
Marokko, Türkei. Seine Familie lebe deshalb nun in vielen
Ländern verstreut, erzählt er. Das ist nicht immer eine ein-
fache Situation. In der Gruppe der Osnabrücker Werkstätten
fühlte er sich aber sofort wohl: „Die schöne Stimmung hier
lässt mich auch mal private Sorgen vergessen. Ich wurde
sehr offen empfangen“, erinnert er sich – auch die Sprach-
barrieren waren kein Problem: „Zuneigung funktioniert auch
ohne Worte“, sagt Kaisar. Er übernimmt verschiedenste un-
terstützende Tätigkeiten, wie die Assistenz bei Arbeitsabläu-
fen, Begleitung beim Mittagessen und ähnliches. „Wir haben
viel Spaß zusammen“, freut er sich. Und so bringen ihm die
Menschen in seiner Gruppe immer wieder deutsche Begriffe
bei und fragen selbst oft: „Was heißt das auf Arabisch?“ So
wurde er morgens immer in arabischer Sprache begrüßt.
Auch seine Gruppenleiterin Teresa Wruck ist sehr zufrieden
mit dem Miteinander: „Die Zusammenarbeit ist sehr berei-
chernd und wir lernen viel voneinander. In vielen Situationen
erfahren wir etwas von Kaisars Kultur oder er von unserer.“
Auf die Frage, ob es auch Schwierigkeiten gab, antwortet sie:
„Die Themen, wo Unterstützung notwendig ist, sind einfach
andere. Es sind andere Gespräche mit der Diakonie zu
führen, als bei anderen FSJlern. Und bei manchen Terminen
ist wegen der Sprachbarriere Hilfestellung notwendig. Dafür
konnte Kaisar einspringen, wenn wir mal Übersetzungs-
schwierigkeiten hatten“, erinnert sie sich schmunzelnd, „wir
haben im Berufsbildungsbereich inzwischen arabischspra-
chige Teilnehmende, da wurde er in Alltagssituationen auch
schonmal zum Dolmetscher.“
Aktuell hat Kaisar das BFD verlassen, um in einem
Deutschkurs seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Sein
Zukunftsziel hat er aber klar vor Augen: „Ich möchte mit Men-
schen arbeiten. Und ich möchte Theater spielen.“ So ist sein
Traum eine Ausbildung im Bereich der Theaterpädagogik.
Auch Teresa Wruck ist optimistisch: „Der Kontakt bleibt mit
Sicherheit bestehen.“
INTERKULTURELLE BEREICHERUNG IN DER WERKSTATTGRUPPE SUTTHAUSEN
„Sympathie ist unsere gemeinsame Sprache“
FREIWILLIGENDIENSTE IN DER HHO
Kreatives Mitwirken
21
„Beruflich weiß ich noch nicht genau, was ich später einmal machen möchte“, erklärt die acht-zehnjährige Maja Ballmeyer, „daher habe ich mich erst einmal für einen Freiwilligendienst ent-schieden.“ Etwas Besonderes ist ihr Einsatzort im KunstContainer der Osnabrücker Werkstätten in Sutthausen. „Die Stelle wurde ganz neu geschaffen. Wir freuen uns, jetzt auch einen Freiwilligendienst mit kulturellem Schwerpunkt anbieten zu können“, so Mareike Loth aus der HHO-Personalmarketing.
Kreatives und engagiertes Mitwirken bieten aber auch die
anderen Einsatzmöglichkeiten der HHO: Ob bei der Förderung
von Menschen mit Behinderung bei der Arbeit, der Gestaltung
des Alltags in Wohnhäusern und -gruppen oder der Betreuung
von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Bildungseinrich-
tungen, die Aufgaben sind vielfältig und abwechslungreich.
„Wir freuen uns schon jetzt auf Bewerbungen für nächstes
Jahr“, betont Mareike Loth.
Mehr Informationen
zum Thema bietet
die neue Internetseite:
Vermischtes
FSJ FREIWILLIGES SOZIALES JAHR
BFD BUNDESFREIWILLIGENDIENST
Deine Ansprechpartnerin:
Mareike Loth Personalmarketing [email protected] Tel. 05 41 / 99 91 – 241
22 Vermischtes
MUSIK VERBINDET MENSCHEN
Takkatina sagt TschüssLampenfieber kennt die Inklusionsband „Takkatina“ nach über 20 Jahren gemeinsamen Musizierens eigent-
lich nicht mehr: Gespielt hat sie in dieser Zeit auf großen und auf kleinen Bühnen, drinnen und draußen, auf Festivals und Tagungen – sogar Konzertreisen nach Polen standen auf dem Programm. Und dennoch lag beim Auftritt der Musikcombo am Mittwoch, 6. Juni 2018, eine ganz besondere Spannung in der Luft. Unter dem Motto „Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist!“ stand das Abschiedskonzert in der Cafeteria Sutthausen bevor. Unter der Leitung von Sigrid Neugebauer-Schettler, Musik- und Kunstschule Osnabrück, und mit Verstär-kung durch Kurt Görner am Saxophon begeisterten die 15 Musiker mit schwungvollen Rhythmen noch einmal ihr Publikum.
Besondere Worte richtete Joachim Böhmer, Leitung der
HHO-Personalentwicklung, noch einmal an „Takkatina“ und
ihre Unterstützer: „Die Liebe zur Musik hat alle Beteiligten
über so viele Jahre als Gruppe verbunden. Ein großes Danke-
schön dafür!“ Damit nicht genug, gab es noch eine beson-
dere Auszeichnung für Sigrid Neugebauer-Schettler und Kurt
Görner. „Bundesverdienstkreuze verleiht nur der Bundesprä-
sident“, so Joachim Böhmer, „aber auch ich möchte meine
große Anerkennung aussprechen und verleihe euch heute
das ‚Bunte Verdienstkreuz!‘“ Unter tobendem Applaus und
sichtlich gerührt nahmen beide die kreative Auszeichnung
entgegen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle
noch einmal ausdrücklich für die
unzähligen, mitreißenden Auftritte
und das besondere Engagement
derjenigen, die die Band über so
viele Jahre hinweg begleitet haben!
Helmut Strauss
am 18.04.2018
im Alter von 85 Jahren
Karl-Luhmann-Heime
Haus 2 unten
Sigurd Wüster
am am 17.06.2018
im Alter von 60 Jahren
Haus Ellernhof
Hilger Kleyer
am 22.06.2018
im Alter von 51 Jahren
Haus Wallenhorst
Hartmut Teuber
am 30.06.2018
im Alter von 64 Jahren
Haus Camminer Straße
Birgit Hoffmann
am 04.08.2018
im Alter von 52 Jahren
Werkstatt Wallenhorst
Reinhold Lönker
am 18.08.2018
im Alter von 55 Jahren
Werkstatt Melle
Annalena Temme
am 11.09.2018
im Alter von 21 Jahren
Werkstatt Sutthausen
Monika Große Schulte
am 12.09.2018
im Alter von 48 Jahren
Ambul. Assistenz Bad Rothenfelde
Frank Tobies
am 12.09.2018
im Alter von 50 Jahren
Werkstatt Schledehausen
23Stilles Gedenken
STILLES GEDENKEN
Herausgeber: Heilpädagogische Hilfe Osnabrück gGmbH Industriestraße 17, 49082 Osnabrück
Verantwortlich: Heiner Böckmann V. i. S. d. P.
Redaktion: Stefanie Meyer
Autoren: Tanita Bechlem, Stefanie Meyer, Beate Nakamura, Nadine Paulitschek
Fotos: Titelmotiv: Stefanie Meyer Sonstige: Tanita Bechlem, Detlef Heese, Bettina Meckel-Wolf, Stefanie Meyer, Elke Mussenbrock, Beate Nakamura, Nadine Paulitschek, nailiaschwarz / photocase.de (S. 11) Auflage: 4.500 Stück
Spendenkonto Sparkasse Osnabrück IBAN DE94 2655 0105 0000 0580 57 BIC NOLADE22
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