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Ausgabe Juli 2012
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www.kronicher.deAusgabe 13Juli 2012
GRATIS- Zum Mitnehmen -
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Kronach leuchtet13 - 22. Juli
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Partner des Kronacher LandkreismagazinsANZEIGENSEITE
3KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Inhalt
EventKronachleuchtet2012-Lichtwelten: 6Wohlfühlen, staunen, entdecken»NordwaldSpektakulum«: 26HistorischesEreigniszum»FriedenvonNordhalben«
Editorial 4Nachgefragt 5Auf den zweiten Blick 28MeinRezeptfürdenLandkreis 29Das allerletzte Interview 30
Rubriken
RatgeberDie Italiener und ihre Küche 24
IMPRESSUMKRONICHER.DasMagazinfürdenLandkreisKronach
Herausgeber:Verlag Carlo FehnMatthias-Kaiser-Str.196317Kronach
Telefon:09261-9100148Telefax:09261-9100149E-Mail:redakti[email protected]:www.kronicher.deRedakti on/Texte:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)Corinna Tübel
Satz/ Layout: Carlo Fehn
Anzeigen: Rainer Renk, Carlo Fehn
Fotos:Carlo Fehn, guckamoll.de, Nordwald Spektakulum, Corinna Tübel,GerdFleischmann,fotolia.de,anpfiff.info,Kronachleuchtet
Druck:Schneider Printmedien GmbH, Weidhausen
Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen
Druckaufl age: 5.000 Stück
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PorträtKerstinLöw: 10Oberfränkin mit ganzem Herzen!
GesellschaftSeniorenwohnanlage am Rauscherberg: 12 »CarpeDiem!«
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HistorischesDesaster im Haßlachtal vor 100 Jahren: 14Sprengung der Kohlenwäsche
KRONICHER.Gemeinden:WeißenbrunnBierdorf des Frankenwaldes 18UnternehmenstraditionundTourismus 20Erfolgreicher Jungunternehmer 21
Jubiläum 300 Jahre Schauberg: 22Porzellandorf mit Grenzerfahrung
Natur & UmweltJugendwaldheimLauenstein: 16Wald, Bewegung und kein MP3-Player
4 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,liebe »Kronicher«!
Sommerzeit - Zeit der Feste und
Ver anstaltungen. Im wahrsten Sinne des Wortes überstrahlt wird der Juli - und nun bereits zum
siebtenMal-von»Kronachleuchtet«.Den Organisatoren mit ihrem Team von Helfern und Sponsoren wird auch 2012 wieder ein farbenfrohes Spektakel gelingen. Im Interview mit einem der Projektleiter erfahren Sie vorab, mit welchen Highlights Sie als Besucher in diesem Jahr wieder rech-nen dürfen. Von einem Spektakel zumnächsten:Erstmaligfindetdas»NordwaldSpek-takulum« statt. Wer nicht nur bei einem historischen Ereignis aus dem 30-jährigen Krieg als Zuschauer dabei sein, sondern mitmachen will, der hat
dazu vom 20. bis 22. Juli 2012 Gele-genheit. Spannende Wettkämpfe, Handwerkliches und Kulinarisches, Vergnügliches, Musikalisches und Ge-schichtliches - ein Abenteuer für Groß und Klein.Und nur noch wenige Wochen und dannheißtesauchschonwieder:Aufgeht’s zum Kronacher Freischießen. Platzmeister Charly Wittig steckt mitten in den Vorbereitungen, die langsam in die heiße Phase gehen. Zum Stand der Dinge und Neuig-keiten beim Freischießen 2012 hat KRONICHER. ihn befragt.Schauberg gehört zweifellos zu denDörfern im Landkreis, die die Nähezur ehemaligen Zonengrenze mit am unmittelbarsten erlebt haben. Der von der Porzellanindustrie geprägte Ort in der Gemeinde Tettau feiert im August sein 300-Jähriges Jubiläum.
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Trennungsschmerz, Flucht, Zer-störung, Wiedersehen und Wieder-vereinigung - eine bewegende Ge-schichte.UndauchinderRubrik»Historisches«gewähren wir wieder interessante Einblicke in die Landkreisgeschichtevon früher. Vor genau 100 Jahren schlitterte der SteinkohlenbergbauimHaßlachtal ineineKrise,dietiefeEinschnitte im Leben der Bergleuteund ihrer Familien hinterließ. Wie die Situation gemeister werden konnte,lesen Sie in der neuen Ausgabe Ihres Landkreismagazins, mit dem ich Ih-nen nun wieder gute Unterhaltung wünsche.
Mit besten Grüßen
Carlo Fehn
Nachgefragt bei...
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Herr Wittig, welche Aufgaben müs-sen in der derzeitigen Phase erledigt werden?Zurzeit nimmt das Abarbeiten von Genehmigungen - zum Beispiel von Stadt und Landkreis - viel Zeit ein.Aktuell sind die Vorschriften zur Be-schilderung und für die Notausgänge dran. Auch der vordere Parkplatz für die Versorgungsfahrzeuge von BRK, Polizei oder Gastronomie wird derzeit umgestaltet, um bei Gefahr bessere Rettungswegegarantierenzukönnen.Hinzu kommen noch Umbaumaßnah-men an einzelnen Hütten oder die Or-ganisation des Biermarkendrucks. Es fällt eigentlich immer etwas an.
Was gibt es dieses Jahr Neues?In der Verlängerung des Franken-stadls ist geplant, ein offeneres Ge-schäft zu platzieren, um den Weg für Rettungsfahrzeuge zu vereinfachen. AußerdemsollendieLeutesehen:Daist ein Fluchtweg! Und nun, was vermutlich die Mehr-heit interessiert: Im Bereich derFahrgeschäfte wird es zum ersten Mal das »Black Hole« - eine ArtAchterbahn in einem dunklen Zelt -, das »High-Energy« und das »Pirateadventure«-ein»Laufgeschäft«-ge-ben. Insgesamt gibt es ca. 60bis 70Verträge mit Standbesitzern. Was ist im Laufe der Zeit für Sie schwieriger geworden?Es werden in den letzten Jahren viel
mehr Sicherheitsmaßnahmen ge-fordert sowie mehr Security-Perso-nalusw.benötigt.ImBereichderBe-schilderung und der Fluchtwege gibt es mittlerweile auch enorme Aufla-gen,nahezuein»Schilderwald«“.DasProblem ist, dass viele aber gar nicht wissen, was das jeweilige Zeichen da denn nun bedeutet. Den Strom-verbrauch, der natürlich ebenfalls gestie gen ist, bekommt man da noch am leich testen in den Griff. Ebenso haben sich die Eintrittsarmbändchen zwecks der Altersbestimmung aus dem letzten Jahr bewährt.
Was ist Ihre Motivation, jedes Jahr erneut die Fäden in die Hand zu neh-men?Es ist wichtig, einen guten Kontakt zu den Schaustellern, Festwirten und allen Beteiligten herzustellen, damit diese auch aktiv mitwirken. Außer-dem will ich dazu beitragen, dass das Fest unfallfrei über die Bühne geht und sich natürlich - aber das steht nicht an erster Stelle für mich - fi-nanziell lohnt. Für mich ist nämlich am Wichtigsten, dass es ein Event für unserenLandkreiswird:dassesauchbei oder nach einem Regen wieder angenommen wird; dass die Leuteschon Wochen vorher darüber re-den und sich beispielsweise auch Ju-gendliche vorher erkundigen, was es denn dieses Jahr Neues gibt - eine Art »Überraschungseffekt«.Dashabeichfrüher als Kind ja auch schon gemacht.
Das war wie eine eigene Kirchweih in meiner Straße.
Trägt diese Nähe auch zu Ihrem En-gagement bei?Natürlich. Bei mir steht die Familie klar an erster Stelle, danach kommt mein Beruf, dann mein Amt als Platzmeister. Ich bin ja nicht nur in Schützenfest-Zeiten tätig, sondern ich koordiniere das ganze Jahrespro-gramm des Schützenplatzes: alsoauch Tagesevents, Messen, Fantref-fen und vieles mehr. Wenn ich nicht so nah am Geschehen wohnen und nicht im elterlichen Betrieb arbei-ten würde, wäre das so auch nicht machbar - schnell mal wegzusprin-gen beispielsweise. Das wäre keinem zuzumuten. Meine Arbeitsstunden wollte ich eigentlich auch alle mal aufschreiben, aber das habe ich nach kurzer Zeit aufgegeben.
Vielen Dank für das Gespräch.Interview:Corinna Tübel
Noch knapp fünf Wochen heißt es warten, dann ist es wieder so-weit:DasKronacherFreischießenöffnetseineTürenundTore.FürKlaus-Peter »Charly« Wittig, Platzmeister des Kronacher Schüt-zenplatzes, hat die Arbeit längst begonnen. Der Kfz-Meister ist eng mit der Traditionsveranstaltung verbunden.
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Event
Völlig neue Ansichten der Stadt Kronach schafft die Welt des Lichts jedes Jahr neu: Das Lichtevent »Kronach leuchtet« steht in diesem Jahr unter dem Motto »Wohlfühlen, staunen, entdecken« und wartet mit Alt-Bewährtem und neuen Inspi-rationen auf. Ein Gespräch mit Klaus Metzler, einem der beiden Projektleiter, gibt einen Einblick in das Wesen der Veranstaltung.
Was ist denn der spezielle Charakter von »Kronach leuchtet«?»Kronach leuchtet« steht für regionales Selbstbewusstsein Es ist ein Festival, das aus Kronach heraus entsteht, dabei nicht profitorientiert ist und der Bevölkerung etwas bietet. Dieser Ansatz ist einzigartig. Den gibt es so nicht noch einmal. »Kronach leuchtet« ist eben kein Volksfest im herkömmlichen Sinn. Die Stimmung in der Stadt und das Miteinander haben einen niveauvollen, ruhigen Charakter: ein kleines »AntiOktoberfest«. Man muss auch erwähnen, dass wir noch nie Krawalle oder Vandalismus während der Veranstaltung zu verzeich nen hatten.
Doch spießig oder gediegen ist das Event keinesfalls.
Nein! Dieses Jahr treten auch 16 verschiedene Bands und Künstler aus der Musik auf und auch das kulinarische Angebot ist hervorragend. Viele ansässige Gastronomen oder externe Anbieter werden neben ihrem normalen Angebot auch Stände aufstellen und spezielle Schmankerl anbieten. Für zusätzliche Highlights werden die lange Museumsnacht in der Fränkischen Galerie in der Festung Rosenberg vom 20. 22. Juli und die lange Einkaufsnacht am 20. Juli sorgen.
Was ist neu in diesem Jahr?In diesem Jahr findet zum ersten Mal ein internationaler Lichtdesign Workshop statt. Dies ist eine konsequente Weiterentwicklung des Gedanken von »Kronach leuchtet« , um stärker in den Fachkreisen in Deutschland,
Kronach leuchtet13 - 22. Juli
Projektleiter Klaus Metzler und Prakti-kantin Anna Dobmeier fiebern »Kronach leuchtet2012«bereitsentgegen.
Herr Metzler, wie schaffen Sie es, die Veranstaltung Jahr für Jahr für Be-sucher attraktiv zu halten?Wir denken, dass wir jedes Jahr attrak tiver werden. Dazu tragen viele neue Kunstwerke und Projektionen, sowie eine größere, bespielte Fläche bei. Dennoch verliert es aber nie seinen ganz speziellen Charakter.
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7KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Event
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Projekte durchführen. Unterstützt werden wir dieses Jahr noch von Sebastian Jung, der eine eigene Lichtfirma besitzt und für drei Lichtareale im Stadtgebiet verantwortlich ist.
Was ist das Ziel von »Kronach leuchtet«?Wir wollen das Bewusstsein für feste Lichtinstallationen stärken. Kronach ist zweifelsfrei eine schöne Stadt bei Tag, aber bei Nacht könnte man noch mehr aus ihr machen. Deshalb gilt es, Hausbesitzer zu beraten, ob diese nicht dauerhaft ihre Fassaden
durch Lichtinstallationen bereichern möchten und dann möglicherweise zu fördern. Die Festung Rosenberg beispielsweise geht nun als Beispiel voran: Sie wird bald konstant in neuem Glanz erstrahlen.
Was ist das Besondere an Licht?Man kann gar nicht beschreiben, was Licht alles in einem auslösen kann. Aber ich kenne beispielsweise Menschen, die sagen: »Was will ich mit einem Urlaub in Italien, wenn ich Kronach in diesen zehn Tagen von ›Kronach leuchtet‹ haben kann?«
Kronach leuchtet13 - 22. Juli
aber auch in Europa wahrgenommen zu werden. Einer Aus schreibung an diversen Hochschulen folgte die Auswahl von sieben Studenten, die nun in der Zeit vom 08. bis 13.07.2012 also kurz vor der Eröffnung ihre Kreativität in Kronach ausleben können: Sie kommen aus Deutschland, Italien, Schweden, Serbien und Mexiko und werden unter Anleitung des anerkannten italieni schen Designers Andrea Mantello ein bestimmtes Areal beleuchten dürfen. Der Bereich um den Hexenturm bietet ihnen die Gelegenheit, professionell ihre eigenen Pläne zu konzipieren und umzusetzen.
Wie sind die »heimischen« Studen-ten aus Coburg beteiligt?Michael Müller, der »Kronach leuchtet« seit Jahren künstlerisch leitet, ist Dozent für Lichtgestaltung und Darstellen an der Hochschule Coburg. Er wird in verschiedenen Workshops mit Studenten fortgeschrittener Semester und »Neulingen« verschiedene
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EventANZEIGE
Ist »Kronach leuchtet« also ein Fest für Einheimische?Es existiert für jeden, der die einzigartige Stimmung mag und sich darauf einlassen kann. Und die hat sich herumgesprochen: In den Kreisen bekann ter Architekten, Lichtdesigner und planer kennt man unser Event. Es zieht also nicht nur Menschen aus dem Großraum Oberfranken an, Künst ler oder Hochschulen mit diesem Schwerpunkt, sondern ein bunt gemisch tes Publikum. Das sieht
man auch an den vielen verschiedenen Kennzeichen der parkenden Autos zu dieser Zeit. Oder daran, dass sogar der Bayrische Rundfunk schon über uns berichtete.
Was bedeutet »Kronach leuchtet« für die Stadt?Ich denke, die Stadt weiß genau, was sie an uns hat. Man merkt es innerhalb aller Kontakte, die von den Stadtwerken bis zum Tourismusbetrieb reichen. Wir Projektleiter treffen stets auf Unterstützung und offene Ohren, sowie kurze Organisationswege: Hier kennt man sich einfach untereinander und wird wohlwollend und unkompliziert behandelt. Dafür bieten wir natürlich durch die Veranstaltung starke Effekte für das Image und den Tourismus der Stadt, was man zum Beispiel auch daran merkt, dass man während »Kronach leuchtet« kurzfristig kein freies Hotelzimmer in der Oberen Stadt mehr bekommt.
Ist »Kronach leuchtet« auch etwas für Jugendliche?Jugendliche sind vielleicht nicht direkt unsere Hauptzielgruppe, aber wir freuen uns sehr, wenn sie uns wahrnehmen. Wir haben beispielsweise dieses Jahr eine spezielle »Ef
fektBeleuchtung« auf drei Fassaden am MelchiorOttoPlatz installiert. Sie könnte eventuell besonders auf Jüngere wirken, weil sie etwas für’s Auge bietet und »in Action« ist.
Mit welchen Schwierigkeiten haben die Veranstalter zu kämpfen?Wir achten natürlich auch besonders auf die Sicherheit in der Nacht. So sorgen wir dafür, dass die Heimwege der Menschen nicht in völliger Dunkelheit liegen. Mit den Anwohnern nahe dem Veranstaltungsort hatten wir bisher auch keine Probleme egal, ob wegen der Lärmbelästigung oder der Sperrstunde. Schließlich machen wir auch gegen 24 Uhr, am Wochenende spätestens um 1 Uhr Schluss und die Leute sind eher schon vorher gespannt, was diesmal geboten wird. Da hat man eher gut gemeinte Kritik zu verdauen, wie zum Beispiel: »Also diese Band war ja mal gar nichts im Vergleich zu dieser oder jener.«
Angenommen, man möchte » K r o n a c h leuchtet« unter-
stützen. Ist das noch möglich?Sehr gerne. Schließlich müssen wir unsere Verkaufs und Infostände besetzen, Führungen leiten und Ausstellungen betreuen. Da sind wir jedes Jahr auf unsere ca. 60 bis 80 ehrenamtlichen Helfer angewiesen. In vielen Bereichen werden noch Helfer gesucht: zum Beispiel könnten Menschen, die sich im Technik oder Elektronikbereich ein wenig auskennen, die Überwachung der Installationen, Beamer und Ähnlichem unterstützen. Alle Freiwilligen können sich gerne an Hartmut Nenninger unter Telefon 09261 / 61846 wenden.
Was wünschen Sie sich für »Kronach leuchtet«?Natürlich wünsche ich mir, dass das Wetter mitspielt. Aber wir ziehen ebenso bei Regen alles Geplante durch, solange nicht sprichwörtlich »die Welt untergeht«. Die Bühnen beispielsweise sind ja überdacht. Außerdem wünsche ich mir, dass dieses Event nie finanziell in Schwierigkeiten kommt. Der Eintritt ist frei. Die
»Kronach leuchtet steht für regionales Selbstbewusstsein Es ist einFestival,dasausKronachherausentsteht,dabeinichtpro-
fitorientiertistundderBevölkerungetwasbietet.(Klaus Metzler, Projektleiter »Kronach leuchtet«)
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EventANZEIGE
Kosten so anderweitig zu stemmen ist natürlich eine Herkulesaufgabe. Wir versuchen das unter anderem durch den Verkauf von Leuchtartikeln und MerchandiseProdukten. Natürlich hängt aber viel von unseren Sponsoren und Spendengeldern ab. Die verpflichteten Künstler, zum Beispiel manche Musiker, arbeiten teils unter Sonderkonditionen, weil sie dieses Fest lieben und es zu schätzen wissen. Man gibt ihnen eine Bühne und sie haben eine Plattform, ihren Namen bekannt zu machen. Ansonsten: viele Interessierte, eine schöne Stimmung und eine Atmosphäre, die durch und durch geht.
Das Interview führte Corinna Tübel
Kronach leuchtetist das Leuchtturmprojekt von
»Kronach Creativ«, um das
Selbstbewusstsein in Stadt und
Landkreis zu stärken. Es findet
2012 bereits zum siebten Mal
statt.
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Porträt
Sie ist der Meinung, dass Kronach noch viel Potenzial hat. Das sagt
sie aber nicht, um ihren Beruf auch weiterhin gesichert zu wissen. Sie sagt es aus Überzeugung und gleich-zeitig auch mit etwas Stolz, weil sie - obwohl gebürtige Marktredwitzerin und tägliche Pendlerin nach Bayreuth - sich selbst auch schon als Kronach-erin betrachtet. »Für unseren Stadtvogt, Hans Götz,werde ich zwar immer die ›Mark-gräflerin‹bleiben«,sagtKerstinLöw,»aber ich kenne mittlerweile die Kronacher ganz gut, und ich glaube, ich passe zu diesem Typ Mensch.«Als direkt, bodenständig, lustig, den Tourismus und die damit verbundene Chance für die Region verstehend, ehrlich und authentisch - so würde sie die Kronacher charakterisieren. Von einer gewissen Beamtenmentalität, wie sie sie eher aus ihrer Heimatstadt kennt, sei man hier weit entfernt. Seit 2002 ist die 43-Jährige nun bereits inder Lucas-Cranach-Stadtetabliert.Nach dem erfolgrei chen Studium in Bayreuth, in dem sie das anfängliche Hauptfach Ethno logie auch aufgrund von Erfahrungen bei einem mehr-monatigen Auslandaufenthalt in der Elfenbeinküste relativ rasch mit der Soziologie tauschte, promovierte sie 2001 und trägt seitdem auch den Doktortitel, der für sie nach außen aber keine Rolle spielt.
Traum�o�»Ich habe dann mehr oder weniger zufällig durch einen Kollegen davon erfahren, dass die Stadt Kronach einen Quartiersmanager für das Pro-gramm ›Soziale Stadt‹ - ein Städte-bauförderungsprogramm - suchteundmichdaraufbeworben.«Siesahhierin die bessere Chance für eine Berufskarriere als mit einer mögli-chen Professur an der Universität. Ende 2005 gab es dann eine haus- bzw. stadtinterne Ausschreibung für eine Stelle im Tourismusbetrieb, auf die sie sich bewarb und vom Stadtrat auch den Zuschlag bekam. Heute leitet Kerstin Löwden Touris-
K�rs��� L��
»Ich kenne mittlerweile die Kronacher ganz gut, und ich glaube, ich passe zu diesem Typ Mensch.
(Kersti n Löw, Betriebsleiterin Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach)
»Ich bin mit ganzem Herzen Oberfränkin!«Auf den täglichen Fahrten zwischen ihrem Zuhause und der ArbeitsstättelegesieihreIdentitätals»Kronacherin«auchschon mal teilweise ab, um mit dem Blick von außen neue Sichtweisen zu bekommen und neue Ideen zu ge nerieren. Kersti n LöwistLeiterindesTourismus-undVeranstaltungs-betriebs der Cranach-Stadt und vom Potenzial überzeugt.
mus- und Veranstaltungsbetrieb der StadtKronachundsagtohneZögern:»Ja, das ist mein Traumjob!« KeinTag vergehe, an dem nicht neue An-fragen, Ideen, natürlich auch ab und an Probleme an sie und ihr Team herangetragen würden. Kein Tag sei Routine, schon gar nicht, wenn - wie jetzt - in den Sommermonaten eine gefragte Zeit für Veranstaltungen und Ausstellungen in der Kreisstadt ist. »Dasist«,soKerstinLöw,»abernichteinmal die stressigste Zeit des Jahres. Man denkt das vielleicht immer. Aber wenn die Feste und Veranstaltungen
erst einmal kurz bevorstehen, muss alles drum herum eigentlich schon organisiert sein. Und das passiert meistens schon Ende des Vorjahres undzumJahresbeginn.«Dann,wennes diese Zeiten gibt, in denen Termin-druck, Meetings und ein zunehmend unaufgeräumter Schreibtisch aufein-andertreffen, werde sie auch schon mal etwas anstrengend - das sagt sie ganz ehrlich. »Ich bin immer darauf bedacht, mit meinen Mitarbei tern zusammen eine gute Arbeit zu ma-chen und wenn man sieht, was wir bisher erreicht haben, denke ich, dass
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Porträt
K�rs��� L��lerweile schon fast flächendeckend erkundet und Reiseziele beinhalteten eigentlich immer - keineswegs zufäl-lig-mindestensdieMöglichkeit,sichkünstlerisch weiterzubilden. »Ich würde gerne mal eine Woche im Rah-men einer geführten Reise durch die Wüste wandern. In der Wüste war ich schon einmal, aber nicht in dieser Art. Die ganzen verschiedenen Eindrücke dort, die Stille, der Wind, der Duft der Wüste, die sternenklaren Nächte - das isteinfacheinbeosnderesErlebnis.«Apropos Erlebnis: Auch Kronach sollweiterhin für Besucher und Einhei-mische ein Erlebnis sein und bleiben. Zusammen mit ihrem Team wird Ker-stin Löw Ideen sammeln, Konzepteausarbeiten und umsetzen.
von Carlo Fehn
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»Ich kenne mittlerweile die Kronacher ganz gut, und ich glaube, ich passe zu diesem Typ Mensch.
(Kersti n Löw, Betriebsleiterin Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach)
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uns das auch ganz gut gelingt. Und ich bin dankbar, dass sich zusammen mit uns so viele Menschen aus Kronach für die Weiterentwicklung der Stadt als attraktives Reiseziel einsetzen, so z.B. in ehrenamtlichen Arbeitskrei-sen.«
Meilenstein Bayernausstellung Um noch einmal auf das Thema »Traumjob« zurückzukommen: Inwelcher alternativen Rolle hätte man dieKerstinLöwdennnochsehenkön-nen? »Ganz ehrlich?«, kommt eineetwas ratlose Antwort. »Ich weiß es nicht und habe auch keine Idee. Gerade deswegen habe ich wohl den Traumjobgefunden.«UndindiesemJob hat sie zusammen mit ihrem Team mitderMitteMaieröffnetenBayern-ausstellung »Festungen - Frankens
»Ich bin mit ganzem Herzen Oberfränkin!«
Bollwerke« auf der Festung Rosen-berg einen Meilenstein ihrer bishe-rigenZeitalsLeiterindesTourismus-und Veranstaltungsbetriebs gesetzt. ÜberdieVorbereitungensagtsie:»Zusehen und täglich zu verfolgen, wie diese Ausstellung entstanden und gewach sen ist, gerade in den letzten vier Wochen vor dem Eröffnungsa-bend, der noch das Highlight war, das warfürmichdieschönsteErfahrungbisherindieserFunktion.«Eine Erfahrung ganz anderer Art wünscht sie sich für die nahe Zukunft und diese hat eher etwas mit dem Thema»Urlaub«zutun.DieBücher-und Kunstliebhaberin sagt von sich, so etwas wie der Prototyp einer Aktivurlauberin zu sein. Ihr Lieb-lingsland Frankreich hätte sie mitt-
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Gesellschaft
Karin Kestel - hier mit Bernd Büttner - war die erste Mieterin in der Seniorenwohnan-lageinGlosberg.»Fürmich«,sagtsie,»wardaseinabsoluterGlücksfall.«
Man darf davon ausgehen, dass Bernd Büttner die Senioren-
wohnanlage am Rauscherberg be-wusst nicht »Residenz« genannthat. Auch wenn die Bezeichnung in diesem Fall den dahinter stehenden Erwartungen mehr als entsprechen würde. Und überhaupt spiegelt sich indenweißenLetternaufdemfarb-lich mediterran-warm gehaltenen Außenputz das wider, was der Um-zugsunternehmer mit seinem Projekt erreichen wollte und geschafft hat. Hintergrund für seine Initiative - sach lich nüchtern betrachtet, ist er eigentlich »nur« Vermieter - sindErfahrungen und Begegnungen aus seinem beruflichen Alltag, in dem er unter anderem ca. 20 Jahre lang als
vom Amtsgericht bestellter Betreuer tätig war.
Prägende Er�ahrung»Grund für diese Anzeige als Betreu-erwareinFall«,erzähltBüttner,»beidem mir in ganz besonderem Maße bewusst wurde, wie schnell es gehen kann und selbst Jemand, der gesund in der Gesellschaft eine anerkannte und wichtige Stellung hat, plötzlichdurch eine Krankheit nur noch ein Schattendasein führt, mit allen fol-genden Konsequenzen.« Im geschil-derten Fall konnte Bernd Büttner eine Zwangsräumung mit der anschließen-den Einlieferung in eine geschlossene Anstalt verhindern und sorgte da-
mals für eine Unterbringung in einer Wohnanlage mit Betreuung. Für den gelernten Zimmermann, der von sich selbst sagt, dass die Vermitt-lung sozialer Werte in seiner Erzie-hung und in der Familie eine wichtige Rolle spielte, war dies ein Punkt, an dem er sich gedacht hat: Und nun?Was passiert jetzt mit diesem Men-schen? Bernd Büttner macht keinen Hehl daraus, dass er vom betreuten Wohnen in Heimen nicht besonders viel hält. Die Notwendigkeit dieser Einrichtungen mag er nicht ver-leugnen, dennoch sagt er: »Auchkrank sein und sterben kann man mit Würde und in einer Umgebung, in derman sichwohl fühlt.« Seine Se-niorenwohnanlage am Raucherberg in Glosberg kommt diesem Anspruch zu 100 Prozent nach. Alle Wohnun-gen sind individuell anders geschnit-ten, von unterschiedlicher Größeund in einem mediterranen Flair ge-halten. Kamine sorgen zusätzlich für ein wohliges Ambiente und das Haus fügt sich nathlos in das angenehm ruhige und pittoreske Bild des Wall-fahrtsortes ein. Bernd Büttner weiß,
Carpe Diem!Den Tag sprichwörtlich zu nutzen, aktiv zu ge-stalten und sich auch im Alter am Leben zu er-freuen. Dieses Motto war mit ausschlaggebend für Bernd Büttner, in Glosberg die Senioren-wohnanlage am Rauscherberg zu gestalten. Eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
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dass er für sein Projekt wohl keinen besseren Platz hätte finden könnenund er ist den Glsobergern für deren Unterstützung und Geduld bei den Umbaumaßnahmen auch sehr dank-bar. Eine tolle Idee und nicht nur im LandkreisKronach,sondernsoweitesdem 48-Jährigen bekannt ist, auch in dieser Art und Weise einmalig über dieLandkreisgrenzenhinaus.
Lie�e zum Detail Die Idee an sich ist aber eigentlich nicht das Herausragende - auch wenn Büttner Anfragen, Ähnliches woanders umzusetzen, zuhauf bekommt. Es ist vielmehr die Umsetzung. Das, was Büttner in liebevoller Kleinarbeit bei der Gestaltung der Wohnungen und Gemeinschaftsräume umgesetzt und wieerdas2006stillgelegteGebäudesaniert, aus- und umgebaut hat, nachdem er es von der Stadt Kronach gekauft hatte, macht ihn selbst sehr stolz und bietet den Bewohnern alle Freiräume in einer Umgebung, die den aktuellen Ansprüchen modernen Wohnens entspricht. Karin Kestel ist dieersteMieterin,dieEnde2009 indie Seniorenwohnanlage gezogen ist. Nach dem Tod ihres Mannes und dem Verkauf des Hauses, zog sie zunächst in Stockheim in eine Wohnung, wo sie einfach nicht glücklich wurde. Sie erzählt:»MeinMannwargestorben,ich fühlte mich in der neuen Umge-bung einsam, hatte kaum Kontakte. Der Bernd hatte meinen Umzug gemacht und als die Wohnanlage fer-tig war, meinte seine Frau zu mir, dass das doch etwas für mich wäre. Es war für mich wirklich ein Glücksfall. Hier fühle ichmich richtigwohl.« NebenKarin Kestel wohnen noch zwei weite-re Frauen und ein Ehepaar in der Wohnanlage. Für alle Bewohner bie-tet der Eigentümer sozusagen einen »Rundum-Service auf Knopfdruck«an. Verschiedene Kooperationspart-ner aus allen Bereichen des täglichen Lebens-vomFriseurüberdenFahr-dienst bis hin zu juristischer Betreu-ung - stehen auf Anfrage mit Schere und Kamm, dem Fahrzeug oder Rat
und Tat zur Seite. Natürlich - und das ist nun mal bei Senioren ein ganz wich-tiger Punkt, ist die medizinische Betreuung und im Bedarfsfall Pflege auch im Haus möglich.Für Bernd Bütt-ner, der mit seiner eigenen Familie auch an Ostern und We i h n a c h t e n mit den Mietern Fe st vo r b e re i -tungen durch-führt und auch sonst eine über ein normales Mietverhältnis hinausge-hende Beziehung pflegt, ein wichti-ger Aspekt. Nach dem Motto »Ich bin alt, aber kann mich hier frei ent-falten«,bieteterdenSenioreneiner-seitsdieMöglichkeit,ihrenAlltagan-genehm und vor allem auch aktiv zu gestalten. Andererseits gibt er ihnen auch eine gewisse Sicherheit, dass im Krankheitsfall Hilfe und Pflege in diesenAlltagintegriertwerdenkön-nen. Aktuell wird eine fünfte Woh-nung bezugsfertig gemacht und dem-nächst bewohnt. »Dann«, so BerndBüttner, »sind die Möglichkeitenhier erst einmal ausgereizt.« SeinEngagement hat ihm allerdings auch schon wieder Anfragen beschert, die vergleichbar mit dem Projekt in
Glosberg sind. Für den Unternehmer eineZwickmühle,wieersagt:»Einer-seits finde ich die Anfragen sehr in-teressant von der Sache her. Aber ich muss natürlich auch darauf schauen, was umsetzbar ist und vor allem, wie es umgesetzt werden kann.« Aufdem Außenputz neben dem Eingang der Seniorenwohnanlage prangt in weißen Buchstaben das lateinische Sprichwort »Carpe Diem« - nutzeden Tag! Aktives Wohnen, ihr müsst euch nicht verstecken, auch wenn ihr alt seid. Das ist seine Botschaft und sein Wunsch. Und irgendwie glaubt er auch, dass die Idee, die Initialzün-dung für sein Projekt »von oben«beeinflusst wurde - von Gott gewün-scht sozusagen.
von Carlo Fehn
14 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Historisches
baumethoden, Fehleinschätzungen sowie ein aufgeblähter Staatsapparat führten schneller als gedacht zum De-saster. Die Träume der Macher platz-tenwieSeifenblasen.Am1.Mai1911kam es schließlich zur Massenentlas-sung.556BergarbeiterderMax-undSophienzechen verloren über Nacht ihren Job. Und wenige Monate später mussten die einstigen Beschäftigten desköniglichenBergamtesStockheimindenFebruartagendesJahres1912tatenlos mit ansehen, wie sich ihre einst so großen Hoffnungen in Rauch undTrümmerauflösten.Bereits am 29. Januar 1912war einVorkommando des 1. Pionierbatail-lons Ingolstadt mit der Eisenbahn nach Stockheim angereist. An der Sprengung, die sich bis zum 14. Feb-ruar hinzog, beteiligten sich zwei Hauptleute, ein Fähnrich, fünf Un-teroffiziere, 18 Gemeine und zwei Offiziersburschen.DieLeitung hatteKompaniechef Hauptmann Wörleninne.ImAmtsblattfürdasköniglicheBezirksamt Kronach in der Ausgabe
Nr.7vom30.Januar1912istzules-en: »Bekanntmachung. Betreff: Abbruch der Kohlenwäsche in Stockheim in Oberfranken. Ein Kommando des 1. PionierBataillons wird in der Zeit vom 30. Januar bis 10. oder 14. Februar an der Kohlenwäsche in Stockheim Sprengungen vornehmen. Es wird mit Ausnahme der Sonntage täglich in der Zeit von 12 bis 12.45 und 1.30 bis 2.40 Uhr nachmittags gesprengt. Zur Vermeidung von Unglücksfällen ist es notwendig, dass den Anweisungen der mit der Absperrung der Sprengstelle betrauten Organe Militärpersonen oder Zivilarbeiter unbedingt Folge geleistet wird. Vor Beginn der einzelnen Sprengungen oder einer unmittelbar aufeinander folgenden Reihe von Sprengungen wird mit dem Horn das Signal ›Sammeln‹, nach Beendigung der Sprengungen das Signal ›Marsch‹ gegeben. Zwischen beiden Signalen darf sich niemand in dem durch Posten abgesperrten und dadurch als gefährdet bezeichneten Raum befin
Vor 100 Jahren war in der ehemaligen Bergwerksgemeinde Stockheim sowie in den Dör-fern des Frankenwaldes die Welt nicht mehr in Ordnung. In den Februartagen des Jahres 1912 hallten gewaltige Donnerschläge durch das Haßlachtal. Der Grund: Eine Ingolstädter Pioniereinheit sprengte die erst 1909 nach modernsten Gesichtspunkten erbaute Kohlen-wäsche am Stockheimer Bahnhof in die Luft.
Desaster im Haßlachtal
Die Vernichtung dieser Industrie-anlage nahm im Auf und Ab
des 400 Jahre alten Steinkohlen-bergbaus ein besonders trauriges Kapitel ein. Dazu die Vorgeschichte:Im Jahre 1909 investierte der baye-rische Staat die seinerzeit beachtli-che Summe von 250.000 Mark in den Bau einer Kohlenwäsche. Zum 1. September1908hattedasKöniglich-Bayerische Bergärar den bisher der Freiherrlich von Swaine´schen Fami-lie gehörenden Bergwerksbesitz beiStockheim und Neuhaus erworben. Durch großzügige Investitionen sollte die bayerische Energieversorgung mit dem Stockheimer Engagement abgesichert werden. Geplant war auch eine Veredelung der Kohle. Schließlich wurde eine markant wir-kende Kohlenwäsche erbaut.
Fehler und FehleinschätzungenDafür waren Unmengen an Beton er-forderlich. Ein neues, ein sorgenloses Zeitalter sollte für die Bergarbeiter damit eingeleitet werden. Falsche Ab-
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Historisches
den. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, dass die Absperrposten berechtigt sind, in dem Raum befindliche Leute oder solche, welche sich von dessen Betreten nicht zurückhalten lassen, mit Gewalt zu entfernen beziehungsweise aufzuhalten. Kronach, den 24. Januar 1912. Kgl. Bezirksamt.«Innerhalb weniger Tage verwan-delte sich die Industrieanlage in eine Gespensterlandschaft. Allerdings war es für die Pioniere nicht ganz einfach, die massive Betonkonstruktion ein-zulegen. Rauchgeschwärzt ragten die Trümmer gen Himmel. Für die vielen arbeitslosen Knappen hätte es nicht brutaler kommen können. Hoffnun-gen wurden zur Illusion. Man begriff die Welt nicht mehr.Und das war die staatliche Strategie nach der missglückten bergbaulichen Sanierungsoffensive:Mitder totalenVernichtung von Gebäuden und Grubenanlagen sollte für alle Zeiten dieKohlenförderungimFrankenwaldunmöglich gemacht werden. Nichtirgendwelche Privatleute wollten einen Schlussstrich ziehen, sondern der bayerische Staat war es, der endgültig Fakten setzte, nachdem ihm das wirtschaftliche Abenteuer in Stockheim aus den Händen zu gleiten schien. Stockheim, so wurde auf höchster Regierungsebene argu-mentiert, werde sich immer mehr zu einem Fass ohne Boden entwickeln.Monatelang zogen sich die Aufräu-mungsarbeiten hin. Zurück blieben Wunden in der Landschaft, aberauch Wunden in den Herzen der leidgeprüften Bergarbeiter.
Wirtscha�tlicher NackenschlagSchneller als gedacht nahm Stock-heim Abschied vom industriellen Höhenflug. Neben dem stattlichenBahnhofsgebäude mit den zwei Stell-werken, Wasserturm und Lokomo-tivschuppen, gesellten sich in unmit-telbarer Nähe die Kohlenwäsche - am 15.Mai1909eingeweiht -,dieneueBrikettpressenanlage aus dem Jahre 1905,eineetwa100MeterlangeVer-
ladeanlage, die Champagnerflaschen-fabrik Sigwart & Möhrle, die Stein-kohlengrube »Maxschacht« mit derSchienenseilbahn zum Bahnhof sowie die 2,8 Kilometer lange Drahtseilbahn zu den Industrieanlagen nach dem thüringischen Neuhaus hinzu. Fünf bis zu 45 Meter hohe Schornsteine kündeten schon von weitem von in-dustriellen Aktivitäten.In diesen schicksalhaften Tagen wan-derten zahlreiche Bergleute aus. Haig traf es besonders hart. Aus diesem Dörfchen mussten 127 Einwohnerin die Fremde ziehen und damit ihre angestammte Heimat für immer ver-lassen. In Peißenberg (Oberbayern), in Radbod (Westfalen) und in Am-berg fanden die Auswanderer Arbeit und Brot. Die Daheimgebliebenen erlebten Monate bitterster Not. Erst mit der Gründung der Kohlenberg-
werkGmbHam1.Juni1912kehrteindas Haßlachtal wieder Hoffnung ein. Ein neuer Anfang, wenngleich ein be-scheidener, war gemacht. GleichPhönixausderAscheerwach-te die alte, bereits totgesagte »Katha-rinagrube« zu neuem Leben. Fürdas 1855 erbaute Bergwerk »Max-schacht«dagegengabeskeinenNeu-beginn mehr. Das gleiche Schicksal widerfuhr der »Sophienzeche«. DiezurStilllegung1911gezieltindieWeltgesetzte Meldung, in Stockheim seien kaum noch Kohlenvorräte vorhan-den, erwies sich im Nachhinein als ein Märchen. Immerhin fördertendie Kumpels noch bis 1968 etlicheMillionen Zentner des »schwarzen Goldes«.
Text und Repros: Gerd Fleischmann
DieStockheimerKohlenwäsche,diesichinunmittelbarerNähedesörtlichenBahnhofsbefand,vor der Sprengung...
...nachderSprengungimFebruar1912botsichdenStockheimerneinTrümmerhaufenineinertrostlosen Szenerie.
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Natur & Umwelt
KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Viele der Schulklassen, die hier-her kommen, stammen aus der
näheren Umgebung und angren-zenden Landkreisen im Raum Ober-franken. Doch immer wieder reisen auch Gäste von weiter her an. Der Teilnehmerkreis erstreckt sich von Schulen und Kinderhorten über freie Jugendgruppen, bis hin zu Initiativen der Erwachsenenbildung.»Am häufigsten haben wir hier eigent-lich Schüler der 4. Klasse. Natürlich hätten wir aber auch gerne Kinder aus weiterführenden Schulen - Re-alschulen oder Gymnasien beispiels-weise«,erklärtderLeiterderEinrich-tung, Peter Schwarzmeier. »Denn das Schöne an unserem Programm ist,dass man es mit Kindern genauso wie mit Erwach senen verwirklichen kann. Die Inhalte sind tatsächlich für beina-he alle Besucher neu. Man muss nur dieArtderVermittlunganpassen.«Das Wald- und Lehrprogramm fürdie Gruppen wird bausteinartig und individuell zusammengestellt. Die LehrkräftekönnenauseinembreitenAngebot aus Wanderungen, Wett-kämpfen, Thementagen, Erlebnista-gen oder Abenteuerspielen wählen. Auch die Waldgeschichte oder eine spannende Nachtwanderung stehen zur Wahl.Es ist üblich, dass die Besucher für fünf Tage bleiben und in dieser Zeit aber nicht nur bei Waldspielen aktiv sind, sondern auch bei der Waldar-beit: »Das ist auch das Besonderebei uns und vertreibt oft die soge-nannten Null-Bock-Phasen der Kind-er.« Bei ca. 25 Schülern, die in derderzeitigen Medienwelt aufwachsen, könnediesedurchausauftreten.»Einfester Bestandteil des Programms ist beispielsweise das Bäumefällen und der Stuhlbau. Wenn man dann eine 16-Jährige in diese gefährliche Ar-beit einweist, sie kräftig mitanpacken muss und sich dabei austoben kann, dannfallendieseMauernschnell.«Außerdem seien diese Zeitperioden nie von langer Dauer. Notfalls muss dieLehrkrafteinschreitenundandenStatusder»Lehrveranstaltung«erin-
Wald, Bewegung und kein MP3-Player
Das Jugendwaldheim Lauenstein will Kinder, Jugendliche und Erwachsene ansprechen. Es bietet an, den Wald mit
allen Sinnen zu erfassen: erkunden, lernen und körperlich mitarbeiten.
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Natur & Umwelt
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Wald, Bewegung und kein MP3-Player
nern. Die langen Wanderungen und gemeinsamen Arbeiten schweißen die Gruppe zudem intern sehr zusam-men. Ein Freizeitprogramm rundet das Pro-gramm schließlich ab - zum Beispiel mit dem Besuch der örtlichen Pra-linenfabrik, der Mantelburg Lauen-stein oder dem Schiefermuseum.
Werte und KompetenzenDie Ziele der Arbeit des Jugend-waldheims sind vielfältig: Die Klasseoder Gruppen sollen zu einem Team zusammenwachsen - wenn möglichgleich zum Schuljahresbeginn - und soziales Verhalten trainieren.»Gemeinsam sollen sie den Wald als LebensraumerfahrenunddieAbhän-gigkeiten zwischen Wald, Mensch und Umweltbegreifen.SokönnensiedenWaldverantwortungsvollnutzen.«Ein persönliches Verhältnis ist denVer antwortlichen sehr wichtig. Es befindet sich in jeder Woche immer nur eine Schulklasse im Jugendwald-heim. Das sei die Basis für eine gute
Zusammenar-beit und die Tatsache, dass das Team auch nach weni-gen Tagen die Namen ihrer S c h ü t z l i n g e kennt, ver-rät der Leiter.Der 40-Jährige führt das Ju-gendwaldheim zusammen mit seiner Frau seit sie-ben Jahren. Unterstützt werden sie derzeit von zwei Forstwirtschaftsmei-stern, einem Hausmeister und zwei Jugendlichen, die dort ein freiwilliges ökologischesJahr(FÖJ)ableisten.Ausgestattet ist die Einrichtung mit 32 Betten, sowie zwei Einzelzimmern für Begleitpersonen, verschiedenen Aufenthaltsräumen und einer Werk-statt. Für die kulinarische Verpfle-gungvorOrtsowieLunchpaketefürunterwegs ist ebenso gesorgt - ganz-jährig. Auch im Winter steht es also den Gruppen offen.So verschiebt die Behausung in den kälteren Monaten ihre Schwerpunk-te, zum Beispiel in den Bereich »Tier-spurenlesen«oderSchlittenfahren.Das Jugendwaldheim ist das einzige seiner Art der Bayerischen Forst-verwaltung. Darüber hinaus gibt es in den Ballungsräumen noch ver-einzelte »Walderlebniszentren«, dieeintägige Veranstaltungen anbieten.
Schwere ��rokratische WegeZur Deckung der Kosten müsste es beinahe voll ausgelastet sein, aber für kommendes Schuljahr seien noch einigeTerminefrei:»DenLehrkräftenwerden, denke ich, oft Steine in den Weggelegt.StraffereLehrpläneundgeringe finanzielle Etats machen diesen zu schaffen. Wenn die Leh-rer Initiative für ihre Schüler zeigen, dann sollte es ihnen auch einfacher gemacht werden«, befindet PeterSchwarzmeier in den Räumen des al-ten Forsthauses, wo das Jugendwald-heim1990errichtetwurde.Gründer
und Unterhalter war und ist die Bay-rische Forstverwaltung, Träger ist das Amt für Ernährung, Landwirtschaftund Forsten Kulmbach. Stolz sein dürfen die Verantwortli-chen auf die Auszeichnung durch das Erlebnisnetzwerk Mensch - Natur - Zukunft der Umweltbildung.Bayern. Vor wenigen Wochen war beispiels-weise eine 4. Klasse aus Burgkunstadt zuGast inLauenstein. IhrProgrammbegann - wie immer - an der ca. drei Kilometer entfernten Pulswinkel-hütte, 680 Meter über Normalnull.Bei der anschließenden Waldralley, die der »FÖJler« Simon Schwanen-horst leite te, ertasteten die Schüler Baumrinden und Äste, nagelten um die Wette oder schätzten Tiefe und Wassertemperatur eines Teiches. Viel Spaß berei tete auch das Sammeln von Gegenständen auf dem Waldboden und das Umschlichten von kleinen Holzstapeln - auf 5 Zentimeter genau! »Sonst gibt es Punktabzug!«, drohtder junge Mann scherzhaft. Was hat den gebürtigen Freiburger dazu be-wogen, fürein JahrnachLauensteinzu ziehen? »Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und wollte ein-fach mal raus von daheim, weg und etwas ganz Anderes machen. Dann habe ich recherchiert und mich auf dieseStellehierbeworben.«Mittler-weile sind seine Pläne für die Zukunft auchklar:»IchwerdeForstwirtschaftstudieren.«
von Corinna Tübel
Ohren auf bei der Waldralley: Simon Schwanenhorst erklärt einerSchulklasse Regeln und Ziele des Wettbewerbs.
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KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEWeiSSenbrunn
BIERDORF DES FRANKENWALDES
Weißenbrunn liegt an der malerischen Bier- und Burgenstraße, zwischen Kronach und Kulm-
bach und bietet zahlreiche Sport- und Freizeitein-richtungen. Besonders stolz ist man auf das Freibad, dessen Wasser Trinkwasserqualität entspricht. Ein kulturellerHöhepunkt istdasBrauer-undBüttner-museum. Sowie Glas zu Tettau gehört, prägt undprägtederGerstensaftdieGemeindeanderLand-kreisgrenze zu Kulmbach. Aus der Geschichte der ersten Weißenbrunner Braustätte, der heutigen Gampertbräu:Fritz Zollstab, Wirt zu Weißenbrunn, erhielt am 13.10.1514 von Peter von Redwitz zu Theisenort die Erlaubnis, die Schenkstatt zu nießen und zu ge-brauchen mit Mulzen, Brauen, Schenken. Vorher musste das Bier aus Kronach bezogen werden. Oft gab es aber Klagen über die schlechte Quali tät des gelieferten Bieres. Das bessere tranken die Kro-nacher lieber selber. Die Schenkstatt selbst exis-tiert nach einer Urkunde bereits im Jahre 1500. Die Brauerei Gampert setzt die über 500-jährige Tradi-tion dieser ersten Braustätte in Weißen brunn fort. HeintzGampertwird 1619 als erster der heutigenBesitzerfamiliegenannt.Dieserwarbereits1614/15Schultheiß im Ort, so wie in späteren Jahren im-
An der malerischen Bier- und Burgenstraße, zwischen Kronach und Kulmbach, liegt das Bierdorf Weißenbrunn mit seinen reiz-voll gelegenen Gemeindeteilen. In Weißenbrunn leben ca. 3.200 Menschen.
mer wieder »Gampert« als Schultheißen erwähntwerden. Mitte des 18. Jahrhunderts übernahm Jo-hann Heinrich Gampert jun., ein Sohn aus dieser Brauerei, die in Richtung Kirche gegenüberliegende zweitälteste Brau- und Schenkstatt der von Redwitz zu Weißenbrunn, die unter dem Namen Gampert bis 1826geführtwurde.DieSchenk-undBraustatt lagim ersten Red- witzer Viertel.
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KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE WeiSSenbrunn
Schenkstatt und Brauerei der von Redwitz zu Weißenbrunn, die ehemalige Schultheißbräu:1562 wurde unter dem Dorfherrn Hans von Red-witz zu Weißenbrunn eine zweite Braustätte im Dorf errichtet,diedazugehörendeSchenkstatt istschon1532 erwähnt. Die Wirte und Bräuer lassen sich an-fangs nicht namentlich den einzelnen Braustätten zuordnen, doch 1757 ist Johann Heinrich Gampertjun. als Wirt in Weißenbrunn genannt, daneben sein Vater gleichen Namens, ferner Johann Hein-rich Heub lein auf dem Marschalk’schen Wirtshaus und,ohneInhaber,das»BambergerWirtshaus«.FürWeißenbrunn war es zu dieser Zeit obligatorisch, dass unter der Bezeichnung Wirtshaus gleichzeitig die dazugehörende Brauerei mit gemeint war. Esist anzunehmen, daß Johann Heinrich Gampert jun. schon längere Zeit auf demAnwesen saß, da1740die Witwe des Hans Wendel auf diesem Wirtshaus erwähnt wird.NacheinemErbteilungsvertragvon1826wissenwirdann, dass Heinrich Gampert, Sohn des vorstehen-den Johann Heinrich jun., seinem Enkel Heinrich Schultheiß aus Gössersdorf das Gasthaus Haus-Nr.24 in Weißenbrunn übertragen hat. Diese Brau- und Schenkstatt war im zweiten Redwitzer Viertel.Nach zwei weiteren Generationen Schultheiß über-nahm Anfang der zwanziger Jahre der Schwiegersohn BernhardLeutheußerdieBrauerei.DessenSohnglei-chenNamensverkaufte1968denflorierendenFami-lienbetrieb. Über den Brauereikonzern Schultheiss AG,Berlin,derden»fränkischenSchultheiß«durchden»Berliner Schultheiß«als Symbolfigurersetzte,ging die Brauerei um 1979 in den Besitz der Sai-lerbräu, Marktoberdorf über, die hier einige Jahre mit der »Wiederentdeckung« der Bügelverschluss-flasche und ihrem »Altenmünster Brauerbier« Fu-rore machte. Nach deren Rückzug aus Weißenbrunn
im Jahre 1992 stand das Brauhaus leer und stellteeine geraume Zeit eine Industrieruine dar, bis es im Jahr2009abgerissenwurde.
Von Marschalk’sche WIrtshaus, zuletzt Christoph Heublein’sche Brauerei:Nach einem Verzeichnis des Kastners von Kronach - vom12.Okt. 1578 - befindet sich inWeißenbrunnschon eine dritte Braustätte, die zum Weißen-brunner Besitz des Georg Marschalk von Ebneth zu Wildenberggehört.EineMarschalk’scheSchenkstattist schon 1532 genannt. Als die Schloßherren von WildenbergimJahre1700ihrenBesitzandasHoch-stift Bamberg verkaufen, fällt auch der Weißenbrun-ner Besitz und die Brau- und Schenkstatt als »Neues Marschalk’sches Lehen« an den Bischof von Bam-berg. Um 1800 ist Johann Georg Heublein Besitzer, ein Johann Heinrich Heublein, Wirt und Brauer, findet sichbereits1740.DieChristophHeublein’scheBrau-ereimitGasthofundumfangreicherLandwirtschaftgeht 1900 nach dem Konkurs an die benachbarteBrauerei Gampert über. Aus dem Komplex hat sich das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude Brau straße 4, Bräustübl, erhalten.
(Text aus www.gampertbraeu.de)
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KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEWeiSSenbrunn
Pioniergeist hat in der Gemeinde Weißenbrunn Tradi-tion.AuchdieQuarzsandwerkekönnenaufeinelange
Unternehmensgeschichte zurückblicken. Im Jahre 1898wurde von Heinrich Heublein, Sohn des früheren Brau-ereibesitzers Heublein an den Nordhängen des Gemeinde-bergesinWeißenbrunneineSandgrubeeröffnet.MittelseisernenRollenwagenwurdederSandca.60Meteraufangelegten Gleisen in die auf der dortigen Wiese erbau-ten Sandwäscherei gefahren, gewaschen, sortiert und getrocknet. Daraus wurde zunächst Bausand gewonnen. Daneben wurden feldspatreiche und weißbrennende Sande als Porzellansande verkauft. Heinrich Heublein hatte herausgefunden, dass sich diese Sande sehr gut zur Porzellanherstellung eignen, sofern ihnen noch zusätzlich Feldspat und Kaolin zugemischt werden. Heute sind die QuarzsandwerkeWeißenbrunn,Bauer&Co.Lieferantvonhochwertigen Rohstoffen und Fertigmassen für die kera-mische Industrie.Weißenbrunn ist aber natürlich auch touristisch eine at-traktive Gemeinde: ländliche Gastronomie, Ferien aufdem Bauernhof mit Reitmöglichkeit und ausnahmslosschöngelegeneFerienwohnungen.DirektamWaldgele-gen,bestehtdieMöglichkeit,umfangreicheWanderungenzu unternehmen. Gut markierte Wanderwege führen zu denschönstenAussichtspunktenrundumWeißenbrunn.VomLucas-Cranach-TurmgenießtmaneineneinmaligenRundblick. Weißenbrunn ist auch in das Radwegenetz
im Landkreis Kronach eingebunden.Wer dieNatur liebtund Ruhe und Entspannung sucht, ist dort bestens auf-gehoben.AberauchimOrtkönnenzahlreicheSport-undFreizeiteinrichtungen in Anspruch genommen werden. Das Freibad schmiegt sich harmonisch in das Weiß-brunntal ein und lädt zum Verweilen ein. Nicht weit davon entfernt die Leßbachtalhalle, die ein großesAngebot anFreizeitaktivitätenermöglicht.DieWanderhüttewirdvomObst- und Gartenbauverein betreut. Außerdem stehen in jedem Gemeindeteil Kinderspielplätze zur Verfügung. Im GemeindeteilGössersdorfwirdaufeinerHochflächeeinModellflugplatz betrieben. Einemit Liebe gepflegte Ge-meindebüchereilädtzumSchmökernein.
(Texte aus www.qswweissenbrunn.de und www.landkreiskronach.de)
1715wurdedasWahrzeichenvonWeißenbrunn,derDorfbrunnen»Jungferkättl«ge-baut. Er zählt zu den meist fotografierten Dorfbrunnen.
Foto: www.guckamoll.de
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KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE WeiSSenbrunn
2008, erhielt den Designpreis des Handwerks für ein pa-tentiertes Aufständerungssystem von Freilandanlagen, eine Auszeichnung durch den damaligen Wirtschaftsmini-sterErwinHuberundwarschondesÖftereninBeiträgendes Bayerischen Rundfunks zu sehen.
(Text: M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG)
Erfolgreicher JungunternehmerIm Jahr 2004 gründete Mario Münch das heutige Unternehmen M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG - zu dieser Zeit noch als Einzelunterneh-mer. Relativ schnell konnte in dieser noch»jungen«Branchedurchquali-tativ hochwertige Arbeit und gute Endprodukte Fuß gefasst werden, wodurch er weitere Arbeitsplätze schaffen konnte.Als erster Meilenstein war der Bau einer der ersten Freiland-Photo-voltaikanlagen Deutschlands in Gössersdorf zu verbuchen. Hierzuentwickelte man ein patentiertes Aufständerungssystem für Freiland-anlagen, welches von der Handwerks-kammer mit dem »Designpreis des Handwerks« prämiert wurde. ImAnschluss wurde in Hummendorf bei KronacheinederdamalsweltweitgrößtenPhotovoltaik-Freilandanlagen mit Dünnschichttechnologie realisiert, was in Verbindung mit einem stetigen Wachstum zur Folge hatte, dass Mario Münch sich bei einem deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerb gegen knapp 200 Wettbe-werber durchsetzte und zum »Top Gründer im Handwerk 2008«gewähltwurde.DiesmachtevorallemPresseundu. a. auch das Bayerische Fernsehen auf das Unterneh-men aufmerksam, welche seither bereits mehrmals über M. Münch berichteten.Die konsequente Umsetzung der Grundsätze Qualität, Ehrlichkeit, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Kundenzufrie-denheit hatte zur Folge, dass das Auftragsvolumen im-mer rasanter zunahm und die Anzahl zufriedener End-kunden stetig stieg. Daraus resultiert bis heute, dass die Firma Münch einen Marktanteil von knapp 1 % aller in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen einnimmt.Das Unternehmen war u. a. Top Gründer im Handwerk
Was 2004 als Einzelunternehmen begann, hat Gründer Mario Münch zu einem heute sehr erfolgreichen Un-ternehmen der Photovoltaikbranche gemacht.
Herzlichen Glückwunsch TSV Weißenbrunn zum Meistertitel in der A-Klasse 1 und zum Aufstieg in die Kreisklasse Kronach.
Foto: anpfiff.info
22 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Jubiläum
Der Ort Schauberg, bis zur Ge-bietsreform im Jahre 1978 zur
damaligen Gemeinde Langenau ge-hörig,istseitdemeinOrtsteilderdensogenannten»TettauerWinkel«um-fassenden Großgemeinde Tettau und hat ca. 140 Einwohner. Ein Berg, also der »Schauberg«, andessen Fuß der Langenaugrund indas Tettautal übergeht, gab dem Ort seinen Namen. Hier war schon im-mer Grenzland, und bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts stießen hier, wieder inzwischen wieder restaurierte alte Wappenstein, der soge nannte »Dreiherrenstein«, bezeugt, dreiHerrschaftsbereiche aufeinander:Das damalige Königreich BayernmitdemLandgerichtTeuschnitzzumErz-bistum Bamberg gehörig, das AmtLauenstein unter derHerrschaft desMarkgrafen von Bayreuth-Branden-burg - also preußisches Gebiet - und das Herzogtum Sachsen-Meinigen, eines der vielen kleinen Herzogtümer, aus denen sich nach dem ersten Welt-kriegdasgrößereLandThüringenge-bildet hatte. Was wir heute als »Tet-tauer Winkel« bezeichnen, gehörtezum Amt Lauenstein. Im 16. Jahr-hundert waren die Grafen von Thüna aufBurgLauensteindieHerrenüberdieses Gebiet, eine Mittelgebirgs-landschaft zwi schen Thüringer- und Frankenwald. Ein rauhes Klima, er-tragreich für den Ackerbau, mit aus-gedehnten, wildrei chen Waldungen war Lebensgrundlage einzelner klei-ner Ansiedlungen von Köhlerhüttenund Kleinbauern. So dürfte es wohl auch im engen Talgrund des heutigen Schauberg gewe sen sein. Die einzige Verbindung zur »großen Welt« wardie auf dem nahe gelegenen Berg-rücken des Thüringer Waldes über Judenbach, Neuenbau und ober-halb von Tettau entlang führende Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig. Dieser Umstand, dazu derWaldreichtum als Energiequelle und die billig vorhandene Arbeitskraft der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Bewohner, gaben den Anlass für un-ternehmungsfreudige Kaufleute zur
entstand, konnte eingeweiht werden. Gleichzeitig erhielt Schauberg auch einen eigenen Friedhof. Das wohl bit-terste Kapitel seiner Geschichte aber erlebte der Ort Schauberg durch den völligenZusammenbruchdesDrittenReichesimJahre1945unddieAuftei-lung in vier Besatzungszonen. Diese Zonengrenzziehung, eine Folge des für unser Volk so tragischen Erbes einer unheilvollen geschichtlichen Epoche, hatte den Ort Schauberg und seine Bewohner besonders hart getroffen. Im Juni 1952 wurde diezwischen Schauberg und Rotten-bach sich hinziehende Zonengrenze endgültig fest verschlossen und der
ANZEIGEGründung von Industriebetrieben, welche noch heute das Bild des »Tet-tauerWinkels«prägen.Sowares inSchauberg der sächsische Kaufmann Johann Daniel Fischer, welcher im Jahre 1712 hier ein Blaufarbenwerkerbaute. Dies kann man als Beginn der Ortsgründung von Schauberg bezeichnen.Als historische Daten, vor allem maßgebend für die weitere Ent-wicklung dieser Ansiedlung, wären besonders hervorzuheben: die Um-wandlung des Blaufarbenwerkes in die Königlich-privilegierte Porzellan-fabrik Schauberg im Jahre 1815 und im weiteren Verlauf die Fertigstellung der so genannten Distriktstraße von Rothenkirchen über Welitsch, Hein-ersdorf und Schauberg nach Tettau im Jahre 1876. Dabei wurde aucheine erste postalische Erschließung ermöglicht, denn ab 1. April 1882verkehrte auf dieser Straße die Post-kutsche von Stockheim nach Tettau. Eine weitere und ganz erhebliche Verkehrserschließung bedeutete die imJahre1903inBetriebgenommeneEisenbahnlinie von Pressig-Rothen-kirchen über Schauberg nach Tettau. Die erste Schule in Schauberg wurde im Jahre 1844 in einem heute noch bewohnten Häuschen eingerichtet.Am 1. Oktober 1913 erhielt Schau-bergdanneinneues,schönesSchul-haus, oben am Berghang gelegen. 1965wurde die Schauberger Schuleaufgelöst und die Kinder in denSchulverband Tettau übernommen. Ein lang gehegter Wunsch ging im Jahre 1956 in Erfüllung. Ein eigenesKirchlein, die »Gnadenkirche«, dasbesonders durch die Initiative des ehemaligen Pfarrers Erdmann Krüger
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Jubiläum
Bahnverkehr auf der Nebenstrecke Pressig-Tettau eingestellt.Die Einwohner des thüringischen Ortes Rottenbach, welche sich aber seit eh und jeh als »Schauberger«gefühlt hatten, sollten in das Innere der DDR evakuiert werden. Sie ka-men aber diesem Beschluss zuvor und flüchteten über den Tettau-Bach nach Westen. Dem aufopfernden Ein-satz der hilfsbereiten Schauberger war es zu verdanken, dass manches Stück an totem und lebendem Inven-tar ge rettet werden konnte. Schon im darauffolgenden Jahr konnten die ehemaligen Rottenbacher sowie wei tere Heimatvertriebene aus Un-garn und dem Sudetenland vier neu er richtete Siedlungsblocks in Schau-berg beziehen. Am Schauberger Kirchweih-Wochenende im Septem-ber 1961 mussten sie mit ansehen,wie ihre leerstehenden Wohnungen im ehemaligen Rottenbach durch Pioniere der NVA dem Erdboden gleich gemacht wurden. Heute erin-nert nichts mehr daran, dass dort einstmals schmucke Häuser standen. Die Geschichte von Schauberg ist zu einem Teil eng verbunden mit der Entwicklung seiner Porzellanfabrik. GeradeindieserZeitdergrößtenNotunseres Volkes, hervorgerufen durch Hunger, Teilung und Vertreibung, entstand in dieser inzwischen fast verfallenen und leerstehenden Fa-brik eine neue Hoffnung von Schau-berg. Der aus dem Sudetenland ver-triebene Porzellanfabri kant Richard Rösler übernahm im Jahre 1948mit
für insgesamt vier Geschäftsfelder:dem Verschlussbereich mit dem tra-ditionellen Porzellanknopf, dem klas-sischen Geschirrbereich, dem Phar-maziebereich sowie dem technischen -keramischen Bereich mit modernster Brenntechnologie. SeitderGrenzöffnungbestehenauchwieder gute zwischenmenschliche Verbindungen mit den Nachbarn aus Judenbach, lediglich die Straßenan-bindung auf Thüringer Seite lässt seit 20 Jahren noch alle Wünsche offen.
Text: schauberg.de.to; Roland Lösch und Hubert Steiner
Freitag, 03.08.201218.00 Uhr Totengedenken auf dem Friedhof, gestaltet von Pfarrerin Wachter, dem Gerresheimer Werks-chor und dem Musikverein Schauberg19.00 Uhr Feierlicher Festauftakt mit dem Gerresheimer Werkschor, anschließend Bierprobe mit der Blaskapelle BuchbachSamstag, 04.08.201214.00 Uhr KindertagmitverschiedenenSpielen,u.a.Ballonwettfliegen,Hüpfburg,Olympiadeusw./Treffen der ehemaligen Schauberger18.00 UhrTanzmusikimStilder50erJahremitderehemaligen»Goldenen7«,anschließendStimmungmitdem»MVGrössau-PosseckinkleinerBesetzung«Sonntag, 05.08.201209.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst im Festzelt, umrahmt vom Männerchor Judenbach und demMusikvereinSchauberg,anschließendFrühschoppenmitWeißwurst-Frühstück/»BuchbacherGaudi-Musik«ab 13.30 Uhr Standkonzerte der beteiligten Musikvereine und Sternmarsch zum Festzelt, anschließend Un-terhaltungsmusikmitder»TettauerBlasmusik«undAusklang
Esladenein:DieSchaubergerVereineFFW-Musikverein-SPD-OV-Frauentreff-Stammtisch»Finkensteiner«-dieFirmaRösler-CeramTecundderMarktTettau
einfachsten Mitteln den vom letzten Besitzer seiner gesam ten Einrichtung beraubten Betrieb. Mit seiner fachli-chen Erfahrung und Tatkraft und mit Hilfe einheimischer Fachkräfte gelang es ihm, diese Fabrik wieder zu einer vorher nicht fürmöglich gehaltenenGrößezuentwickeln.SeinSohnGui-do, als Schauberger hier aufgewach-sen, dernachdemTodedie Leitungdes Werkes übernahm, entwickelte diese Fabrik noch weiter zu einem modernen Porzellanwerk. Heute heißtdieFirmaRöslerCeramTecunddie Kinder von Guido Rösler, Katha-rina und Johannes, sind seit 2010 die Geschäftsführer. 50 Mitarbeiter fertigen in Schauberg die Produkte
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KRONICHER. Ratgeber
24 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
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Italien ist nicht nur auf Grund seiner wesentlichen und ein-maligen Landschaft promi-nent, sondern es bietet auch ein extensives Angebot an ku-linarischen Köstlichkeiten. Ander obersten Spitze der bekann-ten Köstlichkeiten hält sichnatürlich die Pizza, das Landhat aber so viel mehr noch als Pasta oder Pizza zu bieten. Ge-schäfte die sich auf italienische Delikatessen spezialisiert ha-ben, sind oftmals bei uns nur in den Großstädten angesiedelt. Die Wahl in den Supermärkten lässt dem Feinschmecker oft noch viele Wünsche unbefrie-digt.Zum Glück gibt es im Internet eine ganze Reihe an speziali-sierten Anbietern, die einem die Suche enorm erleichtern. Darüber hinaus ist Italien für seine Vielfalt an Nudeln und Pasta bekannt. In den Feinkost-läden bekommt man hier mehr-fach eine kolossale Selektion an Saucen und Nudeln. Was zu-dem auch den Renner der ita-lienischen Produkte darstellt, sind die vielen verschiedene Öle, primär das Olivenöl. Ita-lien ist aber auch für Risotto, Parmesankäse und diverse Sa-
lami-Spezialitäten bekannt. Ein anderes, sehr beliebtes Export-produkt aus unserem mediter-ranen Nachbarland sind die vielen Weine und Essige. Hier voran gilt der Balsamico Es-sig als wahrer Gourmet-Tropfen und hat weltweit einen außer-ordentlichen, qualitativen Stel-lenwert. Rezepte mit Balsamico Essig sind zu Hauf existent und
man gebraucht dieses Produkt nicht nur für Dressings oder die beliebte Crema di Balsamico, nein, auch für Cocktails oder Fruchtsaucen sind die Originale ein echter Hit. Zu der Gutbür-gerlichen italienischen Küche gehören auch die geeignetenGewürze und Kräuter, welche gleichermaßen in gut sortier-ten Feinkostläden zu erhal-ten sind. Das prominenteste Gewürz, welches an dieser Stelle noch genannt werden sollte, ist das Basilikum. Dieses Gewürz schmeckt vorzüglich in der Komposition mit Tomaten oder echtem italienischen Mo-zarella-Käse.
(Text: www.onlineartikel.de; joberlau)
Die Italiener und ihre Küche
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Wer nicht nur bei einem histo-rischen Ereignis aus dem 30-
jährigen Krieg als Zuschauer dabei sein, sondern mitmachen will, der hat dazu vom 20. bis 22. Juli 2012 im LandkreisKronachGelegenheit.Zunächst geht es mit dem »Ratsher-renzug« am 20. und 21. Juli 2012von der 1000-jährigen Stadt Kronach zu Fuß und mit Pferdewagen mit Zwischen übernachtung ins 25 Kilome-ter entfernte Nordhalben. Der Tross wird am zweiten Tag in Nordhalben von einer Abordnung des dortigen »HistorischenVolks«mitdemAmts-vogt - in Person des 1. Bürgermeisters Josef Daum - empfangen und zum Festplatz des erstmals stattfindenden »Nordwald Spektakulums« geleitet.Am Nachmittag des Samstags fin-det ein improvisiertes Historienspiel auf der neuen Naturbühne statt. Im Mittelpunkt steht der »Frieden von Nordhalben«, zudemauch»fremdeLeut« als Mitwirkende eingeladensind.Zugrundeliegtein1635inNord-
21. und 22. Juli 2012 in Nordhalben
halben geschlossener Sonderfrieden zwischen den verfeindeten Parteien des 30-jährigen Krieges. Das »Spek-takulum« am 21. und 22. Juli 2012wird erstmals als eine Veranstaltung mit mittelalterlichem Hintergrund vonLiebhabernfürLiebhaberimhis-torisch reichen Grenzland Franken/Thüringen/Sachsen durchgeführtund steht allen Interessierten offen. Neben einem Zünfte-Markt aus alter Zeit mit einheimischen Traditions-Handwerkern, Versorgungsständen und einer Zelttaverne stehen die ei-gens konzipierten Berglandspiele im Mittelgrund, bei denen Gruppen und Einzelakteure in verschiedenen Diszi-plinen gegeneinander antreten. Sowohl am »Ratsherrenzug« in sei-nen verschiedenen Etappen, dem Ein-marsch in Nordhalben, als auch am »Frieden von Nordhalben« könnenGäste teilneh-men, sofern sie in ent sprechender G e w a n d u n g antreten. Natür-lich lädt auch das »Nordwald Spektaku lum«Besucher zum Verweil oder s p o r t l i c h e m Zeitvertreib ein,
Gaukler und verschiedene musikali-sche Gruppen sorgen für Staunen und Unterhaltung. Mit Spannung wird der Sieger der Berglandspiele erwartet, in denen Recken aus den drei hier zusammen treffenden Ländereienihre Kräfte messen. Noch heute sym-bolisiert der »Dreiherrenstein« imOrtsteil Grund, dass bei Nordhalben einst das Bamberger Hochstift, das Geraisch Reußische Land und dasGebiet der Bayreuther Markgrafen aufeinandertrafen. Anno 2012 findet sich hier die Grenze zwischen Fran-ken und Thüringen, aber ebenso die Nachbarschaft der Landkreise Kro-nach, Saale-Orla-Kreis und Hof.Zwischen den im 30-jährigen Krieg verfeindeten Lagern der bamber-gischen Kronacher und Reußen zu Lobenstein wurde 1635 in Nordhal-ben ein Sonderfrieden geschlossen,
Mit dem Kronacher »Ratsherren-Zug« stilecht zum Nordwald Spektakulum
27KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Event
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der erste auf deutschem Boden. Er ermöglichte der ganzen Region dasÜberleben und hatte für die Ver-sorgung weiter Teile des hungernden fränkischen Unterlandes eine große Bedeutung. Seit 2003 wird in einem farbenfrohen Freiluft-Spiel dieses historischen Ereignisses gedacht, an dem auch als heutige Vertreter ihrer »Hoheitsbereiche« die jeweiligenBürgermeister von Nordhalben, Kro-nach und Bad Lobenstein mit ihrenDelegationen teilnahmen. Im Rahmen der 850-Jahrfeier des Marktes Nord-halben 2004 wurde es als opulentes Stück groß inszeniert. 2010 fand der erste Ratsherrenzug statt, der auch damalsdem»Friedensschluss«voranging. Ein Planwagen-Tross mit dem Kronacher Stadtvogt und seinen Vier telmeistern, einer bewaffneten Eskor te, Weibsvolk und Kindern zog durch das Rodachtal hinauf auf den Nordhalbener Berg amHöhenkammdes Frankenwaldes. Dem erklärten Wunsch vieler staunender Zaungäste, daauchmal im»Gewand«mitzuzie-hen, wird nun Rechnung getragen.
Der »Ratsherrenzug« startet in Kro-nach, unterwegs sorgen wehrhafte FlößeranihremUnterrodacherMu-seum für einen Disput ums Bierprivi-leg, dessen Ausgang noch ungewiss ist. Am Etappenziel Steinwiesen bie-tet der lauschige Biergarten der his-torischen Posthalterei und heutigem Gasthof»ZumGoldenenAnker«denZeitreisenden Erholung bei passender Musik, deftigem Mahl und einfacher Ruhestatt. Dass auch die Steinwiesen-ermitderKronacher»Obrigkeit« soihre Probleme hatten, wird der Mühl-vogt der 500 Jahre alten Teichmühle berichten.Die»Zinsbretter«drücktenschwer. Der weitere Weg am zweiten Tag führt fernab des Straßenverkehrs direktentlangdermalerischenKödel-talsperre in den Friedensort mit seinem Open Air-Gelände am Reg-berg. Die Mit-Marschierer sind Gäste des »Nordwald Spektakulums« undkönnen in Nordhalben individuellübernachten. Rückreisemöglichkeitam abschließenden Sonntag nach Kronach besteht.
(PRText »Nordwald Spektakulum« von Norbert NeugebauerFotos: NordwaldSpektakulum)
Übernachtungsmöglichkeiten und weitere Informationen bei den nachfolgenden Tourismusstellen (mitMöglichkeit denVeranstal-tungs-Flyerherunterzuladen):
Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronachhttp://www.kronach.de/tourismus-kultur-freizeit/Tel.09261/97236Frankenwald-Tourismushttp://www.frankenwald-tourismus.de/Tel.09261/601517Tourismusverband Oberes Rodachtal http://www.oberes-rodachtal.de/09262/1538
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28 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
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Auf den zweiten Blick
Wo �e�indet sich der Fotogra�?
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NEW YORK / Kleintettau - Die Nacht vom 21.5.2012 war für den Flakonglaspro-duzenten HEINZ-GLAS aus Kleintettaumehr als erfolgreich! Die 40. US FiFi Awards - Vorbild für die deutschen »Duft-stars« - wurden im New Yorker LincolnCenter verliehen. Viele bekannte Gesich-ter von Film und Fernsehen standen Pate fürdieglamouröseVerleihungderPreise.Aber nicht nur die Hollywood-Stars glänz-ten - auch HEINZ-GLAS war Star desAbends. Mit den hochwertigen Glasfla-kons aus Kleintettau und Piesau konnte HEINZ-GLAS in 50 Prozent der ausgelob-ten Kategorien als Sieger hervorgehen.In folgenden Kategorien konnte HEINZ-GLASjeweilsden1.Preiserringen:
Luxus Damen: Tom Ford Violet Blonde - Tom Ford BeautyLuxus Herren: Gucci Guilty Pour Homme - P&G PrestigeBeste Verpackung des Jahres - Luxus Damen: Prada Candy Eau de Parfum Spray - PUIG USABeste Verpackung des Jahres – Damen Prestige: Victoria’s Secret Angel - Victo-ria’s Secret Beauty
Media Kampagne, Herren: Gucci Guilty Pour Homme - P&G Prestige2012 FiFi Publikumspreis Damen: Vic-toria’s Secret Angel - Victoria’s Secret BeautyPublikumspreis Herren: Comme une Evi-denceGreen-YvesRocherNorthAmericaInc.HEINZ-GLAShatdamit,wieschonoftbeiin den letzten Jahren stattfindenden Preis-verleihungen, ein weiteres Mal bewie sen, dass es weltweit ganz oben aufge stellt ist! Bereits am Freitag, den 4. Mai 2012 verlieh die Fragrance Foundation Deutschland den begehrten deutschen »Duftstars«-Award zum 20. Mal. Die Veranstaltung fand in Berlin statt.Im Rahmen der Verleihung wurden Duft-kreationen in unterschiedlichen Kate-gorien ausgezeichnet. HEINZ-GLAS wardabei und konnte sich über die Nomi-nierungen und Erstplatzie rung freuen, die die in Kleintettau gefertigten Glasflakons erreichten.So wurde der Flakon des Siegers in der KategoriePrestigeHerren,L’HommeLibrevonYvesSaintLaurent,beiHEINZ-GLASin
Kleintettauhergestellt.»DerwieausLichtgemeißelte Flakon im stilisierten Bau-haus-Design bringt die energiegeladene IntensitätvonL’HOMMELIBREzumAus-druck und verbindet zugleich virile Stärke mitmodern-urbanerLeichtigkeit«,findetman den Flakon auf der Website der Fra-grance Foundation beschrieben. Darüber hinaus siegte HEINZ-GLAS nochmit denFlakons LUXESS,Dita vonTeeseundDA-VID BECKHAM, Homme.
(Text:Pressemitteilung Heinz Holding GmbH)
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EinaktuellesFoto(Auflösung300dpi)sollteebenfallsdabei sein.
für den Landkreis
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Zutaten (4 Personen):
300g Nudeln•
300g Hackfl eisch•
300g Gouda•
1 Dose Champignons•
1 Zwiebel•
2 Knoblauchzehen•
Salz, Pfeff er, Pizzagewürz•
1 Flasche Zigeunersoße•
1/2 Tube Tomatenmark•
4-5 EL Tomatenketchup•
1 Becher süße Sahne•
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KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Nudelau�lau� mit Hack�leisch und Champignons
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Zu�ereitung:
Das Hackfl eisch mit Zwiebeln und Knoblauch andünsten, Champignons und Gewürze zugeben.
Zigeunersoße, Tomatenmarkund Ketchup unterheben, aufk ochen und köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist.
Die gekochten Nudeln mit der Hackfl eischsoße vermischen. In eine gefett ete Aufl auff orm einen Teil des Nudel-Hackfl eischgemisches geben und Goudawürfel darüber streuen.
Den Rest der Nudeln darüber schichten und nochmals mit Käse bestreuen.
Zuletzt einen Becher Sahne darüber gießen. Den Aufl auf ca. 30 Minuten bei 225 Grad überbacken... Guten Appeti t!
Das nächste KRONICHER. Magazin
gibt es ab 01./02. August in Ihrer Vertriebsstelle
30 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012
Einen Menschen möchte ich nichthervorheben. Aber den größten Re-spekt habe ich vor der Generationmeiner Eltern, die unser Land nachdem Krieg wieder aufgebaut und nach vorne gebracht haben.
Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?Unseren Dorfb ach, der an meinerGrundstücksgrenzeentlangläuft,wie-der aufmachen, damit so ein Stück »Reichenbach«wiedersichtbarwird.
Wen würden Sie gerne einmal für einen ausführlichen Meinungsaus-tausch treff en und warum?IchtreffesovieleLeute,diemir ihreMeinung sagen und mit denen ich mich gerne auseinandersetze, dass ich damit vollkommen ausgelastet bin.Treffenwürdeichabertrotzdemgerne alle diejenigen, die nur über mich, aber nicht mit mir reden.
Ein Grund, warum die Bürger Ihrer Gemeinde mit ihrer Bürgermeisterin zufrieden sind?Allewerdenbestimmtnichtzufrieden
sein. Aber ich bin hier in Reichenbach geboren und hänge mit ganzem Her-zenanmeinerHeimat.Diesbestimmtauch mein Handeln als Bürgermeis-terin. Außerdem begegne ich allen Menschen mit dem Respekt, mit dem auchichbehandeltwerdenmöchte.
Das letzte Buch, das Sie gelesen ha-ben?AnselmGrün,»EinfachLeben«.
Sie dürft en einen Werbeprospekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren?»Landkreis Kronach, der Kopf vonBayern«, weil wir uns hier oben inkeinem Punkt vor dem Süden Bayerns verstecken müssen.
Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?Klöße und Milchkraut mit vielgeröstetenZwiebeln.
Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn
Das allerletzte Interview
Karin Ritt er (SPD) ist seit 2008 ehrenamtliche Bürger-meisterin der Gemeinde Reichenbach. Die 59-Jährigeist verwitwet und hat zwei Kinder. Zurzeit arbeitet sie in Teilzeit als Steuerfachangestellte.
Malehrlich,FrauRitter!
Was steht auf Ihrem Frühstücks-ti sch? KaffeeundbeideTageszeitungen.
Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn......mein zweieinhalbjähriger Enkel-sohn gut gelaunt an der Haustür steht undruft:»Oma,Frühstück!«
Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Vor ca. 25 Jahren mit meinen beiden Kindern und Nichten.
Welcher Film?Curly Sue.
Welches politi sche Projekt möchten Sie umgesetzt wissen?Die regionale Zusammenarbeit in unserer Verwaltungsgemeinschaftund in der Rennsteigregion ist auf einem sehr guten Weg und kann wei ter ausgebaut werden. Zugege-ben, wir als sehr kleine Gemeinde profitieren natürlich am meistendavon, wenn wir z.B. die Dienste des Bauhofes der Stadt Teuschnitz in An-spruch nehmen dürfen, weil wir uns keineneigenen leistenkönnen.Aberdasistein»Solidarpakt«imKleinen.
Ihre Lieblingsfarbe?Eigentlich bin ich recht bunt, aber meineLieblingsfarbeistRot.
Die beeindruckendste Leistung, die ein Mensch vollbracht hat?
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Hauptkommissar Pytliks dritter Fall
Hierversandkostenfreibestellen:www.kronacher-krimi.de
HolliscHe Tage
Kronach leuchtet13 - 22. Juli