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Z ahllose Waren und Güter werden mit den verschiedensten Verkehrs- und Transportmitteln rund um den Glo- bus auf den Weg gebracht, um zu ihren Empfängern zu gelangen. Der Welthandel boomt auf allen Ebenen, sowohl bei Indus- trie und Gewerbe als auch im Bereich der Privatverbraucher, die aufgrund des immer beliebter werdenden Onlinekaufs Produkte in aller Welt bestellen. All dies sorgt für er- hebliche Steigerungen des internationalen Transportaufkommens. Während innerhalb einzelner Kontinente und Nationalstaaten die Nutzung von LKW und Bahn dominiert, sind im internationalen Warenverkehr die Seeschifffahrt und die Luftfahrt die wichtig- sten Verkehrsträger. Dass die gewaltigen Transportmengen, die rund um die Uhr in aller Welt zu bewegen sind, die Logistikbranche vor Herausforde- rungen stellen, liegt auf der Hand. Im Bereich der Luftfracht ist die Lage besonders ange- spannt. Der durch Passagiermaschinen stark frequentierte Luftraum macht einer steti- gen Zunahme des sogenannten Air- Cargos genauso zu schaffen wie global geführte Umwelt- schutzdiskussio- nen über den Verbrauch von Kerosin. Nicht zu- letzt sind auch die damit verbundenen Kos- ten sowie andere kommerzielle Faktoren be- deutende Aspekte, denen die Luftfrachtbran- che ausgesetzt ist und die ihr höchste Effi- zienz und Wirtschaftlichkeit abverlangen. > Seite 4 Existenzgründungs-Förderung: Unverpackt - NachfüllBar KubuS 1 Info-Magazin der „Saarländischen Investitionskreditbank AG“ | Ausgabe 21 • Frühjahr 2018 SIKB intern: Nachhaltigkeit/Hand- werkspreis/5 Euro StartUp/Berufsstart Seite 3, 5 Aus der Förderpraxis: trilatec GmbH/Brot & Seele Seite 1, 2, 6 KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018 trilatec GmbH: Für mehr Effizienz und Ökologie in der Luftfracht aus der förderpraxis: Anders als bisher werden die Flugzeug-Laderäume dank „squAIR-timber®“ viel effizienter genutzt Bild rechts: Eine Ladungseinheit, die anstatt mit Holz nun mit „squAIR-timber®“-Streben (in weiß) ausgestattet ist. Dies spart jeweils 125 kg Gewicht und erlaubt eine Bestückung mit 8 Europaletten Im Luftfrachtbereich werden Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit immer wichtiger

KubuS - sikb.de · die Nutzung von LKWund Bahn dominiert, sind im internationalen Warenverkehr die Seeschifffahrt und die Luftfahrt die wichtig-sten Verkehrsträger. Dass die gewaltigen

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Zahllose Waren und Güter werden mitden verschiedensten Verkehrs- undTransportmitteln rund um den Glo-

bus auf den Weg gebracht, um zu ihrenEmpfängern zu gelangen. Der Welthandelboomt auf allen Ebenen, sowohl bei Indus-trie und Gewerbe als auch im Bereich derPrivatverbraucher, die aufgrund des immerbeliebter werdenden Onlinekaufs Produktein aller Welt bestellen. All dies sorgt für er-hebliche Steigerungen des internationalenTransportaufkommens. Während innerhalbeinzelner Kontinente und Nationalstaatendie Nutzung von LKW und Bahn dominiert,sind im internationalen Warenverkehr dieSeeschifffahrt und die Luftfahrt die wichtig-sten Verkehrsträger.

Dass die gewaltigen Transportmengen, dierund um die Uhr in aller Welt zu bewegensind, die Logistikbranche vor Herausforde-rungen stellen, liegt auf der Hand. Im Bereichder Luftfracht ist die Lage besonders ange-spannt. Der durch Passagiermaschinen starkfrequentierte Luftraum macht einer steti-gen Zunahme dessogenannten Air-Cargos genauso zuschaffen wie globalgeführte Umwelt-schutzdiskussio-nen

über den Verbrauch von Kerosin. Nicht zu-letzt sind auch die damit verbundenen Kos-ten sowie andere kommerzielle Faktoren be-deutende Aspekte, denen die Luftfrachtbran-che ausgesetzt ist und die ihr höchste Effi-zienz und Wirtschaftlichkeit abverlangen. >

Seite

4Existenzgründungs-Förderung:

Unverpackt - NachfüllBar

KubuS

1

Info-Magazin der „Saarländischen Investitionskreditbank AG“ | Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

SIKB intern: Nachhaltigkeit/Hand-werkspreis/5 Euro StartUp/Berufsstart

Seite

3, 5Aus der Förderpraxis:

trilatec GmbH/Brot & SeeleSeite

1, 2, 6

KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

trilatec GmbH: Für mehr Effizienzund Ökologie in der Luftfracht

aus der förderpraxis:

Anders als bisher werden die Flugzeug-Laderäume dank „squAIR-timber®“ viel effizienter genutzt

Bild rechts: Eine Ladungseinheit, die anstatt mit Holz nun mit „squAIR-timber®“-Streben (in weiß) ausgestattet ist. Dies spart jeweils 125 kg Gewicht

und erlaubt eine Bestückung mit 8 Europaletten

Im Luftfrachtbereich werden Nachhaltigkeitund Wirtschaftlichkeit immer wichtiger

Diesen Gedanken möchte das junge Unter-nehmen trilatec aus Merzig unterstützen.Der von Techniker Stefan Trinkaus (30) imJahr 2014 gegründete Betrieb, der nach Ein-stieg von Diplom-Kaufmann Andreas Lange-mann (37) im Sommer 2017 zur GmbH um-firmierte, versteht sich als Lösungspart-ner für die Industrie. Neben demHandel mit Ersatzteilen für indus-trielle Anlagen optimiert das saar-ländische Unternehmen in einerzweiten Tätigkeitssparte die Lo-gistikbranche mithilfe von ge-wichtsreduzierten Vorrichtungen,die beim Beladen von Fracht-gutflugzeugen eingesetzt werden.Die Entwicklung dieses Ge-schäftsbereichs, den die SIKBmit Beteiligungsmitteln begleitethat, resultierte aus dem Aus-tausch mit bereits bestehendenKunden, darunter Cargolux und DB Schen-ker, die einen Bedarf an Beladungs- und Ge-wichtsoptimierungen erkennen ließen.

Bei einer Fachmesse wurden Trinkaus undLangemann auf ein leichtes und dennoch

stabiles Material aufmerksam: einen nachKarbonprinzip per Laminatverfahren gefer-tigten Kartonfaser-Verbundstoff. Daraus lie-ßen die beiden Gestellrahmen fertigen, wiesie beim Beladen von Frachtflugzeugen bis-her aus Holz verwendet werden. In zahlrei-chen Tests überzeugte ihre Entwicklung,

die sie„squAIR-timber®“

getauft haben, auf ganzerLinie. Etwa 80% leichter als Holz, ermögli-chen es die „squAIR-timber®“-Rahmen, dasspro Ladungseinheit, die in Flugzeugen un-tergebracht wird, etwa 125 kg Gewicht ein-gespart werden. Bei Befüllung einer Boeing747 bedeutet dies eine Reduzierung von

über 4,5 Tonnen. Zudem erlaubt das Sys-tem, dass 8 statt bisher 5 Europaletten aufden Ladeeinheiten platziert werden können,was Flugzeug-Laderäume besser auslastet.Das wasserfeste Material ist unanfällig ge-genüber Schädlingsbefall und muss, andersals Holz, nicht chemisch behandelt werden,um im internationalen Flugverkehr einge-setzt werden zu dürfen. Zudem erfüllt es allesonstigen relevanten Normen und Stan-dards. Die „squAIR-timber®“-Paletten sind,da in Einzelteilen geliefert, platzsparend

und können binnen Sekunden vor Ortaufgebaut werden. Außerdem lassensie sich mehrfach verwenden undsind zu 100% recyclebar.

Inzwischen hat die trilatec GmbH eine eige-ne Produktion in Ginsheim-Gustavsburg,unweit des Frankfurter Flughafens, errichtetund beschäftigt dort derzeit 6 Mitarbeiter.Ihr effizientes und ökologisch nachhaltigesProdukt findet Zuspruch in der Branche.Namhafte Cargo Carrier, u.a. Cargolux, DBSchenker, Panalpina und Brussels Airlines,zählen bereits zum Kundenkreis des saar-ländischen Unternehmens. Aktuell hat auchdie Lufthansa Interesse signalisiert.

Weitere Infos: www.trilatec.com +www.squAIR-timber.com

2KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

IMPRESSUM / Ausgabe 21 (Frühjahr 2018):Herausgeber: Saarländische Investitionskreditbank AG, atrium - Haus der Wirtschaftsförderung, Franz-Josef-Röder-Straße 17, 66119 Saarbrücken, Postfach 10 27 22, 66027 Saarbrücken, Telefon: (0681) 3033-0, Telefax: (0681)3033-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.sikb.de | Projektbetreuung seitens der SIKB: Mathias Alt, Astrid Detzler, Vera Georg, Elke Lorson | Fotos: SIKB-Archiv, SIKB-Mitarbeiter, trilatec GmbH, Verband DeutscherBürgschaftsbanken e.V. (VDB), Stefan Hodab, Brot&Seele/Thilo Nast/Klein, Nast & Dillinger GbR, Fotolia: den-belitsky | Grafik, Layout, Gesamtherstellung und Druckproduktion: Stefan Hodab/amc-Agentur MediaCreativ, Großer Markt 25, 66740 Saarlouis, Tel.: (06831) 122098, E-Mail: [email protected], Internet: www.amc-online.com | Redaktionelle Textbeiträge: Stefan Hodab/amc-Agentur Media Creativ, SIKB bzw. SIKB-Mitar-beiter | Allgemeine Hinweise: Für die Richtigkeit abgedruckter Angaben wird keine Haftung übernommen. Irrtümer/Änderungen vorbehalten.

Bild links: Die trilatec-Geschäftsführer StefanTrinkaus (1.v.l.) und Andreas Langemann (2.v.l.)zusammen mit Produktionsmitarbeitern

Bild unten: Die eigene trilatec-Fertigungsanlagestellt im Laminatverfahren den Kartonfaser-

Verbundstoff nach dem Karbonprinzip her

Bild ganz links: Blick auf die Maschine, auf derdie robusten Rundhülsen hergestellt werden

Bild links: Vertreter der Luftfahrtbranche über-zeugen sich beim Besuch der trilatec-Fabrikations-stätte in Ginsheim-Gustavsburg von der Produk-tionsqualität der „squAIR-timber®“-Bestandteile

Bild links: DurchgeschnitteneMuster der „squAIR-timber®“-Verstrebungen mit den innenliegenden Rundhülsen

Bild unten: Im direkten Vergleichmit der herkömmlichenLösung ausHolz

3KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

Der Begriff der „Nachhaltigkeit“, der heutein aller Munde ist, wurde schon im frü-

hen 18. Jahrhundert infolge einer überregio-nalen Holznot in Sachsen geprägt. Nachhalti-ges Handeln bedeutete damals, in einemWald nur soviel abzuholzen, wie dieser aufnatürliche Weise regenerieren kann. Auf dieGesellschaft übertragen bedeutet dies, dassdie Lebensqualität künftiger Generationenmindestens dem Stand der gegenwärtig le-benden Generation entsprechen soll.

Vor diesem Hintergrund ist jeder Konsu-ment in der Pflicht, Ressourcen nicht sorgloszu verschwenden. Daher sollte beim Kaufvon Geräten auf die Haltbar- und Wartbar-keit geachtet werden. Bei Mobiltelefonen fälltbeispielsweise auf, dass neue Modelle inzwi-schen halbjährlich und meist ohne wechsel-baren Akku auf den Markt kommen. Wirddieser im Laufe der Zeit schwächer, tendie-ren viele Verbraucher in der Regel dazu, einNeugerät anzuschaffen. Ein vergleichbaresVorgehen ist auch in anderen Bereichen üb-lich. So nutzen Druckerhersteller Chips odermechanische Zähler in Laser-Tonerkartu-schen und Tintenpatronen, um diese auf einemaximale Seitenzahl zu beschränken. Gegen-über Konsumenten wird behauptet, dass dies

eine Maßnahme zur Qualitätssicherung sei,um „optimale“ Druckergebnisse zu erzielen.

Das Punk-Motto „Ich geh’kaputt - gehst Du mit?“haben sich viele Her-steller zu Eigen ge-macht. So werdenzu schwach dimen-sionierte Bauteile ver-wendet, welcheschneller verschlei-ßen. Die künstlicheAlterung des Pro-dukts sowie der irre-parable Verschleiß nacheiner bestimmten Nut-zungsdauer wird „geplanteObsoleszenz“ genannt. Einklassisches Beispiel hierfür istdie Glühbirne. 1885 wurde bei Shel-by Electric von Adolphe Chaillet ein äußerstlanglebiger Glühfaden entwickelt. Eine Glüh-birne dieses Typus leuchtet seit mehr als 100Jahren in einer Feuerwache nahe San Fran-zisko auch heute noch. Nach der Übernah-me des Unternehmens wurde nach Möglich-keiten gesucht, die Lebensdauer der Glüh-birnen drastisch zu senken, denn „ein Ar-

tikel, der nicht verschleißt, ist eine Tragödiefürs Geschäft“. In einem geheimen Treffenvon Glühbirnenproduzenten wurde darauf-hin im Winter 1924 beschlossen, die Lebens-dauer von Glühbirnen auf maximal 1.000Stunden zu verkürzen.

Ein neueres Beispiel für die geplante Obso-leszenz sind Waschmaschinen: Deren Lau-

genbehälter bestanden früher ausEdelstahl, während in aktu-

ellen Modellen nur nochsolche aus Kunststoff

zum Einsatz kommen. So-bald der Laugenbehälter

defekt ist, kann von einemwirtschaftlichen Total-schaden gesprochen wer-den. In der Mediathekdes TV-Senders „Arte“ist hierzu noch bis zum

1. Mai 2018 die interessan-te Reportage „Kaufen für die

Müllhalde“ abrufbar.

Es stellt sich daher die Frage, wiejeder einzelne Mensch nachhaltig handeln

kann. Die gute Nachricht ist, dass im Grundegesunder Menschenverstand ausreicht. Vorallem sehr billige Angebote sollten besonderskritisch hinterfragt werden. Zudem sollte be-reits beim Kauf auf eine mögliche Reparier-barkeit Wert gelegt werden. Eine Übersichtzur Reparierbarkeit von Geräten liefert bei-spielsweise die Website www.ifixit.com.

Um der Ressourcenverschwendung ein we-nig Einhalt zu gebieten, wurden in vielenLändern Reparaturinitiativen gegründet.Auch im Saarland gibt es in St. Ingbert, Saar-brücken und Völklingen sogenannte „RepairCafés“. Dort können defekte Geräte unter An-leitung von fachkundigen Freiwilligen eigen-ständig repariert werden. Genauere Informa-tionen können online unter www.deutschland-repariert.de oder www.reparatur-revolution.denachgelesen werden.

Auch die EU leistet mit Normierungen ei-nen positiven Beitrag zur Reduzierung vonE-Schrott. Mit Normierungen soll sicher-gestellt werden, dass Produktqualität und-sicherheit standardisiert sind, Umweltschutz-maßnahmen eingehalten oder Verbrauchervor gesundheitlichen Schäden bewahrt wer-den. Für die Konsumenten bleibt zu hoffen,dass die EU weiterhin am Ball bleibt.

Auch der SIKB ist Nachhaltigkeit ein wichti-ges Anliegen, dem wir uns verpflichtet fühlen.

Nachhaltigkeit: Eine gesellschaft-liche Aufgabe, die uns alle angeht

sikb-intern:

2. Platz für ein saar-ländisches Unterneh- men beim Handwerks- preis der Deutschenbürgschaftsbanken

Im Rahmen des 6. Handwerkspreises derdeutschen Bürgschaftsbanken wurde im

März 2018 die saarländische Laux & Meu-rers GmbH aus Perl ausgezeichnet. Der Sa-nitär-, Heizungs- und Elektrotechnikbe-trieb belegte den zweiten Platz und wurdefür seine Leistungen auf den Gebieten Di-gitalisierung, Familienfreundlichkeit undAusbildung gewürdigt.

Am Wettbewerb hatten 29 Unternehmenaus ganz Deutschland teilgenommen, diedurch die Bürgschaftsbanken in den regio-nalen Bundesländern vorgeschlagen wor-den waren. Die Laux & Meurers GmbH,

die von der Saarländischen Kapitalbeteili-gungsgesellschaft und der Bürgschafts-bank Saarland gefördert wurde, überzeug-te insbesondere aufgrund ihrer zahlrei-chen digitalen Lösungen, die u.a. bei Auf-tragsplanung, Controlling, Wartung oder3D-Planung von Badezimmern zum Ein-satz kommen.

sikb-intern:

Für seine Innovationsfreude wurde das saarlän-dische Unternehmen Laux & Meurers GmbHbeim Handwerkspreis der Deutschen Bürgschafts-banken mit dem zweiten Platz ausgezeichnet

4KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

Immer mehr Menschen legen heute Wertauf eine gesündere Ernährung – mit der

Folge, dass die Nachfrage nach unverfälsch-ten Waren aus biologischem Anbau entspre-chend stetig steigt. Verbraucher setzen sichimmer kritischer mit den Produkten aus-einander, die ihnen von der Lebensmittel-industrie angeboten werden. RegelmäßigeMedienberichterstat-tungen über Inhalts-stoffe, Anbau- undVerarbeitungsweisenoder Massentierhal-tung haben die Men-schen sensibler wer-den lassen, was ihrKonsumverhaltenbetrifft. Seit gerau-mer Zeit betrachtenVerbraucherschüt-zer und Umwelt-schutzvereinigun-gen dabei aber nicht nur die Waren, sondernauch deren (Um-)Verpackungen hinsichtlichdes Ressourcenbedarfs und entstehenderAbfallmengen immer kritischer.

Für eine gänzlich andere Art des Warenver-kaufs steht Birgit Klöber (52), die im Som-mer 2017 in der Bruchwiesenstraße 6 inSaarbrücken die „Unverpackt - NachfüllBar“eröffnet hat. Dort werden Produkte des täg-lichen Bedarfs zum Selbstabfüllen und ohneIndustrieverpackungen, z.B. aus Plastik, an-

geboten. Das Einkaufen fokussiert sich hierauf das Wesentliche, d.h. auf die Waren, dieman sehen, anfassen und riechen dürfensoll. Die Verbraucher können sich somit vonArt und Qualität der nicht mehr hinter Ver-packungen versteckten Produkte überzeu-gen. Vergleichbare Läden gibt es bereits inrund 70 Städten in Deutschland, im Saar-

land ist Birgit Klö-bers „Unverpackt-NachfüllBar“ hinge-gen das erste Ge-schäft dieser Art.

Der Gründerin, diezuvor über 30 Jahrein kaufmännischenBerufen gearbeitethat, erschien die Ge-schäftsidee, die nach-haltiges Einkaufenalltagstauglich wer-

den lässt, derart vielversprechend, dass sieden Schritt in die Selbständigkeit wagte. Da-bei unterstützten sie neben der SIKB u.a.zahlreiche Internetnutzer, die ihr über On-line-Crowdfunding Fi-nanzmittel zukom-men ließen. Mit Er-folg, denn KlöbersLaden erfreut sichgroßer Beliebtheitbei Kunden aus Nahund Fern.

Diese können in mitgebrachte oder vor Ortkaufbare Behälter gewünschte Waren nachBelieben abfüllen und somit völlig bedarfs-gerecht einkaufen. Angeboten werden vieler-lei Lebensmittel, zum Beispiel Nudeln, Reis,

Mehle, Getrei-de, Müslis, Es-sige, Öle, Kaf-fee, Tee oderGewürze. Auchfrisches Obstund Gemüsesowie Käse, Ei-er und Milch-produkte zäh-len zu dem brei-ten Sortiment,

das selbst Wasch-und Reinigungsmit-tel sowie Seifen undKosmetika umfasst.

Wo immer möglich,werden die Waren von

regionalen An-bietern und inBio-Qualität be-zogen. Schließ-lich geht es Klö-ber darum, dass

Einkaufen nicht nur bei der Verpackung,sondern auch bei den Produkten nachhaltigist. Damit trifft sie bei ihrer Kundschaft denNerv, auch wenn sie ihr Konzept keinesfallsals „Trend“ verstanden wissen will. Vielmehrsei ihr Laden letztlich eine Neuinterpretationklassischer Kaufmannsläden, wie sie früherganz normal und üblich waren...

Weitere Infos: www.unverpackt-saarbruecken.de

„Unverpackt“: BedarfsgerechtesEinkaufen regionaler Produkte

existenzgründungs-förderung:

Inhaberin Birgit Klöber möchte mit ihrer „Unver-packt-NachfüllBar“ an die Tradition klassischerKaufmannsläden anknüpfen – jedoch auf zeitge-mäße und vor allem nachhaltige Art und Weise

Die frischen Lebensmittel sind überwiegend ausbiologischem Anbau und kommen aus der Region

Bild ganz oben: Auch Seifenund Kosmetika zählen zumbreiten Warensortiment

Bild darunter: VerschiedeneGewürze sowie Öl- und Essig-sorten zum Selbstabfüllen

Im Sortimentsangebot be-finden sich alle wichtigenWaren des täglichen Bedarfs

5KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

Jungen Menschen den Weg ins Berufs-leben zu ebnen und sie gleichermaßen zu

fordern und zu fördern, ist eine Aufgabe,der sich die SIKB mit großem Engagementverschrieben hat. Als Ausbildungsbetrieblässt sie ihre Auszubildenen aktiv an unter-nehmerischen Arbeitsprozessen teilnehmenund schult sie mit wichtigem, berufsbezoge-nem Praxiswissen. Selina Gross (21) undPascale Dauenhauer (21) befinden sich zurZeit bei der SIKB in Ausbildung zur Kauf-frau für Büromanagement und schildern,wie sie die SIKB wahrnehmen und erleben.

„Ich habe die SIKB als facettenreiche Förder-bank kennengelernt, die nicht nur Unter-nehmen unterstützt, sondern auch Privat-personen im Bereich Wohnungsbau hilft, ih-ren Traum von den eigenen vier Wänden zuerfüllen“, erklärt Selina Gross. „Im Rahmenmeiner Ausbildung habe ich in verschie-denen Abteilungen viele Einblicke in die Tä-

tigkeiten der Bank erhalten. Bisher habeich die Bereiche Personal und Organisation,Vertriebsmanagement sowie Treuhand/Rechnungswesen durchlaufen. Dadurchlernte ich schnell, meine Aufgaben selbstän-dig und verantwortungsbewußt zu erledi-gen“, fährt sie fort.

Diese Erfahrung machte auch Pascale Dau-enhauer: „Ich bin überrascht, wie schnellmir auch komplexere Aufgaben zugeteiltwurden, durch die ich meinen Tagesablaufvielseitig gestalten kann. Ich unterstütze dieSachbearbeiter bei ihrer täglichen Arbeit

und darf bei dem ein oder anderen Kun-dengespräch dabei sein. Dieses praxisorien-tierte Arbeiten hilft sehr, die Zusammenhän-ge der Arbeitsprozesse zu verstehen“, stelltsie fest. Bislang ist sie im Vertriebsmanage-ment tätig und unterstützt dort den BereichN.E.W. (Nachfolge Existenzgründung Wachs-tum). „Vor allem das Gründungsgeschehengefällt mir gut, da sich die Gründerszene fürmich als extrem vielseitig herausgestellthat“, ergänzt sie.

Neben der fachlichen Seite fühlen sich diebeiden Auszubildenden auch auf persönli-cher Ebene bei der SIKB gut aufgehoben:„Was mich sehr beeindruckt hat, ist dasbreit gefächerte soziale Engagement derSIKB, zum Beispiel der Molschder Spiele-sommer, das Projekt Golden Ager oder Tier-schutz-Aktionen. Ich bin froh, Teil eines en-gagierten Unternehmens zu sein“, gibt Seli-na Gross zu verstehen. Dem stimmt auchPascale Dauenhauer zu: „Ich bin sehr zufrie-den mit meinem Ausbildungsplatz und füh-le mich bei der SIKB pudelwohl“.

Anmerkung der Projektgruppe: Danke, Selinaund Pascale, für eure positiven Statements. Wirfreuen uns sehr darüber!

Damit junge Menschen möglichst früh-zeitig unternehmerische Erfahrungen

sammeln können, unterstützt die SIKB be-reits zum vierten Mal das Projekt „5 EuroStartUp“ der Hochschule für Technik undWirtschaft des Saarlandes (htw saar). In die-sem Jahr nahmen erstmals auch Studierendeder Universität des Saarlandes teil.

Dieser Gründungswettbewerb – eine Ko-operation des Studiumplus der htw saar mitder Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen (LMU) – ermöglicht Studierenden ausunterschiedlichen Studiengängen, ihr unter-nehmerisches Denken und Handeln unterBeweis zu stellen. Ausgestattet mit einemsymbolischen Startkapital von fünf Euro ent-wickeln die studentischen Teams eine eigeneGeschäftsidee. Sie bauen darauf für achtWochen ihr eigenes Unternehmen auf undtesten am echten Markt, wie tragfähig underfolgreich ihr Produkt oder ihre Dienst-leistung tatsächlich ist.

Dabei konnten sie auf das Know-How derSIKB und deren Existenzgründungs-Exper-ten Marco Mathieu zurückgreifen, der auchals Coach fungierte und sich mit Fachwissenund Praxistipps einbrachte. Im diesjährigenWettbewerb hat die SIKB einen Innovations-preis in Höhe von 500 Euro ausgelobt. Die-ser wurde an das Projekt „Hand4Green“ ver-geben, das Blumentöpfe mittels Sensorenund WiFi-Modul intelligent werden lässt, sodass sich Grünpflanzen optimal entwickelnkönnen. Den mit 1.000 Euro dotierten Mar-ketingpreis gewann das Team „Müllkrake“.Bei diesem Projekt sorgt ein wirkungsvollerMülltonnenverschluss dafür, dass kein Müll-

einwurf durch Unbefugte mehr möglich ist.Zu den weiteren Preisträgern des diesjähri-gen Wettbewerbs zählt die Geschäftsidee„3WR Shisha“, die ein Kühlsystem für Was-serpfeifen entwickelt hat, „GenießSaar“, dieGeschenkboxen mit Produkten saarländi-scher Partner vertreiben will sowie „HiveFive“, die Bier mit den guten Eigenschaftenvon Bienenhonig kombiniert.

Ob siegreich oder nicht – alle Teilnehmer-innen und Teilnehmer konnten sicherlichauch in diesem Jahr wieder wichtige Erfah-rungen für das zukünftige Arbeitsleben sam-meln.

sikb-intern:

Die diesjährigen Preisträger-Teams

Berufsstart bei der SIKB: Wie zwei Auszu-bildende die Förder-bank erleben

sikb-intern:

Digitale Pflanzenpflege:SIKB förderte erneut den „5 Euro StartUp“

Selina Gross und Pascale Dauenhauer lernen die SIKB und das dortige Fördergeschehen zurZeit aus Sicht von Auszubildenden kennen

6KubuS • Ausgabe 21 • Frühjahr 2018

Um unternehmerischen Erfolg zu haben,muss eine Geschäftsidee am Markt auf

Akzeptanz stoßen und sich von Wettbewer-bern abheben. Nicht immer ist es dabeizwingend erforder-lich, das Rad kom-plett neu zu erfinden.Ein innovatives undausgefallenes Kon-zept kann auch ent-stehen, indem bereitsexistierende, klassi-sche Geschäftsmodel-le auf kreative Wei-se adaptiert und da-durch zu etwas Neu-em werden. Selbst imtraditionellen Hand-werk ist dies möglich. Ein guter Beweis hier-für ist seit Oktober 2016 „Brot & Seele“, eineetwas andere Art von Bäckerei mit Sitz in derKaltenbachstraße 6 am St. Johanner Marktin Saarbrücken. Eigene Rezept-Kreationensorgen hier für ein ansprechendes Sortimentfrischer Brot- und Backwaren, das den ge-schmacklichen Nerv der Kunden trifft.

Hinter „Brot & Seele“ stehen die drei Freun-de Thilo Nast (46), Joseph Klein (32) undOliver Dillinger (40). Nast und Klein habenzwei Jahre zuvor schon für eine Überra-schung in der Saarbrücker Gastronomiesze-ne gesorgt, als sie die „Kalinski - Wurstwirt-schaft“ eröffneten. Dabei handelt es sich um

einen modernen Currywurst-Imbiss, der aufregionale und hochwertige Produkte setzt,die mit hausgemachten Saucen und beson-deren Zutaten zubereitet werden. Hinter

dem Konzept standder Ansatz, sich vomBild der klassischenCurrywurstbude zutrennen und siestattdessen als zeit-gemäßes und kreati-ves Bistro quasi ganzneu zu erfinden.

Ähnlich ist die Aus-richtung auch beiihrer direkt im Hausnebenan etablierten

„Brot & Seele“-Bäckerei. Nachdem Nast undKlein in einem Tai-wan-Urlaub auf einejüdische Bäckerei stie-ßen, in der die Warenfrisch und von Handhergestellt wurden,wollten sie zuhauseebenfalls ins Backhand-werk einsteigen. Promptbegann Nast eine Bä-ckerlehre, und OliverDillinger stieg, begleitet durch die SIKB,unterstützend in das nunmehr in Klein,Nast & Dillinger GbR umfirmierte Unter-nehmen ein. In dieser Konstellation über-

nahmen die drei Unternehmerim Jahr 2017 im übrigen auchdie benachbarte Café-Bistro-Bar „Ovid“. Seither befindensich unter dem Dach der aufrund 60 Mitarbeiter ange-wachsenen Klein, Nast & Dil-linger GbR drei Betriebe, die

alle direkt nebeneinanderliegen.

Was ihre „Brot& Seele“-Bäcke-rei auszeichnet,ist die frische undh a n d ge m a c h t eHerstellung. Diessowie die selbst

kreierten Rezepte sorgen für neue Ge-schmackserfahrungen und begeisterte Kun-den. Dass den ganzen Tag über warmes Brotangeboten wird, ist ebenfalls besonders.Dies gelingt durch Teig mit geringerem Hefe-anteil, der stets am Abend zuvor hergestelltwird. Zusätzlich werden neben Brot- undBackwaren auch allerlei kreativ komponier-te Sandwiches, Baguettes, Salate sowie Ge-tränke ganztägig angeboten. All dies kann –wie in einem Bistro – auch direkt vor Ort anTisch- und Sitzgelegenheiten im Innen- undAußenbereich verzehrt werden. Für vieleGäste ist „Brot & Seele“ ein beliebter Anlauf-punkt, um sich nieder zu lassen und leckerzu speisen. Egal ob bei „Kalinski“, „Brot &Seele“ oder „Ovid“ – in der Kaltenbach-straße in Saarbrücken werden die Kundin-nen und Kunden stets mit besonderen Le-ckereien verwöhnt...

Weitere Infos: www.brotundseele.de

Brot & Seele: Alte Backtraditionaus der förderpraxis:

auf neuartige Weise interpretiert

Das Unternehmer-Trio, das hinter „Brot & Seele“,„Kalinski“ und „Ovid“ steht: Oliver Dillinger,Thilo Nast und Joseph Klein (v.l.n.r.)

Bild links: Der ansprechend gestal-tete „Brot & Seele“-Verkaufsraum

Bild unten: Frisches, warmes Brotgibt es den ganzen Tag über

Zahlreiche Snacks, darun-ter belegte Brote, Baguet-tes, Sandwiches und Sa-late, sind Belege dafür,dass „Brot & Seele“ weit-aus mehr als eine her-kömmliche Bäckerei ist