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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 35 24. 30. August 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722 E-Mail: [email protected]

Kulturexpress 35 2014

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 35

24. – 30. August 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin

um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

Impressum

Herausgeber und Redaktion Rolf E. Maass

Adresse

Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725

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Kulturexpress in gedruckter Form

erscheint wöchentlich

ISSN 1862-1996

Finanzamt IV Frankfurt a/M

St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: 54 036 108 722

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Inhalt

Bremens neues Eingangstor zur Innenstadt, Stadthaus Bahnhofstraße bezogen. Das Hochhaus Ensemble Hagenholzstraße in Zürich mit tragischer Vorgeschichte

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 35 - 2014

Max Dudler: Bremens neues Eingangstor zur Innenstadt,Stadthaus Bahnhofstraße bezogen. Das HochhausensembleHagenholzstraße in Zürich mit tragischer VorgeschichteMeldung: muehlhausmoers corporate communications, in Berlin, den 30. 06. und 25. 08. 2014 Foto links, die PS Grundstücks GmbH hat ein neues Büro- und Geschäftshauserrichtet. Nach dreieinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit wurde derGebäudekomplex am 1. August 2014 bezogen. Foto rechts, nach 15 JahrenPlanungs- und Bauzeit wurde das in der Regie der Arbeitsgemeinschaft Atelier wwund Max Dudler entstandene Hochhausensemble an der Hagenholzstrasse in Zürich-Oerlikon der Öffentlichkeit übergeben.

Es ist ein unverwechselbares Gebäude entstanden, dessen Ausdruck eine Balance zwischenZurückhaltung und städtebaulicher Prägnanz sucht. „Wir wollten an der Bahnhofstraße ein solidesStück Stadt erschaffen. Ohne auftrumpfende Gesten. Ohne Effekthascherei. Ein Gebäude, daseine gewisse Ruhe und Dauer ausstrahlt, aber zugleich auch figürliche Qualitäten aufweist. EinHaus, das wirklich nur an diesem Ort stehen kann“, sagt Max Dudler über das neue BremerStadthaus. Aus diesem Grund hat sich das Büro Max Dudler mit der baukünstlerischen TraditionBremens auseinandergesetzt, insbesondere mit der expressionistischen Periode. Einige Motivewurden aufgenommen und aktualisiert.

Das Gebäude liegt in exponierter Lage an der Hauptverbindungsachse, die alsHerdentorsteinweg zwischen Bremer Altstadt und dem Bahnhof nach Nordosten verläuft. DasGrundstück ist nicht Teil eines städtischen Blocks, sondern ist mit den zwei benachbartenGrundstücken durch die kleine, winkelförmige Ferdinandstraße von diesem abgetrennt. DieGebäudefigur ist darum als städtebaulicher Hybrid konzipiert, der Solitär wie Bestandteil des ihnumschließenden Blocks gleichermaßen ist.

Der Gebäudekörper hebt sich in seiner Höhe leicht von der umgebenden Blockbebauung ab. Ererfährt eine weitere Differenzierung aus dem Bezug auf die Nachbarbebauung. In den komplexenStaffelungen des Hauses sind die verschiedenen Höhen der Stadt aufgenommen. Die Fassadenüberziehen den Baukörper wie eine abstrakte Textur. Erst in der Detaillierung erfährt sie ihreAusprägung. Um die Vertikale zu betonen, sind die Ecken mit einer Fase ausgebildet, die sich inden Leibungen im kleineren Maßstab wiederholt. Im Hinblick auf die Bautradition einesnorddeutschen Expressionismus, der in Bremen eine bedeutende Rolle spielt, wird das Gebäude– über den Ort im räumlichen Sinne hinaus – auf subtile Art, und ohne seine Entstehungszeit zuverleugnen, in der Geschichte verankert werden. Die Fensteröffnungen wurden geschosshochausgebildet. Die Höhen der einzelnen Geschosse beziehen sich auf die Höhenstaffelung derNachbarbebauung. Das Erdgeschoss ist als öffentlicher Raum höher ausgebildet und mitzweiachsigen Fenstern zum Straßenraum geöffnet. Dies trägt auch der Orientierung zur sehrschmalen Ferdinandstraße Rechnung, die nun stärker an das städtische Leben angebunden wird.Neben den Räumen der im Erdgeschoss angesiedelten PSD Bank Nord beherbergt der

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Gebäudekomplex Büroräume in den Obergeschossen. Es ist ein städtisches Haus entstanden,das sich harmonisch in die Nachbarbebauung einfügt, zugleich aber in seiner modernenInterpretation des Bremer Expressionismus für die weitere Entwicklung des Standorts maßgeblichist. Mit dem Gebäudekomplex wird die begonnene Aufwertung des Bahnhofsviertels fortgesetztund gleichzeitig ein städtebaulicher Orientierungs- und Bezugspunkt geschaffen.

Hochhausensemble Hagenholzstraße in Zürich, das jetzt schonseine tragische Geschichte hat

Bei einem PR-Sprung vom Sunrise Tower in Oerlikon war 2009 der Basejumper UeliGegenschatz verunglückt. Der 38-jährige Aerialist sollte die Red-Bull-Mobile-Kampagne mit einem spektakulären Sprung vom 88 Meter hohen Turm an derHagenholzstrasse in Zürich Oerlikon eröffnen. Viele Schaulustige waren vor Ort. DerFallschirm öffnete sich normal, doch dann traf Gegenschatz aus unbekanntenGründen die Kante eines tiefer liegenden, benachbarten Gebäudes. Der Basejumperverlor die Kontrolle über seinen Flug und stürzte zu Boden. Zunächst nochansprechbar, erlag Gegenschatz am 13. November 2009 im Universitätsspital Zürichseinen schweren Verletzungen.

Ueli Gegenschatz auf Wikipedia

Auf dem rechtwinkligen Areal in Zürich-Nord in der Nachbarschaft zum Hallenstadion und derMesse Oerlikon waren vier Bürotürme nach Entwürfen von Max Dudler entstanden – einDoppelturmhochhaus und zwei einzelne Hochhäuser – die sich um einen zentralen Platzraumgruppieren. Dazu sei erwähnt, das Ensemble ist eines der größten zusammenhängendenVorhaben der Stadt Zürich gewesen, welches zugleich einer ersten Hochhausneubauten seit den1980er-Jahren ist.

Diese quadratischen Hochhaustürme formulieren eine markante Silhouette, die über einerniedrigen Sockelbebauung aufgeht. Der höchste der Turmbauten ist 88 Meter hoch und zähltsomit zu den höchsten Gebäuden der Stadt Zürich. Die Konzeption des Hochhausprojektes wirktso einfach, dass man dessen Disposition schon auf den ersten Blick vollständig zu begreifenglaubt. Die Architekten nennen das Rockefeller Center in New York aus dem Jahr 1929 als zentraleReferenz für den Entwurf. Wie das amerikanische Vorbild wurde die Hochhausgruppe an derHagenholzstraße als Ensemble entworfen, deren öffentliche Platzräume den gleichen Ranghaben wie die Häuser selbst. Noch mehr als beim Rockefeller Center ordnet sich die Architekturder städtebaulichen Figur unter. Die Fassaden des gesamten Ensembles sind auf wenige,sorgfältig formulierte Details reduziert. Die Häuser erscheinen dadurch fast monolithisch, wieHausskulpturen, die eine eigenständige Stadt in der Stadt repräsentieren.

Der Standort an der Hagenholzstraße liegt in einer der dynamischsten, aufstrebenden Regionender Schweiz. Hier treffen heterogene Maßstäbe, städtische Nutzungen und Stile aufeinander. Indiesem Nebeneinander urbaner Stadtfragmente verstehen die Architekten den öffentlichenPlatzraum im Inneren des Ensembles als Nukleus einer zukünftigen städtischen Entwicklung. Derdurch Kolonaden dreiseitig gesäumte Platz ist über vier Gassen mit der Stadt verbunden.Mehrere Cafés und Restaurants bieten den hier Verweilenden ihre Dienste an. Darüber markiertdie schon vom nahen Flughafen Kloten sichtbare Silhouette das Quartier im Stadtraum. Diezeichenhafte Skyline bleibt im Gedächtnis haften und ermöglicht eine Orientierung im urbanenKonglomerat. Das Projekt der Hochhausüberbauung wurde von der Implenia entwickelt und auchals Totalunternehmerin ausgeführt. Bereits 2004 wurde das Doppelturmhaus (CS Towers) an deröstlichen Schmalseite errichtet. Über einem 25 Meter hohen Sockel erheben sich zwei Türme von88 Metern und 72,5 Metern Höhe. Ende 2013 wurden die beiden anderen, mit 58 Metern und 49Metern etwas niedrigeren Hochhäuser (MainTower und Geschäftshaus), die ebenfalls auf 25Meter hohen Sockelbauten stehen, fertiggestellt. Außerdem entstand ein kleinerer Bau(Stadthaus) mit einer Höhe von 25 Metern, der die Schmalseite schließt. Durch die umlaufendegleich hohe Traufhöhe gewinnt der Platz in der Mitte des Ensembles an Geschlossenheit. Im

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Jovis Verlag erscheint anlässlich des Gemeinschaftsprojekts von Max Dudler und atelier ww diePublikation „Ensemble“.

Hochhausensemble Hagenholzstraße Zürich Oerlikonmit Atelier WW

StandortHagenholzstraße, 8050 Zürich - Oerlikon

BauherrKanton Zürich, Beamtenversicherungskasse, Automobil und Motoren AG Zürich (AMAG), Implenia AG

Bauzeit1999-2013

BauvolumenBGF: 97.?600 m² BRI: 403.?200m³

Siehe auch: Neubau der Folkwang Bibliothek und Preisverleihung für Umbau und Erweiterungdes Hambacher Schlosses an den Schweizer Architekten Max Dudler

Siehe auch: Eröffnung S-Bahn-Station Wilhelm-Leuschner-Platz der Platz der FriedlichenRevolution von Max Dudler

Siehe auch: Max Dudler. Architectures since 1979 (2012) im Electa-Verlag

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