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SCHWETZINGEN 10 Montag 6. JULI 2009 Herausgeber und Verlag: Schwetzinger Zeitungsverlag GmbH & Co. KG, Carl-Theodor-Straße 1, 68723 Schwetzingen Geschäftsführung : Dr. Björn Jansen, Jürgen Gruler Chefredaktion: Jürgen Gruler Chef vom Dienst: Birger Weinmann Überregionales: Horst Roth Lokalteil Schwetzingen/Gemeinden: Walter Pitz, Andreas Lin, Andreas Wühler, Sabine Janson, Markus Wirth, Steffi Lang, Ralph Adameit Lokalteil Hockenheim/Gemeinden: Hans Schuppel, Franz Anton Bankuti, Matthias Mühleisen Anzeigen: Heiner Hugo, Heike Sonn-Fortmann, Stefan Ebeling Geschäftsstellen: Claudia Behr Erscheinungsweise: Täglich außer an Feiertagen. Bezugspreis: Monatlich 24,80 Euro inklusive Zustellgebühr und 7% MwSt. Postbezug 27,45 Euro inklusive 7% MwSt. Anzeigenpreise: Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Technische Herstellung: Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag. Geschäftsstellen: Schwetzingen, Carl- Theodor-Straße 1, Tel. 06202 / 205-205; Hockenheim, Karlsruher Straße 10, Tel. 06205 / 7035 Vertrieb: Tel. 06202 / 205-205 Redaktion: 06202/205-306 Leitung: [email protected] Vertrieb: [email protected] Anzeigen: [email protected] Redaktion: [email protected] Herstellung mit Recycling-Papier. KONTAKT www.schwetzinger-zeitung.de Danzi-Saal: Theater ImPuls aus Mannheim gastiert mit „Einer für alles“ / Blick in Abgründe der menschlichen Existenz Amateur-Theater als floriender Partner-Pool Von unserer Mitarbeiterin Sibylle M. Derr Am Anfang dachte man nur: Oh, wird das wohl gutgehn! Der Text, den die Protagonisten von „Einer für al- les“ am Samstagabend im Kultur- zentrum aufsagten, klemmte hier und da, obwohl das Theater ImPuls aus Mannheim schon mehr als ein Mal mit Alan Ayckbourns Komödie auftrat. Schließlich feierte es im Franz-Danzi-Saal seine Dernière. Eine ulkige Idee, sich mit einer Persiflage über ein Amateurtheater zum 20-jährigen Jubiläum als Laien- schauspieltruppe selbst durch den Kakao zu ziehen. Format besaß das nicht, aber immerhin bewies es eine große Portion Humor und den Mut zur Lücke. Ansteckende Situationskomik Nachdem sich die muntere, 14-köp- fige Truppe aus der Quadratestadt erstmal warm gespielt und die Wei- chen für „die Kunst, das Chaos lie- ben zu lernen“ gelegt hatte, gab es sogar einiges zu lachen, weniger ei- nes flüssig zitierten Sprachwitzes wegen, sondern mehr aufgrund der übermittelten Situationskomik, wo- bei Eva Franz als gutgläubige Polly Peachum herausragte. „Du bist nur mit mir zusammen, weil ich die Wä- sche für dich wasche!“ bricht es aus der molligen Geliebten von Guy Jo- nes heraus, der als etwas verklemm- tes Muttersöhnchen und Witwer zu der Truppe stößt und in jede Falle am Wegrand tappt. Polly und Guy sitzen an einem Bi- strotisch in einem Café zusammen und essen Kuchen. „Es war unglaub- lich schön mit dir“, will er sich die lästig gewordene Geliebte vom Hals halten. Doch die zählt ihm nur auf, was sie alles für ihn tut: „Ich kann deine Wäsche nur waschen, wenn Dafydd nicht zu Hause ist. Deine So- cken sortiere ich um Mitternacht!“ Polly ist nun richtig in Fahrt ge- kommen. „Die Leute gucken ja schon!“ blickt sich Guy um, „alles ist so klein hier“. Die Liebelei in der Kleinstadt, wo jeder vom andern al- les weiß, wird hier herrlich auf die Schippe genommen, die Zuschauer im Danzi-Saal glucksten an dieser Stelle vor Vergnügen. Die Schau- spieler dieser Truppe, die das Chaos des Amateurtheaters trotz Querelen und handfesten Auseinanderset- zungen zusammenschweißt, ent- blößen einer nach dem anderen ihre offenen und versteckten Neigungen, die sich wie Schlingen im Geäst um den naiven Guy legen und ihn im Dschungel ihrer Verführungskünste einfangen. Ayckbourns Stück, bei der „Pen- dons Amateur Operetten Truppe“ John Gays „Beggar’s Opera“ probt, führt den Zuschauer auch in die Ab- gründe menschlicher Existenz, wenn sie das Maß der Dinge über- schreitet. Stimmlich ziemlich dünn wenngleich von Erik Buchheister sehr gut am Klavier begleitet, kamen die Schauspieler daher, Andreas Brender in der Rolle des steifen Ted Washbrooks kassierte für den Bruno Balz-Schlager von 1938 „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frauen, weil ich so stürmisch und so leiden- schaftlich bin“ einige Lacher. Sänge- risch tat sich Katrin Philipp als extra- vagante, Männer verschlingende Fay Hubbard mit mittellangen dunklen Haaren hervor und wurde dafür mit Applaus belohnt. „In friedlicher Koexistenz“ In der Pause führten wir ein Ge- spräch mit der organisatorischen Leiterin Eva Franz, die uns sagte, vor 20 Jahren sei der Verein als „Theater ImPuls“ in Mannheim gegründet worden. „Wir haben uns schon ein bisschen gewundert, dass sich das Schwetzinger Theater so ähnlich ge- nannt hat“, meinte Franz, obwohl „wir früher da waren“, räumte aber sofort jeden Konkurrenz-Gedanken aus dem Wege: „Wir leben in friedli- cher Koexistenz mit dem Theater am Puls.“ Ayckbourns Komödie sei ein lei- denschaftliches Bekenntnis zur Amateurschauspielerei, denn „wir sind alle Amateure“. Vier „ImPuls- Babies“ und drei „ImPuls-Ehen“ sei- en aus dieser Theaterarbeit hervor- gegangen und auch „ich und mein Mann haben uns über das Theater kennengelernt“. Die muntere Schauspielgruppe aus der Quadratestadt ließ sich mit einer ordentlichen Portion Humor bisweilen selbst durch den Kakao ziehen. BILD: OECHSLER Wir gratulieren! Heute feiert Hel- mut Grossek, Friedrich-Ebert-Stra- ße 28, seinen 87. Geburtstag, Andre- as Olejak, Berliner Straße 38, seinen 81. Geburtstag, Irmgard Stache, Siedlerstraße 57, ihren 74. Geburts- tag, Ursula Werner, Ostpreußenring 5/A, ihren 72. Geburtstag, Hans-Pe- ter Lotze, Luneviller Straße 3, seinen 71. Geburtstag, Eva-Maria Rech, Til- siter Weg 6, ihren 71. Geburtstag und Stjepan Cirkvencic, Augustastraße 11, seinen 70. Geburtstag. Luxor-Kino. 15, 17, 19.15, 21.30 Uhr „Ice Age 3“, 16 Uhr „Transformers 2“, 19 Uhr Großes Kino – kleiner Preis „Star Trek“, 21.15 Uhr Sneak Pre- view. Apothekendienst. Mayerhof-Apo- theke, Schwetzingen, Mannheimer Straße 43-45, Telefon 06202/218 08. AMSEL-Kontaktgruppe. Die Sport- gruppe trifft sich heute, Montag, von 18.15 bis 19.15 Uhr, in der Sporthalle der Comenius-Schule. Singkreis 1903. Treffen am heuti- gen Montag um 19 Uhr anlässlich des katholischen Bazars an der Pan- kratiuskirche zum Einsingen. Selbsthilfe nach Krebs. Männer- treff (Gruppe Hockenheim): Am Donnerstag, 9. Juli, 19 Uhr, Männer- treff im Gruppenraum, VHS-Gebäu- de, Heidelberger Straße 16a. Frauen Union.Treffen am Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr, im „Grünen Baum“(bei guter Wetterlage im Frei- en). Interessierte sind willkommen. KURZ NOTIERT Nutzername: Passwort: Gültig für heute und morgen Ihr Schlüssel zum morgenweb.de Fragen an: [email protected] web-0607 momme7625 Hebel-Gymnasium: Preisträger bei Mathematik-Wettbewerb Weite Gedankensprünge bei „Känguru“-Wettbewerb Der internationale Wettbewerbs „Känguru der Mathematik“ für Schüler ab der dritten Klasse hat sei- nen Ursprung in Australien. Inzwi- schen nehmen viele Länder in Euro- pa, Amerika und Asien daran teil. An einem festgelegten „Kängurutag“ gehen die Schülerinnen und Schüler der 3.-13. Klasse gleichzeitig an den Start und versuchen, bei 30 mathe- matischen Aufgaben aus fünf vorge- gebenen Lösungsmöglichkeiten die eine – einzig richtige – herauszufin- den. Abhängig vom Schwierigkeits- grad kann der Schüler drei, vier oder fünf Punkte erhalten, bei falscher Antwort gibt es Punktabzug. Das Schwetzinger Hebel-Gymna- sium war zum dritten Mal dabei: 70 vorher ausgewählte Schülerinnen und Schüler durften sich an den Auf- gaben versuchen. Elternvertreterin Beate Marchewicz und Mathematik- lehrerin Anette Abendschein hatten die Organisation übernommen. Die Kosten für die Teilnahme trug der El- ternbeirat. Es werden erste, zweite und dritte Preise vergeben, je nach dem bundesweiten Ergebnis. Die Auswertung übernimmt die Hum- boldt-Universität Berlin. Nun konnten am Hebel-Gymna- sium die erfolgreichsten Teilnehmer geehrt werden: Den ersten Preis - ei- nen Solarbaukasten - erhielt Jonas Hettich (Klasse 5a, 114 Punkte), der mit diesem Ergebnis zu den besten Schülern in Deutschland zählt. Auch Tobias Palumbo (6a, 112 Punkte) wurde mit dem ersten Preis – einem naturwissenschaftlichen Experi- mentierkasten belohnt. Einen zweiten Preis erreichte Maybritt Schillinger (6b, 101 Punkte). Sie ge- wann auch das Känguru-T-Shirt, das für denjenigen Schüler mit dem größten Känguru-Sprung, das ist die längste Folge richtig gelöster Aufga- ben, bestimmt ist. Dritte Preise ge- hen an Sebastian Vogt (6c, 92 Punk- te), Celine Moll (7e, 86 Punkte), Ma- rio Treiber (8b, 94), Philip Hopkins (10e, 90) und Daniel Plesch (11b, 86). Mario und Daniel haben nun bei ih- rer dritten Teilnahme drei Mal Preise gewonnen. Schulleitung und Lehrkräfte freuten sich im Hebel-Gymnasium mit den erfolgreichen Jung-Mathematikern. BILD: LENHARDT Alleinerziehende: Gegenseitige Unterstützung tut gut Treffen als erster Schritt aus der Vereinsamung Alleinerziehende Mütter und allein- erziehende Väter sowie Wochen- end-Papas sind am Freitag, 10. Juli, um 20 Uhr wieder in das Dreikönig- haus in Schwetzingen, Dreikönigs- traße 2, eingeladen. Bei dem Treff gibt es in einer „ers- ten Runde“ Gelegenheit ebenso be- troffene allein Erziehende und deren Themen kennenzulernen, sich Tipps zu geben oder gemeinsame Unternehmungen mit oder ohne Kinder zu planen. Den zweiten Teil des Abends bildet die gesellige Run- de, bei der in kleineren Gruppen ein- zelne Themen oder Bekanntschaf- ten und Freundschaften geschlos- sen oder vertieft werden können. Der Bedarf sich auszutauschen ist groß, denn der Freundeskreis ist auseinandergerissen. Das Umfeld hat sich verändert. Viele Probleme sind ganz andere als zuvor. Es tut gut, mit ebenso Betroffenen im Ge- spräch zu sein. Man ist nicht das fünfte Rad am Wagen und fühlt sich leichter verstanden. Für viele Teil- nehmende ist dies auch ein Schritt aus der Vereinsamung. Weitere Treffen sind geplant am 25. September, 23. Oktober, 20. No- vember und 11. Dezember, jeweils um 20 Uhr im Dreikönighaus. Neue Alleinerziehende sind jederzeit will- kommen. Wer an diesen Abenden verhindert ist, dennoch Interesse an den Treffen hat, kann sich an Andrea Heckmann, Telefon 06202/747 89, oder Matthias Rey, Telefon 06202/ 69 80 22, wenden. sz Summernight Session: Top-Musiker geben sich ein Stelldichein / Lateinamerikanische Lebensfreude und Partylaune Laue Nächte, Cocktails und heiße Musik Von unserem Mitarbeiter Volker Widdrat Die Summernight Session auf dem südlichen Schlossplatz vor dem Café Journal erinnerte auch am dritten und vierten Abend sehr an die legen- däre „Fiesta Mexicana“. Bernd Kraft und sein Team hatten dieses Jahr ein kleineres Open-Air-Gelände ge- schaffen, eingerahmt von gemütli- chen Strandkörben an der Seite zum Schloss, von Ständen, an denen es kühle Drinks und leckere Cocktails gab, und von der kleinen Bühne, auf der sich alte Bekannte, aber auch Top-Musiker, die zum ersten Mal zu Gast waren, ein Stelldichein gaben. Samba mit „Olor Criollo“ Nach der Sean Tréacy Band zum Auftakt und der kleinen Formation der Freddy Wonder Combo am Frei- tag stand am Samstagabend echt ka- ribisches Flair im Vordergrund. „Olor Criollo“ – mit Frontmann Lo- renzo Guillén Colón als Sänger und Gitarrist und den Bandmitgliedern aus Guatemala, Ecuador und Zypern kamen echter Samba und rhythmi- scher Merengue auf die Bühne. Bei Lorenzo, geboren in San Felipe in der Dominikanischen Republik, weitere Stationen waren Mexiko und Panama, spielt eben einfach die La- tino-Seele mit. Traditionelle Melo- dien und Rhythmen karibischer Mu- sik mit Gitarre, Maracas, Congas und Bongos, dazu die charmante Stim- me von Lorenzo – die Gäste der Sum- mernight Session hielt es schon bei der zweiten Runde nicht mehr auf den Stühlen. Der Funke lateinamerikanischer Lebensfreude sprang schnell auf das Publikum über, bei schwülwarmen Temperaturen kochte die Stimmung immer mehr zur karibischen Party hoch. Viel zu früh in dieser lauen Sommernacht musste das Latein- amerika-Feeling auf dem Schloss- platz aufhören, Gäste im Urlaubsge- fühl und Musiker im Überschwang heimatlicher Klänge hätten noch lange weitermachen können, bevor die Session am Sonntagnachmittag mit musikalischen Stammgästen des Café Journal fortgesetzt wurde. Drei Stimmen, drei Gitarren. . . Drei Stimmen, drei Gitarren im har- monischen Einklang - „Cool Breeze“ mit Stefan, Fabian und Sten bot wie- der einmal berührenden, handge- machten Akustiksound allererster von „Cool Breeze“ und „Me and the Heat“ wie zu Zeiten der Fiesta hat sich bewährt, die erstmals in dieser Form dargebotene Sommer-Session vor dem Café Journal verlangt ohne- hin nach einer Wiederholung im nächsten Jahr. Fernsehgarten zu Gast, abends ge- hörten die letzten beiden Session- Stunden auf dem Schlossplatz dann einer kleineren „Me and the Heat“- Formation um Bandleader Mike Frank und seine Frau Christin. Auch die sonntägliche Mischung Güte. Auch mit der letzten Gruppe knüpften gestern Abend noch alte Freunde an die Tradition der Fiesta Mexicana an. Mittags war „Me and the Heat“ noch in großer Formation mit der neue Single „Til Morning“ im ZDF- Karibische Nacht mit Tanzeinlagen bei der Summernight Session am Samstagabend. „Cool Breeze“ (unten rechts) leitete gestern Nachmittag die Schlussveranstaltung des viertägigen Mini-Festivals auf dem Schlossplatz ein. BILDER: WIDDRAT

KURZ NOTIERT Laue Nächte, Cocktails und heißeMusik - Theater am … · Herstellung mit Recycling-Papier. wenn sie das Maß der Dinge über-KONTAKT Danzi-Saal: Theater ImPuls aus

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Page 1: KURZ NOTIERT Laue Nächte, Cocktails und heißeMusik - Theater am … · Herstellung mit Recycling-Papier. wenn sie das Maß der Dinge über-KONTAKT Danzi-Saal: Theater ImPuls aus

SCHWETZINGEN10 Montag6. JULI 2009

Herausgeber und Verlag:Schwetzinger Zeitungsverlag GmbH & Co. KG,Carl-Theodor-Straße 1, 68723 Schwetzingen

Geschäftsführung :Dr. Björn Jansen, Jürgen GrulerChefredaktion: Jürgen Gruler

Chef vom Dienst: Birger WeinmannÜberregionales: Horst Roth

Lokalteil Schwetzingen/Gemeinden:Walter Pitz, Andreas Lin, Andreas Wühler,

Sabine Janson, Markus Wirth,Steffi Lang, Ralph Adameit

Lokalteil Hockenheim/Gemeinden:Hans Schuppel, Franz Anton Bankuti,

Matthias MühleisenAnzeigen:

Heiner Hugo, Heike Sonn-Fortmann,Stefan Ebeling

Geschäftsstellen: Claudia BehrErscheinungsweise: Täglich außer an Feiertagen.Bezugspreis: Monatlich 24,80 Euro inklusive

Zustellgebühr und 7% MwSt.Postbezug 27,45 Euro inklusive 7% MwSt.

Anzeigenpreise: Zur Zeit giltAnzeigenpreisliste Nr. 46

Technische Herstellung: Mannheimer MorgenGroßdruckerei und Verlag.

Geschäftsstellen: Schwetzingen, Carl-Theodor-Straße 1, Tel. 06202 / 205-205;

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Vertrieb: Tel. 06202 / 205-205Redaktion: 06202/205-306

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Danzi-Saal: Theater ImPuls aus Mannheim gastiert mit „Einer für alles“ / Blick in Abgründe der menschlichen Existenz

Amateur-Theater als floriender Partner-PoolVon unserer MitarbeiterinSibylle M. Derr

Am Anfang dachte man nur: Oh,wird das wohl gutgehn! Der Text, dendie Protagonisten von „Einer für al-les“ am Samstagabend im Kultur-zentrum aufsagten, klemmte hierund da, obwohl das Theater ImPulsaus Mannheim schon mehr als einMal mit Alan Ayckbourns Komödieauftrat. Schließlich feierte es imFranz-Danzi-Saal seine Dernière.

Eine ulkige Idee, sich mit einerPersiflage über ein Amateurtheaterzum 20-jährigen Jubiläum als Laien-schauspieltruppe selbst durch denKakao zu ziehen. Format besaß dasnicht, aber immerhin bewies es einegroße Portion Humor und den Mutzur Lücke.

Ansteckende SituationskomikNachdem sich die muntere, 14-köp-fige Truppe aus der Quadratestadterstmal warm gespielt und die Wei-chen für „die Kunst, das Chaos lie-ben zu lernen“ gelegt hatte, gab essogar einiges zu lachen, weniger ei-nes flüssig zitierten Sprachwitzeswegen, sondern mehr aufgrund derübermittelten Situationskomik, wo-

bei Eva Franz als gutgläubige PollyPeachum herausragte. „Du bist nurmit mir zusammen, weil ich die Wä-sche für dich wasche!“ bricht es ausder molligen Geliebten von Guy Jo-nes heraus, der als etwas verklemm-tes Muttersöhnchen und Witwer zuder Truppe stößt und in jede Falleam Wegrand tappt.

Polly und Guy sitzen an einem Bi-

strotisch in einem Café zusammenund essen Kuchen. „Es war unglaub-lich schön mit dir“, will er sich dielästig gewordene Geliebte vom Halshalten. Doch die zählt ihm nur auf,was sie alles für ihn tut: „Ich kanndeine Wäsche nur waschen, wennDafydd nicht zu Hause ist. Deine So-cken sortiere ich um Mitternacht!“

Polly ist nun richtig in Fahrt ge-

kommen. „Die Leute gucken jaschon!“ blickt sich Guy um, „alles istso klein hier“. Die Liebelei in derKleinstadt, wo jeder vom andern al-les weiß, wird hier herrlich auf dieSchippe genommen, die Zuschauerim Danzi-Saal glucksten an dieserStelle vor Vergnügen. Die Schau-spieler dieser Truppe, die das Chaosdes Amateurtheaters trotz Querelenund handfesten Auseinanderset-zungen zusammenschweißt, ent-blößen einer nach dem anderen ihreoffenen und versteckten Neigungen,die sich wie Schlingen im Geäst umden naiven Guy legen und ihn imDschungel ihrer Verführungskünsteeinfangen.

Ayckbourns Stück, bei der „Pen-dons Amateur Operetten Truppe“John Gays „Beggar’s Opera“ probt,führt den Zuschauer auch in die Ab-gründe menschlicher Existenz,wenn sie das Maß der Dinge über-schreitet. Stimmlich ziemlich dünnwenngleich von Erik Buchheistersehr gut am Klavier begleitet, kamendie Schauspieler daher, AndreasBrender in der Rolle des steifen TedWashbrooks kassierte für den BrunoBalz-Schlager von 1938 „Ich brech’die Herzen der stolzesten Frauen,

weil ich so stürmisch und so leiden-schaftlich bin“ einige Lacher. Sänge-risch tat sich Katrin Philipp als extra-vagante, Männer verschlingendeFay Hubbard mit mittellangendunklen Haaren hervor und wurdedafür mit Applaus belohnt.

„In friedlicher Koexistenz“In der Pause führten wir ein Ge-spräch mit der organisatorischenLeiterin Eva Franz, die uns sagte, vor20 Jahren sei der Verein als „TheaterImPuls“ in Mannheim gegründetworden. „Wir haben uns schon einbisschen gewundert, dass sich dasSchwetzinger Theater so ähnlich ge-nannt hat“, meinte Franz, obwohl„wir früher da waren“, räumte abersofort jeden Konkurrenz-Gedankenaus dem Wege: „Wir leben in friedli-cher Koexistenz mit dem Theater amPuls.“

Ayckbourns Komödie sei ein lei-denschaftliches Bekenntnis zurAmateurschauspielerei, denn „wirsind alle Amateure“. Vier „ImPuls-Babies“ und drei „ImPuls-Ehen“ sei-en aus dieser Theaterarbeit hervor-gegangen und auch „ich und meinMann haben uns über das Theaterkennengelernt“.

Die muntere Schauspielgruppe aus der Quadratestadt ließ sich mit einer ordentlichenPortion Humor bisweilen selbst durch den Kakao ziehen. BILD: OECHSLER

Wir gratulieren! Heute feiert Hel-mut Grossek, Friedrich-Ebert-Stra-ße 28, seinen 87. Geburtstag, Andre-as Olejak, Berliner Straße 38, seinen81. Geburtstag, Irmgard Stache,Siedlerstraße 57, ihren 74. Geburts-tag, Ursula Werner, Ostpreußenring5/A, ihren 72. Geburtstag, Hans-Pe-ter Lotze, Luneviller Straße 3, seinen71. Geburtstag, Eva-Maria Rech, Til-siter Weg 6, ihren 71. Geburtstag undStjepan Cirkvencic, Augustastraße11, seinen 70. Geburtstag.Luxor-Kino. 15, 17, 19.15, 21.30 Uhr„Ice Age 3“, 16 Uhr „Transformers 2“,19 Uhr Großes Kino – kleiner Preis„Star Trek“, 21.15 Uhr Sneak Pre-view.Apothekendienst. Mayerhof-Apo-theke, Schwetzingen, MannheimerStraße 43-45, Telefon 06202/21808.AMSEL-Kontaktgruppe. Die Sport-gruppe trifft sich heute, Montag, von18.15 bis 19.15 Uhr, in der Sporthalleder Comenius-Schule.Singkreis 1903. Treffen am heuti-gen Montag um 19 Uhr anlässlichdes katholischen Bazars an der Pan-kratiuskirche zum Einsingen.Selbsthilfe nach Krebs. Männer-treff (Gruppe Hockenheim): AmDonnerstag, 9. Juli, 19 Uhr, Männer-treff im Gruppenraum, VHS-Gebäu-de, Heidelberger Straße 16a.Frauen Union.Treffen am Dienstag,7. Juli, 19 Uhr, im „GrünenBaum“(bei guter Wetterlage im Frei-en). Interessierte sind willkommen.

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Hebel-Gymnasium: Preisträger bei Mathematik-Wettbewerb

Weite Gedankensprüngebei „Känguru“-WettbewerbDer internationale Wettbewerbs„Känguru der Mathematik“ fürSchüler ab der dritten Klasse hat sei-nen Ursprung in Australien. Inzwi-schen nehmen viele Länder in Euro-pa, Amerika und Asien daran teil. Aneinem festgelegten „Kängurutag“gehen die Schülerinnen und Schülerder 3.-13. Klasse gleichzeitig an denStart und versuchen, bei 30 mathe-matischen Aufgaben aus fünf vorge-gebenen Lösungsmöglichkeiten dieeine – einzig richtige – herauszufin-den. Abhängig vom Schwierigkeits-grad kann der Schüler drei, vier oderfünf Punkte erhalten, bei falscherAntwort gibt es Punktabzug.

Das Schwetzinger Hebel-Gymna-sium war zum dritten Mal dabei: 70vorher ausgewählte Schülerinnen

und Schüler durften sich an den Auf-gaben versuchen. ElternvertreterinBeate Marchewicz und Mathematik-lehrerin Anette Abendschein hattendie Organisation übernommen. DieKosten für die Teilnahme trug der El-ternbeirat. Es werden erste, zweiteund dritte Preise vergeben, je nachdem bundesweiten Ergebnis. DieAuswertung übernimmt die Hum-boldt-Universität Berlin.

Nun konnten am Hebel-Gymna-sium die erfolgreichsten Teilnehmergeehrt werden: Den ersten Preis - ei-nen Solarbaukasten - erhielt JonasHettich (Klasse 5a, 114 Punkte), dermit diesem Ergebnis zu den bestenSchülern in Deutschland zählt. AuchTobias Palumbo (6a, 112 Punkte)wurde mit dem ersten Preis – einem

naturwissenschaftlichen Experi-mentierkasten – belohnt. Einenzweiten Preis erreichte MaybrittSchillinger (6b, 101 Punkte). Sie ge-wann auch das Känguru-T-Shirt, dasfür denjenigen Schüler mit demgrößten Känguru-Sprung, das ist dielängste Folge richtig gelöster Aufga-

ben, bestimmt ist. Dritte Preise ge-hen an Sebastian Vogt (6c, 92 Punk-te), Celine Moll (7e, 86 Punkte), Ma-rio Treiber (8b, 94), Philip Hopkins(10e, 90) und Daniel Plesch (11b, 86).Mario und Daniel haben nun bei ih-rer dritten Teilnahme drei Mal Preisegewonnen.

Schulleitung und Lehrkräfte freuten sich im Hebel-Gymnasium mit den erfolgreichenJung-Mathematikern. BILD: LENHARDT

Alleinerziehende: Gegenseitige Unterstützung tut gut

Treffen als erster Schrittaus der VereinsamungAlleinerziehende Mütter und allein-erziehende Väter sowie Wochen-end-Papas sind am Freitag, 10. Juli,um 20 Uhr wieder in das Dreikönig-haus in Schwetzingen, Dreikönigs-traße 2, eingeladen.

Bei dem Treff gibt es in einer „ers-ten Runde“ Gelegenheit ebenso be-troffene allein Erziehende und derenThemen kennenzulernen, sichTipps zu geben oder gemeinsameUnternehmungen mit oder ohneKinder zu planen. Den zweiten Teildes Abends bildet die gesellige Run-de, bei der in kleineren Gruppen ein-zelne Themen oder Bekanntschaf-ten und Freundschaften geschlos-sen oder vertieft werden können.

Der Bedarf sich auszutauschen istgroß, denn der Freundeskreis ist

auseinandergerissen. Das Umfeldhat sich verändert. Viele Problemesind ganz andere als zuvor. Es tutgut, mit ebenso Betroffenen im Ge-spräch zu sein. Man ist nicht dasfünfte Rad am Wagen und fühlt sichleichter verstanden. Für viele Teil-nehmende ist dies auch ein Schrittaus der Vereinsamung.

Weitere Treffen sind geplant am25. September, 23. Oktober, 20. No-vember und 11. Dezember, jeweilsum 20 Uhr im Dreikönighaus. NeueAlleinerziehende sind jederzeit will-kommen. Wer an diesen Abendenverhindert ist, dennoch Interesse anden Treffen hat, kann sich an AndreaHeckmann, Telefon 06202/74789,oder Matthias Rey, Telefon 06202/698022, wenden. sz

Summernight Session: Top-Musiker geben sich ein Stelldichein / Lateinamerikanische Lebensfreude und Partylaune

Laue Nächte,Cocktails undheißeMusikVon unserem MitarbeiterVolker Widdrat

Die Summernight Session auf demsüdlichen Schlossplatz vor dem CaféJournal erinnerte auch am drittenund vierten Abend sehr an die legen-däre „Fiesta Mexicana“. Bernd Kraftund sein Team hatten dieses Jahr einkleineres Open-Air-Gelände ge-schaffen, eingerahmt von gemütli-chen Strandkörben an der Seite zumSchloss, von Ständen, an denen eskühle Drinks und leckere Cocktailsgab, und von der kleinen Bühne, aufder sich alte Bekannte, aber auchTop-Musiker, die zum ersten Mal zuGast waren, ein Stelldichein gaben.

Samba mit „Olor Criollo“Nach der Sean Tréacy Band zumAuftakt und der kleinen Formationder Freddy Wonder Combo am Frei-tag stand am Samstagabend echt ka-ribisches Flair im Vordergrund.„Olor Criollo“ – mit Frontmann Lo-renzo Guillén Colón als Sänger undGitarrist und den Bandmitgliedernaus Guatemala, Ecuador und Zypernkamen echter Samba und rhythmi-scher Merengue auf die Bühne. BeiLorenzo, geboren in San Felipe inder Dominikanischen Republik,

weitere Stationen waren Mexiko undPanama, spielt eben einfach die La-tino-Seele mit. Traditionelle Melo-dien und Rhythmen karibischer Mu-sik mit Gitarre, Maracas, Congas undBongos, dazu die charmante Stim-me von Lorenzo – die Gäste der Sum-mernight Session hielt es schon beider zweiten Runde nicht mehr aufden Stühlen.

Der Funke lateinamerikanischerLebensfreude sprang schnell auf dasPublikum über, bei schwülwarmenTemperaturen kochte die Stimmungimmer mehr zur karibischen Partyhoch. Viel zu früh in dieser lauenSommernacht musste das Latein-amerika-Feeling auf dem Schloss-platz aufhören, Gäste im Urlaubsge-fühl und Musiker im Überschwangheimatlicher Klänge hätten nochlange weitermachen können, bevordie Session am Sonntagnachmittagmit musikalischen Stammgästendes Café Journal fortgesetzt wurde.

Drei Stimmen, drei Gitarren. . .Drei Stimmen, drei Gitarren im har-monischen Einklang - „Cool Breeze“mit Stefan, Fabian und Sten bot wie-der einmal berührenden, handge-machten Akustiksound allererster

von „Cool Breeze“ und „Me and theHeat“ wie zu Zeiten der Fiesta hatsich bewährt, die erstmals in dieserForm dargebotene Sommer-Sessionvor dem Café Journal verlangt ohne-hin nach einer Wiederholung imnächsten Jahr.

Fernsehgarten zu Gast, abends ge-hörten die letzten beiden Session-Stunden auf dem Schlossplatz danneiner kleineren „Me and the Heat“-Formation um Bandleader MikeFrank und seine Frau Christin.

Auch die sonntägliche Mischung

Güte. Auch mit der letzten Gruppeknüpften gestern Abend noch alteFreunde an die Tradition der FiestaMexicana an.

Mittags war „Me and the Heat“noch in großer Formation mit derneue Single „Til Morning“ im ZDF-

Karibische Nacht mit Tanzeinlagen bei der Summernight Session am Samstagabend. „Cool Breeze“ (unten rechts) leitete gesternNachmittag die Schlussveranstaltung des viertägigen Mini-Festivals auf dem Schlossplatz ein. BILDER: WIDDRAT