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Kurzbericht zur Befragung des Studierendenjahrgangs 2009 / 2010 Prof. Dr. Dorothee M. Meister, Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement Timon T. Temps, M.A. Universität Paderborn Fakultät für Kulturwissenschaften Warburger Straße 100 33098 Paderborn Paderborn, im Februar 2011

Kurzbericht zur Befragung des …...Der überwiegende Teil (97,3 %) der befragten Studierenden des ersten Semesters (gültige Angaben: n = 1116) besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft

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Kurzbericht zur Befragung des Studierendenjahrgangs 2009 / 2010

Prof. Dr. Dorothee M. Meister,

Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement

Timon T. Temps, M.A.

Universität Paderborn

Fakultät für Kulturwissenschaften

Warburger Straße 100

33098 Paderborn

Paderborn, im Februar 2011

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

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Einleitung

Für Studierende an Universitäten ist die Computernutzung heute ein selbstverständlicher Bestandteil

des Studiums. Neben den an allen deutschen Hochschulen vorhandenen Computerräumen bietet die

Universität Paderborn ihren Studierenden darüber hinaus eine WLAN-Abdeckung auf dem gesamten

Universitätsgelände an, sodass nicht nur über Standgeräte, sondern auch über mobile Endgeräte

jederzeit ein kostenfreier Internetzugriff ermöglicht wird. So können die Informations-, Wissens- und

Kommunikationsangebote des Internets und damit auch die der Hochschule von den Studierenden

umfassend für das Studium genutzt werden.

Als „Universität der Informationsgesellschaft“ ist die Universitätsleitung im Rahmen ihrer eLearning-

Strategie bestrebt, die elektronischen Lern- und Arbeitsmöglichkeiten weiterzuentwickeln und zu

verbessern. Dazu gehört etwa die technische Ausstattung der Vorlesungs- und Seminarräume, um-

fangreiche elektronische Zusatzangebote der Bibliothek, die Bereitstellung und Pflege einer Lern-

plattform (KoaLA) sowie die Implementation eines Campus-Managementsystems (PAUL). Um die

elektronischen Arbeitsbedingungen bereits mit dem Start ins Studium umfassend nutzen zu können,

hat sich die Universitätsleitung mit Hilfe von zahlreichen Sponsoren im Wintersemester 2009/2010

dazu entschlossen, allen Studierenden im ersten Hochschulsemester ein komplett ausgestattetes

Netbook zur Verfügung zu stellen, das sofort für das Studium genutzt werden konnte.

Da die Fortführung des Vorhabens nicht gesichert war und um die Erfahrungen mit dieser Aktion

empirisch abzusichern, wurde eine begleitende Evaluation in Form von zwei Online-Umfragen bei

den Nutznießern dieser Aktion, den Studierenden im ersten Hochschulsemester 2009/10, durchge-

führt. Von Interesse waren dabei nicht nur die Einstellungen zum kostenlosen Netbook, sondern

auch die persönlichen Voraussetzungen bezüglich der Mediennutzungskompetenz, die Studienzu-

friedenheit sowie Einstellungen zu und tatsächliche Nutzung von digitalen Lern-, Wissens- und Kom-

munikationsangeboten. Da die Netbook-Aktion bei den übrigen Studierenden zunächst kritische Re-

aktionen auslöste und sich keine neuen Spender für eine erneute Netbook-Aktion im folgenden Win-

tersemester fanden, konnte die Aktion zunächst nicht fortgesetzt werden.

Dieser Ergebnisbericht stellt eine Auswahl der wichtigsten Umfrageergebnisse aus beiden Erhe-

bungswellen dar. Er ist thematisch nach „Allgemeine Personenmerkmale“, „Informationsquellen zum

Studium“, „Studiengründe“, „Studienzufriedenheit“, „Medienausstattung“, „Computernutzung“,

„Netbooknutzung“ sowie „Netbookfinanzierung“ gegliedert. Die einzelnen Themenkomplexe sind

dabei so aufgebaut, dass die Ergebnisse der beiden Befragungswellen jeweils miteinander verglichen

werden. Die Fragen, die nur in einer der beiden Befragungswellen erhoben wurden, sind entspre-

chend gekennzeichnet.

Insgesamt weist die Studie auf Motive, Interessenslagen sowie auf Studienvoraussetzungen und

-bedingungen der Studierenden des ersten Semesters hin, die an unterschiedlichen Stellen der Hoch-

schule berücksichtigt werden sollten.

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

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Grundgesamtheit und Rücklauf der Befragung

Die Online-Befragung über Nutzung und Akzeptanz der Netbooks bei den Studienanfängern wurde in

zwei Wellen durchgeführt. Die erste Umfragewelle, die zu Beginn des Wintersemesters 2009/2010 in

der Zeit vom 21. September bis zum 2. November 2009 durchgeführt wurde, sollte primär Erkennt-

nisse über Studiengründe und die Medienkompetenz der Studierenden zu Beginn ihres Studiums

sammeln. In der zweiten Umfragewelle, die vom 23. Juni bis zum 30. Juli 2010 durchgeführt wurde,

wurden auch Items zur Lernmotivation abgefragt. Befragt wurden diejenigen Studienanfänger, die

zum Wintersemester 2009 / 2010 ihr Erststudium an der Universität Paderborn aufgenommen hatten

und kostenlos ein Netbook durch die Universität zur Verfügung gestellt bekamen.

Die Umfrage wurde online mit Hilfe des Befragungstools „Lime Survey“ durchgeführt. Zur ersten Be-

fragung gelangten die Studienanfänger durch eine Verlinkung auf dem Desktop sowie im Browser

ihres Netbooks zu der Umfrage. Zusätzlich erhielten sie in ihrem neu angelegten E-Mail-Account der

Universität eine Begrüßungsmail, in der sie auf die Umfrage aufmerksam gemacht wurden. Durch

einen benutzerdefinierten Browser-Cookie wurde verhindert, dass die Umfrage mehrmals von einem

Netbook abgerufen werden konnte.

Auf die Wiederholungsbefragung wurden die Studienanfänger per Mail aufmerksam gemacht. Über

ihre Universitätsmailadresse empfingen sie in der Zeit vom 20. Juni bis 30. Juli 2010 insgesamt drei

Mails, die an die Teilnahme an der Online-Umfrage erinnerten.

Tabelle1 : Grundgesamtheit der Untersuchung

Neue Studierende zum WS 2009/2010 Anzahl Prozent

Neu-Immatrikulierte Studierende laut Studiengangsstatistik 3390 100%

davon im ersten Hochschulsemester 2864 84%

(Bachelor, Master, Lehramt, Promotion)

Grundgesamtheit der Untersuchung

Studierende, die ein Netbook erhalten haben

2813 82% (Neu-Immatrikulierte außer Master- und Promotionsstudierende)

Quelle: Studierendenstatistik der Universität Paderborn, ITD

Insgesamt 3390 neu-immatrikulierte Studierende nahmen zum Wintersemester 2009 / 2010 ihr Erst-

studium an der Universität Paderborn auf (vgl. Studierendenstatistik). Laut Statistik bekamen davon

2813 ein Netbook zu Verfügung gestellt. An der ersten Welle der Online-Umfrage nahmen 1482 Stu-

dienanfänger teil. Das entspricht einer Ausschöpfungsquote von ca. 53 % (vgl. Tabelle 2). Im Hinblick

auf die Grundgesamtheit (alle Studierenden des ersten Hochschulsemesters, die kostenlos ein

Netbook erhalten haben) kann von einer repräsentativen Stichprobe ausgegangen werden.

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

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Tabelle 2: Rücklauf bei den Befragungswellen

Grundgesamtheit der Untersuchung und Rücklauf Anzahl

Anteil an Umfrage-

Teilnehmern

Anteil an GG (Rück-laufquote)

Studierende, die ein Netbook erhalten haben

(Neu-Immatrikulierte außer Master und Promotion) 2813 100%

1. Befragungswelle

Teilnehmer insgesamt 1482 100% 53%

vollständig ausgefüllte Fragebögen 1136 77% 40%

2. Befragungswelle

Teilnehmer insgesamt 632 100% 22%

vollständig ausgefüllte Fragebögen 573 91% 20%

Quelle: Studierendenstatistik der Universität Paderborn, ITD

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Allgemeine Personenmerkmale

Von den 1482 Befragten, die an der ersten Online-Umfrage teilnahmen, waren 58,4 Prozent weiblich.

In der zweiten Befragungswelle, an der 632 Studierende teilnahmen, lag der Frauenanteil bei 61,5

Prozent. Das durchschnittliche Alter der Befragten in der zweiten Welle beträgt 21,4 Jahre. Das ent-

spricht einer Steigerung von 0,8 Jahren (ca. 9 Monate) gegenüber der ersten Welle (Altersdurch-

schnitt: 20,6 Jahre), somit in etwa der vergangenen Zeit zwischen beiden Erhebungsphasen. Die gro-

ße Mehrheit (70,1 %) der Befragten (2. Welle) ist 20 oder 21 Jahre alt und liegt somit am Durch-

schnitt. In der ersten Befragungswelle waren dies genau die Hälfte. Studienanfänger über 24 Jahre

sind in der Minderheit (mit einem Anteil von 7 % in der ersten und 10 % in der zweiten Welle, vgl.

Tabelle 3).

Tabelle 3: Alter der Befragten gruppiert (2. Welle; gültige Angaben: n = 561)

In der Frage nach dem aktuellen Wohnort der Befragten (Angabe: „Kfz-Kennzeichen des aktuellen

Wohnortes“, 1. Welle) sollte impliziert sein, ob die Studierenden für ihr Studium nach bzw. in die

Nähe von Paderborn gezogen sind oder noch in ihrem bisherigen Wohnort (z. B. Herkunftsort) leben

(vgl. Tabelle 4) oder nach Paderborn pendeln. Demnach wohnten zu Beginn des Studiums 37,3 Pro-

zent der befragten Studierenden in der Stadt und im Kreis Paderborn. Aus dem Umland (OWL sowie

Umland bis ca. 100 km Entfernung) pendelten knapp die Hälfte der Befragten (48,6 %) nach Pader-

born.

Tabelle 4: Wohnort der Studierenden (1. Welle; gültige Angaben: n = 966)

1,2

70,1

18,75,94,1

18-19 Jahre

20-21 Jahre

22-23 Jahre

24-25 Jahre

26 Jahre und älter

37,3%

29,2%

19,4%

9,1%

5,1%

Stadt und Kreis Paderborn

übriges OWL

Umland (bis ca. 100 km)

sonstiges NRW

sonstiges Bundesgebiet

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Der relativ hohe Anteil (14,2 %) derer, die angeben, aus dem sonstigen NRW und dem übrigen Bun-

desgebiet nach Paderborn zu pendeln, lässt darauf schließen, dass einige Befragte in der ersten Wel-

le nicht ihren Wohnort während der Vorlesungszeit, sondern ihren Herkunftsort angegeben haben.

Aus diesem Grund wurden die Befragungsteilnehmer in der zweiten Welle explizit nach dem Kfz-

Kennzeichen des Ortes gefragt, an dem sie innerhalb der Vorlesungszeit wohnen. Ergebnis ist, dass

fast drei Viertel der Befragten (74 %) in der Stadt oder dem Kreis Paderborn wohnen (vgl. Tab. 5). Der

Anteil der Pendler (OWL und Umland) hat sich anteilsmäßig etwa halbiert (1. Welle: 48,6 %; 2. Welle:

23,9 %). Viele Studierende scheinen sich also erst innerhalb der ersten beiden Semester dazu ent-

schieden zu haben, an ihren Studienort zu ziehen.

Tabelle 5: Wohnort der Studierenden (2. Welle; gültige Angaben: n = 554)

Vor Aufnahme ihres Erststudiums haben 15,6 Prozent der Befragten (1. Welle: 10,5 %) eine Berufs-

ausbildung abgeschlossen. Die Art der Ausbildungsberufe ist heterogen, allein Bankkauffrau/-mann

und Industriekauffrau/-mann wurden nennenswert häufiger genannt.

Der überwiegende Teil (97,3 %) der befragten Studierenden des ersten Semesters (gültige Angaben:

n = 1116) besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Deutsch als Muttersprache haben 89,4 Prozent der

Befragten (gültige Angaben: n = 1109), gefolgt von russisch (4,5%) und türkisch (2,3%). Die große

Mehrheit (92%) der befragten Studierenden (n = 1109) wohnte schon immer in Deutschland. Aus

dem Ausland hinzugezogen sind 7,1 Prozent. Jene Studierende leben aber zum Teil schon länger hier,

nur knapp ein Prozent der Befragten ist für ihr neu begonnenes Studium nach Deutschland gezogen

(alle Angaben wurden nur in der 1. Welle erhoben).

Den größten Anteil an den befragten Studienanfängern machen Lehramtsstudierende aus (1. Welle:

32,2 %; 2. Welle: 44,6 %; vgl. Tabelle 6), gefolgt von Studierenden, die an der Fakultät für Wirt-

schaftswissenschaften studieren (1. Welle: 29,1 %; 2. Welle: 16,5 %). Deutlich kleiner ist die Gruppe

der Studierenden an der Fakultät für Kulturwissenschaften (1. Welle: 15,1 %; 2. Welle: 11,4 %). Etwa

jeder zehnte Studierende gehört der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik (EIM)

an (1. Welle: 10,4 %; 2. Welle 11,2 %) oder der Fakultät für Maschinenbau (1. Welle: 8,4 %; 2. Welle:

11,4 %). Die wenigsten Studierenden gehören der Fakultät für Naturwissenschaften an (1. Welle: 4,9

%; 2. Welle: 5 %). Die unterschiedlichen Werte beider Wellen lassen sich auf verschiedene Gründe

zurückführen. Am wahrscheinlichsten ist, dass durch die detailliertere Erhebung der Studienfächer in

der zweiten Welle ein exakteres Abbild der Realität entstanden ist. In der ersten Befragungswelle

wurden die Studienfächer mit offenen Angaben erhoben, was viele fehlende Werte hervorrief und

einige Ungenauigkeiten produzierte.

74,0%

14,3%9,6%

1,6%

0,5%

Stadt und Kreis PB

OWL

Umland (bis ca. 100 km)

sonstiges NRW

sonstiges Bundesgebiet

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Tabelle 6: Verteilung der Studierenden nach Fakultäten (1. Welle: n = 1101; 2. Welle: n = 545)

In der zweiten Befragungswelle wurden die Studiengänge detaillierter erhoben. So wurde beispiels-

weise zusätzlich nach dem angestrebten Studienabschluss gefragt. Demnach sind 44,6 Prozent der

Befragten in einem Lehramtsstudiengang eingeschrieben (vgl. Tab. 7), ein deutlich größerer Anteil als

in der ersten Befragung erhoben (32,2 %; vgl. Tab. 6).

Tabelle 7: Studiengänge nach Abschlüssen (2. Welle; gültige Angaben: n = 549)

5,0%

11,2%

11,4%

11,4%

16,5%

44,6%

4,9%

10,4%

8,4%

15,1%

29,1%

32,2%

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0%

Fakultät für Naturwissenschaften

Fakultät für EIM

Fakultät für Maschinenbau

Fakultät für Kulturwissenschaften

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

Lehramt

1. Welle

2. Welle

2,6

13,5

28,2

5,350,5

Lehramt Bk

Lehramt GyGe

Lehramt GHRGe

Zwei-Fach-Bachelor (BA)

Bachelor (BA, BSc) in einem Fach

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In einem 2-Fach-Bachelor-Studiengang an der Fakultät für Kulturwissenschaften sind 5,3 Prozent der

Befragten eingeschrieben. Gut die Hälfte (50,5 %) streben einen 1-Fach-Bachelor als ihren Studienab-

schluss an (vgl. Tab. 7). Die unterschiedlichen Fächer, in denen dieser Abschluss erlangt werden kann,

sind in Tabelle 8 dargestellt. Die fünf beliebtesten Fächer mit jeweils über 20 Studienanfängern sind

„International Business Studies“ (14,3 %), Maschinenbau (13,6 %), Wirtschaftswissenschaften (13,2

%), Informatik (9,9 %) sowie „Wirtschaftsingenieurswesen Schwerpunkt Maschinenbau“ (8,4 %). Be-

trachtet man die 1-Fach-Bachelor-Studiengänge für sich, weist die Fakultät für Wirtschaftswissen-

schaften mit 33 Prozent die meisten Studierenden auf. An der Fakultät für Maschinenbau studieren

22,7 Prozent der 1-Fach-Bachelor-Studenten, dicht gefolgt von der Fakultät für Elektrotechnik, In-

formatik und Mathematik (EIM) mit 22,3 Prozent. Vergleichsweise weniger Studierende sind in einem

1-Fach-Bachelor-Studiengang an den Fakultäten für Kulturwissenschaften (12,1 %) und der Fakultät

für Naturwissenschaften (9,9 %) eingeschrieben.

Tabelle 8: Verteilung 1-Fach-Bachelor-Studiengänge (2. Welle)

1-Fach-Bachelor-Studiengänge Prozent Gesamtanzahl Anteil

Verteilung nach Fakultäten Anzahl (Gesamt) Fakultät Fakultäten

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

International Business Studies 39 14,3%

Wirtschaftswissenschaften 36 13,2%

Wirtschaftsinformatik 15 5,5%

Fakultät für Maschinenbau 90 33,0%

Maschinenbau 37 13,6%

Wirtschaftsingenieurwesen / Maschinenbau 23 8,4%

Ingenieurinformatik / Maschinenbau 2 0,7%

Fakultät für EIM 62 22,7%

Informatik 27 9,9%

Elektrotechnik 12 4,4%

Mathematik 10 3,7%

Ingenieurinformatik / Elektrotechnik 4 1,5%

Wirtschaftsingenieurwesen / Elektrotechnik 4 1,5%

Technomathematik 3 1,1%

Informatik (Teilzeit) 1 0,4%

Fakultät für Kulturwissenschaften 61 22,3%

Medienwissenschaft 13 4,8%

Populäre Musik und Medien 10 3,7%

Linguistik 5 1,8%

Europäische Studien 5 1,8%

Fakultät für Naturwissenschaften 33 12,1%

Angewandte Sportwissenschaft 13 4,8%

Chemie 10 3,7%

Physik 4 1,5%

27 9,9%

Gesamt 273 100,0% 273 100,0%

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Informationsquellen zum Studium (nur 1. Welle)

Die Informationen zu ihrem Studiengang bezogen fast alle befragten Studienanfänger (98,2 %) über

die Website der Universität Paderborn. Die auf der Website vorgefundenen Informationen waren für

über zwei Drittel hilfreich. Fast vier von fünf Befragten erhielten Empfehlungen zu Studiengang und

Studienort von Bekannten und Verwandten, die immerhin fast die Hälfte als hilfreich empfand.

Tabelle 9: Informationsquellen zum Studium (1. Welle)

Wie haben Sie von Ihrem Studiengang an der Universität Paderborn erfahren?

n = 1240; Skala von „1 = voll und ganz behilflich“ bis „5 = ganz und gar nicht behilflich“, „6 = kenne ich nicht“,

kumulierte Zustimmung (Skalawerte 1,2) und Ablehnung (Skalawerte 4,5); Angaben in Prozent

Allein drei Informationsquellen haben über die Hälfte der Befragten wahrgenommen. Die einzige,

von allen Befragten zuverlässig genutzte Informationsquelle ist demnach der Internetauftritt der

Universität Paderborn. Über zwei Drittel (kumulierte Zustimmung: 68,7 %; n = 853, vgl. Tab. 7) der

Befragten empfanden die dort verfügbaren Informationen als hilfreich. Lediglich 9,5 Prozent der Be-

fragten (n = 137) fühlten sich durch die Website der Uni schlecht oder gar nicht informiert. Eine wei-

tere wichtige Informationsquelle ist die Mund-zu-Mund-Propaganda über das soziale Umfeld. Auf

diese Weise informierten sich knapp 80 Prozent der Befragten. Fast die Hälfte (47,4 %; n = 588) be-

wertete die so erhaltenen Informationen als hilfreich. Durch Internetplattformen wie den Hochschul-

kompass fühlten sich immerhin fast ein Drittel der Befragten (32,7 %; n = 405) mit hilfreichen Infor-

mationen versorgt.

5,6

7

7,1

7,3

13,4

15,8

21,3

21,6

32,7

47,4

68,7

75,8

67,7

73,8

71

61,2

57,2

59

51

40,3

21,3

1,8

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Bildungsmessen

Agentur für Arbeit (bzw. BIZ)

Fachstudienberatung an den Fakultät

Anzeigen/Plakate (z. B. Werbung für MINT)

Zeitschriften (insbesondere für Schulabgänger)

Zentrale Studienberatung (ZSB) an der Universität

Informationsveranstaltungen in der Uni

Hochschulrankings (z. B. CHE-Ranking)

Internetplattformen für Studieninteressierte (z. B. HRK)

Empfehlung von Freunden/Bekannten

Website der Uni Paderborn

Informationen waren behilflich.

ambivalent

Informationen waren nicht behilflich.

Informations-quellen unbekannt.

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Gründe für das Studium

Die „Gründe für das Studium“ wurden in der ersten Befragungswelle in zwei Fragen erhoben. Einmal

konnten die befragten Studienanfänger ihre Zustimmung auf einer fünfstufigen Skala mit verbalisier-

ten Endpunkten ihre Zustimmung zu Aussagen über die Wahl des Studienfachs äußern und einmal zu

Aussagen über die Wahl von Paderborn als Studienort. In der zweiten Befragungswelle wurden diese

Aussagen in einem Fragenkomplex zusammengefasst. Die Zustimmungsergebnisse der zweiten Welle

(blau) können mit denen aus der ersten Welle (rot) verglichen werden (vgl. Tabelle 9).

Tabelle 10: Gründe für die Studienwahl (1. Welle: n = 1432; 2. Welle: n = 630)

Ich habe mich für mein Studium an der Uni Paderborn entschieden, …

Skala von „1 = trifft ganz und gar nicht zu“ bis „5 = trifft voll und ganz zu“, kumulierte Zustimmung (Skalenwerte

4,5) in Prozent

5,9%

7,9%

13,5%

19,7%

21,3%

37,8%

53,1%

62,1%

70,2%

7,1%

17,6%

13,6%

18,9%

15,8%

47,5%

56,2%

66,6%

68,4%

0% 20% 40% 60% 80%

…weil mich die Professoren interessieren.

…weil ich ein Netbook kostenlos zur Verfügung gestellt bekomme.

…weil ich nicht weiß, was ich sonst studieren soll.

…weil mein Studiengang nur hier angeboten wird.

… weil mein Studiengang in Rankings gut abgeschnitten hat.

…weil ich die Zusage für mein Studium schnell erhalten habe.

…weil es nah an meinem Heimatort liegt / mein Heimatort ist.

…weil ich mir durch das Studium gute Karrierechancen ausrechne.

…weil ich das Fach /die Fächer schon länger studieren wollte.

1. Welle

2.Welle

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

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Die Wahl des Studiengangs wird vor allem von den persönlichen Neigungen und Interessen („weil ich

das Studienfach schon länger studieren wollte“; Zustimmung 68,4 % bzw. 70,2 %) sowie den erhoff-

ten beruflichen Karrierechancen der Befragten bestimmt (1. Welle: 66,6 % Zustimmung; 2. Welle:

62,1 %). Für Paderborn als Studienort sprechen oft pragmatische Gründe. So gab fast die Hälfte der

befragten Studierenden zu Beginn ihres Studiums an, sich für Paderborn entschieden zu haben, weil

sie eine schnelle Zusage für ihren Studienplatz erhielten. Gegen Ende des zweiten Semesters hielten

dies nur noch 37,8 Prozent für einen ausschlaggebenden Studiengrund. Der am häufigsten angege-

bene Grund für die Wahl des Studienortes ist die Nähe zum Heimatort der Studierenden (56,2 % bzw.

53,1 % Zustimmung). Zusammen mit der Frage nach dem Wohn- bzw. Herkunftsort (vgl. Tabellen 4

und 5 sowie Ergebnisse der Studierendenstatistik) ist dies ein Hinweis darauf, dass es sich bei der

Universität Paderborn um eine Heimat- bzw. Pendleruni handelt.

Für jeweils etwa ein Fünftel der Befragten sprechen fachliche Gründe für die Universität Paderborn.

So kam für 19,7 Prozent (2. Welle bzw. 18,9 % in der 1. Welle) der Befragten nur die Universität Pa-

derborn als Studienort in Frage, weil es den von ihnen gewählten Studiengang nur hier gibt. Bei einer

näheren Interpretation der Daten würde sich höchstwahrscheinlich herausstellen, dass Studierende

z. B. des Studienganges „International Business Studies“ hier die höchsten Zustimmungswerte vor-

weisen können.

Unschlüssig über die Wahl ihres Studiengangs waren 13,6 Prozent der Befragten (2. Welle: 13,5 %).

Sie wählten ihren Studiengang, weil sie nicht wissen, was sie sonst studieren sollen. Zu Beginn ihres

Studiums gaben noch 17,6 Prozent der befragten Studienanfänger an, dass der Anreiz, ein Netbook

kostenlos zur Verfügung gestellt zu bekommen, für sie der ausschlaggebende Grund für die Universi-

tät Paderborn als Studienort war. In der zweiten Befragungswelle gegen Ende des zweiten Semesters

teilten nur noch 7,9 Prozent der Studierenden diese Auffassung. Diese höchst unterschiedlichen Wer-

te können mehrere Gründe haben. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass gerade diejenigen Befrag-

ten nicht an der zweiten Welle teilnahmen, die noch in der ersten Welle der Aussage, ihr Studium an

der Universität Paderborn aufgrund des Anreizes eines kostenlosen Netbooks aufgenommen zu ha-

ben, stark zugestimmt hatten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass trotz der alltäglichen

Netbooknutzung dieser Studiengrund nach fast zwei Semestern nicht mehr als so stark erinnert wird.

Ein Grund kann hier die soziale Erwünschtheit sein. Demzufolge mögen die Befragten nicht mehr

dazu stehen, dass sie sich aufgrund der Aktion „Mein Netbook“ an der Universität Paderborn einge-

schrieben haben, da sie sich sonst z. B. dem Neid ihrer Kommilitonen ausgesetzt sehen, die nicht von

dieser Aktion profitieren konnten.

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

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Studienzufriedenheit (nur 2. Welle)

In der zweiten Befragungswelle wurden die Studierenden des zweiten Semesters darum gebeten,

Aussagen über ihr bisheriges Studium zu treffen. Neben der allgemeinen Studienzufriedenheit (vgl.

Tab. 11) wurden auch persönliche Einstellungen wie etwa der persönliche Stellenwert des Studiums

erfragt. Die Fragen z. B. zur persönlichen Zeiteinteilung sind der 19. HISBUS-Umfrage entlehnt, die

Fragen nach der Studienzufriedenheit aus dem HISBUS-Studienqualitätsmonitor 2010 adaptiert.

Tabelle 11: Aussagen über das Studium (2. Welle)

Inwiefern stimmen Sie den folgenden Aussagen über Ihr Studium zu?

n = 629

Zustimmungsskala: …stimme ganz und

gar nicht zu

… stimme voll und

ganz zu

68,0%

40,9%

62,3%

55,8%

60,9%

14,5%

9,5%

18,3%

14,5%

26,4%

10,7%

8,9%

6,2%

12,4%

4,3%

13,0%

35,3%

14,5%

18,6%

14,6%

32,6%

33,7%

32,6%

28,3%

22,3%

24,5%

25,8%

22,6%

14,3%

7,2%

4,1%

5,1%

6,8%

8,1%

8,9%

14,5%

16,1%

17,2%

19,6%

19,9%

22,3%

25,8%

29,7%

33,3%

47,1%

5,9%

2,4%

4,8%

7,3%

5,7%

1,4%

3,8%

6,2%

3,5%

8,6%

9,4%

8,9%

4,3%

18,3%

25,1%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Ich beabsichtige, mein Studienfach zu wechseln.

Mein Studium steht eher im Hintergrund, weil meine Interessen und Aktivitäten außerhalb der …

Ich habe schon häufiger darüber nachgedacht, mein Studium aufzugeben.

Ich spiele mit dem Gedanken, künftig an einer anderen Hochschule zu studieren.

Mit meinem Studium führe ich eine Familientradition fort.

Mein Studium fällt mir leicht.

Es fällt mir schwer, dem fachlichen Anforderungsniveau in meinem Studiengang …

Mir fällt es schwer, meine Studienzeit sinnvoll zu organisieren.

Durch mein Studium fühle ich mich gut auf das Berufsleben vorbereitet.

Ich fühle mich zum Studieren verpflichtet.

Mein Studium ist mir genauso wichtig wie andere Interessen und Aktivitäten außerhalb der …

Mein Studium bildet meinen Lebensmittelpunkt, auf den fast alle meine Interessen und Aktivitäten …

Ich komme gut mit der Fülle des Lernstoffes zurecht.

Durch mein Studium erwarte ich mir eine größere gesellschaftliche Anerkennung als wenn ich nicht …

Mein Studium ist für mich eine persönliche Herausforderung.

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

13

Die Ergebnisse der persönlichen Einstellung gegenüber dem Studium zeigen, dass die Studierenden

ihr Studium ernst nehmen. Fast drei Viertel von ihnen (72,2 %) sehen ihr Studium als eine persönliche

Herausforderung an, von der sich gut die Hälfte der befragten Studierenden (51,6 %) eine gesell-

schaftliche Anerkennung verspricht. Mit dem Lernstoff ihres Studiums kommen immerhin gut ein

Drittel (34 %) gut zurecht. Für fast zwei Drittel der Befragten ist das Studium mindestens so wichtig

wie Aktivitäten außerhalb der Hochschule. 34,7 Prozent der Studierenden geben sogar an, dass das

Studium ihren Lebensmittelpunkt bildet, hinter dem fast alle anderen persönlichen Interessen zu-

rückstehen. Eine Gruppe von etwa einem Zehntel der Befragten scheint mit ihrer aktuellen Studiensi-

tuation unzufrieden zu sein. Mit dem Gedanken, an einer anderen Hochschule weiter zu studieren,

spielen 15,4 Prozent der Befragten. Ein Zehntel beabsichtigt, zumindest das Studienfach zu wechseln.

Ein Studienabbruch ist für 11,6 Prozent der befragten zu Studierenden ein Thema, mit dem sie sich

schon häufiger auseinandergesetzt haben.

Tabelle 12: Zufriedenheit mit dem Studium (2. Welle)

Ihr Studium als Ganzes betrachtet, wie zufrieden sind Sie mit…

n = 628

Zustimmungsskala: …überhaupt nicht

zufrieden

… voll und ganz

zufrieden

28,2%

7,5%

8,4%

11,6%

9,7%

6,4%

4,3%

2,7%

23,1%

26,0%

24,0%

22,0%

20,2%

15,4%

13,1%

13,1%

16,6%

24,5%

27,1%

27,2%

29,8%

32,2%

39,2%

46,0%

13,9%

7,2%

2,5%

11,0%

6,2%

7,6%

7,6%

7,6%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

… den Teilnehmerzahlen in den Veranstaltungen Ihres Studienganges?

… der Betreuung durch die Lehrenden in Ihrem Studiengang?

… der didaktischen Vermittlung des Lernstoffs?

… der sachlich-räumlichen Ausstattung Ihres Studiengangs?

… Struktur und Aufbau Ihres Studienganges?

… den Serviceleistungen an Ihrer Hochschule?

… dem bisher erreichten Wissen und Können (Studienertrag insgesamt)?

… der fachlichen Qualität der Lehrveranstaltungen?

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

14

Gegen Ende des zweiten Semesters äußert sich die Mehrheit der Studierenden (53,7 %) zufrieden mit

der fachlichen Qualität der Lehre an der Universität Paderborn. Im Hinblick auf den individuellen

Wissenserwerb ist das erste Studienjahr für knapp die Hälfte der Befragten gut verlaufen: 46,8 Pro-

zent geben an, mit ihrem Gesamtstudienertrag zufrieden zu sein. Geringfügig schlechter beurteilen

die Studierenden die Ausstattung an der Universität Paderborn. So zeigen sich 39,8 Prozent zufrieden

mit den Serviceleistungen an der Hochschule, mit der sachlich-räumlichen Ausstattung 38,2 Prozent

sowie 36 Prozent der befragten Studierenden mit dem formalen Aufbau ihres Studiengangs. Nicht

ganz so gute Zustimmungswerte von Seiten der Studierenden erfahren die Betreuung im Studiengang

(31,7 %), die Teilnehmerzahlen in den Lehrveranstaltungen (30,4 %) und die didaktische Vermittlung

des Lernstoffes (29,9 %).

Mit den Teilnehmerzahlen in Lehrveranstaltungen sind über die Hälfte der Studierenden, d. h. 51,3

Prozent der Befragten, unzufrieden. Dies ist die einzige Aussage aus diesem Fragekomplex, bei der

der Ablehnungswert deutlich größer als der Zustimmungswert ausfällt.

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

15

Persönliches Lernverhalten (nur 2. Welle)

Gegen Ende ihres zweiten Semesters wurden die Studierenden nach ihrer Nutzung digitaler Lernan-

gebote gefragt. Von Interesse ist hier insbesondere die Akzeptanz für das an der Universität Pader-

born eingeführt Lern- und Campusmanagementsystem PAUL, über das die Studierenden ihr Studium

organisieren, sowie für die hochschulintern entwickelte Lernplattform koaLA. Darüber hinaus wurden

die Studierenden nach ihrer Akzeptanz gefragt, die sie im Allgemeinen digitalen Lernangeboten der

Universität entgegenbringen.

Tabelle 13: Nutzen digitaler Lernangebote (2. Welle)

Für wie hilfreich halten Sie die folgenden digitalen Lernangebote?

n = 585

Zustimmungsskala: …sehr

hilfreich

… gar nicht

hilfreich

…kenne/

nutze ich

nicht.

Insgesamt scheinen den Studierenden vor allem die digitalen Angebote der Universitätsbibliothek

Paderborn in ihrem Studium weiterzuhelfen. Die Angebote der „eBibliothek“ wie Seminarapparate,

Datenbanken und eBooks bezeichnen fast zwei Drittel (64,3 %) der Befragten als hilfreich (vgl. Tab.

13). Der Online-Katalog der Uni-Bibliothek ist für gut die Hälfte (51,7 %) der Befragten ein hilfreiches

Instrument. Rund ein Fünftel der Befragten nutzt bzw. kennt diese Einrichtungen der Universitätsbib-

liothek nicht.

7,5%

15,4%

16,2%

17,9%

19,0%

27,7%

29,1%

41,4%

8,0%

15,0%

30,6%

20,3%

29,2%

28,4%

22,6%

22,9%

55,0%

46,0%

9,7%

8,5%

0,2%

9,7%

19,3%

18,8%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Online-Kataloge anderer Bibliotheken (u. a. Verbundkataloge)

Moodle

Homepage der Dozentin/des Dozenten (Zugriff auf Begleitmaterialien zu Lehrveranstaltungen etc.)

PAUL (Zugriff auf Skripte, Literaturhinweise, Aufgaben u. ä. begleitend zu Lehrveranstaltungen)

PAUL (Nutzung zur Organisation des Studiums)

koaLA

Online-Katalog der Uni-Bibliothek Paderborn

„eBibliothek“ (Seminarapparate, Datenbanken, eBooks)

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

16

Die Lernplattform „koaLA“ halten 56,1 Prozent der befragten Studierenden für ein hilfreiches Instru-

ment in ihrem Studium, das zudem recht verbreitet zu sein schein. Gerade einmal 9,7 Prozent geben

an, dieses Tool nicht zu kennen bzw. nicht zu nutzen. Das Lern- und Campusmanagementsystem

PAUL in seinen unterschiedlichen Nutzungsweisen bezeichnen 48,2 Prozent bzw. 38,2 Prozent der

befragten Studierenden als hilfreich für ihr Studium. Die Tatsache, dass die Verwendung von PAUL

obligatorisch für das Studieren an der Universität Paderborn ist, führt dazu, dass dieses System in der

Funktion der Studienorganisation alle befragten Studierenden nutzen bzw. dies ihnen bekannt ist

(vgl. Tab. 13).

Tabelle 14: Akzeptanz digitaler Lernangebote (2. Welle)

Wie wirken sich die Ihnen zur Verfügung stehenden digitalen Lernangebote auf Ihren

Lernalltag aus?

n = 583

Zustimmungsskala: …stimme ganz und

gar nicht zu

… stimme voll und

ganz zu

Digitale Lernangebote scheinen bei den befragten Studierenden ein akzeptiertes Mittel in ihrem Stu-

dienalltag zu sein. So sehen 44,4 Prozent der Befragten diese als Mittel an, selbstbestimmt und ex-

pansiv lernen zu können (vgl. Tab. 14). Der Aussage, der Computer könne bei der Vermittlung von

Lerninhalten nützlich sein, stimmen 41,2 Prozent der Befragten zu. Die Einschätzung, dass digitale

Lernangebote Risiken wie die Beeinträchtigung sozialer Bindungen (19,4 %) oder der persönlichen

Kritikfähigkeit (17,3 %) bergen könnten, teilt nur ein kleiner Teil der Befragten. Eine, wie vielfach

erhofft, motivierende Wirkung scheint jedoch nicht von digitalen Lernangeboten auszugehen. Nur

14,6 Prozent der Befragten geben an, durch deren Nutzung besser zum Lernen motiviert zu sein.

15,6%

22,0%

17,7%

6,0%

6,9%

2,2%

25,0%

28,0%

26,2%

12,9%

17,2%

7,4%

17,3%

14,6%

19,4%

33,8%

31,2%

41,2%

4,1%

4,8%

7,0%

10,6%

13,2%

26,6%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Meine persönliche Kritikfähigkeit sehe ich durch die Nutzung von digitalen Lernangeboten zu wenig

gefördert.

Durch die Nutzung von digitalen Lernangeboten fühle ich mich besser zum Lernen motiviert.

Zwischenmenschliche Beziehungen werden durch den Einsatz digitaler Lernangebote beeinträchtigt.

Die Nutzung von digitalen Lernangeboten ermöglicht mir in hohem Maße selbstbestimmtes und

entdeckendes Lernen.

Durch die Nutzung von digitalen Lernangeboten kann ich mein Lernpensum besser meinen individuellen

Bedürfnissen anpassen.

Für die Vermittlung mancher Lerninhalte kann der Computer sehr nützlich sein.

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

17

Medienausstattung

Zu Beginn ihres Studiums (1. Welle) besaßen 71,9 Prozent der Studienanfänger ein Desktop-

Computer, 62,7 Prozent ein Notebook, aber nur 3,7 Prozent ein Netbook. Die Computerausstattung

der befragten Studierenden ist durchgängig recht gut. Lediglich 4,5 Prozent besaßen vor Studienbe-

ginn weder Desktop-PC, noch Notebook oder Netbook (vgl. Tab. 15).

Tabelle 15: Besitz ausgewählter Mediengeräte

(1. Welle: n = 1212; 2. Welle: n = 576, Mehrfachnennungen möglich)

Welche Mediengeräte besitzen Sie?

Fast jeder der befragten Studienanfänger besitzt ein Handy und nennt einen Fernseher sein Eigen

(1. Welle; vgl. Tab. 15). Dass der Wert beim Handybesitz in der zweiten Befragungswelle auf 83,7

Prozent eingebrochen ist, liegt daran, dass hier der Besitz von Smartphones gesondert erhoben wur-

de. Die (methodisch natürlich nicht ganz einwandfreie) Addition beider Werte würde wieder eine

Komplettversorgung bedeuten. Auffällig ist, dass in der zweiten Befragungswelle nur noch 41,7 Pro-

zent der Studierenden angeben, ein Desktop-PC zu besitzen (1. Welle: 71,9 %). Offenbar scheint das

Netbook, das den Studierenden zur Verfügung gestellt wurde, die Nutzung des Desktop-PCs überflüs-

sig zu machen (mehr dazu im Themenkomplex „Netbooknutzung“), oder aber die Gegebenheiten im

Studium sind eher auf die Nutzung eines mobilen Rechners ausgelegt. Zudem ist bemerkenswert,

dass sich eine Minderheit von neun Befragungsteilnehmern (1,6 %) angibt, weder ein Netbook durch

die Universität Paderborn erhalten zu haben noch ein Mobiltelefon zu besitzen.

83,7%

17,4%

41,7%

66,1%

98,4%

5,4%

98,4%

71,9%

62,7%

3,7%

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%

90,0%

100,0%

2. Welle

1. Welle

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

18

Computernutzung

Die große Mehrheit der Studierenden ist internetaffin. Bereits zu Beginn ihres Studiums (1. Welle)

gaben 89,5 Prozent der Befragten an, die Recherche im Internet zu Bildungszwecken zu beherrschen

(vgl. Tab. 16). Mit sozialen Netzwerken wie StudiVZ oder Facebook (85,1 %) und der Kommunikation

per Messenger (83,9 %) können die Befragten ebenso gut mit umgehen wie mit der Textverarbeitung

(83,7 %). Schon deutlich weniger sind mit dem Erstellen von Präsentationen (59,5 %) vertraut sowie

mit Tabellenkalkulation (39,9 %) oder Computerspielen (44 %). Mit dem Gestalten von Websites,

Grafiken oder dem Programmieren scheinen sich nur wenige Experten unter den Befragten zu be-

schäftigen. Mit Campusmanagementsystemen scheinen immerhin 15,9 Prozent der Befragten schon

vor ihrem Studium vertraut gewesen zu sein.

Tabelle 16: Vertrautheit mit Computeranwendungen (1. Welle)

In welchem Maße haben Sie bisher den Computer genutzt?

n = 1199; Skala von „1 = ganz und gar nicht vertraut“ bis „5 = voll und ganz vertraut“, kumulierte Zustimmung

(Skalawerte 4,5); Angaben in Prozent

Die in der ersten Welle festgestellte Internetaffinität findet auch in der zweiten Welle Bestätigung.

Alle von den Befragten mehrmals pro Woche bzw. täglich ausgeführten Computeranwendungen sind

internetbasiert, bis auf die Textverarbeitung, die 56,9 Prozent der Befragten mehrmals pro Woche

bzw. täglich nutzen (vgl. Tab. 17). So häufig nutzen die meisten befragten Studierenden ihren Com-

puter, um E-Mails zu bearbeiten (96,2 %), zur Unterhaltung im Internet zu surfen (95,7 %), soziale

Netzwerke zu nutzen (86,2 %), im Internet für Bildungszwecke zu recherchieren und Lern- und Cam-

pusmanagementsysteme zu nutzen (beides 84,5 %) oder zu chatten (68,8 %). Die in der ersten Welle

ermittelten Daten der Vertrautheit decken sich größtenteils mit der Nutzungsintensität.

12,1

15,5

15,7

15,9

39,9

44

59,5

83,7

83,9

85,1

89,5

0 20 40 60 80 100

- Programmiersprachen (z. B. Java)

- Gestalten von Websites (z. B. HTML)

- Grafikanwendungen (z. B. Adobe Flash)

- Lern- und Campusmanagementsysteme (bid-owl etc.)

- Tabellenkalkulationen (z. B. MS Excel)

- Computerspiele

- Präsentationen erstellen (z. B. MS Powerpoint)

- Textverarbeitung (z. B. MS Word)

- Chatprogramme (z. B. ICQ, MSN, Skype)

- Soziale Netzwerke (z. B. SchülerVZ)

- Recherche im Internet (zu Lern- und Bildungszwecken)

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

19

Betrachtet man die Werte der Nicht-Nutzung (rot markiert; vgl. Tab. 17), fallen drei verschiedene

Kategorien von Computeranwendungen auf. Erstens gibt es Anwendungen des täglichen Gebrauchs,

deren Nutzung entweder für das Studium zwingend erforderlich ist oder deren (fast) tägliche Nut-

zung unter Studierenden Standard ist (Nichtnutzung in Klammern): E-Mail (0,2 %), Surfen oder Re-

cherche im Internet und die PAUL-Nutzung (alle 0,5 %) sowie Textverarbeitung (1 %). Anwendungen

wie soziale Netzwerke (5,3 %), Chatprogramme (8,4 %) im Freizeitbereich sowie das Erstellen von

Präsentationen (10,6 %) und Tabellen (23,4 %) im Studium werden zweitens zwar von vielen genutzt,

scheinen aber nicht so essentiell notwendig zu sein wie die erstgenannten Anwendungen. Die dritte

Kategorie bilden Anwendungen mit Nicht-Nutzungswerten von über 35 Prozent, deren Ausführung

Spezialwissen erfordert, unabhängig davon, ob sie im Studium genutzt werden wie z. B. Statistik-

Programme (80,5 %) und Programmiersprachen (66,9 %) oder in der Freizeit als Zeitvertreib fungie-

ren (Computerspiele: 37,4 %).

Tabelle 17: Häufigkeit der Computernutzung (2. Welle)

Wie häufig nutzen Sie die folgenden Computeranwendungen?

Zustimmungsskala: Mehrmals pro

Woche

einmal pro Woche

und seltener

nie

n = 580; Skala „1 = täglich“, „2 = mehrmals pro Woche“, „3 = einmal pro Woche“, „4 = seltener“, „5 = nie“,

kumulierte Zustimmung (Skalawerte 1-2, 3-4 und 5) in Prozent

3,3%

5,3%

7,2%

8,1%

10,9%

12,9%

13,3%

14,1%

56,9%

68,8%

84,5%

84,5%

86,2%

95,7%

96,2%

80,5%

74,3%

10,0%

66,9%

50,3%

45,9%

23,4%

37,4%

1,0%

8,4%

0,5%

0,5%

5,3%

0,5%

0,2%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Statistik-Programme

Gestalten von Websites

Präsentationen erstellen

Programmiersprachen

Datenbanken

Grafikanwendungen

Tabellenkalkulation

Computerspiele

Textverarbeitung

Chatprogramme

Lern- und Campusm. …

Recherche im Internet

Soziale Netzwerke

Surfen im Internet

E-Mail

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20

Netbooknutzung

In der ersten Erhebungswelle wurden die Studierenden nach ihrer Absicht befragt, wie sie ihr

Netbook in der vor ihnen liegenden Studienzeit zu nutzen gedenken. Diese Nutzungsabsichten wur-

den einerseits in sechs Aussagen über die zukünftige Netbooknutzung erhoben, andererseits in Ein-

schätzungen über die Nützlichkeit des Netbooks bei verschiedenen Computeranwendungen. Bezogen

auf die tatsächliche Nutzung wurden beide Fragenkomplexe in der zweiten Erhebungswelle noch

einmal erhoben.

Tabelle 18: Aussagen über die Netbooknutzung (1. Welle: = 1188; 2. Welle: n = 575)

Das Netbook…

Skala von „1 = trifft gar nicht zu“ bis „4 = trifft völlig zu“, kumulierte Zustimmung (Skala 3,4) in Prozent

In der alltäglichen Nutzung scheint sich das Netbook zu bewähren. Knapp vier Fünftel (79,7 %) der

befragten Studierenden sehen in ihrem Netbook einen handlichen und praktischen Begleiter im Stu-

dienalltag (2. Welle; vgl. Tab. 18). Zu Beginn ihres Studiums schätzte die große Mehrheit der befrag-

ten Studienanfänger (84,1 %; 1. Welle), ihr Netbook künftig hauptsächlich im Studium zu nutzen. In

der zweiten Welle gaben das nur noch 68 Prozent an. Offenbar wurde anfangs der Wert des

Netbooks in der Freizeitnutzung unterschätzt. Diese Vermutung wird dadurch bestätigt, dass mit 23,8

Prozent (2. Welle) anteilig mehr Studierende angeben, das Netbook in ihrer Freizeit zu nutzen als sie

23,8%

26,4%

29,9%

37,0%

38,1%

44,2%

44,2%

45,4%

54,3%

58,6%

68,0%

79,7%

17,1%

18,4%

27,3%

58,4%

57,7%

84,1%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

… nutze ich hauptsächlich in meiner Freizeit.

… benötige ich eigentlich nicht.

…genügt meinen Bedürfnissen als einziger Computer.

… ist für meine Bedürfnisse technisch unzureichend ausgestattet.

… nutze ich in Lehrveranstaltungen für private Angelegenheiten (Chats, Communities, Mails, …

… sollte von Dozentenseite noch gezielter als bisher im Rahmen von Lehrveranstaltungen …

… lenkt mich ab, wenn ich es in Vorlesungen / Seminaren verwende.

…ist eine Ergänzung zu meinem Desktop-PC.

…ist eine Ergänzung zu meinem Laptop/Notebook.

… nutze ich in Lehrveranstaltungen zu Studienzwecken (Recherche, Mitschrift)

…nutze ich hauptsächlich in meinem Studium.

… ist für mich ein handlicher und praktischer Begleiter im Studienalltag.

1. Welle

2. Welle

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Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

21

zu Beginn des Studiums eingeschätzt hatten (17,1 %; 1. Welle). Dennoch ist festzuhalten, dass das

Netbook hauptsächlich im Studium genutzt wird. In der ersten Welle betrachteten knapp 60 Prozent

der Befragten ihr Netbook als eine Ergänzung zum Desktop-Computer (58,4 %) sowie zu ihrem Note-

book (57,7 %). Tatsächlich stellt das Netbook nur noch für 45,4 Prozent der Befragten (2. Welle) eine

Ergänzung zu ihrem Desktop-Computer dar. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass anteilig deutlich

weniger Studierende zum Ende ihres ersten Studienjahrs ein Desktop-PC besaßen (vgl. Tab. 15, S. 17).

Während zu Beginn ihres Studiums 27,3 Prozent der Befragten meinten, das Netbook würde ihren

Bedürfnissen als einziger Computer genügen, waren dies gegen Ende des zweiten Semesters 29,9

Prozent. Dennoch genügt es 70,1 Prozent nicht als einziger Computer. Der Anteil derer, die ihr

Netbook eigentlich nicht benötigen, ist von 18,4 Prozent in der ersten auf 26,4 Prozent in der zweiten

Welle gestiegen. Allerdings könnte gerade bei diesem Wert die soziale Erwünschtheit eine Rolle spie-

len. Die eventuelle Befürchtung der Studierenden, das Netbook zu verlieren, könnte dazu beigetra-

gen haben, dass in beiden Wellen nicht noch mehr Studierende zugeben, das Netbook eigentlich

nicht zu benötigen.

Nur in der zweiten Welle wurden Aussagen über die praktische Nutzung im Studienalltag erhoben. In

der Lehrveranstaltung nutzen 58,6 Prozent der Befragten ihr Netbook zur Mitschrift, parallelen Re-

cherche etc.(vgl. Tab. 18). Knapp die Hälfte der Studierenden (44,2 %) fühlt sich durch den

Netbookeinsatz in Lehrveranstaltungen in ihrer Aufmerksamkeit gestört. Ebenso viele wünschen sich

allerdings von Dozentenseite eine stärkere Implementierung der Netbooks in das didaktische Kon-

zept der Lehrveranstaltung. Hier scheinen sich zwei Lager in der Studierendenschaft aufzutun. Das

Netbook als Störfaktor könnte sich allerdings auch auf die Nutzung privater Anwendungen wie Chats

und soziale Netzwerke beziehen. Immerhin 38,1 Prozent der Befragten nutzen ihr Netbook auf diese

Weise in Lehrveranstaltungen. Die unzureichende Ausstattung ihres Netbooks bemängeln 37 Prozent

der befragten Studierenden. Dass sich diese Ausstattungsmängel wohl eher auf die Freizeitnutzung

beziehen, bestätigen die offenen Angaben, die einige Studierende am Ende der Fragebögen unter

„Fragen und Anmerkungen“ gemacht haben. Neben dem fehlenden Microsoft-Office-Paket wurde

hauptsächlich die Prozessorleistung des Netbooks bemängelt, die zu schwach für das Schauen von

Videos sei.

Bei der Frage, als wie nützlich sich das Netbook für konkrete Anwendungen erweisen würde (1. Wel-

le) bzw. erweist (2. Welle; Tab. 19), liegen die Werte der tatsächlichen Nutzung relativ nahe bei de-

nen der Einschätzungen, die von den Studierenden zu Beginn des Studiums getätigt wurden (vgl. Tab.

18). Wie beim vorherigen Fragenkomplex festgestellt, stellt sich das Netbook als besonders nützlich

bei der Nutzung von studienbezogener Anwendungen heraus. Zu Beginn des Studiums schätzte der

größte Teil der Befragten, das Netbook künftig für die Internetrecherche zu Lern- und Bildungszwe-

cken zu nutzen (91,3 %; vgl. Tab. 19). Diese Einschätzung hat sich in der tatsächlichen Nutzung be-

wahrheitet, auch wenn der Wert mit 80,3 Prozent (2. Welle) etwas geringer ausfällt. Dem Studium

dient auch die Nutzung von Systemen wie PAUL, für deren Nutzung 86,3 Prozent der Befragten

(1. Welle: 88,8 %) das Netbook als nützlich ansieht. Den höchsten Stellenwert nimmt die Kommuni-

kation via E-Mail ein (1. Welle: 82,4 %; 2. Welle 89,4 %).

Etwas größer fallen die Unterschiede zwischen den Befragungswellen bei den Angaben zur Nutzung

von Office-Anwendungen aus: Textverarbeitung (1. Welle: 74,3 %; 2. Welle: 63,3 %), Erstellen von

Präsentationen (1. Welle: 65,7 %; 2. Welle: 49,7 %) und Tabellenkalkulation (1. Welle: 58,6 %; 2. Wel-

le: 44,1 %). Wahrscheinlich gingen die Befragten zu Beginn des Studiums davon aus, diese Anwen-

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dungen im Studium häufiger zu nutzen als sie dies gegen Ende des zweiten Semesters tun. Das ist

sicherlich auch bei Statistik-Anwendungen der Fall (1. Welle: 28,2 %; 2. Welle: 17,4 %), die wohl ei-

nen geringeren Stellenwert im Studium haben als vorher gedacht. Allerdings könnte sich das Netbook

bei jenen Anwendungen auch als nicht so nützlich erweisen wie ursprünglich erhofft. Umgekehrt

stellt sich die Situation bei der Nutzung von Datenbanken dar (1. Welle: 21,7 %; 2. Welle: 38,9 %). Der

deutlich höhere Wert in der zweiten Welle lässt darauf schließen, dass die Befragten zu Beginn ihres

Studiums die Nützlichkeit ihres Netbooks für die Arbeit mit Datenbanken unterschätzen haben.

Tabelle 19: Netbooknutzung (beide Wellen)

Bei welchen Computeranwendungen, denken Sie, wird Ihnen Ihr Netbook behilflich sein?

/ Als wie nützlich erweist sich Ihr Netbook?

1. Welle: n = 1040; Skala von „1 = trifft ganz und gar nicht zu“ bis „5 = trifft voll und ganz zu“,

2. Welle : n = 575*; Skala von „1 = gar nicht nützlich“ bis „5 = sehr nützlich“, kumulierte Zustimmung

(Skalawerte 4,5) in Prozent. *Bereinigung der „Nicht-Nutzer“: Es fließen nur die Falle in die Auswertung mit ein,

die die jeweiligen Anwendungen genutzt haben.

8,9%

17,0%

17,4%

25,4%

25,6%

38,9%

44,1%

49,7%

63,3%

75,1%

79,6%

80,0%

80,3%

86,3%

89,4%

7,9%

15,3%

28,2%

19,3%

18,9%

21,7%

58,6%

65,7%

74,3%

66,9%

72,5%

72,2%

91,3%

88,8%

82,4%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

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1.Welle

2. Welle

Page 23: Kurzbericht zur Befragung des …...Der überwiegende Teil (97,3 %) der befragten Studierenden des ersten Semesters (gültige Angaben: n = 1116) besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft

Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

23

Netbookfinanzierung (nur 2. Welle)

In der zweiten Erhebungswelle wurden die Studierenden um ihre Meinung gebeten, ob auch zukünf-

tig Studierende von der Universität Paderborn ein Netbook zu Verfügung gestellt bekommen sollten.

Die große Mehrheit der Befragten (78,7 %) sprach sich dafür aus. Von dieser Mehrheit war etwa die

Hälfte (49,9 %) der Meinung, jeder Studierende, der ein Netbook benötigt, solle auch eines erhalten.

Jeweils etwa ein Viertel dieser Mehrheit meinte, dass jeder Studienanfänger (24,7 %) oder sogar alle

Studierenden (25,4 %) ein Netbook erhalten sollten.

Tabelle 20: Zielgruppen für das Netbook (2. Welle: n = 520)

Sollten, Ihrer Meinung nach, auch zukünftig Studierende an der Universität Paderborn

mit einem Netbook ausgestattet werden?

Diejenigen Befragten, die sich für ein Netbook ausgesprochen hatten, wurden auch nach der Finan-

zierung einer künftigen „Netbookaktion“ gefragt. Die Mehrheit (54,7 %) sprach sich hier für eine Fi-

nanzierung aus Spendenmitteln aus, 11,2 Prozent sieht sogar die Verwendung von Studienbeitrags-

mitteln als legitim an. Insgesamt 34,7 Prozent der Befragten können sich auch studentenfinanzierte

Netbooks vorstellen. Ein günstiges Kaufmodell (29,7 %) wird hier einem Mietmodell (4,4 %) vorgezo-

gen.

Tabelle 21: Finanzierung zukünftiger Netbooks (2. Welle. n = 384)

Wie sollte, Ihrer Meinung nach, die Bereitstellung der Netbooks finanziert werden?

20,0%

39,2%

19,4%

23,1%

Ja, ALLE Studierenden sollten ein Netbook erhalten.

Ja, jede/r Studierende, die/der ein Netbook benötigt, sollte eines erhalten.

Ja, jede/r Studienanfänger/in sollte ein Netbook erhalten.

Nein, das ist nicht notwendig.

54,7%

11,2%4,4%

29,7%

Finanzierung aus Spendenmitteln

Finanzierung aus Studienbeitragsmitteln

Studierende können sich ihr Netbook mieten (eine Rate pro Semester).

Studierende können ihr Netbook zu günstigen Sonderkonditionen kaufen.

Page 24: Kurzbericht zur Befragung des …...Der überwiegende Teil (97,3 %) der befragten Studierenden des ersten Semesters (gültige Angaben: n = 1116) besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft

Universität Paderborn Befragung der Studienanfänger zum Wintersemester 2009 / 2010

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Fazit

Wie die Befragungsdaten eindrücklich zeigen, sind digitale Medien ein selbstverständlicher Bestand-

teil im Alltag der Studierenden. Mobile Geräte wie Netbooks erweisen sich dabei oftmals als prakti-

sche Zweitgeräte und als ein hilfreicher Begleiter durch den Studienalltag, auf die kaum jemand ver-

zichten möchte, allein bei Betrachtung der vielfältigen Nutzungsformen. Prinzipiell, so urteilt eine

überwältigende Mehrheit, sollten Studierende ein Netbook als Arbeitsgerät erhalten, womit sich die

Relevanz einer einheitlichen Ausstattung der Studierenden bestätigt. Gleichwohl wird die Finanzie-

rung eines solchen Angebots alles andere als einheitlich bewertet. Es zeigt sich somit, dass hier neue

Wege eingeschlagen wurden, die bislang noch keine breite Akzeptanz in Bezug auf die möglichen

Finanzierungsformen findet.

Doch auch wenn die Netbook-Aktion umstritten sein mag, so zeigen die Nutzungsdaten und -formen,

wie bedeutsam moderne digitale Studiengeräte für die Studierenden sind. Studieninteressierte in-

formieren sich über die Homepage der Universität über das angestrebte Studienfach und sie nutzen

die digitalen Medien sowohl für Informations- und Recherchezwecke als auch zur Organisation ihres

Studienalltags, angefangen bei der Lehrveranstaltungsanmeldung bis hin zur E-Mail-Kommunikation,

dem Bewegen in sozialen Netzwerken oder auch schlicht zur Textverarbeitung.