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TOURISTIScheS leITbIld 2013
Kurzfassung
Grafschaft bentheim
im Auftrag von
Landkreis Grafschaft Bentheim
Abteilung Tourismusförderung
van-Delden-Straße 1-7
D-48529 Nordhorn
www.grafschaft-bentheim.de
herausgeber
Grafschaft Bentheim Tourismus e. V.
Jahnstr. 14
D-48529 Nordhorn
www.grafschaft-bentheim-tourismus.de
1. Auflage 2013
Inhalt & Gestaltung
BTE Tourismus- und Regionalberatung
Stiftstr. 12
D-30159 Hannover
Tel. +49 (0)511 - 70 13 2 - 0
Fax +49 (0)511 - 70 13 2 – 99
www.bte-tourismus.de
Nordhorn/Hannover, 10. Juni 2013
4
AbbIldUnGen
Abb. 1 Entwicklung der Gästeübernachtungen in der Grafschaft Bentheim im Vergleich zu nahegelegenen Landkreisen bzw. Niedersachsen
Abb. 2 Entwicklung der Gästeübernachtungen in der Grafschaft Bentheim und den Urlaubsorten
Abb. 3 Verhältnis Tagesreisen und Übernachtungen der Grafschaft Bentheim im Vergleich zu Nachbarregionen
Abb. 4 Volumen der Gästetage und deren wirtschaftliche Effekte (2012)
Abb. 5 Stärken-Schwächen-Analyse Tourismus Grafschaft Bentheim
8
9
10
11
13
5
Grafschaft bentheim
InhAlT
1 einleitung 6
2 Status quo im Tourismus der Grafschaft bentheim 7
2.1 Entwicklung der Übernachtungen in der Grafschaft Bentheim 7
2.2 Anteil an Übernachtungen von Ausländern 10
2.3 Tagesgäste/Tagesreisen 10
2.4 Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus 10
3 Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT) 13
4 Konzept und handlungsprogramm Tourismusentwicklung in der Grafschaft bentheim 14
4.1 Zielgruppen 14
4.1.1 Zielgruppen nach soziodemografischen Merkmalen 14
4.1.2 Zielgruppen nach Quellgebieten 17
4.1.3 Zielgruppen nach Interessen bzw. Besuchsanlass 18
4.1.4 Zielgruppen nach Aufenthaltsdauer 19
4.1.5 Nischenmärkte für spezifische Angebote der Gastbetriebe 19
4.2 Schwerpunktthemen im Tourismusmarketing der Grafschaft Bentheim 20
4.2.1 Radfahren, Wandern & draußen sein 21
4.2.2 Kultur der deutsch-niederländischen Grenzregion erleben 23
4.2.3 Fit sein & gesund bleiben (Gesundheit) 24
4.2.4 Regionale Produkte & Landerlebnisse genießen 27
4.3 Weitere Aspekte der Tourismusentwicklung 28
4.3.1 Innovation 28
4.3.2 Barrierefreiheit 28
4.3.3 Klimaschutz 29
4.3.4 Nachhaltige Qualitätsregion - CSR, Nachhaltigkeit 31
4.4 Organisation 32
4.4.1 Organisationsstrukturen 32
4.4.2 Überregionale Kooperationen 33
4.4.3 Kooperation Aufgabenteilung Landkreis – Kommunen 34
4.5 Kommunikationspolitik: Stärkung der Dachmarke Grafschaft Bentheim 35
4.6 Vertriebspolitik 36
Quellen 38
6
1 eInleITUnG
Die Grafschaft Bentheim blickt auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung im Tourismus
zurück: Die Übernachtungsnachfrage konnte überdurchschnittlich gesteigert werden,
der Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Region und der Kommunen
und die Grafschaft wurde u. a. als Fahrrad- und Aktiv-Region erfolgreich positioniert.
Weitere Wachstumsimpulse kamen u. a. aus dem niederländischen Markt. Warum ist
gerade in dieser Situation ein Nachdenken über das Leitbild und die Tourismusstrategie
erforderlich?
Der Tourismusmarkt entwickelt sich dynamisch. Demografischer Wandel, wachsende
Konkurrenz der internationalen Märkte, Auswirkungen des Klimawandels, Verteuerung
der Energie, steigende Ansprüche der Reisenden und Wirkungen wirtschaftlicher Unsi-
cherheit stellen den Markt vor große Herausforderungen. Eine Stagnation der Inlands-
nachfrage ist absehbar, der Konkurrenzkampf um die Kunden wird sich verschärfen.
Der Erfolg von gestern ist hilfreich, beruhigend und bildet eine hervorragende Aus-
gangsposition für die Zukunft – ein Garant für zukünftige Erfolge ist er jedoch nicht.
Die Grafschaft wird es sich nicht erlauben können, sich auf „den Lorbeeren auszuru-
hen“. Der aktuelle Erfolg und die aktuelle Position der Stärke markieren einen guten
Zeitpunkt, die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Wie kann es in der Grafschaft gelingen, sich auch unter veränderten Marktbedingun-
gen und im verschärften Wettbewerb zu entwickeln? Welche Stärken sollten ausge-
baut, welche Schwächen ausgeglichen werden? Wie sollen die Angebote weiterentwi-
ckelt werden, um auch die zukünftigen Zielgruppen zu überzeugen?
Mit dem hier vorgelegten Leitbild werden die Position der Grafschaft Bentheim Tou-
ristik, die absehbare Entwicklung der Märkte, der Handlungsbedarf sowie das daraus
abgeleitete Handlungskonzept dargestellt. Das Papier basiert auf einem mehrstufigen
Abstimmungsprozess und einer Vielzahl von Gesprächen.
Die Ziele und Leitlinien dieses Leitbildes wurden unter Beteiligung der touristischen
Partner in der Grafschaft Bentheim erarbeitet:
§ Öffentliche Auftaktveranstaltung (Kloster Frenswegen am 15.10.2012), Begleitung
durch die Presse. Die Öffentlichkeit war aufgerufen, Anregungen und Vorschläge ein-
zubringen.
§ Nachfolgend wurde im Internet eine dialogplattform für den öffentlichen Aus-
tausch eingerichtet und auch genutzt.
§ Arbeitsschwerpunkte und (Zwischen-)Ergebnisse wurden in einem projektbeglei-
tenden Arbeitskreis abgestimmt.
§ Es erfolgte eine Abstimmung im Werbeausschuss des Grafschaft Bentheim Tou-
rismus e. V., in dem die Tourismusverantwortlichen der Kommunen vertreten sind.
§ Darüber hinaus wurde eine Reihe von einzelgesprächen mit Tourismusbetrieben,
(potenziellen) Partnern und Initiativen geführt.
7
Grafschaft bentheim
2 STATUS qUO Im TOURISmUS deR GRAfSchAfT benTheIm
Die Grafschaft Bentheim umfasst eine Fläche von rd. 980 km². Die Kommunen im
Landkreis sind die Städte Bad Bentheim und Nordhorn, die Gemeinde Wietmarschen
und die Samtgemeinden Emlichheim, Neuenhaus, Schüttorf und Uelsen. Landkreis und
Kommunen sind im Grafschaft Bentheim Tourismus e. V. organisiert. Die Region ist
überwiegend landwirtschaftlich geprägt. In dieser über Jahrhunderte geformten nord-
westdeutschen Kultur- und Naturlandschaft wechseln sich Heide, Hoch- und Nieder-
moore mit bewaldeten Höhenrücken und dem Flusstal der Vechte ab.
Der Landkreis Grafschaft Bentheim ist eine traditionsreiche „Grenzregion“. Enge Bin-
dungen bestehen zu den benachbarten Niederlanden. Die Geschichte der Grafschaft
Bentheim reicht weit zurück bis ins Mittelalter. Die „adlige“ Region ist der letzte Land-
kreis Deutschlands, der die Bezeichnung Grafschaft trägt. Die Geschichte der Grenz-
region ist eng mit dem Fürstenhaus der Grafschaft verknüpft.
2.1 enTWIcKlUnG deR ÜbeRnAchTUnGen In deR GRAfSchAfT
benT heIm
In der jüngeren Vergangenheit ist die Anzahl der Übernachtungen in der Grafschaft
Bentheim sprunghaft und überdurchschnittlich stark angestiegen (vgl. Abb. 1). Die
amtliche Statistik (erfasst nur die Übernachtungen in gewerblichen Betrieben1) zählte
für das Jahr 2012 rd. 885.000 Übernachtungen/Jahr (LSKN 2013). Damit gehört die
Grafschaft Bentheim zu den kleineren niedersächsischen Destinationen.
Diese in der amtlichen Statistik dokumentierte Entwicklung ist v. a. Ergebnis von zwei
sich überlagernden Entwicklungen:
§ Eröffnung des Roompot Ferienresort Bad Bentheim mit 194 Ferienhäusern und
378 Hotelbetten – mit dem Ferienpark Uelsen und dem Wilsumer Berge Resort –
bedeutender Leistungsträger in der Region
§ Umstellung der Statistik (seit 2009 inkl. Schlafgelegenheiten Tourist-Camping)
1 Die amtliche Statistik liefert zuverlässige, vergleichbare Daten (bundesweit einheitliches Verfahren), erfasst jedoch nur eine Teilmenge (Beherbergungsbetriebe mit mind. 10 Betten, Campingplätze mit mind. 10 Stellplätzen) und unterschätzt damit die tatsächlichen Verhältnisse deutlich.
8
Abb. 1 Entwicklung der Gästeübernachtungen in der Grafschaft Bentheim im Vergleich zu nahe-gelegenen Landkreisen bzw. Niedersachsen
80
100
120
140
160
180
200
220
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
% in Rela3on
zum
Basisjahr
LK GrafschaB Bentheim
LK Emsland
LK Leer
LK Osnabrück
LK Oldenburg
Niedersachsen
Quelle: Darstellung BTE, auf Datenbasis: LSKN 2013.
Umstellung der Statistik: bis 2008: Beherbergungsbetriebe mit mind. 9 Betten, keine Campingplätze, ab 2009: Beher-bergungsbetriebe mit mind. 10 Betten, Campingplätze)
ÜbeRnAchTUnGen In den URlAUbSORTen deR GRAfSchAfT
Der differenzierte Blick auf die Entwicklung der Übernachtungszahlen in den Urlaubsor-
ten (vgl. Abb. 2) zeigt deutliche Disparitäten. Mit über 550.000 Übernachtungen/Jahr
realisiert Bad Bentheim fast zwei Drittel der gewerblichen Übernachtungen (62,5 %,
lt. amtlicher Statistik) in der Grafschaft Bentheim. Auch hier sind die Treiber dieser
Entwicklung v. a. das Ferienresort Bad Bentheim, das allein rd. 278.000 Übernachtun-
gen realisiert, und die Kurklinik in Bad Bentheim. Nachfrageschwächste Urlaubsorte
sind Emlichheim mit rd. 13.000 und Wietmarschen mit 14.000 Übernachtungen/Jahr.
9
Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasis: LSKN 2013. Umstellung der Statistik: bis 2008: Beherbergungsbetriebe mit mind. 9 Betten, keine Campingplätze, ab 2009: Beher-bergungsbetriebe mit mind. 10 Betten, Campingplätze)
Abb. 2 Entwicklung der Gästeübernachtungen in der Grafschaft Bentheim und den Urlaubsorten
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
600.000
700.000
800.000
900.000
1.000.000
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Stadt Bad Bentheim Stadt Nordhorn Stadt Schü<orf
Gemeinde Wietmarschen Gemeinde Uelsen Gemeinde Emlichheim
SonsDge
ÜbeRnAchTUnGen AUSSeRhAlb deR beRIchTeRSTATTUnG deR AmTlIchen
STATISTIK
Die amtliche Statistik erfasst keine Privat- und Kleinbetriebe („grauer Beherbergungs-
markt“). Eine Hochrechnung des Grafschaft Bentheim Tourismus e. V. (2009) brachte
folgende Einschätzung des Gesamtbildes (alle Übernachtungen/Jahr, inkl. des grauen
Beherbergungsmarktes):
§ Übernachtungen in gewerblichen Betrieben mit mindestens 10 Betten: 700.000
§ touristische Übernachtungen auf Campingplätzen (kein Dauercamping): 135.000
§ touristische Übernachtungen in Klein- und Privatquartieren: 100.000
§ Verwandtenbesuche (Quelle: GBT, 2009): 650.000
Es ist nicht bekannt, wie sich die Übernachtungen in Klein- und Privatquartieren auf die
Orte in der Grafschaft verteilen.
ÜbeRnAchTUnGen In den UnTeRSchIedlIchen beheRbeRGUnGSSTäTTen
Nach Aussage der Hotelbetriebe schlägt die überaus positive Entwicklung der Über-
nachtungsnachfrage in der Grafschaft nicht gleichermaßen auf alle Betriebskategorien
durch: Erfolgreich sind v. a. die (neuen) Ferienparks. Die Hotellerie musste im selben
Zeitraum Einbußen hinnehmen.
10
2.2 AnTeIl An ÜbeRnAchTUnGen vOn AUSländeRn
Der Anteil der Übernachtungen durch Ausländer in der Grafschaft Bentheim ist mit
50 % überdurchschnittlich hoch (Durchschnittswert Niedersachsen: 9,4 %).
Treiber dieser Entwicklung ist wiederum v. a. Bad Bentheim – und dort das Roompot
Ferienresort, das als niederländischer Betrieb sehr viele Niederländer anzieht. 72 % aller
Übernachtungen von Ausländern in der Grafschaft werden in Bad Bentheim realisiert
(Anteil der Übernachtungen durch Ausländer in Bad Bentheim: 58 %). Auch Uelsen
gewinnt einen hohen Anteil ausländischer Übernachtungsgäste (57 %) – allerdings bei
sehr viel niedrigerem Übernachtungsvolumen.
In den anderen Orten der Grafschaft ist der Anteil der Übernachtungen von Ausländern
deutlich geringer.
2.3 TAGeSGäSTe/TAGeSReISen
Entsprechend der Analyse des dwif (Hochrechnung, basierend auf Befragungen, 2007)
kommen auf jede statistisch erfasste Übernachtung in der Grafschaft Bentheim 5,8
Tagesreisen. Dies ergäbe für die Grafschaft bentheim ein volumen von 5,1 mio.
Tagesreisen/Jahr. Die nachfolgende Abbildung visualisiert die Verhältnisse (auch im
Vergleich zu den benachbarten Landkreisen) auf
Grundlage der vom dwif gelieferten Ergebnisse
(weithin anerkanntes und bundesweit ange-
wandtes Zahlenmaterial).
2.4 WIRTSchAfTlIche bedeUTUnG
deS TOURISmUS
Der Tourismus ist in der Grafschaft Bentheim von
erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Wesent-
lichen Anteil daran hat das hohe (hochgerech-
nete) Tagesausflugsvolumen. Die wirtschaftli-
chen Effekte der aus dem Tourismus induzierten
Umsätze werden für die Grafschaft Bentheim
(überschlägig) wie folgt errechnet. Der Rech-
nung wurden – neben den Ergebnissen der amt-
lichen Statistik – die Ergebnisse von Befragungen
in der Grafschaft Bentheim zugrunde gelegt
(Grafschaft Bentheim 2012).
Die nachfolgende Abbildung (Abb. 4) illustriert
Verhältnisse und Bedeutung des Übernachtungs-
und Tagesausflugstourismus. Demnach steht der
Übernachtungstourismus (Gesamtvolumen, d. h.
amtl. Statistik plus „grauer Markt) für rd. 25 %
der Gesamtgästetage in der Grafschaft Bentheim
Abb. 3 Verhältnis Tagesreisen und Übernach-tungen der Grafschaft Bentheim im Vergleich zu Nachbarregionen
0
5.000.000
10.000.000
15.000.000
20.000.000
25.000.000
LK G
rafsc
ha0 Ben
theim
LK Em
sland
LK O
snab
rück
LK Le
er
Übernachtungen
Tagesreisen
Übernachtungen/JahrTagesreisen/Jahr
11
Grafschaft bentheim
und für 35 % der generierten Umsätze. Der deutliche größere Teil der Gästenachfrage
kommt aus dem Segment der Tagesgäste (vgl. Kap. 2.3). 64 % der in der Grafschaft
Bentheim realisierten touristischen Umsätze kommen aus dem Tagesausflugstourismus.
Aufgrund der höheren Tagesausgaben der Übernachtungsgäste verdient das Markt-
segment „Übernachtungsgäste“ gleichwohl besondere Aufmerksamkeit.
Nachfolgend wird die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Grafschaft Bent-
heim hochgerechnet (überschlägige Schätzung, basierend auf dem vom dwif einge-
führten Verfahren auf Basis der in den Reisegebieten in Befragungen ermittelten Ver-
hältnisse (dwif 2007, 2010)).
§ Summe volumen der touristischen Umsätze (brutto) in der Grafschaft bentheim
= 228,6 mio. € in 2012
§ nach Herausrechnung der Mehrwertsteuer2 ergeben sich (Primär-)Umsätze aus der
touristischen nachfrage in höhe von netto rd. 198,8 mio. € in 2012
§ das so induzierte Einkommen (Wertschöpfung) in der 1. Umsatzstufe beträgt rd.
40 % des Netto-Primärumsatzes = rd. 79,5 mio. € in 2012
2 Faktor 1,15 (nicht 1,19), da namhafte Umsätze im Tourismus Produkte betreffen, die mit dem ermäßigten MwSt.-Satz in Höhe von 7 % besteuert werden
Gästegruppe
Gästetage
... in %
Ausgaben/Tag
brutto Pri-märumsatz
... in %
Übernachtungstourismus lt. amtlicher Statistik
davon Hotellerie
davon Touristcamping
885.123
rd. 750.000
rd. 135.000
13 %
11 %
2 %
83,00 €
30,00 €
66,3 Mio. €
62,3 Mio. €
4,0 Mio. €
29 %
27 %
2 %
Übernachtungstourismus grauer markt
Privatquartiere
Verwandtenbesuche
100.000
650.000*
2 %
10 %
30,00 €
19,10 €
3,0 Mio. €
12,4 Mio. €
1 %
5 %
Tagesausflugsgäste 5.100.000 76 % 28,80 € 146,9 Mio. € 64 %
Summe rd. 6.735.000 ** 228,6 Mio. € **
Quelle: Grafschaft Bentheim Tourismus e. V., 2012; BTE: Darstellung und weitergehende Berech-nungen
* Grafschaft Bentheim Tourismus e. V., 2009 ** durch mathematische Rundung der einzelnen Werte in der Summe nicht 100 %
Abb. 4 Volumen der Gästetage und deren wirtschaftliche Effekte (2012)
§ unter Hinzurechnung der 2. Umsatzstufe (30 % Wertschöpfung auf die Vorleistun-
gen) ergibt sich ein touristisch induziertes einkommen (1. und 2. Umsatzstufe) =
rd. 103,4 mio. € in 2012
§ die Steuereffekte für die Kommunen (v. a. über deren Anteile an der Lohn- und
Einkommenssteuer) werden überschlägig über den Faktor 2,5 % des Netto-Primär-
umsatzes ermittelt = rd. 5 mio. € in 2012
§ beschäftigungswirkung: Aus den touristischen Umsätzen induzierte einkom-
men: rd. 3.800 über das touristische einkommen finanzierbare Arbeitsplätze
(gerechnet mit dem durchschnittlichen niedersächsischen Gehalt im Dienstleistungs-
bereich 2011: 27.000 €)
Zum Vergleich: bei einer Gesamt-Beschäftigtenzahl in der Grafschaft Bentheim
von 41.000 Personen, machen die aus touristischen Umsätzen finanzierbaren
3.800 Arbeitsplätze mehr als 9 % der Arbeitsplätze aus. (Dieser Vergleich ist statistisch
nicht ganz sauber, nicht alle im Tourismus Beschäftigten sind Angestellte. Dennoch
wird die Bedeutung der touristisch induzierten Beschäftigungswirkung deutlich).
Diese Umsatz- und Arbeitsplatzeffekte aus dem Tourismus berühren nicht nur die Tou-
rismuswirtschaft „im engeren Sinne“ (Hotellerie), sondern in erheblichem Umfang auch
weitere Wirtschaftsbereiche, vor allem Handel und Dienstleistung (Touristen kaufen
Kleidung, Nahrungsmittel, Bücher, ..., Gastbetriebe kaufen Vorleistungen ein).
12
3 STäRKen-SchWächen-AnAlySe (SWOT)
Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und die Bewertung der Verfasser werden in der
nachfolgenden SWOT zusammengefasst.
Grafschaft bentheim
13
§ attraktiver ländlicher Raum; für Niederländer
„erster Berg hinter der Grenze“
§ Schwerpunkte Radfahren und Landerleben
bedienen wichtige Märkte
§ hoher Anteil ausländischer Übernachtungen,
sehr erfolgreiche Teilhabe am boomenden
niederländischen Markt
§ mit Roompot starker Anbieter/Multiplikator mit
eigenständigem Vertrieb
§ Burg Bentheim, Altstadt Bad Bentheim, Was-
serstadt Nordhorn und Tierpark als starke
Ankerattraktionen
§ dynamische Entwicklung der Nachfrage (Über-
nachtungen)
§ vielfältige, zeitgemäße Infrastruktur (Radwege,
E-Bike, Grenzerlebnisstationen, …), eigene
Förderrichtlinie E-Bike
Stärken
§ schwache Bekanntheit der Region/Marke Graf-
schaft Bentheim
§ Vielklang im Marketing (Submarken), unklare
Markenbotschaften
Schwächen
Quelle: BTE
Abb. 5 Stärken-Schwächen-Analyse Tourismus Grafschaft Bentheim
§ Entwicklung von Angeboten im aussichtsrei-
chen Markt Gesundheitstourismus
§ Aufwertung/Ausbau bestehender Ferienparks/
Campingplätze
§ Entwicklung von Angeboten für den Wander-
markt
§ Entwicklung des Wassertourismus
§ Ausbau des Angebotes „Grenzregion erleben“
§ Entwicklung der Kompetenz „Familien-Urlaub“,
Profilierung im „KinderFerienLand Niedersach-
sen“
§ positive Entwicklung des Inlandstourismus im
Zuge der Wirtschaftskrise (kürzer, spontaner,
näher) bzw. des Klimawandels (drastische Ver-
teuerung von Mobilität)
chancen und Potenziale
§ wachsender Preis- und Qualitätswettbewerb
bei stagnierender Inlandsnachfrage
§ Gästerückgang in Folge der demografischen
Entwicklung
§ Dämpfung der Nachfrage niederländischer
Gäste durch dortige Wirtschaftsschwäche
§ wegbrechende Mittel der Tourismus- und
Strukturförderung
§ rückläufige Finanzierungsfähigkeit der kommu-
nalen Haushalte für Tourismusmarketing
§ Intensivierung der landwirtschaftlichen Nut-
zung, Energiewirtschaft (Vermaisung, Biogas,
Windenergie, großflächige Photovoltaik, ...)
Risiken
14
eRGebnIS deR STäRKen-SchWächen-AnAlySe, hAndlUnGSbedARf
Das Reisegebiet Grafschaft Bentheim präsentiert sich in vielerlei hinsicht stark und
gut aufgestellt:
§ Etablierung leistungsfähiger Angebote und überzeugender Produkte, Besetzung
erfolgversprechender Themen (Fahrrad, Grenze, ...)
§ Entwicklung leistungsfähiger Infrastruktur, u. a. für den Fahrradtourismus
§ Ansprache wichtiger Zielgruppen (Familien, Aktive, Niederländer, ...)
§ wichtige Ansiedlungserfolge (aktuell Roompot)
§ dynamische, positive Entwicklung der Übernachtungs-Nachfrage in den vergange-
nen Jahren
§ entwickelte Organisationsstruktur, etablierte Zusammenarbeit in der Region, gute
Kooperation mit den Nachbarn
die Region hat das Potenzial für eine erfolgreiche Weiterentwicklung. Für eine
spürbare Steigerung des Markterfolges sehen die Verfasser – neben der Pflege beste-
hender Qualitäten und Erfolge – handlungsbedarf v. a. in der Stärkung und Pflege
der Produkte und der gezielten Weiterentwicklung in den nachfolgend dargestellten
Bereichen:
§ Stärkung der Position als „grenzübergreifende Region“
§ Entwicklung von Angeboten im Gesundheitstourismus: Entwicklung von Freizeit-
Angeboten für Patienten und Angehörige, Entwicklung von Angeboten der Gesund-
heitswirtschaft für Niederländer, Ausbau „Medical Wellness“
§ Entwicklung der Angebote für Familien (Einbindung in KinderFerienLand Niedersach-
sen), Berücksichtigung der Entwicklungen im Markt: 3-Generationen, Enkel-Großel-
tern, Patchwork, Minigruppen, Generation 50+ mit ihren Eltern
§ Stärkung der Position als „nachhaltige Qualitätsregion“, Ausbau der Ansprache von
CSR-affinen Gästen, Darstellung der Nachhaltigkeit
§ Durchsetzung eines durchgängigen, einheitlichen Corporate Designs im Tourismus-
auftritt – auch der Kommunen
15
Grafschaft bentheim
4 KOnzePT Und hAndlUnGSPROGRAmm TOURISmUSenTWIcKlUnG In deR GRAfSchAfT benTheIm
Im nachfolgenden Konzept werden die Leitlinien der Tourismusentwicklung aufgestellt.
Diese berühren v. a. das Zielgruppen- und Themenmarketing als auch weitergehende
Querschnittsthemen, u. a. Klimawandel, Nachhaltigkeit und Soziale Verantwortung
und Innovation.
4.1 zIelGRUPPen
Differenzierte Erkenntnisse der erreichten Zielgruppen in der Grafschaft Bentheim lie-
gen nicht vor. Die nachfolgende Einschätzung basiert auf der Bewertung der angebo-
tenen Produkte sowie den Aussagen der Touristiker in der Region. Demnach sind die
folgenden Zielgruppen in der Grafschaft besonders wichtig.
4.1.1 zielgruppen nach soziodemografischen merkmalen
best Ager, 50+
Die „Best Ager“ bilden die wichtigste demogra-
fisch abgrenzbare Zielgruppe in der Grafschaft
Bentheim. Ältere Reisende (oder „junge Alte“) sind
anspruchsvoll, reiseerfahren, aktiv, komfort- und
sicherheitsorientiert. Sie fühlen sich „jung“, wollen
nicht als „Senioren“ angesprochen werden und
sind gern mit Jüngeren zusammen (die Mischung
macht es). Das Angebot der Grafschaft für „Best
Ager“ wird v. a. über die Angebote Land, Kultur
und Geschichte der Grenzregion erleben, Radfah-
ren und Gesundheitsangebote abgebildet. Zudem
weist die Zielgruppe „Best Ager“ Schnittmengen
zur Zielgruppe „Familien“ auf: Der Markt der Groß-
eltern-Enkel-Reisen, der 3-Generationen-Reisen
und das Reisen der „älteren Familien“ (Generation
50+, die mit ihren Eltern (70+) Kurzurlaube verbrin-
gen) nimmt zu.
ziele
Die Zielgruppe sollte gepflegt, die Bedeutung dieser
Zielgruppe erhalten werden. Dabei ist zu beachten,
dass sich die Präferenzen der zukünftigen „neuen
Alten“ ähnlich denen der heute 40-jährigen darstel-
len werden. Komfort wird eine wichtige Rolle spielen.
maßnahmen
Eine dezidierte Darstellung „seniorengerecht“ sollte
unterbleiben, Informationen zu Komfort bzw. Bar-
rierefreiheit sollten in die Kommunikation integriert
werden (z. B. Hinweise auf Entfernungen zum Besu-
cherparkplatz, Steigungen, Anforderungen an eine
„gute Kondition“ oder schlechte Wegstrecken).
Die Themen der Grafschaft „Aktiv in der Natur“,
„Kultur der Grenze erleben“ und „Gesundheit“
passen zur Zielgruppe und sollten weiter ausgebaut
werden (Entwicklung von Angeboten für Radfahrer,
Wanderer, kulturelles Erleben).
Angebote für die Trendmärkte „Reisen von Großeltern
und Enkeln“ sowie „Mehr-Generationen-Urlaub“ soll-
ten weiterentwickelt und in der Werbung herausge-
stellt werden (s. u.).
best Ager, 50+
ziele
§ Ausbau der Angebote für die Zielgruppe „Familien“,
Akzent auf dem starken niederländischen Markt.
§ Konzentration der Kommunikation auf die Initiative
„KinderFerienLand Niedersachsen“. Diese wird durch
TMN und Land unterstützt und positioniert das Land
im Wettbewerb der starken Familienmarken Bayern,
Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern.
Ein leistungsfähiges Familienangebot in der Grafschaft
erscheint wenig überzeugend, wenn es im KinderFeri-
enLand Niedersachsen nicht vertreten ist.
maßnahmen
§ Aufforderung an die Kinder-Ferien-Betriebe in der
Grafschaft Bentheim zur Beteiligung an der Initiative
KinderFerienLand des Reiselandes Niedersachsen.
§ Herausnahme des Links auf die Seite „Urlaub für Kin-
der“ (Lilli & Luuk). Wenn „Urlaub für Kinder“ aufrecht-
erhalten werden muss, sollten nur die Besonderheiten
der Region für die Kinder hervorgehoben werden (z.
B. Arendshof, Kanufahren, Wandern und Radfahren,
Wasserspielplätze). Den Angeboten in der Grafschaft
sollte ein besonderes Profil gegeben werden.
§ Die besondere Bedeutung der Zielgruppe „Familien“
rechtfertigt eine eigenständige Darstellung der Ange-
bote in der Grafschaft Bentheim (z. B. „Kinder-Ent-
decker-Karte“). Auch hier gilt: Konzentration auf eine
Darstellung der Angebote, die der „Kinder-Grafschaft“
besonderes Profil geben.
§ Ausrichtung des Familien-Angebots in besonderem
Umfang auf Niederländer, da ein hoher Anteil nie-
derländischer Familien unter den Grafschafter Gästen
existiert, v. a. in den FamilienFerienParks.
§ Aufarbeitung und Ergänzung der Kernqualitäten der
Grafschaft (Fahrradparadies, Grenzregion, Wasser-
Reich, Burg Bentheim) für Kinder, z. B.: Ausweisung
und Kommunikation kurzer, gefahrloser (PKW-freier)
Kinder-Fahrradtouren, Bereitstellung von Familien-
rädern (Transporter, Kindertandem, Anhänger) zur
Mitnahme, Anlage von Fahrradparcours für Kinder (z.
B. für das Ausprobieren „verrückter Fahrräder“, Moun-
tainbikes).
familien
16
familien
Familien sind eine wichtige, aber noch ausbau-
fähige Zielgruppe der Grafschaft. Von zuneh-
mender Bedeutung sind hier der hohe Anteil
der niederländischen Gäste sowie die „moder-
nen“ Familienkonstrukte wie beispielsweise
ein Elternteil mit Kind, Patchworkfamilien oder
Reisen von Großeltern mit Enkel(n). Die Ange-
bote der Ferienparks, Campingplätze sowie
die vielen Ferienwohnungen zielen auf diesen
Markt. Mit ländlichem Tourismus, Angeboten
für Radfahren und Naturerleben wird dieser
Markt gut bedient, Leitprodukt ist u. a. der
überörtlich bekannte Tierpark Nordhorn.
Das Reiseland Niedersachsen hat die Produkt-
linie Kinderferienland niedersachsen ent-
wickelt. Diese Initiative wird in der Grafschaft
bereits aufgenommen. Erste Betriebe, z. B. der
Tierpark Nordhorn, beteiligen sich bereits.
Die Grafschaft hat zudem eigene Ausflugstipps
für Familien und Kinder zusammengestellt,
die über die Figuren „Jan und Anna“ vermit-
telt werden. Darüber hinaus ist die Grafschaft
Bent heim Teil des grenzüberschreitenden
Angebotes „Urlaubfuerkinder“, in der Lilli und
Luuk „alles für einen tollen Urlaub in der Grenz-
region“ zeigen. Diese Grenzregion besteht aus
Münsterland, Osnabrücker Land, Grafschaft
Bentheim, südlichem Emsland sowie auf der
niederländischen Seite Twente, Achterhoek,
Salland, Vechtdal Overijssel, WaterRijk Weer-
ribben Wieden und Veluwe. Innerhalb der sehr
großen Region ist die Grafschaft nur mit weni-
gen Angeboten vertreten. Die vertreten Ange-
bote sind „nichts Besonderes“ (Jugendherber-
gen, Badeanstalt).
17
Grafschaft bentheim
ziele
Der Grafschaft ist es in besonderem Maße gelungen,
niederländische Gäste anzusprechen und zu gewin-
nen. Ziel ist es, diesen Erfolg weiter auszubauen.
Angestrebt wird die Ausweitung im Raum Benelux.
maßnahmen
§ Erweiterung der Kommunikation in den übrigen
Benelux-Raum
§ Angebotsdifferenzierung und gezielte Entwicklung
von Angeboten (z. B. Gesundheits- und Therapie-
angebote gezielt für niederländische Patienten,
Rahmenprogramm für die Angehörigen)
§ Qualifizierung des Angebotes: Berücksichtigung
kultureller Besonderheiten, Pflege/Stärkung der
Angebote der Städte Nordhorn und Bad Bentheim
(u. a. als „Einkaufsstadt“ für Gäste aus den Nieder-
landen), Pflege/Stärkung Bad Bentheim als „Burg-
und Bergstadt“
quellgebiete niederlande und benelux
4.1.2 zielgruppen nach quellgebieten
Die Grafschaft liegt in gut erreichbarer Nähe zu den Niederlanden und realisiert bereits
erhebliche Übernachtungszahlen durch die niederländischen Nachbarn. Die Gäste-
struktur ist durch einen sehr hohen Anteil nieder-
ländischer Gäste geprägt (hier v. a. Familien in den
Ferienparks sowie weitere Potenziale im Gesund-
heitstourismus – private Behandlungen in den Kli-
niken –, im Einkaufstourismus sowie beim Wan-
dern und Radfahren). Demzufolge bieten sich die
nahegelegenen Niederlande als Quellmarkt für die
Grafschaft Bentheim an.
17
18
4.1.3 zielgruppen nach Interessen bzw. besuchsanlass
Die Angebote in der Grafschaft Bentheim sind für unterschiedliche Interessengruppen
interessant. Die Bandbreite dieser Ausrichtung soll erhalten bleiben.
erholungsgäste
Erholung/Freizeitaktivitäten bilden ein besonders wichtiges Motiv der Gäste der Graf-
schaft. Hier stehen die Themen Aktiv draußen sein, Kulturerlebnis und zukünftig evtl.
Gesundheit im Vordergrund. Entsprechende Aus-
sagen zu Zielen und Maßnahmen folgen im Kapi-
tel 4.2 „Schwerpunktthemen im Tourismusmarke-
ting“.
business-Gäste
Die Grafschaft Bentheim bildet einen lebendi-
gen Wirtschaftsraum, in dem die A 30 (Amster-
dam–Osnabrück–Hannover–Berlin) und die A 31
(Emden–Ruhrgebiet) sowie die Grenzlage zu den
Niederlanden Akzente setzen.3
einkaufstourismus
Schaufensterbummeln, Flanieren und Einkaufen
sind wichtige Motive der Reisenden. In der Graf-
schaft bieten v. a. Nordhorn und Bad Bentheim
starke Angebote. Aufgrund der Kaufkraftdisparitä-
ten ist Deutschland für die Niederländer ein „Ein-
kaufsparadies“. Die entsprechenden Qualitäten
sollen gepflegt und entwickelt werden.
besuche von freunden bzw. verwandten
Der private Besucherverkehr bildet ein erhebli-
ches, häufig unterschätztes (und wenig bekanntes)
Marktsegment.
Besuche von Freunden und Verwandten sollen
stärker als bisher in den Fokus der touristischen
Anbieter rücken. Einheimische könnten gezielt als
Multiplikator angesprochen und beworben wer-
den. Ziel ist es, die Gäste für den Besuch der tou-
ristischen Angebote zu gewinnen. Dafür sollten Angebote für die privaten Gäste und
Gastgeber entwickelt werden, z. B. Pakete: Einheimische, die Gäste mitbringen, erhal-
ten reduzierten oder freien Eintritt oder einen Bonus.
ziele
In der Grafschaft werden auch zukünftig übernach-
tende Geschäftsreisende, Geschäftspartner der regi-
onalen Unternehmen (leistungsfähige Gastbetriebe
sind Teil der Qualität des Wirtschaftsstandortes)
sowie Seminare, Tagungen, Meetings (Tagungshotel-
lerie) eine Bedeutung haben.
maßnahmen
Prüfung des Bedarfs der folgenden Maßnahmen und
Ermittlung der Beteiligungsbereitschaft der Leistungs-
träger:
§ Sales Guide (bzw. entsprechendes Angebot im
Internet) für Business/Tagungsgäste mit Übersicht
über Gastbetriebe, mögliche Locations für Ver-
anstaltungen und Angebote für ein Rahmenpro-
gramm
§ dezidierte Vermarktung der Grafschaft Bentheim
als Standort für Konferenzen (mit den entspre-
chenden Maßnahmen der Kundenansprache,
z. B. Ansprache von Mittlern, Eventveranstaltern,
Agenturen)
§ Darstellung touristischer Informationen für
Geschäftsreisende: z. B. für Fitness (Laufstrecken,
Bäder, Nordic-Walking-Parcours), Kino-Angebot
erholungsgäste, business-Gäste
3 Die Grafschaft Bentheim (insbesondere die Stadt Nordhorn) profitiert auch von Tagungsgästen aus dem Emsland, insbesondere Lingen (Reinhart Müller, Hotel am Stadtring Nordhorn, mdl. 2013)
19
Grafschaft bentheim
4.1.4 zielgruppen nach Aufenthaltsdauer
Die Effekte der Tagesausflugs- und Übernachtungsgäste in der Grafschaft Bentheim
(Kurzreise, längerer Aufenthalt) ergänzen sich, alle drei Gästegruppen sind gleicherma-
ßen wichtig. Die Tagesausflugsgäste sind von herausragender Bedeutung (im Hinblick
auf Nachfragevolumen und auf wirtschaftliche Bedeutung des Marktsegmentes).
4.1.5 nischenmärkte für spezifische Angebote der Gastbetriebe
Über die für die Grafschaft wichtigen Zielgruppen hinaus bestehen weitere Nischen-
märkte (z. B. Tourismus rund ums Pferd, Angebote für Hundebesitzer), die für entspre-
chend spezialisierte Anbieter interessant und erfolgversprechend sein können.
Eine entsprechende Spezialisierung von Betrieben wird ausdrücklich begrüßt und nicht
als Widerspruch zu den im Leitbild benannten Zielgruppen und Märkten angesehen.
Gleichwohl bleibt es richtig, die Kommunikation der Destination auf die Kernmärkte
auszurichten.
20
4.2 SchWeRPUnKTThemen Im TOURISmUSmARKeTInG deR GRAf-
SchAfT benTheIm
Für die Profilierung der Grafschaft Bentheim wird es entscheidend sein, wichtige The-
men erfolgreich zu besetzen. Dem themenorientierten Marketing wird im Leitbild eine
besondere Bedeutung beigemessen.
Im Leitbild werden folgende Schwerpunkte für das zukünftige Themenmarketing der
Grafschaft Bentheim gesetzt:
RadfahRen, WandeRnunddRauSSenSein fitSein&
geSundbleiben
RegionalePRodukte&landeRlebniSSe
genieSSen
kultuRdeRdeutSch-niedeRländiSchen
gRenzRegioneRleben
SchWeRPunktthemendeRtouRiSmuSentWicklungindeRgRafSchaftbentheim
ziele
Pflege und Stärkung des Fahrradangebots
maßnahmen
Radfahren ist eine Schlüsselkompetenz der Region. Das
Angebot zielt auf einen bedeutenden Markt: Die Graf-
schaft Bentheim gehört in die Spitzengruppe der Fahr-
raddestinationen – hat aber noch nicht das Renommee
anderer Regionen erreicht (vgl. ADFC 2013 Radreise-
analyse). Weitere Anstrengungen sind erforderlich:
§ Entwicklung des Fahrradservice: Fahrradmitnahme im
ÖV, Mobilitätsgarantie (Pannenhilfe, Austausch defek-
ter Räder)
§ Verbesserung/Verbreiterung des Angebotes an Bett &
Bike Betrieben
§ Weiterentwicklung des bestehenden Fuhrparkes
außergewöhnlicher Leihräder (z. B. außergewöhnli-
che Familien-, Lasten- , Konferenzräder)
§ Qualitätssicherung und Ausbau der Wegequalität,
Sicherstellung der Unterhaltung vorhandener Wege
§ Ausbau der Veranstaltungen rund ums Thema Fahr-
rad: Schaffung von Reiseanlässen und Anlässen für
Medienberichterstattung
§ kontinuierliche Entwicklung der sehr guten Fahrrad-
Infrastruktur und des Service, auch unter Berücksich-
tigung der Anforderungen von E-Bikes, z. B. Steck-
dosen-Service bei Gastgewerbe und Leistungsträgern
als Selbstverständlichkeit, weitere Optimierung
innerörtlicher Einmündungen und Knotenpunkte,
Planung von Fahrradstraßen bzw. Schutzstreifen für
Radverkehr außerorts als Anpassungsmaßnahme
an die E-Mobilität (ggf. Autoverkehr verlangsamen),
weitere Anpassung und Ausweisung der Fahrrad-
Abstellanlagen
§ Entwicklung eines Mountainbike-Angebotes (z. B. für
Truppenübungsplatz Wietmarschen, um Bad Ben-
theim, Schüttorf bzw. Uelsen)
§ Entwicklung von Versorgungsstationen an den
Radrouten (denkbar: Adaption Melkhus: Milchdirekt-
vermarktung landwirtschaftlicher Betriebe an Radwe-
gen)
§ Bau eines Radschnellwegs (ggf. Radschnellwegekreu-
zes) als Vorzeigeobjekt
Radfahren
21
Grafschaft bentheim
4.2.1 Radfahren, Wandern und draußen
sein
Schöne Landschaft aktiv erleben, draußen sein,
Radfahren, Wandern, Wassersport und Naturerle-
ben bilden wichtige und erfolgreiche Tourismus-
themen der Grafschaft Bentheim. Das entspre-
chende themenorientierte Marketing soll weiter
entwickelt werden.
Radfahren
Der Landkreis verfügt über ein dichtes, gut aus-
gebautes Radwegenetz, z. T. angebunden an die
Fahrradwege der benachbarten Landkreise sowie
der Niederlande. Derzeit gibt es eine Vielzahl an
(Themen-)Radrouten wie z. B. die Grafschafter
Fietsentour, die grenzüberschreitende kunstwe-
gen-Vechtetalroute, United Countries Tour (UCT),
Gildehaus-Dinkel-Route sowie die TOP-Routen
(Gildehaus, Nordhorn, Neuenhaus, Uelsen,
Emlichheim).
Der Service rund um das Thema Radfahren stimmt:
Der „Fietsenbus“ bringt Fahrradfahrer von Ort zu
Ort, 20 Betriebe der Grafschaft Bentheim sind als
ADFC Bett & Bike Betriebe zertifiziert, und zusätz-
lich gibt es verschiedene Rad-Verleihstationen
sowie Rad-Servicestationen, die die Touristen mit
Leihfahrrädern, Werkzeug oder Ersatzteilen (z. B.
Fahrradschläuchen) versorgen.
Durch das ausgezeichnete Radverkehrsnetz und
die übersichtliche Wegweisung wurde die Graf-
schaft Bentheim im Jahr 2007 und erneut im Jahr
2011 vom Land Niedersachsen als fahrradfreund-
lichster landkreis ausgezeichnet. Plakatierungen
an den Bushaltestellen im gesamten Landkreis
weisen auf diese Auszeichnung hin.
22
Wandern
Wandern passt sehr gut in das Angebotsprofil der
Grafschaft. Mehr als 50 % der Deutschen wan-
dern, und auch die Niederländer wandern gern
(Nationale Wandelmonitor 2010). So hat sich auch
der Wandermarkt spürbar entwickelt, mittlerweile
haben rd. 75 % der deutschen Destinationen
Wanderangebote im Portfolio. Zudem weisen die
Märkte für Radfahren und Wandern erhebliche
Schnittmengen auf (BTE/dwif 2009).
Aktuell gibt es in der Grafschaft zahlreiche Wander-
möglichkeiten. Die Entwicklung des Wanderwege-
netzes und eines touristischen Wanderangebotes
ist ein von der Politik beschlossener Handlungs-
schwerpunkt der Abteilung Tourismusförderung
des Landkreises Grafschaft Bentheim für das Jahr
2013. Geplant sind die Entwicklung von Prädikats-
wegen als Aushängeschild (Leitwege) sowie kurze
und mittellange Wegstrecken in Form von Rund-
wegen. Diese Rundwege sollen sich flächig über
das Gebiet der Grafschaft legen und jeweils thema-
tische Schwerpunkte (z. B. Sandstein/Wald/Bron-
zezeit) haben. Ziel ist es, Leitwege (voraussichtlich
den Podagristenpad sowie einen Grenzweg) als
Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ durch
den Deutschen Wanderverband zertifizieren zu
lassen.
Wanderer haben spezifische Erwartungen und
werden in Deutschland von hochwertigen Ange-
boten verwöhnt. Angebote unterhalb der Qualität
gemäß Deutschem Wanderverband bzw. Deut-
schem Wanderinstitut sind zwar örtlich von Bedeu-
tung, in einem touristischen Wanderportfolio aber
in der Regel nicht erfolgreich.
Wichtigste Produkte sind Halbtages- und Tages-
Rundtouren (in attraktiver abwechslungsreicher
Landschaft entlang touristischer Attraktionen). Wichtige Qualität ist – neben Wegen,
Landschaft und attraktiven Zielen – die gute Beschilderung und Besucherlenkung.
Wichtigste Zielgruppe sind die „Genusswanderer“, die sich wandernd erholen und ent-
spannen wollen. Für diese Märkte sollten in der Grafschaft passende Produkte entwi-
ckelt und vorgehalten werden.
ziele
Ergänzende Entwicklung von Wanderangeboten
(sowie weiteren „aktiv & draußen-Angeboten“)
ohne damit den Anspruch zu haben, zu einer der
TOP-Wanderregionen in Deutschland zu werden
(Ergänzungsfunktion), Aufmerksamkeit mittels eines
Leitproduktes erregen
maßnahmen
§ Entwicklung eines Qualitäts-Fernwanderweges als
Leitprodukt, um Aufmerksamkeit auf das Wander-
angebot zu lenken und die Region als Wanderre-
gion zu bewerben, z. B. Umsetzung der Planun-
gen für den Ausbau des Podagristenpad und die
Entwicklung des Grenzweges
§ Entwicklung von Tages- und Halbtagestouren, auf
die Region verteilt (Angebot für den Markt der
Genusswanderer)
§ Ergänzung des Angebots durch Nordic Walking
Parcours (mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden
durch Länge und Steigung)
Wandern
23
Grafschaft bentheim
Wasser erleben (z.b. Angeln, bootfahren, baden, Rudern)
Die Gewässer, v. a. Vechte, Dinkel, Kanäle und Vechtesee, prägen das Landschaftsbild
in der Grafschaft. Durch diese landschaftlichen Gegebenheiten und den Wasserreich-
tum der Region hat der Wassertourismus in der Grafschaft Bentheim ein großes Poten-
zial. Auf den vielen Flüssen, Seen und Kanälen
der Region werden Fahrten mit dem Kanu, Kajak,
Tretboot oder mit einem Ausflugsboot angeboten,
aber auch das landseitige Erleben mit dem Fahrrad
sollte genutzt werden. Ein touristischer Schwer-
punkt liegt hierbei auf der Vechte, dem Vechtesee
und der Dinkel.
Eine Vielzahl von Hallen- und Freibädern der Kom-
munen sowie die Seen (u. a. Quendorfer See, Feri-
enpark Wilsumer Berge, Lohne) bieten Möglichkei-
ten zum Baden und Schwimmen.
Der Verein Graf SHIP arbeitet an der Wiederer-
öffnung des Kanals nach Hanekenfähr zum Dort-
mund-Ems-Kanal.
4.2.2 KUlTUR deR deUTSch-nIedeRländI-
Schen GRenzReGIOn eRleben
Die Lage im Grenzgebiet markiert eine besondere
Qualität der Grafschaft. Hier ist die Kultur beson-
ders vielfältig, der Lebensstil weltoffen. Unter-
schiedliche Märkte liegen vor der Tür. Die Graf-
schaft nutzt diese Potenziale bereits heute, dieser
Angebotsschwerpunkt soll weiter ausgebaut wer-
den.
Status quo
Der Landkreis Grafschaft Bentheim ist direkt an der Grenze zu den Niederlanden gele-
gen. Im zusammenwachsenden Europa verlieren Grenzen an Bedeutung, viele sind
kaum noch wahrnehmbar. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Lebensqualität in den
Grenzregionen und Ausdruck von Kooperation und Vertrauen. Keinesfalls soll eine
Beschäftigung mit dem Thema Grenze den Eindruck vermitteln, der Rückbau der Gren-
zen sei ein Verlust.
Gleichwohl sind Grenzen markant und interessant. Im anderen Staat ist vieles anders
– Landschaften, Gebäude, Materialien, Farben, ... Der Übergang von einem Staat in
den anderen ist etwas Besonderes – und bleibt dies auch im zusammenwachsenden
Europa. Dieses Thema ist auch für Gäste interessant.
Die Grenze bietet ein enormes Potenzial (Grenzen überschreiten, eine andere Kultur
und Sprache erleben, in einem anderen Land sein) zur Entwicklung von interessanten
ziele
Stärkung der Angebote im Wassertourismus
maßnahmen
§ Ausbau der Radwege an den Flüssen und Kanälen,
Ansiedlung von Gastbetrieben an den Gewässern
(im Rahmen der baurechtlichen Möglichkeiten).
§ Entwicklung von wasserbezogenen Veranstaltun-
gen mit dem Ziel der Kommunikation des Wasser-
angebotes in der Grafschaft (Wasserspiele, Regat-
ten).
§ Weiterentwicklung des Projekts „Vechtezompen“
als grenzüberschreitendes Ausflugsangebot auf der
Vechte mit Nachbauten der historischen Plattbo-
denschiffe.
Aufgrund der besonderen Empfindlichkeit der
Gewässer und Uferzonen sollte bei der Umsetzung
dieser Maßnahmen in besonderem Maße eine Ver-
einbarkeit mit den Naturschutzzielen sichergestellt
werden.
Wassertourismus
ziele
Wesentliche Ziele der Entwicklung der Grafschaft
Bentheim als Teil der Grenzregion sind:
§ Integration möglichst aller Angebote der Grafschaft
in das Portfolio der EUREGIO
§ Nutzung der EUREGIO-Angebote im Profil der
Grafschaft
Die Partnerschaft in der EUREGIO hat in diesem
Zusammenhang eine besondere Bedeutung, die
Zusammenarbeit mit der EUREGIO ist wesentlich.
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung
und Umsetzung von grenzübergreifenden Produkten
und Service.
Im Destinationsmarketing sollten die in der EURE-
GIO beteiligten Tourismusregionen im Vordergrund
stehen.
maßnahmen
§ Pflege der Zusammenarbeit in der EUREGIO, Fort-
setzung der Entwicklung von grenzübergreifenden
Angeboten und Service
§ Betonung der Weltoffenheit der Grafschaft, Aufar-
beitung der vielfältigen Kirchengeschichte
§ Ausbau der zweisprachigen Kommunikation
§ Integration benachbarter Angebote in die Graf-
schafter Produktpalette (Produkte der Nachbarn
mit anbieten)
§ Pflege und Weiterentwicklung grenzübergreifender
Angebote, u. a. Ausbau der Grenzstationen, Ent-
wicklung weiterer „Inszenierungen auf der Grenze“
§ Planung von Events zur Inszenierung bzw. Thema-
tisierung der Grenze und Pflege der deutsch-nie-
derländischen Freundschaft (z. B. „Grenzradtour“,
„Grenzfest“ oder „Grenz-Picknick“ mit typischen
Spezialitäten beider Länder)
deutsch-niederländische Grenzregion erleben
24
Angeboten. In der Grafschaft wird die Grenze in vielfältiger Art und Weise im touristi-
schen Angebot eingebunden: Viele Touren (v. a. Radrouten) und Angebote sind grenz-
überschreitend, viele Angebote zweisprachig und an die niederländischen Quellmärkte
adressiert.
Die grenzüberschreitende Qualität des Angebotes ist herausragendes Qualitätsmerk-
mal der Grafschaft Bentheim. Ein „Ausflug über
die Grenze“ ist selbstverständlicher Bestandteil
des touristischen Programms und Bestandteil vie-
ler Produkte (z. B. grenzübergreifende Radwege,
kunstwegen, Spielstationen auf der Grenze, Was-
sertouristische Verbindungen über die Grenze).
Diese Qualität sollte unbedingt gepflegt und wei-
terentwickelt werden. Grenzübergreifende Ange-
bote bilden dabei eine Querschnittsqualität, die
mit vielen Maßnahmen der Angebotsentwicklung
Schnittmengen aufweist (z. B. grenzüberschreiten-
des Fahrradangebot).
4.2.3 fIT SeIn & GeSUnd bleIben (GeSUnd-
heIT)
Der Gesundheitsmarkt gilt als die Wachstumsbran-
che. Die Grafschaft Bentheim steht vor der Auf-
gabe, die bisher getrennten Leistungsangebote
von Gesundheitswirtschaft (Kliniken) und Touris-
musbranche zu überzeugenden Paketen zu bün-
deln.
Status quo
In der „alternden Gesellschaft“ steigt der Bedarf an
Gesundheitsdienstleistungen. Marktforschungen
und Prognosen verweisen auf steigendes Interesse
und steigende Ausgabebereitschaft für „Gesund-
heitsleistungen, Fitness und Wellness“.
Der „Gesundheitstourismus“ lässt sich drei wesent-
lichen Bereichen zuordnen:
1. Gesundheitswirtschaft: Therapie, Reha,
ärztliche versorgung
Die renommierten Kliniken sowie der Kurort Bad
Bentheim profilieren die Gesundheitskompetenz
der Region. Dies zielt zunächst auf die Gesund-
heitswirtschaft und damit auf die Behandlung von
25
Grafschaft bentheim
Patienten in den Kliniken. Gesundheitswirtschaft wird zu einem Tourismus-Thema,
wenn Patienten sich bewusst aufgrund von Standort-/Freizeitqualitäten für die Behand-
lung in einer bestimmten Region entscheiden. Dies ist möglich bei Reha/Kuraufenthal-
ten, geplanten Operationen bzw. Behandlungen (und bei medizinischen Service- und
Zusatzleistungen = Medical Wellness, s. u.).
Gesundheit und Therapie (Gesundheitswirtschaft) bilden eine Kernkompetenz der
Grafschaft Bentheim. Diese spielt in der Außendarstellung bisher eine nachgeordnete
Rolle. Zudem haben die Angebote der Gesundheitswirtschaft Effekte für die Tourismus-
wirtschaft (Freizeitangebote für Patienten, Dienstleistungen für Angehörige). Bislang
wird dieser Bereich im Tourismusmarketing der Grafschaft nicht dezidiert bedient (Ent-
wicklungspotenziale!).
2. medical Wellness: ärztliche/therapeutische leistungen im Urlaub: Gesund-
heits-check-up, Physiotherapie, ...
Medical Wellness zielt auf die Entwicklung gemeinsamer Angebote von Gesundheits-
und Tourismuswirtschaft, z. B. Gesundheitscheck, Therapieleistungen außerhalb von
Kassenleistungen, Fitness, Ernährungsberatung, Entspannung, ... Die Zielgruppe sind
Menschen, die in ihrer Freizeit eine erwünschte, als hilfreich empfundene therapeuti-
sche Leistung in Anspruch nehmen wollen (Beispiele: „Einmal im Jahr mache ich einen
Heilfasten-Urlaub.“ „Ich nutze mein verlängertes Wochenende für einen Gesundheits-
Check-up.“ „Mein Hotel hat mir eine Schnarch-Therapie angeboten.“)
Die Entwicklung dieses Geschäftsfeldes bedarf der engen Zusammenarbeit von Tou-
rismus- und Gesundheitswirtschaft. Voraussetzung ist, dass Ärzte/Anbieter medizi-
nisch-therapeutischer Leistungen Angebote vorhalten, die in touristische Pakete inte-
griert werden können (d. h. kundenorientierte Leistungen, Service auch abends und
am Wochenende). Einzelne Angebote bestehen, ein Aufbau dieses Bereiches bedarf
gründlicher Vorbereitungen (Absprachen, Kooperationsvereinbarungen), erscheint
aber für die Grafschaft interessant.
Foto
: Fac
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ad B
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eim
ziele
Die Verfasser empfehlen die Zusammenarbeit von
Gesundheitswirtschaft und Touristik mit dem Ziel,
erstens zusätzliche Patienten für die Gesundheitswirt-
schaft zu gewinnen und zweitens zusätzliche touristi-
sche Leistungen an die Patienten und ihre Angehörigen
zu verkaufen.
maßnahmen
Entwicklung touristischer Angebote für Patienten der
Gesundheitswirtschaft:
§ Kommunikation des Paketes „leistungsfähige Klinik-
behandlung in attraktiver Region“.
§ Kommunikation der Freizeitangebote in der Graf-
schaft an Klinikgäste und besuchende Angehörige,
ggf. Entwicklung weiterer Angebote für diese Ziel-
gruppe (z. B. inkl. Transfer ab/an Klinik).
§ Adressierung des niederländischen Marktes: Für
Niederländer kann eine OP in Deutschland Vorteile
haben, z. B. kürzere Wartezeiten (grenzübergreifende
Klinikaufenthalte nehmen aktuell deutlich zu).
§ Für spezifische Gästegruppen ist die Einbeziehung
ärztlicher Leistungen erforderlich, z. B. für Dialy-
sepatienten (ggf. auch für Erkrankte, die Urlaub in
einer Region machen möchten, in der im Bedarfsfall
Behandlungen möglich sind). Für diese Zielgruppen
sollten entspreche Angebote entwickelt und kommu-
niziert werden.
Entwicklung von Angeboten im Bereich Medical Well-
ness:
§ Ermittlung der Bereitschaft der Kliniken, Ärzte und
Therapeuten, um im Gespräch mit den Gastbetrieben
Produkte/Pakete zu entwickeln.
§ Ermittlung der verfügbaren Angebote
§ Einbeziehung der Tourist-Infos und der Grafschaft
Bentheim Touristik, um entsprechende Informationen
ausgeben zu können und die Angebote zu bewerben.
Wellness:
§ Entwicklung von thematischen Pauschalen (z. B. ent-
spannen, auspowern, meditieren, …)
§ Entwicklung eines Alleinstellungsprofiles der „Graf-
schafter Wellness“
Gesundheit
26
Wesentliche voraussetzung für einen Erfolg ist
die bereitschaft der Kliniken, ärzte bzw. The-
rapeuten, den Gästen kundenorientierte Ange-
bote zu machen (z. B. Hausbesuche im Hotel ent-
sprechend den zeitlichen Präferenzen des Kunden,
evtl. abends, sicher auch am Wochenende).
3. Wellness, fitness: „etwas für die Gesund-
heit tun“, sich im Urlaub Gutes tun, viel bewe-
gung, frische luft, genießen, ausruhen, sich
verwöhnen lassen
Wellness ist ein nicht definierter, weit gespann-
ter Markt, der auf erhebliches Kundeninteresse
stößt (FUR). Wellness meint „well being“ (in etwa:
gesund in Seele & Körper), es umfasst eine breite
Palette von Angeboten, von „sich entspannen“
(Sauna, Massage, heiße Steine) über Fitness bis
hin zu bewusstseinserweiternden Schulungen. So
gesehen gilt: Wellness kann jeder, entsprechend
sieht der Markt aus („Wellness-Gurken“). Für die
Grafschaft könnte gelten: Wellness-Angebote
gewinnen im Kontext mit Kur- und Klinikstand-
orten an Überzeugungskraft. Von einer starken
Gesundheitskompetenz in der Grafschaft könnten
Wellness-Anbieter profitieren. Unabhängig davon
empfehlen die Verfasser, das fit & well-Angebot in
der Grafschaft auszubauen, um den interessanten
Markt zu bedienen. Die erforderlichen Komponen-
ten (Therme, attraktive Landschaft, Sportgelegen-
heiten, Saunen, passendes Gastgewerbe) sind vor-
handen.
Die Produkte sind komplex und die Umsetzung
anspruchsvoll.4 Um die Kompetenz „Gesund-
heitstourismus“ in der Grafschaft gezielt auszu-
bauen, bedarf es der Kombination von Angeboten
der Gesundheits- und der Tourismuswirtschaft. Die
Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit ist aus-
zuloten und zu klären, welche Angebote möglich
sind. Der Aufbau einer Kompetenzregion Gesund-
heit wäre sinnvoll (die unterschiedlichen Angebote
ergänzen sich, s. nebenstehend).
4 Einen Eindruck gibt Bad Füssing mit seinem „Treffpunkt Gesundheit Service Center“: www.bad-fuessing.de
4.2.4 ReGIOnAle PROdUKTe & lAndeRlebnISSe GenIeSSen
Landurlaub und Bauernhofferien bilden ein nachgefragtes Urlaubsthema, besonders
für Familien mit kleinen Kindern. Die Grafschaft bietet in diesem Marktsegment ein
überzeugendes Angebot.
Status quo
In der Vermarktung des Grafschaft Bentheim Tou-
rismus e. V. wird das Thema Landerlebnis ange-
messen und in unterschiedlichen Facetten darge-
stellt. Neben den kulturellen Besonderheiten bietet
die Grafschaft Bentheim eine facettenreiche länd-
liche Kultur (Dorfleben, attraktive Bausubstanz)
mit vielen Inhalten und Bezügen: z. B. Abbau und
Transport des „Grafschafter Goldes“ (Sandstein),
Handels- und Schmugglerrouten, traditionsreiche
Landwirtschaft mit besonderen Haustierrassen,
allen voran das „bunte Bentheimer Schwein“. Die
unterschiedlichen Naturräume und die naturnahen
Kulturlandschaften ermöglichen Naturerlebnisse
und landschaftsbezogene Erholung.
Die Erlebnisangebote, Gastronomie und beson-
dere (historische) Haustierrassen der Region wer-
den ansprechend vermittelt. Aus den Grafschafter
Spezialitäten wurde bereits ein Spezialitäten-Korb
entwickelt, der einen Querschnitt der Spezialitäten
bietet.
Allerdings fällt auf: Als Quartier für Bauernhofferien wird im Internet aktuell (Zugriff
Mai 2013) nur ein einziger Betrieb präsentiert. Im Werbematerial der niedersächsischen
AG „Urlaub auf dem Lande“ (Produkt u. a. „Bauernhofferien“) ist die Grafschaft aktu-
ell nicht vertreten. Eine entsprechende Ergänzung von Vermarktung/Kommunikation
erscheint überlegenswert.
27
ziele
Stärkung der Angebote von Landurlaub und Ferien
auf dem Lande
maßnahmen
§ Darstellung der Betriebe, die Landurlaub und Ferien
auf dem Lande anbieten
§ Nutzung des Bunten Bentheimer Schweines als
Werbeträger für die Region (Werbung für die
Region über das exportierte Produkt)
§ Ausbau des Angebotes zertifizierter Ferienwoh-
nungen/-häuser (Sterne nach DTV-Standard)
§ Stärkung/Weiterentwicklung des Angebotes des
Bronzezeithofes als herausragendes Erlebnisange-
bot, Einbindung in touristische Produkte
§ Entwicklung einer „Grafschafter Landpartie“:
Wanderung, Rad- oder Kutschtour zum attrakti-
ven Picknickplatz: gedeckter Tisch in der Natur mit
Spezialitäten aus der Region
landerlebnis
28
4.3 WeITeRe ASPeKTe deR TOURISmUSenTWIcKlUnG
Unabhängig von der Zielgruppen- und Themenorientierung werden in der Touris-
musentwicklung der Grafschaft Bentheim weitere Aspekte querschnittorientiert/inte-
griert berücksichtigt.
4.3.1 InnOvATIOn
Innovation ist Triebkraft der gesellschaftlichen Entwicklung. In Zeiten internationa-
len Wettbewerbs (Preis, Qualität) hat Innovation mit dem Ziel der Entwicklung neuer,
außergewöhnlicher Produkte und Dienstleistungen eine besondere Bedeutung.
In der Grafschaft Bentheim sollte die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen
bewusst vorangetrieben werden. Dies gilt für Produkt-, Service- und Vertriebsinnova-
tionen.
Als Maßnahmen zur Förderung einer Innovationsfähigkeit werden angestrebt
§ Durchführung von Innnovations-Workshops, Einrichtung von Innovations-Zirkeln
• Analyse von Trends in Angebot und Nachfrage
• Analyse von Innovationen anderer Branchen (Smartphones eröffnen Möglichkeiten
neuer touristischer Produkte)
• Analyse von Innovationen der Mitbewerber (auch die Imitation von Innovationen
hat ihre Berechtigung)
§ Auslobung von Innovationswettbewerben
§ Förderung der Innovationskultur in Unternehmen, in der Kreisverwaltung und beim
Grafschaft Bentheim Tourismus e. V. (Vorschlagswesen, Fehlerkultur)
4.3.2 bARRIeRefReIheIT
„Barrierefreiheit“ zielt auf die Bedürfnisse ganz unterschiedlicher Gruppen: Kinderwa-
gen, Rollatoren und Rollstühle sind auf Rampen anstelle von Treppen leichter zu hand-
haben, leichte Zugänglichkeit ist für viele attraktiv.
Der demografische Wandel führt in eine alternde Gesellschaft mit einem steigenden
Anteil älterer Menschen, auch bei den Reisenden. Ab dem Jahr 2020 werden mehr
als 40 % der Urlauber älter als 50 Jahre sein (ADAC 2010). Die „neuen Alten“ sind
anspruchsvoll, qualitäts- und komfortorientiert, fit & mobil (Sülbeck 2006) – aber nicht
mehr so fit wie jüngere Zielgruppen. 8 % der Deutschen haben eine schwere Behin-
derung, rd. die Hälfte dieser Gruppe unternimmt Reisen. 50 % würden gern häufiger
reisen, 37 % reisen weniger, weil barrierefreie Angebote fehlen. 58 % der Menschen
mit schweren Behinderungen sitzen im Rollstuhl (BMFSFJ 2003).
Eine Berücksichtigung dieser Zielgruppen im Tourismus ist geboten. Wenn die Graf-
schaft sich zur „Gesundheitsregion“ weiterentwickelt, sind barrierefreie Angebote
essentiell.
§ Barrierefreie Ausstattung wichtiger Angebote (nicht komplett, sondern ausschnitt-
haft)
§ Darstellung der barrierefreien Eigenschaften von Angeboten (z. B. Oberflächen, Ent-
fernungen, Steigungen, ...), Symbole in Katalogen, Suchfilter im Internet
29
Grafschaft bentheim
§ Darstellung barrierefreier Quartiere, differenzierte Informationen zu Eigenschaften
(Symbole in Katalogen, Suchfilter im Internet)
4.3.3 KlImASchUTz
Die Tourismusbranche sollte einen Beitrag zur Erreichung der europäischen und deut-
schen Klimaschutzziele leisten. Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept zeigt die
Grafschaft Bentheim bereits, dass sie das Thema offensiv angeht.
Für die Grafschaft Bentheim werden weitergehend Maßnahmen in folgenden Hand-
lungsfeldern empfohlen:
§ Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Tourismus und Projekte zur CO2-Kompensation
§ Information und Sensibilisierung der Gäste
§ langfristige Anpassung der Grafschaft Bentheim an den Klimawandel
Reduzierung der cO2-emissionen und cO2-Kompensation
Die Sensibilisierung in der Tourismusbranche (z. B. durch Schulungen und Information
zu Einsparpotenzialen) ist eine Grundvoraussetzung zur Reduzierung der Emissionen
durch den Tourismus. Dabei sollte die gesamte touristische Servicekette, vom Angebot
über die Anreise, Service und Aktivitäten vor Ort bis zur Rückreise betrachtet werden.
Die Grafschaft hat bereits Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in ihrem
Klimaschutzkonzept formuliert. Die Maßnahmen sind bereits gute Ansätze, aber im
Konzept nur mit mittlerer Priorität eingestuft. Die Grafschaft Bentheim sollte vor allem
die touristischen Maßnahmen enger mit dem Klimaschutzkonzept verzahnen.
Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
§ Entscheidung für umweltfreundliche Transportmittel bei der An- und Abreise
erleichtern: Information über ÖV-Angebot, Shuttle- und Transfer-Service, SPNV5-
Anbindung der Region weiter verbessern
§ klimafreundliche mobilität vor Ort erweitern: Elektromobilität, in Form von E-Cars
zum Testen, Pedelecs (E-Bikes) oder Segways, Verleih Elektroautos
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5 Schienenpersonennahverkehr
30
§ klimaneutrale/-freundliche Angebote entwickeln, bei denen der Gast seinen Kli-
mafußabdruck nachvollziehen kann
§ Angebote zur cO2-Kompensation der durch die Reise entstandenen Emissionen
durch Unterstützung eines regionalen/lokalen Umweltschutzprojektes (z.B. Wieder-
vernässung von Mooren)
Information der Urlauber/Gäste
Die Sensibilisierung der Gäste zur Energieeinsparung und zur Steigerung der Akzeptanz
der modernen Kulturlandschaften (Monokulturen, Windparks, Biogasanlagen, etc.):
§ moderne Inszenierung vorhandener Standorte regenerativer Energieerzeugung als
Informationszentren oder Veranstaltungsfläche (z. B. Lehrpfade, Millclimbing, Info-
zentren, etc.)
§ Stärkung bereits vorhandener innovativer Projekte, wie zum Beispiel der Fahrrad-
Themenroute „Erneuerbare Energien erfahren“ (Maßnahme 24, Klimaschutzkonzept
des Landkreises Grafschaft Bent heim), Ausbau der Stationen und stärkere Vermark-
tung
§ Entwicklung von neuen Angeboten, wie Themenwanderungen, geführte Touren
und Energiepfade
§ Klimafreundliche Unterkünfte zum Ausprobieren, wie Ferien in Null-Emission- oder
Niedrig-Energie-Häusern
Anpassung an den Klimawandel (Adaption)
Die Grafschaft Bentheim wird sich, neben der Reduzierung der durch den Tourismus
verursachten Treibhausgase, auf regionaler Ebene langfristig an die Folgen des Klima-
wandels anpassen müssen. Der Definition
konkreter Maßnahmen müssen zunächst
die regionalen Prognosen der mittel-
und langfristigen Änderung des Klimas
sowie deren Folgen zugrunde gelegt wer-
den. Möglicherwiese muss das Angebot
zukünftig flexibilisiert und diversifiziert
werden. Wetterunabhängige Ganzjah-
resangebote (Indoor-Events, Ausstellun-
gen) könnten an Bedeutung gewinnen.
Eine längere und wärmere Sommersai-
son kann zur Steigerung der Bedeutung
der Badegewässer führen, deren Qualität
wiederum muss aufgrund des wärmer werdenden Klimas auch besonders kontrolliert
werden. Die Erhöhung der Attraktivität der Region durch Betonung regionaler Beson-
derheiten (Kulturgeschichte, kulinarische Besonderheiten) könnte in Zukunft einen
höheren Stellenwert einnehmen.
31
Grafschaft bentheim
Die Anpassung der Grafschaft Bentheim an den Klimawandel ist genauso komplex wie
die Folgen des Klimawandels in der Region. Nur eine frühzeitige Auseinandersetzung
aller Akteure in der Tourismusbranche mit dem Klimawandel kann die Vulnerabilität der
Region zukünftig minimieren.
4.3.4 nAchhAlTIGe qUAlITäTSReGIOn – cSR, nAchhAlTIGKeIT
Eine intakte Umwelt, erlebbare Kultur und
zufriedene Mitarbeiter sind die Grundvo-
raussetzungen für den Tourismus. Der
Tourismus steht vor ökonomischen (ver-
änderte Nachfragestruktur, Wirtschafts-
krisen), sozialen (faires Arbeitsklima und
Einkommen) und ökologischen (Aus-
wirkungen des Klimawandels, Ressour-
cenknappheit, rückläufige Biodiversität)
Herausforderungen, die globale Aus-
wirkungen mit sich bringen. Bei einer
zukunftsfähigen und nachhaltigen Ent-
wicklung sollten diese Aspekte ausgewogen sein.
Reisende erwarten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Rücksicht auf ihre individuellen
Wünsche, Ehrlichkeit und Authentizität, wohingegen sich die einheimische Bevölke-
rung finanziellen Profit, eine Verbesserung der Lebensqualität und v. a. Respekt vor der
eigenen Kultur wünscht. Mitarbeitern der touristischen Unternehmen sind ein sicheres
Einkommen, ein faires Arbeitsklima und Respekt besonders wichtig.
Vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Tourismuswirtschaft
und einer höheren Sensibilisierung der Reisenden durch vielfältige Reiseerfahrungen
und veränderte Qualitätsansprüche sind eine intakte Natur und Umwelt bedeutende
Themen in der Tourismuswirtschaft. Ein wachsender Teil der Verbraucher achtet auch
bei seinen Reiseentscheidungen zunehmend auf Nachhaltigkeit und Umweltverträg-
lichkeit.
Ein Herausstellen der entsprechenden Qualitäten der Grafschaft Bentheim könnte
Anknüpfungspunkte für die Kommunikation und Beiträge für die Entwicklung von
Image und Bekanntheit liefern. Zu den CSR-Qualitäten zählen die Umsetzungen einiger
Standards. Für die Grafschaft Bentheim werden folgende Handlungsoptionen gesehen:
§ Veröffentlichung eines cSR-leitbilds: Nach einer Analyse des Status quo sollten
zunächst CSR-kompatible Ziele, wie beispielsweise umweltschonendes Reisen, Zer-
tifizierung klimafreundlicher Gastgeber, hohe Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit,
gute Kundeninformation etc., formuliert und in die Unternehmensstrategie aufge-
nommen werden.
§ Benennung eines ausgebildeten cSR-beauftragten: Baden-Württemberg, Mecklen-
burg-Vorpommern, Brandenburg sind bereits aktiv. Idealerweise wird auch das Rei-
32
seland Niedersachsen eine entsprechende Initiative starten. Die Grafschaft Bentheim
könnte eine Vorreiterrolle einnehmen.
§ nachhaltigkeitsbericht/cSR-bericht: Der Nachhaltigkeitsbericht sorgt für die Trans-
parenz der Aktivitäten, die zu einer nachhaltigen Entwicklung der Destination beitra-
gen. Aufgrund des steigenden Interesses an diesen Informationen seitens der Gäste
sowie der Geschäftspartner ist diese Außendarstellung auch für das Marketing, die
Glaubwürdigkeit und ein positives Image der Destination von großer Bedeutung.
Eine Integration des Berichtes in den jährlichen Geschäftsbericht wäre denkbar.
§ Erarbeitung/Erfüllung von mindeststandards: Zu den Mindestanforderungen zählen
u. a. der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, die Kompensation von
Geschäftsreisen, die Nachhaltigkeit in Lieferantenverträgen sowie das Angebot nach-
haltiger Produkte.
§ Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen für die Tourismusbranche:
Diese Veranstaltungen tragen zur erhöhten Informationsverbreitung bei und sollten
zusätzlich die Motivation und Aufmerksamkeit der Beteiligten hinsichtlich dieses The-
mas fördern.
Die bereits bestehenden CSR-Qualitäten der Grafschaft Bentheim sollten eruiert und
anschließend angemessen publiziert werden. Ein erster Schritt ist die Erfassung der
Leistungsträger, der Zulieferer und der bereits vorhandenen Nachhaltigkeitsaspekte.
Die Gäste sollten über die CSR-Qualitäten der Grafschaft informiert werden, sobald
entsprechende Ergebnisse vorliegen.
4.4 ORGAnISATIOn
4.4.1 ORGAnISATIOnSSTRUKTURen
Die Grafschaft Bentheim tritt als eines der 14 niedersächsischen Reisegebiete und damit
als Destination auf. Die Grafschaft gehört zu den kleineren Destinationen im Land. Die
bisherige durchgängig positive Entwicklung rechtfertigt den bereits eingeschlagenen
Weg, die Grafschaft Bentheim als Marke zu pflegen und als Destination auszubauen.
Die Übertragung der Aufgabe „Destinationsmarketing und -entwicklung“ auf den
Grafschaft Bentheim Tourismus e. V. bewerten die Verfasser als richtig und zukunfts-
fähig. Die Organisationform „Verein“ ist aus guten Gründen im Tourismus üblich und
stark verbreitet. Sie ermöglicht wirtschaftliches, marktorientiertes Handeln und erlaubt
schlanke Strukturen. Die Einbindung der Gemeinden sowie weiterer Partner ist mit ver-
gleichsweise wenig Aufwand möglich. Die Verfasser empfehlen, diese Organisations-
form beizubehalten. Alternative Möglichkeiten sind GmbH und Zweckverband. Beide
bedeuten erheblichen Gründungsaufwand, bieten aber keine substanziellen Vorteile.
Wichtiger als die Gesellschaftsform sind stets die tatsächlichen Kooperationsbeziehun-
gen und das konstruktive Miteinander der handelnden Partner.
Das lebendige Kooperationsnetzwerk von Landkreis, Kommunen, Verkehrsvereinen
und Tourismuswirtschaft erscheint den Verfassern leistungsfähig und gut aufgestellt.
33
Grafschaft bentheim
4.4.2 ÜbeRReGIOnAle KOOPeRATIOnen
Die Grafschaft Bentheim pflegt überregionale Kooperationen, v. a. mit dem Ziel der
Arbeitserleichterung (Arbeitsteilung), der Fördermittelgewinnung und der Lobbyarbeit.
GeO
Die Grafschaft Bentheim hat mit dem Emsland und dem Osnabrücker Land die Zusam-
menarbeit als GEO vereinbart. Ziel ist v. a. die Entwicklung einer starken Position im
Land Niedersachsen sowie die arbeitsteilige Bewältigung gemeinsamer Aufgaben.
Die Verfasser empfehlen, die Kooperation in GEO auch weiterhin auf Innenmarketing,
Lobbyarbeit und interne Zusammenarbeit zu beschränken. Es sollte allerdings keine
PR-Linie unter GEO geben. GEO ist keine Marke und im Markt unbekannt. In den Mar-
kenaufbau von GEO müsste investiert werden. Eine parallele Markenentwicklung von
Grafschaft Bentheim und GEO erscheint den Verfassern ineffizient und mit den in der
Grafschaft verfügbaren Mitteln auch nicht darstellbar.
Innenmarketing, Lobbyarbeit und arbeitsteilige Kooperation können auch weiterhin in
guter nachbarschaftlicher Zusammenarbeit erfolgen. Auch gemeinsame Produkte (z. B.
kreisübergreifendes Radwegenetz, gemeinsame Fahrradkarte) sollten nach außen stets
unter dem Namen der Tourismusmarken kommuniziert werden.
eUReGIO
Die EUREGIO ist für die Grafschaft ein Glücksfall. Die Lage an der Grenze ist eine beson-
dere Qualität der Grafschaft, die grenzübergreifenden Produkte wie fietsen, kunstwe-
gen und Wassertourismus ein Alleinstellungsmerkmal.
Viele Projekte sind nur im grenzübergreifenden Zusammenhang möglich. Die EURE-
GIO ist wichtige Institution der Steuerung sowie der Konzipierung und Koordination
gemeinsamer Projekte.
Die Verfasser empfehlen, das Engagement in der EUREGIO unbedingt weiter zu pfle-
gen. Die EUREGIO sollte weiterhin als Netzwerk, Plattform der Zusammenarbeit und
Projektschmiede gehandhabt werden. EUREGIO ist keine Destination – dazu erscheint
die EUREGIO-Region zu groß und zu vielfältig, zudem berührt sie zu viele gewachsene,
34
eigenständige Destinationen. Auch ist sie als Reisegebiet nicht bekannt. Im Marketing
sollte die EUREGIO im Hintergrund bleiben. Sie ermöglicht gemeinsame, grenzüber-
schreitende Produkte, die dann von den bestehenden Marketingorganisationen, u. a.
der Grafschaft Bentheim, auf den Markt gebracht werden.
Als Plattform einer Werbegemeinschaft der beteiligten Partner erscheint die EUREGIO
überaus wertvoll. So können gemeinsame Auftritte der Destinationen ermöglicht wer-
den.
Dem Endverbraucher gegenüber sollte die EUREGIO nicht auftreten (sie ist kein Reise-
gebiet und ist wenig bekannt). Das könnte unter Einsatz entsprechender Budgets zwar
geändert werden, erscheint den Verfassern aber nicht sinnvoll. Eine Parallelstruktur von
EUREGIO und Destinationen (u. a. der Grafschaft) ist nicht nur teuer, sondern auch
kompliziert und erklärungsbedürftig.
leader
Die Grafschaft war gut beraten, die Leader Region kreisweit zuzuschneiden. Das Pro-
blem anderer Region mit einer Bildung von Submarken (und der Umsetzung teilräu-
mlicher Werbelinien mit Leader-Mitteln) wird so ausgeschlossen. Die Verfasser raten,
diese Linie auch in der neuen Förderperiode fortzusetzen. Auch hier gilt: Die Zusam-
menarbeit in der Leader-Region ist ein Interna, erleichtert die Zusammenarbeit und
ermöglicht wichtige Projekte. Leader dient der Regionalentwicklung, nicht der Dach-
markenbildung.
4.4.3 KOOPeRATIOn AUfGAbenTeIlUnG lAndKReIS – KOmmUnen
Destinationsentwicklung und Tourismusmarketing bedürfen erstens einer klaren
Arbeitsteilung (Dachmarketing beim Landkreis, bzw. Grafschaft Bentheim Touris-
mus e. V., Angebotsentwicklung, Gästeservice bei den Kommunen) sowie zweitens
einer gemeinsam getragenen, gemeinsam finanzierten und abgestimmten Dachmar-
kenstrategie (sowie der daraus abgeleiteten Maßnahmen).
Im Tourismusmarketing hat sich die Aufgabenteilung des sogenannten „Drei-Ebenen-
Modells“ bewährt. Unterhalb der 1. Ebene (Land = TMN) ist die Destination (= GBT)
zuständig für Außendarstellung und Neukunden-Akquisition, die Kommunen sind
zuständig für Produkte, Infrastruktur, Kunden-Service (Tourist-Info) (s. u.).
Aufgaben Grafschaft bentheim Tourismus e. v. in Abstimmung mit den Kom-
munen und Partnern
§ Markenentwicklung, Dachwerbung
• regionale Strategie (Masterplan), Akzente in der Angebotsentwicklung
• Darstellung der Kernthemen/Angebote der Region (der Kommunen)
• Koordinierung überörtlicher Angebote
• ggf. Entwicklung gemeinsamer Angebote in „Nischenmärkten“ (= interessante
Märkte, zu speziell für die einzelnen Kommunen, z. B. Reiten)
• übergreifende PR im Namen der Kommunen
• SalesGuide, Gastgeberverzeichnis
35
Grafschaft bentheim
• Anzeigen, Messen
• Pressearbeit
• Internet: gemeinsame Plattform, Verlinkung zu Kommunen
§ Lobbyarbeit
• Vertretung bei TMN, Schnittstelle TMN – Region
• Informationsfluss
§ Umsetzung grafschaftweiter, gemeinsamer Projekte und Aktivitäten
Aufgaben Kommunen
§ Entwicklung und Betrieb der Infrastruktur, Ansiedlung von Tourismusprojekten bzw.
Freizeitinfrastruktur
§ Angebotsentwicklung (lokal), Produktpflege, Umsetzung entsprechender Projekte
§ Kundenservice/Betreuung, Leistungen vor Ort, Betrieb Tourist-Info
§ Internet auf Ortsebene (d. h. hier: Internetseiten auf der Ebene der Kommunen, ggf.
gebündelt für mehrere Kommunen als TAGs)
§ Kundeninformation im Corporate Design der Grafschaft (keine eigenständigen
Gestaltungslinien der Kommunen, Vermeidung unklarer Botschaften)
§ keine eigenständige Dachmarkenstrategie der Kommunen
§ Kontakt zu Anbietern/Leistungsträgern = örtl. Vertretung Grafschaft Bentheim
§ Koordinierung mit den Gemeinden (Infrastruktur, Pflege, Verkehrssicherung, ...)
4.5 KOmmUnIKATIOnSPOlITIK: STäR-
KUnG deR dAchmARKe GRAfSchAfT
benTheIm
Die Verfasser bewerten die aktuelle Kommunika-
tion der Marke Grafschaft Bentheim als positiv.
Darstellung und Gestaltung sind überzeugend,
die Nutzung der Medien und sozialen Netzwerke
angemessen und zeitgemäß. Der eingeschlagene
Weg sollte weiter gegangen werden.
Die Grafschaft Bentheim gehört zu den kleinen,
weniger bekannten Destinationen in Deutschland.
maßnahmen
§ Konzentration der Marketingmittel auf die Stärkung der Dachmarke (keine Bewer-
bung von Submarken):
• einheitliche, durchgängige Gestaltungslinie der Tourismusmedien der Kommunen,
Darstellung aller touristischen Informationen in einem durchgängigen Corporate
Design (der Grafschaft Bentheim): Schriften, Farben, Platzierung von Elementen
• Zuordnung aller Angebote zur Grafschaft Bentheim („... in der Grafschaft Bent-
heim“)
• ggf. Überarbeitung von Logo und CD der Grafschaft Bentheim, dabei gern stärkere
Vereinheitlichung der aktuell unterschiedlichen Gestaltungswelten der Grafschaft
36
§ Aufrechterhaltung der touristischen Identität der Kommunen, Beibehaltung von
Namen und Logo (im Ergebnis: Nennung Stadt bzw. Gemeinde mit dem Zusatz „in
der Grafschaft Bentheim“, Darstellung im gemeinsamen Corporate Design)
§ Bündelung der Broschüren und Informationen (nicht jede Kommune benötigt eigene
Prospekte), Auflage gemeinsamer Sales Guides und Gastgeberverzeichnisse
Beachtung der ungleichen Verhältnisse (tourismusstarke und weniger tourismusstarke
Kommunen): Für starke Kommunen ist eigenes Material angemessen.
4.6 veRTRIebSPOlITIK
Destinationsmarketing ist Hauptaufgabe des Grafschaft Bentheim Tourismus e. V..
Der Vertrieb sollte auf möglichst vielen Schultern liegen. Er ist vorrangig Aufgabe der
Anbieter und Leistungsträger, die ihre Produkte selbst verkaufen.
Die Vertriebswege des Grafschaft Bentheim Tourismus e. V. sollten darüber hinaus
genutzt und ausgebaut werden. Dazu wäre es erforderlich, buchbare Angebote zuzu-
liefern und sich am Buchungssystem zu beteiligen.
Darüber hinaus sollen Wiederverkäufer und Reiseveranstalter für den Vertrieb von Pro-
dukten der Grafschaft gewonnen werden. Aktuell ist die Grafschaft in zu wenigen
Programmen von Reiseveranstaltern enthalten. Gerade Spezialreiseveranstalter bieten
eine gezielte Ansprache von Zielgruppen (z. B. Radreiseveranstalter, Kirchenreisen, Bil-
dungsreisen, …) und interessante zusätzliche Vertriebsmöglichkeiten.
Gastgeberverzeichnis
Die Verfasser empfehlen, zukünftig ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis aufzulegen.
Dies könnte nach Kommunen gegliedert werden, so dass jede Kommune bei Bedarf ihr
eigenständiges Gastgeberverzeichnis als Exzerpt nutzen kann.
Unterschiedliche Gastgeberverzeichnisse bedeuten nicht nur mehrfachen Arbeitsauf-
wand. Für den Gast ist es verwirrend, wenn unterschiedliche Broschüren einer Region
unterschiedliche Gastgeber in unterschiedlicher Darstellung präsentieren.
Den Betrieben gegenüber sollten sich die Tourismusorganisationen der Kommunen
und der Grafschaft zukünftig mit einem kompletten Leistungsbündel aus einer Hand
präsentieren: Die örtlichen Tourismusorganisationen übernehmen den Gästeservice,
der Grafschaft Bentheim Tourismus e. V. Außendarstellung und Verkaufsförderung. Es
sollte vermieden werden, dass sich die Tourismusorganisationen der Kommunen und
des Landkreises in Konkurrenz zu den Betrieben präsentieren.
37
Grafschaft bentheim
AUSblIcK
Die Grafschaft Bentheim blickt auf eine sehr erfolgreiche Tou-
rismusentwicklung zurück. Diese ist gekennzeichnet durch
neue Angebote und eine überdurchschnittlich gewachsene
Nachfrage bei den Übernachtungen.
Die dynamische Entwicklung im Tourismusmarkt stellt die
Region gleichwohl vor neue Herausforderungen: Demografi-
scher Wandel, Strukturwandel im Angebot, ein sich verschär-
fender Preis- und Qualitätswettbewerb, Unsicherheiten in Folge der schwierigen Wirt-
schaftslage sind nur einige Schlagworte der laufenden Umbrüche.
Das hier als Kurzfassung vorgelegte Tourismusleitbild Grafschaft Bentheim 2013 zeich-
net die aktuelle Entwicklung des Tourismus in der Grafschaft nach, zeigt Handlungsbe-
darfe und Entwicklungsmöglichkeiten auf und setzt Prioritäten der Profilierung und der
thematischen Ausrichtung. Die aktuell erkennbaren und absehbaren Aufgaben werden
angesprochen, Handlungsansätze aufgezeigt.
Die Umsetzung der im Leitbild formulierten Ziele liegt in der Hand der Tourismusbe-
triebe, der Leistungsträger, Kommunen und Tourismusmarketingorganisationen. Dort
werden die Entscheidungen über die Realisierung der Maßnahmen getroffen. Die
genauen Details der Umsetzung werden dort entschieden.
Der Prozess der Leitbildentwicklung mit vielen konstruktiven, ideenreichen Gesprächen
und dem dokumentierten Willen einer engen Zusammenarbeit stimmen optimistisch,
dass die Grafschaft Bentheim den eingeschlagenen Weg erfolgreich weitergehen wird.
38
qUellen
AdAc 2010: Reisemonitor 2009, www.media.adac.de
Adfc 2012: Bett & Bike Betriebe: www.bettundbike.de
Adfc 2013: erste Ergebnisse der Radreiseanalyse
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bmfSfJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) 2003: Famili-enurlaub, auch barrierefrei – Erkenntnisse aus dem Bundeswettbewerb 2003
dwif 2007: Tagesreisen der Deutschen. Grundlagenuntersuchung. Teil 3 – Jahr 2006. Schriftenreihe Nr. 52/2007. München
dwif 2010: Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland. Schriftenreihe Nr. 53/2010. München
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nationale Wandelmonitor 2010: 6,6 miljoen Nederlanders wandelen regelmatig. Wandelplatform LAW.
Sülbeck, Werner 2006: Zukünftige Veränderungen von Zielgruppen durch den demografischen Wandel, Präsentation zum Vortrag beim Führungskräfte-Seminar des DSFT
GfK Travelscope 2010: Corporate Social Responsibility. Images und Bewertungen von Verbrauchern im Tourismussektor.
39
Grafschaft bentheim
RadfahRen, WandeRnunddRauSSenSein fitSein&
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