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LandesumweltamtNordrhein-Westfalen
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Was ist EDTA ?
Ethylendiamintetraessigsäure C10H16N2O8
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EDTA SyntheseReaktionsgleichung
Ethylendiamin + Formaldehyd + Natriumcyanid Tetranatrium EDTA + Ammoniak
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EDTA
• ist ein naturfremder Stoff, • wird über die verschiedensten Abwasserpfade in die
Oberflächengewässer eingetragen• kommt im Wasser in sehr hohen Konzentrationen
vor (Oberflächengewässer, Grundwasser)
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EDTA
• In Kläranlagen und im Gewässer nicht abbaubar, • Entfernung bei der Trinkwasseraufbereitung nur mit
sehr großem Aufwand.
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EDTA
• Von EDTA geht ein Risiko aus (risk assessment).
• Die Risiken von EDTA sind nicht abschließend geklärt.
• EDTA ist in die Wassergefährdungsklasse II (wassergefährdend) eingestuft.
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Grundsatz:
• Naturfremde Stoffe, insbesondere biologisch schwer abbaubare oder gesundheitlich bedenkliche, gehören nicht in die Gewässer.
• Aus Vorsorgegründen gilt dies für alle naturfremden Stoffe und nicht nur für Stoffe, deren toxikologische Relevanz bereits nachgewiesen wurde.
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Selbstverpflichtungserklärung (BMU 1991) einiger Industrieverbände:
Reduzierung der Gewässerbelastung:• Halbierung der Fracht in 5 Jahren. • Weiteres Ziel: Verzicht oder Ersatz von EDTA.• Dieses Ziel ist bis heute nicht erreicht.
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Import und Export von EDTAweltweit frei handelbar.
BASF(Trilon-B)
Weitere Produzenten gibt es in Europa,
Asien und Amerika.
Über Import und Export von EDTA gibt es keine zuverlässigen Daten.
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Eigenschaften von EDTA
• Bildet Komplexe mit Schwermetallionen z.B. mit Ca, Mg,... als Wasserenthärter
• Die Komplexe sind stabil gegen Säuren, Laugen, oxidierende und reduzierende Substanzen
• Hohe Wasserlöslichkeit• Keine Flüchtigkeit und Zersetzung
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Wo wird EDTA eingesetzt ?
Fotoindustrie:
Bleichflüssigkeiten
Entwickler
Fixierer
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Wo wird EDTA eingesetzt ?
Lebensmittelindustrie:
Allzweckreiniger
Fettlöser
Desinfektionsmittel
2/5
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Wo wird EDTA eingesetzt ?
Landwirtschaft:
Melkmaschinenreiniger
Stallreiniger
Mikronährstoffdünger
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Wo wird EDTA eingesetzt ?
Fahrzeugreinigung:
Hochdruckreiniger
Shampoo für Waschanlagen
Autoreiniger
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Wo wird EDTA eingesetzt ?
Kosmetika:
Shampoo / Duschgel
Sonnenschutzcreme
Hautcreme / Hautlotion
5/5
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Verbrauchsmengen von EDTA
EDTA-Verkauf in Deutschland
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
To
nn
en/J
ahr
1992 1310 1040 45 180 45 180 1350
2000 1364 868 165 331 289 83 909
FotoindustrieGewerbl.Wasch-/
Reinigungsmittel
Kosmetik LandwirtschaftHaushalt Wasch-/
ReinigungsmittelTextilindustrie
Sonstige + Handel
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Verhalten in der Umwelt
Die Bedeutung von EDTA liegt nicht in der
stofflichen Toxizität ihrer Metallkomplexe
begründet, sondern beruht auf den vielseitigen,
teilweise noch nicht bekannten Wechselwirkungen
u.a. mit Schwermetallen, Härtebildnern oder
Mikronährstoffen.
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Verhalten in der Umwelt
Nach dem Gebrauch gelangt EDTA größtenteils in
das Abwasser, in dem gelöste Schwermetalle
komplex gebunden werden. Ein biologischer Abbau
oder eine Ausfällung bzw. Anlagerung an
Klärschlamm findet in den Abwasserbehandlungs-
anlagen nicht statt. Deshalb kommt es zu einem
Austrag, verbunden mit einer erhöhten Belastung
der Gewässer mit EDTA und komplexgelösten
Schwermetallen.2/3
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Verhalten in der Umwelt Remobilisierung von Schwermetallen aus Flusssedimenten ist in den Gewässern unwahrscheinlich: EDTA liegt bereits im Abwasser als Schwermetallkomplex vor.
Bei der Trinkwasseraufbereitung aus Oberflächengewässern wird EDTA in der Bodenpassage nur geringfügig zurückgehalten.
Nur bei der Kombination von kostenintensiver Ozonung und Aktivkohlefiltration ist eine hinreichende Entfernung von EDTA aus dem Trinkwasser möglich.
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Zielvorgaben
Naturfremde Stoffe, die biologisch schwer abbaubar oder gesundheitlich bedenklich sind, gehören nicht in die Gewässer. Dies gilt nicht nur für Stoffe, deren toxikologische Bedeutung bereits nachgewiesen wurde, sondern aus vorsorglichem Grund für alle naturfremden Stoffe.
Zielvorgaben Qualitätsziele
10 µg/L LAWA / IKSR – vorläufige Zielvorgabe
5 µg/L IAWR – Qualitätsanforderung (90-Perzentil)
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ETDA-Bestimmungin Wasserproben
Probenahme KonservierungGekühlter Transport
und Lagerung
Anreicherung Veresterung Extraktion
GaschromatographischeBestimmung Auswertung
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Messprogramm und Analytik
Anzahl Messungen
1997 1998 1999 2000 2001
Immissionen 690 560 355 249 319
Emissionen 237 261 215 149 434
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Ergebnisse
EDTA-Immissionsmessungen
Anzahl der Messstellen 84
Gesamtzahl der Messwerte 2.369
Anzahl der Messwerte über der Bestimmungsgrenze 2.055
Messwerte >10 µg/L 809
Maximum in µg/L 980
90-Perzentil in µg/L 29
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Ergebnisse
MessstelleRhein bei Bad Honnef (Eingang NRW)
Sieg-Mündung
Wupper-Mündung
Erft-Mündung
Ruhr-Mündung
Emscher-Mündung
Lippe-Mündung
Summe Nebenflüsse
Rhein bei Kleve-Bimmen (Ausgang NRW)
EDTA-Eintrag in den Rhein in NRW
1999549
12
6
2
21
19
23
83
802
253
2000524
7
4
2
5
18
11
47
677
153
EDTA-Frachten in Tonnen / Jahr von 1997 - 2002
2001414
4
3
2
11
10
8
38
519
105
1998417
7
4
2
20
28
21
82
620
203
1997501
10
4
2
19
41
19
95
741
240
2002333
5
4
2
14
12
10
47
530
1972/12
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Ergebnisse EDTA-Frachten an der Messstelle Kleve-Bimmen
JahrFrachten in
Tonnen/JahrReduzierung
gegenüber 1991
1991 911 –
1997 741 19 %
1998 620 32 %
1999 802 12 %
2000 677 26 %
2001 519 43 %
2002 530 42 %3/12
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Ergebnisse
EDTA-Emissionsmessungen
Anzahl der Messstellen 100
Gesamtzahl der Messwerte 1.296
Messwerte > 10 µg/L 1.250
Maximum in µg/L 13.000
90-Perzentil in µg/L 253
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Ergebnisse
1204560
Schlachthof, lebensmittel-verarbeitender Betrieb, Zell-stoff und Papierverarbeitung
Euskirchen-
Kessenich
Aachen
4503829Fettchemie, Metallbearbeitung
Münstereifel-
Kirspenich
Aachen
100220400Färberei, Metallbearbeitung,
Galvanik
KA Aachen-Süd
Aachen
9393079
Papier-, Metall-, Kunststoff-, Chemie-Industrie
KA Düren-Merken
Aachen
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
5/12
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Ergebnisse
540--TextilindustrieSchloß Holte-
Stukenbrock
Bielefeld
830--BrauereiBr. Rheder
Teichbelüftung
Bielefeld
4000--GetränkeindustrieSolbad
RavensbergBielefeld
1106254
Tuchfabrik/Färberei, Chem. Produkte, Pharmachemie
Aachen-Eilendorf
Aachen
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
6/12
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Ergebnisse
-760410Galvanik, Wasch- und
Reinigungsmittel
KA Düsseldorf Süd
Düsseldorf
-45940Lebensmittel, Pharma, Forschung
KA MonheimDüsseldorf
400--Gütersloh, Putzhagen
Bielefeld
800--Bielefeld Heepen
Bielefeld
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
7/12
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Ergebnisse
526167600ChemieBayer BürrigKöln
1080129460LebensmittelKA KöttingenKöln
-25340GalvanikKA RünderothKöln
--440Chem. IndustrieKA Marl WestHerten
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
8/12
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Ergebnisse
--1800BrauereiKA VeltinsLippstadt
-130780MetallverarbeitungKA Neuss-OstKrefeld
-210460TextilKA NeuwerkKrefeld
134-130Stadt KölnKA
StammheimKöln
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
9/12
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Ergebnisse
1150935013000GalvanikWinkhausMünster
5363434250MolkereiMilchwerke
Everswinkel
Münster
420--TextilindustrieFa. Blanke
SchötmarMinden
130--SchlachthofLübbeckeMinden
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
10/12
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Ergebnisse
180511254Textil, Waschmittelindustrie
KA Greven-Reckenfeld
Münster
1640296377Textil, chem. IndustrieKA Emsdetten-
Austum
Münster
267137135TextilKA OchtrupMünster
1430306357Textil, MolkereiKA
Neuenkirchen/ Wettringen
Münster
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
11/12
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Ergebnisse
<1<1 (2000)8900BrauereiKrombacherSiegen
468502500BrauereiKA KreuztalSiegen
418216150TextilKA Borghorst-
SüdMünster
EDTA (µg/L)
2001
EDTA (µg/L)
1999/2000
EDTA (µg/L)
1997/1998
BrancheEinleitung Bezirk
12/12
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Ersatzstoffe
Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA)
Nicht zu empfehlen, da biologisch schwer abbaubar.
Sie hat starke, dem EDTA ähnliche Komplexierungseigenschaften.
DTPA wird bei der Papierindustrie eingesetzt. In der Ruhr werden sehr hohe Konzentrationen
bis zu 65 µg/L (2000) gemessen.1/4
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Ersatzstoffe
Nitrilotriessigsäure (NTA)
NTA ist ein vergleichbar starker organischer Komplexbildner.
Sie ist biologisch leicht abbaubar (>95%), hat gute Komplexierungseigenschaften, in Dänemark und Frankreich verboten.
Verdacht auf kanzerogene Wirkung
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Ersatzstoffe
Alanindiessigsäure (ADA)
Biologisch gut abbaubar, schwächere Komplexierungseigenschaften als EDTA,
wird in der Fotoindustrie als Ersatzstoff eingesetzt.
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S,S-Ethylendibernsteinsäure (EDDS)
– Gut biologisch abbaubar.– Komplexbildung mit Metallen wie Kupfer, Nickel, Zink
und Cadmium auch in Anwesenheit von Calcium und Magnesium ist zufriedenstellend.
– Herstellung in Großbritannien. – Steigender Absatz seit der Markteinführung 1996. – Breite Anwendung vor allem in der Fotoindustrie,
möglich auch in anderen Bereichen.
Ersatzstoffe
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Fazit (1)In den Jahren 2000 und 2001 wurde eine deutliche Reduzierung der EDTA-Einträge in NRW registriert. Die Fracht sank von 253 Tonnen/Jahr im Jahr 1999 auf 105 Tonnen/Jahr in 2001. Im Jahr 2002 erhöhten sich die Einträge in NRW wieder auf 197 Tonnen pro Jahr.
Die Fracht an der niederländischen Grenze weist mit 530 Tonnen/Jahr gegenüber dem Bezugsjahr 1991 eine Reduzierung von 42% auf und ist seit 2001 fast konstant.
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Fazit (2)Aus den Ergebnissen der Emissionsuntersuchungen konnten weitere Rückschlüsse über die Herkunft und Verwendung von EDTA in NRW gezogen werden.
In allen Fällen wurden die ermittelten Abwassereinleiter und die zuständigen Wasserbehörden über die Problematik unterrichtet. So konnten Reduzierungen bis zu einer Nullemission erzielt werden. Zusätzliche Anstrengungen der Staatlichen Umweltämter sollen in den nächsten Jahren zu weiteren Reduzierungen führen.
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Fazit (3)Die Zunahme des biologisch schwer abbaubaren Ersatzstoffes DTPA, besonders in der Ruhr, wird mit Sorge beobachtet. Eine Reduzierung aller schwer abbaubarer Komplexbildner wird deshalb gefordert.