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Gerald Czech, Jennifer Resch und Sabine Wurzinger
Ökonomie der Sozialpolitik ao.Univ.Prof. Dr. August Österle
Langzeitpflege für Ältere in Europa: Entwicklungen bis 2050
Aufbau des Kurzreferats
• Aktuelle Situation der Langzeitpflege in unterschiedlichen Europäischen Ländern
• Methodologie der Studie • Das Ergebnis der Studie
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Gerald Czech, Jennifer Resch und Sabine Wurzinger
Zugrundeliegender Text
Pickard, Linda et al. (2007): Modelling an entitlement to long-term care services for older people in Europe: projections for long-term care expenditure to 2050, in: Journal of European Social Policy; Vol 17(1): 33–48
Autoren• Linda Pickard, London School of Economics and Political Science (LSE), UK• Adelina Comas-Herrera, LSE, UK• Joan Costa-Font, Universitat de Barcelona• Cristiano Gori, Istituto per la Ricerca Sociale (IRS), Milan, Italy• Alessandra di Maio, IRS, Milan, Italy • Concepció Patxot, Universitat de Barcelona, Spain• Alessandro Pozzi, IRS, Milan, Italy • Heinz Rothgang, Bremen Uni., Germany• Raphael Wittenberg, LSE, UK
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Ausgangssituation in Europa
Die Studie vergleicht vier verschiedene Länder: Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien.Gerald Czech, Jennifer Resch und Sabine Wurzinger
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Ausgangssituation in Europa
• steigende Bevölkerungsentwicklung bei den älteren und alten EuropäerInnen („stille Revolution“) und der „alten“ Alten (über 80).
• Rückgang der familiären Netzwerke als Basis der informellen Pflegestrukturen.
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Bundesrepublik Deutschland
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•Klassisches „Bismarcksches“ Modell des Sozialstaats.
•Pflegeversicherung seit 1995/1996 als umlagefinanziertes Versicherungsmodell
- wahlweise entweder ungebundenes Cash-for-Care System oder Dienstleistungen bzw. Kombination beider Systeme
- Mitgliedschaftsgebunden
- ohne Einkommens/Vermögensgrenzen der Betroffenen
- drei Stufen der Pflegebedürftigkeit
Großbritannien
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•„Beveridge“-Modell des Sozialstaats.
•Keine einheitlichen Standards zur Unterstützung durch formale Pflegesysteme.
•Großteils von lokalen Behörden organisiert, die mit großer Eigenständigkeit betreffend der Standards und der Finanzierung haben. Durchführung durch private POs- und NPOs.
•Eigenes Einkommen und Vermögen der KlientInwird berücksichtigt
Italien
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•Pflegesysteme auf informale Organisation angewiesen
•Kaum entwickelte öffentlich finanzierte formale Pflegesysteme.
•Große regionale Unterschiede in der Ausgestaltung.
•Eigenes Einkommen und Vermögen der KlientIn wird berücksichtigt
Spanien
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•Pflegesysteme auf informale Organisation angewiesen
•Unterfinanzierung der öffentlichen formalen Pflegesysteme.
•Signifikante regionale Unterschiede im Zugang durch dezentrale Verantwortlichkeit.
•Zugang nach Evaluierung des Bedarfs; strenge Rationierung der Leistungen.
•Eigenes Einkommen und Vermögen der KlientIn wirdberücksichtigt.
Prognosemodelle
• Makroökonomische Berechnungen um Kosten der Langzeitpflege für 2050 zu prognostizieren
• 3 Zukunftsszenarien unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und zusätzlichen Annahmen: Vergleich mit Basisjahr 2000
• Ergebnisse außerdem stark annahmenabhängig: Etwa Kosten der Betreuungsarrangements, Gesundheitszustand der alternden Bevölkerung, Qualitätsansprüche und mehr. Hier allerdings nicht berücksichtigt
Private und staatliche Ausgaben als % - Anteil am BIP, Ergebnisse stark von „heutiger“ länderspezifischer Betreuungssituation abhängig
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Modellparameter
• Einteilung nach Altersklassen (65+; 85+ und davon Berechnung der Pflegefälle und deren Betreuungsintensität)
Aufteilung auf unterschiedliche Betreuungsarrangements: Ausschließlich informelle Pflege durch Familienmitglieder oder Bekannte und nur in DL Bezug von Pflegegeld. Formelle dh. Professionelle Pflege von staatlichen oder privaten Anbietern: Ambulante oder Stationäre Pflege
Berechnung der Langzeitpflegekosten unter variierenden Annahmen (Zukunftsmodel passiv; aktiv)
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Szenarien:
Zukunftsmodel 1 passiv: Demographische Entwicklung berücksichtigt, ansonsten gleicher Pflegebedarf und gleiche Pflegestruktur wie „heute“
Zukunftsmodel 2 aktiv: Sozialpolitische Fiktion: Gesetzlicher Anspruch auf formelle Betreuung bzw. Sachleistungen
Gelockertes Zukunftsmodel: 1% informellen Pflege; formelle Pflegeleistungen
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Ist-Situation/Ausgangsszenario
Basisszenario 2000
Informelle Pflege
Ambulante Pflege
Stationäre Pflege
Gesamtausgaben als % Anteil am
BIP
Deutschland 46%* 21% 33% 1,24 (3)
Spanien 69% 14% 17% 0,65 (1)
Italien 37% 40% 23% 0,99 (2)
England 32% 36% 32% 1,36 (4)
Der relativ hohe Pflegekostenanteil am BIP in DL resultiert aus den gewährten Geldleistungen.
Ansonsten je höher der Anteil informeller Betreuung desto geringer die Pflegekosten.
* % bezieht sich auf die Zahl der länderbezogenen Pflegefälle
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Deutschland Spanien Italien Großbritannien
Personen 65 + 64 % 168 % 56 % 67 %
Personen 85 + 168 % 194 % 168 % 152 %
Ältere Pflegefälle 121 % 102 % 107 % 87 %
Pflegefälle (informell) 119 % 100 % 109 % 72 %
Pflegefälle (ambulant) 119 % 99 % 119 % 92 %
Pflegefälle (stationär) 127 % 120 % 81 % 111 %
BasisszenarioWachstum 2000-2050
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BasisszenarioWachstum 2000-2050
Deutschland Spanien Italien Großbritannien
Gesamtkosten 437 % 509 % 378 % 392 %
Gesamtkosten (% des BIP)
168 % 149 % 138 % 112 %
Anteil am BIP 2050
3,32 % 1,62 % 2,36 % 2,89 %
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Formelle und informelle Pflege 2050Pflegeanspruch
Nur informelle
Pflege
Ambulante Pflege
Stationäre Pflege
ambulante Pflege vgl. Basisszenario
Deutschland 0 2.065 1.055 223 %
Spanien 0 1.715 340 492 %
Italien 0 2.685 645 98 %
Großbritannien 0 1.735 950 79 %
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Langzeitpflegekosten in % des BIPE
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Schlussfolgerungen
• Senkung informeller Pflege wird in jedem Fall stattfinden
• Ausbau des ambulanten und stationären Bereichs muss stattfinden
• besonders der Ausbau des ambulanten Sektors wird Kosten erhöhen
• Verbesserung und Erweiterung der Pflegeberufe nötig
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