5
latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu- blizität des Minarettplakats geschickt für ihre Zwecke. Und persifliert mit der verän- derten Kopie das Original. ZÜRICH - Da ist der Alternativen Lis- te ein kleiner Geniestreich gelungen. Das müssen selbst eingefleischte Be- ftirworter des Minarettverbotes ein- räumen wenn sie das clever abgeän- derte Plakat der AL aus werbetech- nischer Sicht beurteilen. Die Kopie erinnert sofort an das Original, das innert kürzester Zeit eine Publizität sondergleichen erreicht hat. Die AL benutzt nun diese Publizität, pfropft dem Plakat aber ihre eigene Botschaft auf und verspottet gleichzeitig das Original. Aus den schwarzen Mina- retten werden richtige Raketen, und die finstere Burkaträgerin verwandelt sich in einen pfiffigen Älpler mit dem VP-Markenzeichen, dem Sünneli, Der Schriftzug Stopp bleibt derselbe, nur bezieht er sich nicht auf Minarette, sondern - ganz im Sinne der AL - die Ausfuhr von Kriegsmaterial. Geistiger Vater der Persiflage ist der Zürcher AL-Gemeinderat iklaus Scherr. Der 65-Jährige hatte die Idee, zwei junge AL-Grafiker setzten sie perfekt um. Ab 2. November sollen die Plakate (Weltformat) in Zürich, Winterthur und Schaffhausen hängen. Das ist laut Scherr nur möglich dank Spenden. Das Plakat sei so gut ange- kommen, dass bis jetzt schon 18000 Franken zusammengekommen seien. «Wir wollten zeigen, dass man auch mit Humor Politik machen kann,» Scherr ist gegen ein Verbot des Mina- rettplakates. Wenn schon hätte man die Initiative als diskriminierend ver- bieten müssen, findet er. Urheberrecht verletzt? Was, wenn die Beftirworter des Mi- narettverbots nun wegen Urheber- rechtsverletzung klagen? Das Ri iko bestehe, dass die SVP per superprofi- sorische Verfügung mit dem Begehren durchkomme das Sünneli abdecken zum Verbot von KrIegsmaterIal- Exporten AJ.- NIerTa~•••••••• zu lassen. Die SVP werde sich aber hüten, dies zu verlangen, weil sie sich lächerlich machen würde. Sie könne doch nicht gegen ein Verbot ihres Pla- kates eintreten, gleichzeitig aber ein Verbot oder Teilverbot des Konkur- renzplakates verlangen. (tsc)

latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats · latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakats geschickt

  • Upload
    others

  • View
    16

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats · latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakats geschickt

latJ)bk ~5/10/2.oag

Clevere Persiflage des MinarettplakatsDie AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakatsgeschickt für ihre Zwecke.Und persifliert mit der verän-derten Kopie das Original.

ZÜRICH - Da ist der Alternativen Lis-te ein kleiner Geniestreich gelungen.Das müssen selbst eingefleischte Be-ftirworter des Minarettverbotes ein-räumen wenn sie das clever abgeän-derte Plakat der AL aus werbetech-nischer Sicht beurteilen. Die Kopieerinnert sofort an das Original, dasinnert kürzester Zeit eine Publizitätsondergleichen erreicht hat. Die ALbenutzt nun diese Publizität, pfropftdem Plakat aber ihre eigene Botschaftauf und verspottet gleichzeitig dasOriginal. Aus den schwarzen Mina-retten werden richtige Raketen, unddie finstere Burkaträgerin verwandeltsich in einen pfiffigen Älpler mit demVP-Markenzeichen, dem Sünneli,

Der Schriftzug Stopp bleibt derselbe,nur bezieht er sich nicht auf Minarette,

sondern - ganz im Sinne der AL - dieAusfuhr von Kriegsmaterial.

Geistiger Vater der Persiflage istder Zürcher AL-Gemeinderat iklausScherr. Der 65-Jährige hatte die Idee,zwei junge AL-Grafiker setzten sieperfekt um. Ab 2. November sollendie Plakate (Weltformat) in Zürich,Winterthur und Schaffhausen hängen.Das ist laut Scherr nur möglich dankSpenden. Das Plakat sei so gut ange-kommen, dass bis jetzt schon 18000Franken zusammengekommen seien.«Wir wollten zeigen, dass man auchmit Humor Politik machen kann,»Scherr ist gegen ein Verbot des Mina-rettplakates. Wenn schon hätte mandie Initiative als diskriminierend ver-bieten müssen, findet er.

Urheberrecht verletzt?Was, wenn die Beftirworter des Mi-narettverbots nun wegen Urheber-rechtsverletzung klagen? Das Ri ikobestehe, dass die SVP per superprofi-sorische Verfügung mit dem Begehrendurchkomme das Sünneli abdecken

zum Verbotvon KrIegsmaterIal-Exporten AJ.-

NIerTa~••••••••

zu lassen. Die SVP werde sich aberhüten, dies zu verlangen, weil sie sichlächerlich machen würde. Sie könnedoch nicht gegen ein Verbot ihres Pla-kates eintreten, gleichzeitig aber einVerbot oder Teilverbot des Konkur-renzplakates verlangen. (tsc)

Page 2: latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats · latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakats geschickt

Alternative Liste

zum Verbotvon Kriegsmaterial-Exporten •

(zvg)

Provokation gegen ProvokationIn Zürich und Winterthur will die Alter- wird das Poster «Ja zum Verbot vonnative Liste einen Gegenpol zum umstrit- Kriegsmaterialien» ausgehängt. Die Parteitenen Anti-Minarett-Plakat setzen: Dort hat dafür 17000 Franken gesammelt. (zl)

Page 3: latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats · latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakats geschickt

Die linke Antwort aufdas Minarett-Plakat

Zürich - Mit einer Persiflage des Mina-rett-Plakats wirbt die Alternative Liste(AL) für das Verbot von Kriegsmaterial-Exporten. Aus den Minaretten wurdenechte Raketen. Und anstelle der düsterdreinblickenden Frau in der Burka stehtein zeuselnder Sennenknabe. Blond ge-lockt, zu allem entschlossen und - alskleiner Gag - auf der Heldenbrust dasSVP-Sünneli.

Das AL-Plakat entspricht grafischgenau dem Minarett-Plakat. Einzige Aus-nahme: An der der Rakete brennt dieLunte bereits. Zweiter kleiner Scherz,den man fast nur mit der Lupe sieht: Aufeinem Raketenflügel steht winzig«Schweizer Qualität». Übers Wochen-ende hat die Alternative Liste Zürich

zum Verbotvon KriegsmaterIal-ExportenAI.-

AhMtatNO ÜIlO

mit einer spontanen E-Mail-Aktion17000 Franken gesammelt. Das Plakatwird in Weltformat gedruckt und ab2. November in den Städten Zürich, Win-terthur und Schaffhausen aufgehängt.Die Plakatplätze sind bereits gebucht.

AL-Gemeinderat Niklaus Scherr sagt:«Wir verstehen unsere Aktion als einenVersuch, auf die dumpfe Islamophobieder Minarett-Gegner und ihr geistigesPyromanentum mit freundeidgenössi-schem Humor statt mit bärbeissigenVerboten zu reagieren.» (rba)

Page 4: latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats · latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakats geschickt

Ü]J1I1(()/fcrler 2&1u1A..rHOla~

DaskarikiertePlakatderAL.

Karikatur desMinareH-PlakatsZÜRICH. Während vier Wo-chen wirbt die AlternativeListe in Zürich und Winter-thur für das Verbot von Kriegs-material-Exporten - mit einerKarikatur des Minarett-Pla-kates. Auf dem Plakat prangenRaketen statt Minarette undein Sennenjunge statt eine ineine Burka gehüllte Frau. AL-Präsident Niklaus Scherr"Wir wollen den fundamen-talistisch -dumpfen Plakatstilder Minarett-Gegner ein we-nig auf die Schippe nehmen»

ZÜRICParodIeaafSVP-PlaJmlDIe Alternative Listeverh6hnt das MIna-rett-Plakat und ver-passt Ihrer eigenenKampagne densel-ben Look. Im Absttm-mungskampf gegenKrlegsmaterlal-Ex-porte zündet ein Eid-genosse Raketen aufdem Schweizer Kreuzan. DIe Abstimmungfindet am 29. Novem.berstatt.

Nachrichten

Das Altemativ-Plakat

Sieht man sich die Bericht-erstattung zur kommendenVolksabstimmung an, be-herrscht einThema die Medi-en: Minarettverbot und Burka-Plakat. Diesen Rummel willdie Alternative Liste Zürich(AL) nutzen, um mit einemeigenen Sujet für die Initiative«Verbot von Kriegsmaterial-Exporten» zu werben. Aller-dings wurden in der cleverenVerspottung des umstrittenenSVP-Plakates aus Minarettenstartbereite Raketen und dieBurka-tragende Frau hat sichin ein Sennenbüebli mit SVP-Sünneli verwandelt, das Feu-er an die Geschosse legt. Da-zu der Zürcher Al-Gemeinde-rat Niklaus Scherr: «Es wareine spontane Idee, die offen-bar den Nerv jener Leute ge-troffen hat, die sich über dieislamophoben Minarett-Geg-ner ärqerten.» Um Druck undAushang der von zwei jungenGrafikern entworfenen Wer-bung finanzieren zu können,habe die AL E-Mails an rund100 Personen verschickt.Scherr: «Nach drei Stundenhatten wir 5000 Franken, mitt-lerweile stehen wir bei gut18000.» Damit sei der Aus-hang in den Städten Zürichund Winterthur gesichert.Die entsprechenden Plätzesind bereits gebucht. (MRE)

Die RetourkutscheDie Alternative Liste (AL)schiesst zurück: Sie hat dasAnti-Minarett-Plakat umge-staltet und verwendet esim Kampf für das Verbot vonKriegsmaterialexporten.

Page 5: latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats · latJ)bk ~5/10/2.oag Clevere Persiflage des Minarettplakats Die AL nutzt die grosse Pu-blizität des Minarettplakats geschickt

zum Verbotvon Kriegsmaterial-Exporten AI.:

Attemah'ole Lste

Waffenach dem die Anti-Minarett-Werbung un-

terde sen gratis im redaktionellen Teil wohlaller Zeitungen zu sehen war, die sie nichtabdrucken wollen, hat die Alternative ListeZürich (AL) sich «ent chi eden, das Motiv derMinarett-GegnerInnen pieleri eh zu per i-flieren, um auf die ebenso wichtige Vorlagehinzuwei en, die am 29. November zur Ab-timmung kommt, die GSoA-Initiative für

ein Verbot von Kriegsrnaterialexporten», wiesie am 14. Oktober mitteilte. Das Plakat (sie-he Bild) wird in Weltformat in Zürich undWinterthur aufgehängt. Die AL versteht dieAktion «al einen Versuch, auf die dumpfeI lamophobie der Minarett-Gegner und ihrgeistiges Pyromanentum mit freundeidgenö -si chem Humor statt mit bärbeissigen Verbo-ten zu reagieren.»Da chlagcn die WaffengegnerInnen die mitWaffen werbenden MinarettgegnerInnendoch glatt mit deren eigenen Waffen: Bleibtnur zu hoffen, dass die AL nun ni ht eineKlage de ennechäppiverein Toggenburgam Hals hat ... nie.