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Inhalt Seite Das Leben genießen – trotz Krebs? 2 Innovative Krebstherapie – keine Frage des Alters 3 Darmkrebs stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken 3 Kontakt halten via Internet – Selbsthilfe einmal anders 4 Krebsmedizin auf alternativen Wegen 7 „Am Ende des Weges geht es weiter“ 8 1 – © Deutsches Krebsforschungszentrum, 2 – © sculpies - Fotolia.com Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Lebens wege Ausgabe 41 · April 2011 Sterberate an Krebs ist rückläufig Positive Entwicklung vor allem beim Darm- und beim Brustkrebs Um rund sieben Prozent ist die Rate der Männer und um rund sechs Prozent die Rate der Frauen, die in Europa an einer Krebserkrankung versterben, zurückgegangen. (2) Centrum (UCC) statt, ist kosten- los und es ist keine ärztliche Überweisung notwendig. Das Angebot ersetzt jedoch nicht das individuelle ärztliche Bera- tungsgespräch, wie der KID aus- drücklich bekannt gab. Der KID ist eine Einrichtung des Deutschen Krebsforschungs- zentrums in Heidelberg. Er bietet Krebspatienten und ihren Ange- hörigen allgemein verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen rund um Fragen zu Krebserkrankungen. Telefo- nisch ist der KID täglich von 8 bis 20 Uhr zu erreichen unter 0800- 4203040. Telefonische Anfra- gen von Bürgern aus den neu- en Bundesländern werden auto- matisch nach Dresden weiter ge- leitet. Dort wurde vor einem Jahr die bundesweit erste Außenstel- le der Organisation eingerich- tet. Tumore im Kopf-Hals-Bereich nehmen bereits seit Jahren an Häufigkeit zu. Das gilt vor allem für das Rachenkarzinom, wäh- rend die Häufigkeitszahlen beim Kehlkopfkrebs annähernd sta- bil bleiben. „Krebserkrankun- gen in der Kopf-Hals-Region ste- hen inzwischen an fünfter Stelle der häufigsten Tumore des Man- nes“, berichtet Professor Dr. And- reas Dietz aus Leipzig. Lange Zeit wurden hierfür vor allem ein ho- her Alkoholkonsum, das Rauchen sowie eine schlechte Mundhygi- ene verantwortlich gemacht. In- zwischen aber ist klar, dass nicht selten auch Viren Auslöser ins- besondere von Tumoren des Ra- chenraums sind. „Es handelt sich dabei vor allem um die so ge- nannten humanen Papillomavi- ren, kurz auch HPV genannt“, be- richtet der Krebsmediziner. Doch nicht nur bei der Er- forschung der Krankheitsursa- chen gibt es Neuerungen, son- dern auch bei der Behandlung sind Fortschritte zu verzeich- nen. „Auch wenn heutzutage die Operation die wichtigste Waf- Häufiger Tumore in der Rachenregion Viren als Ursache von Kopf-Hals-Tumoren lange verkannt fe gegen Kopf-Hals-Tumore ist, haben sich die Gesamtkonzep- te der therapeutischen Strategi- en verändert“, erklärt Professor Dietz. Während die Krebsmedi- ziner bislang fast ausschließlich auf die Operation sowie die Che- mo- und die Strahlentherapie ge- setzt haben, gewinnen nunmehr Antikörper an Bedeutung. Mit diesen lassen sich gezielt Wachs- tumsfaktoren blockieren. „Da- mit können wir das Fortschrei- ten der Tumore bremsen“, sagt Professor Dietz. Laufende Studi- en müssen nach seinen Worten nun klären, wie die Kombinati- on der einzelnen Komponenten in neuen Konzepten das Über- leben der Patienten verbessern kann, da bisher immer noch je- der zweite Betroffene an den Fol- gen der Erkrankung verstirbt. Dennoch werden in diesem Jahr europaweit rund 1,3 Millionen Menschen durch eine Krebser- krankung zu Tode kommen, pro- gnostizieren die bei der Studie federführenden Wissenschaft- ler der Universitäten in Mailand und Lausanne. Sie errechneten zugleich, dass damit aber im Ver- gleich zu 2007 in Europa immer- hin sieben Prozent weniger Män- ner und sechs Prozent weniger Frauen ihr Leben aufgrund einer Krebserkrankung verlieren. In Europa hat die Rate der Men- schen, die an Krebs versterben, seit den späten 80er-Jahren abge- nommen. Diese Entwicklung ist al- lerdings nicht bei allen Tumorarten gleichermaßen zu beobachten: Rückläufig sind vor allem die To- desraten beim Brustkrebs, was die Wissenschaftler eindeutig auf bes- sere Heilungserfolge zurückfüh- ren. Außerdem wurden bei Frauen wie auch Männern deutlich we- niger Todesfälle durch Darmkrebs verzeichnet. Das ist das Ergebnis einer Analyse auf Basis der Krebs- todesraten der vergangenen 40 Jahre in 27 europäischen Natio- nen, das aktuell im Fachblatt „An- nals of Oncology“ veröffentlicht wurde. Nicht einheitlich bei Mann und Frau ist die Entwicklung beim Lungenkrebs. So nehmen die To- desraten bei den Männern leicht ab, bei den Frauen allerdings wei- terhin zu. Übungen zur Atemtherapie Aufrichten der Wirbelsäule: Setzen Sie sich auf einen Hocker oder Stuhl mit nach innen gedrehten Armen: Neigen Sie sich so nach vorne, dass der Rücken ganz rund wird. Zwei bis drei Atem- züge in dieser Position verharren, dann die Arme nach außen dre- hen, sich aufrichten und die Schultern bewusst nach unten zie- hen. Bei den nächsten zwei bis drei Atemzügen sollten Ihre Arme in Richtung der Füße streben. Atmen Sie ruhig weiter und führen die Übung mehrfach in beide Richtungen aus. Krebsinformationsdienst richtet Sprechstunde ein Krebspatienten in der Region Dresden können sich beim Krebs- informationsdienst (KID) nicht nur telefonisch, sondern jetzt auch in einem persönlichen Ge- spräch informieren. Die „persön- liche Sprechstunde“ findet von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr am Universitäts Krebs- Über Möglichkeiten der Atemtherapie informiert eine neue Bro- schüre (siehe Seite 5). Hier ein Beispiel: (1)

Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 41

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Ausgabe 41, April 2011 der Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatieten und ihre Angehörigen

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Inhalt

SeiteDas Leben genießen – trotz Krebs? 2

Innovative Krebstherapie – keine Frage des Alters 3

Darmkrebs stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken 3

Kontakt halten via Internet – Selbsthilfe einmal anders 4

Krebsmedizin auf alternativen Wegen 7

„Am Ende des Weges geht es weiter“ 8 1 – © Deutsches Krebsforschungszentrum, 2 – © sculpies - Fotolia.com

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Lebenswegekostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum

Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!Mitnehmen!

Ausgabe 41 · April 2011

Sterberate an Krebs ist rückläufi gPositive Entwicklung vor allem beim Darm- und beim Brustkrebs

Um rund sieben Prozent ist die Rate der Männer und um rund sechs Prozent die Rate der Frauen, die in Europa an einer Krebserkrankung versterben, zurückgegangen. (2)

Centrum (UCC) statt, ist kosten-los und es ist keine ärztliche Überweisung notwendig. Das Angebot ersetzt jedoch nicht das individuelle ärztliche Bera-tungsgespräch, wie der KID aus-drücklich bekannt gab.

Der KID ist eine Einrichtung des Deutschen Krebsforschungs-zentrums in Heidelberg. Er bietet Krebspatienten und ihren Ange-hörigen allgemein verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen rund um Fragen zu Krebserkrankungen. Telefo-nisch ist der KID täglich von 8 bis 20 Uhr zu erreichen unter 0800-4203040. Telefonische Anfra-gen von Bürgern aus den neu-en Bundesländern werden auto-matisch nach Dresden weiter ge-leitet. Dort wurde vor einem Jahr die bundesweit erste Außenstel-le der Organisation eingerich-tet.

Tumore im Kopf-Hals-Bereich nehmen bereits seit Jahren an Häufi gkeit zu. Das gilt vor allem für das Rachenkarzinom, wäh-rend die Häufi gkeitszahlen beim Kehlkopfkrebs annähernd sta-bil bleiben. „Krebserkrankun-gen in der Kopf-Hals-Region ste-

hen inzwischen an fünfter Stelle der häufi gsten Tumore des Man-nes“, berichtet Professor Dr. And-reas Dietz aus Leipzig. Lange Zeit wurden hierfür vor allem ein ho-her Alkoholkonsum, das Rauchen sowie eine schlechte Mundhygi-ene verantwortlich gemacht. In-zwischen aber ist klar, dass nicht selten auch Viren Auslöser ins-besondere von Tumoren des Ra-chenraums sind. „Es handelt sich dabei vor allem um die so ge-nannten humanen Papillomavi-ren, kurz auch HPV genannt“, be-richtet der Krebsmediziner.

Doch nicht nur bei der Er-forschung der Krankheitsursa-chen gibt es Neuerungen, son-dern auch bei der Behandlung sind Fortschritte zu verzeich-nen. „Auch wenn heutzutage die Operation die wichtigste Waf-

Häufi ger Tumore in der Rachenregion Viren als Ursache von Kopf-Hals-Tumoren lange verkannt

fe gegen Kopf-Hals-Tumore ist, haben sich die Gesamtkonzep-te der therapeutischen Strategi-en verändert“, erklärt Professor Dietz. Während die Krebsmedi-ziner bislang fast ausschließlich auf die Operation sowie die Che-mo- und die Strahlentherapie ge-setzt haben, gewinnen nunmehr Antikörper an Bedeutung. Mit diesen lassen sich gezielt Wachs-tumsfaktoren blockieren. „Da-mit können wir das Fortschrei-ten der Tumore bremsen“, sagt Professor Dietz. Laufende Studi-en müssen nach seinen Worten nun klären, wie die Kombinati-on der einzelnen Komponenten in neuen Konzepten das Über-leben der Patienten verbessern kann, da bisher immer noch je-der zweite Betroffene an den Fol-gen der Erkrankung verstirbt.

Dennoch werden in diesem Jahr europaweit rund 1,3 Millionen Menschen durch eine Krebser-krankung zu Tode kommen, pro-gnostizieren die bei der Studie federführenden Wissenschaft-ler der Universitäten in Mailand

und Lausanne. Sie errechneten zugleich, dass damit aber im Ver-gleich zu 2007 in Europa immer-hin sieben Prozent weniger Män-ner und sechs Prozent weniger Frauen ihr Leben aufgrund einer Krebserkrankung verlieren.

In Europa hat die Rate der Men-schen, die an Krebs versterben, seit den späten 80er-Jahren abge-nommen. Diese Entwicklung ist al-lerdings nicht bei allen Tumorarten gleichermaßen zu beobachten: Rückläufi g sind vor allem die To-desraten beim Brustkrebs, was die Wissenschaftler eindeutig auf bes-sere Heilungserfolge zurückfüh-ren. Außerdem wurden bei Frauen wie auch Männern deutlich we-niger Todesfälle durch Darmkrebs verzeichnet. Das ist das Ergebnis einer Analyse auf Basis der Krebs-todesraten der vergangenen 40 Jahre in 27 europäischen Natio-nen, das aktuell im Fachblatt „An-nals of Oncology“ veröffentlicht wurde. Nicht einheitlich bei Mann und Frau ist die Entwicklung beim Lungenkrebs. So nehmen die To-desraten bei den Männern leicht ab, bei den Frauen allerdings wei-terhin zu.

Übungen zur Atemtherapie

Aufrichten der Wirbelsäule: Setzen Sie sich auf einen Hocker oder Stuhl mit nach innen gedrehten Armen: Neigen Sie sich so nach vorne, dass der Rücken ganz rund wird. Zwei bis drei Atem-züge in dieser Position verharren, dann die Arme nach außen dre-hen, sich aufrichten und die Schultern bewusst nach unten zie-hen. Bei den nächsten zwei bis drei Atemzügen sollten Ihre Arme in Richtung der Füße streben. Atmen Sie ruhig weiter und führen die Übung mehrfach in beide Richtungen aus.

Krebsinformationsdienst richtet Sprechstunde ein

Krebspatienten in der Region Dresden können sich beim Krebs-informationsdienst (KID) nicht nur telefonisch, sondern jetzt auch in einem persönlichen Ge-spräch informieren. Die „persön-liche Sprechstunde“ fi ndet von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr am Universitäts Krebs-

Über Möglichkeiten der Atemtherapie informiert eine neue Bro-schüre (siehe Seite 5). Hier ein Beispiel:

(1)

3 – © Patrizia Tilly - Fotolia.com

2 Lebenswege

lich, dass Arzt und Patient gemein-sam eine Entscheidung treffen, die den individuellen Bedürfnissen des Patienten entspricht.

Was können Patienten selbst tun, um ein Höchstmaß an Le-bensqualität trotz Krebs und Krebstherapie zu erhalten?Es ist wichtig, dass die Patienten sich über ihre Erkrankung und die geplanten Behandlungsmaß-nahmen gut informieren. Denn wenn sie konkret verstehen, was genau geschieht und was ge-plant ist, werden sie sich dem Tu-mor und auch der Medizin nicht hilfl os ausgeliefert fühlen. Da-bei kann es sehr hilfreich sein, Unterstützung bei der Bewälti-gung der Krankheit und ihrer Fol-gen durch einen speziell geschul-ten Psychoonkologen zu suchen. Krebspatienten sollten sich zu-dem bemühen, sich nicht sozial zu isolieren, sondern aktiv am Le-ben teilzunehmen. Was das kon-kret bedeutet und was dabei mit einem Plus an Lebensqualität ver-bunden ist, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Es kann für den einen bedeuten, einen Ein-kaufsbummel zu machen, für den anderen jedoch, eine Stun-de im Wald spazieren zu gehen. Wichtig ist, dass die Betreffenden selbst versuchen, ihr Leben wie-der in die Hand zu nehmen, wenn möglich, wieder körperlich und sogar sportlich aktiv zu werden und sich um eine ausgeglichene Lebensweise zu bemühen.

Herr Dr. Al-Batran, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Patienten Monate und zum Teil Jahre mit der Erkrankung leben und die Krebserkrankung ist in vielen Bereichen auf dem besten Wege, zu einer chronischen Er-krankung zu werden. Dem müs-sen wir Rechnung tragen, indem wir die Behandlung so gestalten, dass sie auch auf längere Sicht für den Patienten gut zu tolerieren ist und sein normales Leben mög-lichst nicht beeinträchtigt.

Aber wer bestimmt, was kon-kret Lebensqualität im Einzel-fall bedeutet?Das kann selbstverständlich nur der Patient selbst bestimmen. Er muss letztlich zusammen mit seinem Arzt die Richtlinien für die Behand-

lung vorgeben und dabei muss ge-nau besprochen werden, welche Behandlungsform in Frage kommt und welche möglicherweise nicht. Dazu gehört dann auch, dass der Arzt den jeweiligen Patienten da-rüber informiert, was die Behand-lung für ihn bedeutet, inwieweit er davon wahrscheinlich profi tieren wird, aber auch welche möglichen Begleiteffekte damit verbunden sein werden. Nur dann ist es mög-

Das Leben genießen – trotz Krebs?

Interview mit Privatdozent Dr. Salah-Eddin Al-Batran, Krankenhaus Nordwest, Frankfurt

Die Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen haben sich in den vergangenen Jahren erheblich gebessert und so man-cher Tumor ist auf bestem Wege, zu einer chronischen Erkrankung zu werden. Doch wie lebt man auf lange Sicht mit dem Gedan-

ken, krebskrank zu sein und nicht defi nitiv geheilt werden zu kön-nen? Was muss passieren, da-mit Krebspatienten mit einem ho-hen Maß an Lebensqualität ihr Leben fortführen können? War-um Fragen zur Lebensqualität bei Krebspatienten so wichtig sind, erläutert Privatdozent Dr. Salah-Eddin Al-Batran in einem Inter-view. Dr. Al-Batran ist Leiter des Institutes für Klinische Forschung (IKF) am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt und Leiter der Ar-beitsgruppe „Lebensqualität“ der Arbeitsgemeinschaft Internisti-sche Onkologie (AIO) in der Deut-schen Krebsgesellschaft.

Herr Dr. Al-Batran, was bedeu-tet der Begriff Lebensqualität im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung?Bei der Behandlung von Krebser-krankungen stand lange das Ziel im Vordergrund, möglichst den Krebs zu heilen. Wir haben dabei Therapieverfahren eingesetzt, die zum Teil recht radikal gegen den Tumor vorgegangen sind, für die betreffenden Patienten aber äu-ßerst belastend waren. Zuneh-mend ist es einerseits gelungen, die Behandlungsverfahren – sei es die Operation, die Bestrahlung wie auch die Chemotherapie – so weiter zu entwickeln, dass sie

weniger belastend sind und an-dererseits Behandlungen zu eta-blieren, die die Nebenwirkungen, wie etwa die Übelkeit unter ei-ner Chemotherapie, effektiv min-dern. Nach wie vor bleibt die Hei-lung selbstverständlich das obers-te Ziel bei der Krebsbehandlung.

Wir lernen aber zunehmend, dass wir die Behandlung schonen-der gestalten können, ohne da-bei Heilungschancen aufzuge-ben. Für die betreffenden Patien-ten bedeutet das, dass sie mehr Lebensqualität behalten.

Wieso rückt das Thema mehr und mehr in den Fokus der Krebsmediziner?Dank der modernen Krebsmedi-zin haben sich nicht nur die Hei-lungschancen bei vielen Tumoren verbessert, sondern auch die Le-benszeiten bei Patienten verlän-gert, die nicht defi nitiv geheilt werden können. Es ist heutzu-tage bei verschiedenen Tumoren keine Seltenheit mehr, dass die

Privatdozent Dr. Salah-Eddin Al Batran, Frankfurt

Starker Gewichtsverlust ver-schlechtert die Heilungschan-cen von Krebspatienten. Wie es zu der Auszehrung (Kach-exie) kommt und welche Bo-tenstoffe das Signal zum Ab-bau von Fett- und Muskelge-webe im Körper geben, wird von Forschern am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg untersucht. Die Wissenschaftler hoffen, durch das von der Deutschen Krebs-hilfe geförderte Projekt die so genannte Tumorkachexie bes-ser zu verstehen und Möglich-keiten zur Behandlung entwi-ckeln zu können, um so die Heilungschancen von Krebspa-tienten zu verbessern.

Ein erhöhtes Krebsrisiko ha-ben Frauen, wenn sie täglich ein Glas Wein oder ein Glas Bier trinken. Das hat die „Milli-on Women Study“ ergeben, in der knapp 1,3 Millionen Frau-en sieben Jahre lang beob-achtet wurden. Der regelmä-ßige Alkoholkonsum scheint demnach vor allem das Risiko für einen Krebs im Mund-Ra-chenbereich zu steigern, aber ebenfalls das Risiko, an einem Brustkrebs, Leberkrebs, Darm-krebs sowie einem Speiseröh-renkrebs zu erkranken.

Auf ihr Herz achten müssen Krebspatienten nach einer tra-ditionellen Chemo- und/oder Strahlentherapie. Denn die-se können das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen stei-gern. Das gilt vor allem für Menschen, die bereits in jun-gen Jahren an Krebs erkrank-ten, wie eine aktuelle Unter-suchung von mehr als 14.000 ehemaligen Krebspatienten er-geben hat, die vor dem 21. Le-bensjahr an Krebs erkrankten und als geheilt galten. Die Stu-die zeigt, dass das Risiko für eine Herzerkrankung infolge der Chemo- oder Strahlen-therapie bis zu 30 Jahre nach der Diagnose Krebs höher als bei Menschen ohne vorherige Krebsbehandlung ist.

Meldungen

Anders als bei verschiedenen anderen Tumorarten steigt beim Krebs der Bauchspeicheldrüse die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen bei Männern wie auch Frauen weiter stetig an.

Bei der Behandlung von Krebserkrankungen wird zunehmend auch darauf geachtet, dass die Betreffenden die geschenkten Lebensjahre mit guter Lebensqualität erleben können. (3)

Wird ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse festgestellt, so empfi ehlt sich die Behand-lung in einem auf diese Krebs-erkrankung spezialisierten Zen-trum. In Deutschland gibt es bereits eine Reihe von Spezial-kliniken, die so genannten Pan-kreaszentren. Wo sie zu fi nden

Pankreaskarzinom informiert. Er ist Teil der gleichnamigen In-formationskampagne und kann kostenfrei bestellt werden über die Internetseite der Initiative www.aus-der-mitte.de.

sind und welche Beson-derheiten die einzelnen Kliniken aufweisen, be-schreiben die zukünftigen News-letter „Aus der Mitte – Diagno-se Bauspeicheldrüsenkrebs“. Es handelt sich um einen Online-Dienst, der regelmäßig über ver-schiedenste Themen rund um das

Pankreaszentren in Deutschland

„Die moderne Krebstherapie nimmt mehr Rücksicht auf die Lebensqualität.“

4 – Pitpia

3Lebenswege

Auch ältere Krebspatienten profi tieren von den Fortschritten bei der Krebstherapie. Es gibt im Allgemeinen keinen Grund dafür, ihnen mo-derne Krebsmedikamente vorzuenthalten. (4)

Zum zehnten Mal stand in diesem Jahr der Monat März im Zeichen des Darm-krebses. In sehr vielen Aktionen und Kampagnen wurde dabei unter dem Motto „Familie und Verantwortung“ bundesweit auf diese Krebserkrankung aufmerk-sam gemacht. „Wir brauchen ein Bewusstsein dafür, dass prak-tisch jeder Darmkrebs bekommen kann“, betonte Bundesministerin Kristina Schröder, die die Schirm-herrschaft für den diesjährigen Aktionsmonat, den die Felix Bur-da Stiftung ausgerufen hat, über-nommen hatte.

Der Aktionsmonat trug der Tatsache Rechnung, dass jähr-lich in Deutschland rund 27.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung versterben.

Die modernen Behandlungsstra-tegien sind bei älteren Krebspati-enten ebenso effektiv wie bei jün-geren Menschen mit Krebs. Das belegt eine Zusammenschau (Me-taanalyse) der vorliegenden Stu-diendaten beim fortgeschrittenen Darm- sowie beim Bauchspeichel-

Darmkrebs stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken

Viele Aktionen im Darmkrebsmonat März

Innovative Krebstherapie – keine Frage des Alters

Gleichzeitig sollte die Bevölke-rung motiviert werden, an den Krebsfrüherkennungsuntersuchun-gen teilzunehmen, um so den Tu-mor oder seine Vorstufen frühzei-tig erkennen und entfernen zu können.

Was es bedeutet, an Darm-krebs zu erkranken, lässt sich gut

drüsenkrebs. Geprüft wurden bei-spielsweise die Effekte eines Hemm-stoffs der Bildung neuer Blutgefä-ße, die den Tumor versorgen. So-wohl bei den 65-bis 70jährigen Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs wie auch bei den Pati-enten über 70 Jahren ergaben sich

anhand der Filmdokumentation „Mein Weg mit Darmkrebs“ im Internet unter der Webadresse www.darmkrebszentrale.de ver-folgen. Dort schildert ein Darm-krebspatient in zwölf Episoden sein Leben mit Darmkrebs von der Diagnose über die Behand-lung und die Nachsorge bis hin

durch die Behandlung eindeutige Überlebensvorteile. Jüngere wie auch ältere Patienten profi tier-ten dabei gleichermaßen von der Gabe des Hemmstoffs der Gefäß-bildung.

Ein ähnliches Bild ergab die gemeinsame Analyse der Daten zum Bauchspeicheldrüsenkrebs. Erhielten die Patienten zu der üb-lichen Chemotherapie ein mo-dernes innovatives Krebsmedika-ment, so schlug sich das ebenfalls in Überlebensvorteilen nieder. Diese waren altersunabhängig, also bei älteren und alten Patien-ten ebenso ausgeprägt wie bei jungen Menschen. Somit gibt es aus medizinischer Sicht keine Be-rechtigung, älteren Krebspatien-ten mit gutem allgemeinem Ge-sundheitszustand eine solche mo-derne Behandlung zu versagen. Immerhin sind etwa zwei Drittel der Darmkrebspatienten älter als 65 Jahre und insgesamt sind rund 40 Prozent der Krebspatienten äl-ter als 75 Jahre.

Einen Tumor, der insgesamt sehr selten ist, stellt das Nebennie-renkarzinom dar. Rund 80 bis 100 Menschen erkranken pro Jahr in Deutschland an dieser Krebserkrankung, die sich in den Nebennieren bildet, also in den zwei kleinen Hormondrüsen direkt oberhalb der Nieren. Sie sind an der Regulation des Wasser-, Mineral-stoff- und Kohlenhydrat-Haushaltes beteiligt und pro-duzieren Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin, die maßgeblichen Botenstoffe des sympathischen Nervensystems.

Rund 300 Menschen leben derzeit Schätzungen zufolge in Deutschland mit einem Nebennierenkrebs. Das erklärt, warum es nur wenige Zentren gibt, die sich auf die Behandlung dieses sel-tenen Tumors spezialisiert haben. Die Universitätsklinik in Würz-burg gehört dazu, ebenso die Universitätsklinik in Dresden sowie die Medizinische Klinik Innenstadt der Universität München, die ein europaweites Forschungsprojekt zum Nebennierenkrebs koor-diniert.

Untersucht werden sollen dabei vor allem die molekularen und genetischen Marker der Erkrankung, die in aller Regel besonders bösartig verläuft. Nach der operativen Entfernung bildet sich bei 80 Prozent der Betroffenen der Tumor erneut. Die Erkrankung wird zudem oft erst vergleichsweise spät entdeckt. Es erkranken vorwiegend junge Erwachsene, wobei der Tumor sogar schon im Kindesalter auftreten kann. Die Forscher hoffen, anhand neuer Forschungsdaten spezielle, auf die individuelle Erkrankung zuge-schnittene Behandlungsformen entwickeln zu können.

Während des Darmkrebsmonats März wurden in ganz Deutschland viele Informationsveranstaltungen zum Thema Darmkrebs durchge-führt. In Zusammenarbeit mit der Felix Burda Stiftung machen sich auch Prominente wie Annette Frier und Markus Maria Profi tlich für mehr öffentliches Bewusstsein in Sachen Darmkrebs stark und wer-ben insbesondere für die Teilnahme an den Darmkrebsvorsorgeunter-suchungen.

Zum zehnten Mal stand in diesem Jahr der Monat März im Zeichen des Darm-

Darmkrebsmonat

März

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Darmkrebs ist zu 100 % heilbar, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Deshalb geht auch Annette Frierzur Vorsorge. Die tut nicht weh, dauert nur 20 Minuten und peinlich ist es auch nicht. Mehr Informationen unter www.felix-burda-stiftung.de

SPASS AUF.SPASS AUF.HÖRT BEI MIR DERHÖRT BEI MIR DERWENN ES UM DARMKREBS GEHT,

Danni Lowinski alias Annette Frier, Schauspielerin

Krebs der Nebennieren – ein Tumor eher junger Menschen

Serie seltene Tumore

zu seiner Rückkehr in den Alltag. Auf der Webseite fi nden sich wei-tere Informationen rund um den Darmkrebs und es gibt Hinweise auf Informationsveranstaltungen sowie die Möglichkeit, direkt In-formationsmaterial zu der Erkran-kung zu bestellen.

Im Darmkrebsmonat März wur-de zudem eine neue Themenrei-he für Patienten und Angehöri-ge gestartet, bei der jeden Monat ein bestimmter Aspekt zum The-ma Darmkrebs in kurzen Filmbei-trägen aus verschiedenen Blick-winkeln aufgearbeitet wird.

Einen Tumor, der insgesamt sehr

Krebserkrankung, die sich in den Nebennieren bildet, also in den zwei kleinen Hormondrüsen direkt oberhalb der Nieren. Sie sind an der Regulation des Wasser-, Mineral-stoff- und Kohlenhydrat-Haushaltes beteiligt und pro-duzieren Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin, die maßgeblichen Botenstoffe des sympathischen Nervensystems.

Serie seltene Tumore

Seltene Tumorarten

Lesetipp

Leben mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom

Die Diagnose „follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom“ stürzt die meisten Betroffenen in einen Strudel aus Gefühlen, Ängsten und Fragen. Vor allem in der ersten Zeit nach der Diagnose ist vielen Patienten gar nicht bewusst, dass es sich beim folli-kulären Lymphom um eine Krebserkran-kung handelt, die in vielen Fällen gut zu kontrollieren ist. Dank der Möglichkei-ten der Chemotherapie sowie der Be-handlung mit einem Antikörper führen viele Betroffene über Jahre hinweg ein ganz normales Leben.

Die Broschüre „Leben mit follikulä-rem Non-Hodgkin-Lymphom“ informiert über die Hintergrün-de der Erkrankung, deren Diagnostik und Behandlung. Sie ist beim Unternehmen Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen oder direkt über Lebenswege (siehe Seite 8) kostenfrei zu beziehen. In dem Rat-geber wird unter anderem auf verständliche Art und Weise geschil-dert, was von einer Chemotherapie zu erwarten ist, wie die Anti-körpertherapie wirkt und warum eine Erhaltungstherapie mit einem Antikörper sinnvoll und wichtig sein kann.

Der Ratgeber bietet darüber hinaus – angefangen mit der Ernäh-rung über das Reisen bis hin zum Thema Impfungen – Tipps für die Lebensführung.

Die Diagnose „follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom“ stürzt die meisten Betroffenen in einen Strudel aus Gefühlen, Ängsten und Fragen. Vor allem in der ersten Zeit nach der Diagnose ist vielen Patienten gar nicht bewusst, dass es sich beim folli-kulären Lymphom um eine Krebserkran-kung handelt, die in vielen Fällen gut zu

rem Non-Hodgkin-Lymphom“ informiert über die Hintergrün-

Leben mit follikulärem Non-Hodgkin-LymphomInformationen für Patienten und Angehörige

Bedingungen des Arbeitsmarktes mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig sein kann. Ist dies nicht möglich, so ist von einer teil-weisen Erwerbsminderung aus-zugehen und wenn der gesetz-lich Versicherte nicht mindestens drei Stunden täglich arbeitsfähig sein kann, sogar von einer vollen Erwerbsminderung. Die Erwerbs-minderungsrente wird üblicher-

5 – © Dron - Fotolia.com, 6 – © Bertold Werkmann - Fotolia.com

4 Lebenswege

Viele Krebspatienten haben das Bedürfnis, sich mit anderen Be-troffenen über die Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung und der Behandlung auszutau-schen. Selbsthilfegruppen sind dann eine gute Möglichkeit, Kon-takt zu Mitbetroffenen zu be-kommen. In der Gruppe lässt sich Rat holen, wenn unerwarte-te Probleme auftreten, und trös-ten. Gleichzeitig kann man an-dere trösten oder einfach nur zu-hören. Viele Krebspatienten füh-len sich in den Selbsthilfegruppen gut aufgehoben und verstanden, weil sie mit Menschen zusammen sind, die das gleiche Schicksal zu bewältigen haben.

Doch nicht jeder hat die Chan-ce, in seiner Region an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen. Vor allem Menschen mit Tumo-ren des Blut- und Lymphsystems, also mit einer Leukämie oder ei-nem Lymphom, fi nden oft kaum Anschluss. „Es gibt halt unzäh-lig viele Formen der Erkrankung und es ist entsprechend schwer, Menschen zu fi nden, die genau an der gleichen Tumorform lei-den wie man selbst“, sagt Holger Bassarek aus Dieburg. Der Dip-

lom-Ingenieur, der selbst an einer Leukämie erkrankt war und eine Stammzelltransplantation hinter sich hat, hat aus der Not eine Tu-gend gemacht und in Kooperati-on mit der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe e. V. die virtu-elle Selbsthilfegruppe Leukämie-Phoenix gegründet.

Auf der Webseite der Selbsthilfe-gruppe gibt es wichtige Informa-tionen zur Erkrankung, aber auch aktive Lebensberatung. So wird über häufi ge Fragen und Miss-

verständnisse berichtet. Es wird beispielsweise dargelegt, warum man den Kettenbriefen und -auf-rufen zur Knochenmarkspende keinen Glauben schenken sollte. Ein Schwerpunkt der Seite liegt auf Informationen zu den Lang-zeitfolgen der Behandlung, mit denen laut Bassarek viele Be-troffene zu kämpfen haben. „So mancher fühlt sich dabei sehr al-leine gelassen und fi ndet kaum Ansprechpartner“, sagt der Dip-lom-Ingenieur. Es geht dabei um

Kontakt halten via Internet: Selbsthilfe einmal anders

Virtuelle Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten

körperliche Einschränkungen, um die Sorge, erneut einen Tumor zu entwickeln, und auch allgemein um psychosoziale Folgen der Er-krankung.

Dreh- und Angelpunkt jedoch sind der Austausch der Betroffe-nen untereinander in den nach Themenbereichen geordneten Fo-

ren der Seite und über die Erfah-rungsberichte, die die Betroffe-nen auf dieser Seite ins Netz stel-len können. „Das ist der zentrale Bereich, der die Webseite zu einer echten virtuellen Selbsthilfegrup-pe macht“, sagt Holger Bassa-rek.

Sich auf virtueller Ebene auszu-tauschen, hat nach seinen Wor-ten für Menschen mit Leukämie oder Lymphom besondere Vor-teile, denn die Betroffenen liegen oft lange in der Klinik. Sie könn-ten in dieser Zeit nicht an regio-nalen Treffen von Selbsthilfegrup-pen teilnehmen. „Über das Inter-net aber können sie mit anderen Betroffenen Kontakt halten“, er-klärt der Diplom-Ingenieur. Im Netz fi nden zudem auch Patien-

ten mit seltenen Tumoren ebenso Betroffene und es gibt zudem kei-ne terminlichen Schwierigkeiten und keine langen Fahrzeiten für Menschen, die in einer ländlichen Region leben. Zu erreichen ist die virtuelle Selbsthilfegruppe unter www.leukaemie-phoenix.de.

„Das Internet hilft Krebspatienten beim Austausch untereinander“

Holger Bassarek, Vorstandsmit-glied und Webmaster der Deut-schen Leukämie- & Lymphom-Hilfe e. V.

Erfahrungsaustausch nach der Stammzelltransplanation

Menschen mit Leukämie oder Lymphom gelten nach einer erfolg-reichen Stammzelltransplantation als geheilt. „In den üblichen Selbsthilfegruppen fühlt man sich dann nicht mehr gut aufge-hoben“, sagt Holger Bassarek, Dieburg, aus eigener Erfahrung. Er hat deshalb neben „Leukämie-Phoenix“ mit „Leukämie-KMT“ auch eine spezielle Webseite für Menschen nach einer Knochen-marks- oder Stammzelltransplantation etabliert.

Auf der Webseite gibt es Informationen rund um die jeweilige Erkrankung und deren Behandlung, wobei der Schwerpunkt auf der Knochenmarks- und Stammzelltransplantation liegt und ins-besondere auf der Nachsorge. Es wird erläutert, worauf in dieser Situation ganz allgemein zu achten ist, zum Beispiel welche Re-geln bei der Ernährung eingehalten werden sollten und was man bei Impfungen bedenken sollte.

Einen besonders hohen Stellenwert haben laut Bassarek die Be-reiche der Webseite, auf denen Erfahrungsberichte von Betroffe-nen zu lesen sind und die Foren, in denen man sich mit Mitbetrof-fenen austauschen kann: „Hier fi ndet ein reger Austausch statt“. Zu erreichen ist die Gruppe unter www.leukaemie-kmt.de.

Patienten-Veranstaltung zum Thema DarmkrebsIm Rahmen der bundesweiten Kampag-ne „Durch dick & dünn – Leben mit Darm-krebs“ fi ndet am 21. Mai 2011 – moderiert von Jan Hofer (Foto) – eine Informationsver-anstaltungen für Patienten, Angehörige und Interessierte in Augsburg im MAN-Museum, Heinrich-von-Buz-Str. 28, statt. Vor Ort in-

formieren Krebsexperten aus der Region über das Thema Darmkrebs und antworten auf Fragen zu Ursachen, Diagnose, Therapiemöglich-keiten sowie zur Nachsorge. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine An-meldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es unter www.darmkrebszentrale.de.

Das Internet bietet nicht nur Informationen, sondern auch die Mög-lichkeit, mit anderen Tumorpatienten in Kontakt zu kommen. (5)

Viele Krebspatienten haben An-recht auf eine Erwerbsminde-rungsrente. (6)

Die ErwerbsminderungsrenteSerie Patientenrechte

Führt eine Krebserkrankung da-zu, dass der Betreffende seine Er-werbstätigkeit nicht wieder auf-nehmen kann, so kann unter gewissen Bedingungen ein An-spruch auf eine Erwerbsminde-rungsrente gegenüber der gesetz-lichen Rentenversicherung beste-hen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Betreffende die normale Rentenaltersgrenze noch nicht er-reicht hat und dass er vor Eintritt der jetzigen Situation mindestens fünf Jahre lang erwerbstätig war (Wartezeit) und in dieser Zeit min-destens drei Jahre lang Pfl icht-beiträge für eine versicherte Be-schäftigung entrichtet hat.

Es muss zudem eine volle oder zumindest teilweise Erwerbsmin-derung infolge der gesundheitli-chen Beeinträchtigungen vorlie-gen. Ob dies der Fall ist oder nicht, richtet sich nicht nach dem ausge-übten Beruf, sondern nach der Si-tuation auf dem Arbeitsmarkt. So liegt keine Erwerbsminderung vor, wenn der Betreffende unter den

weise befristet auf drei Jahre gewährt. Hat sich in dieser Zeit der Gesundheits-zustand nicht gebessert, kann die Rente verlängert werden. Ist nach insgesamt neun Jahren keine Bes-serung eingetreten, wird die Ren-te üblicherweise unbefristet bewil-ligt. Ist schon bei der ersten An-tragstellung klar, dass eine Rück-kehr in den Beruf in absehbarer Zukunft nicht mehr möglich sein wird, so kann die Erwerbsminde-rungsrente auch direkt unbefristet bewilligt werden. Sie wird aller-dings nur solange gezahlt, bis der Betreffende die übliche Rentenal-tersgrenze erreicht hat.

weise befristet auf drei Jahre gewährt. Hat sich in dieser Zeit der Gesundheits-

5Lebenswege

Luftnot und eine rasche körper-liche Erschöpfung infolge der mangelnden Sauerstoffversor-gung – das sind zwei Symptome, die Menschen mit Lungenkrebs oft schwer zu schaffen machen. Oftmals muss beim Lungen-krebs ein Teil der Lunge opera-tiv entfernt werden, was zur Fol-ge hat, dass die Atemkapazität der Betroffenen erheblich ein-geschränkt ist. Sie können nicht mehr wie ein gesunder Mensch

Atemtherapie: Tief Luft holen

Gezielt den Sauerstoffgehalt des Blutes steigern

Lesetipp

Atemtherapie für Menschen mit Lungenkrebs

Der zweite Atem – Informations-kampagne zum Lungenkrebs

Online-Newsletter bietet Themen rund um die Erkrankung

Die Diagnose „Lungenkrebs“ trifft die Mehrzahl der Betroffenen unvorberei-

tet und löst einen regelrech-ten Schock aus. Ein Gefühl der Hilfl osigkeit tritt auf, Un-verständnis und auch Ängs-te machen sich breit. Für die Patienten ist es in dieser Si-tuation wichtig, sich gut über die Erkrankung und de-ren Behandlungsmöglichkei-ten zu informieren, um wie-der ein Gefühl von festem Boden unter den Füßen zu bekommen.

Hilfe im Umgang mit der Erkrankung Lungen-krebs bietet die Kampag-ne „Der zweite Atem“, de-ren Schirmherr der Sport-moderator Dieter Kürten ist.

Die Initiative der Roche Pharma AG organisiert für die Betroffe-nen regionale Informationsver-anstaltungen und hält umfas-sendes Informationsmaterial be-reit, das kostenfrei angefordert werden kann. Dazu gehört seit kurzem auch ein vierteljährlich erscheinender Online-Newslet-ter, der abonniert werden kann. Er informiert über verschiedens-te aktuelle Themen rund um die Diagnostik und Therapie von Lungenkrebs. Weiterführende Informationen gibt es auf der Internetseite der Kampagne un-ter www.der-zweite-atem.de, wo der Online-Newsletter direkt auch zu abonnieren ist.

rund 450 Liter Luft pro Stunde einatmen, um das Blut mit Sau-erstoff anzureichern. Es kommt zwangsläufi g zu einer mangeln-den Sauerstoffversorgung der Organe und Gewebe im Körper, wodurch sich die Patienten meist rasch müde und erschöpft füh-len.

Doch die Lungen lassen sich trainieren. So gibt es speziel-le Techniken, mit denen sich ge-zielt der Sauerstoffgehalt des

Blutes steigern lässt. Vermittelt werden diese im Rahmen einer Atemtherapie, bei der die Pati-enten auch lernen, wieder ru-higer und gleichmäßiger zu at-men. Wird die Atemgymnas-tik regelmäßig durchgeführt, so wird die Lunge insgesamt bes-ser belüftet, die Brustmuskula-tur wird beweglicher und stär-ker, das Atmen fällt leichter und die Atemnot bei körperlichen Belastungen lässt nach.

Menschen mit Lungen-krebs haben oft doppelt unter ihrer Erkrankung zu leiden. „Zur Diagnose selbst kommen kräfte-zehrende Therapien hinzu, die körperlich und seelisch stark be-lasten“, schreibt Barbara Bay-sal, die im Oktober 2001 selbst an Lungenkrebs erkrankte, im

Vorwort der Broschüre „Atem-therapie – Übungen für Patienten mit Lungenkrebs“. „Fast immer fällt uns Betroffenen das Atmen sehr viel schwerer als vorher – be-dingt durch Operationen oder den Krankheitsverlauf“, berichtet Frau Baysal weiter.

Durch eine gezielte Atemthe-rapie lassen sich oftmals die Be-schwerden lindern. Welche Übun-gen hilfreich sind und wie sie durchgeführt werden, wird in der Broschüre genau beschrieben. Da-bei sind Übungen in verschiede-nen Körperpositionen abgebildet, im Stehen, im Sitzen und im Lie-

gen. Außerdem werden Körper-stellungen vorgestellt, die hel-fen, sich zu entspannen und zu einem fl ießenden Atemrhyth-mus zurückzufi nden.

Die atemgymnastischen Übun-gen sollten regelmäßig durch-geführt werden, am besten täg-lich 20 Minuten lang im Freien oder in einem gut belüfteten Raum. Die Broschüre „Atem-therapie – Übungen für Pati-enten mit Lungenkrebs“ kann kostenfrei angefordert wer-den bei der Roche Pharma AG, Tel. 07624/142 073 oder www.roche-onkologie.de.

Übungen zur Atemtherapie

Atemübung im Stand: Stellen Sie im Stand die Beine hüftbreit auseinander auf den Boden, die Knie sollten dabei leicht gebeugt sein. Legen Sie Ihre Hände in Höhe des Bauchnabels so überein-ander, dass die Ellenbogen nach außen und die Handfl ächen nach oben zeigen. Führen Sie beim Einatmen die Arme hoch zum Brust-bein, ohne dabei die Schultern hochzuziehen. Drehen Sie dann die Handfl ächen Richtung Boden. Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und schieben Ihre Hände langsam wieder vor Ihren Bauchnabel.

Atmungserleichternde Position: Die Hängebauchlage wirkt bei der Atmung unterstützend. Legen Sie sich dazu mit angezogenen Beinen auf den Boden. Platzieren Sie Ihre Arme auf einem Kissen oder einer Nackenrolle und betten Sie Ihren Kopf dann auf die Arme.

Lungenkrebs ist in Deutschland bei Männern und Frauen die dritthäu-fi gste Krebserkrankung. Mit 32.500 Neuerkrankungen pro Jahr ent-fallen etwa 14 Prozent aller bösartigen Neubildungen bei Männern auf den Lungenkrebs. Bei Frauen macht das Bronchialkarzinom, so der medizinische Fachbegriff, mit etwa 14.600 jährlichen Neubildungen sechs Prozent aller Krebserkrankungen aus. Wichtig für die Betroffe-nen ist eine regelmäßige Atemtherapie.

6 Lebenswege

7 – © Composer - Fotolia.com , 8 – UK Ulm

Noch vor wenigen Jahren wur-de Patienten mit Leukämie oder Lymphom eher von sportlicher Aktivität ab- als zugeraten. Das hat sich inzwischen geändert: „Wir wissen, dass auch Patienten mit solchen systemischen Erkran-kungen eindeutig von einer Be-wegungstherapie und allgemein von sportlicher Betätigung profi -tieren“, sagt Dr. Freerk Baumann von der Deutschen Sporthoch-schule in Köln.

So kann durch ein gezieltes Be-wegungstraining Erkrankungen durch Bewegungsmangel vorge-beugt werden. Außerdem kön-nen die oft bei diesen Erkrankun-gen auftretenden Erschöpfungs-zustände gemildert werden. „Die sportliche Betätigung fördert au-ßerdem den allgemeinen Mus-kelaufbau, verstärkt die Immun-funktion und verbessert die Lun-genfunktion“, erklärt Sportthera-peut Baumann.

Schon in der Akutphase der Er-krankung sollte unter Anleitung eines Bewegungstherapeuten mit Übungen zum Muskelaufbau be-gonnen werden. Während der Rehabilitation soll dann versucht werden, die komplette Muskula-

tur mit einem leichten Krafttrai-ning wieder aufzubauen, da es kaum Patienten gibt, bei denen es durch die Behandlung nicht zu ei-nem Muskelabbau gekommen ist. „Vordringlich ist dabei das Trai-

ning der Rücken- und Beinmusku-latur, um die Mobilität zu erhalten oder wiederherzustellen“, rät Bau-mann.

Er empfi ehlt Menschen mit Leu-kämie oder Lymphom zu Grup-pensportarten, da sie durch die wochenlang therapiebedingte Iso-lation oft sehr belastet sind. Bau-

Auch bei Leukämie und Lymphom gilt: Mut zur Bewegung

Wieder Muskulatur aufbauen

mann: „Der Gruppensport för-dert die sozialen Interaktionen und tut auch auf dieser Ebene den Patienten gut. Das stärkt das oft durch die Erkrankung angeschla-gene Selbstvertrauen“.

Als zentrales Element sollte die Bewegungstherapie bei Lymphom-und Leukämiepatienten außerdem Ausdauersport beinhalten. Emp-fehlenswert sind Walking und Nor-dic Walking sowie Radfahren, und das gegebenenfalls auf einem Standfahrrad, damit die Patienten sicheren Halt haben.

Sinnvoll sind ferner allgemei-ne Kräftigungsübungen, die zu-nächst nicht bei voller Kraft, son-dern erst einmal mit rund 70 Pro-zent der möglichen Belastungs-stufen durchgeführt werden sollten. Dabei müssen die Patien-ten laut Baumann auf eine gleich-mäßige Atmung achten. Dann sollte die Belastung langsam ge-steigert werden. Als ratsam er-achtet er ferner ein gezieltes Ko-ordinationstraining mit Schulung

der Körperhaltung.Da die Patienten meist

zunächst noch ein geschwäch-tes Immunsystem aufweisen, sind Besuche in Schwimmbad und Sauna nicht anzuraten. Erst wenn die körpereigene Abwehr-kraft voll wiederhergestellt ist, können die Patienten problem-los zum Schwimmen gehen. Die-se Sportart ist dann zur Stärkung des Herz-Kreislaufsystems sehr geeignet.

Weiterführende Informationen – selbstverständlich auch zu Emp-fehlungen für Patienten mit ande-ren Tumorformen – fi nden Interes-sierte auf der Internetseite www.freerk-baumann.de. Dort gibt es auch Hinweise zu Broschüren und Büchern zum Thema „Sport und Bewegung bei Krebs“.

der Körperhaltung.Da die Patienten meist

zunächst noch ein geschwäch-

Spo

rt und Bewegung

bei Krebs

Bei guter Anleitung ist schon in der Akutphase ein leichtes Kraft-training möglich. (7)

Leukämie bei Kindern: Heilungsraten weiter steigernUlmer Mediziner arbeiten daran, Rückfälle

besser vorherzusagen

Bei der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL), der häufi gsten Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen, werden inzwi-schen Heilungsraten von etwa 80 Prozent erreicht. „Das bedeutet leider umgekehrt, dass wir jedes fünfte betroffene Kind noch nicht defi nitiv heilen können“, erklären Professor Dr. Klaus-Michael De-batin und Dr. Lüder Hinrich Meyer vom Universitätsklinikum Ulm. Die Mediziner leiten eine Forschungsgruppe, die sich intensiv da-rum bemüht, Möglichkeiten zu entwickeln, um die Heilungsraten noch weiter zu steigern.

Ein Problem bei der Behandlung der ALL besteht laut Profes-sor Debatin vor allem darin, dass sich mit den bisherigen Kriteri-en noch nicht zuverlässig genug vorhersagen lässt, welche Patien-ten nach der ersten Behandlung einen Rückfall (Rezidiv) erleiden werden. „Anhand verschiedener Kriterien versuchen wir, vorab zu erkennen, ob das Risiko für einen späteren Rückfall hoch ist oder nicht und steuern die Behandlung entsprechend“, sagt der Medi-ziner. Leider kann aber die Mehrheit der Kinder, die später ein Re-zidiv bekommen, nicht rechtzeitig erkannt werden. Dann aber ist eine wichtige Chance vertan, die Leukämie sehr rasch mit der not-wendigen Aggressivität zu bekämpfen.

Dr. Meyer und seine Mitarbeiter suchen deshalb nach Markern in den Tumorzellen, um die Aussagekraft der Vorhersage-Krite-rien weiter zu optimieren und neue Therapieansätze zu fi nden. Hierbei haben sie verschiedene Signalmoleküle entdeckt, die the-rapeutisch zu beeinfl ussen sind und auch als Basis für einen so genannten „Klassifi kator“ dienen. Mit dessen Hilfe soll es künf-tig einfacher und zuverlässiger als bisher möglich sein, die weite-re Entwicklung der ALL bei den betroffenen Kindern und Jugend-lichen abzuschätzen. Das würde die Möglichkeiten verbessern, die Behandlung individuell noch besser zu steuern und damit letzt-lich, so die Hoffnung der Mediziner, die Heilungsraten noch einen deutlichen Schritt weiter zu steigern.

Bestrahlung schon während der OPBrustkrebs-Behandlung soll schonender werden

Durch eine erste Bestrahlung noch während der Operation kann die Brustkrebs-Behandlung für so manche Frau künftig scho-nender werden. Bei der intraope-rativen Bestrahlung wird nach der Entfernung des Tumors direkt das Tumorbett bestrahlt, um einzel-ne, eventuell zurückgebliebene Zellen zu zerstören. „Diese Form der Bestrahlung ist äußerst prä-zise“, erläutert Professor Dr. Rolf

Kreienberg, der das Verfahren zu-sammen mit Professor Dr. Tho-mas Wiegel am Universitätsklini-kum in Ulm etabliert hat.

Das Bestrahlungsgerät gibt da-bei über einen Applikator nie-derenergetische Röntgenstrahlen in hoher Dosis ab, die das Ziel-gewebe gleichmäßig und direkt in der Operationshöhle erfas-sen. Dadurch wird, so Prof. Krei-enberg, gesundes Gewebe ge-

schont, da die Reichweite der Strahlen begrenzt ist. „Sie drin-gen nur wenige Zentimeter in das Gewebe ein“, sagt der Krebsme-diziner.

Für die Frauen hat die intra-operative Bestrahlung einen ent-scheidenden Vorteil: Sie verkürzt die nach dem Eingriff notwendi-ge Strahlenbehandlung um etwa zwei Wochen. Dadurch kommt es wesentlich seltener zu Spätfolgen an der Haut.

Die intraoperative Bestrahlung kommt laut Professor Kreienberg als Behandlungsverfahren vor al-lem bei Frauen jenseits des 40. Lebensjahres in Betracht. Bes-te Voraussetzungen sind gege-ben, wenn es sich nicht um einen schnell wachsenden Tumor han-delt und wenn dieser nicht grö-ßer als drei Zentimeter ist.

Neben der kürzeren Bestrah-lungszeit besteht ein Vorteil die-ser Behandlungsart darin, dass das Verfahren sehr effektiv zu sein scheint und dadurch die Wahr-scheinlichkeit des Wiederauftre-tens des Tumors vermindert ist.

vonbis

Medizinerdeutsch

Mit „Medizinerdeutsch von A bis Z“ wollen wir zu etwas mehr Orientierung im Dschungel der Mediziner-sprache beitragen.

Bei der Tumordiagnostik kommen häufi g eine Com-putertomografi e sowie eine Kernspintomografi e zum Ein-satz. Bei der Computerto-mografi e, kurz auch oft CT genannt, handelt es sich um ein computerunterstütztes di-agnostisches Verfahren, das mit Hilfe von Röntgenstrah-len Bilder des menschlichen Körpers erzeugt, anhand de-rer sich Tumore häufi g gut er-kennen lassen.

Ein zweites Untersuchungs-verfahren ist die Kernspin-tomografi e, alternativ auch Magnetresonanztomogra-fi e, kurz MRT, genannt. Bei dieser diagnostischen Tech-nik werden die inneren Orga-ne und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radio-wellen dargestell.

Applikator, über den das Bestrahlungsgerät niederenergetische Rönt-genstrahlen direkt in das Zielgewebe der Operationswunde abgibt. (8)

9 – © Stefan Körber - Fotolia.com

7Lebenswege

ImpressumHerausgeber:WORTREICH Gesellschaft für indi-viduelle Kommunikation mbH, Bar-füßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn, Tel.: 06431/59096-0, Fax: 06431/ 59096-11, [email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

freie Mitarbeit:Dr. med. Klaus Steffen

Grafi k:Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck:RT-Druckwerkstätten, Mainz

„Lebenswege“ wird gefördert von der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

Ingwer gegen Übelkeit

Phytopharmaka helfen bei Nebenwirkungen

Ingwer kann helfen, die im Verlauf einer Chemotherapie oft auf-tretende Übelkeit zu mildern. Das hat eine amerikanische Untersu-chung von 644 Krebspatienten ergeben. Bei Patienten, die jeweils drei Tage vor und nach der Behandlung Ingwer erhielten, waren die Beschwerden um 40 Prozent geringer als bei Krebspatienten, die keinen Ingwer einnahmen.

Die amerikanischen Forscher vermuten, dass die bekannten ent-zündungshemmenden Effekte des Ingwers günstige Wirkungen auf die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt haben und so der Übelkeit entgegenwirken. Die Anwendung sollte aber in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

siert werden. Andererseits werden vor allem Krebspatienten zum Teil regelrecht obskure „Heilsmetho-den“ offeriert, die zum einen teu-er und zum anderen unwirksam oder sogar schädlich sind, erklär-te Frau Professor Harbeck. Zum Beispiel schützt Vitamin E in ho-her Dosierung nicht nur gesunde Körperzellen vor aggressiven Sub-stanzen, sondern auch die Tumor-zellen. Die Einnahme kann da-mit die Effekte der Krebstherapie schmälern und so die Heilungs-chancen beeinträchtigen. Grape-fruitsaft kann dagegen Wechsel-wirkungen mit Medikamenten eingehen und deren Nebenwir-kungen verstärken.

Solche Effekte sind wenig be-kannt, könnten die vermeintlich so gesunden komplementären Verfahren aber zu einem Bume-rang werden lassen. „Es ist des-halb wichtig, sich hinsichtlich zu-sätzlicher Verfahren mit seinem Arzt zu beraten“, rät die Krebs-medizinerin.

Krebsmedizin auf alternativen Wegen

Viele Krebspatienten möchten sich nicht nur auf die Schulmedi-zin verlassen, sondern selbst aktiv werden und zur Genesung bei-tragen. So mancher greift dabei auf nicht-schulmedizinische Ver-fahren in der Annahme zurück, sich dadurch etwas Gutes zu tun. Doch Vorsicht: Im Bereich der komplementären Medizin wird so manches Verfahren lautstark an-

gepriesen, dass nicht erprobt ist, keine positive Wirkung hat oder dem Patienten möglicherweise sogar schadet. Darauf haben Ex-perten beim 1. Komplementär-medizinischen Kongress in Köln hingewiesen.

„Mehr als 80 Prozent der als alternative Medizin vor allem via Internet angebotenen Präpara-te und Verfahren sind nicht rat-sam“, meinte dort Professor Dr. Josef Beuth vom Institut für Na-turheilverfahren der Universität Köln, der die Veranstaltung zu-sammen mit Professor Dr. Nadia Harbeck, Leiterin des Brustzen-trums, und Professor Dr. Peter Mallmann, Leiter der Universitäts-Frauenklinik, ausgerichtet hat.

Die Komplementärmedizin kann Krebspatienten laut Beuth durch-aus helfen. So kann die gesund-heitliche Situation durch eine ad-äquate, ausgewogene Ernährung, durch körperliche Bewegung und durch eine gute psychoonkologi-sche Betreuung durchaus stabili-

Prof. Dr. Josef Beuth

Komplementäre Heilmethoden können dazu beitragen, die Belastun-gen infolge einer Krebstherapie abzumildern. (9)

Immunstimulation – Vorsicht während der Chemotherapie

Serie Komplementäre Krebsmedizin

morerkrankungen (UCT) in Frank-furt. Das Immunsystem hat nach ihren Worten die Aufgabe, den Körper vor Schädigungen durch eindringende Krankheitskeime, aber auch durch bösartig entarte-te Zellen zu schützen. Krebszel-len aber sind in der Anfangspha-se der Erkrankung durch das Im-munsystem kaum zu entdecken. Erst wenn sie sich nachhaltig ver-ändert haben, geben sie sich als bösartige Zellen zu erkennen und können dann auch vom Immun-system attackiert werden.

Es erscheint auf den ersten Blick logisch, während einer schweren Erkrankung zu versuchen, die Ab-wehrkraft zu stärken. Krebspati-enten fragen daher nicht selten, ob sie Medikamente einnehmen sollen und dürfen, welche das Im-munsystem stimulieren. Nicht we-nige Patienten glauben zudem, den Krebs entwickelt zu haben, weil ihr Immunsystem versagt hat. Das aber ist nicht der Fall, erklärt Dr. Jutta Hübner, Ärztliche Leiterin der Komplementären Onkologie am Universitären Centrum für Tu-

Allerdings tarnen die Krebszellen sich auch dann meist so, dass sie nicht als bös-artig entlarvt werden. „Einfach das Immunsystem zu stimulie-ren, hilft daher nicht“, sagt Frau Hübner, die auch Sprecherin der „Arbeitsgemeinschaft Präventi-on und integrative Medizin in der Onkologie“ der Deutschen Krebs-gesellschaft ist. Das erklärt, war-um verschiedene, vielpropagier-te immunstimulierende Therapie-formen der Naturheilmedizin, wie eine Thymustherapie, die Mistel-therapie oder die Behandlung mit Aloe oder Noni, im Kampf gegen den Krebs praktisch unwirksam sind.

Nicht völlig geklärt ist, inwie-weit die Verfahren möglicherweise sogar nachteilig für die Patienten sein können. Zwar gibt es laut Frau

Hübner Hinweise, dass eine Mis-teltherapie die Lebensqualität von Krebspatienten bessern kann, es liegen andererseits auch Hinweise vor, dass die Verfahren für Krebspa-tienten eher ungünstig sind. „Will ein Patient unbedingt die Mistel-therapie versuchen, so werde ich ihm dies nicht ausreden, aber ihm klar machen, dass er die Mittel nur zeitlich begrenzt anwenden sollte“, so Hübner. Nach drei Monaten spä-testens sollte die Behandlung un-terbrochen werden und man sollte prüfen, ob es einem nicht ohne Be-handlung ebenso gut geht. Es gibt dabei bislang keine Beweise dafür, dass Mistel und Co. die Heilungs-chancen steigern, sie bessern bes-tenfalls das Befi nden der Patienten.

Es gibt zudem, so Frau Hübner, bestimmte Tumore, bei denen man die Mistel- und Thymusthe-rapie auf keinen Fall anwenden sollte. Das sind Tumore, die sich aus dem Blut- und Lymphsystem heraus entwickeln wie Leukämien

Allerdings tarnen die Krebszellen sich auch dann meist so, dass sie nicht als bös-

Alles rund um die

Komplementärmedizin

Lesetipp

Komplementärmedizin

Weiterführende Informationen zum Thema Kom-plementärmedizin bietet die Broschüre „Kom-plementäre Behandlungsmethoden bei Krebs-erkrankungen“, die die Krebsgesellschaft Nord-rhein-Westfalen e. V. herausgegeben hat. Der Ratgeber kann von Patienten, die in Nordrhein-Westfalen leben, kostenlos als Broschüre ange-fordert werden bei der Krebsgesellschaft NRW e. V., Volmerswerther Str. 20, 40221 Düsseldorf. Patienten, die nicht in NRW leben, fi nden den Ratge-ber im Internet unter www.krebsgesellschaft-nrw.de (Service).

Weiterführende Informationen zum Thema Kom-plementärmedizin bietet die Broschüre „Kom-plementäre Behandlungsmethoden bei Krebs-

Patienten, die nicht in NRW leben, fi nden den Ratge-

Lexikon

KomplementärmedizinDer Begriff Komplementärmedizin wird oftmals synonym zu Al-ternativmedizin verwandt. Während genau genommen aber die Alternativmedizin, wie der Name schon sagt, quasi als Ersatz der Schulmedizin propagiert wird, kommt die Komplementärmedizin ergänzend zur Schulmedizin zur Anwendung. Es kann sich teilwei-se jedoch um die gleichen Methoden und Präparate handeln. Die Komplementärmedizin zielt bei Tumorerkrankungen nicht auf eine Heilung ab. Sie kann jedoch zum Beispiel Nebenwirkungen der Strahlen- wie auch der Chemotherapie mildern und dadurch dazu beitragen, dass die betreffenden Patienten die Behandlungsproto-kolle wie geplant durchstehen können.

und Lymphome. Bedenken gibt es darüber hinaus beim malignen Melanom, also beim schwarzen Hautkrebs.

8 Lebenswege

10 – Pitopia

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Inhalt

SeiteDas Leben genießen – trotz Krebs? 2

Innovative Krebstherapie – keine Frage des Alters 3

Darmkrebs stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken 3

Kontakt halten via Internet – Selbsthilfe einmal anders 4

Krebsmedizin auf alternativen Wegen 7

„Am Ende des Weges geht es weiter“ 8 1 – © Deutsches Krebsforschungszentrum, 2 – © sculpies - Fotolia.com

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

LebenswegeAusgabe 41 · April 2011

Sterberate an Krebs ist rückläufi gPositive Entwicklung vor allem beim Darm- und beim Brustkrebs

Um rund sieben Prozent ist die Rate der Männer und um rund sechs Prozent die Rate der Frauen, die in Europa an einer Krebserkrankung versterben, zurückgegangen. (2)

Centrum (UCC) statt, ist kosten-los und es ist keine ärztliche Überweisung notwendig. Das Angebot ersetzt jedoch nicht das individuelle ärztliche Bera-tungsgespräch, wie der KID aus-drücklich bekannt gab.

Der KID ist eine Einrichtung des Deutschen Krebsforschungs-zentrums in Heidelberg. Er bietet Krebspatienten und ihren Ange-hörigen allgemein verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen rund um Fragen zu Krebserkrankungen. Telefo-nisch ist der KID täglich von 8 bis 20 Uhr zu erreichen unter 0800-4203040. Telefonische Anfra-gen von Bürgern aus den neu-en Bundesländern werden auto-matisch nach Dresden weiter ge-leitet. Dort wurde vor einem Jahr die bundesweit erste Außenstel-le der Organisation eingerich-tet. �

Tumore im Kopf-Hals-Bereich nehmen bereits seit Jahren an Häufi gkeit zu. Das gilt vor allem für das Rachenkarzinom, wäh-rend die Häufi gkeitszahlen beim Kehlkopfkrebs annähernd sta-bil bleiben. „Krebserkrankun-gen in der Kopf-Hals-Region ste-

hen inzwischen an fünfter Stelle der häufi gsten Tumore des Man-nes“, berichtet Professor Dr. And-reas Dietz aus Leipzig. Lange Zeit wurden hierfür vor allem ein ho-her Alkoholkonsum, das Rauchen sowie eine schlechte Mundhygi-ene verantwortlich gemacht. In-zwischen aber ist klar, dass nicht selten auch Viren Auslöser ins-besondere von Tumoren des Ra-chenraums sind. „Es handelt sich dabei vor allem um die so ge-nannten humanen Papillomavi-ren, kurz auch HPV genannt“, be-richtet der Krebsmediziner.

Doch nicht nur bei der Er-forschung der Krankheitsursa-chen gibt es Neuerungen, son-dern auch bei der Behandlung sind Fortschritte zu verzeich-nen. „Auch wenn heutzutage die Operation die wichtigste Waf-

Häufi ger Tumore in der Rachenregion Viren als Ursache von Kopf-Hals-Tumoren lange verkannt

fe gegen Kopf-Hals-Tumore ist, haben sich die Gesamtkonzep-te der therapeutischen Strategi-en verändert“, erklärt Professor Dietz. Während die Krebsmedi-ziner bislang fast ausschließlich auf die Operation sowie die Che-mo- und die Strahlentherapie ge-setzt haben, gewinnen nunmehr Antikörper an Bedeutung. Mit diesen lassen sich gezielt Wachs-tumsfaktoren blockieren. „Da-mit können wir das Fortschrei-ten der Tumore bremsen“, sagt Professor Dietz. Laufende Studi-en müssen nach seinen Worten nun klären, wie die Kombinati-on der einzelnen Komponenten in neuen Konzepten das Über-leben der Patienten verbessern kann, da bisher immer noch je-der zweite Betroffene an den Fol-gen der Erkrankung verstirbt. �

Dennoch werden in diesem Jahr europaweit rund 1,3 Millionen Menschen durch eine Krebser-krankung zu Tode kommen, pro-gnostizieren die bei der Studie federführenden Wissenschaft-ler der Universitäten in Mailand

und Lausanne. Sie errechneten zugleich, dass damit aber im Ver-gleich zu 2007 in Europa immer-hin sieben Prozent weniger Män-ner und sechs Prozent weniger Frauen ihr Leben aufgrund einer Krebserkrankung verlieren. �

In Europa hat die Rate der Men-schen, die an Krebs versterben, seit den späten 80er-Jahren abge-nommen. Diese Entwicklung ist al-lerdings nicht bei allen Tumorarten gleichermaßen zu beobachten: Rückläufi g sind vor allem die To-desraten beim Brustkrebs, was die Wissenschaftler eindeutig auf bes-sere Heilungserfolge zurückfüh-ren. Außerdem wurden bei Frauen wie auch Männern deutlich we-niger Todesfälle durch Darmkrebs verzeichnet. Das ist das Ergebnis einer Analyse auf Basis der Krebs-todesraten der vergangenen 40 Jahre in 27 europäischen Natio-nen, das aktuell im Fachblatt „An-nals of Oncology“ veröffentlicht wurde. Nicht einheitlich bei Mann und Frau ist die Entwicklung beim Lungenkrebs. So nehmen die To-desraten bei den Männern leicht ab, bei den Frauen allerdings wei-terhin zu.

Übungen zur Atemtherapie

Aufrichten der Wirbelsäule: Setzen Sie sich auf einen Hocker oder Stuhl mit nach innen gedrehten Armen: Neigen Sie sich so nach vorne, dass der Rücken ganz rund wird. Zwei bis drei Atem-züge in dieser Position verharren, dann die Arme nach außen dre-hen, sich aufrichten und die Schultern bewusst nach unten zie-hen. Bei den nächsten zwei bis drei Atemzügen sollten Ihre Arme in Richtung der Füße streben. Atmen Sie ruhig weiter und führen die Übung mehrfach in beide Richtungen aus.

Krebsinformationsdienst richtet Sprechstunde ein

Krebspatienten in der Region Dresden können sich beim Krebs-informationsdienst (KID) nicht nur telefonisch, sondern jetzt auch in einem persönlichen Ge-spräch informieren. Die „persön-liche Sprechstunde“ fi ndet von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr am Universitäts Krebs-

Über Möglichkeiten der Atemtherapie informiert eine neue Bro-schüre (siehe Seite 5). Hier ein Beispiel:

(1)

Broschüre: Atemtherapie

Zeitung: Lebenswege

Broschüre: Leben mit follikulärem Non-Hodgkin- Lymphom

Broschüre:

Leben mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom

Informationen für Patienten und Angehörige

Broschüre:

TermineWarum werde ich so behan-delt? Wie kommen Therapie-entscheidungen zustande? So heißt eine Veranstaltung am 28. April am Robert-Bosch-Kranken-haus in Stuttgart. Beginn ist um 19 Uhr, die Teilnahme ist kosten-frei, eine Anmeldung ist nicht er-forderlich. Weitere Informationen unter 0711/8101-3012, Dipl.-Psych. Sylvia Broeckmann.

Die Aktion „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“ bietet Betroffenen und Ange-hörigen am 21. Mai in Magde-burg und am 9. Juli in Mann-heim eine von Dieter Kürten moderierte Veranstaltung. Wei-tere Informationen gibt es unter www.der-zweite-atem.de

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“, eine Initiative für Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs bie-tet am 7. Mai 2011 eine Infor-mationsveranstaltung in Weimar. Weitere Informationen gibt es unter www.aus-der-mitte.de.

Das Thema Tod und Sterben hat Ute Latendorf schon immer be-rührt. „Immer wenn Menschen, die mir nahe standen, gestorben

sind, habe ich dies im Schreiben von Gedichten verarbeitet“, sagt die Frau, bei der im Jahre 2009 die Diagnose Brustkrebs gestellt wurde. „Damals hatte ich das Ge-fühl, dass der Tod nun auch zu mir kommen wird“, erklärt Frau La-tendorf. Sie hat darauf reagiert mit einem Gedicht mit dem Titel „Der Tod steht in der Tür“. In diesem Gedicht spricht die Brustkrebspati-entin mit dem Tod, fordert ihn auf, noch ein wenig zu warten: „Geh doch nach draußen und rauch noch eine Zigarette, ich bin noch nicht fertig“, heißt es dort.

Ihre Gedichte hat die Lyrikerin und Fotokünstlerin jetzt in einem kleinen Gedichtband veröffent-licht. Illustriert ist das Büchlein mit Fotografi en, die die Diplom-pädagogin selbst auf ihren Gän-gen über den Ohlsdorfer Fried-hof, Europas größten Parkfried-

hof, gemacht hat. Dort ging sie auch gerne vor ihrer Erkrankung spazieren und hat fotografi ert. Inzwischen aber haben diese Spaziergänge eine besondere Bedeutung erhalten: „Die Krebserkrankung hat mein Leben grundlegend verändert“, sagt die 60jährige Frau.

Das spiegelt sich schon im Ti-tel des Gedichtbandes „Am Ende des Weges geht es weiter“ wider. Nicht wissend, ob der Tumor er-neut auftreten wird oder nicht, hat Frau Latendorf nach eigenen Worten „mit ihrem Leben aufge-räumt“: „Ich habe mich von vie-len Dingen, die ich überhaupt

„Am Ende des Weges geht es weiter“

Gedichte einer Brustkrebspatientin

nicht benötige, getrennt und lebe nun deutlich leichter und befrei-ter“. Die Künstlerin hat ihre An-gelegenheiten geregelt, eine Pa-tientenverfügung verfasst, sogar eine Grabstelle gekauft und die eigenen Trauerkarten gestaltet. „Ich bin auf den Tod vorbereitet“, so sagt sie. Und weiter mit ei-nem Lachen: „Wenn ich aber den Krebs besiege und weiterleben werde, dann wird auch gelebt.“ Das Leben ist für Frau Latendorf

hof, gemacht

10 – Pitopia

Nach den kalten Wintertagen braucht die Haut besondere Pfl ege. Das gilt vor allem für Krebspatienten, deren Haut oft durch die Erkrankung und de-ren Behandlung angegriffen ist.

In den Wintermonaten kom-men zusätzliche Belastungen auf die Haut zu: Die trockene Heizungsluft und der Mangel an Licht und frischer Luft las-sen die Haut leicht trocken und spröde werden. Sie sollte des-halb gerade in den Wintermo-naten mit ausreichend Fett und Feuchtigkeit versorgt werden. Das schützt die Haut vor Aus-kühlung und Austrocknung. Die fettreichen Cremes aber setzen sich gleichzeitig auch in

Zeit, auch der Haut eine Art Früh-jahrsputz zu gönnen“, rät Mari-on Wehmeier aus Köln. „Ein sanf-tes Peeling tut der Haut jetzt gut, ebenso die Pfl ege mit einer Am-pullenkur oder einem reichhalti-gen Pfl egeserum“, empfi ehlt die Kosmetikerin, die regelmäßig in Zusammenarbeit mit der DKMS, der Deutschen Knochenmark-spenderdatei, spezielle Schmink- und Pfl egekurse für Krebspatien-ten durchführt.

Unsere Haut sehnt sich nach den kalten Wintertagen außer-dem nach Sonne und frischer Luft. Wer kann, sollte sich des-halb viel draußen aufhalten. Aus-gedehnte Spaziergänge tun der Haut jetzt gut und fördern ganz

die Poren, was Unreinheiten der Haut provozieren kann.

„Mit den ersten Frühlingsbo-ten in der Natur wird es deshalb

Frühjahrsputz auch bei der Hautpfl ege Serie Hautpfl ege und Kosmetik-Tipps

allgemein das Wohlbe-fi nden und die körperli-che Fitness. Doch Vorsicht mit der Frühjahrssonne. Man soll-te ihre Kraft nicht unterschät-zen und bei längeren Aufent-halten draußen unbedingt, ge-nauso wie im Sommer, auf ei-nen sorgfältigen Sonnenschutz achten.

Nach dem Winter tut auch unse-rer Haut ein intensives Pfl egepro-gramm gut. (10)

allgemein das Wohlbe-fi nden und die körperli-che Fitness. Doch Vorsicht mit

Kosmetik-

und Pfl egetipps

seit 2009 bewusster geworden, jeder Tag ist ein Geschenk, das sie so erlebt und aus tiefem Her-zen und ganz bewusst genießt.

Zur Sache: „Am Ende des We-ges geht es weiter“ von Ute La-tendorf ist im Verlag ewigediti-on Fölbach, München, erschie-nen, ISBN 978-3-940765-10-9, und zum Preis von 9,80 Euro im Buchhandel oder direkt beim Ver-lag erhältlich.

Ute Latendorf

Vielleicht

Vielleicht kommt der Tod als Freund und Bruder,als Tröster und Erneuerer,

vielleicht ist sein Antlitz freundlich und er lächelt dir zu.Vielleicht will er lösen,

was verstrickt,und binden,

was zerrissen ist,vielleicht will er heilen die Wunde,

die schmerzt.

Vielleicht kommt der Tod sachte und leicht,kommt mit Wellen und Wind,

mit Sonne und Regen.Vielleicht kommt er als Liebhaber mit Rosen und Veilchen.

Vielleicht sind seine Arme weich wie ein Moosbett.Vielleicht sagt er: Komm,

es ist alles bereitet.

KO

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