2
Wintersemester 2015/2016 Professor Dr. James Conant vom Institut für Philosophie der University of Chicago Sommersemester 2016 Maria Rosa Antognazza, Professorin für Philosophie am King‘s College in London Wintersemester 2016/2017 Vincenzo de Risi Ph. D. vom Max-Planck-Institut für Wissenschafts- geschichte in Berlin Die Universität Leipzig widmet Leibniz bereits seit 1994 eine semesterweise vergebene Leib- niz-Professur zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs und zur Bereicherung des Lehrange- bots für Studierende und Promovie- rende. Im Jahr 2012 wurde diese Professur in das Leibniz-Programm zur Nachwuchsförderung an der Research Academy integriert. Das Leibniz-Programm fördert die Internationalisierung und den in- terdisziplinären sowie intergene- rationellen Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftlern und erfahrenen Forschern aus aller Welt. Es umfasst neben der gleichnamigen Professur das Leibniz-Gastwissen- schaftler-Programm, das auch kür- zere Aufenthalte internationaler Experten ermöglicht. LEIBNIZ-PROGRAMM DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Die Paulinerkirche zur Leibniz-Zeit: Auditorium maximun Promotionsstätte Ort für Gottesdienste Begräbnisstätte für Professoren Einband des Statutenbuchs der Juristenfakultät, an der Leibniz 1662 den Baccalaureus beider Rechte erwarb Ein Student zu Leipzig im 17. Jahrhundert Kolorierter Kupferstich (18. Jh.) Eintrag in der Matrikel der Philosophi- schen Fakultät: Unter Dekan Jakob Thomasius erwirbt Leibniz am 22. November 1662 den Baccalaureus der Philosophie. 1661 Leibniz verlässt zu Ostern die Schule, um mit 14 Jahren an die Universität Leipzig zu wechseln, an der er schon 1653 formal immatrikuliert worden war. Er betreibt philosophische Studien beim Theologen Johann Adam Schertzer und dem Philosophie- theoretiker Jakob Thomasius. 1662 Leibniz erwirbt mit 16 Jahren den Titel »Baccalaureus« an der Philosophischen Fakultät. 1663 Leibniz disputiert im Mai über das »Principium in dividuationis« unter Vorsitz von Jakob Thomasius. Im Herbstsemester beginnt er das Studium der Jurisprudenz, nachdem er zum Studium der Mathematik das Sommersemester an der Universität Jena verbracht hatte. 1664 Leibniz‘ Mutter stirbt im Alter von 42 Jahren, wenige Tage nachdem ihr Sohn den »Magister artium« an der Philosophischen Fakultät erworben hatte. 1665 Leibniz erwirbt den Titel »Baccalaureus juris« an der Juristenfakultät. 1666 Leibniz disputiert pro loco an der Philosophischen Fakultät. 1666 Im Alter von 20 Jahren wird Leibniz die Disputation zur Erlangung des Lizentiatengrades als Vorstufe zum Doktorat an der Juristenfakultät verwehrt, die Gründe dafür sind umstritten. Wenige Monate später erwirbt er den Dr. juris utriusque (Doktor beider Rechte) an der Universität Altdorf bei Nürnberg. 1646 Gottfried Wilhelm Leibniz wird am 21. Juni (jul. Kalender) im Roten Kolleg in Leipzig als Sohn des Universitätsprofessors für Moralphilosophie Friedrich Leibnütz und seiner Ehefrau Katharina geb. Schmuck geboren. 1652 Leibniz‘ Vater stirbt im Alter von 55 Jahren. In den Folgejahren liest sich Leibniz in dessen nachgelas- sener Bibliothek ein beachtliches Wissen an. 1653–1661 Leibniz ist Schüler an der Nikolai- schule Leipzig. »LEIBNIZ IST EINER DER WENIGEN GEBILDETEN MÄNNER, DIE SAUBER SIND, NICHT STINKEN UND EINEN SINN FÜR HUMOR HABEN.« Liselotte von der Pfalz, Herzogin von Orléans (1652 – 1722) VERANSTALTUNGEN LEIBNIZ-GEDENKJAHR 2016 Im Jahr seines 300. Todestages gedenkt die Universität Leipzig in besonderer Weise des bedeutenden Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. 17. – 20. MÄRZ Stand der Universität Leipzig auf der Buchmesse mit Schwerpunkt Gottfried Wilhelm Leibniz 22. APRIL »Bleiben wir doch einfach hier! Leben in Leipzig«: Veranstaltung mit dem Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde und Professor am Institut für Geographie Prof. Dr. Sebastian Lentz und der Male- rin Rosa Loy im Rahmen der Gesprächsreihe »Leibniz debattiert« 24. JUNI Lange Nacht der Wissenschaften von 18 – 24 Uhr: gemeinsames Projekt der Leipziger Hochschulen, außeruniversitären Forschungs- einrichtungen und der Stadt Leipzig im Zeichen des ehemaligen Studenten Gottfried Wilhelm Leibniz www.wissenschaftsnacht-leipzig.de 28. JUNI Leben und Wirken von Leibniz: Radiofeuilleton Kultstatus von Radio mephisto 97.6 28. SEPTEMBER – 1. OKTOBER »Theatrum naturae et artis – Leibniz und die Schauplätze der Auf- klärung«: Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für die Erfor- schung des 18. Jahrhunderts in Zusammenarbeit mit der Säch- sischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Leipzig. http://dgej.hab.de 14. NOVEMBER »Leibniz in the Sciences«: Konferenz und Festvortrag zum 300. Todestag von Leibniz im Festsaal des Alten Rathauses 14. – 15. NOVEMBER „Entdecken, Erleben, Staunen: die mathematische Vielseitigkeit von Gottfried Wilhelm Leibniz“: Workshops im Zentrum für mathema- tisch-naturwissenschaftliche Bildung Inspirata Weitere Veranstaltungen zum Leibniz-Gedenkjahr siehe: www.leipzig.de/leibniz2016

Leibniz-Programm veranstaL tUngen der Universität Leibniz ... · PDF fileimpressum Universität Leipzig Redaktion und Gestaltung: Universitätskommunikation Abbildungen: Christian

  • Upload
    vannga

  • View
    224

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Leibniz-Programm veranstaL tUngen der Universität Leibniz ... · PDF fileimpressum Universität Leipzig Redaktion und Gestaltung: Universitätskommunikation Abbildungen: Christian

Wintersemester 2015/2016 Professor Dr. James Conant vom Institut für Philosophie der University of Chicago

Sommersemester 2016 Maria Rosa Antognazza, Professorin für Philosophie am King‘s College in London

Wintersemester 2016/2017 Vincenzo de Risi Ph. D. vom Max-Planck-Institut für Wissenschafts-geschichte in Berlin

Die Universität Leipzig widmet Leibniz bereits seit 1994 eine semesterweise vergebene Leib-niz-Professur zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs und zur Bereicherung des Lehrange-bots für Studierende und Promovie-rende. Im Jahr 2012 wurde diese Professur in das Leibniz-Programm zur Nachwuchsförderung an der Research Academy integriert.

Das Leibniz-Programm fördert die Internationalisierung und den in-terdisziplinären sowie intergene-rationellen Austausch zwischen Nach wuchswissenschaftlern und erfahrenen Forschern aus aller Welt. Es umfasst neben der gleichnamigen Professur das Leibniz-Gastwissen-schaftler-Programm, das auch kür-zere Aufenthalte internationaler Experten ermöglicht.

Leibniz-Programm der Universität LeiPzig

Die Paulinerkirche zur Leibniz-Zeit: Auditorium maximun Promotionsstätte Ort für Gottesdienste Begräbnisstätte für Professoren

Einband des Statutenbuchs der Juristenfakultät, an der Leibniz 1662 den Baccalaureus beider Rechte erwarb

Ein Student zu Leipzig im 17. Jahrhundert Kolorierter Kupferstich (18. Jh.)

Eintrag in der Matrikel der Philosophi-schen Fakultät: Unter Dekan Jakob Thomasius erwirbt Leibniz am 22. November 1662 den Baccalaureus der Philosophie.

1661 Leibniz verlässt zu Ostern die Schule, um mit 14 Jahren an die Universität Leipzig zu wechseln, an der er schon 1653 formal immatrikuliert worden war. Er betreibt philosophische Studien beim Theologen Johann Adam Schertzer und dem Philosophie-theoretiker Jakob Thomasius.

1662 Leibniz erwirbt mit 16 Jahren den Titel »Baccalaureus« an der Philosophischen Fakultät.

1663 Leibniz disputiert im Mai über das »Principium in dividuationis« unter Vorsitz von Jakob Thomasius. Im Herbstsemester beginnt er das Studium der Jurisprudenz, nachdem er zum Studium der Mathematik das Sommersemester an der Universität Jena verbracht hatte.

1664 Leibniz‘ Mutter stirbt im Alter von 42 Jahren, wenige Tage nachdem ihr Sohn den »Magister artium« an der Philosophischen Fakultät erworben hatte.

1665 Leibniz erwirbt den Titel »Baccalaureus juris« an der Juristenfakultät.

1666 Leibniz disputiert pro loco an der Philosophischen Fakultät.

1666 Im Alter von 20 Jahren wird Leibniz die Disputation zur Erlangung des Lizentiatengrades als Vorstufe zum Doktorat an der Juristenfakultät verwehrt, die Gründe dafür sind umstritten. Wenige Monate später erwirbt er den Dr. juris utriusque (Doktor beider Rechte) an der Universität Altdorf bei Nürnberg.

1646 Gottfried Wilhelm Leibniz wird am 21. Juni (jul. Kalender) im Roten Kolleg in Leipzig als Sohn des Universitätsprofessors für Moralphilosophie Friedrich Leibnütz und seiner Ehefrau Katharina geb. Schmuck geboren.

1652 Leibniz‘ Vater stirbt im Alter von 55 Jahren. In den Folgejahren liest sich Leibniz in dessen nachgelas-sener Bibliothek ein beachtliches Wissen an.

1653–1661 Leibniz ist Schüler an der Nikolai-schule Leipzig.

»Leibniz ist einer der wenigen gebiLdeten männer, die saUber sind, nicht stinken Und einen sinn für hUmor haben.«Liselotte von der Pfalz, Herzogin von Orléans (1652 – 1722)

veranstaLtUngen Leibniz-gedenkjahr 2016Im Jahr seines 300. Todestages gedenkt die Universität Leipzig in besonderer Weise des bedeutenden Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz.

17. – 20. märzStand der Universität Leipzig auf der Buchmesse mit Schwerpunkt Gottfried Wilhelm Leibniz

22. aPriL»Bleiben wir doch einfach hier! Leben in Leipzig«: Veranstaltung mit dem Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde und Professor am Institut für Geographie Prof. Dr. Sebastian Lentz und der Male-rin Rosa Loy im Rahmen der Gesprächsreihe »Leibniz debattiert«

24. jUniLange Nacht der Wissenschaften von 18 – 24 Uhr: gemeinsames Projekt der Leipziger Hochschulen, außeruniversitären Forschungs-einrichtungen und der Stadt Leipzig im Zeichen des ehemaligen Studenten Gottfried Wilhelm Leibnizwww.wissenschaftsnacht-leipzig.de

28. jUniLeben und Wirken von Leibniz: Radiofeuilleton Kultstatus von Radio mephisto 97.6

28. sePtember – 1. oktober»Theatrum naturae et artis – Leibniz und die Schauplätze der Auf-klärung«: Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für die Erfor-schung des 18. Jahrhunderts in Zusammenarbeit mit der Säch-sischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Leipzig. http://dgej.hab.de

14. november»Leibniz in the Sciences«: Konferenz und Festvortrag zum 300. Todestag von Leibniz im Festsaal des Alten Rathauses

14. – 15. november„Entdecken, Erleben, Staunen: die mathematische Vielseitigkeit von Gottfried Wilhelm Leibniz“: Workshops im Zentrum für mathema-tisch-naturwissenschaftliche Bildung Inspirata

Weitere Veranstaltungen zum Leibniz-Gedenkjahr siehe:www.leipzig.de/leibniz2016

Page 2: Leibniz-Programm veranstaL tUngen der Universität Leibniz ... · PDF fileimpressum Universität Leipzig Redaktion und Gestaltung: Universitätskommunikation Abbildungen: Christian

impressumUniversität LeipzigRedaktion und Gestaltung: UniversitätskommunikationAbbildungen: Christian Hüller, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Sammlung Kestner Universitätsbibliothek, Universitätsarchiv, UniversitätskommunikationStand: Januar 2016Titelbild: Leibnizdenkmal im Leibnizforum der Universität Leipzig

Diese Marmorbüste wurde anlässlich des 200. Geburtstags von Leibniz im Auftrag der Universität von Immanuel August Herrmann Knaur (1811 – 1872) im Jahr 1847 geschaffen.

2016 jährt sich der Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz zum 300., sein Geburtstag zum 370. Mal. Diese Jubiläen bilden den An-lass zu nationalem und internatio-nalem Gedenken, an dem sich auch die Stadt Leipzig als Geburts-ort des bedeutenden Universalge-lehrten und die Universität Leipzig, an der er seine ersten wissenschaft-lichen Schritte tat, beteiligen.

Leibniz studierte an der Universität Leipzig an vier Fakultäten: an der Artistenfakultät, an der Philosophi-schen Fakultät, an der Theolo-gischen und an der Juristenfakultät. Bedeutendes leistete er als Philo-soph, Mathematiker, Diplomat, Historiker und politischer Berater.

Leibniz gilt heute als wichtiger Vor-denker der Aufklärung und als uni-versaler Geist seiner Zeit.

Leibniz wurde 1646 im Roten Kolleg geboren (Bildmitte). Das 1517 erbaute Universitätsgebäude wurde 1891 ab-gerissen. An dem von Arwed Roßbach errichteten Nachfolgebau befindet sich in der Ritterstraße 16 heute eine Gedenktafel. (Foto: Fritz Thiele, 1891)

Kupferstich von Wilhelm Arndt (1796) Leibniz schreibt in einem berühmten Brief an Nicolas-Francois Remond, dass er während eines Spaziergangs im Rosental als 15-jähriger angehender Student darüber nachgesonnen habe, ob er an der aristotelischen Philosophie festhalten oder aber sich der neuen Philosophie widmen solle.

»Der hochgebildete junge Gottfried Wilhelm Leibniz hatte Freude an Gedankengängen, in denen er seinen Verstand und seinen Eifer üben konnte. Trotz seiner Jugend ist er den schwierigsten und weit-läufigsten Kontroversen gewachsen.«Urteil seines Lehrers Jakob Thomasius (1622 – 1684), Rektor der Nikolaischule,

der Thomasschule und der Universität Leipzig

»WENN ICH MORGENS AUFWACHE, HABE ICH SO VIELE IDEEN IM KOPF, DASS DER TAG NICHT AUSREICHT, UM SIE NIEDERZUSCHREIBEN.«

Das von Ernst Julius Hähnel 1883 geschaffene bronzene Leibniz-denkmal auf dem Titelbild steht heute im Innenhof der Universität, dem Leibnizforum, benannt nach dem berühmten Alumnus. Die Seiten des Sockels geben in Sinnbildern die vier Fakultäten Me-dizin, Theologie, Jura und Philosophie wieder. Das Denkmal zeigt den Fürsten der Wissenschaft, der gemäß dem Leitsatz »Theoria cum praxi« Wissenschaft zum Wohl und Nutzen des Menschen beförderte.

www.uni-leipzig.de

LEIBNIZ UND DIE UNIVERSITÄTLEIPZIG

UNIVERSALGENIEPHILOSOPH THEOLOGENATURFORSCHER POETMATHEMATIKERRASTLOSER GEISTWELTREISENDERBIBLIOTHEKAR HISTORIKERSPRACHFORSCHER RECHTSGELEHRTERRUSSISCHER GEHEIMERHOFRAT NAMENSPATRONFÜRBUTTERKEKS UNDMONDKRATERPOLITISCHER BERATERJUNGGESELLEALUMNUS DERUNIVERSITÄTLEIPZIG

Leib

niz a

ussc

hnei

den

und

als L

esez

eich

en v

erw

ende

n