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Leistungsbezogene Kostenrechnung als Instrument des Hochschulcontrolling
Dr. Rainer AmbrosyKanzler
HOCHSCHULKURS 2003
KLR als Teilsystem eines Hochschulcontrollings
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Themen des Workshops
• Gefahr isolierter Kostenbehandlung
• Benchmarking
• externe und interne Berichtssysteme (Beispiele)
• Kosten-/ Leistungsportfolios
• Einführung weiterer Controllinginstrumenten an Beispielen
• Zielvereinbarungen
KLR als Teilsystem eines Hochschulcontrollings
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Gefahr isolierter Kostenbetrachtung
Kosten-kennzahl
A B ... NHochschulen
effizienteAusstattung ??
gerechteAusstattung ??
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Kennzahlenmatrix
Kostenkennzahlen Leistungskennzahlen
Organisation
Lehr - (undForschungs-)einheiten
Gesamtkosten / Professur Lehrkosten / Studienplatz Lehrkosten / Studierende idR Lehrkosten / AbsolventIn Forschungskosten (ohne DM) /
Professur
AbsolventIn / Professur Drittmittel / Professur Studierdende idR / WissenschaftlerIn Anteil Drittmittel an Gesamtkosten
Forschung
„Produkt“
Studiengänge
Studierende / Studienplatz Stud. idR. / Studierende gesamt Stud. idR. / WissenschaftlerIn AbsolventIn / Professur
• Lehrkosten / Studienplatz
• Lehrkosten / Stud. idR.
• Lehrkosten / AbsolventIn
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
QuantifiziertesLeistungsniveau
z.B. Studierende idR /Professur
Kostenniveau(z.B.Lehrkosten/Stud.idR,
geringe Kosten sollten „+“ implizieren)
–
–
+
+
F
B
A
C
L
KJ
I
G
Gleiches„Fach“ an verschiedenenHochschulen N(Größe der Kreise: Volumen, z.B. Anzahl der Studierenden idR)
Gleiches„Fach“ an verschiedenenHochschulen N(Größe der Kreise: Volumen, z.B. Anzahl der Studierenden idR)
Hochschule N
Durchschnitt
Dur
chsc
hnitt +
–
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Kennzahlenbezogene Bezugssysteme
Kennzahl
A B ... NHochschulen
Durchschnitt
Lehreinheit X(z.B. Mathematik)Lehreinheit X(z.B. Mathematik)
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
relatives quant.Leistungsniveau
prozentuale Abweichungvom Durchschnitt z.B.Stud. idR / Professur
im hochschulübergr. Vergleich
Relatives Kostenniveau(prozentuale Abweichung vom Durchschnitt z.B. für
Lehrkosten / Stud. idR im hochschulübergreifenden Vergleich)
–
–
+
+Verschiedene„Fächer“ dergleichen Hochschule
Verschiedene„Fächer“ dergleichen Hochschule
LE 1
LE 3
LE 2
LE 6
LE 4
LE 7
Durchschnitt
+
–
Dur
chsc
hnitt
LE 5
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Relative Ausstattung zum Fächerdurchschnitt
80% 120%
80%
120%
Ableitung von „Handlungsmatrizen“
Auslastung- absolut -Stud. idR. /Stud.Platz
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Benchmarking HochschulverwaltungFHen Bremen, Bochum, Osnabrück
Os Bo Br
Kosten der Personalverwaltungpro "verwaltete" Stelle (in %)Verwaltungskosten proBearbeitung Lehrauftrag (in DM)Kosten pro Immatrikulation(Prozeß in DM)Reinigungskosten/qm
Personalkosten/qm HNF ( in DM)
PersonalkostenStudierendenverwaltung/Studierende(in DM)
Ziele
Zielvereinbarung
Globalhaushalt[Mittelverteilung]
Evaluation
Kostenrechnung
Akkreditierung
....?
Berichtswesen
BewertungObjektivierbarkeit?
Land HS
MaßnahmenSteuerungs-
kreislauf
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Leistungshaushalt
• Ziele der Fachbereiche/Dezernate der Verwaltung
• Ziele mit Aufgabenbeschreibung unter Prioritätensetzung
• Rückblick und Zielerreichung
• Ausstattung: Personal, Sachmittel, Flächen
• Leistungen: Studierende, Absolventen, Drittmittel
• Kosten (Ausgaben)
• Kennzahlen, Querschnittsvergleich
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Neues Steuerungsmodell / New Public Management
Steuern durch Zielvereinbarungen
• angestrebte Wirkungen (z.B. Sicherung des Standorts)• Formalziele als generelle Ausrichtung (z.B. Verbesserung der
Qualität von Forschung und Lehre)• Sachziele (z.B. Einführung von BA/MA-Studiengängen)• Maßnahmen (z.B. Veränderung von Prüfungsordnungen)
Ergebnismessung durch:
• Berichte
• Kennzahlen
• Input/Output Relationen}z.B. Leistungs-
haushalt oder Geschäftsbericht
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Warum eine Zielvereinbarung?
Die Hochschulen streben nach mehr Autonomie in:
- finanzieller Hinsicht
- personeller Hinsicht
- strategischer Ausrichtung
Zielvereinbarungen ermöglichen es:
- zahlreiche Zustimmungs- und Genehmigungsver-fahren durch eine einzige Vereinbarung abzulösen
- Planungssicherheit in mehrfacher Hinsicht zu garantieren und finanzielle Spielräume zu schaffen
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Warum eine Zielvereinbarung?
Zielvereinbarungen stellen ein neues Verhandlungsmodell dar, dass
- inoffizielle Nebenabreden mit in das Verfahren integriert bzw. überflüssig macht,
- zu einer Reduzierung von Einzeltöpfen beiträgt,
- die strategische Gesamtausrichtung der Hochschule berücksichtigt,
- Planungsaktivitäten innerhalb der Hochschulen fördert,
- eine landesweite Hochschulpolitik vereinfacht.
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Warum eine Zielvereinbarung?
Der Qualitätspakt und der Bericht des Expertenrats hat an zahlreiche Hochschulen Entwicklungs- bzw. Reformanfor-derungen gestellt.
Zielvereinbarungen stellen das ideale Instrument dar, um gemeinsam (Hochschule mit Ministerium) auf diese Anforderungen zu reagieren.
Zielvereinbarungen sind darüber hinaus geeignet, Ergeb-nisse aus der hochschulinternen Evaluation mit der Gesamtstrategie der Hochschule zu koordinieren und der Evaluation so insgesamt mehr Gewicht zu geben.
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
Warum eine Zielvereinbarung?
Der seit langem geforderte Globalhaushalt wird mittel-fristig auch für alle Hochschulen in NRW Wirklichkeit werden (müssen).
Parameterorientierte Mittelverteilungsverfahren sind zwar zurzeit sehr in Mode, haben gleichzeitig eine Reihe von Nachteilen (Vergangenheitsorientierung, Konzentration auf wenige Kennzahlen usw.)
Eine zukunftsorientierte Alternative stellen Zielver-einbarungen dar, die die Mittel an Programme für die Zukunft bindet und so eine Weiterentwicklung der Hochschule fördert.
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
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Projekt / Maßnahme
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2002
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2003
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2004
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FB 3
8Interna
tEntw icklung eines Bachelor- und Masterstudiengangs Mechatronik
BA MechatronikPohl / Pautzke
1,PAkkreditierungskosten bei FB 4 zugeordnet
HV
Fr.Schrade,
H.Möller, …
0 37530 0 0 0 0 ok 1 1 1 1 1,0
FB 4
1
Internat
Interdis
BA/MA-Studienprogramm Mechatronik
Dekan PDer Antrag w ird in Koop. mit FB 3 zum kommenden Wintersemester stehen.Ansatz: Akkreditierungskosten
FB 3
Dez. 2.209/0
20 14.000 0 10.000 0 ok 1 1 1 1 1
FB 5
19 QSuEIntegration WfL des IZK in "Stundenplan"
Mischke 3 0
0
0 0 0 0 0 0 0 ok 1 1 1 1 1
IZK
17 0Dauerhaf te Bereitstellung der Professuren für IZK-Zw ecke
Rektorat 1Mindestens der drei, die aktuell dem IZK zur Verfügung stehen 0
0sofor
t0 0 0 0 0 ok 1 1 2 1 1
FB2
14 InnoEinführung Credit–Point–Systeme– Weiterführung Strukturkommission– Modularisierung des Studiums
Nolting, Herkt
2
Die Fachschaf t des FB unterstützt die Umstellung[R: Sollte mit hoher Priorität vorangebracht w erden.]
IZKFB4HV
IZK/Spreen
FB4/Wertheb.
Dez. 2.2
0 09/03 0 0 0 0 ok 1 2 1 1 1,2
FB 1
1 InnoEntw icklung des BA/MA–Programms Architektur
Dekan, Prodekan, Köpke
1,P
Kosten für Akkreditierung,die Diplomstudiengänge sollen zunächst parallel angeboten w erden (in jedem Fall noch im WS 02/03)BA 8 Sem. MA 2 Sem.
HVSchrade,
Möller Dez. 2.2
sofort
06/03 15.000 0 10.000 0 ok 1 2 1 1 1,2
FB 6
2 Inno Akkreditierung BSC/MSCDekanLelgemann
P
laut Rektoratsbeschluss w erden im Falle des Erfolgs die gesamten Akk–Kosten getragen, andernfalls 50%[R: Mittel bereits aus Rektoratsrücklage veranschlagt] 0
HVunverzügl.
0 15.000 0 0 0 oF 1 1 2 1 1
FB 1
3Interdi
s
Etablierung von Schlüsselqualif ikationen in neue Studiengänge
Dekan P 0 IZK IZK läuft 06/03 0 0 0 0 ok 1 2 1 1 1,2
Priorisierung der Ziele
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
10 SchlussthesenMachbarkeitEinsparpotentialKontextsensitivitätParadigmenwechselPrivilegienverlustEvaluationsdruckVerobjektivierungsproblematikSteuerungspotentialDezentralisierungIuk-Technik
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
1. Machbarkeit:
Die Kostenrechnung an Hochschulen als Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträger- sowie Prozeßkostenrechnung ist mit moderner Finanzmanagementsoftware auf kameraler und zugleich auch doppischer Basis machbar.
Thesen
2. Einsparpotential:
Die Einführung der Kostenrechnung mit dem kurzfristigen Ziel der Kosteneinsparung ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen u.E. verfehlt; im Gegenteil sind die Investitionen zur Etablierung der Kostenrechnung erheblich und Maßnahmen zur Kostensenkung in relevantem Ausmaß unter den gegebenen Bedingungen nicht verfügbar.
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
3. Kontextsensitivität:
Die Kostenrechnung wird im Rahmen der Ermittlung der Kosten der (Dienst-)Leistungen der Hochschulen auch die Kosten der Anwendung und Umsetzung des rechtlichen Kontextes transparent machen (Haushaltsrecht, Beschaffungsrichtlinien, Beihilferecht, Berufungungsordnung, BAT, Besoldungsrecht, Reisekostenrecht, Mitbestimmungsrechte usw.)
Thesen
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
4. Paradigmenwechsel:
Die Einführung der Kostenrechnung in die Hochschulverwaltung stellt einen Paradigmenwechsel von der Verwaltung zum Management einer Hochschule dar und tangiert alle Bereiche: Es kommt nicht mehr vor allem darauf an, keine Fehler zu machen, sondern verstärkt darauf, gegebene Aufgaben unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu bearbeiten, aber auch in Frage zu stellen. Damit wird mit einer (integrierten) Kostenrechnung ein Sprengsatz an das Fundament der etablierten Hochschulführung und -planung gelegt.
Thesen
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
5. Privilegienverlust:
Die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung im Wissenschaftsbbereich impliziert zunächst erhebliche Einschnitte in die Privilegien der Wissenschaftler: Beispielsweise können die Kosten für die Ausbildung eines Absolventen nur dann realitätsnah ermittelt werden, wenn sie in der Lage und Willens sind, ihre Arbeitsanteile Lehre, Forschung und Verwaltung zuzuordnen.
Thesen
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
6. Evaluationsdruck:
Konsistente Kosten- und Leistungsrechnung impliziert systematisch die Evaluation der Leistungen der Hochschule. Die Kosten beispielsweise eines Studiengangs sind nur dann als zu hoch zu bewerten, wenn die Qualität der Ausbildung sie nicht rechtfertigt: Vielleicht sind hohe Studienkosten mit besonders qualifizierten Absolventen verbunden!?
Thesen
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
7. Verobjektivierungsproblematik: Die Verobjektivierung des Werteverzehrs durch Kostenrechnung ist für staatliche Hochschulen instrumentell vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen im Vergleich zur Verobjektivierung der Leistungsqualität. Allerdings wird der Notwendigkeit der Evaluation mit der Offenlegung der Kosten als hard facts erheblicher Nachdruck verliehen.
Thesen
8. Steuerungspotential: Die Wirksamkeit der Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung an staatlichen Hochschulen ist sowohl unter der Perspektive interner wie externer Steuerung tendenziell an die Einführung der Kostenrechnung an allen staatlichen Hochschulen und an die übergreifende Entwicklung von quantitativen und qualitativen Vergleichsmaßstäben gebunden.
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
9. Dezentralisierung:
Sowohl aus der Perspektive der Wissenschaftsadministration als auch der einzelnen Hochschule sollte ein Hauptziel der Einführung modernen Finanzmanagements - und damit auch der Kostenrechnung - die Schaffung der Möglichkeit für eine Steigerung der dezentralen Autonomie sein: Verbindliche Kontrakte zwischen Wissenschaftsadministration und Hochschule sowie zwischen Hochschulmanagement und Fachbereichen mit Zielvereinbarungen und entsprechenden Budgets sollten die “basisdemokratische” Vision modernen Finanzmanagements ausmachen.
Thesen
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Dr. Rainer AmbrosyKanzler
10. IuK-Technik:
Die Auswahl der Software sollte sich insbesondere auf die dezentrale Erfaßbarkeit der Kosteninformationen im Rahmen workfloworientierten Haushaltsvollzugs beziehen. Die Einführung der Kostenrechnung an den Hochschulen eines Landes sollte zwar koordiniert (Vorgabe der Unterscheidungskriterien für Kostenstellen und -träger, evtl. auch für Kostenarten), aber die Auswahl der Software möglichst jeder Hochschule selbst überlassen werden. Die Etablierung äquivalenter Kostenrechnungsstrukturen ist auch unter verschiedenen Systemen ebenso möglich, wie die Ausarbeitung gleicher Texte unter verschiedenen Textverarbeitungssystemen.
Thesen