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Kommunikative Kompetenz für Gesundheitsexperten emota Über 100 Tipps zum Umsetzen. Erfahren Sie, was wirkt und integrieren Sie es in Ihre Behandlung. Leitfaden Motivational Interviewing in der Physio- und Bewegungstherapie Nils Boettcher / emota.de © 12/2018

Leitfaden Motivational Interviewing...Die fünf Gesprächstechniken im Motivational Interviewing Nils Boettcher/ emota.de 122018 5 Nicht nur Sie, vor allem Ihre Patienten werden von

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Kommunikative Kompetenzfür Gesundheitsexperten

emota

Über100 Tipps zum

Umsetzen.Erfahren Sie, was wirkt und

integrieren Sie es in Ihre Behandlung.

LeitfadenMotivationalInterviewing

in der Physio- undBewegungstherapie

Nils Boettcher / emota.de © 12/2018

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Leitfaden Motivational Interviewing in der Physio- und Bewegungstherapie

© 12/2018Nils Boettcher

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Intro 3

1 Die Grundhaltung und das Menschenbild im Motivational Interviewing 4

2 Die fünf Gesprächstechniken im Motivational Interviewing 5

3 Die vier Prozesse im Motivational Interviewing 7

4 Die Einflüsse auf die Veränderung des Bewegungsverhalten 10

4.1 Nutzen Sie bei Ihrem Klienten Techniken mit motivationalem Fokus 10

4.2 Nutzen Sie in der Arbeit mit Ihrem Klienten Techniken mit volitionalem Fokus 12

emota & Nils Boettcher 13

InhalteBook

Page 3: Leitfaden Motivational Interviewing...Die fünf Gesprächstechniken im Motivational Interviewing Nils Boettcher/ emota.de 122018 5 Nicht nur Sie, vor allem Ihre Patienten werden von

Dieses eBook soll Ihnen einen Einblick geben, was Motivational Interviewing (oder kurz: MI) und Veränderungsarbeit in der Physio- und Bewegungs-therapie ausmacht. Dabei werden die MI-Grundhaltung, die vier Prozessschritte, die fünf Gesprächstechniken, der Umgang mit Change Talk und Sustain Talk thema-tisiert. Darüberhinaus erhalten Sie die Faktoren, die auf die Veränderung von Bewegungsverhalten Einfluss haben. Das eBook bietet Ihnen über 100 Ideen, die Sie bei Ihren Klienten umsetzen können, wenn Sie wollen. Für eine bessere Lesbarkeit habe ich mich für den Ausdruck Klient entschieden, meine aber gleichbe-rechtigt selbstverständlich auch immer Klientin und Patientin / Patient und Kundin / Kunde.

Wollen Sie mehr zum Motivational Interviewing er-fahren? Dann kann ich Ihnen die folgenden Bücher ans Herz legen: • Miller W. R.; Rollnick S. (2015):

Motivierende Gesprächsführung: Motivational Interviewing. 3. Auflage. Freiburg: Lambertus.

• Rollnick S.; Miller W.R.; Butler C.C. (2012): Motivierende Gesprächsführung in den Heilberufen. Probst Verlag: Lichtenau/Westf.

• Rosengren, D.B. (2015) : Arbeitsbuch Motivierende Gesprächsführung. Probst Verlag: Lichtenau/Westf.

Darüber hinaus möchte ich Sie herzlich einladen, die Angebote auf meiner Website anzuschauen.

Ich wünsche Ihnen viele gute Impulse für eine wert- schätzende und ressourcenvolle Arbeit mit Ihren Klienten. Motivierende Grüße, Ihr

Intro

Nils Boettcher

3Nils Boettcher / emota.de © 12/2018

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1GrundhaltungDie Grundhaltung im MI ist die Basis auf der alles Weitere seine Wirkung entfalten kann. Sie besteht aus vier Komponenten:

• Partnerschaftlichkeit • Akzeptanz • Mitgefühl • Hervorrufen

Wobei die Akzeptanz auf weiteren zentralen Aspekten basiert:

• bedingungsfreie positive Wertschätzung • Empathie • Unterstützung der Autonomie • Würdigung

Ideen zur Umsetzung

Seien Sie sich bewusst, dass Ihre Grundhaltung eine innere Ein-stellung ist, die besonders durch Ihre Körpersprache, den Ton des Gesprochenen, und die Wahl Ihrer Worte zum Ausdruck kommt.

Zeigen Sie tiefgreifenden Respekt für Ihren Klienten.

Seien Sie im Kontakt mit ihm präsent und unvoreingenommen.

Erkenne Sie seine Erfahrungen und Lebenswirklichkeit an.

Zeigen Sie durch Fragen und Zuhören Interesse bezüglich seiner Ideen.

Etablieren Sie eine therapeutische Partnerschaft auf Augenhöhe, statt ein Experten-Patienten-Verhältnis.

Identifizieren Sie ausdrücklich Ihren Klienten als Experten für sein Leben und als Entscheidungsträger.

Bevorzugen Sie das Gespräch über seine Stärken und Ressourcen, statt nach Defiziten zu suchen.

Würdigen Sie den Wert und das Potential Ihres Klienten.

Bringen Sie ihm eine angemessene Empathie entgegen.

Bekräftigen Sie seine Stärken, Fähigkeiten und Attribute.

Nehmen Sie Ihren Klienten in der Komplexität seines Seins wahr. Das Gute, das Schlechte und alles was dazwischen ist, und akzeptieren Sie ihn so, wie er ist.

Denken Sie daran, dass Akzeptanz ein fundamentaler Ausdruck von tiefer Empathie ist. Nicht urteilend, sondern verstehend.

Fühlen Sie mit Ihrem Klienten mit, ohne die Absicht zu haben sein Problem zu lösen.

Versuchen Sie sich in seine Lage zu versetzen.

Akzeptieren Sie das Tempo und den Grad der Veränderungs- bereitschaft Ihres Klienten, denn das Gras wächst nicht schneller, indem man daran zieht.

Die Grundhaltung und das Menschenbild im Motivational Interviewing

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2Die fünf Gesprächstechniken, die sich im Coaching von Klienten bewährt haben, kommen in allen Stufen des Veränderungsprozesses zum Einsatz:

• Offene Fragen • Reflektierendes Zuhören • Zusammenfassungen • Würdigung • Information und Edukation

Sie sind nicht als Reihenfolge zu verstehen, sondern ergänzen einander.

1. Offene Fragen Stellen Sie Fragen, die Ihrem Klienten einen großen Spielraum und Wahlmöglichkeiten bei der Beantwortung bieten.

Stellen Sie mehr offene als geschlossene Fragen.

Halten Sie Ihre Fragen kurz und knapp.

Stellen Sie eine Frage zur Zeit und warten Sie dann die Antwort Ihres Klienten ab.

2. Reflektierendes Zuhören

Schenken Sie Ihrem Klienten beim Zuhören Ihre volle Aufmerksam-keit und seien Sie ganz präsent.

Wiederholen, paraphrasieren oder fügen Sie dem was Ihr Klient gesagt hat, eine Bedeutung hinzu oder stellen Sie eine Vermutung darüber an, was er gemeint haben könnte.

Versuchen Sie mindestens doppelt so viele Reflexionen zu ver- wenden wie offene Fragen.

Verfolgen Sie durch das reflektierende Zuhören folgende Strategien: Empathie vermitteln, Ambivalenz untersuchen, Change Talk fördern und Sustain Talk mildern.

3. Zusammenfassungen Teilen Sie Ihrem Klienten mit, dass Sie eine Zusammen- fassung anbieten möchten.

Bringen Sie Ihr Mitgefühl für seine Situation zum Ausdruck.

Erkennen Sie seine Ambivalenz an.

Fassen Sie seine wichtigsten Aussagen zusammen.

Heben Sie seinen Change Talk hervor.

Schließen Sie mit einer Einladung ab, ob Ihr Klient noch etwas hinzufügen möchte.

Die fünf Gesprächstechniken im Motivational Interviewing

5Nils Boettcher / emota.de © 12/2018

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Nicht nur Sie, vor allem Ihre

Patienten werden von MI profitieren.

24. Würdigung

Tätigen Sie Aussagen, die die positiven Dinge über Ihren Klienten hervorheben und anerkennen, wie z. B. seine Bemühungen, Handlungen, Absichten, Stärken, Fertigkeiten oder Attribute.

Seien Sie dabei authentisch.

Nutzen Sie spezifische Formulierungen, statt zu verallgemeinern.

5. Information und Edukation Respektieren Sie die Autonomie und Kompetenz Ihres Klienten: Worüber weiß er bereits viel, was denkt er darüber oder worüber möchte er mehr wissen?

In manchen Situationen macht es Sinn, dass Sie die Informationen eher als Ideen und nicht als überzeugende Fakten anbieten.

Versuchen Sie, prägnant zu sein. Wenn es jedoch eine große Menge an Informationen gibt, brechen Sie diese auf und überprüfen Sie regelmäßig mit Ihrem Klienten, ob Verständnis und Bereitschaft zum Weitermachen vorhanden ist.

Koppeln Sie die Informationen mit seinen Stärken, Bedürfnissen und vorhandenen Ressourcen.

Überprüfen Sie, was verstanden wurde, was er als hilfreich empfand und welche Gedanken er sich dazu macht.

Die fünf Gesprächstechniken im Motivational Interviewing

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3Wann mache ich was?Jede Stufe des Ablaufs baut auf der vorherigen auf, die als Fundament weiterläuft.

Bei Bedarf bewegen Sie sich im Gespräch die Treppe hinauf und wieder hinunter.

Beziehungsaufbau Sorgen Sie für ein Setting, das den Aufbau einer therapeutischen Beziehung erleichtert.

Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Ihr Klient und Sie sich wohlfühlen.

Bauen Sie eine therapeutische Beziehung auf‚ die von gegen- seitigem Vertrauen und Respekt geprägt ist.

Nutzen Sie (mindestens) 20 % der Zeit für den Beziehungsaufbau.

Lassen Sie Ihrem Klienten Gelegenheit seine Sicht der Dinge darzustellen.

Behandeln Sie ihn wie einen gleichberechtigten Partner.

Versuchen Sie, sich in seine Situation hineinzuversetzen.

Versuchen Sie, seine Sichtweise und sein Anliegen zu verstehen.

Interessieren Sie sich für seine Meinung.

Gehen Sie sein Tempo und setzen Sie ihn nicht unter Druck.

Respektieren Sie seine Autonomie und „predigen“ Sie nicht.

Gehen Sie auf ihn ein.

Nehmen Sie Unstimmigkeiten als Signal wahr und reagieren Sie achtsam darauf.

Seien Sie sich bewusst, dass MI mehr ist als eine sinnvolle Intervention, sondern vor allem eine Beziehungsarbeit mit Menschen, die auf der gelebten Grundhaltung basiert.

>>

Die vier Prozesse im Motivational Interviewing

Planung 4321

Motivation

Auftragsklärung

Beziehungsaufbau

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Fokussierung/Auftragsklärung Sprechen Sie die Rahmenbedingungen und Rollenerwartungen mit Ihrem Klienten transparent ab.

Fragen Sie seine Vorerfahrungen mit Therapien ab, erläutern Sie Ihre Arbeitsphilosophie der aktiven Physiotherapie/Rehabilitation und erfragen Sie seine Meinung dazu.

Klären Sie gemeinschaftlich mit Ihrem Klienten sein Ziel und die Optionen in Richtung der Veränderungen.

Überprüfen Sie achtsam, ob Sie andere Veränderungserwartung an Ihren Klienten haben.

Unterscheiden Sie Ziele auf der Ergebnisebene (z.B. weniger Symptom XY; mehr Lebensqualität) zu Zielen auf der Verhaltens- ebene (der aktive Weg zum Ziel).

Hervorrufen von Motivation Übernehmen Sie nicht den Part, der für eine Veränderung argumentiert.

Beeinflussen Sie die Äußerungen Ihres Klienten im Verlauf des Gesprächs zugunsten einer Veränderung.

Fördern und verstärken Sie bei ihm Change Talk (Äußerungen die für eine Veränderung sprechen, Pro-Argumente).

Seien Sie ganz Ohr, um Change Talk heraus zu hören.

Verpassen Sie keine Gelegenheiten, tiefer zu explorieren, wenn er Change Talk äußert.

Achten Sie auch auf Gründe für eine Veränderung, die noch im unausgesprochenen Bereich liegen.

Achten Sie darauf, nicht zu weit oder zu schnell in eine bestimmte Richtung zu steuern.

Mildern Sie bei Ihrem Klienten Sustain Talk (Äußerungen für den Status-Quo und gegen die Veränderung, Kontra-Argumente).

Akzeptieren Sie Sustain Talk als normalen Teil der Ambivalenz im Entscheidungsprozess.

Verschieben Sie den Fokus von Sustain Talk zum Veränderungsziel.

Verwenden Sie bei Bedarf zweiseitige Reflexionen (die mit einer Reflexion von Change Talk enden), um das Gespräch vom Sustain Talk weg zu lenken.

3Die vier Prozesse im Motivational Interviewing

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Planung Lassen Sie Ihren Klienten festlegen, was sein erster/nächster vernünftiger Schritt in Richtung Veränderung ist.

Fragen Sie Ihn, was ihm weiterhelfen würde.

Entwickeln Sie mit ihm einen spezifischen Änderungsplan, den er bereit ist umzusetzen.

Denken Sie daran, keine Vorgaben zu machen und stattdessen Ihren Klienten seinen Plan selbst entwickeln zu lassen.

Halten Sie sich mit Informationen und Ratschlägen, die nicht therapeutisch notwendig sind, zurück.

Bewahren Sie sich eine gewisse Neugier darauf, was für ihn am besten funktionieren wird.

Achten Sie folgenden Merkmale, um in die Planung überzugehen:

Das Verhältnis von Change Talk zu Sustain Talk verändert sich zu Gunsten der Pro-Argumente.

Der Change Talk wird qualitativ intensiver.

Ihr Klient wirkt entschlossen, die Änderung vorzunehmen.

Er kann sich vorzustellen, wie es wäre, die Änderung vorzunehmen.

Er hat Fragen zur Veränderung.

Er äußert Ressourcen oder Unterstützungen, die bei der Umsetzung beteiligt sein werden.

Er hat bereits erste Schritte in Richtung Veränderung unternommen.

3Die vier Prozesse im Motivational Interviewing

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In den nächsten beiden Abschnitten erhalten Sie 28 Ideen, die auf die Veränderung des Bewegungsverhalten Ihres Klienten wirken. Sie ergänzen das Vorgehen des MI-Konzepts.

Es werden zusätzlich die bestimmenden Faktoren der Methode erwähnt.

Der erste Teil hat einen motivationalen Fokus. Er ist für Klienten, die sich noch nicht entschieden haben und noch hin- und hergerissen sind, geeignet.

Der zweite Teil mit volitionalem Fokus zielt auf die Klienten ab, bei denen die innere Entscheidungswaage bereits mehr Gewicht auf der Pro- als auf der Kontra-Seite hat.

4Die Einflüsse auf die Veränderung des Bewegungsverhalten

Ermöglichen Sie Ihrem Klienten, dass er vielfältige Bewegungs- erfahrungen macht. (Selbstwirksamkeit, Selbstkonkordanz)

Vermitteln Sie ihm Informationen zur optimalen individuellen Dosis an körperlicher Aktivität wie z. B. zur Intensitätssteuerung und zur optimalen Ausführung, unter Berücksichtigung seiner indikationsspezifischen Besonderheiten. (Wissen, Selbstwirksamkeit)

Vermitteln Sie ihm Informationen zur optimalen Dosis an körperlicher Aktivität für ihn. (Wissen, Konsequenzerwartung)

Vermitteln Sie ihm Informationen zu den negativen Folgen von Bewegungsmangel bzw. den positiven Folgen von regelmäßiger körperlicher Aktivität und der jeweiligen Bedeutung für den weiteren Verlauf der chronischen Erkrankung und lassen Sie ihn diese reflektieren. (Risikowahrnehmung, Wissen, Konsequenzerwartung)

Lassen Sie ihn sein aktuelles Bewegungsverhalten einschätzen und messen Sie es objektiv. Lassen Sie ihn die Diskrepanz reflektieren. (Risikowahrnehmung)

Analysieren Sie seine körperliche Funktionsfähigkeit und lassen Sie ihn diese selbst reflektieren. (Risikowahrnehmung)

Wählen Sie einen für ihn angemessenen Schwierigkeitsgrad des Bewegungsprogramms, das ihn nicht unterfordert bzw. überfordert und welches er erfolgreich bewältigen kann. (Selbstwirksamkeit)

Geben Sie ihm positives Feedback über seine aktuelle Bewegungsleistung. (Selbstwirksamkeit, Konsequenzerfahrung und –erwartung)

Setzen Sie Aufmerksamkeitsinstruktionen und Wahrnehmungs- lenkung ein, damit er auftretende Körperreaktionen als angemessen und positiv interpretiert. (Selbstwirksamkeit, Konsequenzerfahrung und –erwartung) >>

4.1 Nutzen Sie bei mit Ihrem Klienten Techniken mit motivationalem Fokus

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4Die Einflüsse auf die Veränderung des Bewegungsverhalten

Vermitteln Sie ihm Techniken zur Förderung der Selbstbewertung emotionaler Zustände vor und nach seiner Bewegungsaktivität. (Konsequenzerfahrung und –erwartung)

Verdeutlichen Sie ihm die Alltagsrelevanz der Übungsformen. (Wissen, Konsequenzerwartung)

Vermitteln Sie ihm Informationen zur Ausführung körperlicher Alltagsbewegungen. (Wissen, Konsequenzerwartung)

Lassen Sie ihn eine Kosten-Nutzen-Analysen (Entscheidungsbalance) für seine Veränderung durchführen. (Zielintention, Konsequenzerwartung)

Unterstützen Sie ihn dabei, negative Konsequenzerfahrungen und -erwartungen abzubauen bzw. zu relativieren. (Selbstwirksamkeit, Zielintention, Konsequenzerfahrung und –erwartung)

Unterstützen Sie ihn dabei, positive Konsequenzerfahrungen zu sichern. (Konsequenzerfahrung und –erwartung)

Formulieren Sie gemeinsam Aktivitätsziele, die kurzfristig erreichbar sind, und lassen Sie ihn diese aufschreiben. (Ausführungspläne, Selbstwirksamkeit)

Lassen Sie ihn positive Konsequenzerfahrungen durch (Selbst-)Belohnung fördern. (Konsequenzerfahrung und –erwartung)

Lassen Sie ihn die selbständig formulierten Bewegungsziele in Bezug auf seine persönlichen Interessen und Werte reflektieren. (Selbstkonkordanz)

Lassen Sie ihn sich schriftlich verpflichten, dass er zeitlich begrenzt seine selbständig formulierten Aktivitätsziele einhält. (Selbstwirksamkeit)

Bieten Sie Möglichkeiten zum sozialen Vergleich und zum Modelllernen. (Selbstwirksamkeit)

Dokumentieren Sie die Veränderungen seiner körperlichen Funktionsfähigkeit durch erneute Tests und lassen Sie ihn das Ergebnis reflektieren. (Selbstwirksamkeit, Konsequenzerfahrung und –erwartung)

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4.1 Nutzen Sie bei mit Ihrem Klienten Techniken mit motivationalem Fokus

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4Die Einflüsse auf die Veränderung des Bewegungsverhalten

Vermitteln Sie Ihrem Klienten Informationen über Möglichkeiten die Aktivität an seinem Wohnort weiterzuführen (z.B. organisierter Gesundheitssport). (Wissen, Ausführungspläne)

Ermuntern Sie ihn zur sozialen Unterstützung bei seiner Aktivität und lassen Sie ihn diese sicherstellen. (Ausführungspläne, Selbstwirksamkeit)

Lassen Sie ihn konkrete Ausführungspläne erarbeiten (Was er, wann und wo und mit wem durchführen wird?). (Ausführungspläne)

Lassen Sie ihn Barrieren, die ihn von der Aktivität abhalten könnten, identifizieren. (Bewältigungspläne)

Lassen Sie ihn geeignete Lösungen für diese Hindernisse erarbeiten und diese aufschreiben. (Bewältigungspläne)

Vermitteln Sie ihm Techniken zur Selbstbeobachtung (z. B. Bewegungstagebücher, Trainingsdokumentation) und lassen Sie ihn sein selbstformuliertes Ziel mit seinem tatsächlichen Verhalten abgleichen. (Handlungskontrolle)

Vermitteln Sie ihm Techniken zur Rückfallprophylaxe und lassen Sie ihn diese einsetzen. (Bewältigungspläne, Handlungskontrolle, Selbstwirksamkeit)

4.2 Nutzen Sie in der Arbeit mit Ihrem Klienten Techniken mit volitionalem Fokus

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Kommunikative Kompetenzfür Gesundheitsexperten

emota

Motivational Interviewing für Physiotherapeuten

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Gesundheitsverhaltens von Patienten.

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Kommunikative Kompetenzfür Gesundheitsexperten

emotaÜber michMein Name ist Nils Boettcher, seit knapp 20 Jahren bin ich als Coach, Supervisor, Seminarleiter und Berater in den Bereichen Verhaltens- änderung und Gesundheit tätig. Nach jahrelanger Erfahrung als Physio-therapeut biete ich unter dem Label emota Workshops und Fach- Supervisionen an – für Physiotherapeut*innen und alle, die beratend oder therapeutisch mit Menschen arbeiten.

Mein zentrales Thema ist die Vermittlung kommunikativer Kompetenz, die die Basis für eine gelingende Verhaltensänderung darstellt. Für eine bessere und wertschätzende Therapie.

Partner & weitere Tätigkeiten Seminarleiter im Seminarhaus im Bahnhof in Tübingen Partner bei Boettcher & Martin – gesunde Menschen, gesunde Unternehmen Leiter der Ausbildung zum systemischen Personal und Business Coach der Coaching Akademie Berlin am Standort Tübingen

Ausbildung M.A. Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen B.Sc. Physiotherapie Physiotherapeut Coach und Supervisor, bso® (Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung, Schweiz)

Lehrcoach und Lehrtrainer, ECA (European Coaching Association) ECA Gesundheitscoach im Expert Level NLP-Lehrtrainer und Coach, DVNLP Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK) Anerkannter Trainer für Stressmanagement und Autogenes Training Stärken Sie mit

emota Ihre kommunikative Kompetenz.

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emota

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

& viel Erfolg!

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