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Leseprobe Riesenärger

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ISBN: 978-3-86196-063-8, Taschenbuch, 252 Seiten Sarah lebte seit ihrem vierten Lebensjahr bei Pflegeeltern, doch jetzt muss sie umziehen ‒ und zwar zu ihrer ihr unbekannten Tante, die sich nach Sarahs Ankunft als nicht gerade nett erweist. Doch nicht nur ihre Tante macht Sarah das Leben schwer. Eines Nachts erfährt sie auch noch, dass sie eine Elfe ist und nun Elfanien, das Elfenland, vor den Riesen retten soll. Ihre Elfenfreundinnen und ihre Menschenfreundin unterstützen sie mit aller Kraft bei den Vorbereitungen, doch im Riesenland wird Sarah auf sich allein gestellt sein ...

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Lektorat: Hedda EsselbornSatz: Alexandra OswaldIllustrationen Cover und Innenteil: Stefanie Meister

1. Auflage 2011ISBN: 978-3-86196-063-8

Copyright (©) 2011 by Papierfresserchens MTM-Verlag Heimholzer Str. 2, 88138 Sigmarszell, Deutschland

www.papierfresserchen.de [email protected]

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Von Elfanien ins Riesenland

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Das Ende und der Anfang 7

Elfanien 24

Übung macht den Meister 40

Die fremde Stadt 72

Die große Berühmtheit 90

Der große Tag rückt näher 117

Unterricht: Märchen 144

Endspurt 175

Das Labyrinth 205

Im Inneren der Burg 211

Der Riesenspaß 237

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„Sarah, komm, ihr müsst jetzt los!“, rief die Polizistin So-phia. Ihre Pflegetochter Sarah schlurfte langsam die Treppe runter. Sarah hatte vor neun Jahren bei einem Autounfall ihre Eltern verloren. Sophia und ihr Mann Felix hatten so großes Mitleid mit dem kleinen, vierjährigen Mädchen gehabt, dass sie Sarah sofort aufgenommen hatten. Doch jetzt sollte sie zu ihrer Tante ziehen, der einzigen Verwand-ten, die ihr noch geblieben war, und in eine fremde Schule gehen, mitten im Herbst.

Sophia und Felix wollten umziehen, näher an Felix’ neue Arbeit ran, und Sophia hatte dort auch schon ein neues Polizeirevier gefunden, in dem sie aufgenommen worden war. Sarah hatte ihre Tante noch nie gesehen. Wie war sie?

„Felix lädt gerade deine ganzen Sachen ins Auto“, sagte Sophia, als Sarah unten war. Das braunhaarige Mädchen nickte nur und fiel Sophia schluchzend in die Arme. Sarah hatte kastanienbraune Augen und war mittelgroß. Sie hat-te viele Freundinnen und immer gute Noten geschrieben. Bisher war sie immer ein mutiges Mädchen gewesen, aber jetzt hatte sie Angst, nein, sie hatte nicht nur Angst, son-dern Panik. Riesige Panik!

„Dir wird es bei deiner Tante Dolly bestimmt gefallen. Sie hat ein großes Haus in einem Dorf in der Nähe von Los Angeles. Es tut mir so leid, dass du nicht mit uns kommen kannst.“

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Immer mehr Tränen liefen über Sarahs Gesicht und sie wischte sie schnell weg, damit sie keiner sah. „Warum kannst du mich nicht mit wegbringen?“, fragte Sarah leise.

„Ich muss hier bleiben und packen. Wir wollen doch so-fort losfahren, wenn Felix zurück aus Los Angeles kommt“, erklärte Sophia. Da kam Felix auch schon wieder zur Tür herein und sagte: „Wir müssen los. Komm Sarah.“ Auch Felix umarmte seine Pflegetochter noch einmal, bevor sie zum Auto gingen.

Sophia winkte noch so lange, bis das Auto nicht mehr zu sehen war. Dann schloss sie die Tür. Sie würde ihre Pfle-getochter vermissen. Ob es wohl das Richtige war, sie zu ihrer Tante zu schicken? Aber ihr blieb nichts anderes üb-rig, viel Geld hatten sie nämlich nicht. Sie würden so weit voneinander entfernt sein. Würden sie sich überhaupt noch einmal wiedersehen können? Sophia seufzte traurig und schloss die Tür.

„Da vorne ist dein neues Zuhause, Sarah“, sagte Felix nach einigen Stunden Fahrt und zeigte auf eine riesige, wei-ße Villa vor ihnen. Der Garten war auch sehr groß und hat-te viele bunte, gepflegte Blumen. Eine ebenfalls weiße und riesige Garage war neben dem Garten. Sarah sagte nichts, starrte nur weiterhin aus dem Fenster, wie immer wenn sie traurig war. Felix guckte sie besorgt an. „Alles okay bei dir?“, fragte er vorsichtig. Sarah nickte und versuchte zu lä-cheln, es ähnelte aber eher einer Grimasse. „Du kannst uns ja bald mal besuchen kommen, falls das deiner Tante recht ist. Wir werden in New York wohnen. Bis dahin ist es mit dem Auto eine viele Stunden lange Fahrt, aber vielleicht kannst du ja mit dem Flugzeug fliegen“, versuchte Felix sie etwas aufzumuntern ‒ erfolglos.

Als alle Koffer vor der Tür der riesigen Villa standen, sag-te Felix: „So, Sarah, ich muss jetzt zurück nach San Diego.

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Sophia wartet bestimmt schon. Viel Spaß bei deiner Tante.“ Dann ging er.

„Komisch“, dachte Sarah traurig, „er hätte wenigstens warten können, bis ich drinnen bin.“ Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, atmete tief durch und klingelte. Als die Tür aufging, starrte sie eine große, schlanke Frau an. Sie hatte die blonden Haare streng zu einem Knoten zusammenge-bunden. Sie hatte eine gute Figur und war sehr groß. Ihre blaue Jeans passte farblich gut zu ihrem eng anliegenden, roten Oberteil mit Glitzer. Sie hatte ein dickes, dunkelrotes Armband an ihrem Handgelenk.

„Hallo. Ich bin Sarah“, brachte Sarah unter ihrem Zittern gerade noch so heraus.

„Komm rein“, sagte die Frau ausdruckslos. Sie nahm zwei der Koffer und ging die Treppe hoch, die direkt neben der Haustür war. Sarah nahm sich die restlichen Koffer und Taschen, ging ins Haus, schloss die Tür und folgte ihrer Tan-te die Treppe hoch. Schon jetzt vermisste sie ihre Pflege-eltern. Tante Dolly erschien ihr nicht gerade nett. Aber viel-leicht würde sich das noch ändern, hoffte Sarah.

Oben war ein langer Flur. Tante Dolly ging zielstrebig auf eine hellbraune Tür zu. „Hier.“ Sie öffnete die Tür und stellte das Gepäck ab. Das Zimmer war groß und hell. Alles war farblich aufeinander abgestimmt. Unter dem Fenster mit orange-roten Gardinen stand ein großer Schreibtisch mit einem Computer. Daneben befand sich ein Bett mit einer roten Decke und rotem Kopfkissen. Die Wände wa-ren hellorange und an der weißen Decke hing eine hellro-te Lampe. Der Schrank reichte über eine ganze Wand. „Du kannst deine Sachen einräumen und dann zum Essen nach unten in die Küche kommen ‒ erste Tür links“, sagte Tante Dolly und ging. „Jane hatte recht“, flüsterte Dolly leise zu sich, als sie an der Tür war. Sarah zuckte bei dem Namen ihrer Mutter zusammen.

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Schnell räumte Sarah ihre Anziehsachen in einen der Schränke ein und ging dann wieder runter, durch den wei-ßen Flur in die Küche. Auch diese war, wie nicht anders zu erwarten, sehr groß, hell, und weiß mit ein paar grünen Pflanzen auf den Fensterbänken und in den Ecken. Tante Dolly lehnte am Herd und rührte in einem Topf. Sarah blieb in der Tür stehen und guckte sich weiter um. In der Mitte des Raumes stand ein großer, hellbrauner Tisch. Auf dem Tisch standen zwei Suppenschüsseln, in denen jeweils ein Löffel lag.

Das Mädchen hatte Angst vor Tante Dolly, fand es aber unhöflich nichts zu sagen, also fragte es: „Kann ich dir hel-fen?“ Sarahs Stimme klang rau und heiser. Dolly drehte sich zu ihr um. „Nein. Setz dich!“, sagte sie barsch und zeigte auf einen der Stühle. Tante Dolly nahm eine Suppenschüssel aus einem der Schränke, die an der Wand hingen, und eine Suppenkelle aus einer Schublade unter dem Herd. Dann füllte sie die Suppe aus dem Topf in die Suppenschüssel und stellte diese auf den Tisch. Dann setzte auch sie sich auf einen Stuhl. Zuerst füllte Dolly Sarahs Teller mit Käse-suppe und dann ihren eigenen und fing an zu essen.

Schüchtern sah Sarah zu, wie ihre Tante die Suppe aß. Nach dem vierten Löffel fing auch sie an zu essen. Die Sup-pe schmeckte gut, sogar besser als bei Sophia, fand Sarah. Als Sarah an ihre Pflegemutter dachte, spürte sie einen Kloß im Hals und plötzlich schmeckte die Suppe gar nicht mehr so gut. „Wie soll ich es so lange hier aushalten“, dach-te sie.

„Die Schule ist gleich um die Ecke. Ich gehe aber trotz-dem mit dir. Wir müssen nämlich erst ins Sekretariat, da-mit du deinen Stundenplan bekommst, und die Sekretärin will mir noch was erklären über den weiteren Ablauf und was ich sonst noch alles wissen muss.“ Sarah guckte ihre Tante überrascht an. Hatte sie gerade wirklich mit ihr ge-