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Bodenkenngrößen nach DIN 1055
Bodenkenngrößen nach DIN 1055
In der DIN 1055 sind charakteristische Werte von Boden-kenngrößen aufgeführt, die auf der Grundlage von Boden-aufschlüssen, Labor- und Feldversuchen und anderen Infor-mationen ermittelt werden.
Die genannten Erfahrungswerte können für die Ermittlung von Einwirkungen aufgrund von Eigenlasten des Bodens oder von Erddruck herangezogen werden.
Sie beziehen sich auf nichtbindige und auf bindige Böden.
Nichtbindige Böden
Die Tabellen können angewandt werden, wenn sich die Böden in Bezug auf die Korngrößenverteilung, die Un-gleichförmigkeitszahl und die Lagerungsdichte einstufen lassen.
Die genannten Erfahrungswerte für die Scherfestigkeit gel-ten für gewachsene und auch für geschüttete nichtbindige Böden. Durch künstliche Verdichtung darf die Lagerungs-dichte verbessert sein.
Zur Einstufung der Böden in die entsprechende Bodenart gilt in Verbindung mit den Angaben aus DIN 4022 und der Ungleichförmigkeitszahl U die Korngrößenverteilung.
Bodenkenngrößen nach DIN 1055
Für die Einstufung der Böden nach der Lagerungsdichte gilt Folgendes:
• Die Lagerungsdichte kann in Abhängigkeit vom Spitzen-widerstand von Drucksonden (DIN 4094-1) oder in Abhän-gigkeit vom Eindringwiderstand von Rammsonden (DIN 4094-2 bzw. DIN EN ISO 22476-2) bestimmt werden.
• Die Lagerungsdichte D kann nach DIN 18126 bestimmt werden, wenn entsprechende Bodenproben vorliegen.
• In Abhängigkeit vom Verdichtungsgrad DPr darf die Lagerungsdichte nach den Angaben in DIN 1054:2005-01 bestimmt werden.
Lagerungsdichte in Abhängigkeit vom Verdichtungsgrad
DPr
nach DIN 1054 (Böden mit mitteldichter Lagerung)
Bodenkenngrößen nach DIN 1055
Lagerungsdichte in Abhängigkeit vom Verdichtungsgrad
DPr
nach DIN 1054 (Böden mit dichter Lagerung)
Wenn in den gängigen Normen keine genaueren Angaben enthalten sind, dürfen folgende Zuordnungen von Lage-rungsdichte und Spitzenwiderstand qc (MN/m2) der Spit-zendrucksonde verwendet werden:
• Lockere Lagerung 5,0 ≤ qc < 7,5
• Mitteldichte Lagerung 7,5 ≤ qc < 15
• Dichte Lagerung 15 ≤ qc < 25
Bodenkenngrößen nach DIN 1055
Erfahrungswerte für die Wichte nichtbindiger Böden nach
DIN 1055
Bodenkenngrößen nach DIN 1055
Erfahrungswerte für die Scherfestigkeit nichtbindiger Böden
nach DIN 1055
Für die Anwendung der Tabellenwerte gelten bestimmte Einschränkungen:
• Bei Böden mit porösem Korn (z. B. Bimskies, Tuffsand) finden die Tabellenwerte keine Anwendung.
• Die Anwendung der Erfahrungswerte für die Kapillar-kohäsion cc,k setzt voraus, dass der Baugrund nicht aus-trocknen oder überfluten kann.
• Wenn bei wassergesättigten Feinsanden der Boden Fließeigenschaften annimmt, ist ggf. die Anwendung der Tabellenwerte eingeschränkt.
• Verhält sich der Boden nicht verformbar, sind die Tabel-lenwerte unter Umständen nicht anzuwenden.
Bodenkenngrößen nach DIN 1055
Bindige Böden
Die Einstufung bindiger Böden nach DIN 1055 erfolgt auf der Grundlage, dass die Böden in Bezug auf ihre Plastizität nach DIN 18196 einzustufen und nach ihrer Konsistenz zu unterscheiden sind.
Die Einstufung nach dem Grad der Plastizität erfolgt ent-weder
• mit der Bestimmung der Fließ- und Ausrollgrenze oder
• mit Handversuchen.
Die Einstufung nach der Konsistenz erfolgt
• mit der Bestimmung des Wassergehaltes und der Fließ- und Ausrollgrenze oder
• mit Handversuchen.
Handversuche zur Bestimmung der Plastizität
Eine Bodenprobe wird so lange in 3 mm dicke Rollen ge-walzt und wieder zusammengeknetet, bis die Probe nicht mehr ausgewalzt, sondern nur noch geknetet werden kann.
• Leichte Plastizität: Nach dem Ausrollen lässt sich kein zusammenhängender
Klumpen bilden.
• Mittlere Plastizität: Der gebildete Klumpen lässt sich nicht mehr kneten, er zer-
krümelt sofort bei der Anwendung eines Fingerabdruckes.
• Ausgeprägte Plastizität: Der nach dem Ausrollen gebildete Klumpen lässt sich
kneten ohne zu zerbröckeln.
Inhaltskurzübersicht:
Absender:
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