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Lessingfestival Wolfenbüttel

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Schnell informiert

OrganisationStadt Wolfenbüttel

KulturbüroStadtmarkt 7

38300 Wolfenbüttelwww.lessingtheater.de/festival

www.facebook.com/lessingfestival

TheaterkasseStadtmarkt 7A

38300 WolfenbüttelMontag bis Freitag 10-18 Uhr

Samstag 10-14 UhrTel 05331 86-501 und 86-502

Fax 05331 [email protected]

www.lessingtheater.de/festival

Kartenverkauf im LessingtheaterHarztorwall 16

38300 Wolfenbütteljeweils 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn

Tel 05331 7108430

Druck: ROCO Druck GmbH, WolfenbüttelAuflage: 12.000

Änderungen vorbehalten

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Inhalt

Vorwort .................................................................................................. 6

Förderer und Kooperationspartner ............................................................. 8

Veranstaltungsübersicht ...........................................................................10

Schmerzliche Heimat ........................................................................... 17

Toleranz, Identität, Vorurteil .................................................................19

Comedy-Nacht mit Abdelkarim und Gästen .............................................21

»Wäre im Meere lauter Wein…« ..............................................................23

»Die Juden« .........................................................................................25

»Paradies: Vorsicht Stufe!«.....................................................................27

»Mano: Der Junge, der nicht wusste, wo er war.« .......................................29

»Der große Trip – Wild« ........................................................................ 31

»Die Busfahrerin«................................................................................. 33

Klezmer trifft Derwisch trifft Meister Eckhart .......................................... 35

»Lessing erleben« .................................................................................37

»Und es wird ein großes Glück sein…« ....................................................39

»Yalla, babushki mi ninjo!« ....................................................................41

»Dead or Alive« ....................................................................................43

Vergabe des »Lessing-Preises für Kritik« ..................................................45

Linda Zervakis .....................................................................................47

»Lola auf der Erbse« ............................................................................ 49

Auftaucher .......................................................................................... 51

»Nathan der Weise« ..............................................................................53

Festivalcafé ............................................................................................57

Mehr .....................................................................................................59

Ausstellungen .................................................................................... 60

Installationen ..................................................................................... 64

Führungen ......................................................................................... 66

Projekte und Workshops ...................................................................... 69

Vorträge .............................................................................................73

Informationen und Vorverkauf ..................................................................76

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Vorwort

Zum ersten Mal machen sich die Städte Wolfenbüttel und Braun-schweig gemeinsam auf den Weg, Lessing im Hier und Jetzt zu entdecken. Zwischen seiner Berufung als herzoglicher Bibliothekar in Wolfenbüttel im Jahre 1770 und seinem Tod in Braunschweig lagen 18 Jahre, die gekennzeichnet waren durch produktives Schaff en, biographische Ereignisse von großer emotionaler Wucht und einem Pendeln zwischen den »Welten«.

Zukünft ig als Biennale geplant, rückt das »Lessingfestival 2016« den Begriff der »Identität« in den Mittelpunkt. Im reichhaltigen Pro-gramm sind Lessingwerke ebenso zu fi nden wie Veranstaltungen, die aktuelle gesellschaft liche Fragen thematisieren. Die vorbereitende Arbeitsgruppe, der Institutionen, Vereine, kirchliche Gemeinden aus Wolfenbüttel und Braunschweig angehören, hat sich den Lessing-wörtern Schwärmerei, Weltbürgertum und Vorurteil angenommen. Daraus entstand ein Programm, das in 23 Tagen 43 Veranstaltungen umfasst. Darunter sind Schauspiele, Konzerte, Ausstellungen, Führungen, Vorträge, Projekte, Installationen, Workshops und Filme. Grund genug, sich in den beiden Städten auf Spurensuche zu be-geben und sich dem wichtigsten Thema der Aufk lärung zu stellen: Der Vorstellung davon, wie wir unser Zusammenleben gestalten. Das gewählte Motto »…mit deinen eigenen Augen« fordert auf, sich selbst ein Bild von der Welt zu machen und sich ein persönliches, vernunft -begründetes Urteil zu bilden.

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Das Ziel des Lessingfestivals ist es aber auch, eine Brücke zu schlagen von den Werken Lessings in unsere heutige Gesellschaft . Deshalb be-steht das Programm aus vielen verschiedenen Formaten, die sich auch die Freiheit nehmen, Lessing neu zu interpretieren.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen anregende Wochen und einen lebendigen Austausch!

Thomas PinkBürgermeister Stadt Wolfenbüttel

Ulrich MarkurthOberbürgermeister Stadt Braunschweig

Ulrich Markurth

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Förderer und Kooperations-

partner

Herzlichen Dank unseren Förderern und Kooperationspartnern der Festivalwochen!

Förderer

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Kooperationspartner

Bücher Behr

Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel

Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig

Die Braunschweigische Stiftung

Ev.-luth. Quartierpfarramt St. Trinitatis/Hauptkirche BMV

Freundeskreis der Stadtbücherei Wolfenbüttel e. V.

Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Jüdische Gemeinde Braunschweig

Kleine Zukunft Braunschweig

Kulturstadt Wolfenbüttel e. V.

Kunstverein Wolfenbüttel e. V.

Lessing-Akademie e. V. Wolfenbüttel

Freimaurerloge »Wilhelm zu den drei Säulen«

Museum Wolfenbüttel

Staatstheater Braunschweig

Türkisch-Islamische Gemeinde Wolfenbüttel

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Veranstaltungsübersicht

Do/21.04.2016/11 Uhr/Lessingtheater (WF)Do/21.04.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)Schmerzliche HeimatNach dem Buch von Semiya Simsek und Peter SchwarzSchauspiel

Sa/23.04.2016/14 Uhr/St. Trinitatiskirche (WF)Führung zu Stätten jüdischen LebensSpuren jüdischen Lebens in Wolfenbüttel mit der Historikerin Andrea KienitzFührung

Sa/23.04.2016/17 Uhr/Herzog August Bibliothek (WF)Toleranz, Identität, VorurteilBeitrag des Kulturstadt Wolfenbüttel e. V. zum Lessingfestival 2016Vortrag

So/24.04.2016/11.30 Uhr/Kunstverein (WF)/Eröff nung24.04. bis 29.05.2016/Kunstverein (WF)»mit meinen EIGENEN augen«Boris MikhailovAusstellung

So/24.04.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)Comedy-Nacht mit Abdelkarim und GästenAbdelkarim | Fatih Çevikkollu | Özcan Cosar | John DoyleKabarett

Mo/25.04.2016/19 Uhr/Logenhaus »Wilhelm zu den drei Säulen« (WF)Politisch Salafi yya – Ideologie, Extremismusprävention, Intervention und PraxisMoussa Al-Hassan Diaw, Diplompädagoge und Islamismus-ForscherVortrag

Di/26.04.2016/19.30 Uhr/Stadtbücherei (WF)»Wäre im Meere lauter Wein...«Weinprobe mit LessinggedichtenLesung

Mi/27.04.2016/19 Uhr/Logenhaus »Wilhelm zu den drei Säulen« (WF)»Lessing und die Tugend der Orientalen«Thomas Parr, Journalist und AutorVortrag

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27.04. bis 11.06.2016/Stadtbibliothek/Kemenate Hagenbrücke (BS)»Weltbürger – 100 Wörter Lessing«Wortobjekte des Künstlers Rupprecht MatthiesAusstellung

27.04. bis 11.06.2016/Stadtbibliothek (BS)»Gotthold Ephraim Lessing in der Stadtbibliothek« Eine kleine Auswahl aus einer großen LiteratursammlungAusstellung

Do/28.04.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)Fr/29.04.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)Sa/30.04.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)So/01.05.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)»Die Juden«Ein Lustspiel in einem Aufzug von Gotthold Ephraim LessingSchauspiel

Fr/29.04.2016/14 bis 21 Uhr/Kunstverein (WF)Sa/30.04.2016/10 bis 17 Uhr/Kunstverein (WF)Blick auf Wolfenbüttel – StreetPhotographyIm Rahmen der Ausstellung von Boris Mikhailov im Kunstverein Wolfenbüttel e. V.Workshops

Fr/29.04.2016/15 bis 20 Uhr/Lessinghaus (WF)Sa/30.04.2016/10 bis 14 Uhr/Innenstadt vor Bankhaus Seeliger (WF)Do/05.05.2016/16 bis 20 Uhr/Lessingtheater (WF)Fr/06.05.2016/16 bis 22 Uhr/Lessingtheater (WF)Sa/07.05.2016/16 bis 20 Uhr/Lessingtheater (WF)So/08.05.2016/10 bis 13 Uhr/Herzog August Bibliothek (WF)»Gemischtes Doppel«Die Geschichte einer besonderen Freundschaft – Audioinstallation für zwei Besucher in einer mobilen BoxInstallation

Fr/29.04.2016/20 Uhr/Lessinghaus/Innenhof (WF)Sa/30.04.2016/20 Uhr/Lessinghaus/Innenhof (WF)»Paradies: Vorsicht Stufe!«Slam-TheaterProjektpräsentation

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Sa/30.04.2016/14 Uhr/Lessinghaus (WF)»Wer war eigentlich Lessing?«Abschluss des Bildungsprojektes für Menschen mit Lernbeein-trächtigungenProjektpräsentation

So/01.05.2016/11 Uhr/Am Jahnstein (WF)Führung über den jüdischen FriedhofFührung

02.05. bis 05.05.2016/Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel»Die Kunst des Spazierenführens«Gehende Spurensuche nach Lessings Fußabdrücken in WolfenbüttelSeminar mit Bertram WeisshaarProjektWeitere Informationen unter www.bundesakademie.de

Mo/02.05.2016/9.30 Uhr/Stadtbücherei (WF)Mo/02.05.2016/11.30 Uhr/Stadtbücherei (WF)Mo/02.05.2016/13.30 Uhr/Stadtbücherei (WF)»Mano: Der Junge, der nicht wusste, wo er war.«Anja Tuckermann liest für Jugendliche ab 14 JahrenLesung

Di/03.05.2016/17 Uhr/Cinestar (WF)Di/03.05.2016/20 Uhr/Cinestar (WF)»Der große Trip – Wild«Literaturverfilmung aus der Reihe »Als die Bücher laufen lernten…«Film

Di/03.05.2016/19 Uhr/Prinzenpalais (WF)»In seinen Augen welken des Weiteren zwei Nelken«Arne Rautenberg, DichterLesung

Mi/04.05.2016/9 Uhr/Lessingtheater (WF)Mi/04.05.2016/11 Uhr/Lessingtheater (WF)»Die Busfahrerin«Nach dem Buch von Vincent CuvellierSchauspiel ab 7 Jahren

Veranstaltungsübersicht

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»Lessing erleben« mit Andreas JägerMi/04.05.2016/15.30 Uhr/Café Strupait (BS)»Lessing und mehr«Do/12.05.2016/18 Uhr/Braunschweigisches Landesmuseum (BS)»Lessing Pur«Zeit/Ort entnehmen Sie bitte der Tagespresse (BS)»Hört Lessing!«Lesungen

Mi/04.05.2016/19.30 Uhr/St. Trinitatiskirche (WF)Klezmer trifft Derwisch trifft Meister EckhartEin jüdisch-islamisch-christlicher DialogLesung

Do/05.05.2016/11 Uhr/Schlossbrücke (WF)Do/05.05.2016/13.30 Uhr/Schlossbrücke (WF)Spurensuche nach Lessings Fußabdrücken Ein inszenierter Spaziergang mit Bertram WeisshaarFührung

Do/05.05.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)»Und es wird ein großes Glück sein...«Lessing und Eva König – eine Liebesgeschichte in BriefenLesung

Fr/06.05.2016/15 Uhr/Lindenhalle (WF)Kulturelle Identität unter Berücksichtigung der ZuwanderungsthematikPodiumsdiskussion

Fr/06.05.2016/18 Uhr/Lessingtheater (WF)

»Yalla, babushki mi ninjo!«Ein außergewöhnlicher Weltmusikabend mit dem Chor der WeltbürgerKonzertIm Anschluss internationales Picknick an der »Lessing-Tafel«

Sa/07.05.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)»Dead or Alive«Klartext – Wolfenbüttel reimt sichPoetry-SlamIm Anschluss »Festivalcafé« mit Musik von DJane Soundschwester

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Veranstaltungsübersicht

So/08.05.2016/11.30 Uhr/Herzog August Bibliothek (WF)Vergabe des »Lessing-Preises für Kritik«Lessing-Akademie und die Braunschweigische Stiftung zeichnen ausPreisvergabe

Mo/09.05.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)Linda ZervakisKönigin der Bunten Tüte: Geschichten aus dem KioskLesung

Di/10.05.2016/17 Uhr/Cinestar (WF)»Lola auf der Erbse«Literaturverfilmung für Kinder ab 8 JahrenFilm

Di/10.05.2016/19 Uhr/Foyer Schünemanns Mühle (WF)IndividualitätDr. Peter Cordes, Neurologe, Psychiater und PsychotherapeutVortrag

Di/10.05.2016/19 Uhr/Augusteerhalle der Herzog August BibliothekJudentum im Orient. Lessings »Nathan der Weise«Prof. Dr. Monika Fick, Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH AachenVortrag

Mi/11.05.2016/18 Uhr/Stöckheimer Rokoko-Pavillon (BS)»Sara Sampson Psychothriller«Hardy Crüger, Schriftsteller und Dozent für kreatives SchreibenVortrag

Mi/11.05.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)AuftaucherTanztheater von Henrietta Horn & »Am sechsten Tag …« von Tiago ManquinhoTanz

Do/12.05.2016/19 Uhr/Kunstverein (WF)Alltag, Kunst und Widerspruch – Boris MikhailovMaik Schlüter, Kritiker und KuratorVortrag

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Fr/13.05.2016/19 Uhr/Theatersaal im Schloss (WF)So/15.05.2016/15 Uhr/Theatersaal im Schloss (WF)»Die Geschichte des alten Wolfes«Projekt der inklusiven Theatergruppe der Lebenshilfe WolfenbüttelProjektpräsentation

Fr/13.05.2016/19.30 Uhr/Lessingtheater (WF)»Nathan der Weise«Stummfilm-Konzert mit Rabih Abou-Khalil und dem Staatsorchester BraunschweigKonzert

Sa/14.05.2016/18 Uhr/N.N.»Lessing in Braunschweig, die andere Seite der Lichtgestalt«Kooperationsprojekt der Initiative Die Stadtfinder und der Stadt BraunschweigFührung

Im gesamten Festivalzeitraum finden statt:

FestivalcaféAn den Wochenenden im Festivalzeitraum und nach ausgewählten Veranstaltungen im LessingtheaterAktuelle Informationen unter www.lessingtheater.de/festival

»…mit deinen eigenen Augen und Ohren«Nathan als Bildungsware – Toleranz als schnell geteilter facebook-Status – Lessingfrühstück für 2,95 Euro – die Marke »Lessing« fügt sich harmonisch als Farbtupfer in unserer Gesellschaftsbild ein – leicht auf-fällig aber nicht störend. Wie viel Platz haben Lessings Gedanken und Werte aber tatsächlich noch in unserer Gesellschaft – und wie viel davon vertragen wir letzt-endlich? Wie in einem Labor entstehen im öffentlichen Raum Versuchsauf-bauten und Testumgebungen, um der Frage nachzugehen: Wie reagiert die Umwelt auf die Lessingsubstanz?Installationen

»Die ganze Welt uns hören«Lessings Ringparabel in verschiedenen SprachenVideopräsentation während des Festivalzeitraumes im LessingtheaterInitiiert von Lessing-Akademie e. V., produziert von Gerhild Steinbuch und Tina EbertInstallation

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SCHAUSPIELSchmerzliche

HeimatNach dem Buch von Semiya Simsek und Peter Schwarz

11.00 Uhr19.30 Uhr

LessingtheaterGroßer Saal

Regie Christian Scholze

Ausstattung Imme Kachel

Besetzung Anke Jansen, Susanne

Kubelka, Neven NöthigProduktion

Westfälisches Landestheater, Theater Hof

9. September 2000: Enver Simsek hat aushilfsweise für einen Bekannten den Straßenverkauf übernommen. Der Blumengroßhändler kehrt noch einmal zurück zu seinen Anfängen. Bald will er sich ganz aus diesem Ge-schäft zurückziehen. Seinen Groß-

handel hat er verkauft, er freut sich auf einen neuen Lebensabschnitt, auf den Lohn jahrelanger Arbeit.

Als er aus seinem Wagen etwas holen will, treten zwei Männer auf ihn zu und feuern neun Schüsse auf ihn ab. Enver Simsek ist das erste Opfer der Terrorzelle NSU.

300 km entfernt wird in dieser Nacht seine Tochter Semiya aus dem Bett geholt. Mit ihrem Onkel fährt sie nach Nürnberg ins Kranken-haus. Noch bevor sie zu ihrem Vater kann, wird sie von der Polizei ge-fragt, ob er Waffen im Haus habe. Semiya ist zu durcheinander, um zu verstehen, was von ihr erwartet wird.

Semiya Simsek, geboren 1986, verfasste zusammen mit dem Journalisten Peter Schwarz ihre Erinnerungen an das Leben ihres Vaters und die Jahre nach seinem Tod. Sie erzählt von Beschuldigungen und Verdächtigungen durch die Polizei, die Behörden, den Verfassungs-schutz. Sie erzählt die Geschichte einer Familie in Deutschland. Opfer einer terroristischen rechtsextremen Vereinigung. Opfer deutscher Be-hörden. Auf der Gedenkveranstaltung für die Opfer der NSU-Morde am 23. Februar 2012 im Berliner Konzerthaus hielt Semiya Simsek eine stark beachtete Rede. 2013 erhielt sie den nach der französischen Frauenrechtlerin und Schriftstellerin benannten Olympe de Gouges-Preis. Werkeinführung um 19 UhrAb 18 Uhr ist das Festivalcafé geöffnet.

Do 21.04.

2016

TicketsKarten von 12 bis 18 Euro, ermäßigt ab 6 Euro

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Toleranz, Identität, Vorurteil

Beitrag des Kulturstadt Wolfenbüttel e. V. zum Lessingfestival 2016

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VORTRAG

Toleranz, Identität, Vorurteil

Beitrag des Kulturstadt Wolfenbüttel e. V. zum Lessingfestival 2016

17.00 UhrHerzog August Bibliothek

Traditionell stellt der Verein Kulturstadt Wolfenbüttel e. V. jedes Veranstaltungs-jahr unter ein bestimmtes Thema. Das Jahr 2016 wird im Zeichen »Lessing und die drei Ringe« stehen.

Die Festveranstaltung in der Herzog August Bibliothek ist dem Integrationsgedanken und der Rolle der Religionen in einer sich ver-ändernden Gesellschaft gewidmet. Der Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Josip Juratovic, wird zunächst in Form eines Impulsreferates die politischen Rahmenbedingungen und Ziel-richtungen der Integration erläutern. Danach wird Bischof Norbert Trelle in seinem Vortrag »Der Gott der Fremden. Plädoyer für eine Kultur der Anerkennung« auf die Rolle der Religionen in einer sich wandelnden Gesellschaft eingehen. Beim anschließenden Empfang ist Gelegenheit, in Gesprächen mit den Referenten die Thematik weiter zu erörtern.

Norbert Trelle, 1962–1968 Theologiestudium in Bonn und Innsbruck, 1968 Priesterweihe und 1992 Bischofsweihe in Köln, 2005 Ernennung zum 70. Bischof von Hildesheim durch Papst Benedikt XVI., 2011 Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Mitglied in den Kommissionen für soziale und gesellschaftliche Fragen sowie Migration der Deutschen Bischofskonferenz.

Sa 23.04.

2016

TicketsEintritt frei. Die Kartenausgabe erfolgt über die Theaterkasse am Stadtmarkt 7A.

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KABARETT

Comedy-Nacht mit Abdelkarim

und GästenAbdelkarim | Fatih Çevikkollu | Özcan Cosar | John Doyle

19.30 UhrLessingtheater

Großer Saal

Abdelkarim, der Marokkaner des Vertrauens, ist geboren und aufgewachsen in der Bielefelder Bronx. Klingt nach reichlich Zündstoff, ist aber vermutlich das Beste, was Comedy und Kabarett

mit Migrationsvordergrund derzeit zu bieten haben. Abdelkarim erzählt authentisch und selbstironisch Geschichten aus seinem Leben.

Fatih Çevikkollu spielt mit Wahrheit und Fanatismus: Die Einen tragen ein Kopftuch, die Anderen einen geistigen Schleier. Sagte man früher: Kümmeltürken, so sind es heute: Topterroristen. Seit ISIS aber wissen wir: Wir haben keinen Plan gegen den Fanatismus. Wir handeln kopf-los. Fatih Çevikkollu – rasant, relevant, eloquent: »Wer die Wahrheit verhandelt, muss die Anderen zum Lachen bringen, sonst bringen sie ihn um!«.

Als Stuttgarter, der seine Wurzeln im Bosporus hat, steht Özcan Cosar mitten in seinem bunten, interkulturell geprägten Leben und lässt uns daran teilhaben. Er bringt auf die Bühne, was er zwischen Kehrwoche und Beschneidung erlebt, erfahren und zu hören bekommen hat. Er kommt als Schlitzohr daher und erzählt so detail- und pointenreich, dass es einem das Zwerchfell permanent zupft.

»Bin ich noch Amerikaner oder schon Deutscher?« Diese Frage stellt sich John Doyle nach fast 20 Jahren in Deutschland. Seine Antwort: »Beides«. Aber was heißt das konkret? Spricht er jetzt ungefragt von seinen Krankheiten? Schleicht er weiterhin mit Tempo 80 über die Autobahn? Oder geht er nicht mehr bei Rot über die Straße? Seine witzigen Erlebnisse und klugen Erkenntnisse enthüllen ein neues Deutschlandbild.

So 24.04.

2016

TicketsKarten von 15 bis 24 Euro, ermäßigt ab 12 Euro

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»Wäre im Meere lauter

Wein...«Weinprobe mit Lessinggedichten

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LESUNG»Wäre im

Meere lauter Wein...«

Weinprobe mit Lessinggedichten

Lessings literarische Frühreife zeigte sich schon zu Schulzeiten. Bereits im Alter von 16 Jahren interessierte er sich für alle Spielarten der Poesie und ver-suchte sich auch selbst im Schreiben darin. So fing er damit an, ana-kreontische Gedichte zu verfassen.

Anakreon war ein altgriechischer Lyriker um 500 v. Chr., der in heiter-tändelndem Stil die Liebe und den Wein besang. Mitte des 18. Jahrhunderts, der Zeit des Rokoko, wurde diese literarische Richtung in der deutschen und europäischen Dichtung nachgeahmt. Anakreontische Gedichte sind verspielt-galant und kreisen um die Themen Liebe, Freundschaft, Natur, Wein und Ge-selligkeit.

Auch Lessing, einer der herausragenden Vertreter dieses Genres, be-singt in seinen Gedichten die Freude an der Welt und am Leben. Er fertigte eigenhändig die Reinschrift seiner Gedichte an und legte zu-dem die Buchgestaltung fest. Im Jahr 1751 – Lessing war 22 Jahre alt – erschienen sie unter dem Namen »Kleinigkeiten« in Stuttgart.

»Diese Lieder enthalten nichts, als Wein und Liebe, nichts als Freude und Genuß…« so lautet das Vorwort. Genießen Sie eine Weinprobe in der Stadtbücherei und lauschen dabei Lessings anakreontischen Ge-dichten. Gelesen werden die Gedichte von Mitgliedern des Freundes-kreises der Stadtbücherei, verschiedene Weine stehen zur Verkostung bereit.

Mit freundlicher Unterstützung von Barrique Wolfenbüttel.

Di 26.04.

2016

TicketsEintritt frei. Um Voranmeldung unter Tel 05331 900860 wird gebeten.VeranstalterFreundeskreis der Stadtbücherei Wolfenbüttel e. V.

19.30 UhrStadtbücherei Wolfenbüttel

Lesecafé

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SCHAUSPIEL

19.30 UhrLessingtheater

Großer Saal

Regie George Tabori (1914 – 2007)

Dramaturgie Hermann Beil

Musik Hans-Jörn Brandenburg

Ausstattung Margit Koppendorfer,

Etienne PlussProduktion

Berliner Ensemble

»Ich bin ein Jude.« Dieser lapidare Satz, den der fremde Held der Geschichte sagt, kippt das Lustspiel, das Lessing mit gerade einmal 20 Jahren geschrieben hat, in die bittere Realität unserer eigenen Geschichte.

Lessing benutzt durchaus gängige Theaterrequisiten: Eine Dose setzt die Enthüllungsintrige in Gang. Aber absolut neu und vorausdenkend ist, wie Lessing seine Hauptfigur zeichnet. Eine Sensation und 1749 zugleich Anlass für finstere Religionswächter. Zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters betritt die Figur eines positiv gezeichneten Juden die Bühne.

Ein Lustspiel über den Antisemitismus – ist das nicht eine Ungeheuer-lichkeit? George Tabori verändert kein Wort des Textes und doch ent-hüllt das alte Lustspiel ein anderes Gesicht, wenn heute das grelle Licht der Gegenwart den Text bis in die feinsten Ritzen ausleuchtet.

Taboris Inszenierung hatte am Berliner Ensemble am 13. September 2003 Premiere und wurde seither über 150 Mal aufgeführt.

George TaboriGeorge Tabori, geboren 1914 in Budapest, war Schauspieler, Sprecher, Schriftsteller, Übersetzer, Dramatiker und »Spielmacher«. Der Holo-caust, den er in der eigenen Familie erleben musste, prägte sein Leben und Werk. Nach Stationen in London, Hollywood und New York kehrte er 1970/71 als freier Regisseur und Autor nach Europa zurück. Unter Claus Peymann am Burgtheater in Wien erarbeitete Tabori 13 In-szenierungen, davon 9 Uraufführungen eigener Stücke. 1999 geht er mit Peymann ans Berliner Ensemble. Seine Inszenierungen und Stücke stehen bis heute auf dem Spielplan des BE. Im Alter von 94 Jahren stirbt George Tabori am 23. Juli 2007.

Werkeinführung am 27.04. um 19 Uhr im Lessingtheater

Do 28.04.2016

Fr

29.04.2016

Sa 30.04.2016

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01.05.2016

TicketsKarten von 15 bis 24 Euro, ermäßigt ab 7,50 Euro

»Die Juden«Ein Lustspiel in einem Aufzug

von Gotthold Ephraim Lessing

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POETRYSLAM

20.00 UhrLessinghaus

Innenhof

Leitung Xóchil A. Schütz, Lena Simon

BesetzungEmmely Asche, Paula Asche,

Pauline Heckmann, Annika Herzberg, Merle Maassberg, Leila Marullo, Lena Sartorius,

Vanessa Schmidt, Carla Stein-kampf, Kira Vollenweider,

Jennifer VoßKooperationspartner

Herzog August Bibliothek Freundlich unterstützt von:

Lions Club Wolfenbüttel

11 Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren haben es gewagt. Sie haben den Stift in die Hand genommen und geschrieben.

Über das, was sie bewegt, über das, was sie nervt, über Wünsche, Träume, Utopien und Ängste. Nach acht Monaten gemeinsamer Arbeit treten sie nun mit Rap und Reim, Lautspielereien, Short-Stories und Wortinszenierungen vor ihr Publikum. Mal zart und verspielt, mal provokant und laut laden sie mit viel Charme und Selbstbewusstsein dazu ein, ihre individuellen Perspektiven kennenzulernen.

Wenn ich nicht ich wäre… Ich hau dir auf die Nase bis sie bricht.Deine Tränen glitzern schön im Licht.Willst du fliehen – keine Chance –das hier: wird keine Romanze.Ja! Heute bin ich mal nicht ich.Heute bin ich widerlich.Bildschön, doch kampferprobt,hat man mich schon oft gelobt,flieht vor mir selbst der größte Hüne.Ich steh mitten auf der Bühne.Ich springe von Dach zu Dach – ganz leichtmit der Waffe längst jedes Opfer erreicht –bin ich die ultimative Superheldin,weil ich zudem ja auch noch Model bin.Welches Mädchen hat sich nicht schon mal nach so einem Leben gesehntund hab ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt,wenn ich sage,dass ich dementsprechend perfekt bin, weil ich alles wage?(Annika Herzberg, 15)

Fr 29.04.

2016

Sa 30.04.

2016

TicketsKarten für 5 Euro

»Paradies: Vorsicht Stufe!«

Slam-Theater

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LESUNG

9.30 Uhr11.30 Uhr13.30 Uhr

Stadtbücherei WolfenbüttelLesecafé

Veranstalter Projektgruppe Kinder- und

Jugendbuchwoche im Freundeskreis der Stadt-

bücherei Wolfenbüttel e. V.Dauer der Lesung und des

Autorengesprächs ca. 60 bis 90 Minuten

Dieses Buch erzählt die unglaub-liche, aber wahre Geschichte des Sinto-Jungen Mano. Er überlebt mehrere national-sozialistische Konzentrations-lager und den Todesmarsch. Befreite französische Kriegs-gefangene nehmen sich des Elfjährigen an und bringen ihn nach Frankreich. Sie meinen

es gut, als sie ihm einschärfen, er dürfe sich nicht als Deutscher zu erkennen geben und niemandem seinen Namen sagen. Auf die Deutschen, sagen sie, sei man in Frankreich nicht gut zu sprechen. Diese Warnung vergisst er nicht, auch nicht, als er es mit Menschen zu tun bekommt, die ihm helfen wollen. Dass seine Eltern noch leben und ihn suchen, weiß er nicht. Wie aber soll man jemanden finden, dessen Namen niemand kennt?

Anja Tuckermann erhielt für diesen eindrucksvollen Roman 2009 den Friedrich-Gerstäcker-Preis der Stadt Braunschweig.

Mo 02.05.

2016

TicketsDer Eintritt ist frei. Gruppen ab 5 Personen bitte an-melden unter Tel 05331 9028190.

»Mano: Der Junge,

der nicht wusste, wo er

war.«Anja Tuckermann liest für Jugendliche ab 14 Jahren

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FILM

17.00 Uhr20.00 Uhr

Cinestar WolfenbüttelBahnhofstraße 9B

Veranstalter Bücher Behr

Wofür in Europa der Jakobsweg steht, steht an der Westküste der USA der Pacific Crest Trail.

Überwältigt von Schmerz und Trauer nach dem Tod ihrer Mutter, ver-liert sich die 26-jährige Cheryl Strayed zusehends in ihrer Verzweiflung. Wahllose Sexualkontakte, Drogen und Alkohol lassen zudem ihre Ehe scheitern. Angesichts ihres in Trümmern liegenden Lebens trifft Cheryl eine folgenreiche Entscheidung: Sie wird sich ohne Vorkennt-nisse oder Training allein auf eine 1600 km lange Wanderung durch die Extreme des Trails begeben. Brütende Hitze, klirrende Kälte und das immense Gewicht ihres Rucksacks, dem sie den Namen »Monster« gibt, sind ihre Begleiter.

Gleich zu Beginn des Filmes wird der Zuschauer hineingezogen in die Strapazen und Grenzerfahrungen dieser Wanderung. Nach einer müh-samen Gipfelbesteigung sieht man, wie einer der Schuhe Cheryls den Abhang hinunterrollt und sie voll Frust, Wut und Enttäuschung auch den zweiten hinterherwirft. Unterbrochen wird die Wanderung - ihr Weg zu sich selbst - von schnell geschnittenen Rückblenden. Regisseur Jean-Marc Vallée erzählt fragmentarisch von einschneidenden Erleb-nissen im Leben der jungen Frau. Vallée wird diese Rückblenden-struktur durchhalten, sodass sich erst über die Länge des gesamten Films langsam und bruchstückhaft Cheryls Schicksal entblättert.

Ein bewegendes Drama, das elegant die Kitschklippen umschifft und stattdessen etwas über die Heilkraft der Natur und ihre Verbindung zur menschlichen Seele zum Ausdruck bringt.

Di 03.05.

2016

TicketsKarten für 7,50 Euro (Kinokarte) ab dem 06.04. bei »Bücher Behr«; Paketpreis (Buch & Kinokarte) 12 Euro

»Der große Trip – Wild«

Literaturverfilmung aus der Reihe »Als die Bücher laufen lernten…«

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SCHAUSPIEL

Jeden Morgen steigt Juliette in Madame Yvettes Bus ein und sagt »Guten Tag, Madame.«

Eigentlich würde sie aber lieber sagen: »Du stinkst, du bist eklig, und du hast eine große Nase.« Juliette ist nicht das einzige Kind, das in Yvettes Bus mitfährt und so von der Busfahrerin denkt. Eines Morgens, Juliette ist grässlich müde und hat so gar keine Lust auf Schule, schläft sie auf der Fahrt ein und verpasst die Haltestelle an der Schule. Als sie im Busdepot von Yvette entdeckt wird, ist schnell klar: Die nächsten Stunden müssen die beiden gemeinsam verbringen. Schreckliche Aussichten! Doch der Tag bringt noch mehr Überraschungen. Yvette und Juliette fahren ans Meer, besuchen einen alten Mann und landen schließlich in einer Café-Bar. Juliette lernt, wie man Aale fängt, Erbsen auslöst, Flipper spielt, und dass Yvette doch ein bisschen anders ist, als sie aussieht.

Unter der Regie des erfahrenen Schauspielers Christof Lappler ent-steht ein warmherziges Stück über eine Busfahrerin und ein Mädchen, die ungewollt einen Tag miteinander auskommen müssen und ihr Fremdsein überwinden. Eine Geschichte über Vorurteile und darüber, dass es sich lohnt, hinter die Fassade zu blicken.

Theater PfützeSeit 30 Jahren steht der Name »Pfütze« für künstlerisch hochwertiges und inspirierendes Familientheater in der Region Nürnberg. Das 14-köpfige Ensemble setzt mit allen Mitteln der Kunst bedeutende Kinderromane in Szene und bringt Geschichten, die das Leben schreibt, auf die Bühne.

Mi 04.05.

2016

TicketsKarten für 7 Euro

»Die Busfahrerin«

Nach dem Buch von Vincent CuvellierFranzösisches Roadmovie auf der Theaterbühne

9.00 Uhr11.00 Uhr

Schauspiel für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene

LessingtheaterGroßer Saal

Regie Christof Lappler

Ausstattung Andreas Wagner

BesetzungHelwig Arenz, Christine

Janner, Lisa-Sophie KuszProduktion

Theater Pfütze, NürnbergFreundlich unterstützt von: Kulturbund der Lessingstadt

Wolfenbüttel e. V.

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LESUNG

Melancholische und lebhafte jüdische Klänge treffen auf die Musik der Sufi, begleitet vom zeremoniellen Tanz des Der-

wisch. Eingestreut werden christlich-mystische Texte, u. a. von Meister Eckhart, gelesen von der Schauspielerin Nina Hoger.

In dem Konzert der international bekannten Klezmerband Ensemble Noisten mit dem Sufi-Ney-Flötisten Murat Cakmaz und dem Der-wisch-Tänzer Talip Elmasulu entsteht ein inspirierendes Zusammen-spiel dreier ganz unterschiedlicher religiöser Kulturen.

Klezmer ist osteuropäische, jüdische Tanz- und Hochzeitsmusik und bedeutet übersetzt »Gefäß des Liedes«. Maßgeblich geprägt wurde die Klezmermusik durch den chassidischen Nigun, dem Lied ohne Wort. Im Nigun werden auch heute noch religiöse Gefühle wie Freude, An-dacht und Demut ausgedrückt.

Der Sufismus (vom arabischen Wort »rein«) steht für gereinigt von Unwissenheit, Egoismus, Dogmatismus und Fanatismus sowie frei von Beschränkungen durch soziale Schicht, politische Überzeugung, Rasse oder Nationalität. Sufismus ist somit eine im Islam verwurzelte, sehr weltoffene, humanistische Philosophie.

Der Derwisch-Tanz (Sufidrehtanz) geht zurück auf Mevlana Rumi, den großen Mystiker des Islams. Der Drehtanz des Derwischs stellt in vollendeter Form die spirituelle Reise des Menschen zu Gott und seine Rückkehr als Dienender dar. Traditionell erklingt dazu die Ney, eine Rohrflöte, die jeweils nur in einer Tonart gespielt werden kann.

Mi 04.05.

2016

TicketsKarten für 18 Euro, ermäßigt für 9 Euro

Klezmer trifft Derwisch trifft

Meister EckhartEin jüdisch-islamisch-christlicher Dialog

Musikalische Lesung mit Nina Hoger

19.30 UhrSt. Trinitatiskirche

HolzmarktKooperationspartner

Ev.-luth. Quartierpfarramt St. Trinitatis/Hauptkirche

BMV

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LESUNG

Andreas Jäger, Schauspieler, Sprecher und Moderator, ist

bekannt durch seine lebendige Darstellung historischer Persönlich-keiten. In Braunschweig bringt er während des Lessingfestivals den Dichter, Philosophen und Aufklärer in verschiedenen Veranstaltungen zu Gehör.

Mi/04.05.2016/15.30 Uhr/Café Strupait/Magnitorwall 8/Braunschweig»Lessing und mehr«Gotthold Ephraim Lessing hat nicht nur große Dramen verfasst, sondern auch kurzweilige Gedichte und Fabeln, die bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein noch besser munden. Kostenbeitrag (inkl. Kaffee- oder Wein-Gedeck): 6 Euro pro Person. Begrenzte Plätze. Bitte melden Sie sich verbindlich an unter Tel 0531 70189317 oder [email protected]

Do/12.05.2016/18 Uhr/Braunschweigisches LandesmuseumHinter Aegidien/BraunschweigEintritt frei»Lessing Pur« Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften hat Lessing die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst. Doch welche Texte stehen uns davon heute noch vor Augen – von Nathan und Emilia Galotti einmal abgesehen? Andreas Jäger bringt einen Querschnitt aus den bedeutendsten Werken Lessings zu Gehör.

Zeit/Ort entnehmen Sie bitte der Tagespresse »Hört Lessing!«Andreas Jäger streift mit den witzigsten und besten Gedichten und Fabeln von Gotthold Ephraim Lessing durch Braunschweig, und wenn Sie ihn sehen, dann müssen Sie nicht mehr tun, als zwei Minuten innezuhalten und sich einzulassen auf diese eine Aufforderung: Hört Lessing!

»Lessing erleben«mit Andreas Jäger

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VeranstalterStadt Braunschweig

Dezernat für Kultur und Wissenschaft

Informationen unter:Tel 0531 70189317

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LESUNG

Fast zweihundert Briefe haben sie einander geschrieben, in den sieben Jahren bis zur Heirat. Ge-sehen haben sie sich in dieser

Zeit kaum. Lessing ist gerade als Hofbibliothekar nach Wolfenbüttel gezogen. Eva König muss die Vermögensverhältnisse nach dem Tode ihres Mannes regeln. Es bleibt ihnen nur die Korrespondenz, die von Lotterie und von Schulden, vom Theater und von Alltagswidrigkeiten handelt, oder von den ewigen Malaisen mit Kutschen und Pferden.

Zwischen den Zeilen wächst indes die Liebesgeschichte. Eva König war die Einzige, die das umständliche Bandenspiel Lessings mitspielen konnte. Das gemeinsame Glück der beiden ist jedoch nur von kurzer Dauer: Fünfzehn Monate nach der Hochzeit stirbt Eva im Kindbett. Lessing überlebt seine Frau nur um drei Jahre.

Barbara Falter, Schauspielerin mit großem komödiantischen Talent, wirkte in zahlreichen international ausgezeichneten Hörspielen mit. Wichtige Stationen ihrer Theaterlaufbahn waren das Schauspielhaus Zürich, das Staatstheater Karlsruhe, das Theater Basel und das Staats-theater Stuttgart, wo sie die Arbeit mit Walter Sittler und Marcel Keller zusammenführte.

Walter Sittler, amerikanischstämmiger Schauspieler, war zuerst am Mannheimer Nationaltheater und danach am Staatstheater Stuttgart engagiert. 2006/2007 war Sittler mit dem Solo-Bühnenprogramm Als ich ein kleiner Junge war über die Kindheit des Autors Erich Kästner auf Deutschland-Tournee. Ein größeres Publikum kennt ihn durch das Fernsehen und die Krimiserie Der Kommissar und das Meer. Sittler tritt in zahlreichen anderen Fernsehfilmen und -serien auf.

Do 05.05.

2016

TicketsKarten von 15 bis 24 Euro, ermäßigt ab 7,50 Euro

»Und es wird ein großes Glück

sein...«Lessing und Eva König –

eine Liebesgeschichte in Briefen

19.30 UhrLessingtheater

Großer Saal

Regie Marcel Keller

BesetzungBarbara Falter, Walter Sittler

TextDieter Hildebrandt

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KONZERT

Musik verbindet. Dieser Gedanke charakterisiert die Grundidee dieses

besonderen Chores. Rund 60 Teilnehmer mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln sind zusammengekommen, um gemeinsam ihrer Liebe zur Musik und ihrem Interesse an anderen Kulturen Raum zu geben. Entstanden ist ein Musikprogramm aus der Mitte des Chores heraus. Gesungen wird, was die Teilnehmer mitbringen, was sie aus ihrer Familie erinnern. Dazu werden keine Notenblätter verteilt und auch nicht die perfekte Wiedergabe musikalischer Liedtraditionen an-gestrebt. Die unkonventionelle Chorleitung (Manuela Hörr, Mehmet Çetik) spürt in ihrer Arbeit Wegen zu einem intuitiven Zugang zur Musik nach, nutzt Methoden wie Bodypercussion oder das Singen in Fantasiesprache. Gesucht wird das Verbindende, weggelassen das, was trennt. Rund um den Globus werden beispielsweise Kinder in den Schlaf gesungen, mit einfachen Worten, lautmalerischen Silben, manchmal auch nur leisem Summen.

Zu erleben ist an diesem Abend ein unverwechselbares Werk, in das die Talente der Teilnehmer eingefl ossen sind. Rund drei Generationen stehen gemeinsam auf der Bühne, es wird gesungen, instrumental be-gleitet, getanzt und szenisch interpretiert.

Im Anschluss gibt es ein »Internationales Picknick« auf dem Theater-vorplatz. Verpfl egung bitte selbst mitbringen, kleine Snacks und Ge-tränke können erworben werden.

Fr06.05.

2016

TicketsKarten für 7 Euro

»Yalla, babushki mi ninjo!«

Ein außergewöhnlicher Weltmusikabendmit dem Chor der Weltbürger

18.00 UhrLessingtheater

Großer Saal

Leitung Manuela Hörr, Mehmet Çetik

Freundlich unterstützt von:Kulturbund der Lessingstadt

Wolfenbüttel e. V.

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POETRYSLAM

Unter dem weittragenden Motto »Dead or Alive« kommt es zur ultimativen

Abstimmung, wem die Dichterkrone der Gegenwart gehört. Einem quicklebendigen Poetry-Slammer und Live-Poeten der Jetztzeit, oder einer Dichtergröße aus vergangenen, aber gewiss nicht weniger lebendigen, schriftstellerischen Tagen. Kurz: Vier lebende Per-formance-Poetinnen und -Poeten aus dem Hier und Jetzt fordern wort- und pointenstark vier verstorbene »Klassiker« heraus, dargestellt von Schauspielern aus dem Ensemble des Staatstheaters Braunschweig.

Und ganz ehrlich? Hier treffen die »jungen Wilden« sehr wohl auf alt-ehrwürdig-namhafte Konkurrenz. Denn nicht nur, dass sich passend zum Lessingfestival natürlich Gotthold Ephraim Lessing höchst-persönlich der Vortragsehre stellt, gesellen sich doch aus dem Land der Dichter und Denker weitere hochrangige Charaktere dazu.

Ansonsten bleibt alles beim Alten: Wie bei einem handelsüblichen Poetry-Slam gilt für alle Dichter auf der Bühne eine strikte Vortragszeit von sieben Minuten und das Publikum wählt mittels Stimmkarten und Final-Applaus seinen »Dead or Alive«-Slam-Champion 2016. In diesem Sinne gilt: Tot oder lebendig – das ist hier die Frage.

Überaus lebendig und gewohnt charmant führen die hannoverschen Moderatoren und Literaturveranstalter Henning Chadde und Jan Egge Sedelies durch den Abend.Im Anschluss lädt das Festivalcafé im Foyer mit DJane Soundschwester zum Tanzen ein.

Sa 07.05.

2016

TicketsKarten für 10 Euro, ermäßigt für 8 Euro

»Dead or Alive«

Klartext – Wolfenbüttel reimt sich

19.30 UhrLessingtheater

Großer Saal

Moderation Henning Chadde,

Jan Egge SedeliesBesetzung

Annika Blanke, Philipp Grimm, Mona Harry, Nikolaij

Janocha, Felix Römer, Oliver Simon, Andy Strauss,

Christophe Vetter Kooperationpartner»Macht Worte! – Der

hannoversche Poetry Slam«.

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PREISVERGABE

Der Lessing-Preis für Kritik wird seit dem

Jahr 2000 gemeinsam von der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und der Braunschweigischen Stiftung verliehen. Mit ihm wird, nach dem Vorbild Lessings, Kritik in einem elementaren, gesellschaftlich wirksamen Sinn ausgezeichnet. Zusätzlich bestimmt der Preisträger einen Förder-preisträger. Der Preis wird im Turnus von zwei Jahren vergeben und ist mit insgesamt 20.000 (15.000 und 5.000) Euro dotiert.

Im Jahr 2016 geht der Preis an den Autor und Dokumentarfilmer Dieter Wieland, den För derpreis erhält der Journalist Thies Marsen.

In der Jurybegründung heißt es (Auszug):

»Nach Auffassung der Jury hat Wieland mit einer großen Zahl von Filmen auf einzigartige Weise Architektur- und Bebauungskritik ge-übt. In ruhiger und unaufdringlicher Kameraführung kombinieren seine Filme die Ästhetik des unabhängigen Dokumentarfilms mit der Tradition bayerisch-österreichischer Sprachkritik. Wieland hat ein ganz eigenes Genre geschaffen; seine Kritik an Landschaftszer-siedelung und Dorfzerstörung, der Unwirtlichkeit der Städte und den gesichtslosen Bausünden der Architektur greift weit über die Heimat-pflege hinaus. Er hat das Medium des Fernsehens als kritisches Genre für den Erhalt gewachsener Lebensräume genutzt, ohne persönlich zu verletzen. An Lessings Werk erinnern die Unabhängigkeit und Sicher-heit seines Urteils, der Kampf gegen institutionalisierte Borniertheit und der grundsätzliche Anspruch auf Öffentlichkeit.«

So 08.05.

2016

TicketsEintritt mit Einladung. Interessenten wenden sich bitte an die Lessing-Akademie: Tel 05331 808-277

Vergabe des »Lessing-Preises

für Kritik«

11.30 UhrHerzog August Bibliothek

Veranstalter Lessing-Akademie e. V.Die Braunschweigische

Stiftung

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LESUNG

So wie Linda Zervakis heute in die Wohnzimmer der Nation guckt, hat sie früher

aus dem Kiosk ihrer Eltern geschaut. Was sie da gesehen hat? »Leute, die zum Frühstück Kräuterschnaps bestellen.« Und natürlich: Gute, herzliche Typen, die sich in ihrem Kiez umeinander kümmern und ihre Roth-Händle, Dickmanns-Frischebox und bunte Tüten seit 20 Jahren bei Familie Zervakis kaufen. Linda hatte Glück, eine gute Schule und den festen Willen, nicht für immer aus dem Büdchen zu schauen. Der Rest ist ihre Geschichte.

Linda Zervakis, Jahrgang 1975, ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln. Ihre Eltern waren in den 1960er-Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Sie arbeitete als Werbetexterin, volontierte beim Radiosender Energy Hamburg und der Produktionsfirma Schwartzkopff TV. Nach dem Ausflug in die schrille Welt der Talk-shows im Privatfernsehen war die Zeit reif für den Journalismus beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zunächst als Nachrichtensprecherin und Redakteurin beim NDR-Hörfunkprogramm N-JOY, anschließend als Reporterin und Moderatorin für das Schleswig-Holstein-Magazin im NDR-Fernsehen. Danach wechselte sie zum Team von ARD-aktuell nach Hamburg. Sie war Moderatorin im digitalen Nachrichtenkanal Eins Extra, bei WDR EinsLive und Arte. Seit 2013 spricht sie die Haupt-ausgabe der Tagesschau um 20 Uhr. Die Journalistin und Buchautorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Mo 09.05.

2016

TicketsKarten von 12 bis 18 Euro, ermäßigt ab 9,60 Euro

Linda ZervakisKönigin der Bunten Tüte: Geschichten aus dem Kiosk

19.30 UhrLessingtheater

Großer Saal

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FILM

Die 11-jährige Lola lebt mit ihrer flippigen Mutter auf einem Hausboot namens

Erbse. Ein idyllisches Zuhause haben die beiden da, doch Lola ver-misst ihren Vater, der eines Tages einfach verschwand. Sie träumt noch immer davon, dass er zu ihnen zurückkommt und ist stinksauer, als ihre Mutter einen neuen Freund hat. Kurt, der Tierarzt, trägt Schnauz-bart und hat langes Haar, schrecklich!

Jetzt fühlt sich Lola noch einsamer. Doch eines Tages steht Rebin im Klassenraum der kleinen, bayerischen Dorfschule. Auch er ist ein Außenseiter und nach anfänglicher Skepsis tun die beiden sich zu-sammen. Als Lola herausfindet, dass Rebin und seine Familie illegal in Deutschland leben, verbietet Rebins Vater ihr jeden weiteren Kontakt.

Eine anrührende Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuches von Annette Mierswa. Grandiose Schauspieler setzen die ungewöhn-lichen, teils ulkigen Figuren gekonnt um und entführen die Zuschauer humorvoll und warmherzig in Lolas Welt. Der Film spart nicht an fantasievollen kleinen Einfällen. Lolas monologartige Einschübe, in denen sie die Handlung direkt an die Kamera kommentiert, nehmen besonders die jüngeren Zuschauer an die Hand.

FBW-Filmempfehlung: Prädikat besonders wertvoll

Di 10.05.

2016

TicketsKarten für 5,50 Euro (Kinokarte) ab dem 06.04. bei »Bücher Behr«; Paketpreis (Buch & Kinokarte) 12 Euro

»Lola auf der Erbse«

Literaturverfilmung für Kinder ab 8 Jahren

17.00 UhrCinestar Wolfenbüttel

Bahnhofstraße 9BVeranstalter Bücher Behr,

Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel

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TANZ

Ein leerer Bühnenraum, 8 Stühle, 15 Tänzer und 30 Rasseln. Innerhalb

weniger Minuten entsteht im Zusammenspiel von Bewegung, Licht und Rhythmus ein atmosphärischer Sog, der alle in seinen Bann zieht. »Auftaucher«, 2001 in Jakarta uraufgeführt, ist ein Feuerwerk an Bewegungen und Ausdrucksstärke. Spielarten des menschlichen Miteinanders finden sich auf der Bühne wieder: Das Umwerben der Geschlechter, Konkurrenz, Ablehnung, Eifersucht, aber auch Humor, Sinnlichkeit und Lebenslust.

»Am sechsten Tag …« stellt die Frage nach dem Ursprung dessen, was uns Menschen ausmacht. Ähnlich wie die Philosophen der Auf-klärung begibt sich Choreograf Tiago Manquinho auf die Suche nach dem »natürlichen«, vorgesellschaftlichen Zustand des menschlichen Miteinanders. In seiner Choreografie steht die Körperlichkeit im Vordergrund, der Mensch als unabhängiges Wesen noch vor jeder moralischen Beurteilung.

Henrietta Horn studierte u. a. an der Folkwang Hochschule Essen, von 1999 bis 2008 leitete sie gemeinsam mit Pina Bausch das Folkwang Tanzstudio. Sie ist international als Tänzerin und Choreografin tätig. 2013 rekonstruierte sie in Osnabrück und Bielefeld Mary Wigmans Choreografie zu »Le Sacre du Printemps«.

Tiago Manquinho erhielt seine Tanzausbildung in Lissabon. Als Tänzer war er an der Staatsoper Dresden, am Staatstheater Braun-schweig und an den Theatern in Osnabrück und Bielefeld tätig. Ab der Spielzeit 2015/2016 ist er als Tänzer und Haus-Choreograf am Staats-theater Braunschweig engagiert.

Mi 11.05.

2016

TicketsKarten von 15 bis 24 Euro, ermäßigt ab 7,50 Euro

AuftaucherTanztheater von Henrietta Horn

»Am sechsten Tag …« von Tiago Manquinho

19.30 UhrLessingtheater

Großer SaalKonzept & Choreografie

Henrietta Horn, Tiago Manquinho

AusstattungImme KachelProduktion

Staatstheater Braunschweig

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KONZERT

Der 1922 entstandene Stummfilm »Nathan der Weise« von Manfred Noa ist bis heute die einzige Ver-

filmung des bedeutenden Lessing-Werkes. Der talentierte Regisseur der Weimarer Republik schuf einen Film von ungebrochener Aktuali-tät. Dieser fiel jedoch bereits bei seiner Erstaufführung in München der Zensur zum Opfer - unter dem Druck der erstarkenden national-sozialistischen Kräfte wurde die Aufführung vom Kinobetreiber zurückgezogen. Der Film galt lange Zeit als verschollen. Erst 1996 wurde in Moskau eine vollständige Schwarzweißkopie des Films ent-deckt, die dort unter dem Titel »Die Erstürmung Jerusalems« gelagert war. Im Jahr 2006 wurde »Nathan der Weise« in der Edition film-museum auf DVD veröffentlicht.

Ein Dreivierteljahrhundert nach seiner letzten Kinovorführung ent-stand im Auftrag von ZDF/ARTE eine symphonische Filmmusik, die einen Brückenschlag zwischen der Stummfilm-Adaption und unserer heutigen Zeit bildet. Für dieses Projekt konnte Rabih Abou-Khalil gewonnen werden. Wie kaum ein anderer versteht der international bekannte und mehrfach ausgezeichnete Musiker es, Stile und Spiel-weisen der arabischen und europäischen Musik miteinander zu ver-binden und in einen Dialog zu bringen. Rabih Abou-Khalil wurde im Lauf seiner Karriere immer wieder als idealtypischer Vermittler der westlich-europäischen und orientalischen Musikwelt bezeichnet.

Die öffentliche Weltpremiere des restaurierten Stummfilms fand am 24. Oktober 2009 in der Philharmonie im Gasteig München statt. Auch die Fernsehfassung des Films ist mit der Musik Abou-Khalils unter-legt.

Fr 13.05.

2016

TicketsKarten von 18 bis 32 Euro, ermäßigt ab 9 Euro

»Nathan der Weise«Stummfilm-Konzert mit Rabih Abou-Khalil und

dem Staatsorchester Braunschweig

19.30 UhrLessingtheater

Großer SaalRegie

Manfred Noa Besetzung

Werner Krauß, Carl de Vogt, Fritz Greiner, Lia Eiben-

schütz, Max Schreck Musik

Rabih Abou-KhalilMusikalische LeitungSebastian Beckedorf

Es spielt das Staatsorchester Braunschweigbegleitet von

Rabih Abou-Khalil (Oud) und Jarrod Cagwin (Percussion)

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KONZERT

Gemeinsam mit dem Staatsorchester Braunschweig und dem Ensemble Rabih Abou-Khalil wird dieses große musikalische Film-ereignis erneut aufgeführt und bildet den herausragenden Abschluss des ersten Wolfenbütteler Lessingfestivals.

In der Musik von Rabih Abou-Khalil spiegeln sich die reichen Er-fahrungen eines Wanderers zwischen den Kulturen. Aufgewachsen im kosmopolitischen Klima der sechziger und siebziger Jahre in Beirut, lernte Rabih Abou-Khalil schon im Alter von vier Jahren das Oud, die arabische Kurzhalslaute, zu spielen. Der libanesische Bürgerkrieg zwang ihn 1978, sein Land zu verlassen. An der Musikhochschule in München studierte er klassische Musik und beschäftigte sich intensiv mit europäischer Klassik und Moderne sowie mit amerikanischem Jazz.

In seinem umfangreichen Werk, das Kompositionen für Jazz-ensembles, Sinfonieorchester und Filme beinhaltet, gelingt es ihm, die vielfältigen Erlebniswelten zu integrieren und etwas gänzlich Neues zu schaffen.

Der mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnete Künstler arbeitet bevorzugt mit musikalischen »Grenzgängern« zusammen wie dem Kronos Quartet und dem Ensemble Modern sowie Jazzmusikern wie Charlie Mariano, Kenny Wheeler, Joachim Kühn und dem Welt-musiker Glen Velez. Seit den 1990er-Jahren tritt er weltweit auf den großen Jazzfestivals auf. 2002 erhielt er eine Ehrenurkunde zum Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein Gesamtwerk.

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FESTIVALCAFÉ

Festivalcafé

21.04. bis

13.05. 2016

LessingtheaterTheatervorplatz und Wintergarten Nord

Jedes Festival braucht ein Zentrum – einen Ort der Begegnung, des Austausches und der langen Nächte. Während des »Lessingfestivals 2016« eröffnen wir am Theater unser »Festivalcafé« – das alle Gäste willkommen heißt. Bei gutem Wetter kann man draußen sitzen, sollte es regnen, öffnen wir den Wintergarten Nord. Angeboten werden ver-schiedene Getränke, Snacks und so oft wie möglich auch Live-Musik unterschiedlichster Couleur. Das »Festivalcafé« – ein Ort, an dem man andere Menschen trifft, über Gesehenes spricht, ein Glas miteinander trinkt und feiert.

Live-Musik im Festivalcafé:

21.04. ab 18 Uhr: Café und Musik

24.04. ab 18 Uhr: Café und Musik

29.04. ab 21.30 Uhr: Café und Party

30.04. ab 18 Uhr: Café und Musik

05.05. ab 18 Uhr: Café und Musik

06.05. ab 19 Uhr: Internationales Picknick

ab 20.30 Uhr: Open-Air-Konzert Sèvres/WF

07.05. 22 – 1 Uhr: DJane Soundschwester legt auf

11.05. ab 18 Uhr: Café und Musik

Nähere Informationen zu den musikalischen Beiträgen und Eindrücke von den Veranstaltungen unter: www.facebook.com/lessingfestivalwww.lessingtheater.de/festival

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MehrAusstellungen, Installationen,

Führungen, Vorträge und

Projekte

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AUSSTELLUNGEN

Die Arbeiten des ukrainischen Fotografen Boris Mikhailov (Jahrgang 1938) kreisen um das Ur-Menschliche im Kontext politischer, kultureller und sozialer Rahmen-bedingungen. Er gilt als

wichtiger Chronist der sowjetischen und postsowjetischen Gesell-schaft und als einer der angesehensten Vertreter der zeitgenössischen Fotografie. Neben vielen Auszeichnungen erhielt Mikhailov 2015 den renommierten Kaiserring der Stadt Goslar.

Der in Berlin und Charkow/Ukraine lebende Künstler schlüpfte 1994 mit Künstlerkollegen in dem burlesken Bilderzyklus »Wenn ich ein Deutscher wäre...« in die Rolle der deutschen Besatzer in der Ukraine. Der Zyklus warf durch den Perspektivwechsel Fragen nach dem eigenen möglichen Verhalten auf. Was meint »Deutsch-Sein«? Was ist die Mitte einer Gesellschaft? Wie sieht die deutsche Mitte aus? 2008 wurde Mikhailov eingeladen, die Erarbeitung des Stücks »Die Perser« mit Laiendarstellern am Staatstheater Braunschweig künstlerisch zu begleiten. »Die Mitte Deutschlands widerfuhr ihm in Gestalt von 300 Personen«, so Inka Schube. Ergebnis seiner Auseinandersetzung in Braunschweig sind vier Werkzyklen. Die Serie der »German Portraits« zeigt strenge Profilaufnahmen der Laienschauspieler vor schwarzem Hintergrund. Die Porträts untersuchen, auch unter Anspielung auf Bildtraditionen, ein »Deutsch-Sein« hinsichtlich physiognomischer Linien, folgen dabei aber keinem klassischen Schönheitsideal, sondern lassen die Vielschichtigkeit des Individuellen aufscheinen. Ein zweiter Bilderzyklus zeigt einen ganz anderen Blick: Einen Blick auf einen Ort der Schwäche – eine Bushaltestelle in Braunschweig, auf einen nicht inszenierten Ort. Auf diesen Ort reagiert Mikhailov, indem er mit einer anderen Ästhetik operiert und auf Aufnahmetechniken von Amateuren zurückgreift.

24.04. bis

29.05. 2016

»mit meinen EIGENEN

augen«Boris Mikhailov

Kunstverein Wolfenbüttel e. V.Reichsstraße 1

WolfenbüttelÖffnungszeiten: Mi-Fr 16-18 Uhr,

Sa+So 11-13 Uhr und nach Vereinbarung

24.04.201611.30 Uhr

Eröffnung/Einführung durch Inka Schube

Sprengel-Museum Hannover

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AUSSTELLUNGEN

Begleitprogramm zur Ausstellung von Boris Mikhailov:

Fr/29.04.2016/14 bis 21 Uhr/Workshop für ErwachseneSa/30.04.2016/10 bis 17 Uhr/Workshop für JugendlicheKunstverein Wolfenbüttel e. V./Reichsstraße 1/WolfenbüttelBlick auf Wolfenbüttel – StreetPhotographyBitte lesen Sie hierzu auf den Seiten 69 und 70 die Workshop-Be-schreibungen.

Di/03.05.2016/19 UhrPrinzenpalais/Reichsstraße 1/Wolfenbüttel»In seinen Augen welken des Weiteren zwei Nelken«Lesung mit Arne Rautenberg (Dichter, Kiel)

Was passiert, wenn man beim Alltäglichen, vermeintlich Banalen ein-mal ganz genau hinzuschauen beginnt? Dann können Kleinigkeiten plötzlich die ganze Welt in Erstaunen versetzen – jedenfalls ist das die Meinung des Dichters Arne Rautenberg, dem die grotesken Abseitig-keiten nur zu gern in die Texte fliegen – in denen sich allerlei Loser, Künstler, Spinner oder andere Verlorene (er selbst?) tummeln.

Do/12.05.2016/19 UhrKunstverein Wolfenbüttel e. V./Reichsstraße 1/WolfenbüttelAlltag, Kunst und Widerspruch – Boris MikhailovVortrag von Maik Schlüter (Kritiker und Kurator, Braunschweig)

Ausstellungen

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AUSSTELLUNGEN

Lessing hat viele Gedanken in einem Wort erfasst und so sprich-wörtlich auf den Punkt gebracht –

und der Künstler Rupprecht Matthies bringt diese Worte vor unsere Augen!

Rupprecht Matthies, 1959 in Hamburg geboren, studierte Soziologie, dann Kunst an der Hochschule für Bildende Künste. Vor mehr als 15 Jahren hat er die Welt der Bilder verlassen und sich Wörtern zu-gewandt: Er hat die Wörter ins Bild gehoben.

Wörter ohne Satzzusammenhang führen auf den ursprünglichen Sinn hin. Da, wo der Betrachter mit ihnen gedanklich spielt, können sich neue Sinnfindungen einstellen. Nichts scheint festgelegt. Durch die Gestaltung seiner Schriftzüge verführt Rupprecht Matthies zum Nach-denken. Er verleitet dazu, das Bewusstsein zu vertiefen. Er sucht nicht Utopie, sondern Realität und schafft einen überzeugenden Weg, durch Kunst in die Gesellschaft hineinzuwirken.

Für das Lessingfestival 2016 ist Rupprecht Matthies erneut mit Gott-hold Ephraim Lessing in einen Dialog eingetreten und hat Lessing-Worte für die Stadtbibliothek Braunschweig und die Kemenate Hagen-brücke ausgewählt. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich von Lessings Worten inspirieren zu lassen.

Das Projekt »100 Wörter« ist im Auftrag der Lessing-Akademie Wolfen-büttel zusammengestellt worden von Jürgen Stenzel unter Mitwirkung von Helmut Berthold und Karolina Kubista.

27.04. bis

11.06. 2016

»Weltbürger -100 Wörter

Lessing«Wortobjekte des Künstlers

Rupprecht Matthies

Stadtbibliothek Braunschweig Schlossplatz 2

Mo bis Fr10 – 19 Uhr

Sa 10 – 14 Uhr

Kemenate Hagenbrücke Hagenbrücke 5

BraunschweigMo bis So

10 bis 18 Uhr

VeranstalterStadt Braunschweig

Dezernat für Kultur und Wissenschaft

Informationen unter:Tel 0531 70189317

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AUSSTELLUNGEN

Welchen Stellenwert Lessing in Braunschweig hat, zeigt die umfang-reiche Sammlung von Literatur von ihm und über sein Leben und Werk in der Stadtbibliothek. Sein Drama »Nathan der Weise«, das als Erst-ausgabe ausgestellt wird, ist auch heute noch aktuell.

Neben Werkausgaben sind Bücher zu Jubiläen oder der Projektierung von Lessing-Denkmälern zu sehen. Auch Biographisches wie der Briefwechsel mit seiner späteren Ehefrau Eva König darf nicht fehlen.

27.04.bis

11.06.2016

»Gotthold Ephraim Lessing in der Stadt-

bibliothek«Eine kleine Auswahl aus einer

großen Literatursammlung

Stadtbibliothek Braunschweig Schlossplatz 2Braunschweig

Mo bis Fr10 – 19 Uhr

Sa 10 – 14 Uhr

VeranstalterStadt Braunschweig

Dezernat für Kultur und Wissenschaft

Informationen unter:Tel 0531 70189317

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INSTALLATIONEN

Die Ringparabel aus »Nathan der Weise« ist ein Schlüssel-text der Toleranz und aktuell wie eh und je. Die An-erkennung des Anderen, die Befragung eigener Glaubenswahrheiten und die kulturelle Verständigung

sollen in einer Video- und Sound-Installation thematisiert werden.

Die in 41 verschiedenen Sprachen vorliegende Ringparabel wird ge-lesen, besprochen und gegenseitig vermittelt. Dabei wird die jeweilige Sprache nicht von Native-Speakern oder professionellen Sprechern ge-lesen, vielmehr sind es Bürger der Region, die eigene vielstimmige und vielsprachige Ringparabeln darbieten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Integration von Menschen aus den Flüchtlingsgebieten.

Dazu wird die Ringparabel über mehrere Monate immer wieder ge-meinsam vor laufender Kamera geprobt: In Fremdsprachen und in der eigenen Sprache, als Prozess, der uns gegenseitig Sinn und Klang des Textes näher bringt. Das Ziel ist eine kollektive Beschäft igung mit Lessings Text, die Verständigung miteinander und mit unterschied-lichen Sprachen, Nationalitäten und Kulturen. Das Video, das dieses interkulturelle Unternehmen dokumentiert, ein installatives Format aus Sound und Video, ist während der gesamten Dauer des Festivals zu sehen. Veranstalter: Lessing-Akademie e. V.Produktion: Gerhild Steinbuch, Tina Ebert und viele Teilnehmer

»Die ganze Welt uns

hören«Lessings Ringparabel in verschiedenen Sprachen

»Gemischtes Doppel«

Eine Audioinstallation für zwei Besucher in einer mobilen Box

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INSTALLA TIONEN

Zwei Stimmen, eine reale und eine imaginäre Be-gegnung in einer kleinen

Box. Ein Freundespaar, welches nur als Stimme anwesend ist. Die Geschichte dieser besonderen Freundschaft. Setz dich und schau deinem Gegenüber in die Augen. Während des Zuhörens verändert sich etwas zwischen dir und der anderen Person. Was verbindet dich mit anderen Menschen? Mit wem umgibst du dich und warum? Es geht um die Beziehungen zu anderen, die viel über dich selbst verraten. Freundschaft als Reflexions- und Projektionsfläche für Gedanken-sprünge, zur Selbstbefragung und Erkenntnis.

Stefanie Bischoff und Christian Weiß arbeiten seit einigen Jahren unter dem Label KLEINE ZUKUNFT und schaffen Installationen und Audiowalks, die den Besucher neue Perspektiven erleben lassen. Die Installation »Gemischtes Doppel« ist der Auftakt einer geplanten Ko-operation zwischen der Stadt Wolfenbüttel und der KLEINEN ZU-KUNFT, welche beim Lessingfestival 2018 in einen Audiowalk münden soll.

Einlass zu zweit im 15-Minuten-Taktwww.kleine-zukunft.de

»Gemischtes Doppel«

Eine Audioinstallation für zwei Besucher in einer mobilen Box

Fr/29.04.2016/15 bis 20 Uhr/Lessinghaus

Sa/30.04.2016/10 bis 14 Uhr/Innenstadt vor Bankhaus Seeliger

Do/05.05.2016/16 bis 20 Uhr/Lessingtheater

Fr/06.05.2016/16 bis 22 Uhr/Lessingtheater

Sa/07.05.2016/16 bis 20 Uhr/Lessingtheater

So/08.05.2016/10 bis 13 Uhr/Herzog August Bibliothek

ProduktionKLEINE ZUKUNFT

Konzept und RealisationStefanie Bischoff, Christian Weiß

Installationen und Objekte

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FÜHRUNGEN

Sa/23.04.2016/14 UhrSt. Trinitatiskirche/Holzmarkt/WolfenbüttelFührung zu Stätten jüdischen LebensDie Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel begann am Ende des 17. Jahrhunderts. Am 15. April 1697 unterzeichnete Herzog Anton Ulrich einen Schutzbrief für den Juden Marcus Gumpel Fulda ben Mose, der es ihm erlaubte, in Wolfenbüttel zu leben und Handel zu treiben. Die Unterzeichnung dieses Schutzbriefes gilt als Gründungs-datum der jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel. Am Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der erste Gebetsraum eingerichtet und außerhalb der Stadtmauern entstand ein jüdischer Friedhof.

Die Braunschweiger Historikerin Andrea Kienitz führt zu den Spuren jüdischen Lebens in Wolfenbüttel.

Namentliche Anmeldung erforderlich unter Tel 05331 86-280 oder [email protected]. Eintritt frei. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Veranstalter: Kulturstadt Wolfenbüttel e. V.

So/01.05.2016/11 Uhr/Jüdischer Friedhof/Am Jahnstein/WolfenbüttelFührung über den jüdischen FriedhofIm November 1724 kauft e Marcus Gumpel Fulda ben Mose, der Stammvater der jüdischen Gemeinde Wolfenbüttels, ein Grundstück unweit des Weges nach Atzum (heute: Am Jahnstein). Rund einen Monat später erhielt er die Konzession zur Nutzung des außerhalb der Stadtmauern gelegenen Geländes als jüdischen Friedhof. Im Jahr 1726 fand die erste Bestattung in diesem Bet ha-Chaim (»Haus des Lebens«) statt.

Namentliche Anmeldung erforderlich unter Tel 05331 86-280 oder [email protected]. Eintritt frei. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.Veranstalter: Kulturstadt Wolfenbüttel e. V., Jüdische Gemeinde Braunschweig

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FÜHRUNGEN

Do/05.05.2016/11 Uhr und 13.30 UhrSchloss Wolfenbüttel/Schlossplatz/WolfenbüttelSpurensuche nach Lessings Fußabdrücken Ein inszenierter Spaziergang mit Bertram Weisshaar

Künstler wandern seit Jahrzehnten durch menschenleere Land-scha� en, durch Industriebrachen als auch durch urbane Zentren. Dabei hat sich inzwischen eine Vielzahl von unterschiedlichen »Formaten in Fortbewegung« entwickelt. Und auch Schri� steller � nden mitunter beim Gehen zu ihrem Sto� . So möglicherweise auch Lessing, der seiner geliebten Bibliothek auch gerne mal ent� oh, wie er selber schrieb: »Es ist zwar recht gut, eine Zeitlang in einer großen Bibliothek zu studieren, aber sich darin zu vergraben, ist eine Raserey.« Was könnten heute seine Wege sein? Vor welcher »Raserey« sollte man heute � iehen, um Sto� zu � nden?

Die Spaziergangsinszenierungen werden im Rahmen des Work-shops Die Kunst des Spazierenführens – Gehende Spurensuche nach Lessings Fußabdrücken an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfen-büttel entwickelt, der vom 2. bis 5. Mai 2016 statt� ndet. Der Workshop richtet sich auch an StadtführerInnen, die außergewöhnliche Formen der Informationsvermittlung erproben möchten. Das dreitägige Seminar verscha� einen Überblick über Formate in Fortbewegung und zeigt Vorgehensweisen der Spaziergangsforschung, um außer-gewöhnliche Orte zu � nden und überraschend zu inszenieren. Nähere Informationen dazu und Anmeldung unter www.bundesakademie.de.

Geleitet wird der Workshop von Bertram Weisshaar, der seit 1995 als Spaziergangsforscher und Fotograf in Partnerscha� mit unterschied-lichen Institutionen freischa� end tätig ist.

Karten für 5,50 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahren frei. Anmeldung unter Tel 05331 86-280 oder [email protected]: Bundesakademie für Kulturelle Bildung, Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel

Führungen

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FÜHRUNGEN

Sa/14.05.2016/18 Uhr/Treffpunkt entnehmen Sie bitteder Tagespresse»Lessing in Braunschweig, die andere Seite der Lichtgestalt«

In Braunschweig verbrachte Lessing einen Großteil seiner Frei-zeit. Liebschaften, Glücksspiel, Alkohol: Auch das gehörte zum Leben des Dichters. Im Rahmen einer Entdeckungstour durch Braunschweig werden historische Geschehnisse in der Gegen-wart verortet. Wissenswertes und Anekdoten aus dem Leben des Dichters werden greif- und erlebbar gemacht, die Person Lessing mit der Stadt Braunschweig zu einem zeitgemäßen, unterhalt-samen und informativen Event verwoben.

Die Teilnahme ist kostenlos. Ab 18 Jahren.www.die-stadtfinder.deKooperationsprojekt der Initiative Die Stadtfinder und der Stadt Braunschweig

Veranstalter: Stadt Braunschweig/Dezernat für Kultur und WissenschaftInformationen unter: Tel 0531 70189317

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PROJEKTE UND WORKSHOPS

Projekte und Workshops

Fr/29.04.2016/14 bis 21 UhrKunstverein Wolfenbüttel e. V./Reichsstraße 1/WolfenbüttelBlick auf Wolfenbüttel – StreetPhotographyIm Rahmen der Ausstellung von Boris Mikhailov im Kunstverein Wolfenbüttel e. V.

Das Besondere liegt nicht immer in der Ferne, oftmals findet es sich vor der eigenen Haustür oder in der eigenen Stadt, wenn man dem All-täglichen mit offenen Augen begegnet. Bildqualität wird dabei mit von dem Motiv und von der bewusst gewählten Bildgestaltung geprägt. Ausgehend von den Fotoarbeiten von Boris Mikhailov, die im Kunst-verein Wolfenbüttel ausgestellt sind, setzen wir uns theoretisch und praktisch mit der Straßenfotografie, also der Abbildung des urbanen Lebensraums und ihrer historischen Entwicklung auseinander. Was sehe ich, wie sehe ich, wie setze ich es ins Bild? Die Teilnehmer ziehen mit der Kamera durch die Stadt Wolfenbüttel und besprechen anhand von eigenen Fotoabzügen die Ergebnisse. Der Fokus des Workshops liegt auf der Entwicklung der visuellen Sensibilität, auf Bildinhalt und Bildkomposition und nicht auf Fototechnik.

Teilnehmer: ErwachseneTeilnehmerzahl: max. 12Unkostenbeitrag: 15 EuroLeitung: Matthias Langer, Fotokünstler, BraunschweigAnmeldung bis zum 27.04.2016 erforderlich unter Tel 05331 992211 oder [email protected]

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PROJEKTE UND WORKSHOPS

Sa/30.04.2016/10 bis 17 UhrKunstverein Wolfenbüttel e. V./Reichsstraße 1/WolfenbüttelBlick auf Wolfenbüttel – StreetPhotographyIm Rahmen der Ausstellung von Boris Mikhailov im Kunstverein Wolfenbüttel e. V.

Fotografie entwickelt sich immer mehr zum allgegenwärtigen, immer verfügbaren Massenmedium. Du hast Lust zu fotografieren und dich mit den Menschen, die in der Stadt Wolfenbüttel leben und arbeiten auseinanderzusetzen? Ausgehend von den Fotoarbeiten des ukrainischen Künstlers Boris Mikhailov, die im Kunstverein Wolfen-büttel zu sehen sind, setzen wir uns mit dem Thema der Straßenfoto-grafie, mit der Bildgestaltung und mit der Schulung des eigenen Blicks auseinander. Was sehe ich, wie sehe ich, wie setze ich es ins Bild? Die Teilnehmer ziehen mit der Kamera durch die Stadt Wolfenbüttel und besprechen anhand von eigenen Fotoabzügen die Ergebnisse. Das Er-stellen der Abzüge wird vom Kunstverein organisiert.

Teilnehmer: Jugendliche ab 14 JahreTeilnehmerzahl: max. 10Unkostenbeitrag: 5 EuroLeitung: Matthias Langer, Fotokünstler, BraunschweigAnmeldung bis zum 27.04.2016 erforderlich unter Tel 05331 992211 oder [email protected]

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PROJEKTE UND WORKSHOPS

Sa/30.04.2016/14 UhrLessinghaus/Lessingplatz 1/Wolfenbüttel»Wer war eigentlich Lessing?« – Das weiß doch jeder, oder?Abschlussveranstaltung

Aber wissen Sie auch, an welchen Stätten in Wolfenbüttel Lessing ge-lebt und gewirkt hat? Wo er Zerstreuung und Gemeinschaft suchte? Welche Ereignisse und Personen ihn geprägt und inspiriert haben? Die Heilpädagogin Regina Schultz hat ein Konzept entwickelt, um Menschen mit Lernbeeinträchtigungen regionale Geschichte zu ver-mitteln und sie mit der Kultur ihrer Heimatregion vertraut zu machen.

In dem Projekt »Wer war eigentlich Lessing?« gehen die Teilnehmenden gemeinsam auf die Suche nach Lessings Lebensspuren in Wolfenbüttel und der Region. Dabei begegnen sie Lessing auch »leibhaftig«, wenn er die Gäste durch seine Wohn- und Arbeitsstätte führt. Verkörpert durch den Schauspieler Roland Cremer und nach einem Drehbuch von Hardy Crueger werden Leben und Gedanken Lessings lebendig.

Während des gesamten Projektes werden von den Teilnehmenden nicht nur Fragen zu Lessings Leben gestellt und beantwortet, sondern auch zu ihrem eigenen Leben. So entstehen parallel ein Lessingbuch und ein persönliches ICH-Buch. Dieses Bildungsprojekt basiert auf Biografiearbeit, die eine ressourcenorientierte Methode der Sozialen Arbeit, Pädagogik und Pflege ist. Das Projekt ist ein Versuch, dem An-spruch von Menschen mit Behinderungen auf lebenslanges inklusives Lernen Rechnung zu tragen.

Leitung: Regina Schultz, Erzieherin/Heilpädagogin, Erwachsenen-bildnerin für Menschen mit Lernbeeinträchtigungen; Prof. Dr. Henning Daßler, Gemeindepsychiatrie, Rehabilitation und Wissen-schaftliche Beratung, Hochschule Fulda, Fachbereich SozialwesenProjektzeitraum: Seit März 2016, donnerstags von 17 bis 20 Uhr in der Stadtbücherei Wolfenbüttel

Freundlich unterstützt von: Richter AltstadtbäckereiGefördert von: Stadt Wolfenbüttel

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PROJEKTE UND WORKSHOPS

Fr/13.05.2016/19 UhrSo/15.05.2016/15 UhrTheatersaal im Schloss/Schlossplatz 13/Wolfenbüttel»Die Geschichte des alten Wolfes«Eine Fabel von Gotthold Ephraim Lessing

Die inklusive Theatergruppe der Lebenshilfe erzählt die Geschichte eines alten Wolfes, der mit Schäfern verhandeln möchte, anstatt die Schafe wie gewohnt zu reißen. Es entwickelt sich eine spannende Handlung über Vertrauen. Unterstützt wird die Gruppe von der »kleinen bühne Wolfenbüttel«.

Eintrittskarten ab dem 4. April für 5 Euro bei: Lebenshilfe/Mascheroder Straße 7/Wolfenbüttel und Lebenshilfe-Laden/Juliusmarkt 6/Wolfenbüttel.

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VORTRÄGE

Vorträge

Mo/25.04.2016/19 UhrLogenhaus »Wilhelm zu den drei Säulen«/Kanzleistraße 4WolfenbüttelPolitisch Salafiyya – Ideologie, Extremismusprävention, Intervention und PraxisDer Vortrag beschreibt die Entwicklung der sogenannten »politischen Salafiyya« und des »Dschihadismus« als eine Form des politischen Extremismus wider dem traditionellen Islam. Dabei werden die historische Entwicklung der Ideologie, deren Protagonisten und die Internationalisierung dieses Phänomens dargestellt. Erklärt werden auch die Rechtfertigung von Gewalt und die politischen Ziele auf Grundlage dieser Ideologie sowie die Verbreitung dieses Gedanken-gutes über das Internet. Es wird auf die diversen Beweggründe für eine Radikalisierung eingegangen und praktische Erfahrungen aus dem Bereich der Prävention und der Deradikalisierung dargestellt.

Moussa Al-Hassan Diaw, M.A. Dipl.-Päd., Lehrender an der Pädagogischen Hochschule Linz, NGO »DERAD-Netzwerk sozialer Zu-sammenhalt«, EUISA Network und Member of RAN Europe. Er ist Co-Leiter eines Lehrganges an der Donau-Universität Krems, forscht zum Thema religiös begründeter politischer Extremismus und ist im Bereich muslimisch-jüdischer Dialog und Extremismus-Prävention aktiv.

Mi/27.04.2016/19 UhrLogenhaus »Wilhelm zu den drei Säulen«/Kanzleistraße 4/Wolfenbüttel»Lessing und die Tugend der Orientalen«Thomas Paar, Journalist und Autor, wird sich zunächst mit Lessings Ringparabel und deren Vorgängern, die sich tatsächlich aus dem Orient herleiten, beschäftigen. Etwa zeitgleich veröffentlichte der Franzose Montesquieu eine eigene Toleranz-Parabel, die gleichfalls orientalische Bezüge hat. Schließlich wird es um Immanuel Kant gehen und die ganz und gar zeitgenössische Feststellung, dass es sich mit der Toleranz so verhält, wie mit der Zivilcourage: Man hat eine Ahnung, wie‘s geht, lässt es aber aus Bequemlichkeit lieber sein. Sind Freimaurer da anders?Freundlich unterstützt von: Freimaurerloge »Wilhelm zu den drei Säulen«

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VORTRÄGE

Di/10.05.2016/19 UhrFoyer Schünemanns Mühle/Rosenwall 17/WolfenbüttelIndividualitätIndividualität ist definiert als einzigartige Unverwechselbarkeit einer Spezies. Wir Menschen haben ein Grundbedürfnis sowohl nach Individualität als auch nach Gemeinschaft. Wir brauchen den Ego-zentrismus und das Dabeisein. Aus dem Konflikt des Einzelnen mit seiner sozialen Umgebung entsteht heute mehr denn je Krankheit. Zugleich stellt sich die Frage, wie viel »Ich« unsere Gesellschaft ver-kraftet.

Anschläge auf unser westlich liberales Wertesystem setzen Freiheit und Selbstbestimmung unter Druck. Wie schon oft in der Geschichte wird Kollektivismus zur Bedrohung des aufgeklärten Individualismus. Die Sprechstunde des Neurologen, Psychiaters & Psychotherapeuten ist immer neue Begegnung mit einmaligen Lebensgeschichten individueller Menschen. Bei der gemeinsamen Suche nach Wegen zu stabiler Persönlichkeitsentwicklung ist die Erfahrung fester Bindung wesentlich, aber erst Abgrenzung und Individualisierung macht uns eigenständig.Dr. Peter Cordes integriert in seinem Vortrag genetische, evolutionäre, neurobiologische, psychische und soziale Aspekte der Individualität und verdeutlicht, wie sehr sich individuelles Erleben und Gesellschaft bedingen.

Di/10.05.2016/19 UhrAugusteerhalle der Herzog August BibliothekJudentum im Orient. Lessings »Nathan der Weise«Ist Nathan der Weise noch als Jude erkennbar? Was bedeutet es, dass der Prophet Mohammed in Lessings Drama nicht vorkommt? Liegen die Grenzen von Lessings Toleranzmodell in dessen sokratischer Prämisse, dass Tugend Wissen ist? Der Vortrag stellt Lessings weg-weisende Portraitierung der drei Buchreligionen neu zur Diskussion, wobei das europäische Orient- und Islambild im 18. Jahrhundert einen spezifischen Akzent setzt.Prof. Dr. Monika Fick, Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen

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VORTRÄGE

Mi/11.05.2016/18 Uhr/Stöckheimer Rokoko-Pavillon Leipziger Straße 234/Braunschweig»Sara Sampson Psychothriller« Gotthold Ephraim Lessings »Miss Sara Sampson« im Spannungsfeld zwischen bürgerlichem Trauerspiel und Kriminalroman.

In dem ersten bürgerlichen Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing »Miss Sara Sampson« (Uraufführung 1755) sind viele Elemente zu finden, aus denen sich auch moderne Kriminalromane oder – treffender – Psychothriller zusammensetzen.

In dem Projekt »Sara Sampson Psychothriller«, unter der Leitung von Hardy Crueger, werden diese Elemente herausgearbeitet, ohne dabei die Architektur des Stückes zu zerstören. Es wird bewiesen, dass sich hinter dem Klassiker ein durchaus ernstzunehmender und wegen der Thematik überaus aktueller Thriller verbirgt – ein Beziehungs-drama mit zwei Toten. Die bearbeiteten und in heutiges Deutsch über-gehenden Szenen des Stückes werden in einer öffentlichen Lesung von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der KrimiWerkstatt Braun-schweig präsentiert.

Hardy Crueger studierte Geschichte und Soziologie in Braunschweig, wo er heute als freiberuflicher Schriftsteller und Dozent für Kreatives Schreiben lebt. Crueger verfasst Romane zu geschichtlichen Themen, aber auch Krimis und Thriller und ist Vorstandsmitglied des »Ver-band deutscher Schriftsteller« (VS) Niedersachsen. Bisher sind neun Romane von ihm erschienen.

Eintritt frei.

Veranstalter: Stadt Braunschweig/Dezernat für Kultur und Wissen-schaftInformationen unter: Tel 0531 70189317

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INFORMATIONEN

Informationen und Vorverkauf

PersönlichWir beraten Sie gerne und sind zu folgenden Zeiten für Sie da:

Theaterkasse/Stadtmarkt 7AMontag bis Freitag, 10 – 18 UhrSamstag, 10 – 14 Uhr

TelefonischUnter 05331 86-501 und 86-502 beraten wir Sie telefonisch zu den oben angegebenen Öffnungszeiten. Sie können die Karten dann in der Theaterkasse abholen oder wir senden sie Ihnen zu.

Online-Kartenverkaufwww.lessingtheater.de

AbendkasseDie Tages- bzw. Abendkasse im Lessingtheater öffnet in der Regel eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

KartenpreiseDie Eintrittspreise entnehmen Sie bitte der jeweiligen Veranstaltungs-ankündigung.

ErmäßigungenErmäßigungen auf den Eintrittspreis erhalten – soweit vorgesehen – Kinder, Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende (bis 27 Jahre), Schwerbehinderte ab 80 %, Schwerbehinderte mit Eintrag »B« und ihre Begleitperson, Absolventen von Freiwilligendiensten, Inha-ber der Wolfenbüttel-Card sowie Leistungsberechtigte nach SGB II und SGB XII unter Vorlage entsprechender Nachweise.

Rücknahme von KartenBereits erworbene Eintrittskarten können grundsätzlich nicht zurück-genommen werden. Bei Absage einer Veranstaltung erfolgt die Kauf-preiserstattung bei der Vorverkaufsstelle, bei der die Eintrittskarte ge-kauft wurde.

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INFORMATIONEN

Änderungen im Festivalprogramm

Bei nicht vom Veranstalter zu vertretenden Anlässen oder in begrün-deten Ausnahmefällen können Änderungen im Festivalprogramm unumgänglich werden, die rechtzeitig durch die Presse und auf der Internetseite des Lessingtheaters (www.lessingtheater.de) bekannt gegeben werden. Geringfügige und sachlich gerechtfertigte Beset-zungs- und Programmänderungen sind vorbehalten und kein Grund für eine Rückvergütung des Kartenpreises.

OrganisationStadt Wolfenbüttel/Kulturbüro/Stadtmarkt 7/Wolfenbü[email protected]

ImpressumStadt Wolfenbüttel/Der Bürgermeister/Stadtmarkt 3-6/Wolfenbüttel

BildnachweisVolker Beushausen (Schmerzliche Heimat), Guido Schröder (Comedy-Nacht mit Abdelkarim und Gästen), Nationalgalerie Berlin (»Wäre im Meere lauter Wein…«), Monika Rittershaus (»Die Juden«), Alexander Friedrich (»Paradies: Vorsicht Stufe!«), Jörg Metzner (»Mano: Der Jun-ge, der nicht wusste, wo er war.«), Twentieth Century Fox of Germany GmbH (»Der große Trip – Wild«), Theater Pfütze (»Die Busfahrerin«), Mathias Bothor (»Und es wird ein großes Glück sein…«), Thorsten Raedlein (»Yalla, babushki mi ninjo!«), Robert Lindemann (»Dead or Alive«), Marcus Hoehn (Linda Zervakis), Sabine Finger (»Lola auf der Erbse«), Bettina Stöß (Auftaucher)

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