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Berufsbegleitende Lehrerausbildung am Seminar Berufskolleg im Studienseminar Leverkusen Ausbildungsgruppe Februar 2010 1. Einleitung 2. Lehrerin/Lehrer am Berufskolleg werden 3. Grundsätze und Prinzipien 4. Kompetenzorientierte Ausbildung 5. Eckpunkte der Ausbildung 6. Plan der Seminarausbildung 7. Verwaltungswegweiser L L E E I I T T F F A A D D E E N N OBAS

Leverkusener OBAS-Ausbildung Februar 2010 · Diesem Ziel dient die wissen-schaftlich fundierte schulpraktische Ausbildung, die Seminar und Ausbildungsschulen gemeinsam verantworten

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Berufsbegleitende Lehrerausbildung am

Seminar Berufskolleg im Studienseminar Leverkusen

Ausbildungsgruppe Februar 2010

1. Einleitung 2. Lehrerin/Lehrer am Berufskolleg werden 3. Grundsätze und Prinzipien 4. Kompetenzorientierte Ausbildung 5. Eckpunkte der Ausbildung 6. Plan der Seminarausbildung 7. Verwaltungswegweiser

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1. Einleitung Liebe Lehrerinnen und Lehrer in Ausbildung, herzlich willkommen zu Ihrer berufsbegleitenden Ausbildung im Studienseminar für Lehrämter an Schulen Leverkusen, Abteilung Berufskolleg! Sie haben sich für einen anspruchsvollen und vielseitigen Beruf entschieden, mit dem Sie zugleich auch viel Verantwortung im Umgang mit jungen Menschen übernehmen. Wir möchten durch unser Ausbildungsangebot dazu beitragen, dass Sie sich in diesem Beruf zu einer professionellen Berufspersönlichkeit (weiter)entwickeln können und damit auch den Grundstein für langfristige Berufszufriedenheit aufbauen können. Wir wünschen Ihnen für Ihren neuen Berufs- und Lebensabschnitt alles Gute und viel Erfolg! Leverkusen, Februar 2010

Hartmut Müller (Seminarleiter Berufskolleg)

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2. Lehrerin/Lehrer am Berufskolleg werden Die Grafik auf der nächsten Seite soll darstellen, was es bedeutet, Lehrerin bzw. Lehrer

an einem Berufskolleg zu werden. Wir gehen davon aus, dass die meisten von Ihnen mit einem vorrangigen Selbstverständnis als Fachleute für Fächer bzw. Fachrichtungen in die Lehrerausbildung kommen und bereits wesentliche Ressourcen für diesen Beruf mit einbringen. Unsere Lehrerausbildung setzt hier an und versteht sich weitgehend als Prozessbegleitung zur Entwicklung eines professionellen Rollenverständnisses von Lehrerinnen und Lehrern, die sich als Fachleute für Lernen, Erziehung und Bildung in berufsbezogenen Bildungsgängen erweisen. Dabei erwarten wir von Ihnen eine Grundhaltung, die sich in folgenden Aspekten (in An-lehnung an Terhardt) Ihrer Persönlichkeit konkretisiert:

• ein dialogisch achtender und empathisch wertschätzender Umgang mit Men-schen,

• eine reflexiv forschende Grundhaltung in der Ausübung des Lehrerberufs im Sys-tem Schule,

• eine kooperativ gestaltende, demokratisch ausgerichtete Grundhaltung sowie • eine auf die gesamte Berufsbiografie bezogene Bereitschaft zur Weiterqualifizie-

rung. Wir begleiten Sie in Ihrem Prozess von der Fachexpertise zur Expertin bzw. zum Exper-ten des Lernens in berufsbezogenen Bildungsgängen und wollen Sie zugleich in Ihrer Grundhaltung im Sinne eines Lehrerethos bestärken und unterstützen. Dabei nutzen Sie im Rahmen Ihres Ausbildungsprozesses für Ihr Lernen drei verschie-dene Quellen, die miteinander vernetzt sind, und zwar

• sich selbst, • das Seminar und • die Schule.

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Selbst-reflexion

Seminar-blocktage

Ausbildungs-gespräche

Experten des

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Evaluieren, Innovieren, Kooperieren

Organisie-ren und

Verwalten

Leistung messen u beurteilen

Beraten

Erziehen

Unterrich-ten

Diagnosti-zieren und

Fördern

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Experten des Ler-nens in berufsbe-

zogenen Bil-dungsgängen

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Lerner-Orientierung

Ressourcen- und Persön-lichkeitsorientierung

Prinzip der Berufs- und Ar-beitsweltorientierung

Wissenschafts-orientierung

Reflexions-orientierung

Modell-orientierung

Kooperations- und Teamorientierung

Unterrichts-besuche

Lehrerethos

Wahl-pflicht-phasen

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3. Grundsätze und Prinzipien Im Rahmen der rechtlichen Vorgaben orientiert sich das Leverkusener Berufskolleg-Seminar an folgenden Grundsätzen und Prinzipien:

Im Zentrum der Ausbildungsbemühungen von Schule und Seminar steht das qualitätsvolle Lernen, das sich auf WISSEN, KÖNNEN u. HALTUNGEN bezieht (Entwicklung von Kom-petenzen).

Wir verfolgen den Grundsatz des erwach-senengerechten Lernens, d. h. - konstruktiver Umgang mit Verschieden-

heit der Lerner, - Stärkung und Betonung von Selbststeue-

rung und Eigenverantwortlichkeit, - Ausrichtung an Erfahrungen der Lerner, - Schaffung von Räumen angstfreien Ler-

nens, - Übung und Training zur Entwicklung von

Nachhaltigkeit.

Wir orientieren uns an der Individualität der Lerner und betrachten sie als Subjekte ihres eigenen Lernens.

Vorhandene Ressourcen sind als Basis für die Entwicklung einer beruflichen Professio-nalität anzunehmen.

Wir verfolgen den Grundsatz „Die Personen stärken und die Sachen klären.“ (Hartmut von Hentig)

Seminar und Schule orientieren sich an der

jeweiligen Berufspraxis der Lerner; dazu ge-hören auch der selbstverständliche und ad-ressatenbezogene Einsatz sowie der kritische Umgang mit Medien (Medienkompetenz).

Wir fühlen uns dem Prinzip der Handlungs- und Problemorientierung in relevanten Hand-lungs- und Lernfeldern (Lernfeldorientierung) verpflichtet.

Die Ausbildungsbemühungen sind an der Entwicklung einer professionellen Berufsper-sönlichkeit ausgerichtet.

Prinzip der Berufs- und Ar-beitsweltorientierung

Lerner-Orientierung

Ressourcen- und Persön-lichkeitsorientierung

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Wir binden professionelles Lehrerhandeln an

Theorie (s. Standards der Lehrerbildung). Die Weiterentwicklung von Schule und Unter-

richt fußt u. a. auf den Erkenntnissen der Bil-dungsforschung.

Systematische Wissensbestände der jeweiligen Bezugswissenschaften sind unverzichtbar für die Entwicklung beruflicher Handlungskompe-tenz.

Die Ausbildung folgt dem Grundsatz der Praxis-

Theorie-Reflexion und fußt auf einer reflexiv-forschenden Grundhaltung.

Durch Reflexion können (subjektive) Theorien eigenen Lehrerhandelns fortwährend überprüft und angepasst bzw. verändert werden.

Wir gehen davon aus, dass das Lernen durch reflexive Auseinandersetzung mit den eigenen Lernwegen bzw. Lernprozessen optimiert wer-den kann (Schulpraxisreflexion, Fallberatung, Portfolio).

Die Reflexion des eigenen Handelns ist auch für die Seminarausbilder leitendes Prinzip.

Wir gestalten unsere Beziehungen durch wert-

schätzenden respektvollen Umgang miteinan-der, was sich insbesondere in der Kommunika-tion zeigt.

Kooperative Formen des Arbeitens, Lernens und Reflektierens werden – wo immer möglich – genutzt.

Uns ist eine konstruktive Zusammenarbeit mit externen Partnern (z. B. Schulen, Hochschulen, Prüfungsamt, andere Seminare) wichtig.

Der Ausbildung in den Seminarveranstaltungen

kommt allgemein Modellcharakter für die Arbeit als Lehrkraft zu.

Dabei geht es insbesondere um gelebte „Lern-kultur“ mit folgenden Merkmalen: - Transparenz - Offenheit - Neugierde - Partizipation - Dialogisches Prinzip - Teamentwicklung - Prinzip Lebens begleitenden Lernens - Selbstverständnis als lernende Organisation

Wissenschaftsorientierung

Modellorientierung

Reflexionsorientierung

Kooperations- und Teamori-entierung

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4. Kompetenzorientierte Ausbildung Der Vorbereitungsdienst im Berufskollegseminar bereitet auf die eigenverantwortliche Unterrichts- und Erziehungsarbeit an Berufskollegs vor. Diesem Ziel dient die wissen-schaftlich fundierte schulpraktische Ausbildung, die Seminar und Ausbildungsschulen gemeinsam verantworten (vgl. § 10 OBAS). Die inhaltliche Ausbildungsgestaltung ist auf die Entwicklung beruflicher Handlungs-kompetenz gerichtet und orientiert sich an Standards, die sich auf professionelles Leh-rerhandeln in verschiedenen Lehrerfunktionen beziehen. Die unten aufgeführten Standards entsprechen der Rahmenvorgabe für den Vorberei-tungsdienst und verpflichten Schule und Studienseminar im Rahmen der dualen Ausbil-dung gleichermaßen. Je nach individuellen Möglichkeiten setzen dabei die dualen Aus-bildungspartner unterschiedliche Akzente. Im Zentrum der Seminarausbildung steht die Kernfunktion des Lehrerberufs, nämlich das Unterrichten auf der Basis einer fördernden Grundhaltung. Letzteres verweist auf die Funktionen „Erziehen“, „Diagnostizieren“, „Be-urteilen“ und „Beraten“ als integrale Bestandteile einer ersten grundlegenden Hand-lungskompetenz für diesen Beruf. Die Anforderungen für die Ausübung des Lehrerberufs am Berufskolleg werden im Wesentlichen definiert durch: Kompetenzen und Standards gemäß Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst: 1 Unterrichten Grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Methoden adressatenge-recht vermitteln • Entscheidungen zur Unterrichtsplanung und -durchführung fachlich, didaktisch und

pädagogisch-psychologisch begründen, • ein breites Repertoire unterschiedlicher Unterrichtsformen einsetzen, • Aufgabenstellungen didaktisch-methodisch differenzieren und individualisieren sowie

reflektieren, • Basiswissen sichern und Kompetenzen nachhaltig aufbauen, • selbstständiges Lernen, den Einsatz von Lernstrategien und die Fähigkeit zu deren

Anwendung in neuen Situationen fördern, • auf heterogene Lernvoraussetzungen mit angemessenen Fördermaßnahmen einge-

hen, • Unterricht reflektieren und auswerten - auch gemeinsam mit Schülerinnen und Schü-

lern - und Rückmeldungen über den individuellen Lernzuwachs geben, • die neuen Medien sach- und adressatengerecht im Unterricht einsetzen. 1 vgl. Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst in Studienseminar und Schule, RdErl. vom 01.07.2004

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Erziehen Die Entwicklung einer mündigen und sozial verantwortlichen Persönlichkeit för-dern • Durch das eigene Verhalten vorbildhaft wirken, • Schülerinnen und Schüler durch erziehenden Unterricht in ihrer Persönlichkeitsent-

wicklung und in der Entwicklung von Handlungskompetenz fördern, • Wertebewusstsein entwickeln und Orientierung geben, • unterschiedliche kulturelle und sozialisierende Einflüsse als Grundlage für Erziehung

zur Toleranz nutzen. Diagnostizieren und Fördern Lernnotwendigkeiten diagnostizieren und Schülerinnen und Schüler entspre-chend fördern • Den jeweiligen Lernstand und Lernfortschritte sowie individuelle Lernprobleme und

Leistungsmängel von Schülerinnen und Schülern erkennen und daraus Konsequen-zen für die individuelle Förderung ziehen,

• diagnostische Kompetenzen für die Beurteilung von Leistungen und individuelle För-dermaßnahmen einsetzen,

• die passive und aktive Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler diagnostizie-ren und Konsequenzen für die Förderung ziehen,

• Schülerinnen und Schüler mit besonderen Schwierigkeiten beim Lernen oder mit herausragenden Leistungen und Begabungen gezielt fördern.

Beraten Unterstützung und Anregungen zu Lern- und Entwicklungsprozessen geben • Schülerinnen und Schüler sowie die Erziehungsberechtigten adressaten- und situa-

tionsgerecht beraten, • die Probleme in besonderen Beratungssituationen kennen und mit ihnen angemes-

sen umgehen, • Möglichkeiten der eigenen Beratungstätigkeit einschätzen und mit anderen Instituti-

onen kooperieren. Leistung messen und beurteilen Verfahren der Leistungsmessung sinnvoll anwenden, Leistungen sachgerecht beurteilen, rückmelden und dokumentieren • Verfahren der Leistungsmessung und Kriterien für die Leistungsbeurteilung sinnvoll

anwenden, • Leistungsergebnisse analysieren und als Rückmeldung für die eigene Unterrichts-

und Beratungstätigkeit nutzen, • fachliche Anforderungen sowie individuelle und lerngruppenspezifische Vorausset-

zungen bei der Bewertung und Notenfindung berücksichtigen, • Leistungsbeurteilungen adressatengerecht begründen.

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Organisieren und Verwalten Qualität schulischer Arbeit durch engagierte Beteiligung und effektive Arbeitsor-ganisation verbessern • Verantwortung bei der eigenständigen Verwaltung der Schule übernehmen, • geeignete Organisationsmittel zur routinierten Handlungsentlastung ökonomisch ein-

setzen, • die Institution Schule und die in ihr zu leistende Arbeit systematisch und umsichtig

mitgestalten. Evaluieren, Innovieren und Kooperieren Schulische Arbeit überprüfen und berufliche Kompetenzen weiterentwickeln • Sich an internen und externen Evaluationen beteiligen und die Ergebnisse für die

Unterrichts- und Schulentwicklung nutzen, • fachliche und unterrichtsorganisatorische Anforderungen im kollegialen Austausch

erarbeiten und weiterentwickeln, • schulinterne Zusammenarbeit und die Kooperation mit schulexternen Partnern prak-

tizieren, • eigene berufliche Erfahrungen und Kompetenzen und deren Entwicklung reflektieren

und hieraus Konsequenzen ziehen können. Über die o. g. Standards hinausgehend, haben wir uns im Leverkusener Ausbildungs-bezirk auf folgenden Ressourcen-Standard zur Ausbildung im Lernfeldkonzept verstän-digt: Jeder/jede LAA’in hat im Rahmen seiner/ihrer Ausbildung an der Erstellung und Doku-mentation bzw. Evaluation und Überarbeitung mindestens einer Lernsituation im Team mitzuwirken sowie für mindestens 6 Monate in einem Lernfeldorientierten Bildungsgang unterrichtliche Erfahrungen zu sammeln. Die LAA sollen in diesem Zusammenhang – unter Beachtung ihrer sonstigen Ausbildungsverpflichtungen - an den Bildungsgangkon-ferenzen und sonstigen Sitzungen zur Lernfeldarbeit teilnehmen können. Falls dies ei-ner LAA’in / einem LAA an der eigenen Ausbildungsschule Struktur bedingt nicht mög-lich sein sollte (z. B. Fehlen von Lernfeld strukturierten Bildungsgängen), werden indivi-duelle Regelungen getroffen, um die betreffenden LAA anderweitig (z. B. durch zeitwei-se Ausbildung in einer anderen Schule) in ihrer Kompetenzentwicklung zum Lernfeld orientierten Unterrichten unterstützen zu können. Das Seminar unterstützt die Umsetzung dieses Standards durch entsprechende Semi-narangebote. Dieser Standard wird im Rahmen einer Zielvereinbarung zu Beginn der Ausbildung zwi-schen LAA und Ausbildungsschule konkretisiert und vereinbart. Er wird zugleich als Element in den kommenden Seminarleitfaden (Seminarprogramm) übernommen.

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5. Eckpunkte der berufsbegleitenden Ausbildung für Seiten-einsteigerinnen und Seiteneinsteiger

5.1 Grundlage der Ausbildung und Ausbildungsziel Ihre Ausbildungszeit als angestellte Lehrerin bzw. angestellter Lehrer an einem Berufs-kolleg dauert 24 Monate. Wie in der Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung (OBAS) des Schul-ministeriums festgelegt, tragen Sie selbst, Ihre Schule, die zugleich Ihr Dienstort ist, und unser Seminar (aktuell: Studienseminar; zukünftig: Zentrum für schulpraktische Leh-rerausbildung) die gemeinsame Verantwortung für Ihre Ausbildung. Die Ausbildung findet in den beiden Fächern statt, welche bei Ihrer Einstellung festge-legt worden sind. Für Ihre Ausbildung stehen wöchentlich und im Durchschnitt sieben Stunden zur Verfügung. Hiervon entfallen durchschnittlich sechs Stunden auf die Aus-bildung in unserem Seminar und eine Stunde auf die Ausbildung in Ihrer Ausbildungs-schule. Im Rahmen des Vorbereitungsdienstes nehmen Sie zudem an einer Qualifizierung in den Bildungswissenschaften teil. Die Ausbildungsmaßnahme schließt mit einem Kollo-quium als gesonderte Prüfung von 60 Minuten Dauer ab. Da die erfolgreiche Prüfung eine notwendige Bedingung für Ihren Ausbildungsweg ist, ist sie vor dem Ende der ers-ten Ausbildungshälfte vorgesehen. Das Ziel ihrer Ausbildung besteht in der Befähigung, das Lehramt in Ihren beiden Unter-richtsfächern selbständig und professionell ausüben zu können. Eine wesentliche Grundlage für das Erreichen dieses Zieles wird durch die Rahmenvorgabe für den Vor-bereitungsdienst in Studienseminar und Schule bereitgestellt. Standard- und kompe-tenzorientiert wird darin die Entwicklung einer grundlegenden beruflichen Handlungs-kompetenz der Maßstab unseres Ausbildungsangebotes beschrieben. Dieses können Sie im Kapitel vier dieses Leitfadens nachlesen. Wie im Lehrerausbildungsgesetz und in der OVP vorgesehen, schließt Ihre Ausbildung mit einer Staatsprüfung ab. Als Lehrkraft in Ausbildung tragen Sie eine Mitverantwortung für die Gestaltung und den Erfolg und sind zur Teilnahme an den angebotenen Ausbildungsveranstaltungen in Se-minar uns Schule verpflichtet. 5. 2 Seminarausbildung Der Ausbildungsanteil des Seminars wird gestuft gestaltet. Er beträgt rechnerisch im ersten Ausbildungsjahr acht und im zweiten Ausbildungsjahr vier Wochenstunden. Das daraus entstehende Gesamtkontingent füllen wir durch unterschiedliche Ausbildungs-elemente. Im Zentrum unserer Vorstellung einer nachhaltigen Lehrerausbildung steht die untrenn-bare und wechselwirkende Verknüpfung von schulpraktischer Erfahrung und korrespon-

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dierender Theorie mit der Person bzw. Persönlichkeit der Lehrerin bzw. des Lehrers. In Abkehr von der tradierten Vorstellung, nach der sich die pädagogische Handlungs-kompetenz unmittelbar durch den Transfer von vorher erworbenem theoretischen Hand-lungswissen erwerben lässt, ist für uns die erlebte Schulalltagspraxis der Ausgangs-punkt der Ausbildungsarbeit. Im Sinne einer theoriegeleiteten Reflexion erlebter Berufs-praxis soll unser Ansatz dazu beitragen, die Entwicklung einer professionell-reflexiven Grundhaltung zu fördern. Diese Grundhaltung gehört zu den wesentlichen Merkmalen einer professionellen Handlungskompetenz. Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie systematisch in Ihrer Reflexionskompetenz anleiten und unterstützen. In der Ausbildung stützen wir uns dabei auf verschiedene Säulen von Ausbildungsangeboten. Das Hauptseminar bzw. die Fachseminare bezie-hen sich auf fachübergreifende und fachbezogene Teile der Ausbildung. Unser erfah-rungsbezogener und reflexiver Lehrerbildungsansatz wird durch weitere innovative Aus-bildungsbausteine, wie z. B. Die Schulpraxisreflexion (SPR), die fachliche Schulpraxis-reflexion (FSPR) etc. begleitet. Anforderungs- und anliegenorientiert berücksichtigen die Seminarveranstaltungen we-sentliche Aspekte der Lehrerfunktionen des Unterrichtens, des Erziehens, des Beurtei-lens, des Beratens, des Diagnostizierens, des Innovierens und des Kooperierens. In diesem Kontext haben Sie auch einen Anspruch auf mind. 20 Beratungen in den ver-schiedenen schulischen Handlungsfeldern. Organisatorisch münden diese Vorhaben in einem Ausbildungsplan, welcher auf einen Zeitraum von 24 Monaten angelegt ist. Hier-bei werden Sie Gelegenheit erhalten, auch am Unterricht Ihrer Seminarausbilderinnen bzw. Seminarausbilder teilzunehmen. Um Ihrer individuellen Ausbildungssituation Rechnung zu tragen, führen wir ca. vier Wochen nach Ausbildungsbeginn gemeinsam mit Ihnen und unter Mitwirkung einer Vertreterin bzw. eines Vertreters Ihrer Ausbildungsschule ein Ausbildungsplanungsge-spräch (APG) durch. Ausgehend von einer von Ihnen geplanten und durchgeführten Unterrichtseinheit dient das Gespräch der Bestandsaufnahme vorhandener schulprakti-scher und fachbezogener Kompetenzen. Aus der Bestandsaufnahme wird ein persönli-cher Ausbildungsplan entwickelt. Vor Ablauf des ersten Ausbildungsjahres findet ein weiteres Gespräch statt. Dieses Ausbildungsgespräch hat die Prognoseentscheidung zum Ausbildungserfolg bei Auf-nahme des Vorbereitungsdienstes sowie die Feststellung des Ausbildungsstandes in den Fächern zum Gegenstand.

5.2.1 Ausbildung in regulären Hauptseminar- und Fachseminargruppen Die Ausbildung im Rahmen unserer regulären Seminarveranstaltungen bezieht sich zum einen auf einen fachübergreifenden Teil (ein Hauptseminar), zum ande-ren auf einen fachbezogenen Teil (zwei Fachseminare); in regelmäßigen Abstän-den finden zu zentralen Themen Seminarblocktage statt.

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Hauptseminar Im ersten Ausbildungsjahr gibt es ca. 8 Hauptseminarveranstaltungen pro Halb-jahr, die entsprechend der Terminplanung vormittags im Seminar mit jeweils fünf Stunden Dauer (eine Stunde = 45 Minuten) stattfinden. Davon sind ca. 6 Veran-staltungen für die gemeinsame thematische Seminararbeit vorgesehen, während ca. 2 der Veranstaltungen im Rahmen der Beratungsanlässe (s.u.) als Sprechta-ge mit den Hauptseminarleitern einer anliegenorientierten Beratung dienen. Im zweiten Ausbildungsjahr tragen wir den gestuften Ausbildungsanforderungen der OBAS Rechnung und werden die Hauptseminarveranstaltungen blocken (einmal pro Monat im 3. Halbjahr und zweimal im Monat im 4. Halbjahr). Die vorgesehenen thematischen Schwerpunkte ergeben sich aus dem Plan der Seminarausbildung (Punkt 6 des Leitfadens). Haupt- und Fachseminararbeit werden dadurch miteinander verzahnt, dass wesentliche Teile der fachübergrei-fenden Ausbildungsinhalte auch auf der Fachseminarebene bearbeitet werden, und zwar mit spezifisch fachdidaktischen Akzentuierungen. Fachseminare Die Fachseminare finden in der Regel wöchentlich mit jeweils zwei Stunden Dauer (eine Stunde = 45 Minuten) statt. Fast immer können beide Fachseminare jeweils am Nachmittag des Seminartages stattfinden; bei Fächerüberschneidung finden einzelne Seminare ausnahmsweise an einem zweiten Seminartag nach-mittags statt. Inhaltlich orientieren sich die Fachseminare an den im Ausbildungsplan ausge-wiesenen zentralen Themen und ergänzen, füllen bzw. konkretisieren sie mit ih-rer jeweils fachspezifischen Ausbildungsarbeit. Die im Plan angegebenen In-haltspunkte kennzeichnen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - beispielhafte An-regungen dazu. Darüber hinaus entfalten die Fachseminare jeweils eigene spezi-fische fachdidaktische Profile, um der Bedeutung der Fächer bzw. Fachrichtun-gen in unterschiedlichen Bildungsgängen des Berufskollegs Rechnung tragen zu können. Alle Fachleiterinnen und Fachleiter verfügen über dokumentierte Fach-seminarprofile, die sie Ihnen zu Beginn der Fachseminararbeit vorlegen werden. Seminarblocktage In regelmäßigen Abständen (ca. zweimal pro Ausbildungshalbjahr) lösen wir die reguläre Fach- und Hauptseminararbeit zugunsten von Seminarblocktagen auf, um in fachübergreifenden Teams an zentralen Themen (s. Ausbildungsplan) ge-meinsam zu arbeiten und zu lernen. Die Vorbereitung und Moderation solcher Blocktage soll auch auf Ausbilderseite in Teamstrukturen durchgeführt werden. Wahlpflichtphasen Der Ausbildungsplan sieht am Ende der Ausbildung eine Wahlpflichtphase vor. Zurzeit sind folgende Wahlpflichtangebote vorgesehen: - Web-Design – Planung und Programmierung von Websites im Unterricht/für

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den Unterricht - „Klasse auf Fahrt“ - Lernen in außerschulischen Veranstaltungen - Arbeits- und Zeitmanagement – Wie komme ich zu einer passenden Balance? - Präventionsarbeit am Berufskolleg am Beispiel von Sexualpädagogik, Gewalt- und/oder Suchtprävention Sonderveranstaltung In Ihrem Beruf werden Sie sich auch mit Fragen des Schulrechts auseinander-setzen müssen. Um Ihnen die Orientierung in diesem vielfältigen und häufig nicht ganz einfachen Rechtsgebiet zu erleichtern, bemühen wir uns darum, Ihnen in Zusammenarbeit mit den Lehrerverbänden eine Zusatzveranstaltung „Schulrecht“ außerhalb der regulären Seminarzeiten anzubieten.

5.2.2 Schulpraxisreflexion (SPR)

Um Theorie und Praxis in der Lehrerausbildung besser zu verbinden, haben wir vor einigen Jahren ein Konzept entwickelt, nach dem die beiden Lernorte Schule und Seminar so miteinander durch Schulpraxisreflexionen verbunden werden, dass über die reflexive Auseinandersetzung mit erlebtem Alltagsunterricht sowohl Sie als LAA wie auch Schulpraktiker profitieren und somit ein Beitrag zur Unter-richtsentwicklung ermöglicht werden kann. Das besondere Merkmal dieses Kon-zepts besteht darin, dass Schulpraktiker und LAA gemeinsam über den von den Schulpraktikern vorgestellten Alltagsunterricht reflektieren. Ein solcher Rahmen bietet vor allem für Sie die Möglichkeit, sich ohne Beurteilungsdruck auf die Re-flexion von Unterricht einzulassen. Wir unterscheiden in diesem Zusammenhang zwischen fachübergreifenden und fachbezogenen Schulpraxisreflexionen.

Fachübergreifende Schulpraxisreflexion In gleichen festen Hauptseminargruppen von 5 – 8 LAA nehmen Sie zweimal pro Halbjahr fachübergreifend an einer angeleiteten Schulpraxis-reflexion teil, die insgesamt i. d. R. vier Unterrichtsstunden als Zeitrahmen in Anspruch nimmt. Diese Reflexionen finden in wechselnden Schulen am Seminartag statt, und zwar dort, wo sich Schulpraktiker bereit erklärt ha-ben, den eigenen Unterricht als Lernanlass für die eigene Fortbildung so-wie als Lernanlass für Sie als lernende Lehrerinnen und Lehrer in Ausbil-dung anzubieten. Fachbezogene Schulpraxisreflexion Weitere zwei Termine pro Halbjahr zur Schulpraxisreflexion finden im Rahmen Ihrer Fachgruppe als Ganztagsveranstaltungen statt. Das heißt, dass Sie vormittags mit den Kolleginnen und Kollegen Ihres Fachseminars den Fachunterricht einer ausgebildeten Fachkraft anschauen und an-schließend gemeinsam mit dieser Fachkraft reflektieren. Insgesamt vier (d.h. je zwei pro Fach) dieser Reflexionsbesuche werden in diesem Zu-sammenhang im eigenen Unterricht Ihrer Ausbilderinnen und Ausbilder

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stattfinden. Auf diese Weise werden Sie Ihre Ausbilderinnen und Ausbilder in ihrer Rolle als Lehrerin bzw. Lehrer erleben können. Die Nachmittage dieser Fachseminarblocktage können zur thematischen Vertiefung der Schulpraxisreflexion vom Vormittag genutzt werden und stehen auch für die Arbeit in seminaristischen Lernsituationen zur Verfü-gung. Letzteres soll modellhaft das Arbeiten und Lernen im Lernfeldkon-zept verdeutlichen und konkret erfahrbar machen.

5.2.3 Portfolio

Wir erwarten von Ihnen, dass Sie im Rahmen Ihrer Ausbildung ein Portfolio als Teil Ihrer Selbstreflexion führen. Unter Portfolio verstehen wir eine Art Sammel-mappe für ganz unterschiedliche und vielfältige Unterlagen zur Ausbildungsent-wicklung:

• Bögen zur Beobachtung von hospitiertem oder selbst gehaltenem Unter-richt (Logbuch),

• Setzung eigener Schwerpunkte, • Zielvereinbarungen, • Vorsätze im Anschluss an Schulpraxisreflexionen und andere Seminar-

veranstaltungen, • persönliche Entwicklungsvorhaben, • schriftliche Reflexion der Unterrichtsnachbesprechungen, • Evaluationen / Feedback von SchülerInnen, • Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem schulischen Begleitprogramm

bzw. Fach- und Hauptseminararbeit, • Dokumentation persönlicher Qualifizierungen (z. B. Medienportfolio, Medi-

ationsfortbildung), • u.s.w.

Das heißt, es geht beim Portfolio darum, Ihre eigenen Lernwege als Lehre-rin/Lehrer zu dokumentieren und systematisch zur Weiterentwicklung Ihrer Kom-petenzen zu reflektieren, um einen möglichst hohen Grad an Selbststeuerung in der eigenen beruflichen Professionalisierung entwickeln und nutzen zu können. Solche Reflexionen begleiten im Sinne eines Entwicklungs- und Prozessport-folios über die Dauer der Ausbildung die persönliche Lernentwicklung. Das Portfolio als Instrument zur Förderung der Reflexionsfähigkeit und zum prob-lemorientierten, selbstgesteuerten Lernen ist einerseits verpflichtend und ande-rerseits weitestgehend in Eigenverantwortung von Ihnen zu führen, wobei die selbstkritisch, aufrichtig und ehrlich vorgenommene Reflexion der eigenen Tätig-keiten und Befähigungen eine unverzichtbare Voraussetzung darstellt. Bildlich gesprochen ist das Portfolio der Baum, den Sie stetig intensiv und eigenverant-wortlich pflegen müssen, damit er Früchte tragen kann! Um die gewünschte Wirkung im Hinblick auf Ihre Kompetenzentwicklung als Leh-rerin bzw. Lehrer erzielen zu können, sind reflektierte und strukturierte Auswer-tungen sowie das Führen von Gesprächen mit den Ausbildern über ausgewählte

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Bereiche der Portfolioarbeit unverzichtbar. Die im nachfolgenden Kapitel be-schriebenen Bausteine unserer „Reflexionsräume“ sollen diesem Anspruch ne-ben den Einzelgesprächen bzw. -beratungen in besonderer Weise gerecht wer-den.

5.2.4 „Reflexions-Räume“

Zur speziellen Unterstützung Ihrer individuellen Lernbedürfnisse haben wir als neue Ausbildungsform so genannte „Reflexions-Räume“ im Rahmen Ihrer Semi-narpräsenszeiten vorgesehen. Diese „Reflexions-Räume“ werden mit unter-schiedlichen Bausteinen ausgefüllt. Logbuch Das Instrument „Logbuch“ beinhaltet eine Lose-Blatt-Sammlung von reflektierten Einzel-erfahrungen, und zwar mit folgender Grundstruktur: - Welche Erfahrung(en) habe ich gemacht? - Was daran ist für mich wichtig gewesen und warum? - Welche Alternativen/Konsequenzen/Schlussfolgerungen sehe ich? Mit diesem Instrument haben Sie die Möglichkeit Ihre Lernerfahrungen für den Austausch in Arbeitsgruppen einzubringen und zu nutzen. Wir werden regelmä-ßig entsprechende Zeiten im Rahmen der Seminararbeit vorhalten, die dieser Form der Reflexion gewidmet sind. Kollegiale Fallberatung (KFB) Mit dem Baustein „Kollegiale Fallberatung“ wollen wir Ihnen ein Instrument der kooperativen Selbstberatung vorstellen und Sie darin soweit anleiten, dass Sie diese Beratungsform später eigenständig weiter führen können. Es geht bei die-ser speziellen Beratungsmethode darum, Fälle beruflicher Herausforderung nach ganz bestimmten Regeln und Prinzipien so zu bearbeiten, dass sich neue Per-spektiven, Sichtweisen sowie alternative Handlungsmöglichkeiten in den als her-ausfordernd erlebten Situationen erschließen lassen. Reflexives Praxis Training (RPT) Im Rahmen ihrer Unterrichtspraxis geraten (nicht nur angehende) Lehrerinnen und Lehrer regelmäßig in Situationen, die wenig Zeit zum Überlegen lassen und ihr intuitives Handeln herausfordern. Einen lösungsorientierten Ansatz zur reflexi-ven Bewältigung solcher Situationen stellen wir im Rahmen unserer Reflexions-räume mit dem Instrument des Reflexiven Praxis Trainings (RPT) bereit. Wir bieten Ihnen damit die Gelegenheit • eigenes Lehrerverhalten in seinen Komponenten zu thematisieren, • erlebtes Lehrerverhalten nachzuerleben,

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• mit Bezug zur Theorie Hintergründe und mögliche Ursachen und Auswir-kungen zu reflektieren,

• an alternativen Verhaltensmöglichkeiten zu arbeiten, • neue Verhaltensweisen einzuüben. Ausbildungsgespräche und Beratungsanlässe Im Rahmen von vier verschiedenen Einzelgesprächen leiten wir Sie dazu an, Ih-ren Lernweg zu evaluieren und Perspektiven für Weiterentwicklungen festzule-gen. Unabhängig davon können Sie uns selbstverständlich auch weiteren Ge-sprächsbedarf signalisieren, falls Sie in bestimmten Situationen individuelle Lern-unterstützung benötigen. Ausbildungsplanungsgespräch 1 (APG): Um Ihrer individuellen Ausbildungssituation Rechnung zu tragen, führen wir ca. vier Wochen nach Ausbildungsbeginn gemeinsam mit Ihnen und unter Mitwirkung einer Vertreterin bzw. eines Vertreters Ihrer Ausbildungsschule ein erstes Ausbil-dungsplanungsgespräch (APG) nach § 11 (6) durch. Ausgangspunkt des Ge-sprächs ist eine von Ihnen in jedem Fach geplante und durchgeführte Unter-richtseinheit. Das von Ihnen (auch im Rahmen Ihrer Portfolioverpflichtung gemäß Kapitel 5.2.3) zu dokumentierende Gespräch dient der Bestandsaufnahme Ihrer vorhandenen schulpraktischen und fachbezogenen Kompetenzen sowie der Ver-einbarung eines individuellen Ausbildungsplans. Portfoliogespräch: Am Ende des ersten Ausbildungsabschnittes (ca. 8 Monate) werden wir mit je-dem von Ihnen ein Einzelgespräch führen, um die Nutzung des Portfolios zu re-flektieren sowie eventuell weitere Unterstützung geben zu können. Ausbildungsplanungsgespräch 2 (APG): Am Ende des zweiten Ausbildungshalbjahres führen Sie gemäß § 11 (8) OBAS ein weiteres Ausbildungsplanungsgespräch. Diese soll der Feststellung des Aus-bildungsstandes in den beiden Fächern dienen. Gespräch über das pädagogische Selbstkonzept: Am Ende der Ausbildung sollen Sie Ihr Pädagogisches Selbstkonzept als Aus-druck Ihres speziellen Lehrerinnen-/Lehrerprofils vorlegen. Ein solches Konzept kann auch als Auswertung bzw. Verdichtung Ihres Portfolios verstanden werden. In unserem Ausbildungsbezirk gehen die Schulen davon aus, dass die Absolven-ten unseres Seminars über ein dokumentiertes (vorläufiges) Pädagogisches Selbstkonzept verfügen. Vor diesem Hintergrund werden wir mit jedem von Ihnen – in der Regel vor Ihrer zweiten Staatsprüfung - ein Reflexionsgespräch zu Ihrem

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Pädagogischen Selbstkonzept führen und Sie darin unterstützen, Ihr Profil als Lehrerin bzw. Lehrer am Berufskolleg auszuschärfen sowie Ihre künftigen Ent-wicklungsaufgaben im Rahmen der Berufseingangsphase zu definieren. Beratungsanlässe: Im Laufe Ihrer Ausbildung haben Sie einen Anspruch auf mind. 20 Beratungen in den verschiedenen schulischen Handlungsfeldern. Dazu zählen die zehn Unter-richtsbesuche in den beiden Unterrichtsfächern, die o.g. vier Ausbildungsgesprä-che. Darüber hinaus sind folgende Beratungsanlässe denkbar: Gespräche über Videographien gehaltener Unterrichtsstunden bzw. –sequenzen, Folgegesprä-che, welche sich aus Seminarblocktagen, fachbezogenen Schulpraxisreflexionen etc. ergeben. Sowohl im Portfoliogespräch als auch im PEG, in den 20 zur Verfügung stehen-den Beratungsanlässen und im Gespräch über das pädagogische Selbstkonzept werden die Vereinbarungen des Ausbildungsplanungsgesprächs kontinuierlich wieder aufgenommen. Die nachfolgende Struktur verdeutlicht zusammenfassend den organisatorischen Zusammenhang zwischen regulären Haupt- und Fachseminarsitzungen sowie den weiteren Ausbildungsbausteinen, und zwar bezogen auf ein Halbjahr.

Diese Übersichten sollen lediglich das Grundprinzip verdeutlichen, die konkreten Termine werden pro Halbjahr gesondert veröffentlicht.

Halbjahresstruktur der Seminarausbildung im ersten

Ausbildungsjahr Vormittag Nachmittag

8 x Hauptseminar

2 x Schulpraxisreflexion

2 x Portfolio

Ca. 12 x Fachseminar

2 x „Reflexions-Räume“ 2 x „Reflexions-Räume“

2 x Seminarblocktage

2 x Fachseminarblocktag mit fachbezogener Schulpraxisreflexion

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Halbjahresstruktur der Seminarausbildung im zweiten Ausbildungsjahr

Vormittag Nachmittag 3. Halbjahr: 1 x Hauptseminar pro Monat 4. Halbjahr: 2 x Hauptseminar pro Monat

2 x Schulpraxisreflexion

Ca. 12 x Fachseminar

1 x „Reflexions-Raum“ 1 x „Reflexions-Raum“

2 x Seminarblocktage

2 x Fachseminarblocktag mit fachbezogener Schulpraxisreflexion

5.3 Unterrichtsbesuche Ihre Seminarausbilder besuchen Sie regelmäßig in Ihrem Unterricht, um Sie in Ih-rer Arbeit anzuleiten, zu beraten und zu unterstützen. Solche Besuche dienen auch der am Ende der Ausbildung anzufertigenden Langzeitbeurteilung, die sich auf den Verlauf und Erfolg des Vorbereitungsdienstes bezieht. Dieses Span-nungsfeld von Unterstützung/ Beratung einerseits und Beurteilung andererseits spiegelt exakt auch die schulische Realität wider; denn Sie als Lehrerin bzw. Leh-rer am Berufskolleg sind - ebenso wie wir als Seminarausbilder - dazu angehal-ten, Lernende gleichermaßen zu unterstützen sowie zu beurteilen. Vor diesem Hintergrund sind hohe persönliche Ansprüche an die Lehrenden zu stellen, de-nen Sie sich und wir uns jeweils stellen müssen; solche Ansprüche beziehen sich neben der bewussten Unterscheidung von LERNEN und LEISTEN insbesondere auf den Grundsatz der orientierenden Transparenz sowie auf das Prinzip des wertschätzenden Umgangs mit den beteiligten Personen. Die Anzahl der Unterrichtsbesuche richtet sich grundsätzlich nach den Erforder-nissen der Ausbildung. In Anlehnung an die Ausführungsbestimmungen der zur-zeit gültigen OVP gelten für Sie folgende Regeln:

5 Unterrichtsbesuche insgesamt pro Fach (= 10 Besuche insgesamt) davon 3 Unterrichtsbesuche pro Fach im ersten Ausbildungsjahr davon 3 Unterrichtsbesuche mit Einladung der Hauptseminarleitung

Hinsichtlich unserer Leistungserwartungen haben wir drei abgestufte Papiere entwickelt, die über unsere Homepage in der jeweils aktuellen Fassung abrufbar sind.

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5.4 Zweite Staatsprüfung Im Rahmen der Zweiten Staatsprüfung soll festgestellt werden, ob und mit welchem Er-folg Sie die Ziele des Vorbereitungsdienstes gemäß § 1 OVP erreicht haben. Diese Prü-fung findet während des Vorbereitungsdienstes statt und besteht aus mehreren Teilen2:

• einer Hausarbeit (Erstellung im dritten Ausbildungshalbjahr mit drei Monaten

Zeit für die Anfertigung), • zwei unterrichtspraktischen Prüfungen und • einem Kolloquium.

Die beiden unterrichtspraktischen Prüfungen und das Kolloquium finden im vierten Aus-bildungshalbjahr am selben Tag statt. Dieses wird für Sie vermutlich an einem von Ih-nen mitbestimmten Tag im November 2011 sein. In das Ergebnis Ihrer Zweiten Staatsprüfung fließt zu 50 % Ihre Langzeitbeurteilung ein, die wiederum zur Hälfte jeweils aus Schul- und Seminarbeurteilung besteht. Näheres zur Zusammensetzung der Vornote (zusammenfassende Note der Abschlussbeurtei-lung) finden Sie im § 17 OVP. Das Zweite Staatsexamen ist bestanden, wenn

a) das Gesamtergebnis, b) die Note in allen Fächern und c) die Gesamtnote für die beiden unterrichtspraktischen Prüfungen mindestens

„ausreichend“ (4,0) sind. Weitere Informationen können Sie der Homepage des Staatlichen Prüfungsamtes in Dortmund entnehmen (www.pruefungsamt.nrw.de). 5.5 Evaluation Im Rahmen Ihrer Ausbildung lernen Sie verschiedene Evaluationsinstrumente kennen. Durch Selbst- und Fremdevaluation möchten wir bei Ihnen eine Haltung fördern, die darauf zielt, Ihr Lehrerhandeln einem ständigen Auswertungs- und Verbesserungspro-zess zu unterziehen. Hierzu führen wir zu bestimmten Zeitpunkten Evaluationen durch, die Ihnen und uns Gelegenheit geben, Ihren Arbeits- und Lernprozess zu hinterfragen und zu optimieren. Gleichermaßen evaluieren wir als Ausbildungsinstitution regelmäßig unsere Arbeit und holen uns in diesem Zusammenhang Rückmeldungen von Ihnen, um die Qualität unse-rer Seminarausbildung zu sichern bzw. ständig weiterzuentwickeln.

2 Zu den einzelnen Teilen erhalten Sie jeweils rechtzeitig weitere Informationen.

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6. Plan der Seminarausbildung

I. Phase: Neu-Orientierung & Grundlegung Februar 2010 – September 2010 Hauptseminar Fachseminar 1 Fachseminar 23

Orientierungsseminar (vor Beginn der Ausbildung) Einführungsveranstaltung

Sich im Bewusstsein eigener Ressourcen und Vorerfahrungen sowie in der Auseinandersetzung

mit Berufsanforderungen erste Ziele setzen

Einsichten über das Lernen im Berufskolleg

gewinnen

Lernen in verschiedenen Bildungs-gängen im Fach bzw. in Fachrich-tungen wahrnehmen und analysie-ren

Richtlinien, Lehrpläne und Didakti-sche Jahresplanung als Rahmen-vorgaben für das Lernen nutzen

1. Seminarblocktag: Durch didaktische Experimente Vorstellungen zum Lernen erproben

Pädagogische Woche: Durch professionelle Kommunikation Unterricht lernwirksam gestalten und mit Unterrichtsstörungen

(z.B. durch professionelles classroom-management) konstruktiv umgehen

Durch relevante Inhalte Unterricht lernwirksam

gestalten

Unterricht planen, insbesondere • relevante Fachinhalte auswäh-

len und zum Thema machen und

• Thema mit Kompetenzen und Zielen verbinden

• Prinzipien der Handlungsorien-tierung berücksichtigen

• Lernsituationen konzipieren 2. Seminarblocktag:

Handlungsorientiertes Lernen im Bildungsgang ermöglichen (Lernfeldkonzept) Zwischenevaluation Lernen durch geeignete

Prozessgestaltung unterstützen

Unterrichtsreihen in größeren Zusammen-hängen unter Berücksichtigung von Lernsi-tuationen konzipieren und durchführen

Lernprozesse Phasen bezogen strukturie-ren

Üben, Wiederholen, Lernerfolg sichern Leistungen messen und beurteilen

3. Seminarblocktag: Kooperatives Lernen initiieren und begleiten

3 Die nachfolgenden Aufzählungen beinhalten Anregungen für die fachdidaktische Ergänzung und Konkretisierung der fachübergreifenden Ausbildungsinhalte neben der jeweils eigenen, spezifisch fachdidaktischen Profilbildung der Fachseminare.

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II. Phase: Konsolidierung & Erweiterung Oktober 2008 – Juni 2009 Hauptseminar Fachseminar 1 Fachseminar 2 Durch Kompetenz orientierten

Unterricht in allen Unterrichtspha-sen fördern

Fachdidaktische Akzentuierungen vor dem Hintergrund von Hand-lungs- und Lernfeldorientierung ausgestalten

Arbeitsaufträge präzisieren

4. Seminarblocktag: Offene methodische Formen des Lernens am Berufskolleg erproben

Methoden und Medien unter Be-achtung des didaktischen Kontex-

tes lernwirksam in zunehmend selbstgesteuerten Lehr-

Lernprozessen einsetzen

Fachbezogene Methoden im Un-terricht umsetzen und reflektieren

(alte und neue) Medien für Lern-prozesse auswählen und nutzen

5. Seminarblocktag: Mit Heterogenität lernwirksam umgehen (Diagnostizieren/Fördern/Differenzieren)

Den Erziehungsauftrag des Be-rufskollegs bewusst unterrichtlich und außerunterrichtlich umsetzen

Durch den Fachunterricht erziehen Erzieherische Wirkungen von di-daktischen, methodischen und me-dialen Entscheidungen berücksich-tigen

III. Phase: Festigung & Weiter-Orientierung Juni 2009 - Januar 2010 Hauptseminar Fachseminar 1 Fachseminar 2 Ein eigenes pädagogisches

Selbstkonzept am Berufskolleg entwickeln

Schülerinnen und Schüler und an-dere Beteiligte situationsgerecht beraten können

6. Seminarblocktag: Werteerziehung im Fachunterricht umsetzen

Wiederholungs- und Festigungs-phasen zur Prüfungsvorberei-

tung

Schülerinnen und Schüler zu selbstgesteuerten Lernprozessen anleiten

Das eigene Lehrerprofil weiter-entwickeln

Lernen im Bildungsgang evaluieren Perspektiven der Lernfeldorientie-

rung abschätzen und berücksichti-gen

Wahlpflichtangebote

Ende des Vorbereitungsdienstes - Zeugnisausgabe

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7. Verwaltungswegweiser Anschrift Studienseminar für Lehrämter an Schulen Leverkusen

Brückenstraße 10 - 12, 51379 Leverkusen Telefon: 02171 368022 (Seminarbüro) E-Mail: [email protected] Internet: www.studienseminar-leverkusen.de

Seminarleitung Leiter des Studienseminars Dr. G. Neugebauer Leiter des Seminars (Berufskolleg) Hartmut Müller

Seminarbüro (Organisation und Verwaltung)

Regierungsangestellte Ute Schmitz Sprechzeiten: Montag - Donnerstag 09:00 - 15:00 Uhr Telefonisch „rund um die Uhr erreichbar“ (Anrufbeantworter)

Dienstbehörde Bezirksregierung Köln, Dezernat 46, 50606 Köln

Sie werden krank

Ihre Schule ist die für Sie zuständige Dienststelle. Daher werden Ihre Fehlzeiten (sowohl Schule als auch Seminar) dort dokumentiert. Können Sie aus persönlichen Gründen (z. B. Krankheit) nicht an dem Seminartag oder anderen Seminarveranstaltungen teilnehmen, so mel-den Sie sich bitte rechtzeitig (bis 07:45 Uhr) im Seminarbüro ab. Nutzen Sie dafür ggf. den Anrufbeantworter!

Änderungen Ihrer persönlichen Daten

Teilen Sie bitte umgehend dem Seminarbüro (Frau Schmitz) mit, wenn sich Ihr Name, Ihre Anschrift, Ihre Telefonnummer oder Ihre E-Mail-Adresse ändert.

Infos Aktuelle Informationen wie Raum- und Zeitpläne, kurzfristige Änderun-gen sowie andere Mitteilungen erhalten Sie über verschiedene Mailver-teiler. Achten Sie daher darauf, dass Sie stets per Mail erreichbar sind.

Vordrucke Fast alle Vordrucke sind ins Internet gestellt, z. B. Beihilfeantrag. Diese Anträge sind für alle Beamten im Land NRW gleich und können daher genutzt werden. Es lohnt sich evtl. auch, die Homepage der Bezirksre-gierung Köln www.bezreg-koeln.nrw.de „zu sichten“.

Fahrtkostener-stattung

Soweit die Haushaltsmittel reichen, können LAA unter bestimmten Vor-aussetzungen Fahrtkostenerstattungen für Ausbildungsfahrten erhalten, sofern Wohnort weder Dienstort (Leverkusen) noch Schulort ist. Anträge sind halbjährlich abzugeben.

Prüfungen Über alle wichtigen Formalia zum Prüfungsablauf werden Sie im Laufe Ihrer Ausbildung rechtzeitig informiert.