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ACADEMIA DE STUDII ECONOMICE DIN BUCUREŞTI FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSSTUDIEN IN FREMDSPRACHEN BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE MIT UNTERRICHT IN DEUTSCHER SPRACHE DIPLOMARBEIT Kundenbindungsmanagement im rumänischen Bankwesen Wissenschaftlicher Betreuer: Univ. Lekt. dr. Mihaela PREJMEREAN Studentin :

Licenta Kbm Pbr

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Studiul relatiilor cu clientii la Piraeus Bank Romania.

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Page 1: Licenta Kbm Pbr

ACADEMIA DE STUDII ECONOMICE DIN BUCUREŞTIFAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSSTUDIEN IN FREMDSPRACHEN

BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHREMIT UNTERRICHT IN DEUTSCHER SPRACHE

DIPLOMARBEIT

Kundenbindungsmanagement im rumänischen

Bankwesen

Wissenschaftlicher Betreuer:

Univ. Lekt. dr. Mihaela PREJMEREAN

Studentin :

Adjudeanu T Andreea – Elena

Bukarest

Juli 2008

Page 2: Licenta Kbm Pbr

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis...............................................................................................4

Tabellenverzeichnis....................................................................................................4

Abkürzungsverzeichnis..............................................................................................5

1. Abstrakt...................................................................................................................6

2. Kundenbindungsmanagement...............................................................................7

2.1. Zieldefinierung im Kundenbindungsmanagement.............................................................8

2.2. Kundenzufriedenheit.............................................................................................................9

2.2.1. Definition der Kundenzufriedenheit..............................................................................9

2.2.2. Auswirkungen von Kundenzufriedenheit...................................................................11

2.2.3. Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit.....................................................12

2.2.4. Kundenzufriedenheit als Qualitätsthema...................................................................14

2.3. Die Beziehung zwischen Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.............................15

2.4. Kundenwertanalyse..............................................................................................................16

2.4.1 Kundenlebenszykluskonzept.........................................................................................16

2.4.2. Die Bestimmung des Kundenwertes...........................................................................18

2.5. Kundenbindungsprogramme..............................................................................................19

2.5.1. Rabattprogramme.........................................................................................................20

2.5.2. Punkt-/Bonus-Programme............................................................................................21

2.5.3. Die Kundenkarten und die Kundenclubs....................................................................21

2.6. Kundenzufriedenheit bei Banken.......................................................................................23

2.6.1. CRM-Maßnahmen im Bankensektor..........................................................................24

2.6.2. Bankloyalität..................................................................................................................25

2.6.3. Kundentypologien bei Banken.....................................................................................26

2.7. Die Struktur und Entwicklung des rumänischen Bankensektors.................28

2.7.1. Grundzüge des rumänischen Bankgewerbes..............................................................28

2.7.2. Kundenverhalten auf dem rumänischen Bankenmarkt............................................32

1

Page 3: Licenta Kbm Pbr

3. Fallstudium: Piraeus Bank Rumänien...............................................................34

3.1. Piraeus Group.......................................................................................................................34

3.2 Piraeus Bank Rumänien.......................................................................................................36

3.2.1. Die Entwicklung der PBR auf dem rumänischen Markt..........................................39

3.2.2. Die SWOT-Analyse.......................................................................................................40

3.2.3. Dienstleistungsangebot von Piraeus Bank Rumänien................................................42

3.2.4. Kundenprofil..................................................................................................................44

3.2.4.1. Die Struktur des Kundenbestands bei Piraeus Bank Rumänien........................44

3.2.4.2. Eigene Studie durch Kundenbefragung................................................................45

3.2.5. Die von Piraeus Bank angewendete Kundenbindungsinstrumente..........................48

3.2.5.1. Die Beratung der Kunden.......................................................................................48

3.2.5.2. Werbekampagne......................................................................................................49

3.2.5.3. Das Callcenter..........................................................................................................50

3.2.5.4. Die Webseite.............................................................................................................50

3.3. Schlussfolgerung...................................................................................................................52

Abhänge.................................................................................................................53

Quellenverzeichnis................................................................................................58

Eidesstattliche Erklärung........................................................................................60

2

Page 4: Licenta Kbm Pbr

Abbildungsverzeichnis

Abb 1: Die konkreten Ziele - segmentspezifisch und auf verschiedenen Ebenen definiert................8

Abb 2: Soll-Ist-Vergleich zur Entstehung der Kundenzufriedenheit.................................................10

Abb 3: Auswirkungen von Kundenzufriedenheit..............................................................................11

Abb 4: Beziehungslebenszyklus im Kundenbeziehungsmanagement..............................................17

Abb 5: Notwendige Aktivitäten innerhalb des Beziehungslebenszyklus..........................................18

Abb 6: Kundentypologie...................................................................................................................27

Abb 7: Top 10 Banken, nach Marktanteil (% Aktiven).....................................................................29

Abb 8: Internationale Anwesenheit der Piraeus Bankengruppe in den folgenden 2 Jahren..............36

Abb 9 : Verbindlichkeiten: PBR vs rumänischen Bankensystems...................................................38

Abb 10: An was verwenden die Kunden von PBR die Krediten.......................................................43

Abb 11: Die Darlehenaufgliederung und Einlagenaufgliederung am 31.12.2007............................45

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bankenmärkten in Europa................................................................................................32

Tabelle 2: Anzahl der Filialen der Piraeus Group.............................................................................35

Tabelle 3: Marktanteil von der Gesamtzahl von Darlehen und Einlagen..........................................37

Tabelle 4: Piraeus Bank Geschäftsplan 2007 - 2010.........................................................................39

Tabelle 5: Beispiel von einem Deposit (“Star”)................................................................................43

Tabelle 6: Kundenzufriedenheitsindikatoren für PBR......................................................................46

Tabelle 7: Vertrauen und Commitment der PBR Kunden.................................................................47

3

Page 5: Licenta Kbm Pbr

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

KBM Kundenbindungsmanagement

KMU Kleine und Mittlere Unternehmen

Mio. Million

Mld. Milliard

PBR Piraeus Bank Rumänien

RBS Rumänisches Banksystem

S. Seite

u. a. unter anderen

usw. und so weiter

vgl. vergleiche

z. B. zum Beispiel

4

Page 6: Licenta Kbm Pbr

1. Abstrakt

Veränderte Rahmenbedingungen für den immer schärfer werdenden Wettbewerb auf dem

rumänischen Bankensektor zwingen Kreditinstitute, neue Wege zu gehen, um sich auf dem hart

umkämpften Markt behaupten zu können: Die Möglichkeiten neuer Medien haben den Markt für

Kunden deutlich transparenter gemacht und durch innovative Konzepte werden die traditionellen

Branchengrenzen zunehmend verwischt. Ein stetig steigender Konkurrenzdruck im Wettbewerb um

immer anspruchsvollere und preisbewußtere Kunden ist die Folge1.

Die Rahmenbedingungen bankwirtschaftlichen Handels haben sich in den letzten Jahren stark

verändert. Die Margen verfallen, der Preiswettbewerb in der Kreditwirtschaft wurde wiederbelebt.

Mit den erweiterten Konkurrenzangeboten und dem immer schwieriger werdenden

Zufriedenstellen der gestiegenen Kundenerwartungen sinkt die dauerhafte Nachfrage nach

Leistungen genau eines Kreditinstitutes. Die Bankloyalität bzw. die Kundentreue, die diesen

Sachverhalt ausdrückt, nimmt tendenziell ab. Dieser Trend lässt sich auch anhand der existierenden

Mehrfachbankverbindungen belegen.

Die Banken sehen sich derzeit mit einem ‚Produktivitäts-Dilemma‘ konfrontiert. In Zweigstellen

alter Art steuern 70 Prozent der Kunden lediglich marginale oder sogar negative Deckungsbeiträge

bei. Konventionelle Bankfilialen geraten zunehmend unter Rentabilitätsdruck. Teuer ausgebildetes

und hochbezahltes Personal bearbeitet am Schalter oft einfache Vorgänge und ist damit beschäftigt,

Formulare auszufüllen, Daueraufträge abzuändern etc. In 10 Prozent der Arbeitszeit befassen sich

Banken direkt, d.h. beratend, mit ihren Kunden. Administrative Arbeitsabläufe beanspruchen die

restlichen 90 Prozent! Daher laufen die Banken Gefahr, sich durch ihre kostenintensiven Filialnetze

ertragsmäßig zu strangulieren.

Auf der Nachfrageseite sind ebenfalls prägnante Veränderungen auszumachen. Generell kann

davon ausgegangen werden, daß der Markt für Bankdienstleistungen an seine Wachstumsgrenzen

stößt. Gleichzeitig hat sich der Anspruch des modernen Menschen an seine Bank grundlegend

geändert. Bankkunden sind heute informierter und anspruchsvoller. Der Bank gegenüber treten sie

selbstbewußt auf und erwarten eine hochwertige Dienstleistung zu günstigen Konditionen.

Insgesamt sinkt die Bankloyalität, und die Bereitschaft zum Wechsel der Bankverbindung steigt.

Der Bankenmarkt hat sich zum Käufermarkt entwickelt.

1 Jürgen Moormann, “Informationstechnologie in Banken”, Gabler Verlag 2004, S. 256

5

Page 7: Licenta Kbm Pbr

2. Kundenbindungsmanagement

Die Bedeutung des Themas Kundenbindung hat in den letzten Jahren sowohl in der Praxis als auch

in der wissenschaftlichen Forschung stark zugenommen. Betrachtet man zunächst die

Unternehmensseite, so war ein wesentlicher Grund hierfür die globale Verstärkung der

Wettbewerbsintensität. Die markt- und wettbewerbsbezogenen Veränderungen hatten zur Folge,

dass die Gewinne sanken bzw. es wesentlich problematischer wurde, die Ergebnisse und

Wachstumsraten der Vergangenheit aufrechtzuerhalten. Dies wiederum löste eine Phase der

internen Orientierung gegen Ende der 1980er Jahre aus, die vor allem auf Kostensenkungen

abzielte und an die sich eine Phase der externen Orientierung – hin zum Kunden – anschloss2.

Obwohl CRM in der heutigen Zeit ein gängiger und oft genannter Begriff ist, existiert keine

allgemeingültige Definition. CRM kann innerhalb eines Unternehmens aus verschiedenen

Perspektiven betrachtet werden, was zu einer breiten Vielfalt von Definitionsansätzen führt.

Eine allgemeine Definition von Kundenbeziehungsmanagement findet sich bei Kunz:

„Kundenbeziehungsmanagement ist die Summe aller unternehmerischen Entscheidungen und

Handlungen, die den Aufbau und die Erhaltung von länger dauernden Beziehungen zwischen dem

Unternehmen und seinen Kunden abzielen“3

Wesentlich konkreter ist hingegen die Definition von CRM des Deutschen Direktmarketing

Verbandes: „CRM ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Unternehmensführung. Er integriert und

optimiert abteilungsübergreifend alle kundenbezogenen Prozesse in Marketing, Vertrieb,

Kundendienst sowie Forschung & Entwicklung. Dies geschieht auf der Grundlage einer Datenbank

mit einer entsprechenden Software zur Marktbearbeitung und anhand eines vorher definierten

Verkaufsprozesses. Zielsetzung von CRM ist dabei die Schaffung von Mehrwerten auf Kunden- und

Lieferantenseite im Rahmen von Geschäftsbeziehungen“4

2 Christian Homburg und Meffret Bruhn, „Handbuch Kundenbindungsmanagement. Strategien und Instrumente für ein erfolgreiches CRM”, Hardcover, 2003, S 1833 Zimmer, K.: Kundenbindungsmanagement im Filialvertrieb. Umsetzung der „Impulse“ in den Filialen der Vereins- und Westbank, Vortragsunterlagen anlässlich der Sommeruniversität, 1997, Berlin, S. 1-27.4 Heinrich Holland, Deutscher Direktmarketing-Verband, Christian Huldi, Holger Kuhfuß, Martin Nitsche: “CRM im Direktmarketing”, 2001, Gabler Verlag. 

6

Page 8: Licenta Kbm Pbr

2.1. Zieldefinierung im Kundenbindungsmanagement

Den Beginn eines Managementprozesses bildet im Idealfall die Zielfestlegung. Diese bestimmt in

Verbindung mit den erarbeiteten Strategien Ausmaß und Richtung zukünftiger Entwicklungen von

Unternehmen. Voraussetzung der Zielfestlegung ist eine eindeutige Operationalisierung nach

Inhalt, Ausmaß, Zeit und Segment sowie die Formulierung eines eindeutigen Zielsystems. Die

Unternehmensführung hat hierbei die Aufgabe, das Ziel der Kundenbindung möglichst

zielharmonisch in das bestehende Zielsystem einzugliedern.

Das Ziel von CRM ist es, durch Ausrichtung aller relevanten Prozesse auf die Kundenbedürfnisse,

die Kundenzufriedenheit und somit die Kundenbindung zu erhöhen und hierdurch eine Steigerung

des Gewinnes und des Unternehmenswertes herbeizuführen. Um dieses Hauptziel zu erreichen,

werden allgemeine Unterziele definiert, an denen alle kundenrelevanten Abteilungen der

Unternehmung ausgerichtet werden. Ein weiteres, jedoch in der Theorie weniger Beachtung

findendes Ziel von CRM ist es, die zum Teil erheblichen Kostensenkungspotentiale auszunutzen.

Abb 1: Die konkreten Ziele - segmentspezifisch und auf verschiedenen Ebenen definiert.

Quelle: Dr. Georg Wübker, “Kundenbindung durch CRM”, Juni 2001

7

Page 9: Licenta Kbm Pbr

Kundenbindung ist eine psychographische Zielgröße5, die ebenso wie die Mitarbeiterbindung

maßgeblichen Einfluss auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens hat. Die Gründe für die

postulierten positiven Wirkungen von Kundenbindung auf die Zielgröße Erfolg sind vielfältig.

Betrachtet man die Umsatzkomponente in einer Kundenbeziehung, so ist zu erkennen, dass

(freiwillig) gebundene Kunden häufig eine höhere Preisbereitschaft aufweisen als nichtgebundene

Kunden. Hier existiert also ein Preissteigerungspotenzial. Gleichzeitig wirkt sich eine hohe

Kundenbindung positiv auf die Verkaufsmenge eines Unternehmens aus. Bei gebundenen Kunden

ist oftmals eine steigende Kauffrequenz zu beobachten, und auch Cross-Buying-Potenziale lassen

sich leichter ausschöpfen. Durch eine steigende Menge an verkauften Produkten sowie die

Möglichkeit, die Preise zu erhöhen, können in der Folge der Umsatz und auch der Gewinn eines

Unternehmens steigen. Diese positive Entwicklung lässt sich ferner an gestiegenen Kundenwerten,

d.h. dem Wert, den ein Kunde für ein Unternehmen hat, im Zeitablauf ablesen6.

2.2. Kundenzufriedenheit

In diesem Kapitel wird der Begriff der Kundenzufriedenheit erklärt, wobei zu Beginn verschiedene

Definitionen vorgestellt werden. Dann wird die Rolle der Kundenzufriedenheit als Beitrag zum

Unternehmenserfolg beschrieben und wie dieses Konzept immer mehr in die

Qualitätsmanagementsysteme Eingang findet. Abschließend werden verschiedene Methoden zum

Messen der Kundenzufriedenheit vorgestellt. Eine kurze Betrachtung der Skalierungsmöglichkeiten

für die Messung der Kundenzufriedenheit erfolgt am Ende dieses Kapitels.

2.2.1. Definition der Kundenzufriedenheit

Seit vielen Jahren und in unterschiedlichen Zusammenhängen beschäftigen sich Wissenschaftler

und Praktiker mit den Facetten der Zufriedenheit. Die hier aufgeführten Definitionen stellen eine

Auswahl von unterschiedlichen Definitionen dar. Meffert und Bruhn besagen, daß „Die

Konsumentenzufriedenheit gibt die Übereinstimmung zwischen den subjektiven Erwartungen und

der tatsächlich erlebten Motivbefriedigung bei Produkten oder Dienstleistungen wieder.”7

Die Normenreihe EN ISO 9000:2000 definiert die Kundenzufriedenheit als die „Wahrnehmung des

5 Christian Homburg und Meffret Bruhn, „Handbuch Kundenbindungsmanagement. Strategien und Instrumente für ein erfolgreiches CRM”, Hardcover, 2003, S 2346 vgl. zum Kundenwert u.a. Cornelsen 2000; Krüger-Strohmayer 2000; Krafft 2002; Günter/Helm 20037 Meffert/Bruhn: “Beschwerdeverhalten und Zufriedenheit von Konsumenten”, 1981, S. 597-613.

8

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Kunden zu dem Grad, in dem die Anforderungen des Kunden erfüllt worden sind.“8

„Der Begriff Zufriedenheit gehört nicht in das technische Vokabular. Damit beschäftigen sich die

Psychologen, denn jeder Mensch hat eine mehr oder minder genaue, aber individuell

unterschiedliche Vorstellung von Zufriedenheit mit allem, was ihn betrifft. Der Begriff beschreibt

ein angenehmes Gefühl wie „befriedigt sein“ oder „Genugtuung empfinden“. Ausgangspunkt für

das Entstehen von Zufriedenheit oder Unzufriedenheit beim Kunden ist der Vergleich der

Beschaffenheit der (materiellen und immateriellen) Produkte, die er gekauft hat, mit seinen

Forderungen und Erwartungen.”9

In fast allen Definitionen wird die Entstehung von Kundenzufriedenheit als ein Vergleich zwischen

den Erwartungen des Kunden an eine Leistung und den tatsächlich erlebten Erfahrungen des

Kunden bei Nutzung dieser Leistung verstanden. Diese Art, die Kundenzufriedenheit zu erklären,

beruht auf dem Confirmation/Disconfirmation-Paradigma, das auf die folgende Weise erklärt wird:

Die Kundenzufriedenheit ergibt sich aus dem Vergleich zwischen der vom Kunden erlebten

Erfahrung bei der Inanspruchnahme einer Leistung (Ist-Leistung) und der Erwartung des Kunden

an diese Leistung (Soll-Leistung). Dieser Vergleichsprozess wird in der folgenden Abbildung

veranschaulicht.

Abb 2: Soll-Ist-Vergleich zur Entstehung der Kundenzufriedenheit

Der Zustand, in dem die Soll-Leistung und die Ist-Leistung exakt übereinstimmen, wird als 8 DIN EN ISO 9000:2000, S.19.9 Masing, W.: “Kundenzufriedenheit”, eine Vorlessung im IWF der TU-Berlin, 2002.

9

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Konfirmationsniveau bezeichnet. Wenn die Soll- und Ist-Leistung voneinander abweichen, ist eine

Diskonfirmation vorhanden. Für den Fall, dass die Ist-Leistung deutlich größer als die Soll-

Leistung ist, besteht eine positive Diskonfirmation. Die Kundenerwartungen werden übertroffen

und folglich liegt Zufriedenheit vor. Ist dagegen die Ist-Leistung kleiner als die Soll-Leistung, dann

ergibt sich eine negative Diskonfirmation. Die Erwartungen des Kunden werden nicht bestätigt und

es existiert eine Zufriedenheit, die unterhalb des Konfirmationsniveaus liegt. Es wird in diesem

Fall von Unzufriedenheit gesprochen.

In der Nähe des Konfirmationsniveaus gibt es eine Zone, in der, obwohl die Ist- und Soll-Leistung

nicht übereinstimmen, weder Zufriedenheit noch Unzufriedenheit existiert, sondern es herrscht

vielmehr Indifferenz.

2.2.2. Auswirkungen von Kundenzufriedenheit

Ein kurzfristiges Ziel eines Unternehmens ist der Verkauf seiner Produkte. Dieser Verkauf ist nur

der Anfang einer langen Kette von Schritten zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs.

Nachdem der Kunde seinen Pkw erhalten und mehrmals benutzt hat, wird er feststellen, ob er mit

dem Produkt zufrieden ist oder nicht. Der Grad, in dem sich der Kunde zufrieden fühlt, wird

wesentlich das Kundenverhalten und damit den Unternehmenserfolg beeinflussen. Die folgende

Abbildung zeigt, wie zufriedene Kunden zum Unternehmenserfolg beitragen.

Abb 3: Auswirkungen von Kundenzufriedenheit

Die Kundenzufriedenheit hat einen besonderen Einfluss auf das Kundenverhalten. Sie wirkt sich in

diesem Zusammenhang nach Homburg / Bucerius (2003) insbesondere auf die Kundenloyalität und

das Preisverhalten der Kunden aus. In mehreren Studien wird ein positiver Zusammenhang

zwischen Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität nachgewiesen. Je höher die Zufriedenheit der

Kunden mit der Leistung eines Unternehmens ist, desto stärker ist die Bindung des Kunden an

dieses Unternehmen. Die Kundenloyalität äußert sich in folgenden Phänomenen:

10

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Wiederkaufverhalten des Kunden im Hinblick auf das gleiche Produkt, Zusatzkaufverhalten des

Kunden in Bezug auf weitere Produkte des gleichen Unternehmens (Cross Selling) und

Weiterempfehlungsverhalten des Kunden gegenüber anderen, potenziellen Kunden

(Mundpropaganda).

Einige Studien haben gezeigt, dass zufriedene Kunden ihre Erfahrungen drei anderen potentiellen

Kunden erzählen. Das Verhalten der unzufriedenen Kunden ist für das Unternehmen gefährlich, da

unzufriedene Kunden ihre schlechten Erfahrungen in der Regel neun anderen Personen erzählen.

Mit einem guten Beschwerdemanagement kann es aber gelingen, unzufriedene Kunden weiter an

das Unternehmen zu binden.

Im Laufe der Zeit werden zusätzlich die Unternehmenskosten reduziert, da der Kunde immer

besser bekannt wird, wodurch u. a. die Transaktionskosten niedriger gehalten werden können.46

Hauptsächlich aufgrund der Ersatz- und Folgekäufe, reduzierter Kosten, positiver

Mundpropaganda und der verminderten Preissensitivität der loyalen Kunden wird der

Unternehmensgewinn auf Dauer erhöht.

2.2.3. Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit

Es wurde gerade gezeigt, dass die Kundenzufriedenheit von zentraler Bedeutung für den

Unternehmenserfolg ist. Daher ist es für ein Unternehmen unerlässlich, den Grad der Zufriedenheit

seiner Kunden zu kennen. Diesem Zweck dienen die im vorliegenden Abschnitt vorgestellten

Verfahren. Kundenzufriedenheitsmessung wird nach Zollondz als „Systematische und

kontinuierliche Erhebung des Zufriedenheitsniveaus der Kunden mit den Produkten und

Dienstleistungen eines Unternehmens in seiner Gesamtheit oder in Teilaspekten“ definiert.10

Objektive Verfahren ermitteln die Kundenzufriedenheit anhand beobachtbarer Größen, die nicht

durch persönliche, subjektive Wahrnehmung der Kunden oder anderer Personen beeinflusst sind.

Die objektiven Verfahren stützen sich auf beobachtbare Größen, denen eine hohe Korrelation mit

der Kundenzufriedenheit unterstellt wird. Aufgrund der Überlegung, dass im Allgemeinen

Kundenzufriedenheit zur Kundenloyalität und Unzufriedenheit zur Abwanderung führt, werden

sowohl monetäre Größen - wie der Umsatz oder Höhe und Entwicklung des Marktanteils - als auch

aggregierte Kaufverhaltensgrößen - wie Wiederkäuferrate, Zurückgewinnungsrate und

Abwanderungsrate - als objektive Größen eingesetzt.

Die Verwendung dieser objektiven Größen wird kritisch betrachtet, da zum einen die

10 Zollondz, H.: “Lexicon Qualitätsmanagement”, München, Wien, 2001, S. 241

11

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Kundenzufriedenheit zeitlich stark verzögert auf diese objektiven Größen wirkt und zum anderen

die objektiven Größen nicht nur von der Kundenzufriedenheit beeinflusst werden, sondern auch

stark von vielen anderen Faktoren, wie z. B. Konjunktur, Wettbewerbsaktivitäten, Umfang und Art

der Konkurrenzmaßnahmen. Aus diesen Gründen gelten diese objektiven Größen als ungeeignet

für eine umfassende valide und zuverlässige Messung der Kundenzufriedenheit.

Als weitere objektive Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit werden nach Schütze

Qualitätskontrollen durchgeführt. Es wird hierbei unterstellt, dass mit Hilfe dieser

Qualitätskontrollen der Kunde ein fehlerfreies Produkt erhält und folglich zufrieden ist. Diese

Verfahren betrachten nur die technische Qualität eines Produkts, sie sind jedoch auf andere Aspekte

der Geschäftsbeziehung wie persönliche Kontakte oder Dienstleistungen kaum anwendbar.

Subjektive Verfahren beziehen sich nicht auf direkt messbare Größen, wie es bei den objektiven

Verfahren erfolgt, sondern vielmehr auf die vom Konsumenten empfundene Zufriedenheit. Sie

werden nach Standop und Hesse in implizite und explizite Verfahren unterschieden.

Implizite Verfahren erfassen die Zufriedenheit auf indirektem Wege anhand von Indikatoren, die

mehr oder weniger eindeutig Rückschluss auf das wirklich vorhandene Ausmaß an Zufriedenheit

der Kunden erlauben. Zu den impliziten Verfahren zählen die systematische Erfassung von

Kundenbeschwerden, die Erfassung weiterer Verhaltenswirkungen von zufriedenen Kunden (z. B.

die Wirkung von Aktivitäten zur Pflege von Kundenbeziehungen), Problem-Panels bei den Kunden

sowie Befragungen von Mitarbeitern mit Kundenkontakt im Unternehmen. Die Mitarbeiter können

in diesem Fall gebeten werden, ihre Einschätzung abzugeben, wie sie die Zufriedenheit der Kunden

wahrnehmen. Problematisch an der Verwendung impliziter Verfahren in Form der Erfassung von

Beschwerden ist, dass eine aktive Kundenreklamation vorausgesetzt wird, was nach einstimmiger

Meinung in Wissenschaft und Praxis in der Wirklichkeit nicht immer geschieht. Zudem heißt es

nicht notwendigerweise, wenn eine Beschwerde auftritt, dass eine generelle Unzufriedenheit des

Kunden besteht. Umgekehrt ist es nicht immer der Fall, dass bei weniger Beschwerden und

Reklamationen von Kunden die Kundenzufriedenheit hoch ist. Somit ist es fragwürdig, aus

Beschwerdezahlen Rückschlüsse auf die Zufriedenheit der Kunden zu ziehen. Auch implizite

Befragungen von Händlern, Absatzmittlern und Verkäufern werden als ungeeignetes Vorgehen zur

Messung von Kundenzufriedenheit angesehen, da fast immer Differenzen zwischen diesen

Ergebnissen und den wirklichen Kundenmeinungen entstehen, weil die Befragten aus Unkenntnis

die wahre Kundenzufriedenheit verzerren können.

Explizite Verfahren ermitteln das Ausmaß der empfundenen Kundenzufriedenheit nicht unter

12

Page 14: Licenta Kbm Pbr

Rückschluss auf andere Indikatoren, wie es bei den impliziten Verfahren geschieht, sondern sie

erfassen die Kundenzufriedenheit direkt durch entsprechende Befragungen mit Hilfe geeigneter

Messinstrumente. Die expliziten Verfahren können nach Standop und Hesse in zwei Ansätze zur

Messung von Kundenzufriedenheit unterschieden werden:

• Bei dem ersten Ansatz handelt es sich um die Messung des Erfüllungsgrades der Erwartungen der

Kunden mit einer Leistung, wobei zwischen ex ante/ex post-Messungen und ex post- Messungen

der Kundenzufriedenheit unterschieden wird.

• Der zweite Ansatz zum expliziten Messen der Kundenzufriedenheit erfolgt anhand von

Zufriedenheitsskalen, wobei der Kunde aufgefordert wird, die von ihm empfundene Zufriedenheit

mit einer betrachteten Leistung anzugeben. Dabei wird in eindimensionale und mehrdimensionale

Verfahren unterschieden.

2.2.4. Kundenzufriedenheit als Qualitätsthema

Aus allen oben vorgestellten Gründen gewinnt die Kundenzufriedenheit an Bedeutung, da

zufriedene Kunden sich loyal verhalten und loyale Kunden zum ökonomischen Erfolg des

Unternehmens beitragen. Das Kundenzufriedenheitsmanagement ist deswegen in den letzten

Jahren von zentraler Bedeutung zur Sicherung des Unternehmenserfolgs geworden.

Im Qualitätsmanagement hat die Kundenzufriedenheit ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Die neue

Version der Norm ISO 9001:2000 enthält das folgende Kriterium, das in der vorherigen Version

nicht enthalten war: „Die Organisation muss Informationen über die Wahrnehmung der Kunden in

der Frage, ob die Organisation die Kundenanforderungen erfüllt hat, als eines der Maße für die

Leistung des Qualitätsmanagementsystems überwachen. Die Methoden zur Erlangung und zum

Gebrauch dieser Informationen müssen festgelegt werden.“11

2.3. Die Beziehung zwischen Kundenzufriedenheit und Kundenbindung

11 www.iso9001.qmb.de

13

Page 15: Licenta Kbm Pbr

Im Kapitel 2.3. wird die Kundenbindung einer näheren Betrachtung unterzogen. Diese hat zum Ziel

Kunden, die einen Wert für das Unternehmen lukrieren, dauerhaft in eine Beziehung zum

Unternehmen zu integrieren. Dieses Kapitel soll den Zusammenhang der Kundenzufriedenheit mit

der Kundenbindung erläutern.

Die Kundenzufriedenheit resultiert aus den kunden- und marktorientierten Aktivitäten eines

Unternehmes. Sie ist das Ergebnis eines Vergleichsprozesses des Kunden zwischen seinen

Erwartungen und den wahrgenommenen Leistungen. Es liegt keine allgemein geteilte oder

zumindest weitgehend akzeptierte Definition der Kundenzufriedenheit vor. Kundenzufriedenheit

wird als Nachkaufphänomen verstanden, in dem sich widerspiegelt, wie der Kunde Produkte oder

Dienstleistungen beurteilt, mit denen er zuvor Erfahrungen gesammelt hat. Insofern stellt

Zufriedenheit das Ergebnis einer ex-post-Beurteilung dar und setzt ein konkretes, selbsterfahrenes

Konsumerlebnis voraus. Unter Betonung der Dauerhaftigkeit von Geschäftsbeziehungen und nicht

einzelner Transaktionen ist die Kundenzufriedenheit nach Homburg „[...]das Ergebnis eines

kognitiven und affektiven Evaluierungsprozesses in dessen Rahmen eine geforderte oder

gewünschte Soll-Leistung mit der tatsächlich wahrgenommen Ist-Leistung verglichen wird“12 D.h.

es müssen vier Komponenten der Kundenzufriedenheit berücksichtigt werden: das

Erwartungsniveau Soll-Leistung, die wahrgenommene Ist-Leistung, der Vergleichsprozess sowie

die Entstehung von Zufriedenheit oder Unzufriedenheit. Dieser Prozess wird von Homburg als

Konfirmations/Diskonfimations-Paradigma definiert.

Im Kontext des Relationship Marketing wird die Zufriedenheit so verstanden, dass sie sich nicht

nur auf ein einzelnes Kauf- oder Konsumerlebnis bezieht, sondern kumulativ auch das Ergebnis

aller bisherigen Kauf- und Konsumerfahrungen mit dem Anbieter und seinen Produkten darstellt.

Kundenzufriedenheit allein führt noch nicht zu loyalem Verhalten der Kunden. Doch ist die

Zufriedenheit der Kunden eine zentrale Voraussetzung für die Kundenbindung. Daher muss der

Zusammenhang zwischen beiden Größen genauestens analysiert und berücksichtigt werden.

Die erste zu beantwortende Frage ist, ob ein Unternehmen die Zufriedenheit oder die Bindung

seiner Kunden an das Unternehmen erfassen will. Die Begriffe werden in der Praxis häufig

synonym verwendet, unterscheiden sich von ihrer Aussagekraft her jedoch deutlich. Das Interesse

an der Zufriedenheit der Kunden mit den eigenen Leistungen ist unverzichtbare Voraussetzung für

jede Form kundenorientierten Handelns. Stärkere Kundenorientierung äußert sich bestenfalls in

verbesserten Kundenzufriedenheitswerten. Für ein im Wettbewerb stehendes Unternehmen, ist die

12 Vgl. Homburg/Bruhn (2003), S. 9

14

Page 16: Licenta Kbm Pbr

Erfassung der Kundenbindung viel wichtiger als die Frage nach der Zufriedenheit der Kunden. Ein

hohes Maß an Kundenbindung bedeutet, daß der Kunde kaum geneigt ist, die Dienstleistung

anderer Anbieter in Anspruch zu nehmen. Im besten Fall werden über positive Mundpropaganda

sogar neue Kunden für das Unternehmen gewonnen. Kundenbindungsmessung umfaßt stets auch

die Messung der Kundenzufriedenheit. Sie bleibt jedoch an dieser Stelle nicht stehen, sondern

erfaßt weitere Dimensionen einer Kundenbeziehung. Diese sind für die Profitabilität eines

Unternehmens von mindestens ebenso großer, wenn nicht sogar noch deutlich größerer Bedeutung.

2.4. Kundenwertanalyse

Für Unternehmen ist es unter ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll, ihre knappen Ressourcen in

diejenigen Kundenbeziehungen zu investieren, die potentiell den grössten Beitrag zum

Unternehmenserfolg leisten. Zur Identifikation dieser wertvollen Kunden sind zahlreiche

Kundenbewertungsverfahren (die ABC-Analyse, Scoringmodelle, usw) entwickelt worden.Die

wichtigsten von diesen sollen im Folgenden kurz beschreiben werden.

2.4.1 Kundenlebenszykluskonzept

Als problematisch erweist sich in der Praxis dabei die Definition des Kundenwertes, denn auch

Geschäftsbeziehungen die in der finanziellen Momentaufnahme unwirtschaftlich erscheinen,

könnten nach einer Einordnung des Kunden in ein Lebensphasenmodell oder der Berücksichtigung

nicht- monetärer Werte Potential offenbaren. Außerdem kann sich schon allein die Ermittlung eines

Deckungsbeitrages für einzelne Kunden als sehr komplex darstellen, besonders wenn es um die

Berücksichtigung personalintensiver Tätigkeiten geht. Die Ermittlung der entsprechenden Werte –

die für eine verursachungsgerechte Zuordnung benötigt würden – ist in vielen Fällen nahezu

unmöglich oder mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden.

Mit seiner Phasendarstellung und dem Aufzeigen der Schwerpunkte soll der Lebenszyklos als ein

Konzept genutzt werden, welches es ermöglicht, die notwendigsten Aktivitäten innerhalb des KBM

festzulegen. Betrachtet man die fünf Phasen des Kundenlebenszykluskonzepts, so sind folgende

notwendigen Aktivitäten denkbar:13

13Stauss, B., Seidel, W.:“ Beschwerdemanagement: Kundenbeziehungen erfolgreich managen durch Customer Care“, vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Carl Hanser Verlag, 2002

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Page 17: Licenta Kbm Pbr

Abb 4: Beziehungslebenszyklus im Kundenbeziehungsmanagement

In der Vorbeziehungsphase, geprägt vom gegenseitigen Herantasten der Beziehungspartner, wird

versucht in vorsichtiger Weise den Aufbau einer Beziehung herbeizuführen. Seitens des

Unternehmens muss nach erfolgter Bestimmung der Zielgruppe und ihrer Motive versucht werden,

Anreize, welche diese Motive aktivieren (Beziehungsträger) zu bewirken und zu kommunizieren.

Die Aktivitäten kommunizieren bzw. darstellen finden hier Verwendung.

In der Startphase ist es notwendig, die zuvor kommunizierten Anreize tatsächlich aufzubauen und

damit den Beziehungsbeginn einzuleiten. Die Aktivität kreieren/ aufbauen steht damit im

Mittelpunkt dieser Phase.

Nach Initiierung einer Beziehung (Penetrations- & Reifephase) ist es notwendig, die bestehende

Beziehung zu erhalten, was durch Anpassungen und fortwährende Gestaltung der Beziehung (bzw.

Beziehungsträger) möglich ist. Die Aktivität beibehalten ist in dieser Phase zu berücksichtigen.

In der Phase der Krise & Distanzierung wird vor allen Dingen versucht, die Beziehung respektive

die Beziehungsträger zu reaktivieren, was evtl. durch Abänderung möglich ist, so dass in dieser

Phase die Aktivität modifizieren/abändern zur Anwendung kommt. Ist ein Weiterführen der

Beziehung nicht mehr erwünscht oder möglich (seitens des Unternehmens), dann kommt es zur

Beendigung der Beziehung, indem bei-spielsweise bislang zur Aufrechterhaltung der Beziehung

benutzte Beziehungsträger entfernt werden (Aktivität zerstören/entfernen).

In der letzten hier betrachteten Phase, der Nachbeziehungsphase, muss man versuchen, die

Beziehung zu ehemaligen (profitablen) Kunden wieder aufleben zu lassen, das heisst, bisherige

Beziehungsträger, die zur Weiterführung einer Beziehung nicht ausreichend waren, müssen

16

Page 18: Licenta Kbm Pbr

gegebenenfalls neu aufgebaut werden.

Abb 5: Notwendige Aktivitäten innerhalb des Beziehungslebenszyklus

2.4.2. Die Bestimmung des Kundenwertes

Der Kundenlebenswert, bekannt auch als Customer Lifetime Value (CLV), ermittelt den

gegenwärtigen Wert eines Kunden, in dem sämtlicher Zahlungsströme über die gesamte

Geschäftsbeziehungsdauer diskontiert werden. Dieser Faktor ermöglicht dem Anbieter eine

zukunftsorientierte wirtschaftliche Bewertung von Kunden über mehrere Perioden zu ermitteln.

Nachteil der CLV-Berechnung ist die unvollständige Verfügbarkeit der benötigten Daten, wie z.B.

zukünftige Ein- und Auszahlungen. Diese müssen meistens prognostiziert werden und sind somit

von Schätzfehlern beeinflusst. Trotz allem ist der CLV ein wichtiges Instrument für die

Informationsgewinnung von der Investitionswürdigkeit eines Kunden und dadurch die

Orientierung für eine optimale Allokation des Marketings- und Vertriebsbudgets.

Berechnet wird der Kundenlebenswert wie folgt:

Wobei:

CLV: Customer Lifetime Value

DBt: Deckungsbeitrag in Periode t

i: Zinssatz

Der Kundenwert entspricht der Veränderung des Unternehmenswerts, die durch einen Verlust (oder

17

Page 19: Licenta Kbm Pbr

Gewinnung) des Kunden ausgelöst würde. Bei einer derartigen Sichtweise wird der Kunde

kontextabhängig bewertet, was insbesondere Synergien und Risikodiversifikation berücksichtigt.

Das CLV-basierte Konzept der Unternehmensbewertung bietet vielfache Anwendungspotenziale.

Ein solches integriertes Verfahren auf Basis einer Synthese von CLV ist zweifelsohne komplexer

und aufwendiger als das bisher verwandte reine CLV-Verfahren. Gleichzeitig bietet es aber die

Möglichkeit, das Unternehmen präziser und sicherer zu bewerten, und wiegt so die Kosten, die für

den Aufbau leistungsfähiger CLV-Systeme entstehen, durch die verringerte Gefahr von

Fehlbewertungen auf. Durch die Integration des marketingorientierten Wertkonzeptes des CLV der

genau der Maßstab für eine erfolgreiche wertorientierte Unternehmensführung ist, wird die

Zielsetzung leichter erreichbar. Eine langfristige und unternehmensweite Kundenwertbetrachtung

wird inzwischen zwar von den meisten Unternehmen als wünschenswert angesehen.

2.5. Kundenbindungsprogramme

Die Kundenbindung tritt in rumänischen Unternehmen immer mehr in den Vordergrund, da ihnen

die Notwendigkeit der Kundenbindung durch die gestiegene Gefahr der Kundenabwanderung

bewusst geworden ist. Diese Gefahr resultiert zum einen aus dem anspruchsvolleren, kritischeren

und weniger treuen Kundenverhalten und zum anderen aus der Wettbewerbsintensivierung

zwischen den Unternehmen.

Kundenbindungsprogramme sind in Marketingabteilungen beliebt. Angesichts der vielen

Kundenmagazine, Bonusprogramme, Kundenclubs und Rabattkarten stellt sich allerdings die

Frage, welchen Wettbewerbsvorteil die sich immer ähnlicher werdenden Programme bringen.

"Unverzichtbar aber unbefriedigend" – so lautet das Ergebnis einer Studie von Roland Berger

Strategy Consultants.14

Warum sind Kundenbindungsprogramme bei Marketingverantwortlichen so beliebt?

Marktsättigung: In vielen traditionellen Branchen ist der Markt weitgehend gesättigt. Gleichzeitig

stagnieren Konsum- und Investitionsbereitschaft. Damit kommt der Ausschöpfung bestehender

Kundenpotenziale durch gezieltes Cross-selling und Upselling eine im Vergleich zur

Neukundenakquisition immer größere Bedeutung zu.

Vergleichbarkeit der Produkte: In vielen Branchen müssen Unternehmen der zunehmenden

Vergleichbarkeit ihrer Produkte entgegenwirken, indem sie kundenspezifische Angebote auf den

Markt bringen und eine emotionale Bindung zwischen Kunden und Produkt schaffen.

14 http://www.rolandberger.at/pdf/roland_berger_kundenbindungsstudie.pdf

18

Page 20: Licenta Kbm Pbr

Preissensitivität: Die Loyalität der Konsumenten in B2C-Märkten weicht einer zunehmenden

Preissensitivität. Gezielte Treueanreize und Wechselbarrieren sollen daher auch "Smart Shopper"

langfristig als Kunden halten.

Sparbudgets: Last but not least hat der Sparzwang in den Unternehmen den Druck auf die

Marketingbudgets deutlich erhöht. Angesichts der Erkenntnis, dass es meist günstiger kommt,

vorhandene Kunden zu binden als neue zu gewinnen, entpuppen sich Kundenbindungsprogramme

auch aus Effizienzüberlegungen oft als nahe liegende Option.

Unternehmen nutzen typischerweise drei Arten von Kundenbindungsinstrumenten: Klassische

Loyalty-Instrumente, emotionale Instrumente und rationale Instrumente.

2.5.1. Rabattprogramme

Verständlicherweise stellen Rabatte ein wirkungsvolles Instrument dar, um kurzfristig

Nachfragereaktionen hervorzurufen. Übersehen wird allzu leicht, daß die Erlöse schnell „in den Keller

gehen“, wenn die Mengenwirkungen nicht wie erhofft eintreten. Gerade für die Abschätzung der Kosten-

Nutzenbetrachtung von Bonussystemen im Rahmen der Kundenbindung ist die Risikobetrachtung

erforderlich, mit welchen Mengenwirkungen zu rechnen ist. Falls eine 1 %ige Preisermäßigung auf den

Umsatz an die Kunden weitergereicht werden soll, ist eine Nachfragesteigerung um den gleichen Betrag

notwendig, um keine Umsatzverluste zu realisieren. Wichtiger sind jedoch die Wirkungen auf den Gewinn.

Wenn der Deckungsbeitrag bei 10 % des Umsatzes liegt, ist eine 12 %ige Mengensteigerung notwendig, um

zumindest den gleichen Gewinn wie vor der Rabattaktion (1 %) zu erreichen. Hierbei wird klar, dass die

Wirtschaftlichkeit von Rabattprogrammen entscheidend von den Deckungsbeiträgen des Unternehmens und

von der Preiselastizität der Nachfrage abhängt. Diese müsste in unserem Beispiel bei einem absoluten Wert

von 12 liegen, ein unrealistischer Wert für die meisten Branchen.

Häufig wird unterstellt, gerade „gefährdete Kunden“ seien in starkem Masse preissensibel. Aus

unterschiedlichen Studien ist jedoch bekannt, dass dies zumindest für eine relativ große Teilmenge

nicht zutrifft. Ihnen kommt es auf andere Leistungsmerkmale an, wie Schnelligkeit, Freundlichkeit,

Lieferservice u.a. Deshalb wird eine Kundenbindungswirkung, welche ausschließlich auf dem

Faktor Preis gerichtet ist, äußerst kritisch gesehen.

2.5.2. Punkt-/Bonus-Programme

Um Bonusprogramme als spezielle Massnahme von Kundenbindungprogrammen definieren zu

können, bedarf es einer Abgrenzung gegenüber anderen Instrumenten wie dem Kundenclub und

19

Page 21: Licenta Kbm Pbr

der Kundenkarte. Daher wird die Sinndeutung von Diller übernommen, der Bonusprogramme als

“ein langfristig ausgerichtetes Kundenbindungsprogramm, bei denen Kunden bei Erreichen

bestimmter Bonusschwellen einen Bonus erhalten, der in unterschiedlicher Form ausbezahlt

werden kann.”15 definiert. Sie unterschieden sich demnach primär durch die Bonusfunktion

gegenüber Kundenkarten, deren Hauptaugenmerk auf der Zahlungsfunktion durch einen sofortigen

Rabatt beruht, und dem Kundenclub, der die Interaktionsfunktion in den Vordergrund stellt.

Der Kunde wird also für sein Kaufverhalten und seine Bereitschaft persönliche Daten preiszugeben

belohnt. Er erhält Punkte, die ihm auf einem Konto gut geschrieben werden und welche ihm nach

Erreichung einer bestimmten Einlöseschwelle eine Prämie unterschiedlicher Art (z. B. Produkte,

Preisnachlässe, Statusleistungen) sichern.

Als primäres Ziel verfolgen Bonusprogramme eine intensivere Beziehung zu bereits bestehenden

Kunden, um diese nachhaltig und langfristig ans Unternehmen zu binden. Daneben kann die

Kundengewinnung als weitere Zielgrösse betrachtet werden, die jedoch nur eine untergeordnete

Rolle spielt, da hauptsächlich die Kunden in ein Bonusprogramm eintreten, die ahnehin schon eine

hohe Kundenbindung aufweisen.

2.5.3. Die Kundenkarten und die Kundenclubs

Der Kundenclub und die Kundenkarte stellen eine aktuelle Form des Managements der

Kundenbeziehungen und insbesondere der Kundenbindung dar. Aufgrund ihrer Vorteile und

Möglichkeiten haben viele Branchen (z.B. Warenhäuser , Banken, Kfz-Händler) diese Werkzeuge

eingeführt. Zu beachten ist, dass sie nur dann erfolgreich sind, wenn dem Kunden ein echter

Nutzen angeboten wird. Kundenclub und Kundenkarte sind oft miteinander verbunden, wobei die

Kundenkarten bei genauer Betrachtung eine Sonderform des Kundenclubs oder

Leistungsbestandteil des Clubs sind.

Für den Kunden des Clubs muss sich ein deutlicher und abgrenzbarer Nutzen darstellen, wobei

dabei das Gefühl vermittelt werden muss, bestimmte Vorteile gegenüber Nichtmitgliedern zu

besitzen. Der individuelle und auf die Mitglieder des Clubs beschränkte Nutzen ist dafür

verantwortlich, dass der Kunde sich individuell behandelt und umsorgt fühlt. Diese Maßnahmen

können zu einer Steigerung der Bindung zum Unternehmen führen. Bei Übertreibung der

Betreuung kann aber auch im Extremfall eine Ablehnung der Leistung erfolgen.

Für das Unternehmen stellen sich neben der Kundenbindung weitere Vorteile ein. Durch die

15 Diller, H. Müller: “Lohnen sich Bonusprogramme? Eine Analyse auf Basis vov Paneldaten, Marketing” ZFP, 28.Jg 2/2006, S 135-146

20

Page 22: Licenta Kbm Pbr

Mitgliedschaft im Kundenklub demonstriert der Kunde ein entsprechendes Interesse am

Unternehmen und seinen Leistungen bzw. Produkten. Durch den Kundenklub wird dieses Interesse

genutzt, um eine langfristige und partnerschaftliche Bindung des Kunden an das Unternehmen

sicherzustellen. Durch die Vorteile, die der Kunde aus der Mitgliedschaft erhält, erfolgt ein

„Einloggen“ des Kunden in das Unternehmen, so dass er bei einem Wechsel zu einem anderen

Unternehmen quasi „liebgewordene“ und bekannte Leistungen verliert. Somit werden durch den

Kundenclub die Wechselkosten des Kunden erhöht.

Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Mit der Gestaltung des Kundenclubs und seiner Angebote

müssen auch die Interessen und Erwartungen der Mitglieder befriedigt werden. Gelingt es nicht,

insbesondere die Erwartungen zu erfüllen, kann das Image des Unternehmens starken Schaden

nehmen. Risiken liegen auch weiterhin in den finanziellen Aufwendungen für den Kundenclub, da

andere Unternehmen ebenfalls dieses Werkzeug einsetzen und somit auch nicht vermieden werden

kann, dass ein und derselbe Kunde Mitglied in mehreren Klubs ist und somit keine Kundenbindung

erreicht wird.

Vorteile des Kundenclubs: Verbesserung der Wettbewerbssituation durch zusätzliche Leistung;

Aufbau eines persönlichen Verhältnisses zum Kunden; Verbesserung und Steigerung der

Zielorientierung der Kommunikation; Steigerung der Kundenbindung durch Erhöhung der

Wechselkosten; Verkaufsfördernde Wirkung und Möglichkeit der Neukundengewinnung bei

Clubaktivitäten, u.s.w.

Die Auswahl der angebotenen Leistungen des Clubs sollte sich maßgeblich nach den

Anforderungen der Kunden und der gewählten Klubform richten. In den meisten Fällen handelt es

sich dabei um branchen- oder produktbezogene Zusatzleistungen.

Mögliche Leistungen und Angebote des Klubs: Geldwerte Vorteile (Rabatte, Sonderpreise);

Materielle Vorteile (Sondereditionen, spezielle Produkte, Upgrading – Frequent Flyer Programme);

Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen (Fahrtraining); Sonderaktionen (Reisen, Kulturangebote,

Schulungen); Clubartikel; Zusätzlicher branchenfremder Service (Hotelreservierungen); Spezieller

produktspezifischer Service (24 h Lieferservice, z.B. Caterpillar garantiert die Ersatzteillieferung

und Reparatur weltweit innerhalb von 48 Stunden); Individuelle Beratung (Expertenrat, technische

Hotline); Garantien (ausgedehnte Produktgarantien oder Vor-Ort-Betreuung); Erlebnisberichte und

Tests (Produktvergleiche); Clubkarte – bargeldlose Entgegennahme von Leistungen oder

Produkten; Freizeitaktivitäten. Wichtig für die Gestaltung des Kundenclubs ist es, nicht alle

Leistungen auf einmal einzuführen. Das Konzept des Kundenclubs muss langfristig geplant sein.

21

Page 23: Licenta Kbm Pbr

Um die Attraktivität des Clubs beizubehalten, ist es notwendig, die Leistungen und Angebote von

Zeit zu Zeit zu erneuern und den veränderten Rahmenbedingungen (z.B. Einführung eines

Kundenclubs in einem anderen Unternehmen) anzupassen. Die Nutzung der Kundenkarte als

bargeldloses Instrument der Zahlung kann zusätzlich Spontankäufe fördern. Eine Kombination aus

Kundenkarte und allgemein anerkannter Kreditkarte ist aus Gründen geringer Kundenbindung und

aus finanziellen Gesichtspunkten nicht zu empfehlen.

2.6. Kundenzufriedenheit bei Banken

Ziel einer Kundenbindungsstrategie ist es in erster Linie, den Kundenstamm zu stabilisieren. Auf

diese Weise sollen die Ertragspotentiale aus den vorhandenen Kundenbeziehungen über Cross-

Selling-Aktivitäten ausgeschöpft werden. Als positiver Effekt läßt sich des weiteren eine

Verbesserung der Risikostruktur der gesamten Bank erwarten, da über die stärkere Bindung ein

besseres Kennenlernen des Kunden möglich erscheint, was dazu beiträgt, seine Bonität genauer

erfassen zu können. Zudem wurde bereits darauf hingewiesen, daß Neukunden regelmäßig

schlechtere Risiken darstellen. Investitionen in Kundenbindungsprogramme zahlen sich langfristig

aus. Eine genaue Erfolgsermittlung und -zurechnung aufgrund bestimmter Aktivitäten gestaltet sich

schwierig. Die Durchsetzung und Verankerung einer umfassenden Kundenbindungsstrategie kann

als eher mühsam und zeitaufwendig bezeichnet werden. Zur Unterstützung ihrer Umsetzung ist es

daher erforderlich, auf wirksame Kundenbindungsinstrumente zurückzugreifen.

Als eine erfolgversprechende Strategie wird für Banken eine stärkere Bindung der Kunden an ihre

Hausbank erachtet. Mit der Strategie der Kundenbindung soll die Bereitschaft zum Bankwechsel

gesenkt und gleichzeitig die Geschäftsintensität mit den vor handenen Kunden erhöht werden.

Gerade für die Kreditgenossenschaften als relativ kleine und dezentral organisierte Kreditinstitute

stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, ob sie mit dem einzigartigen

Differenzierungsmerkmal der Mitgliedschaft nicht über ein Instrument verfügen, das zu einer

größeren Bindung der Kunden respektive der Mitglieder an ihre Kreditgenossenschaft beitragen

kann.16

Wichtig bei einer Kundenbindungsstrategie ist das Bewußtsein, daß es sich hierbei um eine

offensive Strategie handelt, die stets auf der Initiative der Bank beruht. Bindung entsteht nicht

zwangsläufig von selbst. Zur Erreichung eines hohen Bindungsgrades ist eine umfassende

Konzeption erforderlich. Kundenbindungsstrategien sind auf der Ebene der Unternehmensführung

16 www.wiwi.uni-muenster.de

22

Page 24: Licenta Kbm Pbr

zu entwickeln und den grundlegenden Unternehmenszielen beizuordnen. Auf mittlere Sicht kann

eine integrierte Kundenbindungsstrategie die Oberziele einer Bank maßgeblich unterstützen helfen.

2.6.1. CRM-Maßnahmen im Bankensektor

In der rumänischen Bankenlandschaft werden heute in einigen Unternehmensbereichen

verschiedenste CRM-Maßnahmen umgesetzt, um auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen auf

dem Markt reagieren zu können. Über innovative, aber auch traditionelle Vertriebswege treten

Institute im Rahmen von Multikanalstrategien mit ihren Kunden in Kontakt und im Bereich der

technischen Infrastruktur kommen Hard- und Softwarelösungen mit unterschiedlichen

Leistungsspektren zum Einsatz.

Im Softwarebereich gibt es Unternehmen, die CRM-Programme für alle Wirtschaftsbereiche

anbieten. Dieser branchenübergreifende Trend findet sich auch im Bankenbereich wieder: Neben

den großen Anbietern für CRM-Software sind in dem Segment eine Vielzahl von Unternehmen

tätig, die sich auf die besonderen Anforderungen des Bankengeschäfts spezialisiert haben. Neben

dem Management von Kundenkontakten und der Bereitstellung von Kundendaten für alle

Geschäftsbereiche, bieten CRM-Systeme heute im Wesentlichen die Möglichkeit, operative und

historische Datenbestände in einem Data-Warehouse zu sammeln und Auswertungen zur

Vertriebsunterstützung oder Segmentierung durchzuführen.

Im Vertriebsbereich nutzen die Kreditinstitute verstärkt Alternativen zum Filialgeschäft:

Mittlerweile wird ein Großteil des Zahlungsverkehrs unpersönlich und kostengünstiger über

Automaten oder online über das Internet abgewickelt. Lediglich Überweisungen werden noch

mehrheitlich über die Filialen getätigt. Durch diese Aufgabenverschiebung verlagert sich der Fokus

im Filialgeschäft zunehmend auf Beratungsleistungen und die persönliche Bindung zum Kunden.

Aber auch die neuen Kanäle werden zunehmend aktiv als Vertriebskanäle entwickelt. Im Zuge des

Aufbaus von Multi-Channel- Vertriebsstrukturen haben im Jahre 2003 ca. zwei Drittel aller Banken

in den Ausbau von Call-Centern zur aktiven Kundenbetreuung investiert.17 Ferner gewinnen auch

die Internetportale der Institute – sowie Emails als zusätzlicher Kommunikationsweg – an

Bedeutung. In den Vertriebsstrategien vieler Banken ist die Ansprache der Kunden über das

Internet ein fester Bestandteil des Kampagnenmanagements.

17 Max Benkendorf und Benjamin Janke: ‘”CRM in Banken”, Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik Hamburg, September 2004, ISSN 0178-174X

23

Page 25: Licenta Kbm Pbr

2.6.2. Bankloyalität

Die Wahl der Bank ist eine Gefühlsache. Es geht um weit mehr als un Geld. Bei der Wahl unserer

Bank lassen wir uns von Emotionen leiten. Es geht dabei nicht nur un Geld, sondern vor allem um

Werte wie Vertrauen und das Gefühl, erns genommen zu warden, oder auch un Prestige. Was zählt,

ist also nicht nur die Breite des Angebots, die Qualität der Produkte oder schneller Service.

Bankkunden wollen auch an die Hand genommen zu warden. Deshalb wird wine bankbeziehung

von den Kunden wie eine Partnerschaft gesehen, die auf einem grossen Vertrauensvorschuss

basiert.

Für die Kunden betreiben die Banken weit mehr als ein nüchternes Geldgeschäft. Das Verhältnis

Kunde-Bank ist vielmehr äusserst emotional geprägt: der Bank kommt die Funktion eines

persönlichen Treuhänders zu, der eine der wichtigsten Existenzgrundlagen des Treugebers

verwaltet: das eigene Geld. Die Kunden verbinden mit ihrem eigenen geld und schliesslich mit der

Wahl ihrer Bankverbindung das eigene Schicksal; sie verbinden damit die Verwirklichung von

Lebenszielen. Deshalb wollen die Menschen in ihre Bank gesetzte Vertrauen jederzeit

gerechtfertigt sehen. Als Gegenleistung für das in die Bank gesetzte Vertrauen erwartet der Kunde

absolute Seriosität, Diskretion, Zuverlässigkeit, individuelle Ansprache (auch wenn die meisten

Bankprodukte mittlerweile standardisiert sind)18.

Um CRM erfolgreich in einer Bank implementieren zu können, ist es im Vorfeld notwendig, ein

Verständnis dafür zu entwickeln, dass die Einführung von CRM alle Unternehmensbereiche berührt

und es weit reichender Veränderungen bedarf, um positive Effekte zu erzielen. Die Einführung

eines CRM-Systems im Bankenbereich gestaltet sich in der Regel als außerordentlich komplex, da

Vertriebswege, Abteilungen und Geschäftsfelder im Rahmen eines CRM bereichsübergreifend

vernetzt werden müssen. Daher erfordert eine CRM-Initiative hohen Kapitaleinsatz und ein klar

strukturiertes Vorgehen im Projektmanagement mit klar definierten Zielvorgaben und einem

festgelegten Kontingent finanzieller und personeller Ressourcen.

Für Banken bedeutet das konkret, dass jeder einzelne Mitarbeiter bei der Umsetzung eines solchen

Projektes gefordert ist, sein Arbeitsverhalten nach dieser Unternehmensphilosophie auszurichten.

Derartig weit reichende Eingriffe in die Unternehmenskultur können nur mit breiter Unterstützung

aus der Belegschaft realisiert werden. Anderson/Narus definieren Vertrauen zwischen zwei Parteien

als den Glauben daran, dass die jeweils andere Partei solche Maßnahmen ergreifen wird, die für

beide Seiten positive Ergebnisse bringen, und diejenigen Handlungen unterlässt, die negative

18 www.comdirect.de: “Kunden-Motive2007”

24

Page 26: Licenta Kbm Pbr

Konsequenzen für mindestens einen der Partner nach sich ziehen könnten.19

Ein Mindestvertrauen ist Fundament aller zwischenmenschlichen Beziehungen und eine wichtige

Voraussetzung für das Zustandekommen einer Geschäftbeziehung. Gerade im

Finanzdienstleistungssektor spielt das Vertrauen zu einer Bank eine sehr wichtige Rolle für die

Kunden. Wenn eine vertrauensvolle Beziehung zwischen der Bank und dem Kunden erreicht

wurde, wird der Umgang des Kunden mit dem wahrgenommen Risiko erleichtert und sein

Kontrollaufwand reduziert. Eng mit der globalen Zufriedenheit und dem Vertrauen verknüpft ist

das Commitment einer Person. Commitment wird als Begeisterung des Kunden für den Anbieter

gesehen, die dazu führt, dass der Kunde die Geschäftsbeziehung aufrechterhält, selbst wenn ihm

ökonomische Nachteile daraus entstehen. Commitment beschreibt also die Qualität der

Kundenbindung bzw. unterscheidet die „unfreiwillige“ Kundenbindung oder „Fesselung“ von der

freiwilligen Bindung20 und ist damit bei näherer Betrachtung nur schwer von der Kundenbindung

abzugrenzen.

2.6.3. Kundentypologien bei Banken

Die Bankenkunden-Typologie unterscheidet 5 Banken-Typen nach den Einstellungen und

Verhalten in bankrelevanten Themen.

Der Unabhängige: Hohe Performance steht bei seinen Zielen an erster Stelle. Der Unabhängige hat

eine besonders hohe Kompetenz in Finanzangelegenheiten. Hier ist er in seinem Element und

deshalb ist der Unabhängige gut über das Börsengeschehen informiert. Kompetenz drückt sich

auch an anderer Stelle aus: Häufiger als alle anderen Typen vergleicht der Unabhängige viele

Angebote und sucht sich dann das günstigste heraus.

Der Eingeschränkte beschäftigt sich nur ungern mit Finanzangelegenheiten. Fast 80% der

Eingeschränkten haben nur eine Bankverbindung, der höchste Ein-Bank-Kundenanteil aller

Segmente. Seine Wechselbereitschaft ist eher gering ausgeprägt, jedoch stärker aus Gewohnheit als

aus überzeugung. Mit seiner Bank ist er eher unzufrieden. An Informationen, Zusatzleistungen und

persönlichen Angeboten seiner Bank ist er nicht interessiert, da er darin wenig Nutzen für sich

sieht.

Der Treue ist seiner Hauptbank eng verbunden. Gerne lässt er sich von seinem Berater, den er auch

über persönliche Entwicklungen auf dem Laufenden hält, unter die Arme greifen. Für

19 ANDERSON, J. C.; NARUS, J. A. (1990): A Model of Distributor Firm and Manufacturer Firm Working Partner-ships, in: Journal of Marketing, Vol. 54, Nr. 1, S. 42-5820 Diller, H. (1996): Kundenbindung als Marketingziel, in: Marketing ZFP, Vol. 18, S. 81-94

25

Page 27: Licenta Kbm Pbr

entsprechende Beratung und Service ist er zwar nicht bereit, höhere Gebühren zu zahlen, die

Wahrscheinlichkeit, dass er eine neue Bankverbindung eröffnet, ist jedoch gering: 75% aller

Treuen haben lediglich eine Bankverbindung! Er ist ein sicherer, vergleichsweise „pflegeleichter“

Kunde, der seiner Bank überdurchschnittlich lange verbunden bleibt. Der Treue ist von seiner

Bank überzeugt, von allen Typen hat er die höchste Kundenzufriedenheit und die höchste

Bereitschaft, seine Bank weiter zu empfehlen. Bei Neuabschlüssen kommt vor allem die

Hauptbank in Frage. Produkt- und Preisvergleiche warden nur in Ausnahmefällen unternommen.

Abb 6: KundentypologieQuelle:http://www.bankkundentypologie.de/index.php

Der Fordernde erwartet besondere Leistungen von seiner Bank. Ihm ist ein persönliches

Vertrauensverhältnis zu seinem Berater extrem wichtig. In Finanzangelegenheiten kennt er sich

zwar gut aus und informiert sich auch aktiv. Trotz seiner hohen Erwartungen ist der Fordernde mit

seiner Hauptbank zufrieden und folglich gebunden. Proaktive Angebote seiner Bank schätzt er. Er

ist aber gleichzeitig offen für die Angebote fremder oder ausländischer Banken.

Der Zugeknöpfte lässt sich von seiner Bank nur ungern in die Karten schauen. Zwar ist er für

kompetente Beratung aufgeschlossen und sucht auch den Kontakt zu seiner Bank. In der Beratung

ist er jedoch ein schwieriger Kandidat, da er zu seinem Berater ein eher distanziertes Verhältnis

pflegt und diesem gegenüber nur ungern seine Vermögensverhältnisse offen legt. Der Zugeknöpfte

legt Wert darauf, dass ER zunächst auf eine Bank zugeht, um Rat einzuholen. Proaktive Angebote

seitens seiner oder anderer Banken sind ihm nicht wichtig. Um sich zu informieren, nutzt er

26

Page 28: Licenta Kbm Pbr

bevorzugt unabhängige Quellen wie das Internet oder er spricht mit Freunden, Bekannten und

Verwandten.

2.7. Die Struktur und Entwicklung des rumänischen

Bankensektors

2.7.1. Grundzüge des rumänischen Bankgewerbes

Ähnlich anderen Transformationsländern Mittel- und Osteuropas verlief die Um- und

Restrukturierung des Bankensektors auch in Rumänien nicht reibungslos. Die

Begleiterscheinungen des Übergangs zu einem marktwirtschaftlich orientierten Bankensystem

(z.B. ineffiziente Regulierungs- und Aufsichtsstandards, unübersichtliche Rechnungslegungs- und

Publizitätsvorschriften, unzureichende Definition der Eigentumsrechte, ein von „soft budget

constraints“ geprägtes Umfeld, mangelnde Qualifikation von Bankmanagern und -mitarbeitern)

führten in den 90er Jahren zu einer dramatischen Unterkapitalisierung der Kreditinstitute, einer

Altschuldenproblematik ungeheueren Ausmaßes sowie zur mangelnden Disziplin der

Marktteilnehmer. Das Ergebnis war schlussendlich eine sich jahrelang hinziehende Krise des

Bankensektors begleitet von zahlreichen Bankenzusammenbrüchen. Die Entwicklungen der

vergangenen Jahre sind jedoch ermutigend und geben Anlass zur Hoffnung, dass mit der

wirtschaftspolitischen Stabilisierung des Landes nun auch die beschleunigte Konsolidierung des

Bankenmarktes einhergeht.

Ende 2007 umfasste der rumänische Bankensektor 38 Kreditinstitute21. Rechnet man die Filialen

ausländischer Banken hinzu, belief sich diese Zahl auf 42. Die Top-10-Banken entfielten 83,1% der

Aktiva der Banken Ende September 2007. Die Konzentration für die Top-5-Ratio wurde 63,5% am

30. September 2007, bereits recht hoch, und voraussichtlich noch weiter zunehmen, da die

wichtigsten Akteure auch weiterhin ihre Position stärken. Ähnlich hoch lag der Konzentrationsgrad

im Einlagengeschäft, von dem die fünf größten Kreditinstitute des Landes 63,7% für sich

beanspruchten. Im Gegensatz dazu stand der Kreditmarkt allerdings nur zu 57,2% unter ihrer

Kontrolle. Unangefochtener Marktführer war zum Ende des dritten Quartals 2007 mit einem

Marktanteil von 26,2% gemessen an der Bilanzsumme und ein Nettoprofit von 276,5 Mio Euro

(mit 22,3% gewachsen als in derselbe Periode im Jahre 2006) die Banca Comerciala Romana

21 Registrul Institutiilor de Credti 28-05-2008: http://www.bnro.ro/Ro/Registre/InstitCredit/ban1_raport.html

27

Page 29: Licenta Kbm Pbr

(BCR)22. Mit erheblichem Abstand folgten an zweiter und dritter Stelle die Rumänische

Entwicklungsbank BRD (apx 16%) und die Raiffeisen (6,9%).

Top 10 Banken

BRD 16.20%

Raiffeisen 8.30%

Bancpost 4.20% ING 4.10%

BCR 26.20%

Unicredit - Tiriac 6.80%

Banca Transilvania 4.70%

Alpha bank 4.50% CEC 4.10% ABN AMRO Bank 3.10%

0.00%

5.00%

10.00%

15.00%

20.00%

25.00%

30.00%

Bank

Ma

rkta

nti

l

Abb 7: Top 10 Banken, nach Marktanteil (% Aktiven)

Mehrere Banken, die nach Aktiven in Top 10 nicht zu finden sind, haben Erträge ähnliche zu den

Spieler von den Plätze 5 – 10. So war der Profit von PBRRumänien vor der Steuerung in Wert von

fast 22 Mio Euro, d.h. 2007 war er sechs mal grösser als 2006. Der Hauptgrund dafür war, dass die

Aktiven mit 196% gestiegen sind, bis zu 2.87 Mld Euro. “Wir werden denselben dynamische

Entwicklungsrhythmus behalten und massiv in dem Wachstum der Bank weiterinvestieren, sodaß

Ende 2008 wir unseres Ziel erreichen würden, in den Top des wichtigsten 10 Banken in Rumänien

zu sein”23 hat Stavros Lekkakos, Präsident unde CEO PBRRumänien gesagt.

Die Bedeutung ausländischer Kreditinstitute, die am rumänischen Bankenmarkt entweder auf dem

Wege der Gründung von Tochtergesellschaften nach rumänischem Recht bzw. der Errichtung von

Filialen oder durch den Erwerb staatlicher Kreditinstitute im Zuge ihrer Privatisierung Fuß fassen

können, hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Den Beginn des

Privatisierungsprozesses markierte die Veräußerung von 51% der Rumänischen Entwicklungsbank

an Société Générale aus Frankreich 1999. Noch im selben Jahr erwarben GE Capital und Banco

Portugues do Investimento (BPI) gemeinsam 45% der Banc Post. Einen weiteren Meilenstein im 22 Bani si Afaceri – “TOP 5 cele mai profitabile banci din 2007” - 31/03/200823

Banii Nostri, Nr 283– “Piraeus Bank nu se sperie de concurenta”, Guta Marius, 27/05/2008

28

Page 30: Licenta Kbm Pbr

Zuge der Bankenprivatisierung stellte der Verkauf der Banca Agricola an die Raiffeisen

Zentralbank im April 2001 dar. Im Oktober 2002 kam es zur Veräußerung des 17-prozentigen

Staatsanteils an der Banc Post an die griechische EFG Eurobank Ergasias. Damit kletterte der

Marktanteil ausländischer Kreditinstitute gemessen an der aggregierten Bilanzsumme des

Bankensektors von 20% 1998 auf 57,7% zum Ende des dritten Quartal 2003. Gemessen am Kapital

lag ihr Marktanteil mit 65,4% Ende September 2003 sogar noch höher, wobei 81,6% des gesamten

ausländischen Kapitals aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union stammte. Das größte Interesse

am rumänischen Bankenmarkt bekundeten dabei in erster Linie österreichische, griechische und

französische Kreditinstitute24. Die griechischen Bankengruppen, die auf dem rumänischen Markt

durch acht Banken tätig sind, sind vier mal ertragreicher als alle Banken, die in Rumänien

autorisiert sind. Sie haben einen Nettoprofit von mehr als eine Milliarde Euro im ersten Trimester

2008 kumuliert, im Vergleich mit circa 250 Millionen Euro, die die rumänischen Banker

berichteten25. Diese Differenz ist aber auch von dem Aktienbestand gegeben.

Für die Privatisierung der größten rumänischen Geschäftsbank (BCR) hat die Erste Bank Gruppe

Anfang Dezember 2005 Euro 3,75 Mrd. Bezahlt, die bisher größte und teuerste Akquisition die

jemals in Österreich stattgefunden hat. 2006 war das Jahr einer zweiten Welle von Übernahmen,

targeting kleinere Banken mit einem Marktanteil von weniger als 1%. Das Jahr begann mit der

Übernahme von 96,8% der ägiptische-rumänischen Bank MISR von Blom Bank. ATE Bank von

Griechenland, ein Neuling in Mittel-und Osteuropa, Kauft 57,1% der Mindbank, eine Bank mit

einem Fokus auf die KMU, CR Firenze hat 56,2% der Daewoo für EUR 30,5 Mio. gekauft, Israel-

Bank Leumi hat 95% Anteil von Eurom Bank für 35 Mio. EUR erworben, die Bayerische

Landesbank übernahm Romexterra Bank, eine auf dem Öl-und Gassektor konzentrierte Bank.

Der rumänische Bankensektor ist bereits zu über 90% in privaten Händen. Deshalb sieht sich die

Regierung nicht mehr in die Pflicht genommen. Die noch anstehende Privatisierung der Sparkasse

CEC wurde im Dezember 2006 gestoppt und Mitte Mai 2007 auf die Zeit nach 2009 verschoben.

Der einzige Bieter hatte die Preiserwartungen nicht erfüllt. Nun soll CEC vor der Veräußerung

saniert und umstrukturiert werden. Das stetige Wachstum der rumänischen Bankensystems hat in

2007 angedauert, so dass der Anteil der Banking Vermögen in dem Bruttoinlandsprodukts auf rund

50% gebracht wurde. Banken Vermögenswerte haben im September 2007 eine Steigerung von

mehr als 31% im Vergleich zu September 2006 aufgewiesen. Die wichtigsten Treiber waren die

24 Business Magazin – “Ce-i de facut intr-o lume nebuna”, Ioana Ursu, 10/06/2008 25

Standard Business – “Sapte banci elene castiga de patru ori mai bine decat piata bancara locala”, Gabriele Folcut, 27/05/8008

29

Page 31: Licenta Kbm Pbr

beeindruckende Zunahme der Nicht-Regierungs-Darlehen, kanalisierte vor allem auf den

Einzelhandel. Der gesamte Pro-Kopf-Banking Vermögen erhöhte sich von 16.36 EURO in 2006 zu

20.26 EURO in 200726. Das durchschnittliche Einlagenwachstum beträgt 41,1% jährlich, bis 2010

soll sich die Zahl der rumänischen Bankkunden mehr als verdoppelt haben. Gleichzeitig

verzeichneten alle rumänischen Banken im vergangenen Jahr einen kumulierten Profit von fast 650

Millionen Euro, im Vergleich zu nur 550 Millionen ein Jahr zuvor. Trotzdem hat Rumänien im

Vergleich zu Polen, Ungarn und Tschechien noch großen Nachholbedarf: "Derzeit verfügen nur

25% der Rumänen über ein Bankkonto, in den drei Vergleichsstaaten sind es rund 62%. Nur 27,6%

besitzen eine Konto-, Bankomat- oder Kreditkarte, gegenüber 60,1% in den anderen

Reformländern" erklärt Mag. Stefan Klestil, Partner bei Roland Berger Wien. Der Anteil von

Privatkundenkrediten liegt in dem Balkanstaat derzeit bei 5% des BIP, in Polen, Ungarn und

Tschechien sind es durchschnittlich 10%.

Rumänien gilt an sich als einer der am stärksten wachsenden Bankenmärkte in der gesamten

Region von Mittel-/Zentraleuropa. Rumänien gilt nach wie vor als "under-banked", ein Drittel der

Einlagen wird noch von staatlichen Geldinstituten verwaltet. Doch seit 2001 holt Rumänien rasch

auf: Das durchschnittliche Einlagenwachstum beträgt 41,1% jährlich, bis 2010 soll sich die Zahl

der rumänischen Bankkunden mehr als verdoppelt haben.27 "Alle Daten deuten auf ein anhaltendes

Wachstum des rumänischen Bankenmarktes hin. Nach einer Bankenkrise in der zweiten Hälfte der

neunziger Jahre erlebt das Land einen regelrechten Banken-Boom und es zeigen sich bereits erste

Anzeichen eines reifen Finanzmarktes", erklärt Mag. Stefan Klestil, Partner bei Roland Berger

Wien. Der Banken-Boom ist vor allem auf hohe Wachstumsraten bei Gebrauchsgüter- und

Immobilienkrediten zurückzuführen. Trotzdem hat Rumänien im Vergleich zu anderen EU-

Mitglieder noch großen Nachholbedarf: "Derzeit verfügen nur 25% der Rumänen über ein

Bankkonto, in den drei Vergleichsstaaten sind es rund 62%. Nur 27,6% besitzen eine Konto-,

Bankomat- oder Kreditkarte, gegenüber 60,1% in den anderen Reformländern", konkretisiert er.

Bankkunden stammen in Rumänien vorwiegend aus urbanen Gebieten und gehören der

Oberschicht an. "Mit steigendem Wohlstand werden auch die Bezieher kleinerer und mittlerer

Einkommen zu potenziellen Bankkunden. Hier gibt es noch eine enorme Wachstumsfantasie",

meint der Bankexperte. Das größte Wachstumspotenzial sieht Klestil - neben den schon jetzt

populären Konsumentenkrediten und Spareinlagen - bei Karten (+ 40%) und Investmentfonds (+

26 Roland Berger Strategy Consultants27 Roland Berger Strategy Consultants: Wien, 05.12.2005/09:15

30

Page 32: Licenta Kbm Pbr

30%).

Tabelle 1: Bankenmärkten in Europa

Land

Anzahl

der

Banken

Fillialen

für 1 Mio

Einwohn

Bankdurch

dringung

Marktanteil Totalaktiven

Fremdbankn Top 5Mld

Euro% BIP

Rumänien 38 204 48% 89% 63% 52 51.2

Bulgarien 29 319 39% 81% 50% 22 86.0

Polen 647 321 62% 70% 46% 190 68.6

Ungarn 41 137 69% 95% 54% 94 100.1

Tschechien 37 183 81% 96% 63% 114 97.3

Ukraine 170 30 69% 31% 35% 56 63.3

Turkei 46 92 48% 24% 62% 261 84.3

Quelle:http://www.agora.ro/structura/Reviste/eWeek/-/nr.187,_25_iulie_2007/Studii/img/187-Statistici1zoom.jpg

2.7.2. Kundenverhalten auf dem rumänischen Bankenmarkt

Das Nachfrageverhalten der Bankkunden hat sich in einem langfristigen Prozess verändert. Mit

einem seit vielen Jahren tendenziell steigenden Geldvermögen ist die Nachfrage nach

differenzierteren Anlageprodukten gestiegen. Durch diese Verschiebung der Nachfrage hat sich die

Refinanzierung des Kreditgeschäftes für die Kreditinstitute verteuert: Die Geldanlage in für die

Kreditinstitute günstige Spareinlagen ist stark zurückgegangen und die Banken sind gezwungen,

sich über den Kapitalmarkt zu refinanzieren. Bei der Ausgabe mit Forderungen unterlegter

Anleihen – einer für die Banken günstigen alternativen Refinanzierungsmöglichkeit, die

international eine große Rolle spielt – besteht in Rumänien bisher rechtliche Unsicherheit.

Das Kundenverhalten im Bankenbereich hat in seiner Entwicklung gravierende Veränderungen

erfahren. Bestand bisher für gewöhnlich eine langfristige Bindung zwischen Kunde und

persönlichem Berater, so ist heute auf Kundenseite eine wesentlich größere Bereitschaft zum

Wechsel des Kreditinstitutes zu beobachten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind die

Banken seit wenigen Jahren dazu übergegangen, der Zufriedenheit ihrer Kunden mehr Beachtung

zu schenken und den gestiegenen Erwartungen ihrer Kunden mit einem umfassenderen

Leistungsangebot gegenüberzutreten. Kundenmanagement im Bankenbereich konzentriert sich

zunehmend mehr auf die Optimierung und langfristige Wahrung bestehender Kundenverbindungen,

anstatt Ertragssteigerungspotentiale nur in der Neuakquisition von Kunden zu suchen. Um den

31

Page 33: Licenta Kbm Pbr

Kunden zufrieden zu stellen und ihn langfristig halten zu können, sind die Institute dabei bemüht,

ihre Kunden möglichst individuell anzusprechen und auf Wünsche und Bedürfnisse gezielt

einzugehen. Multikanalstrukturen die verschiedenste Kommunikationswege nutzen, um mit dem

Kunden in Verbindung zu treten und die eine schnelle und transparente Auftragsbearbeitung

garantieren sollen, haben in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung.

3. Fallstudium: Piraeus Bank Rumänien

3.1. Piraeus Group

Die Piraeus Bankengruppe ist eine der dynamischsten und aktivsten Finanzorganisationen heute in

Griechenland. Gegründet 1916, war Piraeus im Staatsbesitz zwischen 1975 und 1991, bevor sie im

Dezember 1991 privatisiert wurde. Seit damals ist sie stetig an Größe und Tätigkeiten gewachsen.

32

Page 34: Licenta Kbm Pbr

Zusammen mit seinem organischen Wachstum bildete Piraeus eine Reihe von strategischen

Bewegungen mit dem Ziel der Festlegung einer starken Anwesenheit im Binnenmarkt. Im Juni

2000 vereinigte die Bank seine drei Handelsbanken in Griechenland (Piraeus Bank, Makedonien-

Thrakien Bank und Xiosbank) und verursachte eins der drei größten Banken des Privatsektors in

Griechenland. Heute führt Piraeus Bank eine Unternehmensgruppe, die alle Finanztätigkeiten

umfasst. Piraeus Bank besitzt bestimmtes Know-how in den Bereichen des Privatkundengeschäfts,

der kleinen und mittlere Unternehmen (KMU), der Kapitalmärkte und der Emissionsbank, des

Leasings und der Finanzierung des Verschiffensektors. Diese Dienstleistungen werden sowohl

durch das internationale Netz angeboten, als auch durch das elektronische Bankverkehrsnetz von

Winbank. Das letzte wurde am Anfang von 2000 als die erste komplette elektronische

Bankdienstleistung in Griechenland gestartet und bot einen Services durch vier verschiedene

Verteilungskanäle an (Internet, Handy, Anrufmitte und ATMs). Das ausgezeichnete Niveau von

Services von Winbank hat einige Preise angezogen, weil Winbank der einzige E-Bankverkehr

Service in Griechenland ist, das mit ISO-9001:2000 bestätigt wird. Piraeus Bank Group hat eine

wachsende internationale Anwesenheit, fokussiert in Südosteuropa und in östlichem Mittelmeer,

aber auch in den Finanzzentren in London und in New York. Die Gruppe ist in den USA durch die

Marathon Bank anwesend, angesiedelt in New York mit 14 Niederlassungen, in London mit einer

Niederlassung von Piraeus Bank, in Albanien durch Tirana-Bank mit 42 Niederlassungen, in

Rumänien durch Piraeus Bank Rumänien mit 130 Niederlassungen, in Bulgarien mit 78

Niederlassungen Piraeus Bank Bulgarien, in Serbien mit 46 Niederlassungen Piraeus Bank

Beograd, in Ukraine mit 86 Niederlassungen Piraeus Bank ICB, in Zypern mit 10 Niederlassungen

Piraeus Bank Zypern und in Ägypten mit 53 Niederlassungen Piraeus Bank Ägypten.

Die grundlegende Politikrichtung der Gruppe für Arbeitskräftepotenzialentwicklung basiert auf dem

leistungsfähigen Management des Arbeitskräftepotenzials und führt zu die Kreation des geschickten

und engagierten Personals, das fähig ist, im Rahmen des konkurrierenden EU-Bankmarktes zu

arbeiten. Am Ende von März 2008, beschäftigte die Gruppe 13 115 Leute.28

Am Ende von März 2008, hatte Piraeus Bankengruppe ein Netz von 782 Niederlassungen (322 in

Griechenland und 460 auswärts) und sein Aktienkapital belief sich auf 3,314 Mio Euro. Die

Klientenablagerungen, die Repos und die Einzelverkaufsbindungen Ausgaben gebelaufen auf

27,231 Mio Euro, die Darlehen erreichten 33,736 Mio Euro und Gesamtanlagegüter waren in Wert

von 48,547 Mio Euro.

28 http://www.piraeusbank.gr

33

Page 35: Licenta Kbm Pbr

Tabelle 2: Anzahl der Filialen der Piraeus Group

Filialen März 2007 März 2008 ∆

Albanien 36 42 +6

Bulgarien 70 78 +8

Rumänien 54 130 +76

Serbien 29 46 +17

Egypt 40 53 +13

Ukraine - 86 +86

Cyprus - 10 +10

London 1 1 -

New York 13 14 +1

TOTAL 243 460 +217

Die internationale Anwesenheit der Gruppe besteht im März 2008 aus 460 Niederlassungen, mit

217 Filialen mehr als im März 2007, wann 243 waren. Das Aufstieg stützt sich hauptsächlich auf

die Neuanschaffung in Ukraine, sowie auf die bedeutende Expansion des Zweigstellennetzes in

Rumänien. Das internationale Zweigstellennetz beträgt 59% von Gesamtgruppenniederlassungen.

Der Marktanteil der Gruppe erhöhte sich in allen Ländern wo sie anwesen ist. Für 2008 hat Piraeus

Bank einen Nettoprofit von 600 Mio Euro, mit 50% mehr als in 2007 beurteilt29.

29 http://www.wall-street.ro/articol/International/40161/Piraeus-Bank-Profitul-net-va-depasi-600-mil-euro-in-2008.html

34

Page 36: Licenta Kbm Pbr

Abb 8: Internationale Anwesenheit der Piraeus Bankengruppe in den folgenden 2 Jahren

Die Ratingagentur Standard & Poor's(S & P) hat am 12. februar 2008 die Piraeus Bank AG in mit

dem Langfristrating "'BBB+" (d.h. eine durchschnittliche Bonität: mittlere Qualität,

Verschlechterungen der gesamtwirtschaftlichen Bedingungen können die Zahlungsfähigkeit

verringern) und dem Kurzfristrating "A-2" (d.h. gute Bonität: gute Qualität, Emittenten sind jedoch

etwas anfälliger gegenüber gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen) versehen30. Der Ausblick sei

stabil, teilte die Ratingagentur mit. Die Einstufung reflektiere das solide Management der Bank,

begründete die Ratingagentur ihre Einstufung. Positiv erwähnte S&P die Kapitalisierung und die

Profitabilität des Unternehmens. Auch die Ratingagentur Moody’s Investor Service hat am 27.

April 2008 das Rating der PBR mit drei Punkten gehoht, von Baa1 zu A131.

3.2 Piraeus Bank Rumänien

Piraeus Bank Rumänien wurde 1995 (als Pater-Gutschrift-Bank) unter dem rumänischen Gesetz

hergestellt und wird lizenziert, um irgendwelche Banktätigkeiten in Rumänien zu leiten. Die Bank

wurde in Piraeus Bank Group in 2000 enthalten und hatte am 31. Dezember 2007 110

Niederlassungen, 41 in Bucharest und 69 in anderen rumänischen Städte. Rumänien wird von dem

Piraeus Bank Group ein Land mit dauerhaften Wachstumaussichten im Bankensektor betrachtet

und darum zielt er ab auf eine vollständige Auswahl der Bankdienstleistungen zur Verfügung zu

stellen. Die Bank plant, organisches Wachstum seines Zweigstellennetzes weiterzuführen, das zur

Zunahme der Tätigkeiten und des Marktanteils am rumänischen Bankenmarkt beiträgt (4.8% im

Dezember 2007).

Die Vision der Piraeus Bank ist als ein wohlbekannter “Spieler” im Bnkensektor aus Süd-Ost

Europa anerkannt zu werden. Ausserdem sollte sie immer stärkere Lösungen, was die Finanzen

betrifft, ihren Kunden zur Verfügung zu stellen

Die Mission der Bank ist qualitative Dienstleistungen anzubieten, die sich an den Kunden anpassen

und personalisieren; einen Markt auszuwählen der einen hohen Umsatz mit sich bringt und immer

eine qualitative finanzielle Empfehlung und Unterstützung zu leisten. Die Philosophie: “Was es

sich lohnt zu machen, sollte man auf höchstem Niveau machen.” (“Whatever is worth doing at all

30http://www.banknews.ro/stire/15557_standard__poors_a_urcat_de_la_stabila_la_pozitiva_perspectiva_ratingurilor_piraeus_bank.html31 http://www.banknews.ro/stire/10452_moodys_creste_rating-ul_piraeus_bank.html

35

Page 37: Licenta Kbm Pbr

is worth doing at the top of our abilities.”32)

Die Werte auf die die Entwicklung der Bank sich konzentriert sind die Wachstum, langrfristige

Denken, Innovation, Flexilbes Management und Teamarbeit. “Die Werte die wir schätzen sind

Qualität, Intergrität und Kundenorientierung.” sagt Catalin Parvu, Gen.Manager Retail

Banking&Ops.

Tabelle 3: Marktanteil von der Gesamtzahl von Darlehen und Einlagen

Kennzahlen Rumänisches Banksystem

PBR %

Insgesamt Darlehen (‘000 eur)

38.810.587 1.705.987 4.40%

Gesamtbetrag der Einlagen (‘000 eur)

34.053.232 386.540 1.14%

Aus den aussengriechenlandischen Filialen der Piraeus Bankengruppe hat die rumänische Filiale

fast ein Drittel der Aktiven, d.h. der grösste Anteil der Aktiven, die die Gruppe aussen

Griechenland besitzt. Auf dem rumänischen Kreditenmarkt besass Piraeus März 2007 3.2%

Marktanteil und 5% in März 2008, was eine Steigerung mit 1.8% im letzten Jahr bedeutet.

September 2007 war Piraeus die 13. Bank in Rumänien nach dem Marktanteil aus den

Totalaktiven33. Im Vergleich zu derselbe Periode 2006, ist sie 5 Plätze gestiegen und hat die

hungarische OTP Bank auf dem rumänischen Markt überzusteigen geschafft.

32 http://www.piraeusbank.ro/Documents/Piraeus%20Bank%20-%20rezultate%20financiare%202004.pdf33

Ziarul Financiar: “Bancile mici urca agresiv in topul activelor la noua luni”, Liviu Chiru, Razvan Voican, 14/11/2007

36

Page 38: Licenta Kbm Pbr

28,478,635 27,810,175 28,388,97629,497,049 29,709,726 30,017,357

32,045,756 32,870,30634,053,232

295,356 278,533 286,936 305,811 310,630 324,785 356,737 368,093 386,540

1.04% 1.00% 1.01% 1.04% 1.05% 1.08% 1.11% 1.12% 1.14%

0

5,000,000

10,000,000

15,000,000

20,000,000

25,000,000

30,000,000

35,000,000

40,000,000

Dec-06 Jan-07 Feb-07 Mar-07 Apr-07 May-07 Jun-07 Jul-07 Aug-07

0.0%

0.2%

0.4%

0.6%

0.8%

1.0%

1.2%

1.4%

1.6%

1.8%

2.0%

RBS

PBR - Total

PBR %

Abb 9 : Verbindlichkeiten: PBR vs rumänischen Bankensystems

Das kontinuierliche Wachstum der PBR war in der Branche auch durch Preisen und

Anerkennungen belohnt. Am 27. Februar 2008 wurde PBR als „Die Bank mit der dynamischsten

Netzerweiterung“ an einem runden Tisch erklärt, an dem Mugur Isarescu, Gouverneur von BNR

und Varujan Vosganian, Minister für Wirtschaft und Finanzen teilgenommen haben.

Das ''e-finance Award Gala'', das am 4. März 2008 stattgefunden hat, hat der PBReine neue

Anerkennung geholt. An dem Ereignis haben die wichtigsten Banking und IT-Spieler aus dem

rumänischen Markt teilgenommen, sowie Radu Gratian Ghetea, Präsident der Rumänische

Bankenassoziation. Piraeus Bank empfing eine wichtige allgemeine Bestätigung für ihre E-

Banking Plattform, Piraeus Online Banking. Die Dienstleistung wurde im Juli 2007 auf den

rumänischen Markt eingeführt und bietet Komfort, Geschwindigkeit und Sicherheitsmaximierung

seinen Benutzern an.

PBRRumänien wurde „Die Bank des Jahres“ bei der 12. Edition der Gala „Piata Financiara“

erkündigt. Die Auszeichnung wurde dem Herrn Stavros Lekkakos, Präsident und

Vorstandsvorsitzende von PB Rumänien angeboten, und ist als Anerkennung der konstanten

Entwicklung der Bank auf dem rumänischen Markt in 2007 gekommen. Andere Preisenkategorien

der Gala waren „der Banker des Jahres“, „Das beste Bankprodukt“, „Das beste Leasingprodukt“,

„Der Versicherer des Jahres“, „Die finanzielle Verhandlung des Jahres“, „Die finanzielle Politik des

Jahres“, usw. Das Ereignis wird von der Zeitschrift „Piata Financiara“ organisiert, eine

Finanzierungs- und Bankingspublikation, Teil der FinMedia Gruppe.

37

Page 39: Licenta Kbm Pbr

3.2.1. Die Entwicklung der PBR auf dem rumänischen Markt                         

Piraeus Bank ist in Rumänien seit 2000 anwesend gewesen. Eine Hauptzielsetzung während seines

erstens Jahres der Tätigkeit war es, Angestellte anzuziehen, die umfangreichen Trainings und

Erfahrung im Feld hehabt hatten und fähig waren, um mit der Vision und den Werten der Bank zu

verkraften. 2001 verstärkte Piraeus Bank seine Position auf dem rumänischen Bankenmarkt durch

die Grundlage der Firmenkundengeschäftabteilung (für Unternehmenkunden) und die

Produkteinführung der VISA-Karten und zu den Eilbankdienstleistungen.

Während 2002-2003 registrierte die Bank ein wichtiges Wachstum, indem sie das

Firmenkundengeschäftsegment entwickelte und Hypothekenkredite für natürliche Personen

startete. Die Bank setzte seine Entwicklung während 2003 fort durch die Erhöhung der Zahl der

Kunden und Angestellten, sowie durch die Vorbereitungen für die Eröffnung einigen

Niederlassungen im Land. Im Zeitraum 2004 -2005 wurde das Retailsegment stark entwickelt,

betreffend Kreditprodukte für beide Einzelpersonen und KMUs und Sparungsprodukte. Die

Entwicklung der Bank wurde 2006 mit der Einführung anderen neuen Finanzdinstleistungen

weitergestützt, wie z.B. das Neufinanzierungdarlehen. 2007 kannte Piraeus Bank Rumänien eine

schnelle Entstehung, die zur Marktanteilzunahme und implizit zu einer weiteren Verdichtung der

Bank in Rumänien beitrug. Die Strategie der Bank basierte auf der Expansion des nationalen

Netzes, auf dem Starten der neuen Produkte und auf einer personifizierten, flexiblen und

transparenten Annäherung ihres Verhältnisses zu den Kunden. Für 2008 erwartet Piraeus Bank ein

schnelles und rentables organisches Wachstum, indem sie auf Marktchancen reagiert und

Innovation holt. Jetzt hat PBR ein Netz von 130 Niederlassungen, in allen rumänischen

Grafschaften gelegen. Eine der anspruchsvollsten Zielsetzungen von PBR Ende des 2008 Jahres, ist

die Entwicklung eines Gesamtnetzes von 180 Niederlassungen mit dem Fokus auf den

mittelgroßen Städten (bis 25.000 Einwohner).

Tabelle 4: Piraeus Bank Geschäftsplan 2007 - 2010

2007 2008 2009 2010

BIP Wachstum (real) 6.2% 6.0% 5.9% 5.1%

Kredite/BIP 38% 46% 54% 63%

Wachstum des Kreditenmarktes

52% 38% 30% 30%

Wachstum der Bankeinlagen

26% 27% 24% 22%

Quelle : Ministerium von Wirtschaft und Finanzierung für 2007-2009 und Piraeus Bankengruppe Prognosen

38

Page 40: Licenta Kbm Pbr

3.2.2. Die SWOT-Analyse “Unsere Schwächen können relativ schnell festgesetzt werden, während die Stärken eine

langfristige Vorteil anbieten.” sagt Stavros Lekkakos, Präsident unde CEO Piraeus Bank Rumänien.

Die heutige Stellung der PBR ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ist aufgrund von günstigen

Rahmenbedingungen entstanden. Im folgenden möchte ich nun auf die wesentlichen Merkmale der

Bank anhand einer Stärken-Schwächen Analyse eingehen.

Stärken (Strengths)

Die wichtigsten Stärken der PBR sind, dass sie auf internationale Ebene bekannt und eine sichere

Bank ist. Sie hat mehr als 3 Millionen Geschäftspartner wegen der guten finanziellen Lösungen,

die den Kunden zur Verfügung gestellt werden.

Andere kräftige Punkte für Piraeus sind:

Personalisierte finanzielle Lösungen

Das Einmischen in der lokale Ökonomie durch die externe Finanzierung, die als Folge neue

Arbeitsplätze fördert

Ein vielfältiges Angebot: Verbraucher-Darlehen „Ruhm“

Kompetitiv durch die Kreditpolitik: Marktführer in den Verbraucherdarlehen

Das Wachstum der sozialen Rolle durch Sponsoring

Die Verbesserung von PBRbewußtsein und Name

Ein gutentwickeltes Netzwerk der Filialen (nach dem “close to customer”-Prinzip) und gute

Position der Niederlassungen

Hat gute Geschäftsbeziehungen mit anderen Banken, wie zum Beispiel ING.

Engagiertes Personal

Schwächen (Weaknesses)

Die größte Herausforderung der PBR ist der später Anfang des Einzelverkaufes vergleichend mit

anderen Banken. Es wurden Schwächen festgestellt, auch was die Flexibilität und die Interesse

betreffend die Nachfrage der Kunden angeht. Die Bank wurde noch nicht genug vorangebracht und

das hat für das Bekanntheitsgrad tefe Folgen.

Weitere Schwächen der PBR, die ich identifizieren konnte sind:

Mangel an Bankeinlagen im Gebiet und an ATM-Netz

Personalmangel oder Angestellte mit armer Erfahrung

Knappes, konkurrenzunfähiges Angebot für KMUs

Die interne Kommunikation mit dem Hauptquartier

39

Page 41: Licenta Kbm Pbr

Verzögerungen beim Problemenlösen

Noch nicht genügende Anwesenheit im Moldaugebiet

Der „volatile/flüchtige“ Markt verlangt schnelle Entscheidungen

Opportunitäten (Opportunities)

Hier habe ich versucht einen Überblick über die wichtig erscheinenden Tendenzen und

Veränderungen und deren Einfluss auf die PBR zu geben. Die Chancen und Risiken der Bank

ergeben sich zum Teil aus der Reaktion auf die gegebenen Tendenzen. Die hohe Nachfrage der

Bevölkerung für Konsum-, Auto- und Immobilienkredite kann als Chance verstanden warden.

Gelingt es der Bank ihres führendes Platz auf dem rumänischen Markt an Darlehen für

persönliches Verbrauch zu halten, dann konnte sie Cross-Selling-Gelegenheiten verursachen und

die Anzahl der Kunden durch Erwerb und Betreuung erhöhen.

Andere Opportunitäten für die PBR Tätigkeiten sind:

Die Einführung der modernen Bezahlungsmittel

Die Nachfrage der Kunden was die Kreditkarten betrifft

Die Weiterentwicklung des E-Commerce

Seit dem Entritt in der EU, interessieren sich ausländische Investoren mehr in Rumänien zu

investieren

Die Tatsache, dass Rumänen “gute Ausgeber” sind, verursacht Privatkundenkreditgelegenheiten

Gutes Potenzial für geschäftliche Entwicklung in der Moldau (die Entwicklung ist begonnen)

Geschäftsgelegenheiten werden sich aus einem an KMU fokussiertem Angebot ergeben

Bedrohungen (Threats)

Die Technologie erlaubt es, Bankprodukte über neue, kostengünstigere Absatzkanäle zu vertreiben.

Neue Wettbewerber können mit tiefen Eintrittsbarrieren und optimaleren Kostenstrukturen neue

Märkte bearbeiten. Der Konkurrenzdruck für die Piraeus Bank ist stark und erhöht sich stetig.

Durch das Sinken der Inflationsrate wird auch der erzielte Umsatz durch Zinsen wesentlich sinken.

Andere Risiken sind:

Die Orientierung der Banken nach einer finanziellen Gruppe

Das Angebot der rivalisierenden Banken für KMU

Niedrige Bankingkultur (47.3% der Bevölkerung leben am Land)

Aggressivität aller Banken um Marktanteil zu gewinnen

Expansion aller Konkurrenten und Mangel an genügenden Angestellten im Banksystem

Neufinanzierung ihrer KMU von anderen Banken

40

Page 42: Licenta Kbm Pbr

Abnahme der Zinssätze

Privatisierung von CEC

Mikroökonomische Lage: bedeutender Anstieg von Lebenskosten ohne jeweilige Zunahme der

Gehälter

3.2.3. Dienstleistungsangebot von Piraeus Bank Rumänien

1. Krediten und DarlehenFür Privatkunden:

Kredite für persönliche Bedürfnisse, z B. “Happy End”, einen Kredit deren Zinsen in der

letzte Drittel der Darlehensperiode mit 20% reduziert sind

Wohnkredite: “Creditul de Casa Noua”, mit 0 Raten während der ersten 6 Monate und die

nächsten 36 nur zu zahlenden Zinsen, “Credit imobiliar” mit fixem Zinssatz, der Kredit

“Spatios”, “Cartier”, eine Kreditlinie für natürliche Personen, die Immobilien zum Verkauf

bauen wollen

Kredite für Autos

Refinanzierungskredite

Die Kreditprodukte der PBR sind von den Spezialisten als einige der vorteilhaftsten auf dem

rumänische Markt bewertet. So besessen die Kredite für persönliche Bedürfnisse in Wert von

5000 Euro die 5. Position34 im einem Top der Zeitschrift “Banii Nostri”. Der Hauptvorteil der PBR

ist, dass die realen Kosten des Kredites, und zwar der monatliche Zinssatz, die kleinsten sind (cca

10%).

Für Unternehmen:

Kredite für KMU: “Piraeus Invest”, “Piraeus Practical Loan”

Geschäftsliquiditätskredit: “Credit Linie”

Schnellkredite für Geschäftsideen: “Piraeus Business Express”

Investitionskredit mit SAPARD Kofinanzierung

Löhnekarden mit Sondernangeboten: “Piraeus Overdraft”

34 Alice Taudor: “Topul creditelor de nevoi personale”, Revista Banii Nostri, 12/12/2007

41

Page 43: Licenta Kbm Pbr

Abb 10: An was verwenden die Kunden von PBR die Krediten

2. Bankeinlagen

"Bani Siguri" Konto (Treue Zinsbonus, kostenlose Rücknahme)

"Gold" Konto (progressiven hohe Zinsen, kostenlose Rücknahme)

"Viitorul Tau" Konto (für die Jugend, Treue Zinsbonus)

Das “Star” Deposit, eine Bankeinlagemöglichkeit, die die grössten Zinssätze aus dem

Markt anbietet, sowohl für Lei-, als auch für Euroanlagen. “Nach zwei Wochen von der

Einführung, wurde das “Star” Deposit das erfolgreichste Einsparrungsprodukt der PBR.

Der Erfolg verdankt man den real positiven Zinssätze und dem Tatsache, dass die Kunden

warden immer dieselbe Zinssätze bezahlen, egal wie sich der Markt entwickelt” hat

Catalin Parvu gesagt, Direktor Retail Banking und Operationen PBR.

Tabelle 5: Beispiel von einem Deposit (“Star”)

Währung RON EUR

Termin 3 Monate 6 Monate 12 Monate 3 Monate 6 Monate 12 Monate

Zinssatz 10.5% 10.75% 11% 5% 5.1% 5.25%

3. Kreditkarte: "Piraeus Visa Classic"

42

Page 44: Licenta Kbm Pbr

4. Geldkarte: "Piraeus Visa Electron Shop & Cash"

Die Kredit- oder Geldkerten sind die benutztsten Bankprodukte. Ihre Verbreitung auf dem Markt ist

meinstens von den Gehälterkarten gestützt, die von mehr als 40% der rumänischen

Stadtbevölkerung verwendet werden.

5. Piraeus Online Banking: ein auf eine webbasiert Anwendung Produkt, das überall in die Welt

zurückgreifen werden kann, 24 Stunden pro Tag und 7 Tage pro Woche. Winbank gilt als das beste

E-banking Portal in Rumänien und hat weltweit mehr als 25 Preise und spezielle Unterscheidungen

in einem Fünfjahreszeitraum gewonnen.

3.2.4. Kundenprofil

Das Bankkundenprofil beschreibt die finanzielle, wirtschaftliche und persönliche Einschätzung

eines Bankkunden seitens der Bank in Bezug auf seine Markt- und Zukunftsfähigkeit.

Die Bankkunden werden immer kritischer und selbstbewusster. Aufgrund des Internets und durch

die Nutzung mehrerer Bankverbindungen sinkt die Bankloyalität. Der Kunde ist immer schneller

bereit Geschäftsverbindungen zu lösen.

Die von einer Bank angeboten Leistungen werden für die Rumänen immer wichtiger als den Preis

der Krediten. Das Kriterium “vorteilhaftsten Zinssätze” war auf dem zweiten Platz nach der

Qualität der Service gemäss einer Studie, die von der Agentur Nielsen für Piraeus Rumänien

realisiert war35. Die Kosten eines Kredits verlieren an Bedeutung nicht weil sie nicht mehr wichtig

sind, sondern weil, mehr oder weniger, dieselben bei vielen Kreditinstituten sind. Also fragen die

Kunden nach dem Preis, kaufen aber wegen dem Service.

3.2.4.1. Die Struktur des Kundenbestands bei Piraeus Bank Rumänien

PBR st eine Universalbank mit besonderen Stärken im Geschäft mit Privatkunden und Klein- und

Mittelunternehmen (KMU). Man kann bei PBR die folgende Kundengruppen unterscheiden:

Privatkunden (Retail, Private Banking), Corporates & KMU, (Firmenkunden, Freie Berufe),

Commercial Real Estate, (Immobilienfinanzierung) und Multinationals & Investmentbanking

(Corporates&Markets).

Ende März 2008 hatte PB Rumänien Krediten zu Privatkunden in Wert von 1 Mld Euro

kontraktiert, mit 400% mehr als in März 2007. Das bedeutet, dass die Privatkunden 36% aus dem

Kundenstamm der Bank repräsentieren.

Auch die Finanzierung der KMU und der Grossunternehmen ist dynamisch gewuchsen. Der Anteil

35 Consuela Stegarescu: “Cum îşi aleg românii banca” din Evenimentul Zilei, 11-06-2008

43

Page 45: Licenta Kbm Pbr

der Krediten, die Ende März 2008 den KMU-Kunden gegeben waren, war mit 245% grösser in

Vergleich mit derselbe Periode 2007 (252 Mio Euro) und den Grossunternehmen mit 119%, d.h.

einen Anteil von 22% (mehr als 1.4 Mld Euro) von der Gesamtanzahl der Darlehen der Bank36.

Abb 11: Die Darlehenaufgliederung und Einlagenaufgliederung am 31.12.2007

3.2.4.2. Eigene Studie durch Kundenbefragung

Im Frühling 2008 wurde eine Voruntersuchung in Form einer telefonischen Befragung

durchgeführt. Als Grundgesamtheit für die Ziehung der Stichprobe dienten die Kunden der

PBR“Unirea Splai” - Bukarest und der PBRFocşani, die nach den Richtlinien der Bank zu den

besonders bindungswürdigen Kunden gehören. Die Befragung wurde nur unter Privatkunden der

PBRdurchgeführt, die schon länger als 6 Monate eine Bankbeziehung mit der PBR haben.

80 Kunden wurden telefonisch kontaktiert und um ihre Teilnahme an der Befragung gebeten. 7

lehnten dies ab, von 73 Kunden konnten die Angaben für die Analyse verwendet werden.

Das Durchschnittlichalter der Befragten ist 29 Jahre (20 – 70 Jahre), die Geschlechterstruktur ist

42% männlich und 58% weiblich und haben ein überdurchschnittliches Bildungsniveau. Das

Thema des ersten Fragenkomplexes ist Kundenzufriedenheit. In diesem Fragenblock wurde die

Messung der Kundenzufriedenheit sowohl auf globaler als auch auf der Ebene einzelner

Leistungsmerkmale vorgenommen.

Im nächsten Block wurden die Items zum Vertrauen, zum Commitment, zur emotionalen Nähe und

zur Loyalität abgefragt, wobei sämtliche Fragen in Form von Aussagen formuliert wurden, zu

denen die Zustimmung der Kunden auf siebenstufigen Ratingskalen (1 = stimme voll zu, ..., 7 =

36 Quelle: PBR

44

Darlehenaufgliederung

Haushalt36%

Grossunt22%

KMU42%

Einlagenaufgliederung

Schuldendienste 22%

Einzelverkauf

7%

Termineinlagen38%

Sparungen und

Girokonten33%

Page 46: Licenta Kbm Pbr

stimme überhaupt nicht zu) erfasst wurde.

Im Schlussteil des Fragebogens wurden die Gründe für die Bankwahl, die Art und Weise wie

Kunden auf die Bank aufmerksam wurden, sowie einige soziodemographische

Kundeninformationen erfasst.37

Tabelle 6: Kundenzufriedenheitsindikatoren für PBR

Aussage/Frage Mittelwerte1 = höchste Zustimmung bzw. Zufriedenheit,

7 = niedrigste

GlobalzufriedenheitWie zufrieden sind Sie mit der gesamten Leistung der PBR?

1.96

Kundenbindungsindikatoren

Ich möchte langfristig Kunde der PBR bleiben 1.27

Ich würde die PBR an meine Freunde/Bekannte weiter empfehlen

1.33

Wenn ich jetzt die Entscheidung neu treffen müsste, würde ich die PBR wieder wählen

1.32

Ich pläne weitere Produkte/Services bei der PBR in Anspruch zu nehmen

2.19

Ich würde mich für die PBR auch dann entscheiden, wenn die Produkte und Leistungen bei allen Banken gleich teuer wären

2.63

Wenn ich viele Millionen im Lotto gewinnen würde, würde ich den Teil, den ich anlegen möchte, bei der PBR anlegen

2.03

Tabelle 7: Vertrauen und Commitment der PBR Kunden

37 Ein Modell der Umfragung findet man im Anhang 1

45

Page 47: Licenta Kbm Pbr

Aussage/Frage Mittelwerte1 = höchste Zustimmung bzw. Zufriedenheit,

7 = niedrigste

VertrauenIch halte die PBRfür ein vertrauenswürdiges Unternehmen

1.34

Ich fühle mich von der PBRfair behandelt 1.65

Ich habe das Gefühl, dass die PBRnicht nur an den Profit denkt

2.97

Wenn die PBRmir ein Angebot unterbreitet, vergleiche ich es nicht mit den Angeboten anderer Banken

5.15

Emotionale Nähe

Die PBRist mir sympathischer als andere Banken

2.25

Ich hätte ein schlechtes Gewissen, die Geschäftsbeziehung zur PBRaufzulösen, da sie sich stets um mich bemüht hat

4.73

Ich kann mich mit der PBRmehr identifizieren als mit anderen Banken

2.98

Ich habe das Gefühl, dass der Kundenwunsch bei der PBRim Mittelpunkt steht

2.08

Die Merheit der Kunden ist mit der PBR zufrieden und plänt langfristig loyal zu bleiben. Die

Kunden, die älter als 50 sind, sind die zufriedensten mit den Leistungen der PBR, was durch

niedrigere Erwartungen im Falle der Alten erklärt werden könnte. Diese bilden eigentlich die

Generation, die unter dem Kommunismus gelebt hat, wann die Dringlichkeit gegenüber jedwelcker

Leistung sehr klein war, wegen des Mangels an Wahlmöglichkeiten.

Als allgemeine Tendenz, ist das Zufriedenheitsniveau kleiner die Bankprodukte und Qualität der

Kundenbetreuung betreffend und etwa grosser, wenn es die Rede von dem Image und der

Kundennähe der Bank ist.

Die Mehrheit der Bankkunden interessiert sich nur wenig für Geldangelegenheiten. Mehr als 75

Prozent der Befragten kannten weder aktuelle Zinssätze bei Sparprodukten und Krediten noch die

Konditionen ihres Girokontos. 83 Prozent der Bankkunden nannten den Preis als wichtiges

Kaufargument – aber nur etwa 2 Prozent wären bereit, hierfür auf die Beratung und den Service

einer Filiale zu verzichten. Ihnen ist der persönliche Service wichtiger.

Die Umfrage zeigt, dass Kunden eine qualifizierte Beratung zu schätzen wissen. Knapp 90 Prozent

46

Page 48: Licenta Kbm Pbr

definieren ihre Beziehung zur Filialbank inhaltlich über die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu

einem Bankberater, der sie „in wichtigen und komplexen Geldangelegenheiten gut beraten“ kann.

Auch der gut informierte Kunde und selbst der Online-Banker legen Wert auf einen

Ansprechpartner in verschiedenen Rollenfunktionen: Einen Abschluss machen 80 Prozent der

Bankkunden definitiv „nur im persönlichen Gespräch“.

3.2.5. Die von Piraeus Bank angewendete Kundenbindungsinstrumente

Die Kundenzufriedenheit ist für einen Finanzdienstleister ein entscheidender

Erfolgsfaktor. Die PBR mit ihrem qualitativen Führungsanspruch misst diesem

Kriterium in besonderem Maß hohe Bedeutung bei. Der Kunde mit seinen

Bedürfnissen, Zielen und Erwartungen steht deshalb im Mittelpunkt aller

Aktivitäten.

Zur Umsetzung einer Bindungsstrategie bieten sich diverse Instrumente an. Dabei gilt jedoch zu

berücksichtigen, daß die traditionellen Kundenbindungsinstrumente im heute gewandelten Markt

an Wirksamkeit verlieren. Vielmehr sind es die modernen Bindungsinstrumente, denen eine

wirkungsvolle Zukunft attestiert wird. Derart moderne Instrumente, wie personal- und

imagebezogene Kundenbindungsinstrumente sowie die Bindung aufgrund einer verstärkten

Kundenintegration Kundenintegration, bieten erkennbare Ansatzpunkte gerade für die

Bankengruppe. Was die Messung der Erfolg der Kundenbindungsprogramme betrifft, benutzt PBR

sowohl direkte, als auch indirekte Kanäle. Ein Angestellte darf z.B. maximal drei Beschwerde

bekommen und die Kundenzufriedenheit ist jährich oder sechsmonatlich durch zufällige Umfrage

untersucht. Die von PBR benutzten Umfragen sind im Anhang zu finden.

3.2.5.1. Die Beratung der Kunden

Da die PBR ihre Kernkompetenzen in einfach verständlichen, klar strukturierten Produkten und

Prozessen sieht, trat bisher die Beratungskompetenz eher in den Hintergrund. Um dem

entgegenzuwirken und Kompetenz zu vermitteln, führt die PBR so genannte

Servicequalitätsprogramme durch, in denen dem Kunden wesentliche Aspekte der Beraterqualität

näher gebracht werden.

Die KBM-Initiative wird bei Piraeus von Anfang an intensiv vom Vorstand begleitet und

kommuniziert. Es wurden Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, deren Ergebnis zum Einen die

Forderung nach einer besseren Prozessunterstützung, zum Anderen bei einigen Angestellten eine

Zurückhaltung gegenüber neuen Medien ergab. Um dennoch eine große Mitarbeiterakzeptanz zu

47

Page 49: Licenta Kbm Pbr

erreichen, versteht die Piraeus Bank ihr Betreuungsunterstützungskonzept als ein System von

Anwendern für Anwender. Um den Kunden so gut wie möglich zu dienen, investiert Piraeus stark

in ihren Angestellten durch periodische Vorlesungen und Trainingprogramme. Jeder Andestellte

bekommt auch ein Handbuch („G3 - Politica privind relatia bancii cu clientii“), das alle

Instruktionen betreffend das Verhalten gegenüber die Bankenkunden umfasst. Einige von den

Hauptregeln dieses Handbuch sind: Beim Eintritt in die Bank bietet ein Angestellte seine Hilfe

jeder Kunde an und leitet ihn zu der Abteilung, die seine Bedürfnisse erlösen kann. Die Managers

der Filialen müssen immer verfügbar sein, mit einen Kunde zu treffen, wenn es der Fall ist. Die

sieben Kennwerte der Kundenbindungsstrategien von Piraeus sind: Verfügbarkeit,

Kommunikation, Reaktionsfähigkeit, Liebenswürdigkeit, Vertrauen, Image und Kompetenz.

3.2.5.2. Werbekampagne

Piraeus Bank Rumänien benutzt Rabattprogramme und Werbekampagne um neue Kunden zu

erwerben. In dem Zeitraum 19. November – 30. Dezember 2007 ist eine Weihnachtenkampagne für

KMU gelaufen, die jedem Firmakunden die Möhlichkeit beitete, bei einem Darlehen bei PBR auch

Gehälterkarten mit der Overdraftoption für ihre Angestellte zu bekommen.

Zwischen 24. März -31. August 2008 läuft die Werbekampagne „Sie gehen einkaufen und Sie

kommen mit einem Audi A4 zurück!“, ein Werbeprogramm für natürliche Personen, die eine

klassische Kreditkarte Piraeus-Visa wählen. Der Gesamtwert der Preise innerhalb dieser Förderung

ist von 38 451 Euro38 und die Teilnehmer haben die Möglichkeit des Gewinnens mittels einer

elektronischen Zeichnung. Die Preise sind 1 Audi A4, 10 Fernsehapparate LCD-Samsung und 30

Samsung-Handys39. „Wir haben diese Kampagne gestartet um die Bezahlungen per Kreditkarte zu

ermuntern. Dieser Art von Transaktionen hat in Rumänien im Vergleich mit den anderen

europäische Ländern ein niedriges Niveau und wir wollten eine deutliche und lustige Aussage

haben“ sagte über diese Kampagne Herr Catalin Parvu, Direktor Retail Banking und Operationen

Piraeus Bank Rumänien.

PBR hat mithilfe der Agentur DraftFCB eine andere Kampagne geführt, und zwar "Have a happy

ending credit". Diese Kampagne wollte die Vorteile der für persönliche Bedürfnisse Kreditlinie

bekanntmachen. Es ist die Rede von dem ersten Darlehen aus dem rumänischen Markt für welchen

die Bank die läufende Reduzierung der Zinssätze garantiert.

Eine andere PBR Kampagne konzentriert sich auf die Kredite für Wohnhäuser. Der gewählte

38 Quelle: Piraeus Bank Rumänien39 http://www.cardpiraeus.ro/?gclid=CI7Mg-_QrZMCFQkJuwod5Rllaw

48

Page 50: Licenta Kbm Pbr

Kommunikationskanal war eine Fernseherwerbung. Das promovierte Produkt ist einen Kredit in

Euro mit Zinssätze von 7.5% und eine Dauerperiode bis zu 30 Jahren. Die Neuigkeit war, dass

durch diesen Kredit man auch andere Hypothkenkredite von anderen Banken refinanzieren konnte.

Um 7 Jahren auf dem rumänischen Markt zu feiern hat Piraeus zwischen 7. April – 27 Mai 2006

eine stark auf den wichtigsten Fernsehenkanäle promovierte Kampakne gestartet. Die Hauptidee

war, dass bei der Eröffnun einer Deposit der Kunde täglich einen Preis in Wert von 1000 Lei

gewinnen konnte und am Ende der Periode eine Geldsumme 7 mal grösser als die, die vom Kunde

bei Piraeus deponiert wurde. Alle Spots sind auf dem Webseite der Bank zu finden.

3.2.5.3. Das Callcenter

Piraeus Bank stellt zur Verfügung der Interessenten eine Hotlinie, die non-stop erreichbar ist und

sehr aktiv bei der Produktberatung ist. Die Call Center der PBR wurde in den letzten 2 Jahren von

einem reinen Service Center zu einem vollwertigen Vertriebs- und Kundenbindungskanal

entwickelt. Dabei standen die permanente Erweiterung der Fallabschlusskompetenz sowie

Investitionen in Mitarbeiter und unterstützende Systeme im Vordergrund. Die Rolle der Callcenter

ist abhängig von der Strategie der Bank “Die Postbank ist als Multikanalbank positioniert und

bietet ihren Kunden kompetente Betreuung über alle Kanäle. Wir sind mit mehreren strategischen

Inititiativen dabei, Kompetenz und Qualität der Kundenbetreuung der Call Center weiter

auszubauen.” sagt Carmen Oprisescu, PBR Marketing Manager.

Die finanzielle Zeitschrift “Banii Nostri” hat am 29.10.2007 eine Studie betreffend die Callcenter

der rumänischen Banken veroeffentlicht. Gemäss dieser Analyse ist das Callcenter der PBR das

hilfreichste und kundenfreundlichste Bankcallcenter in Rumänien, mit einer maximalen

Punktzahl40.

3.2.5.4. Die Webseite

Das Internet ist zu einem entscheidendem und unverzichtbaren Medium geworden; es schafft

Verbindungen über den lokalen und regionalen Geschäftsbereich hinaus. Entscheider und Kunden

benutzen das Internet immer öfter zur Erstinformation. Banken, die im Internet nicht präsent sind,

»existieren« quasi nicht.

Die http://www.piraeusbank.ro/ Webseite umfasst alle notige Informationen über die Bank und ihre

Produkte und hat eine verständliche, optimale Benutzerführung (Usability), kurze Ladezeiten und

40 Laurentiu Popa: “Cum se comporta banca la telefon”, Banii Nostri, 29.10.2007

http://www.baniinostri.ro/analizecomentarii/index.php?ContentID=217

49

Page 51: Licenta Kbm Pbr

Suchmaschinenoptimierung und –Anmeldung. Es gibt auch ein Programm (das “Product

Selector”), das dem Kunden die Zinssätze, die Bankraten und die Kommissionen berechnen kann,

oder ob seinen Einkommen mit einen bestimmten Produkt kompatibel ist (das “Budget Planner”).

Im allgemeinen ist diese Webseite mittelmäßig, denn sie keine Informationen über die

Kommissionen der Kreditkarten, über die Aktionäre der Bank oder über andere Einzelheiten.

Ausser der schon erwähnten Kommunikationskanäle, verwendet Piraeus Bank auch verschiedene

Printmedien um mit den Kunden in Kontakt zu kommen: Kataloge, Prospekte, Imagebroschüren,

Geschäftsberichte, Handbücher, und technisch–wissenschaftliche Texte. Muster davon, sowie ein

Photo der Webseite kann man in den Anexen der Arbeit finden.

50

Page 52: Licenta Kbm Pbr

3.3. Schlussfolgerung

Die kleine Banken müssen in Rumänien sich in einem immer schwierigeren Wettbewerbsumfeld

neuen Herausforderungen stellen und ihren Fokus von Neukundenakquisition und

Produktorientierung hin zu Kundenmanagement anpassen. Ausgangspunkt ist dabei ein

umfassendes Kundenverständnis. Als eine jung auf dem rumänische Markt Bank, brauchte Piraeus

Kundenbindungsmanagement als ganzheitliche Geschäftsstrategie zu definieren, die nicht

„eingeführt“ wird, sondern in einem komplexen Umwandlungsprozess umgesetzt werden muss.

Darum war der Zweck dieser Beachlorarbeit die Kundenbindungsmassnahmen der Piraeus Bank

Rumänien zu untersuchen.

Wie schon im Kapitel 2.6. erwähnt, reagiren die rumänische Bankkunden mehr an die emotionale

Faktoren, wie z.B. Service und persönliche Ansprache und Anerkennung als an die rationale

(Punkteprogramme oder kleinere Zinssätze). Deshalb hat Piraeus eine Strategie entwickelt, die sich

sowohl auf die territoriale Expansion, als auch auf eine starke Kundenbindung und –zufriedenheit

basiert. Das in Kapitel 3.2.4.2. vorgestellte Studium und das stetige Wachsum der Marktenteil der

PBR haben gezeigt, dass die benutzte Kundenbindungsprogramme gut durchgeführt sind, obwohl

noch nicht total erfolgreich. Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Zugriffsmöglichkeit auf aktuelle

Informationen rund um das Vermögen, was über eine Online-Plattform realisiert werden kann.

Piraeus hat das anerkannteste Online-Bankingprodukt von dem rumänischen Markt und die

innovative Produkte sind auch ein Schwerpunkt der Kundenverbindung.

Kundenbindung kann nur hergestellt werden, wenn dem Kunden ein individuelles, auf seine

Bedürfnisse spezifisch gestaltetes Produktbündel angeboten wird. Der Fokus bei der Piraeus Bank

liegt darauf, attraktive Finanzlösungen für spezielle Lebenssituationen anzubieten, ohne

Zielgruppen nach Alter oder Nationalität einzugrenzen. Beispiel Baufinanzierung: Die Piraeus

Bank bietet innovative Tilgungsoptionen, die zur jeweiligen Lebenssituation des

Immobilienkäufers passen, wie etwa eine dreijährige Tilgungsaussetzung während der Elternzeit

oder eine Erhöhung der Sondertilgung bei Erbschaften.

Als Schlussfolgerung dieser Arbeit, auch wenn folgendes Sprichwort zugegebenermaßen

angestaubt klingt, steht eins außer Frage – „der Kunde ist und bleibt König“ und das wichtigste Gut

der Banken.

51

Page 53: Licenta Kbm Pbr

Abhänge

1. Abhang: Die Umfrage dei zur eigene Studie benutzt wurde

Frage 1 2 3 4 5 6 7

Wie zufrieden sind Sie mit der gesamten Leistung der Piaeus Bank?Ich möchte langfristig Kunde der Piraeus Bank Bleiben

Ich würde die Piraeus Bank an meine Freunde/ Bekannte weiter empfehlenWenn ich jetzt die Entscheidung neu treffen müsste, würde ich die Piraeus Bank wieder wählenIch pläne weitere Produkte/Services bei der Piraeus Bank in Anspruch zu nehmenWenn ich viele Millionen im Lotto gewinnen würde, würde ich den Teil, den ich anlegen möchte, bei der Piraeus Bank anlagenIch würde mich für die Piraeus Bank auch dann entscheiden, wenn die Produkte und Leistungen bei allen Banken gleich er wärenIch halte die Piraeus Bank für ein vertrauenswürdiges Unternehmen Ich fühle mich von der Piraeus Bank fair behandeltIch habe das Gefühl, dass die Piraeus Bank nicht nur an den Profit denktWenn die Piraeus Bank mir ein Angebot unterbreitet, vergleiche ich es nicht mit den Angeboten anderer BankenDie Piraeus Bank ist mir sympathischer als andere BankenIch hätte ein schlechtes Gewissen, die Geschäftsbeziehung zur Piraeus Bank aufzulösen, da sie sich stets um mich bemüht hatIch kann mich mit der Piraeus Bank mehr identifizieren als mit anderen BankenIch habe das Gefühl, dass der Kundenwunsch bei der Piraeus Bank im Mittelpunkt steht

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Page 54: Licenta Kbm Pbr

2. Abhang: Die Webseite der Piraeus Bank Rumänien

53

Page 55: Licenta Kbm Pbr

3. Abhang: Die territoriale Expansion des Filialennetzes des PBR in die wichtigsten Städte 2005-2007

54

Page 56: Licenta Kbm Pbr

4. Abgang: Die Fragen, die PBR benutzt um die Kundenzufriedenheit eigenen Kunden zu studieren

Intrebari pentru cercetarea clientilor

CD 1.1 Cand ati intrat in banca, ati fost indrumat in mod corect?a) Niciodatab) Rar

c) Desd) Intotdeauna

CD 1.2 Pana la rezolvarea problemei ati fost trimis catre si de la un birou la altul?CD 1.3 V-ati confruntat cu situatii in care personalul nu era prezent la birou sau ati asteptat un timp pana sa vina cineva la birou sa va rezolve problema?CD 2.1 Cand a trebuit sa efectuati operatiuni bancare, vi s-au pus imediat la dispozitie documentele necesare?CD 2.1 Cum apreciati calitatea documentelor?CD 3.1 Personalul PIRAEUS Bank Romania este pregatit sa va ajute atunci cand aveti nevoie sau cand solicitati acest lucru?CD 4.1 Considerati ca personalul ce detine pozitii de conducere este disponibil sa dicute problemele dvs?CD 4.2 Au fost cazuri cand persoana cu care trebuia sa va intalniti, angajat al PIRAEUS BANK, a intarziat? Va rog indicati, daca puteti si doriti, locatia persoanei de contactCCM 1.1 Au fost cazuri cand nu v-ati primit soldul? CCM 1.2 Au existat situatii in care nu ati fost informat cu privire la situatia actuala a creditului dvs?CCM 1.3 Cand ati solicitat, ati primit imediat informatia dorita?CCM 1.4 Informatiile v-au fost furnizate impreuna cu materiale de prezentare (brosuri, pliante)?CCM 1.5 Materialele informative sunt usor de gasit la PIRAEUS BANK ROMANIA?CCM 1.6 Materialele informative sunt disponibile?CCM 1.7 Cum apreciati calitatea materialelor informative?CVR 2 Informatia primita de la personalul bancii s-a dovedit a fi corecta, exacta si suficienta pentru a va lamuri cu privire la serviciile oferite de PIRAEUS BANK?CVR 1.1 Cat de des s-a intamplat sa asteptati mai mult de 7 minute pentru a ajunge la ghiseu si a discuta cu functionarul bancii?CVR 1.2 Cat de des ati petrecut mai mult de 5 minute pentru rezolvarea operatiunilor curente cu personalul bancii?CVR 1.3 Cat de des ati petrecut mai mult de 7 minute pentru rezolvarea unei cereri sau a unei probleme?CVR 2.1 Cand ati dorit sa vorbiti prin telefon cu un angajat al PIRAEUS BANK ROMANIA s-a intamplat sa asteptati mai mult de un minut pentru a obtine o linie libera?Daca doriti, indicati, va rog, sucursala respectivaCVR 2.2 Cand ati sunat la PIRAEUS BANK ROMANIA telefonul a sunat de mai mult de trei ori pana sa va raspunda cineva?Daca doriti, indicati, va rog, sucursala respectivaCVR 2.2 Cand ati telefonat la PIRAEUS BANK ROMANIA, s-a intamplat sa nu vi se raspunda?Daca doriti, indicati, va rog, sucursala banciiCA 1.1 In relatia cu dvs, personalul PIRAEUS BANK este politicos, amabil si de buna – credinta? CA 3.1 Cand ati telefonat la banca PIRAEUS, ati auzit cateodata: “ALO,… CE VRETI?” sau “ALO,… CE DORITI?” Daca doriti, precizati, va rog, sucursala

55

Page 57: Licenta Kbm Pbr

CA 3.2 S-a intamplat ca un angajat al bancii sa ma sune inapoi, atunci cand linia era ocupata sau persoana solicitata nu era disponibila?CCP 1.1 Ori de cate ori am solicitat sau a trebuit sa rezolv o problema / situatie, am primit explicatii, clarificari sau sfaturi din partea personalul bancii? RCP 1.2 Aceste clarificari s-au dovedit a fi corecte?RCP 1.3 Reclamatiile pe care le-am facut au fost rezolvate cu competenta de catre personalul bancii?

CI 3.1 Considerati ca timpul necesar pentru rezolvarea problemelor este: Pentru plati a) Complet nesatisfacatorb) Aproape nesatisfacatorc) Acceptabil

d) Aproape satisfacatore) Complet satisfacator

Pentru operatiuni financiarePentru creditePentru solutionarea reclamatiilorPentru rezolvarea altor chestiuni (cereri ocazionale)RI 1.1 Aspectul si infatisarea personalului sunt pe masura asteptarilor dvs?RI 2.1 Prezentarea facilitatilor este pe masura asteptarilor dvs?RI 3.1 Starea de curatenie este pe masura asteptarilor dvs?RI 5 RI 5.1 Confortul si atmosfera din interiorul bancii sunt pe masura asteptarilor dvs?RI 6.1 Conditiile de acces in interiorul bancii si facilitatile de parcare sunt pe masura asteptarilor dvs?RI 6.2 Conditiile de acces la ghiseuri sau la birouri sunt pe masura asteptarilor dvs?

Quellenverzeichnis

56

Page 58: Licenta Kbm Pbr

Bücher:

Max Benkendorf und Benjamin Janke: ‘”CRM in Banken”, Hamburger Universität für Wirtschaft

und Politik Hamburg, September 2004

Meffer Bruhn: “Beschwerdeverhalten und Zufriedenheit von Konsumenten”, 1981, S. 597-613.

Diller, H. Müller: “Lohnen sich Bonusprogramme? Eine Analyse auf Basis vov Paneldaten,

Marketing”, ZFP, 2006, S 135-146

Christian Homburg und Meffret Bruhn, „Handbuch Kundenbindungsmanagement. Strategien und

Instrumente für ein erfolgreiches CRM”, Hardcover, 2003, S 183

Heinrich Holland, Deutscher Direktmarketing-Verband, Christian Huldi, Holger Kuhfuß, Martin

Nitsche: “CRM im Direktmarketing”, 2001, Gabler Verlag. 

Masing, W.: “Kundenzufriedenheit”, eine Vorlessung im IWF der TU-Berlin, 2002

Jürgen Moormann, “Informationstechnologie in Banken”, Gabler Verlag 2004, S. 256

Stauss, B., Seidel, W.:“ Beschwerdemanagement: Kundenbeziehungen erfolgreich managen durch

Customer Care“, vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Carl Hanser Verlag, 2002

Vereins- und Westbank, Vortragsunterlagen anlässlich der Sommeruniversität,1997, Berlin, S. 1-27.

Dr. Georg Wübker (Simon - Kucher & Partners), “Kundenbindung durch CRM”, Juni 2001

Zimmer, K.: Kundenbindungsmanagement im Filialvertrieb. Umsetzung der „Impulse“

Zollondz, H.: “Lexicon Qualitätsmanagement”, München, Wien, 2001, S. 241

Zeitschriftenaufsätze:

Liviu Chiru si Razvan Voican: “Bancile mici urca agresiv in topul activelor la noua luni”, Ziarul

Financiar, 14.11.2007

Gabriele Folcut: “Sapte banci elene castiga de patru ori mai bine decat piata bancara locala”,

Standard Business, 27.05.2008

Guta Marius: “Piraeus Bank nu se sperie de concurenta”, Banii Nostri, Nr 283, 27.05.2008

Laurentiu Popa: “Cum se comporta banca la telefon”, Banii Nostri, 29.10.2007

Consuela Stegarescu: “Cum îşi aleg românii banca” din Evenimentul Zilei, 11.06.2008

Alice Taudor: “Topul creditelor de nevoi personale”, Revista Banii Nostri, 12.12.2007

Ioana Ursu: “Ce-i de facut intr-o lume nebuna”, Business Magazin, 10.06.2008

Andere Quelle:

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Registrul Institutiilor de Credit 28-05-2008

Web-Seiten:

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[ http://www.agora.ro/structura/Reviste/eWeek//nr.187,_25_iulie_2007/Studii/img/187Statistici1 ]

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[ http://www.banknews.ro/stire/

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[http://www.bnro.ro/Ro/Registre/InstitCredit/ban1_raport.html]

Banii Nostri – Finanzielle Zeitschrift

[http://www.baniinostri.ro/analizecomentarii/index.php?ContentID=217]

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[http:// www.comdirect.de : “Kunden-Motive2007”]

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[http://www.bankkundentypologie.de/index.php]

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[http:// www.iso9001.qmb.de ]

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Roland Berger Strategy Consultance

[http:// www. rolandberger .com : Roland Berger Strategy Consultants]

[http://www.rolandberger.at/pdf/roland_berger_kundenbindungsstudie.pdf]

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[ http://www.wall-street.ro/articol/International/40161/Piraeus-Bank-Profitul-net-va-depasi-600-

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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Münster

[http://www.wiwi.uni-muenster.de]

58

Page 60: Licenta Kbm Pbr

Eidesstattliche Erklärung

Ort und Datum Unterschrift

59