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Christine Grimme fördert Vech- taer Studierende. Josefine Melcher studierte Ger- manistik und Sachunterricht. Jan-Hendrik Stockmann enga- giert sich in der Hochschulpolitik. Ein Geben und Nehmen UniversitätVechta geht in zweite Runde des Deutschlandstipendiums „Kooperation leben und Wertschätzung zeigen“ Sie ist eine Pionierin für das Deutschlandstipendium an der Universität Vechta: Seit den An- fängen des Förderprogramms vor über einem Jahr ist Christine Grimme mit von der Partie. Ge- meinsam mit ihrem Mann Franz hat sie als eine der ersten ihre För- derung im Rahmen des Deutsch- landstipendiums zugesagt und gleich zwei Stipendien übernom- men. Das neue Förderprogramm bewertet sie als überaus positiv: „Die Idee, Förderungen durch die Politik und privates Engagement zu verknüpfen, finde ich sinn- voll“, bewertet Grimme. „Das Stu- dium hat sich durch die Bologna- Reform sehr verändert, den Stu- dierenden bleibt oft wenig Raum, neben dem Studium Zeit für wei- teres politisches oder soziales En- gagement zu finden. Ein Stipendi- um kann die Situation ändern und den zeitlichen Druck auf die Studierenden mindern. Das Deutschlandstipendium fördert gezielt solche Studierende, die ne- ben überdurchschnittlichen aka- demischen Leistungen eben dieses gesellschaftliche oder soziale En- gagement zeigen.“ Dabei solle der Fokus aber auch auf weiteren Kri- terien wie z.B. der persönlichen Situation der StipendiatInnen lie- gen. „Das Deutschlandstipendi- um verstehe ich dabei als Ergän- zung zu den Leistungen der Poli- tik, nicht als Ersatz“, stellt Christi- ne Grimme fest. „Das Oldenbur- ger Münsterland ist wirtschafts- stark und damit in der glückli- chen Lage, der Region einiges zu- rückgeben zu können. Unsere Studierenden sind verankert in der Region und bereichern das Leben vor Ort, nicht nur wirt- schaftlich, sondern auch kultu- rell. Für diese Bereicherung sind wir dankbar. Mit dem Deutsch- landstipendium kann eine Wert- schätzung zum Ausdruck ge- bracht werden. Wir müssen Ko- operationen dieser Art leben“, so Grimme. „Das Netzwerk zwi- schen den Firmen ist sehr gut, die Wege sind kurz. Dadurch lässt sich bei uns einiges bewe- gen und ich mache mir keine Sorgen, dass die Uni Vechta auch zum kommenden Wintersemes- ter alle 31 Stipendien vergeben kann. Die Menschen hier fühlen sich mit der Uni eng verbunden. Wenn das Deutschlandstipendi- um bei uns nicht funktioniert, wo dann?“ Zwischen Rollkunstlauf und Bachelorarbeit Josefine Melcher ist 25 Jahre alt, war bis vor Kurzem Leistungs- sportlerin im Rollkunstlauf und hat gerade ihr Studium an der Universität Vechta abgeschlos- sen. Nun erwartet sie den An- fang ihres Vorbereitungsdienstes als Grundschullehrerin. Durch das Stipendium konnte sie Stu- dium und Leistungssport besser miteinander vereinbaren und sich zwischendurch auch mal et- was mehr Ruhe gönnen. „Die Hemmschwelle für eine Be- werbung war recht gering“, er- zählt Melcher und berichtet, wie sie von dem Programm erfahren hat. „Die Universität hat umfas- send über das Deutschlandsti- pendium informiert. Da ich vor- her bereits ein Studienbeitrags- stipendium erhalten hatte, wuss- te ich ungefähr, was auf mich zukommt. Wobei das Motivati- onsschreiben und der Lebens- lauf nicht ganz einfach zu erstel- len waren.“ Für eine Bewerbung um das Stipendium müssen die Studierenden in einem Schrei- ben ihre Qualifikationen und ihr Engagement darlegen. Melcher hatte sowohl akademisch als auch ehrenamtlich herausragen- de Leistungen vorzuweisen. Fortsetzung Seite 2 Auf ein Wort Bewegung und Veränderung prägen auch in diesem Früh- jahr das Leben an unserer Universität. Lernen und Lehren, Forschung und Be- gegnung mit regionalen und internationalen Partnern be- stimmen die Arbeit. So entsteht ein neuer Lern- standort in der Nachbarstadt Lohne und an einer praxis- näheren und qualitätsverbes- sernden Reform der Lehr- amtsausbildung in Nieder- sachsen wird intensiv mit- gearbeitet. Über den Schwer- punkt Frühpädagogik werden wir Modellstandort und die Mathecoaches Mats und Minna stoßen auf großes Interesse bei regionalen Unternehmen. Mit Ägypten und Tansa- nia ver- bindet uns eine lebendi- ge Ko- operati- on. Zu- dem ist Vechta im Ju- biläums- jahr für Charles Dickens im Blick der internationalen Dickensforschung. Unsere Bibliothek wird 65 und wir wagen den Blick in die Zu- kunft, eine „Stadtbibliothek“ in und für die Stadt Vechta – ein ästhetisch-architekto- nisches Highlight – eine Zu- kunftsvision? Keine Vision ist die Ausschöpfung des Deutschlandstipendiums in 2012. Die Region steht auch in diesem Jahr zu ihrer Uni- versität – 31 Stipendien – ist doch kein Problem! Marianne Assenmacher Präsidentin der Universität Vechta Nr . 7 Mai 2012 UNIAKTUELL Ausgabe 1/2012 Zeitung der Universität Vechta

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Christine Grimme fördert Vech-taer Studierende.

Josefine Melcher studierte Ger-manistik und Sachunterricht.

Jan-Hendrik Stockmann enga-giert sich in der Hochschulpolitik.

Ein Geben und NehmenUniversität Vechta geht in zweite Runde des Deutschlandstipendiums„Kooperation leben undWertschätzung zeigen“

Sie ist eine Pionierin für dasDeutschlandstipendium an derUniversität Vechta: Seit den An-fängen des Förderprogramms vorüber einem Jahr ist ChristineGrimme mit von der Partie. Ge-meinsam mit ihrem Mann Franzhat sie als eine der ersten ihre För-derung im Rahmen des Deutsch-landstipendiums zugesagt undgleich zwei Stipendien übernom-men. Das neue Förderprogrammbewertet sie als überaus positiv:„Die Idee, Förderungen durch diePolitik und privates Engagementzu verknüpfen, finde ich sinn-voll“, bewertet Grimme. „Das Stu-dium hat sich durch die Bologna-Reform sehr verändert, den Stu-dierenden bleibt oft wenig Raum,neben dem Studium Zeit für wei-teres politisches oder soziales En-gagement zu finden. Ein Stipendi-um kann die Situation ändernund den zeitlichen Druck auf dieStudierenden mindern. DasDeutschlandstipendium fördertgezielt solche Studierende, die ne-ben überdurchschnittlichen aka-demischen Leistungen eben diesesgesellschaftliche oder soziale En-gagement zeigen.“ Dabei solle derFokus aber auch auf weiteren Kri-terien wie z.B. der persönlichenSituation der StipendiatInnen lie-

gen. „Das Deutschlandstipendi-um verstehe ich dabei als Ergän-zung zu den Leistungen der Poli-tik, nicht als Ersatz“, stellt Christi-ne Grimme fest. „Das Oldenbur-ger Münsterland ist wirtschafts-stark und damit in der glückli-chen Lage, der Region einiges zu-rückgeben zu können. UnsereStudierenden sind verankert inder Region und bereichern dasLeben vor Ort, nicht nur wirt-schaftlich, sondern auch kultu-rell. Für diese Bereicherung sindwir dankbar. Mit dem Deutsch-landstipendium kann eine Wert-schätzung zum Ausdruck ge-bracht werden. Wir müssen Ko-operationen dieser Art leben“, soGrimme. „Das Netzwerk zwi-schen den Firmen ist sehr gut,die Wege sind kurz. Dadurchlässt sich bei uns einiges bewe-gen und ich mache mir keineSorgen, dass die Uni Vechta auchzum kommenden Wintersemes-ter alle 31 Stipendien vergebenkann. Die Menschen hier fühlensich mit der Uni eng verbunden.Wenn das Deutschlandstipendi-um bei uns nicht funktioniert, wodann?“

Zwischen Rollkunstlaufund Bachelorarbeit

Josefine Melcher ist 25 Jahre alt,war bis vor Kurzem Leistungs-sportlerin im Rollkunstlauf undhat gerade ihr Studium an derUniversität Vechta abgeschlos-sen. Nun erwartet sie den An-fang ihres Vorbereitungsdienstesals Grundschullehrerin. Durchdas Stipendium konnte sie Stu-dium und Leistungssport bessermiteinander vereinbaren undsich zwischendurch auch mal et-was mehr Ruhe gönnen.„Die Hemmschwelle für eine Be-werbung war recht gering“, er-zählt Melcher und berichtet, wiesie von dem Programm erfahrenhat. „Die Universität hat umfas-send über das Deutschlandsti-pendium informiert. Da ich vor-her bereits ein Studienbeitrags-stipendium erhalten hatte, wuss-te ich ungefähr, was auf michzukommt. Wobei das Motivati-onsschreiben und der Lebens-lauf nicht ganz einfach zu erstel-len waren.“ Für eine Bewerbungum das Stipendium müssen dieStudierenden in einem Schrei-ben ihre Qualifikationen und ihrEngagement darlegen. Melcherhatte sowohl akademisch alsauch ehrenamtlich herausragen-de Leistungen vorzuweisen.

Fortsetzung Seite 2

Auf ein WortBewegung und Veränderungprägen auch in diesem Früh-jahr das Leben an unsererUniversität. Lernen undLehren, Forschung und Be-gegnung mit regionalen undinternationalen Partnern be-stimmen die Arbeit.So entsteht ein neuer Lern-standort in der NachbarstadtLohne und an einer praxis-näheren und qualitätsverbes-sernden Reform der Lehr-amtsausbildung in Nieder-sachsen wird intensiv mit-gearbeitet. Über den Schwer-punkt Frühpädagogik werdenwir Modellstandort und dieMathecoaches Mats undMinna stoßen auf großesInteresse bei regionalenUnternehmen. Mit Ägypten

undTansa-nia ver-bindetuns einelebendi-ge Ko-operati-on. Zu-dem istVechtaim Ju-biläums-jahr fürCharlesDickens

im Blick der internationalenDickensforschung. UnsereBibliothek wird 65 und wirwagen den Blick in die Zu-kunft, eine „Stadtbibliothek“in und für die Stadt Vechta –ein ästhetisch-architekto-nisches Highlight – eine Zu-kunftsvision? Keine Vision istdie Ausschöpfung desDeutschlandstipendiums in2012. Die Region steht auchin diesem Jahr zu ihrer Uni-versität – 31 Stipendien – istdoch kein Problem!

Marianne AssenmacherPräsidentin der Universität Vechta

Nr. 7 Mai 2012

UNIAKTUELLA u s g a b e 1 / 2 0 1 2

Z e i t u n g d e r U n i v e r s i t ä t V e c h t a

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Liebe OV, ich will nicht mehr

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2 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Spurensuche in der LandschaftNeubau eines Seminarhauses am Lernstandort KulturlandschaftIm Bachlauf waten, Bodenprofileziehen oder Gewässerproben neh-men – mit vielen spannenden An-geboten wartet der „LernstandortKulturlandschaft“ auf.Drei Jahre sind vergangen, seitHofinhaber Jürgen Göttke-Krog-mann mit der Idee an die Univer-sität Vechta herantrat, die Kultur-landschaft auf seinem Hof für Bil-dungsveranstaltungen zu nutzen.Er suchte dabei die Zusammenar-beit mit dem KompetenzzentrumRegionales Lernen am Institut fürStrukturforschung und Planungin agrarischen Intensivgebietenund den Bildungsträgern RUBA(Förderverein Regionale Umwelt-bildung Agrarwirtschaft e.V.) undAGRELA (ArbeitsgemeinschaftRegionales Lernen e.V.).Gemeinsam gelang es, im Rah-men eines Forschungs- und Ent-wicklungsprojektes die Potenzialedieses Ortes für das außerschuli-sche, handlungsorientierte Lernennutzbar zu machen. Geeignete

Lernmodule für unterschiedlicheAltersgruppen wurden entwickeltund getestet, verschiedene The-menfelder identifiziert und didak-tisch aufbereitet. Herausgekom-men sind drei Module: Die Plag-genesch-Kultur, die Entwicklung,die Pflege und das ökologischePotential naturnaher heimischerKulturlandschaften und ihrer Ele-mente sowie die externe Rinder-haltung zur Pflege von Weiden.Parallel wurde ein Netzwerk zur

Nutzung des Lernortes aufgebaut.Es umfasst neben RUBA undAGRELA Partnerschulen desLandkreises Vechta. Von ihnenwurde ein spezielles Modul für dieKlassen 9 und 10 des Haupt- undRealschulverbunds konzipiert, dasdie Entwicklung der heimischenKulturlandschaft vor dem Hinter-grund der ex- und intensivenLandwirtschaft thematisiert.Eine besondere Freude und einBeleg für die positive Entwicklung

ist die Förderung der Umnutzungvorhandener Bausubstanz aufdem Hof durch die Niedersächsi-sche Förderbank, die Stadt und dieBürgerstiftung Lohne. Durch dieBaumaßnahme werden verbesser-te Bedingungen für Bildungsver-anstaltungen geschaffen. Der Um-bau des ehemaligen Schweinestallshat im März begonnen und wirdzukünftig auch touristischenGruppen Unterkunftsmöglichkei-ten bieten. Thematische Führun-gen sind buchbar und auch für er-lebnis- und erfahrungsorientierteBildungsveranstaltungen gibt esoffene Hoftüren!Zu der positiven Entwicklung ha-ben mehrere Förderer und Netz-werkpartner beigetragen: Nieder-sächsische Bingo-Umweltstiftung,Oldenburgische Landschaft, Lan-dessparkasse zu Oldenburg undStiftung für Umwelt- und Natur-schutz Landkreis Vechta.Mehr Informationen: www.ruba-online.de

Förderquote voll ausgeschöpftGroße Unterstützung aus der RegionFortsetzung von Seite 1„An der Uni war ich als Tutorintätig und bin Mitglied einer For-schungsgruppe“, berichtet Mel-cher. „Parallel dazu leite ich inmeinem Heimatort die Nach-wuchsarbeit im Verein für Roll-kunstlauf.“ Ganz „nebenbei“ warMelcher auch noch selbst Leis-tungssportlerin: Im Rollkunst-lauf, bei dem ähnlich dem Eis-kunstlauf auf Rollschuhen Pro-gramme absolviert werden, wur-de sie 2010 Dritte bei den Deut-schen Meisterschaften. Fast zeit-gleich schrieb sie ihre Bachelorar-beit. „Das war schon stressig“, er-innert sich Melcher. „Vor allemdas ständige Pendeln.“ Die Sti-pendien, sagt sie, haben geholfen,die dadurch entstehenden Kostenaufzufangen. „Insgesamt hatte ichmehr Ruhe im Studium. Ich habemich auch bewusst entschieden,ein Semester länger zu studieren,um meine Masterarbeit zuschreiben. Ohne das Deutsch-landstipendium wäre die Ent-

scheidung nicht so leicht gefal-len.“

„Etwas sorgenfreier studieren“

Es gibt kaum ein Gremium derHochschulpolitik, in dem Jan-Hendrik Stockmann noch nichttätig war. „Hochschulpolitik isteinfach mein Steckenpferd“, soder 29-Jährige. Dieses Engage-ment hat ihn für das Stipendiumqualifiziert – unter anderem.Denn außerdem war Stockmannlange Zeit Jugendbetreuer und imVorstand des Tischtennisvereinsseiner Heimatstadt. „Die Arbeitmit Menschen macht mir einfachSpaß“, bringt es Stockmann aufeinen Nenner. Das war auch derGrund für seinen rasanten Rich-tungswechsel im Lebenslauf. „Zu-erst habe ich ein Studium der Ar-chäologie, Philosophie und Ge-schichte begonnen. Aber das warnicht das Richtige.“ Zu viel Theo-rie, zu wenig Praxis, zu wenig In-teraktion. Stockmann entschied

sich für eine Ausbildung zum So-zialassistenten. Ganz bewusst,denn anschließend wollte er So-ziale Arbeit studieren. „DerSchwerpunkt in Vechta, Devianz,interessiert mich besonders.“Mittlerweile studiert Stockmannim zweiten Mastersemester. Auchdas war eine bewusste Entschei-dung. „Ich kann mir vorstellen,nach dem Abschluss erst einmalan der Universität zu bleiben. Da-für braucht man Perspektiven inder Forschung, und die habe ichin Vechta.“Das Stipendium macht das Lebenfür Jan-Hendrik Stockmann defi-nitiv einfacher: „Ich habe mirmehr Bücher gekauft, seit ich dasStipendium bekomme. Außer-dem verzichte ich jetzt auf meinBafög, damit ich später nicht soviel zurückzahlen muss.“ DasDeutschlandstipendium hilft alsoüber das Studium hinaus. „Mitdem Stipendium kann ich ein-fach etwas sorgenfreier studierenund leben.“

Zum Stipendium

Das Deutschlandstipendiumist ein bundesweit ausge-rufenes Programm, das zi-vilgesellschaftliches Enga-gement und staatliche För-derung im Bildungssektor ver-knüpft. Monatlich werdenherausragende Studierendemit 300 Euro gefördert. DieHälfte der Fördersumme wirdvon privaten Förderern ge-tragen, die andere Hälfte vomBund. Seit dem Winterse-mester 2011/2012 werden ander Universität Vechta 15Studierende im Rahmen desProgramms gefördert. DieUniversität Vechta ist eine derwenigen Hochschulen, die ihreFörderquote komplett aus-geschöpft hat. Zum Winter-semester 2012/2013 können31 Stipendien vergebenwerden. Voraussetzung ist dieprivate Kofinanzierung.

Kontakt:Universität Vechta,Präsidium,Kerstin Rauch,[email protected]

Wie alt mag dieser Baum gewesen sein?

Menschen und KöpfeNeue Professorinnen und Professoren stellen sich vorProf. Dr. Jochen A. Bär besetztseit April 2012 die Professur fürGermanistische Sprachwissen-schaft am Institut für Geistes-und Kulturwissenschaften derUniversität Vechta. Zuvor warBär am Germanistischen Semi-nar der Universität Heidelbergsowie als Lehrstuhlvertreter anverschiedenen Universitäten tä-tig, unter anderem in Gießenund Aachen.Die Hauptarbeitsgebiete des neu-en Vechtaer Professors sind dietheoretische und empirische Se-mantik: Die Lehre von der Be-deutung sprachlicher Zeichen. Erforscht zur Sprachgeschichte desDeutschen, zu Sprachtheorie undSprachkritik in Geschichte undGegenwart. Korpus- und Dis-kurslinguistik sowie angewandteSprachwissenschaft ergänzen sei-ne Arbeitsschwerpunkte.

Nach seinem Studium der Deut-schen Philologie und Philoso-phie an der Universität Heidel-berg 1986 bis 1993 wurde Bärwissenschaftlicher Mitarbeiteram dortigen GermanistischenSeminar. Unter dem renommier-ten Sprachhistoriker Prof. Dr.Oskar Reichmann wirkt er andessen 13-bändigem Frühneu-hochdeutschem Wörterbuchund an einem Forschungsprojektzur Sprachtheorie in Barock undFrühaufklärung mit. 1998 pro-movierte Jochen Bär an der Uni-versität Heidelberg mit einer Ar-beit zum sprachtheoretischenund sprachphilosophischen Dis-kurs der deutschen Frühroman-tik. Die Arbeit wurde mit derBestnote „summa cum laude“und dem Ruprecht-Karls-Preisder Universität Heidelberg fürdie beste geisteswissenschaftlicheDissertation ausgezeichnet. ImAnschluss an die Promotionwechselte Bär zur Gesellschaftfür deutsche Sprache in Wiesba-den, wo er die Leitung der Doku-mentation zur deutschen Gegen-wartssprache und die Leitungdes Sprachberatungsdienstesübernahm. Zweimal in Folge be-treute er die Auswahl der „Wör-ter des Jahres“, zu denen er späterauch eine umfassende Doku-mentation herausgab. 2001 zoges ihn dann zurück an die Uni-versität Heidelberg, wo er sich2008 habilitierte.Aktuell arbeitet er an mehrerenDrittmittelprojekten. In Koope-ration mit dem Heidelberger Pro-fessor Jörg Riecke und der Her-zog-August-Bibliothek Wolfen-

büttel ist er mit einer Internet-Edition Hans Jacob Christoffelvon Grimmelshausens befasst,deren Ziel es ist, das Gesamtwerkdes bedeutendsten deutschen Ba-rock-Autors in historisch verläss-licher Form maschinenlesbar zupräsentieren. Seit langem seinHauptanliegen ist jedoch dasgroß angelegte Forschungspro-jekt „Zentralbegriffe der klas-sisch-romantischen „Kunstperi-ode“ (1760–1840). Wörterbuchzur Literatur- und Kunsttheorieder Goethezeit“, das über 66.000Texte mit insgesamt mehr als400.000 Druckseiten von 425 Au-torinnen und Autoren erschließt.In Vechta will Professor Bär inden nächsten Jahren unter an-derem einen Forschungs-schwerpunkt „Literaturlinguis-tik“ etablieren. Weitere Kern-punkte sollen in den BereichenSprachgeschichte des Deut-schen, linguistische Sprachkri-tik und Korpuslinguistik/Dis-kurslinguistik liegen. Ebensoplant er die Einrichtung einerArbeitsstelle für Sprachauskunftund Sprachberatung, die der in-teressierten Öffentlichkeit alsAnsprechpartner für alle Fragenrund um die deutsche Sprache –beispielsweise zur Rechtschrei-bung, zur Grammatik oder zurWortherkunft – zur Verfügungsteht.

Prof. Dr. Kathrin Dedering hatseit November 2011 die Professurfür Schulpädagogik am Institutfür Soziale Arbeit, Bildungs- undSportwissenschaften an der Uni-versität Vechta inne. Mit ihrerprimären Ausrichtung auf empi-rische Schulforschung entsprichtsie exakt dem Schwerpunkt derseit langem vakanten Stelle. De-dering kommt von der Universi-tät Bielefeld nach Vechta.Kathrin Dedering hat an denUniversitäten Münster, York(England) und Bielefeld Erzie-hungswissenschaft sowie die Fä-cher Deutsch und Pädagogikstudiert und 2001 den Abschlussder Diplom-Pädagogin erhalten.An der Fakultät für Erziehungs-wissenschaften der UniversitätBielefeld promovierte Dederingmit ihrer Arbeit „Schulnetzwer-ke als Instrumente der Quali-

tätsentwicklung – Das Interna-tionale Netzwerk InnovativerSchulsysteme (INIS) der Bertels-mann Stiftung als Beispiel.“ Ander gleichen Fakultät hat sichDedering mit der Schrift „Steue-rung und Schulentwicklung.Theoretische Ansätze und empi-rische Forschung“ kumulativhabilitiert (2012) und damit dieLehrbefugnis in Erziehungswis-senschaft mit dem SchwerpunktSchulpädagogik erhalten.Neben ihrer Arbeit in Bielefeldwar Dedering am Institut fürSchulentwicklungsforschung derTechnischen Universität Dort-mund und dem Deutschen In-stitut für Internationale Pädago-gische Forschung (DIPF) Berlintätig.Aktuell forscht Dedering in zweigroßen Projekten: Gemeinsammit dem Bielefelder KollegenProf. Dr. Klaus-Jürgen Tillmannuntersucht sie im Drittmittel-projekt „Wie beraten die Bera-ter? Externe Berater als Akteureder Schulentwicklung“, wie ex-

terne Berater Schulen beeinflus-sen. Das Projekt wird gefördertvon der Deutschen Forschungs-gemeinschaft. In Vechta angesie-delt ist das Projekt „Externe Eva-luation/Schulinspektion undschulische Qualitätsentwick-lung“, dessen Leitung Dederinghat.Für ihre wissenschaftliche Leis-tung wurde Kathrin Dederingim Jahre 2010 mit dem Förder-preis der Deutschen Gesellschaftfür Erziehungswissenschaft(DGfE) ausgezeichnet.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 15

Prof. Dr. Jochen A. Bär

Prof. Dr. Kathrin Dedering

ImpressumHerausgeber:Die Präsidentinder Universität Vechta

Kontakt Universität Vechta:PressestelleDriverstraße 2249377 VechtaTel.: 04441/[email protected]

Redaktion:Katharina Genn-BlümleinSabrina Daubenspeck

Layout:Oldenburgische Volkszeitung

Druck und Anzeigen:Oldenburgische Volkszeitung

Fotos:Universität VechtaLars KrügerFoto HölzenKompetenzzentrumRegionales LernenKathrin DederingGrimme Landmaschinen-fabrik GmbH & Co. KGFerdinand KokengeGabriele Grieshop/Christine KaiserLucia LicherMartin Winter

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Reform in der LehramtsausbildungVizepräsidentin Dr. Marion Rieken zur Reform „GHR 300“ - Änderungen im StudienverlaufFür die LehramtsbildungGrund-/Haupt-/Realschule(GHR) hat die Universität Vechta– gemeinsam mit anderen nie-dersächsischen Universitäten –seit der Einführung der Bache-lor- und Masterstrukturen lan-despolitisch das Ziel verfolgt, dendamals neu eingeführten zweise-mestrigen Master of Educationauf vier Semester auszuweiten.Eindeutige qualitative Vorstel-lungen sollen damit umgesetztwerden. Zwei Entscheidungenhaben in der Vergangenheit denWeg für die Zielerreichung geeb-net: eine Entscheidung der Kul-tusministerkonferenz – nach die-ser darf ein Mastergrad aus-schließlich nach einem fünfjähri-gen Gesamtstudium mit dem Er-reichen von 300 Leistungspunk-ten (creditpoints) verliehen wer-den – sowie eine Entschließungdes niedersächsischen Landtagsim Oktober 2009. Diese Ent-schließung bittet die Landesre-gierung u. a. eine fünfjährigeuniversitäre Ausbildung (Bache-lor 180 LP / Master 120 LP) fürdie Lehrämter GHR unter Be-rücksichtigung besonderer Re-formziele zu konzipieren. Einsolches Konzept wurde im Ver-lauf des Jahres 2010 unter Feder-führung des NiedersächsischenVerbundes zur Lehrerbildungentwickelt – es trägt im Titel dieAbkürzung „GHR 300“; die Lan-desregierung hat schließlich imAugust 2011 den Auftrag zurUmsetzung der Reform gegeben.Seither wird in allen niedersäch-sischen Universitäten, die an derGHR-Ausbildung beteiligt sind,dieser Reformprozess intensivvorangetrieben, denn bereitszum Studienjahr 2013/14 werdendie neuen viersemestrigen Mas-terstudiengänge eingeführt. Zu-vor ist das Akkreditierungsver-fahren für unsere StudiengängeBachelor Combined Studies so-wie Master of Edcuation erfolg-reich zu meistern. Weil die Uni-versität Vechta eine der erstenUniversitäten im Lande bei derUmstellung auf die Bachelor-und Masterstrukturen war, gehtsie auch im jetzigen Akkreditie-rungsverfahren voran. So ist derReformprozess für unsere Uni-versität – wie auch für die ande-

ren – von großer Komplexitätund insbesondere für die UniVechta von einem hohen Zeit-druck gekennzeichnet. Der Re-formprozess zieht sich durch na-hezu alle Institute, Fächer undOrganisationseinheiten unsererUniversität; Sondertermine derGremien sind notwendig, um al-le Schritte auch formal abzusi-chern. Für die gesamtuniversitä-

re Konzeptentwicklung sind ver-schiedene Arbeitsgruppen maß-geblich: übergeordnet die Ar-beitsgruppe GHR 300, Teilar-beitsgruppen zu Schwerpunktenwie zum Beispiel Praxisphase,Projektband, Optional- (zukünf-tig Profilierungsbereich). In Eck-punktepapieren sind dabei wich-tige Reformelemente der Univer-sität Vechta abgesichert; diesewerden laufend fortgeschrieben.Insgesamt kann aus meiner Sichtfestgestellt werden, dass der Re-formprozess an unserer Univer-sität sehr konstruktiv – durchausauch in manchen kontroversenAspekten – engagiert voran-schreitet. In unterschiedlichsteninhaltlichen Zusammenhängenund personellen Zusammenset-zungen wird dabei um Merkmalezur Entwicklung der Qualität inLehre und Studium „gerungen“.Nur ein Wunsch wird in demProzess nicht erfüllt: mehr Zeitzu haben für die Planungen undden Austausch.Es ist immer ein gewagtes Unter-

fangen, komplexe Sachverhaltemit wenigen Worten bzw. Stich-worten zu skizzieren. Aus diesemGrund verweise ich auf die Infor-mationen online: www.uni-vech-ta/studium/ghr-300.Schließlich sei im Zusammen-hang mit der „GHR-300-Re-form“ noch auf zwei aktuelleEntwicklungen an unserer Uni-versität hingewiesen: Zeitlichverbunden mit der Reform wur-den an der Universität Vechtazwei bedeutsame Maßnahmender Hochschulentwicklungspla-nung und der Zielvereinbarungmit dem Land umgesetzt: dieEinrichtung des Zentrums fürLehrerinnen- und Lehrerbildungsowie die Übernahme der Zu-ständigkeit für die regionale Leh-rerinnen- und Lehrerbildung mitder Zuweisung eines entspre-chenden Kompetenzzentrums inPartnerschaft mit den Erwachse-nenbildungseinrichtungen Lud-wig-Windthorst-Haus Lingensowie der Historisch-Ökologi-schen Bildungsstätte Papenburg.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 3

Dr. Marion Rieken

(+ Bachelor Combined Studies 180 cp insges. 300 cp)statt bisher zweisemestrigem MEd = 60 cp (+ BA CS 180 cp insges. 240 cp)

ca. 5 Monate Praktikum in der Schule + Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung durch Universität und Stu-dienseminare (Verknüpfung von erster und zweiter Phase der Lehramtsausbildung) sowie Begleitung in der Schule durch Mentorinnen und Mentoren

Forschendes Lernen, um die Praxiserfahrungen in den wissenschaftlichen Kontext der Universität rückzukoppeln

zur institutionalisierten Zusammenarbeit der an der Lehre-rinnen- und Lehrerbildung beteiligten Akteure: Universität, Schulen, Studienseminare

Neue lehramtsspezifi sche Differenzierung (unter Einbezug der neuen Schulform Oberschule in die Haupt- und Real-schulausbildung) statt bisher GH / R

Intensiver und zielorientierter Praxisbezug im Studium Kontinuierliche Eignungsabklärung Besserer Übergang in den Vorbereitungsdienst und systematischer Kompetenz-

aufbau über die 1. und 2. Phase Forschungsorientierung

„GHR 300“

Reformziele

Ausgewählte

Reform-

merkmale

Viersemestriger MEd 120 cpBA + MEd 300 cp

Praxisphase

Projektband

Regionalnetze

Lehrämter G / HR bzw. O

Grafi k: Michael Jäger

Austausch zwischen Mwanza und VechtaDie Partnerschaft der Universität Vechta und der St. Augustine University, Tansania2008 schlossen die UniversitätVechta und die St. Augustine Uni-versity of Tanzania einen Koope-rationsvertrag. Seitdem bestehtzwischen den beiden Hochschu-len ein lebendiger Austausch: Stu-dierende, Lehrende und Mitarbei-ter der Verwaltung reisen regel-mäßig zu Gastaufenthalten nachMwanza am Viktoriasee und nachVechta im Oldenburger Münster-land. Im Doktorandenprogrammpromovieren Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler ausMwanza in Vechta. GemeinsameForschungsprojekte und DIES,ein Programm auf Verwaltungs-ebene, komplettieren die Aktivi-täten.

Zum Gastaufenthalt auf einenanderen Kontinent

Studierende, Doktoranden, Leh-rende: Der Austausch zwischender Universität Vechta und derSt. Augustine University steht al-

len Statusgruppen offen. Das in-haltliche Spektrum ist dabeibreit gefächert. Seit 2010 kom-men tansanische Promovierendeaus den Bereichen Geographie,Mathematik, Anglistik, Soziolo-gie, Gerontologie, Erziehungs-wissenschaften und Soziale Ar-beit für Forschungsaufenthaltenach Vechta. Im Rahmen diesesvom Land Niedersachsen geför-derten Projekts reisten auchLehrende der Gerontologie zuLehr- und Forschungszweckennach Mwanza.

Auch der Vechtaer Vizepräsidentfür Forschung und Nachwuchs-förderung, Prof. Dr. MartinWinter, stattete der Partneruni-versität einen Besuch ab. Bei sei-nem Besuch wurden weiterekonkrete Maßnahmen zur För-derung des wissenschaftlichen

Nachwuchses beschlossen.Gleichzeitig nutzte er den Auf-enthalt, um mit seiner Dokto-randin Sister Deusdedita Lutegoihre Dissertation im Bereich derMathematik-Didaktik zu be-sprechen. Sister Lutego gehörtezu den ersten vier Doktoranden,die zu einem Forschungsaufent-halt nach Vechta kamen. Siewird im Sommer erneut dieUniversität Vechta besuchen, umdie empirischen Ergebnisse ihrerForschungsarbeiten auszuwer-ten. Auch Vechtaer Studierende

und Doktoranden haben diePartnerschaft nach Ostafrika ge-nutzt und verbrachten Gastauf-enthalte in Mwanza.

Nachwuchsförderung konkret:Das Projekt InSPiRE

Ein neuer Bestandteil der Koope-ration zwischen der St. AugustineUniversity und der UniversitätVechta ist das vom DAAD geför-derte Projekt InSPiRE – „Initiati-on of Structured PostgraduateProgrammes in Research Me-thods Education – A German-Tanzanian Partnership in the So-cial Sciences.“ Das Projekt, das imJanuar 2012 startete, zielt darauf,in einem strukturierten Promoti-onsprogramm speziell für die So-zialwissenschaften den wissen-schaftlichen Nachwuchs auszubil-den und gezielt zu fördern. Ge-meinsam werden Curricula fürpromotionsbegleitende Lehreentwickelt, Promotionsvorhabendiskutiert und Weiterbildungenfür Lehrende organsiert. Pro Jahrsind durchschnittlich zwei Gast-aufenthalte oder Workshops anjedem Standort geplant. Dadurchsoll langfristig die Betreuungssi-tuation der Promovierenden unddas Methodenwissen der Beteilig-ten verbessert werden, das als Ba-sis für gemeinsame Forschungs-projekte dienen kann.

„Qualität im Studierendenser-vice“

Wie verbessert man die Service-qualität bei Zulassungen oder in

der Prüfungsverwaltung? Wiekann man Abläufe schlanker ge-stalten? Das sind zwei der Fra-gen, die im vierjährigen Projekt„Qualitätsmanagement im Stu-dierendenservice“ zwischen derUniversität Vechta und der St.Augustine University bearbeitetwerden. Der Austausch auf Ver-waltungsebene wird seit 2010vom Deutschen AkademischenAustauschdienst im Rahmen desProgramms DIES – „Dialogueon Innovative Higher EduationStrategies“ – gefördert.Insgesamt zehn Workshops,Hospitationen und Konferenzensind in der Zeit der Zusammen-arbeit geplant. Zum Kick Off-Workshop im November 2010 inVechta reiste eine hochrangigeDelegation aus Tansania an: DerUniversitätspräsident Rev. Dr.Charles Kitima und sein damali-ger Vizepräsident für Verwal-tung und Finanzen, AnthonyKondela, folgten Vorträgen überdas Qualitätsmanagement ander Universität Vechta oder dieFolgen des Bologna-Prozessesfür die Organisation deutscherUniversitäten.Im März 2011 wurde in einemWorkshop in Mwanza das The-ma Organisationsentwicklungund Prozessmanagement bear-beitet. Ein weiterer Workshopfolgte im März 2012, dieses Malerweitert um die Dimension In-ternationalität. Mittlerweile ha-ben auch die ersten Hospitati-onsbesuche tansanischer Kolle-ginnen und Kollegen in Vechtastattgefunden.

14 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Prof. Dr. Martin Winter bei seinem Aufenthalt in Mwanza.

Promovierende der St. Augustine University bei einem Workshop in Vechta mit Nele Marie Tanschus,Prof. Dr. Harald Künemund, Dr. Claudia Vogel und Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla.

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„Willkommen“ - Das Ahlan-ProjektAustauschprogramm zwischen der Universität Vechta und der Al Azhar Universität KairoDie Universität Vechta ist inter-national: Partnerschaften zuUniversitäten in Europa undweltweit sowie Austauschpro-gramme in der Wissenschaft undim Dienstleistungsbereich – derKulturdialog wird in Vechta aufallen Ebenen gelebt.Ein junges Programm ist diePartnerschaft zur Al Azhar Uni-versität Kairo. Im Ahlan-Projekt– arabisch für willkommen –tauschen sich Universitätsange-hörige aus dem kulturwissen-schaftlichen Bereich aus. Seit2011 wird es durch den Deut-schen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) vollfinanziert.Der Kontakt entstand 2008durch das Engagement der Vech-taer Germanistin Dr. Lucia Li-cher und ihres Kairoer KollegenDr. Mohyel-Din Badr.In einem Kooperationsvertragsetzten die Partneruniversitäten

2010 ihre Ziele fest: Zusammen-arbeit in den Kulturwissenschaf-ten, Durchführung gemeinsamerForschungsprojekte und dienachhaltige Förderung des wis-senschaftlichen Nachwuchses so-wie der Studierendenmobilität.Außerdem wurde beschlossen, ingemeinsamer Beratung die Ko-operation kulturwissenschaftli-

cher Studiengänge zu entwi-ckeln. Dieser Projektteil ist über-aus erfolgreich: An der Universi-tät Vechta wurde im letzten Jahrder Master „Kultureller Wandel“eingerichtet. Die Al Azhar Uni-versität wird im kommendenWinter den Master „Kulturwis-senschaftliche Studien“ – der aufDeutsch gelehrt wird – starten.

Zum Ahlan-Projekt gehören ver-schiedene Bausteine wie die Kul-turwissenschaftliche Sommer-schule. Drei Wochen lang besu-chen internationale Studierendekulturwissenschaftliche Vorle-sungen über das Leben inDeutschland, vom ökonomi-schen, politischen, Bildungs- undSozialsystem bis zur Gegenwarts-literatur und Landwirtschaft. Ei-ne Einführung in den Kulturdia-log, Sprachkurse, Exkursionenund Ausflüge ergänzen das Pro-gramm. Studienreisen werdenjährlich veranstaltet. LängereAufenthalte sind im Rahmen vonGastsemestern möglich. In Kon-ferenzwochen wird die gemeinsa-me Arbeit an der Kooperationder Masterstudiengänge fortge-setzt. Im Herbst reisen VechtaerLehrende zur Eröffnungsfeier desMasters in Kairo – Insha`allah, soGott will.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 13

Initiatoren des Projekts: Dr. Lucia Licher und Dr. Mohyel-Din Badr.

Renommierte US-Forscherin zu BesuchProf. Mary Cavanaugh in Vechta - Kooperation vorangetriebenEin eigentlich unschönes Themaeint zwei Forscherinnen aus NewYork und Vechta: Beide beschäf-tigen sich mit Gewalt in Partner-schaften. Prof. Mary Cavanaughwar im April nach Vechta ge-kommen und nahm am Fachtag„Partnergewalt: Befunde, Folgenund Ansätze“ teil. Als Gastgebe-rin eingeladen hatte sie Prof. Dr.Yvette Völschow, Sozial- und Er-ziehungswissenschaftlerin an derUniversität Vechta.Mary Cavanaugh gilt als eine derrenommiertesten amerikani-schen Forscherinnen auf demGebiet der Partnergewalt. Sie istals Familien- und Lehrtherapeu-tin sowie Professorin an derUniversity of California Berkeleyund der Hunter School for Soci-al Work in New York tätig. Denersten Kontakt gab es bereits2009. „Schnell war klar, dass sichunsere Forschungsinteressen

stark überschneiden“, berichtetVölschow. „Wir forschen beidezu kriminologischen Themenund zu Familie, pflegen Koope-rationen mit Polizei und Justizund befassen uns mit Supervisi-on und Coaching.“ Beste Vo-raussetzungen also für eine Ko-operation.

Die erste Zusammenarbeit er-folgte bereits im Rahmen desFachtags, bei dem Cavanaugh inWorkshops einen von ihr entwi-ckelten Ansatz zur Präventionvon Partnergewalt vorstellte. Ge-meinsam reisten die Forscherin-nen zum 17. Deutschen Präven-tionstag in München und stellten

dort ihre Ergebnisse vor. Dochdabei soll es nicht bleiben: Mitdem Projekt „Partnergewalt undPrävention: Untersucht und kar-tiert in ländlich-geprägten Räu-men“, das Völschow gemeinsammit Prof. Dr. Winfried Schröderaus der Vechtaer Landschafts-ökologie leitet, eröffnet sich nuneine erste projektbezogene Zu-sammenarbeit. „Das ist auch fürdie amerikanische Forschung einneuer Aspekt, bei dem wir bereitsGemeinsamkeiten und Unter-schiede ausgemacht haben“, soCavanaugh. Völschow sieht inder Kooperation eine große Be-reicherung: „Gerade was die Be-reitstellung statistischer Datenbetrifft, ist uns die angelsächsi-sche Forschung meilenweit vo-raus.“ Nicht zuletzt soll im Rah-men der Kooperation auch einStudierendenaustausch angeregtwerden.

4 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Prof. Mary Cavanaugh arbeitete bei ihrem Besuch in Vechta gemein-sam mit Prof. Dr. Yvette Völschow zum Thema Partnergewalt.

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Mit Minna und Mats Mathematik entdeckenUniversität Vechta beschreitet in der Mathematikdidaktik neue Wege„Minna“ und „Mats“ sind dieneuen Coaches in der Mathema-tik. „Minna“ steht für „Mathe inder Natur“ und ist eine Figur, dieim Rahmen des vom Niedersäch-sischen Institut für FrühkindlicheBildung und Entwicklung (nifbe)Regionalnetzwerk Südwest e.V.geförderten Projektes „Draußenspielend lernen – Zugänge zumathematischen Phänomenen“entstanden ist. „Mats“ steht für„Mathe im Spiel“ und wurde imRahmen des von der UniversitätVechta geförderten Projektes„Mathematik zum Mitmachen“entwickelt (Idee: Dr. GabrieleGrieshop – Illustration: ChristineKaiser). Zusammen verkörpernsie zwei neue mathematik-didak-tische Fortbildungskonzepte fürpädagogische Fachkräfte aus demElementar- und Primarstufenbe-reich – mit gemeinsamem Ziel:Erstens den Blick durch die Ma-

thebrille zu schärfen und zwei-tens das mathematische Potentialvon Spielmaterialien drinnenund draußen zu entdecken.Zusammen mit Minna möchtendie Mathematiker Prof. Dr. MartinWinter und Dr. Gabriele Gries-hop aufzeigen, welche Schätze derBildungsraum „Draußen“ an na-türlichen Lernsituationen bietet.

Der Fokus liegt dabei auf(Frei-)Spielsituationen. So wirdMinna beim Weitsprung imSand, Bauen von Sandburgenund anderen Situationen beob-achtet. Oftmals wird erst mit demzweiten Blick das mathematischePotenzial entdeckt. Ziel ist es, dasspielerische Handeln von Kin-dern durch geeignete aktivieren-

de Fragen oder Impulse behut-sam in eine mathematische Rich-tung zu lenken – ohne dabei denSpaß zu verlieren. Mats soll neu-gierig machen auf mathemati-sche Spiele(reien), die zentraleIdeen der Mathematik verkör-pern. Die Schwerpunkte liegenauf der Förderung der Kompe-tenzen aus den Bereichen „Raumund Form“, „Muster und Struk-turen“ und „Größen und Mes-sen“. Pädagogische Fachkräftekönnen zusammen mit ihrenKindern die „MatheWerkstatt“besuchen. Aus der Mathe-Brillekönnen sie die Kinder in der Aus-einandersetzung mit den Spiel-materialien ganz bewusst beob-achten und bekommen Anhalts-punkte, den Materialbestand inder eigenen Einrichtung einzu-schätzen und Ideen, das vorhan-dene Spielrepertoire sinnstiftendeinzusetzen.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 5

Von Demenztests und geistiger LeistungAngebote im „Center für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention - CeNDI“Auch das Gehirn altert! Typi-scherweise klagen ältere Men-schen über Gedächtnisprobleme,häufig lässt die Fähigkeit nach,mehrere Dinge gleichzeitig imBlick zu behalten. Manche habenAngst, an einer Demenz zu er-kranken. Eine aktuelle Frage ist,inwieweit man durch kognitivesTraining die geistige Leistungsfä-higkeit im Alter erhalten bzw. ei-nem Abbau oder Demenz vor-beugen kann und inwieweit sichdie Leistungen bei Menschen mitkognitiven Störungen steigernoder stabilisieren lassen.Um für genau solche Fragestel-lungen die Expertise, die Instru-mentarien und die Räumlichkei-ten bereit zu stellen, öffnete 2010das „Center für neuropsychologi-sche Diagnostik und Intervention– CeNDI“ unter der Leitung vonProf. Dr. Elke Kalbe, Professorinfür Psychologische Gerontologie,

an der Universität Vechta. Es ent-hält eine umfangreiche Testothekmit neuropsychologischen In-strumenten, die die kognitiveLeistungsfähigkeit, Gedächtnis,Aufmerksamkeit, Sprache, dieStimmung und andere Domänenobjektiv erfassen können. Darü-ber hinaus beinhaltet das CeNDI

verschiedene Programme zumkognitiven Training. Auch rele-vante Literatur zum Thema Neu-ropsychologie im Alter, Neuro-wissenschaften und Testpsycho-logie ist vorhanden.Das CeNDI dient sowohl derLehre als auch der Wissenschaft.Studierende der Universität kön-

nen Kenntnisse über wichtigeneuropsychologische Testinstru-mente sowie kognitive Trainingserwerben und diese im Rahmenvon Seminaren sowie in Eigenini-tiative anschauen, ausprobierenund für ihre Abschlussarbeitenverwenden. Hierzu ist eine Test-ausleihe – übrigens auch für Ex-terne – möglich.Für weitere Studien sucht dasCeNDI-Team fortlaufend interes-sierte Teilnehmer über 50 Jahren.Es geht um die Entwicklung neu-er Screeningverfahren zur Erfas-sung kognitiver Störungen im Al-ter oder um die Weiterentwick-lung bestehender Tests. Auchwerden im CeNDI neuropsycho-logische Trainingsprogrammehinsichtlich ihrer Effektivität un-tersucht. Interessierte sind herz-lich willkommen!Weitere Informationen:www.uni-vechta.de/cendi

12 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

CeNDI-Mitarbeiterin Johanna Henschel (r.) testet eine Probandin.

VECHTA:Kultur hinter GitternDas dürfen Sie nicht verpassen!VECHTA: Kultur hinter Gittern

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Die Universitätsbibliothek ist auch Stadtbibliothek: Externe wie Universitätsangehörige können das Angebot nutzen.

Bibliothek im Wandel65 Jahre Bibliothek Vechta: Vom Zettelkasten zur hybriden Bibliothek2012 müsste man Geburtstagfeiern in der Universitätsbiblio-thek Vechta. Und zwar gleichdoppelt: Seit 1947 besteht dieBibliothek in ihrer heutigenForm. 65 Jahre alt würde sie indiesem Jahr. Wobei das nicht soeinfach zu rechnen ist: Um-strukturierungen und neue Or-ganisationsformen setzten dieZeitrechnungen immer wiederauf Null. Auf jeden Fall feiernkann der Direktor der Biblio-thek, Dr. Gunter Geduldig: Erwird im Juni 65 Jahre alt. VieleVeränderungen in Vechta hat eraktiv miterlebt.

Herr Dr. Geduldig, Sie sind seit1978 in Vechta Bibliotheksdirek-tor. Stammen Sie von hier?

Nein, gebürtig komme ich ausAachen. Vechta habe ich kennenund lieben gelernt und fühlemich nach fast 35 Jahren in der„Provinz“ sehr wohl. Nach mei-nem Studium und der anschlie-ßenden Promotion schloss ich1978 die Ausbildung zum wis-senschaftlichen Bibliothekar ab.Das war eine Zeit, in der vieleUniversitäten gebaut und ausge-baut wurden. So wurde in Vech-ta die Stelle des Bibliothekslei-ters neu besetzt – meine Chan-ce. Den Weggang aus Aachenhabe ich nie bereut.

In der Zeit Ihrer Tätigkeit hierhat sich viel getan. Was warenfür Sie die dramatischsten Verän-derungen?

1983 ist die Bibliothek in ihr ei-genes Gebäude mit Verwaltung,Lesebereich, Magazin und tech-nischen Abteilungen gezogen.Am dramatischsten war aber si-cherlich die Umrüstung aufEDV-gestützte Verwaltung undOrganisation. Das können sichdie Studierenden heute garnicht mehr vorstellen, eine Bi-bliothek ohne Computer undInternet. Damals gab es Zettel-kästen, in denen der Biblio-theksbestand – der Katalog – al-phabetisch oder systematischnach Themengebieten sortiertwar. Heute ist das alles digitali-siert in unserem OPAC (OnlinePublic Access Catalogue), denman auch von zu Hause aufru-fen kann.Die Digitalisierung hat auch beider Vernetzung der Bibliothe-ken geholfen, zum Beispiel inder Fernleihe. Wir können unsnun viel besser austauschen und

abgleichen, welches Buch wozur Verfügung steht. Hinzukommt das Internet: MiteBooks und eJournals stehenPublikationen online bereit. Daserleichtert den Zugang geogra-phisch und erhöht die Zahl derNutzer. Wir nennen das „hybri-de Bibliothek“. Auch der Cha-rakter der Bibliothek hat sichverändert. Mit der Ausrichtungund dem Studienangebot musssich auch der Katalog ändern.Zusätzlich wird die Archivfunk-tion, die eine Bibliothek früherhatte, heute verändert aufge-fasst. Der Bestand ist so im kon-tinuierlichen Wandel.

Der Universitätsbibliothekkommt in der Region eine beson-dere Rolle zu: Sie ist auch Stadt-bibliothek. Wie beeinflusst dasIhre Arbeit?

Zunächst einmal schlägt sichdas in der Zahl der Nutzer undAusleihen nieder. Wir haben et-wa 13.000 Nutzer in der Region.Davon sind etwa 3.700 Univer-sitätsangehörige, die übrigenExterne. Zusammen kommensie auf rund 185.000 Ausleihenpro Jahr – sehr viel für eine klei-ne Einrichtung wie Vechta. Da-zu ist unser Bestand inhaltlichein wenig anders als die klassi-sche Universitätsbibliothek: Wirführen auch Kinder- und Ju-gendbücher und Unterhal-tungsliteratur. In der täglichenArbeit merkt man die Doppel-funktion höchstens dadurch,

dass auch Familien mit Kindernoder Lehrer aus der Region alsNutzer zu uns kommen.

„Der Kunde ist König“ heißt es –gilt das auch für die Universitäts-bibliothek?

Unbedingt! Die Bibliothek ver-steht sich als Dienstleister fürihre Nutzer. Wir bekommen im-mer wieder Rückmeldungen zuunserem Angebot und unserenServiceleistungen. Gibt es Ver-besserungsbedarf oder neueWünsche bemühen wir unsnach Kräften, diese umzusetzen.So haben wir auf Anregung derStudierenden die Öffnungszei-ten der Bibliothek verlängertoder eine Zeitungsleseecke ein-gerichtet. Auch bei Bestellwün-schen neuer Literatur versuchenwir immer, möglichst viel um-zusetzen. Dabei sind wir natür-lich auf die Mitwirkung derNutzer angewiesen: Nur wennsie uns sagen, was sie brauchen,haben wir die Handhabe etwaszu verändern.

Dr. Gunter Geduldig

Bibliothek VechtaExistiert in der heutigenForm seit: 1947MitarbeiterInnen: 24Auszubildende: 2Zahl der Bände: ca. 508 000NutzerInnen: ca. 13 000Ausleihen/Jahr: ca. 185 000Neuerwerbungen/Jahr:ca. 12 000

6 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012 11UNIAKTUELL

Konferenz 7. bis 9. Juni: „Texts,Contexts and Intertextuality:Dickens as a Reader“

Anlässlich der Jahresfeiern vonDickens’ 200. Geburtstag imJahre 2012 lädt die UniversitätVechta ein, Dickens als Intellek-tuellen, als Rezipienten sowohlseiner eigenen industriellen Kul-tur als auch der Literatur, Kunstund der Wissenschaften seit derFrühen Neuzeit zu verstehen. ImGegensatz zur klischeehaftenVorstellung von Dickens als Kin-derbuchautor und Verfasserseichter, melodramatischer Wer-ke, richtet sich der Blick derKonferenz auf eine verborgeneMehrstimmigkeit in Dickens’Werken, auf den bislang wenigbeachteten Aspekt der Inter-textualität und der Dialogizitätvon Literatur, Essays und (pseu-do-) wissenschaftlichen Diskur-sen im Œuvre des großen Vikto-rianers.Die Konferenz ist öffentlich, alleInteressierten sind eingeladenteilzunehmen.Weitere Informationen:www.uni-vechta.de

Zweiter MuseumsTalk Vechta:„Regionale Identität im Wan-del – Image durch Kultur“Dienstag, 12. Juni 2012,19 Uhr, Museum im Zeughaus

Nach der überaus erfolgreichenersten Auflage im Oktober letz-ten Jahres geht der Museums-Talk Vechta in die zweite Runde:Gäste aus Wissenschaft, Wirt-schaft und Kultur talken zurIdentität der Region Vechta unddazu, welche Rolle die Kulturdarin spielt. Die Moderationübernimmt Dr. Christoph Bun-gartz, Leiter der Abteilung fürKultur- und Wissenschaftsma-gazine beim NDR Fernsehen.Als Gäste sitzen auf dem Podi-um:

- Martin Grapentin, Vorsitzen-der des Vorstandes der Landes-sparkasse zu Oldenburg;- Helmut Gels, Bürgermeisterder Stadt Vechta;- Dr. h.c. Peter Waskönig, erfolg-reicher Unternehmer aus derRegion und Förderer von Wis-senschaft und Kultur;- Kirsten Grote-Bär, Pressespre-cherin und Leiterin der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit imKulturdezernat der Stadt Frank-furt a.M.;

- Prof. Dr. Gabriele Dürbeck,Professorin für Literatur- undKulturwissenschaft an der Uni-versität Vechta

Kinderuni-Special: Wieso –Weshalb – Warum? Forschungzum Anfassen beim Kinderfor-schungstag: Mittwoch, 20. Juni

Wie kommt ein Regenbogen zu-stande? Warum fliegt ein Flug-zeug? Wer hat die Schrift erfun-den? Wie funktioniert einHandy? Beim 3. Kinderfor-schungstag des Fachs Sachunter-richt der Universität Vechta kön-nen sich die Kinder diesen undvielen weiteren Fragen und Pro-blemen an über 20 Forschungs-stationen zuwenden. Prof. Dr.Marlies Hempel und ihre Stu-dierenden zeigen und erklären,wie alltägliche Phänomenefunktionieren.Das Angebot richtet sich anMädchen und Jungen der 3. und4. Klassen. Infos zur Veranstal-tung und zum Kartenverkaufgibt es im Vorlesungsverzeichnisder Kinderuni online unterwww.kinderuni-vechta.de.

Sommerfest: Mittwoch, 11. Juli

Ihr jährliches Campus-Som-merfest veranstaltet die Univer-sität Vechta am 11. Juli. Studie-rende, Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, Nachbarn undFreunde der Hochschule ausVechta und darüber hinaus sindeingeladen, gemeinsam zu fei-ern und sich auszutauschen.Getränke- und Imbissständeversorgen die Besucher, Musikmacht der AStA. Los geht’s um18 Uhr auf dem Gelände zwi-schen Neubau, Bibliothek undMensa.

Eröffnung des AkademischenJahres und Eröffnung des Neu-baus: Mittwoch, 17. Oktober

Pünktlich zum Wintersemester2012/2013 wird der Neubau derUni Vechta an der Universitäts-straße seiner Bestimmungübergeben. Die feierliche Eröff-nung mit geladenen Gästenund dem Besuch der nieder-sächsischen Wissenschaftsmi-nisterin Prof. Dr. Johanna Wan-ka findet am Vormittag statt.Nachmittags besteht auch fürdie interessierte Öffentlichkeitdie Gelegenheit zur Besichti-gung des Gebäudes.

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Dickens im BlickAnglistikforschung an der Universität Vechta

Das Dickens-Jahr anlässlich des200. Geburtstages des engli-schen Schriftstellers scheintganz besondere Spuren in Vech-ta zu hinterlassen: Im Vorfeldder international besetzten Kon-ferenz zu Dickens’ Verflechtun-gen in und mit der Weltliteratur(Texts, Contexts und Inter-textuality: Dickens as a Readervom 7. bis 9. Juni 2012) standDickens bereits im Zentrumzweier Vorträge, die der Vechta-er Anglist, Prof. Dr. NorbertLennartz, im Museum im Zeug-haus hielt. So wurde zunächstbeleuchtet, wie es zu der auchheute oft noch geltenden Re-duktion von Dickens zum blo-ßen Kinder- und Jugendbuch-autor kommen und wie Dickensgerade im 20. Jahrhundert vonverschiedenen Ideologien ver-einnahmt werden konnte. Dasarglose Kind in den Fängen desmonströsen und an Shakes-peares Shylock angelehnten Ju-den Fagin – dies ist nur eineKonstellation im Frühwerk Oli-ver Twist (1838), die Dickens ei-ne unrühmliche Popularität inder Nazi-Diktatur verschaffte,welche aber schnell zugunsteneiner Vielfalt anderer, geradezupost-moderner Themen ver-blasste.Dass Dickens’ Humor ein sub-versiver ist, stand dann im Mit-telpunkt eines weiteren Vor-trags, den Lennartz im Rahmender Ringvorlesung „Kommuni-kation und Humor“ nur eineWoche später hielt. Dickens’

Humor, der oft die Grenzen zurKarikatur und zum Slapsticküberschreitet, stand stets imDienst der Veränderung und derReinigung. Mit Hilfe des befrei-enden Lachens werden Böse-wichter, Heuchler und religiöseFanatiker aus der Romanweltentfernt. Diese kurative Formdes Dickens’schen Humorswurde dann den zynischenAperçus in den Werken OscarWildes entgegenstellt: Hier zeig-te sich, dass der Dandy den Hu-mor zum kunstvollen Spektakelmacht, zu einem inszeniertenEvent, dem jede therapeutischeIntention fehlt. Was beide Auto-ren der viktorianischen Zeit je-doch verbindet, ist, dass sie ineinem Zeitalter, das sich „derharten Arbeit und dem kaltenWasser“ verschrieben hatte, Hu-mor und Komik einsetzen, umdie Stützen der evangelikal ge-prägten Gesellschaft kraft desWortes ins Wanken zu bringen.Prof. Dr. Norbert Lennartz par-tizipiert derzeit an mehreren in-ternationalen Projekten zur Di-ckens-Forschung; er ist nichtnur der Verfasser der Rezepti-onsgeschichte von Dickens inDeutschland (die als Beitrag derzweibändigen Ausgabe The Re-ception of Dickens in Europe inLondon erscheinen wird), er istebenso Mitherausgeber desSammelbandes Dickens’ Signs,Readers, Design. New Bearingsin Dickens’s Criticism , der imFrühjahr 2012 bei Aracne inRom vorliegen wird.

7UNIAKTUELL

Prof. Dr. Norbert Lennartz (l.) forscht aktiv an der Universität Vech-ta. Auf seine Einladung hin hielt Prof. Fred Burwick, University of Ca-lifornia in Los Angeles, einen Vortrag im Rahmen der Veranstaltungs-reihe „Vechta Lectures on Literature“.

Was ist los an derUniversität Vechta?Tag der Offenen Tür: Samstag,9. Juni

Informationstag für Studienin-teressierte und Eltern: Mit ei-nem Tag der Offenen Tür prä-sentiert sich die UniversitätVechta der Öffentlichkeit amSamstag, 9. Juni 2012. Studien-interessierte und Eltern sind ein-geladen, sich über das Studien-angebot und die Serviceeinrich-tungen der Universität zu infor-mieren und den Vechtaer Cam-pus kennenzulernen.

Von 10 bis 16 Uhr geben Vertre-ter der Studiengänge und FächerAuskunft zu Inhalten, Vorausset-zungen und Perspektiven ihrerDisziplinen. Die Besucher habendie Möglichkeit, sich über dieverschiedenen Fächerkombina-tionen in Bachelorstudiengängenund die Anschlussmöglichkeiteneines Masterstudiums in Vechtazu informieren. In Vorträgenwird Wissenswertes zu Aufbaudes Studiums, Eignungstests,Prüfungsformen und Vielemmehr vermittelt. Campus- undBibliotheksführungen rundendas Programm ab. Für das leibli-

che Wohl der Besucher sorgenGetränke- und Imbissstände.

Vorträge 10 bis 13 Uhr:- Studieren an der Uni Vechta- MA Geographie- BA/MA Gerontologie- BA-Fach Kulturwissenschaften

und MA Kultureller Wandel- BA/MA Soziale Arbeit- BA Dienstleistungsmanagement- BA Combined Studies

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Campusführungen: 14 bis 15Uhr und 15 bis 16 UhrTreffpunkt: Parkplatz E-Gebäu-de (Universitätsstraße, gegen-über Neubau)

Bibliotheksführungen: 14 bis 15Uhr und 15 bis 16 UhrTreffpunkt: Bibliothek, GebäudeL (Driverstraße 24)

Informationen: www.uni-vechta.de

10 UNIAKTUELL

Die Universität Vechta lädt am 9. Juni zum Tag der Offenen Tür ein.

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Lernen von früher Kindheit anUniversität Vechta wird Modellstandort im Rahmen der FrühpädagogikKein anderer Bildungsbereichhat sich in den letzten Jahren sostark weiterentwickelt wie diefrühe Bildung. Das große Inte-resse an dieser Teildisziplin derErziehungswissenschaft steht indirektem Zusammenhang mitder Expansion und Ausdifferen-zierung der Kindertagesbetreu-ung in den vergangenen Jahren.Besuchten in den 1990er Jahrennur etwa 70 % der Kinder im Al-ter von 3 bis 6 Jahren eine Kin-dertageseinrichtung, so liegt dieBeteiligungsquote bei Kindernvon 5 Jahren heute bei 98 %. DerKindergartenbesuch gehört da-mit zur Normalbiographie einesKindes in Deutschland.Dieser Tatbestand und die aktu-ellen Befunde zum Lernen vonjungen Kindern haben zu einerNeubewertung der frühen Bil-dung geführt. Frühkindliche Bil-dung wird in den europäischenLändern heute zunehmend inden Kontext des lebenslangenLernens gestellt und als Basisverstanden, auf der alle weiterenBildungsverläufe aufbauen.Damit ist auch eine Diskussionum mehr Bildungsgerechtigkeitverbunden. Sie fordert, dem aus-geprägten Zusammenhang zwi-schen sozialer Herkunft und Bil-dungserfolg in Deutschland ent-gegenzuwirken und Bildungszu-gänge stärker von sozialer Her-kunft zu entkoppeln. Internatio-nale Vergleiche zeigen, dass diefrühe Bildung hier einen ent-scheidenden Beitrag leistenkann. Insgesamt kommen Kin-der, die einen Kindergarten be-sucht haben, in der Schule besserzurecht als Kinder ohne dieseErfahrung. Die präventive Wir-kung einer hochwertigen frühenBildung spiegeln insbesondereInterventionsstudien aus demanglo-amerikanischen Raumwider.Dementsprechend prägen hoheErwartungen an die frühe Bil-dung den derzeitigen bildungs-politischen Diskurs. Entschei-dend ist dabei jedoch, dass dieseErfolge nicht allein an den Be-such einer Kindertageseinrich-tung gebunden sind. Vielmehrkann nur mit einer differenzier-ten und zielgerichtet gestaltetenfrühen Bildung Chancengerech-

tigkeit hervorgebracht werden.In der Forschung muss es dahervornehmlich um die Frage ge-hen, welche Bildungswelten jun-gen Kindern eine hohe An-schlussfähigkeit an nachfolgendeLernprozesse gewähren.Damit steht nicht weniger alsder in den 1970er Jahren entwi-ckelte eigenständige Bildungs-auftrag der Kindertageseinrich-tung zur Disposition. Stattdes-sen gilt die Integration der frü-hen Bildung in das gesamte Bil-dungssystem als die bildungspo-litische Herausforderung derZukunft. In der frühen Bildungwird daher verstärkt an der ent-sprechenden Schnittstelle gear-beitet, was die Sprachstandser-fassung und -förderung und dieAusgestaltung der Kooperatio-nen von Kindergarten undGrundschulen zeigen.Die Forschung im Bereich derfrühen Bildung steckt inDeutschland noch immer in denKinderschuhen. Mit unter-schiedlichen Förderlinien undSchwerpunktprogrammen ha-ben Bund und Länder in denletzten Jahren jedoch eine ersteGrundlage geschaffen. Die Uni-versität Vechta hat mit der Kon-solidierung der Professur Allge-meine Pädagogik mit dem

Schwerpunkt Frühpädagogik ei-nen wichtigen Schritt getan, umdiesen Forschungsbereich aus-zubauen. Geleitet von Professo-rin Dr. Anke König bearbeitet siezusammen mit ihren zwei wis-senschaftlichen Mitarbeiterin-nen Victoria Andreae (Dipl.Päd.) und Insa Barkemeyer(M.A.) mehrere von Bund undLändern geförderte Drittmittel-projekte, häufig auch in Koope-ration mit Universitäten undHochschulen auf nationaler undinternationaler Ebene. Dabeispielt insbesondere die Gestal-tung der Anschlussfähigkeit voninformellen und formellenLernprozessen eine Schlüsselrol-le. Der Austausch mit Kinder-gärten und Schulen prägt dabeidie Forschungsarbeiten nachhal-tig und soll daher in Zukunftweiter ausgebaut werden.Der wachsende Stellenwert derfrühen Bildung spiegelt sich auchin den Professionalisierungs-und Akademisierungsprozessenim Berufsfeld wider. Die Öffnungdes Arbeitsfeldes ist dabei einwichtiger Schritt. Hier geht esnicht mehr um die Frage, ob dieFachschulen oder die Hochschu-len die besseren PädagogInnenfür die Kindheit ausbilden, viel-mehr wurde über die Reform-

prozesse der ErzieherInnenaus-bildung bewusst, dass nur durchDifferenzierung und Schwer-punktsetzungen (wie z.B.Sprachförderung) die Qualitätweiterentwickelt werden kann.Das Arbeiten in mulitidisziplinä-ren Teams wird somit in Zukunftdas Handeln in den frühpädago-gischen Einrichtungen bestim-men.Auf diese Entwicklung hat dasNiedersächsische Kultusministe-rium reagiert und einen Modell-studiengang Elementar- und Pri-marpädagogik initiiert. Ab demWintersemester 2013/14 bestehtdie Möglichkeit, Elementar- undPrimarpädagogik in einem auf-bauenden Studiengang (BA/MA) zu studieren. Die Universi-tät Vechta zählt mit der Universi-tät Oldenburg und der Hoch-schule Emden zu einem von zweiModellstandorten in Nieder-sachsen, die den Bachelorab-schluss „staatlich anerkannteKindheitspädagogin“ verleihen,der für das Arbeiten in elemen-tarpädagogischen Einrichtungenqualifiziert. Der ArbeitsbereichFrühpädagogik in Vechta ist einwichtiger Schritt, um diese Dis-ziplin neben der Schulpädagogikzukünftig stärker an Universitä-ten zu etablieren.

8 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Prof. Dr. Anke König (l.) hat an der Universität Vechta die Professur für Allgemeine Pädagogik mit demSchwerpunkt Frühpädagogik inne. Ihre Mitarbeiterinnen sind Victoria Andreae (M.) und Insa Barkemeyer.

Den roten Faden imStudium findenDas Vechtaer Projekt InVECTraSeit Oktober 2011 wird im Rah-men des vom Bundesbildungs-ministerium finanzierten „Qua-litätspakt Lehre“ an der Univer-sität Vechta das Projekt In-VECTra - „Stärkung der Integra-tion und Transmission vonKompetenzentwicklung in Leh-re und Studium der UniversitätVechta“ – durchgeführt. Es un-terstützt Maßnahmen, die aufden Bedarf vor Ort abgestimmtsind und sowohl auf die Verbes-serung von Studienbedingungenals auch die Qualität und Profes-sionalisierung der Lehre abzie-len.Die wesentlichen Handlungsfel-der beziehen sich auf individu-elle Kompetenzentwicklung undfeedbackgestützte Profilbildungder Studierenden, die Stärkungder Kompetenzorientierung inder Lehre und die entsprechen-de Weiterentwicklung der Curri-cula inklusive der angewandtenLehr-, Lern- und Prüfungsfor-men.Konkret beinhaltet dies ein Bün-del von Maßnahmen: Die Stär-kung des Praxisbezugs durch einstärker projektorientiertes Stu-dieren in berufsfeldbezogenenbzw. zivilgesellschaftlich rele-vanten Praxisfeldern und einenoch stärkere Verankerung derUniversität in der Region. Au-ßerdem soll der Austausch unddie Kooperation mit regionalenInstitutionen und Einrichtun-gen gefördert werden. Zum

nächsten Wintersemester wirddas „Vechta-Modul“ eingeführtals Kernelement zur Stärkungder individuellen Kompetenz-entwicklung und der feedback-gestützten Profilbildung derStudierenden. Es folgt einem ge-stuften, über mehrere Semesterreichenden Aufbau mit vorgela-gerten Auftakttagen, Berufsfeld-tag, fachspezifischem Projektund Orientierungsseminar.Studiengangskonferenzen sindein weiterer Projektbaustein undeine hochschulweite Kommuni-kationsplattform für alle amStudiengang Beteiligten. Ge-meinsam sollen so Curricula mitBlick auf Kompetenzorientie-rung, Studierbarkeit, Prüfungs-organisation und -ergebnisse,Studier- und Lehrbelastungenweiterentwickelt werden. Eva-luationen von Lehrmodulenspiegeln Lehrenden und Studie-renden Ergebnisse zurück.Die Universität verspricht sichvon InVECTra die indirekte Er-höhung der Studienleistung derStudierenden aufgrund der Stär-kung der Feedback- und Reflexi-onskompetenz sowie der Schaf-fung von „Fixpunkten“ im Stu-dium, die der Orientierung inBezug auf den weiteren Studien-verlauf und die künftige Berufs-wahlentscheidung dienen. DasProjekt ermöglicht somit dieVerankerung eines Roten Fadenszur Kompetenzorientierung inLehre und Studium.

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Regionale Wirtschaft aus erster Hand:

252 Seiten.69 Autoren.Eine Region.

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Lernen von früher Kindheit anUniversität Vechta wird Modellstandort im Rahmen der FrühpädagogikKein anderer Bildungsbereichhat sich in den letzten Jahren sostark weiterentwickelt wie diefrühe Bildung. Das große Inte-resse an dieser Teildisziplin derErziehungswissenschaft steht indirektem Zusammenhang mitder Expansion und Ausdifferen-zierung der Kindertagesbetreu-ung in den vergangenen Jahren.Besuchten in den 1990er Jahrennur etwa 70 % der Kinder im Al-ter von 3 bis 6 Jahren eine Kin-dertageseinrichtung, so liegt dieBeteiligungsquote bei Kindernvon 5 Jahren heute bei 98 %. DerKindergartenbesuch gehört da-mit zur Normalbiographie einesKindes in Deutschland.Dieser Tatbestand und die aktu-ellen Befunde zum Lernen vonjungen Kindern haben zu einerNeubewertung der frühen Bil-dung geführt. Frühkindliche Bil-dung wird in den europäischenLändern heute zunehmend inden Kontext des lebenslangenLernens gestellt und als Basisverstanden, auf der alle weiterenBildungsverläufe aufbauen.Damit ist auch eine Diskussionum mehr Bildungsgerechtigkeitverbunden. Sie fordert, dem aus-geprägten Zusammenhang zwi-schen sozialer Herkunft und Bil-dungserfolg in Deutschland ent-gegenzuwirken und Bildungszu-gänge stärker von sozialer Her-kunft zu entkoppeln. Internatio-nale Vergleiche zeigen, dass diefrühe Bildung hier einen ent-scheidenden Beitrag leistenkann. Insgesamt kommen Kin-der, die einen Kindergarten be-sucht haben, in der Schule besserzurecht als Kinder ohne dieseErfahrung. Die präventive Wir-kung einer hochwertigen frühenBildung spiegeln insbesondereInterventionsstudien aus demanglo-amerikanischen Raumwider.Dementsprechend prägen hoheErwartungen an die frühe Bil-dung den derzeitigen bildungs-politischen Diskurs. Entschei-dend ist dabei jedoch, dass dieseErfolge nicht allein an den Be-such einer Kindertageseinrich-tung gebunden sind. Vielmehrkann nur mit einer differenzier-ten und zielgerichtet gestaltetenfrühen Bildung Chancengerech-

tigkeit hervorgebracht werden.In der Forschung muss es dahervornehmlich um die Frage ge-hen, welche Bildungswelten jun-gen Kindern eine hohe An-schlussfähigkeit an nachfolgendeLernprozesse gewähren.Damit steht nicht weniger alsder in den 1970er Jahren entwi-ckelte eigenständige Bildungs-auftrag der Kindertageseinrich-tung zur Disposition. Stattdes-sen gilt die Integration der frü-hen Bildung in das gesamte Bil-dungssystem als die bildungspo-litische Herausforderung derZukunft. In der frühen Bildungwird daher verstärkt an der ent-sprechenden Schnittstelle gear-beitet, was die Sprachstandser-fassung und -förderung und dieAusgestaltung der Kooperatio-nen von Kindergarten undGrundschulen zeigen.Die Forschung im Bereich derfrühen Bildung steckt inDeutschland noch immer in denKinderschuhen. Mit unter-schiedlichen Förderlinien undSchwerpunktprogrammen ha-ben Bund und Länder in denletzten Jahren jedoch eine ersteGrundlage geschaffen. Die Uni-versität Vechta hat mit der Kon-solidierung der Professur Allge-meine Pädagogik mit dem

Schwerpunkt Frühpädagogik ei-nen wichtigen Schritt getan, umdiesen Forschungsbereich aus-zubauen. Geleitet von Professo-rin Dr. Anke König bearbeitet siezusammen mit ihren zwei wis-senschaftlichen Mitarbeiterin-nen Victoria Andreae (Dipl.Päd.) und Insa Barkemeyer(M.A.) mehrere von Bund undLändern geförderte Drittmittel-projekte, häufig auch in Koope-ration mit Universitäten undHochschulen auf nationaler undinternationaler Ebene. Dabeispielt insbesondere die Gestal-tung der Anschlussfähigkeit voninformellen und formellenLernprozessen eine Schlüsselrol-le. Der Austausch mit Kinder-gärten und Schulen prägt dabeidie Forschungsarbeiten nachhal-tig und soll daher in Zukunftweiter ausgebaut werden.Der wachsende Stellenwert derfrühen Bildung spiegelt sich auchin den Professionalisierungs-und Akademisierungsprozessenim Berufsfeld wider. Die Öffnungdes Arbeitsfeldes ist dabei einwichtiger Schritt. Hier geht esnicht mehr um die Frage, ob dieFachschulen oder die Hochschu-len die besseren PädagogInnenfür die Kindheit ausbilden, viel-mehr wurde über die Reform-

prozesse der ErzieherInnenaus-bildung bewusst, dass nur durchDifferenzierung und Schwer-punktsetzungen (wie z.B.Sprachförderung) die Qualitätweiterentwickelt werden kann.Das Arbeiten in mulitidisziplinä-ren Teams wird somit in Zukunftdas Handeln in den frühpädago-gischen Einrichtungen bestim-men.Auf diese Entwicklung hat dasNiedersächsische Kultusministe-rium reagiert und einen Modell-studiengang Elementar- und Pri-marpädagogik initiiert. Ab demWintersemester 2013/14 bestehtdie Möglichkeit, Elementar- undPrimarpädagogik in einem auf-bauenden Studiengang (BA/MA) zu studieren. Die Universi-tät Vechta zählt mit der Universi-tät Oldenburg und der Hoch-schule Emden zu einem von zweiModellstandorten in Nieder-sachsen, die den Bachelorab-schluss „staatlich anerkannteKindheitspädagogin“ verleihen,der für das Arbeiten in elemen-tarpädagogischen Einrichtungenqualifiziert. Der ArbeitsbereichFrühpädagogik in Vechta ist einwichtiger Schritt, um diese Dis-ziplin neben der Schulpädagogikzukünftig stärker an Universitä-ten zu etablieren.

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Prof. Dr. Anke König (l.) hat an der Universität Vechta die Professur für Allgemeine Pädagogik mit demSchwerpunkt Frühpädagogik inne. Ihre Mitarbeiterinnen sind Victoria Andreae (M.) und Insa Barkemeyer.

Den roten Faden imStudium findenDas Vechtaer Projekt InVECTraSeit Oktober 2011 wird im Rah-men des vom Bundesbildungs-ministerium finanzierten „Qua-litätspakt Lehre“ an der Univer-sität Vechta das Projekt In-VECTra - „Stärkung der Integra-tion und Transmission vonKompetenzentwicklung in Leh-re und Studium der UniversitätVechta“ – durchgeführt. Es un-terstützt Maßnahmen, die aufden Bedarf vor Ort abgestimmtsind und sowohl auf die Verbes-serung von Studienbedingungenals auch die Qualität und Profes-sionalisierung der Lehre abzie-len.Die wesentlichen Handlungsfel-der beziehen sich auf individu-elle Kompetenzentwicklung undfeedbackgestützte Profilbildungder Studierenden, die Stärkungder Kompetenzorientierung inder Lehre und die entsprechen-de Weiterentwicklung der Curri-cula inklusive der angewandtenLehr-, Lern- und Prüfungsfor-men.Konkret beinhaltet dies ein Bün-del von Maßnahmen: Die Stär-kung des Praxisbezugs durch einstärker projektorientiertes Stu-dieren in berufsfeldbezogenenbzw. zivilgesellschaftlich rele-vanten Praxisfeldern und einenoch stärkere Verankerung derUniversität in der Region. Au-ßerdem soll der Austausch unddie Kooperation mit regionalenInstitutionen und Einrichtun-gen gefördert werden. Zum

nächsten Wintersemester wirddas „Vechta-Modul“ eingeführtals Kernelement zur Stärkungder individuellen Kompetenz-entwicklung und der feedback-gestützten Profilbildung derStudierenden. Es folgt einem ge-stuften, über mehrere Semesterreichenden Aufbau mit vorgela-gerten Auftakttagen, Berufsfeld-tag, fachspezifischem Projektund Orientierungsseminar.Studiengangskonferenzen sindein weiterer Projektbaustein undeine hochschulweite Kommuni-kationsplattform für alle amStudiengang Beteiligten. Ge-meinsam sollen so Curricula mitBlick auf Kompetenzorientie-rung, Studierbarkeit, Prüfungs-organisation und -ergebnisse,Studier- und Lehrbelastungenweiterentwickelt werden. Eva-luationen von Lehrmodulenspiegeln Lehrenden und Studie-renden Ergebnisse zurück.Die Universität verspricht sichvon InVECTra die indirekte Er-höhung der Studienleistung derStudierenden aufgrund der Stär-kung der Feedback- und Reflexi-onskompetenz sowie der Schaf-fung von „Fixpunkten“ im Stu-dium, die der Orientierung inBezug auf den weiteren Studien-verlauf und die künftige Berufs-wahlentscheidung dienen. DasProjekt ermöglicht somit dieVerankerung eines Roten Fadenszur Kompetenzorientierung inLehre und Studium.

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Dickens im BlickAnglistikforschung an der Universität Vechta

Das Dickens-Jahr anlässlich des200. Geburtstages des engli-schen Schriftstellers scheintganz besondere Spuren in Vech-ta zu hinterlassen: Im Vorfeldder international besetzten Kon-ferenz zu Dickens’ Verflechtun-gen in und mit der Weltliteratur(Texts, Contexts und Inter-textuality: Dickens as a Readervom 7. bis 9. Juni 2012) standDickens bereits im Zentrumzweier Vorträge, die der Vechta-er Anglist, Prof. Dr. NorbertLennartz, im Museum im Zeug-haus hielt. So wurde zunächstbeleuchtet, wie es zu der auchheute oft noch geltenden Re-duktion von Dickens zum blo-ßen Kinder- und Jugendbuch-autor kommen und wie Dickensgerade im 20. Jahrhundert vonverschiedenen Ideologien ver-einnahmt werden konnte. Dasarglose Kind in den Fängen desmonströsen und an Shakes-peares Shylock angelehnten Ju-den Fagin – dies ist nur eineKonstellation im Frühwerk Oli-ver Twist (1838), die Dickens ei-ne unrühmliche Popularität inder Nazi-Diktatur verschaffte,welche aber schnell zugunsteneiner Vielfalt anderer, geradezupost-moderner Themen ver-blasste.Dass Dickens’ Humor ein sub-versiver ist, stand dann im Mit-telpunkt eines weiteren Vor-trags, den Lennartz im Rahmender Ringvorlesung „Kommuni-kation und Humor“ nur eineWoche später hielt. Dickens’

Humor, der oft die Grenzen zurKarikatur und zum Slapsticküberschreitet, stand stets imDienst der Veränderung und derReinigung. Mit Hilfe des befrei-enden Lachens werden Böse-wichter, Heuchler und religiöseFanatiker aus der Romanweltentfernt. Diese kurative Formdes Dickens’schen Humorswurde dann den zynischenAperçus in den Werken OscarWildes entgegenstellt: Hier zeig-te sich, dass der Dandy den Hu-mor zum kunstvollen Spektakelmacht, zu einem inszeniertenEvent, dem jede therapeutischeIntention fehlt. Was beide Auto-ren der viktorianischen Zeit je-doch verbindet, ist, dass sie ineinem Zeitalter, das sich „derharten Arbeit und dem kaltenWasser“ verschrieben hatte, Hu-mor und Komik einsetzen, umdie Stützen der evangelikal ge-prägten Gesellschaft kraft desWortes ins Wanken zu bringen.Prof. Dr. Norbert Lennartz par-tizipiert derzeit an mehreren in-ternationalen Projekten zur Di-ckens-Forschung; er ist nichtnur der Verfasser der Rezepti-onsgeschichte von Dickens inDeutschland (die als Beitrag derzweibändigen Ausgabe The Re-ception of Dickens in Europe inLondon erscheinen wird), er istebenso Mitherausgeber desSammelbandes Dickens’ Signs,Readers, Design. New Bearingsin Dickens’s Criticism , der imFrühjahr 2012 bei Aracne inRom vorliegen wird.

7UNIAKTUELL

Prof. Dr. Norbert Lennartz (l.) forscht aktiv an der Universität Vech-ta. Auf seine Einladung hin hielt Prof. Fred Burwick, University of Ca-lifornia in Los Angeles, einen Vortrag im Rahmen der Veranstaltungs-reihe „Vechta Lectures on Literature“.

Was ist los an derUniversität Vechta?Tag der Offenen Tür: Samstag,9. Juni

Informationstag für Studienin-teressierte und Eltern: Mit ei-nem Tag der Offenen Tür prä-sentiert sich die UniversitätVechta der Öffentlichkeit amSamstag, 9. Juni 2012. Studien-interessierte und Eltern sind ein-geladen, sich über das Studien-angebot und die Serviceeinrich-tungen der Universität zu infor-mieren und den Vechtaer Cam-pus kennenzulernen.

Von 10 bis 16 Uhr geben Vertre-ter der Studiengänge und FächerAuskunft zu Inhalten, Vorausset-zungen und Perspektiven ihrerDisziplinen. Die Besucher habendie Möglichkeit, sich über dieverschiedenen Fächerkombina-tionen in Bachelorstudiengängenund die Anschlussmöglichkeiteneines Masterstudiums in Vechtazu informieren. In Vorträgenwird Wissenswertes zu Aufbaudes Studiums, Eignungstests,Prüfungsformen und Vielemmehr vermittelt. Campus- undBibliotheksführungen rundendas Programm ab. Für das leibli-

che Wohl der Besucher sorgenGetränke- und Imbissstände.

Vorträge 10 bis 13 Uhr:- Studieren an der Uni Vechta- MA Geographie- BA/MA Gerontologie- BA-Fach Kulturwissenschaften

und MA Kultureller Wandel- BA/MA Soziale Arbeit- BA Dienstleistungsmanagement- BA Combined Studies

(2-Fach mit Lehramtsoption)

„Uni erleben“: 14 bis 15 Uhrund 15 bis 16 Uhr: Einblicke insFachstudium: Vom Sprachlaborüber Werkstattbesuch bis hinzur Einführung in die Didaktik.

Campusführungen: 14 bis 15Uhr und 15 bis 16 UhrTreffpunkt: Parkplatz E-Gebäu-de (Universitätsstraße, gegen-über Neubau)

Bibliotheksführungen: 14 bis 15Uhr und 15 bis 16 UhrTreffpunkt: Bibliothek, GebäudeL (Driverstraße 24)

Informationen: www.uni-vechta.de

10 UNIAKTUELL

Die Universität Vechta lädt am 9. Juni zum Tag der Offenen Tür ein.

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Die Universitätsbibliothek ist auch Stadtbibliothek: Externe wie Universitätsangehörige können das Angebot nutzen.

Bibliothek im Wandel65 Jahre Bibliothek Vechta: Vom Zettelkasten zur hybriden Bibliothek2012 müsste man Geburtstagfeiern in der Universitätsbiblio-thek Vechta. Und zwar gleichdoppelt: Seit 1947 besteht dieBibliothek in ihrer heutigenForm. 65 Jahre alt würde sie indiesem Jahr. Wobei das nicht soeinfach zu rechnen ist: Um-strukturierungen und neue Or-ganisationsformen setzten dieZeitrechnungen immer wiederauf Null. Auf jeden Fall feiernkann der Direktor der Biblio-thek, Dr. Gunter Geduldig: Erwird im Juni 65 Jahre alt. VieleVeränderungen in Vechta hat eraktiv miterlebt.

Herr Dr. Geduldig, Sie sind seit1978 in Vechta Bibliotheksdirek-tor. Stammen Sie von hier?

Nein, gebürtig komme ich ausAachen. Vechta habe ich kennenund lieben gelernt und fühlemich nach fast 35 Jahren in der„Provinz“ sehr wohl. Nach mei-nem Studium und der anschlie-ßenden Promotion schloss ich1978 die Ausbildung zum wis-senschaftlichen Bibliothekar ab.Das war eine Zeit, in der vieleUniversitäten gebaut und ausge-baut wurden. So wurde in Vech-ta die Stelle des Bibliothekslei-ters neu besetzt – meine Chan-ce. Den Weggang aus Aachenhabe ich nie bereut.

In der Zeit Ihrer Tätigkeit hierhat sich viel getan. Was warenfür Sie die dramatischsten Verän-derungen?

1983 ist die Bibliothek in ihr ei-genes Gebäude mit Verwaltung,Lesebereich, Magazin und tech-nischen Abteilungen gezogen.Am dramatischsten war aber si-cherlich die Umrüstung aufEDV-gestützte Verwaltung undOrganisation. Das können sichdie Studierenden heute garnicht mehr vorstellen, eine Bi-bliothek ohne Computer undInternet. Damals gab es Zettel-kästen, in denen der Biblio-theksbestand – der Katalog – al-phabetisch oder systematischnach Themengebieten sortiertwar. Heute ist das alles digitali-siert in unserem OPAC (OnlinePublic Access Catalogue), denman auch von zu Hause aufru-fen kann.Die Digitalisierung hat auch beider Vernetzung der Bibliothe-ken geholfen, zum Beispiel inder Fernleihe. Wir können unsnun viel besser austauschen und

abgleichen, welches Buch wozur Verfügung steht. Hinzukommt das Internet: MiteBooks und eJournals stehenPublikationen online bereit. Daserleichtert den Zugang geogra-phisch und erhöht die Zahl derNutzer. Wir nennen das „hybri-de Bibliothek“. Auch der Cha-rakter der Bibliothek hat sichverändert. Mit der Ausrichtungund dem Studienangebot musssich auch der Katalog ändern.Zusätzlich wird die Archivfunk-tion, die eine Bibliothek früherhatte, heute verändert aufge-fasst. Der Bestand ist so im kon-tinuierlichen Wandel.

Der Universitätsbibliothekkommt in der Region eine beson-dere Rolle zu: Sie ist auch Stadt-bibliothek. Wie beeinflusst dasIhre Arbeit?

Zunächst einmal schlägt sichdas in der Zahl der Nutzer undAusleihen nieder. Wir haben et-wa 13.000 Nutzer in der Region.Davon sind etwa 3.700 Univer-sitätsangehörige, die übrigenExterne. Zusammen kommensie auf rund 185.000 Ausleihenpro Jahr – sehr viel für eine klei-ne Einrichtung wie Vechta. Da-zu ist unser Bestand inhaltlichein wenig anders als die klassi-sche Universitätsbibliothek: Wirführen auch Kinder- und Ju-gendbücher und Unterhal-tungsliteratur. In der täglichenArbeit merkt man die Doppel-funktion höchstens dadurch,

dass auch Familien mit Kindernoder Lehrer aus der Region alsNutzer zu uns kommen.

„Der Kunde ist König“ heißt es –gilt das auch für die Universitäts-bibliothek?

Unbedingt! Die Bibliothek ver-steht sich als Dienstleister fürihre Nutzer. Wir bekommen im-mer wieder Rückmeldungen zuunserem Angebot und unserenServiceleistungen. Gibt es Ver-besserungsbedarf oder neueWünsche bemühen wir unsnach Kräften, diese umzusetzen.So haben wir auf Anregung derStudierenden die Öffnungszei-ten der Bibliothek verlängertoder eine Zeitungsleseecke ein-gerichtet. Auch bei Bestellwün-schen neuer Literatur versuchenwir immer, möglichst viel um-zusetzen. Dabei sind wir natür-lich auf die Mitwirkung derNutzer angewiesen: Nur wennsie uns sagen, was sie brauchen,haben wir die Handhabe etwaszu verändern.

Dr. Gunter Geduldig

Bibliothek VechtaExistiert in der heutigenForm seit: 1947MitarbeiterInnen: 24Auszubildende: 2Zahl der Bände: ca. 508 000NutzerInnen: ca. 13 000Ausleihen/Jahr: ca. 185 000Neuerwerbungen/Jahr:ca. 12 000

6 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012 11UNIAKTUELL

Konferenz 7. bis 9. Juni: „Texts,Contexts and Intertextuality:Dickens as a Reader“

Anlässlich der Jahresfeiern vonDickens’ 200. Geburtstag imJahre 2012 lädt die UniversitätVechta ein, Dickens als Intellek-tuellen, als Rezipienten sowohlseiner eigenen industriellen Kul-tur als auch der Literatur, Kunstund der Wissenschaften seit derFrühen Neuzeit zu verstehen. ImGegensatz zur klischeehaftenVorstellung von Dickens als Kin-derbuchautor und Verfasserseichter, melodramatischer Wer-ke, richtet sich der Blick derKonferenz auf eine verborgeneMehrstimmigkeit in Dickens’Werken, auf den bislang wenigbeachteten Aspekt der Inter-textualität und der Dialogizitätvon Literatur, Essays und (pseu-do-) wissenschaftlichen Diskur-sen im Œuvre des großen Vikto-rianers.Die Konferenz ist öffentlich, alleInteressierten sind eingeladenteilzunehmen.Weitere Informationen:www.uni-vechta.de

Zweiter MuseumsTalk Vechta:„Regionale Identität im Wan-del – Image durch Kultur“Dienstag, 12. Juni 2012,19 Uhr, Museum im Zeughaus

Nach der überaus erfolgreichenersten Auflage im Oktober letz-ten Jahres geht der Museums-Talk Vechta in die zweite Runde:Gäste aus Wissenschaft, Wirt-schaft und Kultur talken zurIdentität der Region Vechta unddazu, welche Rolle die Kulturdarin spielt. Die Moderationübernimmt Dr. Christoph Bun-gartz, Leiter der Abteilung fürKultur- und Wissenschaftsma-gazine beim NDR Fernsehen.Als Gäste sitzen auf dem Podi-um:

- Martin Grapentin, Vorsitzen-der des Vorstandes der Landes-sparkasse zu Oldenburg;- Helmut Gels, Bürgermeisterder Stadt Vechta;- Dr. h.c. Peter Waskönig, erfolg-reicher Unternehmer aus derRegion und Förderer von Wis-senschaft und Kultur;- Kirsten Grote-Bär, Pressespre-cherin und Leiterin der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit imKulturdezernat der Stadt Frank-furt a.M.;

- Prof. Dr. Gabriele Dürbeck,Professorin für Literatur- undKulturwissenschaft an der Uni-versität Vechta

Kinderuni-Special: Wieso –Weshalb – Warum? Forschungzum Anfassen beim Kinderfor-schungstag: Mittwoch, 20. Juni

Wie kommt ein Regenbogen zu-stande? Warum fliegt ein Flug-zeug? Wer hat die Schrift erfun-den? Wie funktioniert einHandy? Beim 3. Kinderfor-schungstag des Fachs Sachunter-richt der Universität Vechta kön-nen sich die Kinder diesen undvielen weiteren Fragen und Pro-blemen an über 20 Forschungs-stationen zuwenden. Prof. Dr.Marlies Hempel und ihre Stu-dierenden zeigen und erklären,wie alltägliche Phänomenefunktionieren.Das Angebot richtet sich anMädchen und Jungen der 3. und4. Klassen. Infos zur Veranstal-tung und zum Kartenverkaufgibt es im Vorlesungsverzeichnisder Kinderuni online unterwww.kinderuni-vechta.de.

Sommerfest: Mittwoch, 11. Juli

Ihr jährliches Campus-Som-merfest veranstaltet die Univer-sität Vechta am 11. Juli. Studie-rende, Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, Nachbarn undFreunde der Hochschule ausVechta und darüber hinaus sindeingeladen, gemeinsam zu fei-ern und sich auszutauschen.Getränke- und Imbissständeversorgen die Besucher, Musikmacht der AStA. Los geht’s um18 Uhr auf dem Gelände zwi-schen Neubau, Bibliothek undMensa.

Eröffnung des AkademischenJahres und Eröffnung des Neu-baus: Mittwoch, 17. Oktober

Pünktlich zum Wintersemester2012/2013 wird der Neubau derUni Vechta an der Universitäts-straße seiner Bestimmungübergeben. Die feierliche Eröff-nung mit geladenen Gästenund dem Besuch der nieder-sächsischen Wissenschaftsmi-nisterin Prof. Dr. Johanna Wan-ka findet am Vormittag statt.Nachmittags besteht auch fürdie interessierte Öffentlichkeitdie Gelegenheit zur Besichti-gung des Gebäudes.

HundertdreißigSemesterReisologie.

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Die Wilmering-Gruppe bewegt bereits seit 1946 unsere ganze Region. Schüler- und Linienver-kehr, StadtBus, das Bahnticket nach Hause oder den perfekten Urlaub: Wir regeln das für Sie. Professionell, erfahren und schnell. Aber wir hatten natürlich auch viel Zeit zum Lernen…

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Mit Minna und Mats Mathematik entdeckenUniversität Vechta beschreitet in der Mathematikdidaktik neue Wege„Minna“ und „Mats“ sind dieneuen Coaches in der Mathema-tik. „Minna“ steht für „Mathe inder Natur“ und ist eine Figur, dieim Rahmen des vom Niedersäch-sischen Institut für FrühkindlicheBildung und Entwicklung (nifbe)Regionalnetzwerk Südwest e.V.geförderten Projektes „Draußenspielend lernen – Zugänge zumathematischen Phänomenen“entstanden ist. „Mats“ steht für„Mathe im Spiel“ und wurde imRahmen des von der UniversitätVechta geförderten Projektes„Mathematik zum Mitmachen“entwickelt (Idee: Dr. GabrieleGrieshop – Illustration: ChristineKaiser). Zusammen verkörpernsie zwei neue mathematik-didak-tische Fortbildungskonzepte fürpädagogische Fachkräfte aus demElementar- und Primarstufenbe-reich – mit gemeinsamem Ziel:Erstens den Blick durch die Ma-

thebrille zu schärfen und zwei-tens das mathematische Potentialvon Spielmaterialien drinnenund draußen zu entdecken.Zusammen mit Minna möchtendie Mathematiker Prof. Dr. MartinWinter und Dr. Gabriele Gries-hop aufzeigen, welche Schätze derBildungsraum „Draußen“ an na-türlichen Lernsituationen bietet.

Der Fokus liegt dabei auf(Frei-)Spielsituationen. So wirdMinna beim Weitsprung imSand, Bauen von Sandburgenund anderen Situationen beob-achtet. Oftmals wird erst mit demzweiten Blick das mathematischePotenzial entdeckt. Ziel ist es, dasspielerische Handeln von Kin-dern durch geeignete aktivieren-

de Fragen oder Impulse behut-sam in eine mathematische Rich-tung zu lenken – ohne dabei denSpaß zu verlieren. Mats soll neu-gierig machen auf mathemati-sche Spiele(reien), die zentraleIdeen der Mathematik verkör-pern. Die Schwerpunkte liegenauf der Förderung der Kompe-tenzen aus den Bereichen „Raumund Form“, „Muster und Struk-turen“ und „Größen und Mes-sen“. Pädagogische Fachkräftekönnen zusammen mit ihrenKindern die „MatheWerkstatt“besuchen. Aus der Mathe-Brillekönnen sie die Kinder in der Aus-einandersetzung mit den Spiel-materialien ganz bewusst beob-achten und bekommen Anhalts-punkte, den Materialbestand inder eigenen Einrichtung einzu-schätzen und Ideen, das vorhan-dene Spielrepertoire sinnstiftendeinzusetzen.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 5

Minna - Mathe in der Natur.Mats - Mathe im Spiel.

Von Demenztests und geistiger LeistungAngebote im „Center für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention - CeNDI“Auch das Gehirn altert! Typi-scherweise klagen ältere Men-schen über Gedächtnisprobleme,häufig lässt die Fähigkeit nach,mehrere Dinge gleichzeitig imBlick zu behalten. Manche habenAngst, an einer Demenz zu er-kranken. Eine aktuelle Frage ist,inwieweit man durch kognitivesTraining die geistige Leistungsfä-higkeit im Alter erhalten bzw. ei-nem Abbau oder Demenz vor-beugen kann und inwieweit sichdie Leistungen bei Menschen mitkognitiven Störungen steigernoder stabilisieren lassen.Um für genau solche Fragestel-lungen die Expertise, die Instru-mentarien und die Räumlichkei-ten bereit zu stellen, öffnete 2010das „Center für neuropsychologi-sche Diagnostik und Intervention– CeNDI“ unter der Leitung vonProf. Dr. Elke Kalbe, Professorinfür Psychologische Gerontologie,

an der Universität Vechta. Es ent-hält eine umfangreiche Testothekmit neuropsychologischen In-strumenten, die die kognitiveLeistungsfähigkeit, Gedächtnis,Aufmerksamkeit, Sprache, dieStimmung und andere Domänenobjektiv erfassen können. Darü-ber hinaus beinhaltet das CeNDI

verschiedene Programme zumkognitiven Training. Auch rele-vante Literatur zum Thema Neu-ropsychologie im Alter, Neuro-wissenschaften und Testpsycho-logie ist vorhanden.Das CeNDI dient sowohl derLehre als auch der Wissenschaft.Studierende der Universität kön-

nen Kenntnisse über wichtigeneuropsychologische Testinstru-mente sowie kognitive Trainingserwerben und diese im Rahmenvon Seminaren sowie in Eigenini-tiative anschauen, ausprobierenund für ihre Abschlussarbeitenverwenden. Hierzu ist eine Test-ausleihe – übrigens auch für Ex-terne – möglich.Für weitere Studien sucht dasCeNDI-Team fortlaufend interes-sierte Teilnehmer über 50 Jahren.Es geht um die Entwicklung neu-er Screeningverfahren zur Erfas-sung kognitiver Störungen im Al-ter oder um die Weiterentwick-lung bestehender Tests. Auchwerden im CeNDI neuropsycho-logische Trainingsprogrammehinsichtlich ihrer Effektivität un-tersucht. Interessierte sind herz-lich willkommen!Weitere Informationen:www.uni-vechta.de/cendi

12 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

CeNDI-Mitarbeiterin Johanna Henschel (r.) testet eine Probandin.

VECHTA:Kultur hinter GitternDas dürfen Sie nicht verpassen!VECHTA: Kultur hinter Gittern

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21.07.12 · 20 Uhr 1. Preisk. 35,00 · 2. Preisk. 29,00

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22.07.12 · 20 Uhr

1. Preisk. 48,50 · 2. Preisk. 42,50

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„Willkommen“ - Das Ahlan-ProjektAustauschprogramm zwischen der Universität Vechta und der Al Azhar Universität KairoDie Universität Vechta ist inter-national: Partnerschaften zuUniversitäten in Europa undweltweit sowie Austauschpro-gramme in der Wissenschaft undim Dienstleistungsbereich – derKulturdialog wird in Vechta aufallen Ebenen gelebt.Ein junges Programm ist diePartnerschaft zur Al Azhar Uni-versität Kairo. Im Ahlan-Projekt– arabisch für willkommen –tauschen sich Universitätsange-hörige aus dem kulturwissen-schaftlichen Bereich aus. Seit2011 wird es durch den Deut-schen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) vollfinanziert.Der Kontakt entstand 2008durch das Engagement der Vech-taer Germanistin Dr. Lucia Li-cher und ihres Kairoer KollegenDr. Mohyel-Din Badr.In einem Kooperationsvertragsetzten die Partneruniversitäten

2010 ihre Ziele fest: Zusammen-arbeit in den Kulturwissenschaf-ten, Durchführung gemeinsamerForschungsprojekte und dienachhaltige Förderung des wis-senschaftlichen Nachwuchses so-wie der Studierendenmobilität.Außerdem wurde beschlossen, ingemeinsamer Beratung die Ko-operation kulturwissenschaftli-

cher Studiengänge zu entwi-ckeln. Dieser Projektteil ist über-aus erfolgreich: An der Universi-tät Vechta wurde im letzten Jahrder Master „Kultureller Wandel“eingerichtet. Die Al Azhar Uni-versität wird im kommendenWinter den Master „Kulturwis-senschaftliche Studien“ – der aufDeutsch gelehrt wird – starten.

Zum Ahlan-Projekt gehören ver-schiedene Bausteine wie die Kul-turwissenschaftliche Sommer-schule. Drei Wochen lang besu-chen internationale Studierendekulturwissenschaftliche Vorle-sungen über das Leben inDeutschland, vom ökonomi-schen, politischen, Bildungs- undSozialsystem bis zur Gegenwarts-literatur und Landwirtschaft. Ei-ne Einführung in den Kulturdia-log, Sprachkurse, Exkursionenund Ausflüge ergänzen das Pro-gramm. Studienreisen werdenjährlich veranstaltet. LängereAufenthalte sind im Rahmen vonGastsemestern möglich. In Kon-ferenzwochen wird die gemeinsa-me Arbeit an der Kooperationder Masterstudiengänge fortge-setzt. Im Herbst reisen VechtaerLehrende zur Eröffnungsfeier desMasters in Kairo – Insha`allah, soGott will.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 13

Initiatoren des Projekts: Dr. Lucia Licher und Dr. Mohyel-Din Badr.

Renommierte US-Forscherin zu BesuchProf. Mary Cavanaugh in Vechta - Kooperation vorangetriebenEin eigentlich unschönes Themaeint zwei Forscherinnen aus NewYork und Vechta: Beide beschäf-tigen sich mit Gewalt in Partner-schaften. Prof. Mary Cavanaughwar im April nach Vechta ge-kommen und nahm am Fachtag„Partnergewalt: Befunde, Folgenund Ansätze“ teil. Als Gastgebe-rin eingeladen hatte sie Prof. Dr.Yvette Völschow, Sozial- und Er-ziehungswissenschaftlerin an derUniversität Vechta.Mary Cavanaugh gilt als eine derrenommiertesten amerikani-schen Forscherinnen auf demGebiet der Partnergewalt. Sie istals Familien- und Lehrtherapeu-tin sowie Professorin an derUniversity of California Berkeleyund der Hunter School for Soci-al Work in New York tätig. Denersten Kontakt gab es bereits2009. „Schnell war klar, dass sichunsere Forschungsinteressen

stark überschneiden“, berichtetVölschow. „Wir forschen beidezu kriminologischen Themenund zu Familie, pflegen Koope-rationen mit Polizei und Justizund befassen uns mit Supervisi-on und Coaching.“ Beste Vo-raussetzungen also für eine Ko-operation.

Die erste Zusammenarbeit er-folgte bereits im Rahmen desFachtags, bei dem Cavanaugh inWorkshops einen von ihr entwi-ckelten Ansatz zur Präventionvon Partnergewalt vorstellte. Ge-meinsam reisten die Forscherin-nen zum 17. Deutschen Präven-tionstag in München und stellten

dort ihre Ergebnisse vor. Dochdabei soll es nicht bleiben: Mitdem Projekt „Partnergewalt undPrävention: Untersucht und kar-tiert in ländlich-geprägten Räu-men“, das Völschow gemeinsammit Prof. Dr. Winfried Schröderaus der Vechtaer Landschafts-ökologie leitet, eröffnet sich nuneine erste projektbezogene Zu-sammenarbeit. „Das ist auch fürdie amerikanische Forschung einneuer Aspekt, bei dem wir bereitsGemeinsamkeiten und Unter-schiede ausgemacht haben“, soCavanaugh. Völschow sieht inder Kooperation eine große Be-reicherung: „Gerade was die Be-reitstellung statistischer Datenbetrifft, ist uns die angelsächsi-sche Forschung meilenweit vo-raus.“ Nicht zuletzt soll im Rah-men der Kooperation auch einStudierendenaustausch angeregtwerden.

4 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Prof. Mary Cavanaugh arbeitete bei ihrem Besuch in Vechta gemein-sam mit Prof. Dr. Yvette Völschow zum Thema Partnergewalt.

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Reform in der LehramtsausbildungVizepräsidentin Dr. Marion Rieken zur Reform „GHR 300“ - Änderungen im StudienverlaufFür die LehramtsbildungGrund-/Haupt-/Realschule(GHR) hat die Universität Vechta– gemeinsam mit anderen nie-dersächsischen Universitäten –seit der Einführung der Bache-lor- und Masterstrukturen lan-despolitisch das Ziel verfolgt, dendamals neu eingeführten zweise-mestrigen Master of Educationauf vier Semester auszuweiten.Eindeutige qualitative Vorstel-lungen sollen damit umgesetztwerden. Zwei Entscheidungenhaben in der Vergangenheit denWeg für die Zielerreichung geeb-net: eine Entscheidung der Kul-tusministerkonferenz – nach die-ser darf ein Mastergrad aus-schließlich nach einem fünfjähri-gen Gesamtstudium mit dem Er-reichen von 300 Leistungspunk-ten (creditpoints) verliehen wer-den – sowie eine Entschließungdes niedersächsischen Landtagsim Oktober 2009. Diese Ent-schließung bittet die Landesre-gierung u. a. eine fünfjährigeuniversitäre Ausbildung (Bache-lor 180 LP / Master 120 LP) fürdie Lehrämter GHR unter Be-rücksichtigung besonderer Re-formziele zu konzipieren. Einsolches Konzept wurde im Ver-lauf des Jahres 2010 unter Feder-führung des NiedersächsischenVerbundes zur Lehrerbildungentwickelt – es trägt im Titel dieAbkürzung „GHR 300“; die Lan-desregierung hat schließlich imAugust 2011 den Auftrag zurUmsetzung der Reform gegeben.Seither wird in allen niedersäch-sischen Universitäten, die an derGHR-Ausbildung beteiligt sind,dieser Reformprozess intensivvorangetrieben, denn bereitszum Studienjahr 2013/14 werdendie neuen viersemestrigen Mas-terstudiengänge eingeführt. Zu-vor ist das Akkreditierungsver-fahren für unsere StudiengängeBachelor Combined Studies so-wie Master of Edcuation erfolg-reich zu meistern. Weil die Uni-versität Vechta eine der erstenUniversitäten im Lande bei derUmstellung auf die Bachelor-und Masterstrukturen war, gehtsie auch im jetzigen Akkreditie-rungsverfahren voran. So ist derReformprozess für unsere Uni-versität – wie auch für die ande-

ren – von großer Komplexitätund insbesondere für die UniVechta von einem hohen Zeit-druck gekennzeichnet. Der Re-formprozess zieht sich durch na-hezu alle Institute, Fächer undOrganisationseinheiten unsererUniversität; Sondertermine derGremien sind notwendig, um al-le Schritte auch formal abzusi-chern. Für die gesamtuniversitä-

re Konzeptentwicklung sind ver-schiedene Arbeitsgruppen maß-geblich: übergeordnet die Ar-beitsgruppe GHR 300, Teilar-beitsgruppen zu Schwerpunktenwie zum Beispiel Praxisphase,Projektband, Optional- (zukünf-tig Profilierungsbereich). In Eck-punktepapieren sind dabei wich-tige Reformelemente der Univer-sität Vechta abgesichert; diesewerden laufend fortgeschrieben.Insgesamt kann aus meiner Sichtfestgestellt werden, dass der Re-formprozess an unserer Univer-sität sehr konstruktiv – durchausauch in manchen kontroversenAspekten – engagiert voran-schreitet. In unterschiedlichsteninhaltlichen Zusammenhängenund personellen Zusammenset-zungen wird dabei um Merkmalezur Entwicklung der Qualität inLehre und Studium „gerungen“.Nur ein Wunsch wird in demProzess nicht erfüllt: mehr Zeitzu haben für die Planungen undden Austausch.Es ist immer ein gewagtes Unter-

fangen, komplexe Sachverhaltemit wenigen Worten bzw. Stich-worten zu skizzieren. Aus diesemGrund verweise ich auf die Infor-mationen online: www.uni-vech-ta/studium/ghr-300.Schließlich sei im Zusammen-hang mit der „GHR-300-Re-form“ noch auf zwei aktuelleEntwicklungen an unserer Uni-versität hingewiesen: Zeitlichverbunden mit der Reform wur-den an der Universität Vechtazwei bedeutsame Maßnahmender Hochschulentwicklungspla-nung und der Zielvereinbarungmit dem Land umgesetzt: dieEinrichtung des Zentrums fürLehrerinnen- und Lehrerbildungsowie die Übernahme der Zu-ständigkeit für die regionale Leh-rerinnen- und Lehrerbildung mitder Zuweisung eines entspre-chenden Kompetenzzentrums inPartnerschaft mit den Erwachse-nenbildungseinrichtungen Lud-wig-Windthorst-Haus Lingensowie der Historisch-Ökologi-schen Bildungsstätte Papenburg.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 3

Dr. Marion Rieken

(+ Bachelor Combined Studies 180 cp insges. 300 cp)statt bisher zweisemestrigem MEd = 60 cp (+ BA CS 180 cp insges. 240 cp)

ca. 5 Monate Praktikum in der Schule + Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung durch Universität und Stu-dienseminare (Verknüpfung von erster und zweiter Phase der Lehramtsausbildung) sowie Begleitung in der Schule durch Mentorinnen und Mentoren

Forschendes Lernen, um die Praxiserfahrungen in den wissenschaftlichen Kontext der Universität rückzukoppeln

zur institutionalisierten Zusammenarbeit der an der Lehre-rinnen- und Lehrerbildung beteiligten Akteure: Universität, Schulen, Studienseminare

Neue lehramtsspezifi sche Differenzierung (unter Einbezug der neuen Schulform Oberschule in die Haupt- und Real-schulausbildung) statt bisher GH / R

Intensiver und zielorientierter Praxisbezug im Studium Kontinuierliche Eignungsabklärung Besserer Übergang in den Vorbereitungsdienst und systematischer Kompetenz-

aufbau über die 1. und 2. Phase Forschungsorientierung

„GHR 300“

Reformziele

Ausgewählte

Reform-

merkmale

Viersemestriger MEd 120 cpBA + MEd 300 cp

Praxisphase

Projektband

Regionalnetze

Lehrämter G / HR bzw. O

Grafi k: Michael Jäger

Austausch zwischen Mwanza und VechtaDie Partnerschaft der Universität Vechta und der St. Augustine University, Tansania2008 schlossen die UniversitätVechta und die St. Augustine Uni-versity of Tanzania einen Koope-rationsvertrag. Seitdem bestehtzwischen den beiden Hochschu-len ein lebendiger Austausch: Stu-dierende, Lehrende und Mitarbei-ter der Verwaltung reisen regel-mäßig zu Gastaufenthalten nachMwanza am Viktoriasee und nachVechta im Oldenburger Münster-land. Im Doktorandenprogrammpromovieren Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler ausMwanza in Vechta. GemeinsameForschungsprojekte und DIES,ein Programm auf Verwaltungs-ebene, komplettieren die Aktivi-täten.

Zum Gastaufenthalt auf einenanderen Kontinent

Studierende, Doktoranden, Leh-rende: Der Austausch zwischender Universität Vechta und derSt. Augustine University steht al-

len Statusgruppen offen. Das in-haltliche Spektrum ist dabeibreit gefächert. Seit 2010 kom-men tansanische Promovierendeaus den Bereichen Geographie,Mathematik, Anglistik, Soziolo-gie, Gerontologie, Erziehungs-wissenschaften und Soziale Ar-beit für Forschungsaufenthaltenach Vechta. Im Rahmen diesesvom Land Niedersachsen geför-derten Projekts reisten auchLehrende der Gerontologie zuLehr- und Forschungszweckennach Mwanza.

Auch der Vechtaer Vizepräsidentfür Forschung und Nachwuchs-förderung, Prof. Dr. MartinWinter, stattete der Partneruni-versität einen Besuch ab. Bei sei-nem Besuch wurden weiterekonkrete Maßnahmen zur För-derung des wissenschaftlichen

Nachwuchses beschlossen.Gleichzeitig nutzte er den Auf-enthalt, um mit seiner Dokto-randin Sister Deusdedita Lutegoihre Dissertation im Bereich derMathematik-Didaktik zu be-sprechen. Sister Lutego gehörtezu den ersten vier Doktoranden,die zu einem Forschungsaufent-halt nach Vechta kamen. Siewird im Sommer erneut dieUniversität Vechta besuchen, umdie empirischen Ergebnisse ihrerForschungsarbeiten auszuwer-ten. Auch Vechtaer Studierende

und Doktoranden haben diePartnerschaft nach Ostafrika ge-nutzt und verbrachten Gastauf-enthalte in Mwanza.

Nachwuchsförderung konkret:Das Projekt InSPiRE

Ein neuer Bestandteil der Koope-ration zwischen der St. AugustineUniversity und der UniversitätVechta ist das vom DAAD geför-derte Projekt InSPiRE – „Initiati-on of Structured PostgraduateProgrammes in Research Me-thods Education – A German-Tanzanian Partnership in the So-cial Sciences.“ Das Projekt, das imJanuar 2012 startete, zielt darauf,in einem strukturierten Promoti-onsprogramm speziell für die So-zialwissenschaften den wissen-schaftlichen Nachwuchs auszubil-den und gezielt zu fördern. Ge-meinsam werden Curricula fürpromotionsbegleitende Lehreentwickelt, Promotionsvorhabendiskutiert und Weiterbildungenfür Lehrende organsiert. Pro Jahrsind durchschnittlich zwei Gast-aufenthalte oder Workshops anjedem Standort geplant. Dadurchsoll langfristig die Betreuungssi-tuation der Promovierenden unddas Methodenwissen der Beteilig-ten verbessert werden, das als Ba-sis für gemeinsame Forschungs-projekte dienen kann.

„Qualität im Studierendenser-vice“

Wie verbessert man die Service-qualität bei Zulassungen oder in

der Prüfungsverwaltung? Wiekann man Abläufe schlanker ge-stalten? Das sind zwei der Fra-gen, die im vierjährigen Projekt„Qualitätsmanagement im Stu-dierendenservice“ zwischen derUniversität Vechta und der St.Augustine University bearbeitetwerden. Der Austausch auf Ver-waltungsebene wird seit 2010vom Deutschen AkademischenAustauschdienst im Rahmen desProgramms DIES – „Dialogueon Innovative Higher EduationStrategies“ – gefördert.Insgesamt zehn Workshops,Hospitationen und Konferenzensind in der Zeit der Zusammen-arbeit geplant. Zum Kick Off-Workshop im November 2010 inVechta reiste eine hochrangigeDelegation aus Tansania an: DerUniversitätspräsident Rev. Dr.Charles Kitima und sein damali-ger Vizepräsident für Verwal-tung und Finanzen, AnthonyKondela, folgten Vorträgen überdas Qualitätsmanagement ander Universität Vechta oder dieFolgen des Bologna-Prozessesfür die Organisation deutscherUniversitäten.Im März 2011 wurde in einemWorkshop in Mwanza das The-ma Organisationsentwicklungund Prozessmanagement bear-beitet. Ein weiterer Workshopfolgte im März 2012, dieses Malerweitert um die Dimension In-ternationalität. Mittlerweile ha-ben auch die ersten Hospitati-onsbesuche tansanischer Kolle-ginnen und Kollegen in Vechtastattgefunden.

14 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Prof. Dr. Martin Winter bei seinem Aufenthalt in Mwanza.

Promovierende der St. Augustine University bei einem Workshop in Vechta mit Nele Marie Tanschus,Prof. Dr. Harald Künemund, Dr. Claudia Vogel und Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla.

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2 UNIAKTUELL Nr. 7 | Mai 2012

Spurensuche in der LandschaftNeubau eines Seminarhauses am Lernstandort KulturlandschaftIm Bachlauf waten, Bodenprofileziehen oder Gewässerproben neh-men – mit vielen spannenden An-geboten wartet der „LernstandortKulturlandschaft“ auf.Drei Jahre sind vergangen, seitHofinhaber Jürgen Göttke-Krog-mann mit der Idee an die Univer-sität Vechta herantrat, die Kultur-landschaft auf seinem Hof für Bil-dungsveranstaltungen zu nutzen.Er suchte dabei die Zusammenar-beit mit dem KompetenzzentrumRegionales Lernen am Institut fürStrukturforschung und Planungin agrarischen Intensivgebietenund den Bildungsträgern RUBA(Förderverein Regionale Umwelt-bildung Agrarwirtschaft e.V.) undAGRELA (ArbeitsgemeinschaftRegionales Lernen e.V.).Gemeinsam gelang es, im Rah-men eines Forschungs- und Ent-wicklungsprojektes die Potenzialedieses Ortes für das außerschuli-sche, handlungsorientierte Lernennutzbar zu machen. Geeignete

Lernmodule für unterschiedlicheAltersgruppen wurden entwickeltund getestet, verschiedene The-menfelder identifiziert und didak-tisch aufbereitet. Herausgekom-men sind drei Module: Die Plag-genesch-Kultur, die Entwicklung,die Pflege und das ökologischePotential naturnaher heimischerKulturlandschaften und ihrer Ele-mente sowie die externe Rinder-haltung zur Pflege von Weiden.Parallel wurde ein Netzwerk zur

Nutzung des Lernortes aufgebaut.Es umfasst neben RUBA undAGRELA Partnerschulen desLandkreises Vechta. Von ihnenwurde ein spezielles Modul für dieKlassen 9 und 10 des Haupt- undRealschulverbunds konzipiert, dasdie Entwicklung der heimischenKulturlandschaft vor dem Hinter-grund der ex- und intensivenLandwirtschaft thematisiert.Eine besondere Freude und einBeleg für die positive Entwicklung

ist die Förderung der Umnutzungvorhandener Bausubstanz aufdem Hof durch die Niedersächsi-sche Förderbank, die Stadt und dieBürgerstiftung Lohne. Durch dieBaumaßnahme werden verbesser-te Bedingungen für Bildungsver-anstaltungen geschaffen. Der Um-bau des ehemaligen Schweinestallshat im März begonnen und wirdzukünftig auch touristischenGruppen Unterkunftsmöglichkei-ten bieten. Thematische Führun-gen sind buchbar und auch für er-lebnis- und erfahrungsorientierteBildungsveranstaltungen gibt esoffene Hoftüren!Zu der positiven Entwicklung ha-ben mehrere Förderer und Netz-werkpartner beigetragen: Nieder-sächsische Bingo-Umweltstiftung,Oldenburgische Landschaft, Lan-dessparkasse zu Oldenburg undStiftung für Umwelt- und Natur-schutz Landkreis Vechta.Mehr Informationen: www.ruba-online.de

Förderquote voll ausgeschöpftGroße Unterstützung aus der RegionFortsetzung von Seite 1„An der Uni war ich als Tutorintätig und bin Mitglied einer For-schungsgruppe“, berichtet Mel-cher. „Parallel dazu leite ich inmeinem Heimatort die Nach-wuchsarbeit im Verein für Roll-kunstlauf.“ Ganz „nebenbei“ warMelcher auch noch selbst Leis-tungssportlerin: Im Rollkunst-lauf, bei dem ähnlich dem Eis-kunstlauf auf Rollschuhen Pro-gramme absolviert werden, wur-de sie 2010 Dritte bei den Deut-schen Meisterschaften. Fast zeit-gleich schrieb sie ihre Bachelorar-beit. „Das war schon stressig“, er-innert sich Melcher. „Vor allemdas ständige Pendeln.“ Die Sti-pendien, sagt sie, haben geholfen,die dadurch entstehenden Kostenaufzufangen. „Insgesamt hatte ichmehr Ruhe im Studium. Ich habemich auch bewusst entschieden,ein Semester länger zu studieren,um meine Masterarbeit zuschreiben. Ohne das Deutsch-landstipendium wäre die Ent-

scheidung nicht so leicht gefal-len.“

„Etwas sorgenfreier studieren“

Es gibt kaum ein Gremium derHochschulpolitik, in dem Jan-Hendrik Stockmann noch nichttätig war. „Hochschulpolitik isteinfach mein Steckenpferd“, soder 29-Jährige. Dieses Engage-ment hat ihn für das Stipendiumqualifiziert – unter anderem.Denn außerdem war Stockmannlange Zeit Jugendbetreuer und imVorstand des Tischtennisvereinsseiner Heimatstadt. „Die Arbeitmit Menschen macht mir einfachSpaß“, bringt es Stockmann aufeinen Nenner. Das war auch derGrund für seinen rasanten Rich-tungswechsel im Lebenslauf. „Zu-erst habe ich ein Studium der Ar-chäologie, Philosophie und Ge-schichte begonnen. Aber das warnicht das Richtige.“ Zu viel Theo-rie, zu wenig Praxis, zu wenig In-teraktion. Stockmann entschied

sich für eine Ausbildung zum So-zialassistenten. Ganz bewusst,denn anschließend wollte er So-ziale Arbeit studieren. „DerSchwerpunkt in Vechta, Devianz,interessiert mich besonders.“Mittlerweile studiert Stockmannim zweiten Mastersemester. Auchdas war eine bewusste Entschei-dung. „Ich kann mir vorstellen,nach dem Abschluss erst einmalan der Universität zu bleiben. Da-für braucht man Perspektiven inder Forschung, und die habe ichin Vechta.“Das Stipendium macht das Lebenfür Jan-Hendrik Stockmann defi-nitiv einfacher: „Ich habe mirmehr Bücher gekauft, seit ich dasStipendium bekomme. Außer-dem verzichte ich jetzt auf meinBafög, damit ich später nicht soviel zurückzahlen muss.“ DasDeutschlandstipendium hilft alsoüber das Studium hinaus. „Mitdem Stipendium kann ich ein-fach etwas sorgenfreier studierenund leben.“

Zum Stipendium

Das Deutschlandstipendiumist ein bundesweit ausge-rufenes Programm, das zi-vilgesellschaftliches Enga-gement und staatliche För-derung im Bildungssektor ver-knüpft. Monatlich werdenherausragende Studierendemit 300 Euro gefördert. DieHälfte der Fördersumme wirdvon privaten Förderern ge-tragen, die andere Hälfte vomBund. Seit dem Winterse-mester 2011/2012 werden ander Universität Vechta 15Studierende im Rahmen desProgramms gefördert. DieUniversität Vechta ist eine derwenigen Hochschulen, die ihreFörderquote komplett aus-geschöpft hat. Zum Winter-semester 2012/2013 können31 Stipendien vergebenwerden. Voraussetzung ist dieprivate Kofinanzierung.

Kontakt:Universität Vechta,Präsidium,Kerstin Rauch,[email protected]

Wie alt mag dieser Baum gewesen sein?

Menschen und KöpfeNeue Professorinnen und Professoren stellen sich vorProf. Dr. Jochen A. Bär besetztseit April 2012 die Professur fürGermanistische Sprachwissen-schaft am Institut für Geistes-und Kulturwissenschaften derUniversität Vechta. Zuvor warBär am Germanistischen Semi-nar der Universität Heidelbergsowie als Lehrstuhlvertreter anverschiedenen Universitäten tä-tig, unter anderem in Gießenund Aachen.Die Hauptarbeitsgebiete des neu-en Vechtaer Professors sind dietheoretische und empirische Se-mantik: Die Lehre von der Be-deutung sprachlicher Zeichen. Erforscht zur Sprachgeschichte desDeutschen, zu Sprachtheorie undSprachkritik in Geschichte undGegenwart. Korpus- und Dis-kurslinguistik sowie angewandteSprachwissenschaft ergänzen sei-ne Arbeitsschwerpunkte.

Nach seinem Studium der Deut-schen Philologie und Philoso-phie an der Universität Heidel-berg 1986 bis 1993 wurde Bärwissenschaftlicher Mitarbeiteram dortigen GermanistischenSeminar. Unter dem renommier-ten Sprachhistoriker Prof. Dr.Oskar Reichmann wirkt er andessen 13-bändigem Frühneu-hochdeutschem Wörterbuchund an einem Forschungsprojektzur Sprachtheorie in Barock undFrühaufklärung mit. 1998 pro-movierte Jochen Bär an der Uni-versität Heidelberg mit einer Ar-beit zum sprachtheoretischenund sprachphilosophischen Dis-kurs der deutschen Frühroman-tik. Die Arbeit wurde mit derBestnote „summa cum laude“und dem Ruprecht-Karls-Preisder Universität Heidelberg fürdie beste geisteswissenschaftlicheDissertation ausgezeichnet. ImAnschluss an die Promotionwechselte Bär zur Gesellschaftfür deutsche Sprache in Wiesba-den, wo er die Leitung der Doku-mentation zur deutschen Gegen-wartssprache und die Leitungdes Sprachberatungsdienstesübernahm. Zweimal in Folge be-treute er die Auswahl der „Wör-ter des Jahres“, zu denen er späterauch eine umfassende Doku-mentation herausgab. 2001 zoges ihn dann zurück an die Uni-versität Heidelberg, wo er sich2008 habilitierte.Aktuell arbeitet er an mehrerenDrittmittelprojekten. In Koope-ration mit dem Heidelberger Pro-fessor Jörg Riecke und der Her-zog-August-Bibliothek Wolfen-

büttel ist er mit einer Internet-Edition Hans Jacob Christoffelvon Grimmelshausens befasst,deren Ziel es ist, das Gesamtwerkdes bedeutendsten deutschen Ba-rock-Autors in historisch verläss-licher Form maschinenlesbar zupräsentieren. Seit langem seinHauptanliegen ist jedoch dasgroß angelegte Forschungspro-jekt „Zentralbegriffe der klas-sisch-romantischen „Kunstperi-ode“ (1760–1840). Wörterbuchzur Literatur- und Kunsttheorieder Goethezeit“, das über 66.000Texte mit insgesamt mehr als400.000 Druckseiten von 425 Au-torinnen und Autoren erschließt.In Vechta will Professor Bär inden nächsten Jahren unter an-derem einen Forschungs-schwerpunkt „Literaturlinguis-tik“ etablieren. Weitere Kern-punkte sollen in den BereichenSprachgeschichte des Deut-schen, linguistische Sprachkri-tik und Korpuslinguistik/Dis-kurslinguistik liegen. Ebensoplant er die Einrichtung einerArbeitsstelle für Sprachauskunftund Sprachberatung, die der in-teressierten Öffentlichkeit alsAnsprechpartner für alle Fragenrund um die deutsche Sprache –beispielsweise zur Rechtschrei-bung, zur Grammatik oder zurWortherkunft – zur Verfügungsteht.

Prof. Dr. Kathrin Dedering hatseit November 2011 die Professurfür Schulpädagogik am Institutfür Soziale Arbeit, Bildungs- undSportwissenschaften an der Uni-versität Vechta inne. Mit ihrerprimären Ausrichtung auf empi-rische Schulforschung entsprichtsie exakt dem Schwerpunkt derseit langem vakanten Stelle. De-dering kommt von der Universi-tät Bielefeld nach Vechta.Kathrin Dedering hat an denUniversitäten Münster, York(England) und Bielefeld Erzie-hungswissenschaft sowie die Fä-cher Deutsch und Pädagogikstudiert und 2001 den Abschlussder Diplom-Pädagogin erhalten.An der Fakultät für Erziehungs-wissenschaften der UniversitätBielefeld promovierte Dederingmit ihrer Arbeit „Schulnetzwer-ke als Instrumente der Quali-

tätsentwicklung – Das Interna-tionale Netzwerk InnovativerSchulsysteme (INIS) der Bertels-mann Stiftung als Beispiel.“ Ander gleichen Fakultät hat sichDedering mit der Schrift „Steue-rung und Schulentwicklung.Theoretische Ansätze und empi-rische Forschung“ kumulativhabilitiert (2012) und damit dieLehrbefugnis in Erziehungswis-senschaft mit dem SchwerpunktSchulpädagogik erhalten.Neben ihrer Arbeit in Bielefeldwar Dedering am Institut fürSchulentwicklungsforschung derTechnischen Universität Dort-mund und dem Deutschen In-stitut für Internationale Pädago-gische Forschung (DIPF) Berlintätig.Aktuell forscht Dedering in zweigroßen Projekten: Gemeinsammit dem Bielefelder KollegenProf. Dr. Klaus-Jürgen Tillmannuntersucht sie im Drittmittel-projekt „Wie beraten die Bera-ter? Externe Berater als Akteureder Schulentwicklung“, wie ex-

terne Berater Schulen beeinflus-sen. Das Projekt wird gefördertvon der Deutschen Forschungs-gemeinschaft. In Vechta angesie-delt ist das Projekt „Externe Eva-luation/Schulinspektion undschulische Qualitätsentwick-lung“, dessen Leitung Dederinghat.Für ihre wissenschaftliche Leis-tung wurde Kathrin Dederingim Jahre 2010 mit dem Förder-preis der Deutschen Gesellschaftfür Erziehungswissenschaft(DGfE) ausgezeichnet.

Nr. 7 | Mai 2012 UNIAKTUELL 15

Prof. Dr. Jochen A. Bär

Prof. Dr. Kathrin Dedering

ImpressumHerausgeber:Die Präsidentinder Universität Vechta

Kontakt Universität Vechta:PressestelleDriverstraße 2249377 VechtaTel.: 04441/[email protected]

Redaktion:Katharina Genn-BlümleinSabrina Daubenspeck

Layout:Oldenburgische Volkszeitung

Druck und Anzeigen:Oldenburgische Volkszeitung

Fotos:Universität VechtaLars KrügerFoto HölzenKompetenzzentrumRegionales LernenKathrin DederingGrimme Landmaschinen-fabrik GmbH & Co. KGFerdinand KokengeGabriele Grieshop/Christine KaiserLucia LicherMartin Winter

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Christine Grimme fördert Vech-taer Studierende.

Josefine Melcher studierte Ger-manistik und Sachunterricht.

Jan-Hendrik Stockmann enga-giert sich in der Hochschulpolitik.

Ein Geben und NehmenUniversität Vechta geht in zweite Runde des Deutschlandstipendiums„Kooperation leben undWertschätzung zeigen“

Sie ist eine Pionierin für dasDeutschlandstipendium an derUniversität Vechta: Seit den An-fängen des Förderprogramms vorüber einem Jahr ist ChristineGrimme mit von der Partie. Ge-meinsam mit ihrem Mann Franzhat sie als eine der ersten ihre För-derung im Rahmen des Deutsch-landstipendiums zugesagt undgleich zwei Stipendien übernom-men. Das neue Förderprogrammbewertet sie als überaus positiv:„Die Idee, Förderungen durch diePolitik und privates Engagementzu verknüpfen, finde ich sinn-voll“, bewertet Grimme. „Das Stu-dium hat sich durch die Bologna-Reform sehr verändert, den Stu-dierenden bleibt oft wenig Raum,neben dem Studium Zeit für wei-teres politisches oder soziales En-gagement zu finden. Ein Stipendi-um kann die Situation ändernund den zeitlichen Druck auf dieStudierenden mindern. DasDeutschlandstipendium fördertgezielt solche Studierende, die ne-ben überdurchschnittlichen aka-demischen Leistungen eben diesesgesellschaftliche oder soziale En-gagement zeigen.“ Dabei solle derFokus aber auch auf weiteren Kri-terien wie z.B. der persönlichenSituation der StipendiatInnen lie-

gen. „Das Deutschlandstipendi-um verstehe ich dabei als Ergän-zung zu den Leistungen der Poli-tik, nicht als Ersatz“, stellt Christi-ne Grimme fest. „Das Oldenbur-ger Münsterland ist wirtschafts-stark und damit in der glückli-chen Lage, der Region einiges zu-rückgeben zu können. UnsereStudierenden sind verankert inder Region und bereichern dasLeben vor Ort, nicht nur wirt-schaftlich, sondern auch kultu-rell. Für diese Bereicherung sindwir dankbar. Mit dem Deutsch-landstipendium kann eine Wert-schätzung zum Ausdruck ge-bracht werden. Wir müssen Ko-operationen dieser Art leben“, soGrimme. „Das Netzwerk zwi-schen den Firmen ist sehr gut,die Wege sind kurz. Dadurchlässt sich bei uns einiges bewe-gen und ich mache mir keineSorgen, dass die Uni Vechta auchzum kommenden Wintersemes-ter alle 31 Stipendien vergebenkann. Die Menschen hier fühlensich mit der Uni eng verbunden.Wenn das Deutschlandstipendi-um bei uns nicht funktioniert, wodann?“

Zwischen Rollkunstlaufund Bachelorarbeit

Josefine Melcher ist 25 Jahre alt,war bis vor Kurzem Leistungs-sportlerin im Rollkunstlauf undhat gerade ihr Studium an derUniversität Vechta abgeschlos-sen. Nun erwartet sie den An-fang ihres Vorbereitungsdienstesals Grundschullehrerin. Durchdas Stipendium konnte sie Stu-dium und Leistungssport bessermiteinander vereinbaren undsich zwischendurch auch mal et-was mehr Ruhe gönnen.„Die Hemmschwelle für eine Be-werbung war recht gering“, er-zählt Melcher und berichtet, wiesie von dem Programm erfahrenhat. „Die Universität hat umfas-send über das Deutschlandsti-pendium informiert. Da ich vor-her bereits ein Studienbeitrags-stipendium erhalten hatte, wuss-te ich ungefähr, was auf michzukommt. Wobei das Motivati-onsschreiben und der Lebens-lauf nicht ganz einfach zu erstel-len waren.“ Für eine Bewerbungum das Stipendium müssen dieStudierenden in einem Schrei-ben ihre Qualifikationen und ihrEngagement darlegen. Melcherhatte sowohl akademisch alsauch ehrenamtlich herausragen-de Leistungen vorzuweisen.

Fortsetzung Seite 2

Auf ein WortBewegung und Veränderungprägen auch in diesem Früh-jahr das Leben an unsererUniversität. Lernen undLehren, Forschung und Be-gegnung mit regionalen undinternationalen Partnern be-stimmen die Arbeit.So entsteht ein neuer Lern-standort in der NachbarstadtLohne und an einer praxis-näheren und qualitätsverbes-sernden Reform der Lehr-amtsausbildung in Nieder-sachsen wird intensiv mit-gearbeitet. Über den Schwer-punkt Frühpädagogik werdenwir Modellstandort und dieMathecoaches Mats undMinna stoßen auf großesInteresse bei regionalenUnternehmen. Mit Ägypten

undTansa-nia ver-bindetuns einelebendi-ge Ko-operati-on. Zu-dem istVechtaim Ju-biläums-jahr fürCharlesDickens

im Blick der internationalenDickensforschung. UnsereBibliothek wird 65 und wirwagen den Blick in die Zu-kunft, eine „Stadtbibliothek“in und für die Stadt Vechta –ein ästhetisch-architekto-nisches Highlight – eine Zu-kunftsvision? Keine Vision istdie Ausschöpfung desDeutschlandstipendiums in2012. Die Region steht auchin diesem Jahr zu ihrer Uni-versität – 31 Stipendien – istdoch kein Problem!

Marianne AssenmacherPräsidentin der Universität Vechta

Nr. 7 Mai 2012

UNIAKTUELLA u s g a b e 1 / 2 0 1 2

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