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Krisenberichterstattung am Limit. Seite 4 Bild: zVg. Erwin Schmid Bern Freiburg Wallis Lis Borner, Chefredak- torin Radio, an der Generalversammlung in Magglingen. Seite 14 Heimspiel für General- direktor Roger de Weck. Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 4/2011 SRF DRS 1-Moderatorin Regi Sager im Porträt. Seite 7 SRG SSR SRG-Programme sind infrage gestellt – die Trägerschaft bezieht Position. Seite 8 Publikumsrat Beobachtungen: SF 1 «Die grössten Schweizer Talente». SF zwei «Champions League». Seite 10 Ombudsstelle Durchblick bei Interessenkonflikten. Seite 12 Carte blanche Fabio Rondinelli: «Arena» gegen Wertezerfall? Seite 13

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Krisenberichterstattungam Limit. Seite 4

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Lis Borner, Chefredak-torin Radio, an der Generalversammlung in Magglingen. Seite 14

Heimspiel für General-direktor Roger de Weck. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 4/2011

SRF DRS 1-Moderatorin Regi Sager im Porträt. Seite 7

SRG SSRSRG-Programme sind infrage gestellt – die Trägerschaft bezieht Position. Seite 8

PublikumsratBeobachtungen:SF 1 «Die grössten Schweizer Talente».SF zwei «Champions League».Seite 10

OmbudsstelleDurchblick bei Interessenkonflikten.Seite 12

Carte blancheFabio Rondinelli: «Arena» gegen Wertezerfall?Seite 13

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14 Ausgabe 4/2011

Lis Borner, Chefredaktorin Radio, und Andreas Schefer, Präsident SRG Bern Freiburg Wallis, blicken trotz Anfeindungen gegenüber der SRG optimistisch in die Zukunft.

Die SRG SSR, die in allen Regionen der Schweiz mit ihren Radio- und Fernsehpro-grammen ein breites Angebot von grossem Nutzen für die ganze Bevölkerung des Lan-des erbringt, müsse sich Kritik anhören und auch gefallen lassen, stellte RGB-Präsi-dent Andreas Schefer in Ergänzung zum Jahresbericht der SRG Bern Freiburg Wallis

fest. «Nicht jede Kritik an der SRG ist ein Angriff auf die SRG.» Seit Anfang Jahr führ-ten jedoch rechtsbürgerliche Kreise, Print-medien, Zeitungsverleger sowie Teile der Kommunikationswirtschaft vor allem in der Deutschschweiz eine eigentliche Kam-pagne gegen die SRG. «Diese Kampagne diskreditiert die SRG als ‹Gebührenmons-

Generalversammlung vom 7. Mai 2011 in Magglingen

Mit einem klaren Bekenntnis zu einem qualitativ starken und unabhängigen Service public und mit einer harschen Kritik an der Kampagne gegen die SRG eröffnete Präsident Andreas Schefer die Generalversammlung der SRG Bern Freiburg Wallis in Magglingen. Das Gastreferat von Lis Borner, Chefredaktorin Radio, gab zum Abschluss interessante Einblicke in die Radio-Information. Dazwischen wurden die statutarischen Geschäfte abgewickelt.

ter› und als ‹linken Laden›, wo Programm-schaffende einseitig und tendenziös be-richten», stellte Schefer fest. «Die SRG ist durch diese Kampagne und Angriffe infra-ge gestellt und in ihrer Existenz bedroht.» Die RGB als Mitbegründerin des Vereins SRG «wehrt sich gegen diese Bestrebun-gen», sagte Schefer. «Wir treten ein für ei-

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«Diese Kampagne bedroht die SRG in ihrer Existenz»

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15Ausgabe 4/2011

nen kompetenten, qualitativ starken, viel-fältigen und unabhängigen Service public.» Er ermunterte die Anwesenden, mitzudiskutieren und ihrem Umfeld die Bedeutung und Leistungen der SRG wie auch die Mechanismen, mit denen die SRG infrage gestellt wird, zu erläutern.

Regionaljournal als Markenzeichen von DRS 1

Die Regionaljournale sind mit ihren insge-samt 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern die grösste Unternehmenseinheit der Radio-Information. «Ich bin stolz, dass die Regionaljournale organisatorisch wieder zur Chefredaktion gehören», stellte die neue Chefredaktorin Radio, Lis Borner, in ihrem Referat fest. Die Regis seien wichtig für die Meinungsvielfalt in den Regionen. Denn: «Die privaten Radios decken das Geschehen in Politik und Wirtschaft nicht wirklich ab.» Für Lis Borner ist klar: «Die Regionaljournale sind – in Ergänzung zum gesamten News-Angebot – ein Marken-zeichen und ein unverzichtbarer Teil von DRS 1.» Das Regionaljournal Bern Frei-burg Wallis ist das meistgehörte Regi. Gegen die sinkenden Hörerzahlen sind verschiedene Massnahmen eingeleitet worden (Verbesserung der Programme, Ausbau Online-Angebot, regionale The-men vermehrt auch auf DRS 3, Regis via DAB). Lis Borner stellte zudem fest, dass die Nutzung von Radio und Fernsehen ge-nerell sinkt. «Das spürt auch Schweizer Ra-dio DRS – wenn auch auf hohem Niveau.» SR DRS hat insgesamt immer noch einen hohen Marktanteil von über 60 Prozent. Insgesamt 2,9 Millionen Menschen hören täglich SR DRS, davon 1,8 Millionen DRS 1.

Neue Vorstandsmitglieder

Die statutarischen Geschäfte (Protokoll, Jahresbericht, Jahresrechnung, Entlastung der Organe) wurden einstimmig geneh-migt. Danach verabschiedete Präsident Andreas Schefer Lisa Humbert-Droz, Erich Friedli und Urs Allemann. Lisa Humbert-Droz setzte sich während vieler Jahre im Vorstand (unter anderem als Vizepräsiden-

tin), als Präsidentin der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit, als Initiantin der Bieler Tagung, als Freiburger Sektionsprä-sidentin und in weiteren Funktionen ein. Erich Friedli vertrat während elf Jahren das Seeland im Vorstand und brachte dort auch sein Wissen als Finanzexperte ein. Urs Allemann wirkte lange Zeit in verschiede-nen Gremien und Kommissionen, war in den letzten Jahren das juristische Gewissen des Vorstands und zudem Mitglied des Re-gionalrats.

Als Nachfolger wählte die Versammlung einstimmig Kathy Gerber Widmer (Kirch-lindach) und Walter Langenegger (Zolli-kofen) in den Vorstand. Kathy Gerber Widmer ist Berufsschullehrerin in Bern und seit 2010 Mitglied des Publikumsrats SRG.D. Walter Langenegger ist Leiter des Informationsdiensts der Stadt Bern und seit 2008 Mitglied der RGB-Programmkom-mission. Die GV bestimmte ebenfalls ein-stimmig Hans Ueli Marti (bisher) und Ueli Scheidegger (neu) als Mitglieder des Regionalrats SRG.D. Schliesslich wurden die Revisionsstellen für die nächsten drei Jahre gewählt. Mit einem grossen Applaus verabschiedete die GV Geschäftsführerin Martha Bernasconi, die nach drei Jahren neue Aufgaben bei SR DRS übernimmt, und begrüsste nicht minder herzlich ihre Nachfolgerin Ursula Brechbühl.

Den kulturellen Schwerpunkt der Mitglie-derversammlung 2011 setzte das Solo-Quartett «URBÄRN». Mit ihren Interpreta-tionen alter Volkslieder aus der deutschen, französischen und italienischen Schweiz ernteten Simone Rychard, Anja Loosli, Nick Loosli und Matthjas Bieri beherzten Beifall.

Ueli Scheidegger

Weitere Fotos befinden sich in der Fotogalerie im Mitgliederbereich auf www.mitreden.ch.Die nächste Generalversammlung der SRG Bern Wallis Freiburg (RGB) findet am Freitag, 4. Mai 2012, in Thun statt.

Viktor Baumeler (Präsident SRG.D), Willi Burkhalter (Zentralsekretär SRG SSR) und Lisa Humbert-Droz (scheidendes Gremien mitglied) im Gespräch (v. l.).

Insgesamt 115 Mitglieder wollten an der diesjährigen Versammlung mitreden.

Heitere Stimmung im Saal.

Wechsel auf der Geschäftsstelle: Ursula Brechbühl (neu) und Martha Bernasconi (bisher).

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16 Ausgabe 4/2011

«In der Schweiz werden Institutionen gezielt schlechtgemacht», sagte Roger de Weck. Rechtsbürgerliche Kreise würden Politiker, die Justiz oder eben auch die SRG SSR ständig kritisieren, statt die Er-folgsgeschichten anzuerkennen. Dabei stehe gerade die SRG für Unabhängigkeit und Qualität. «Die Unabhängigkeit gewähr-leisten Sie», wandte sich der Freiburger an sein Publikum, «denn die Bevölkerung be-stimmt bei uns mit.» In seinem Vortrag er-klärte er, wie er die Qualität als Generaldi-rektor sichern will. «Im Zentrum steht der Service public», sagte er. Um diesen Auf-trag zu erfüllen, will de Weck durchaus auch etwas bieten, was er «qualité popu-laire» nennt. «Wir sind nah beim Volk, ma-

chen populäre Sendungen und bringen Qualität», sagte er. Das Schweizer Fern-sehen könne nicht nur Sendungen wie «Sternstunde Philosophie» zeigen.

Minderheiten berücksichtigen

Wichtig ist dem Freiburger auch, dass alle Landesteile von den SRG-Programmen profitieren können. «Der grösste Teil der Gebühren, den sie zahlen, ist ein Solidari-tätsbeitrag. So können auch die franzö-sisch-, italienisch- und romanischsprachi-gen Zuschauer ein breites Angebot geniessen», erklärte Roger de Weck. So sei etwa das Angebot an Fussballspielen bei den Schweizer Fernsehsendern dank der Gebühren grös ser als in anderen Ländern. Minderheiten zu berücksichtigen und die Landesteile einander näherzubringen, sind Roger de Weck wichtige Anliegen. «Sie als Deutschfreiburger wissen ja, wie man sich als Minderheit fühlt», sagt er zu seinem Publikum.

Trotz grosser Konkurrenz aus dem Ausland habe sich die SRG stets behauptet, meinte de Weck. Ziel sei es, nun schwarze Zahlen zu schreiben. An der Erfolgsgeschichte könne weitergearbeitet werden, so de Weck, «wenn man uns nur machen lässt». Aller-dings machte er diesen Einwurf nicht ohne Grund. Denn wegen des Ausbaus des Inter-netangebots der SRG gab es bereits grosse Proteste der Verleger.

In den statutarischen Geschäften wählte die FRF Sibylle Werndli aus Kerzers als neues Vorstandsmitglied.

Bernadette Lehmann

Der neue Generaldirektor der SRG SSR, Roger de Weck, erklärte an der Generalversammlung der Freiburger Radio- und Fernseh-gesellschaft FRF in Freiburg, warum die SRG trotz Kritik von rechten Politikern eine Erfolgsgeschichte ist.

Radio- und Fernsehgesellschaft Freiburg FRF Freitag, 17. Juni 2011, 17.00 UhrFührung im Fernsehstudio Zürich mit Sendebesuch «1 gegen 100».

Individuelle Anreise nach Zürich.Treffpunkt: 16.50 Uhr beim Besucher-eingang Fernsehstudio Leutschenbach.17.00–18.50 Uhr Führung mit Snackpause.Ab 19.15 Uhr Sendung «1 gegen 100».

Die Teilnehmerzahl ist auf 22 Personen beschränkt. Eine verbindliche Anmeldung ist bis spätestens Montag, 6. Juni 2011, erforderlich. Telefon: 031 388 94 72 oder E-Mail an [email protected].

Die Teilnehmer erhalten eine schriftliche Bestätigung. Das Mindestalter für den Besuch ist 14 Jahre.

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Roger de Weck wehrt sich gegen Angriffe auf SRG

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SC2011051203 (swissclimate.ch)

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IMPReSSuMAusgabe 4/2011 (Mai 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG DeutschschweizRedaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Denise Looser Barbera (dlb), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Florian Blumer, Janina Labhardt, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Bern Freiburg Wallis (S. 14–16): Martha Bernasconi (mbe), Geschäftsstelle SRG Bern Freiburg Wallis, Schwarztorstrasse 21, 3007 Bern, Tel.: 031 388 91 11, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgbern.chAdressänderung an: SRG Bern Freiburg Wallis,Schwarztorstrasse 21, 3007 BernGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Susanne Lötscher, transkorrekt, ZollikofenDruckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Heimspiel für Generaldirektor Roger de Weck an der FRF-Generalver sammlung.