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Lipsia-Journal Heft 22

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Lipsia-Journal Heft 22

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Vorwort Liebe Mitglieder, im zurückliegenden Jahr hatten wir einen erfreulichen Zugang an Mitgliedern. Junge, aber auch erfahrene Züchter finden den Weg zu unserem Verein. Erstmals wurden auch Jugendliche Vereinsmitglieder. Eine erfreuliche Tatsache. Die Zunahme an Mitgliedern stellt an uns neue Anforderungen an die Organisation des Vereinslebens. Effektivere Formen müssen entwickelt werden. Eine Aufgabe, die nicht nur durch den Vorstand bewältigt werden kann. Zur Jahreshauptversammlung wurde turnusgemäß der Vorstand neu gewählt. Bis auf zwei Veränderungen sind die bisherigen Mitglieder bestätigt worden. An die Stelle von Martin Linde ist jetzt Lutz Witt als Zuchtwart für Groß- und Wassergeflügel getreten. Als 1. Schriftführerin wurde Brigitte Heinrich gewählt. Jens Vogel ist jetzt 2. Schriftführer. Ich wünsche allen wieder gewählten bzw. neu gewählten Vorstandsmitgliedern viel Erfolg für ihre ehrenamtliche Arbeit. Bei Jens Vogel und Martin Linde bedanke ich mich für die geleistete Arbeit. Am 7. August 2010 führt uns unsere Fachexkursion nach Kulmbach und Neudrosselfeld. Manfred Kull als Gastgeber hat uns ein interessantes Programm zusammengestellt. Dabei besuchen wir unter anderem das Bier- und Bäckereimuseum in Kulmbach. In Neudrosselfeld werden wir uns erfolgreiche Zuchten des dortigen Vereines ansehen können. Ich hoffe wiederum auf rege Beteiligung. Unser Vereinswochenende gestalten wir am 4. September an und in der „Fortuna Klause“ Leipzig. Für die laufende Zuchtsaison wünsche ich allen viel Erfolg und allen Mitgliedern beste Gesundheit. Herzlichst Dr. Lothar Heinrich 1.Vorsitzender

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Vorstand

Vorstand des

Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins 1869 e.V. 1. Vorsitzender Dr. Lothar Heinrich Panitzscher Str. 17, 04451 Borsdorf 034291 – 31 950 (d) oder 38 707 (p) 2. Vorsitzender Heiko Metzlaff Peischweg 6, 04442 Zwenkau 034205 – 44 333 Kassierer Dr. Karin Göserich Mühlenweg 24, 09328 Lunzenau 037383 – 61 303 Schriftführer Brigitte Heinrich Stellv. Kassierer Bernd Trachbrodt Stellv. Schriftführer Jens Vogel Archivar Wolfgang Schlegel Ringwart Klaus Dieter Pfoh Vorsitzender der Revisionskommission Andreas Reuter Zuchtwarte: Groß- und Wassergeflügel Lutz Witt Hühner Dr. Manfred Golze Zwerghühner Bernd Dietrich Tauben Matthias Beutel LIPSIA-Ausstellungsleitung: Ausstellungsleiter Timo Berger Wickershain 46 04643 Geithain Stellv. Ausstellungsleiter Bernd Dietrich/ Dr. Lothar Heinrich Ausstellungskassierer Dr. Karin Göserich Technischer Leiter Matthias Beutel Stellv. Technischer Leiter Günther Zwintscher

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Aus dem Vereinsleben

Jahreshauptversammlung des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereines 1869 e.V.

6. März 2010, 14:30 Uhr Gasthof „Zur Sonne“ 04316 Leipzig, Zweinaundorfer Str. 210

Sehr geehrte Mitglieder und Gäste, schnell ist wieder ein Jahr vergangen und wir stehen erneut vor der Aufgabe, unsere Vereinsarbeit im Rückblick zu werten, aber auch für die kommenden Vorhaben zu beleuchten. Generell kann festgestellt werden, dass der Verein sich weiterentwickelt hat. Die Außenwirkung ist deutlicher geworden. Nicht zuletzt durch die Europaschau 2006 interessieren sich immer mehr ausländische Züchter und Gäste für unsere Ausstellungen und unseren Traditionsverein. Aus diesem zunehmenden Interesse für den Verein erwächst Arbeit für den Vorstand, die in der Zukunft noch klarer kristallisiert werden muss. Auch liegt das Problem im Termin. Da die meisten ausländischen Gäste jeweils zur LIPSIA-Schau kommen, ist es schwierig, allen Wünschen gerecht zu werden. Im zurückliegenden Jahr führten wir sechs Vorstandssitzungen, in der Mehrzahl in Vorbereitung der LIPSIA-Schau, durch. Die Beteiligung an den Vorstandssitzungen war gut aber nicht sehr gut. Lobend hervorheben möchte ich Dr. Karin Göserich und Heiko Metzlaff. Beide leisten eine sehr gute Arbeit, wofür ich mich herzlich bedanke. Aufgrund seiner beruflichen Belastung konnte Jens Vogel nicht immer aktiv an der Vorstandsarbeit teilnehmen. Nach Absprache mit ihm kandidiert er nicht mehr als Schriftführer sondern als stellvertretender Schriftführer. Wir werden diese Vorstandsposition neu besetzen. Alle anderen Vorstandsmitglieder haben sich bereiterklärt, für eine neue Wahlperiode neu zu kandidieren. Die Arbeit im Ehrenamt ist nicht immer die reine Freude. Daher bin ich allen dankbar, die sich für diese Funktion zur Verfügung stellen, Freizeit und Aufwand einzubringen, um das Funktionieren des Vereins zu ermöglichen. Auch hier gilt: „Der Erfolg hat viele Väter – der Misserfolg nur einen“. Die Arbeit unserer Zuchtwarte konzentriert sich im Wesentlichen in beratender Funktion auf die Vereinsmitglieder, die sich an diese wenden. Sie unterbreiten auch jeweils für ihren Bereich Vorschläge für Fachvorträge in den Mitgliederversammlungen. Die klassische Aufgabe des Zuchtwarts, wie sie in anderen Ortsvereinen notwendig wird, ist in unserem Verein nicht zu bewältigen. Trotzdem stehen viele Aufgaben an, die durch sie bewältigt werden müssen. Auch ihnen danke ich für ihre Mitarbeit. Den Zuchtfreundinnen und Zuchtfreunden, die im Vertretungsfall für die Vorstandsmitglieder einspringen, sei ebenfalls für ihre Bereitschaft gedankt.

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Aus dem Vereinsleben Dem Vorsitzenden der Revisionskommission, Andreas Reuter, gilt mein Dank für sein Wirken zur Unterstützung der Vorstandsarbeit. Mit ihm haben wir einen Zuchtfreund gewonnen, der in der nicht immer einfachen Materie unseres Vereins die satzungsgemäße Arbeit sichert. Klaus Dieter Pfoh danke ich für seine Arbeit als Ringwart, Bernd Trachbrodt als stellvertretender Kassierer und als Verantwortlicher für das Versenden der Geburtstagskarten. Wolfgang Schlegel als Archivar hat insbesondere im zurückliegenden Jahr große Aktivitäten entwickelt, um die Vergangenheit unseres Vereins wieder in Erinnerung zu rufen. Auch hierfür mein besonderer Dank. Was wäre der Verein ohne die Fotodokumentation von Rainer Fuchs. Seinem Einsatz ist zu verdanken, dass wir die wunderschönen Fotoalben von unseren Höhepunkten unseres Vereinslebens haben. Sein Einsatz ist für viele beispielhaft. Herzlichen Dank! Lutz Witt hat sich in den zurückliegenden Jahren, gemeinsam mit der Firma Eskildsen, der Förderung der Deutschen Legegans gewidmet. In viel Kleinarbeit ist diese Arbeit zu bewältigen. Erste Erfolge konnten im zurückliegenden Zuchtjahr erreicht werden. Auch das Meldeergebnis zur LIPSIA-Schau 2009 macht Mut. Lutz, ich danke dir für deinen Einsatz und hoffe, dass du auch in der Zukunft das Projekt erfolgreich weiterführst. Es könnten weitere Mitglieder genannt werden, die durch ihren Einsatz und ihre Vorschläge zum Gelingen der Vereinsarbeit und zur Außenwirkung beitragen. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön! Zur Jahreshauptversammlung im März 2009 zählte unser Verein 237 Mitglieder. Im vergangenen Jahr verstarben sechs Vereinsmitglieder, Erich Büsing, Kurt Vetter, Heinz Zechendorf, Martin Wachsmuth, Claus Wache und Kurt Wittenbecher. Klaus Ratajczak bat infolge seines Gesundheitszustandes um seine Streichung als Mitglied. Zum 1. März 2010 sind 298 Zuchtfreundinnen und Zuchtfreunde in unserem Mitgliederverzeichnis eingetragen. Inzwischen gehören auch fünf Jugendliche dem Verein an. Auch hieraus erwachsen neue Aufgaben. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, erhoffen wir uns doch von ihnen eine positive Entwicklung zugunsten des Vereins und seiner LIPSIA-Schau. Das ist ein erfreulicher Zuwachs an Mitgliedern. Viele der neu hinzugekommenen Mitglieder sind erfolgreiche Züchter. Sie werden uns helfen, den Verein zu gestalten und seine Ausstrahlungskraft zu erhöhen. Die wachsende Mitgliederzahl erfordert neue Überlegungen zur Gestaltung der Vereinsarbeit. Der Vorstand wird sich mit diesen Fragen beschäftigen müssen. Die Neuaufnahmen allein auf den Rabatt von 15 % des Standgeldes zur LIPSIA-Schau und den freien Eintritt zu reduzieren, wäre sehr ungerecht. In Gesprächen mit neuen Mitgliedern wird als Beweggrund für den Eintritt in unseren Verein genannt, dass es unter anderem die Möglichkeiten sind, mit erfahrenen, erfolgreichen Züchtern zu sprechen, Anregungen zu erhalten und in einem Traditionsverein Mitglied zu sein.

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Aus dem Vereinsleben Im vergangenen Jahr führten wir elf Mitgliederversammlungen durch. Im August waren wir in Nürnberg und besuchten das Taubenmuseum bei Karl Heinz Sollfrank, waren in einer Gemeinschaftszuchtanlage und besichtigten die Altstadt von Nürnberg. Erstmals war der Bus voll. Besonders die Möglichkeit, das Taubenmuseum kennen zu lernen, hat bei vielen Teilnehmern der Exkursion tiefe Eindrücke hinterlassen. Als ungeplanten Höhepunkt erhielten wir ein Exemplar des Kataloges der 1. Nationalen von 1893 in Leipzig von Karl Heinz Sollfrank übergeben. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft! Die im Jahreskalender angekündigten Fachvorträge wurden gehalten. Die Bewertung der Inhalte dieser Vorträge durch die Mitglieder war überwiegend positiv. Um die Akustik im Saal zu verbessern, müssen wir Veränderungen einleiten. Über das Experimentierstadium sind wird noch nicht hinaus. Wir haben aber genügend Fachleute im Verein, um dieses Problem zu lösen. Gefreut habe ich mich stets, dass alle Angesprochenen bereit waren, einen Fachvortrag zu halten. Wir versuchen mit unseren Vorträgen eine Ausgewogenheit zwischen Groß- und Wassergeflügel, Hühnern und Zwerghühnern sowie den Tauben zu erreichen. In jedem Fall aber die ganze Interessenlage der Mitglieder zu treffen, ist sehr schwierig. Ich wurde wiederholt angesprochen, unsere Vorträge öffentlich zu machen. Diesen Gedanken haben wir schon vor einiger Zeit diskutiert. Wir werden ihn erneut aufgreifen. Wohl wissend, dass sich nicht jeder Vortrag eignet und das nicht jeder Vortrag breites, allgemeines Interesse findet. Grundsätzlich besteht aber die Absicht, diese Anregung umzusetzen. Der Mitgliedsbeitrag beträt 15,00 €/ Mitglied und Jahr. Wir schlagen vor, diesen Beitrag beizubehalten. Dabei wissen wir schon, dass wir ein Mehrfaches des Beitrages pro Mitglied und Jahr aufwenden, um das Vereinsleben in der heutigen Form zu gestalten. Gemäß des Grundsatzes unserer Altvorderen, die aktiven Züchter zu unterstützen, bleiben wir bei unserer Praxis. Ich weiß wohl, dass es auch andere Stimmen im Verein gibt, die hier eine Änderung wollen. Untrennbar mit dem Verein und der Vereinsarbeit ist unsere LIPSIA-Schau verbunden. Der Verein lebt mit der LIPSIA-Schau und die LIPSIA-Schau braucht den Verein. Diese Abhängigkeit existiert de facto seit Gründung des Vereins. Seit unserem Umzug auf das neue Leipziger Messegelände ist sie stetig gewachsen. Wir sind dabei, unsere Schau wieder zu der nationalen und internationalen Anerkennung zu bringen, die sie historisch erreicht hatte. Geographisch bedingt werden unsere Schauen immer stärker von mittel- und osteuropäischen Züchtern und Gästen besucht. Die vergangene LIPSIA-Schau und VDT-Schau stellte in dieser Hinsicht einen neuen Höhepunkt dar. Mit über 20 offiziell gemeldeten Delegationen haben wird die Grenze dessen, was durch den Verein zu leisten möglich ist, erreicht. An dieser Stelle möchte ich mich bei Dr. Drobisch bedanken, der die offizielle iranische Wirtschaftsdelegation an drei Tagen betreute und uns damit sehr geholfen hat. Aber auch die zur Tradition gewordene Vortragsveranstaltung der Sächsischen Landesanstalt und den Muskatorwerken wird zunehmend von den Züchtern und Besuchern gut angenommen.

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Aus dem Vereinsleben Das Ganze steht unter der Federführung von Dr. Golze, Herrn Lange und Frau Wachs. Auch ihnen möchte ich danken. Alles Mosaiksteine, die unsere Schau abrunden. Die Fortführung ist auch für die nächsten Jahre geplant. Die 113. LIPSIA-Schau hatte mit Timo Berger und Matthias Beutel eine neue Ausstellungsleitung. Die bisherige Leitung, Bernd Dietrich und Günter Zwintscher, standen ihnen zur Seite, haben sie unterstützt, wo sie gebeten worden sind. Allen, den rund 170 Helfern und Mitarbeitern, möchte ich danken. Ohne sie wäre eine solche Schau nicht zu bewältigen. In vielen Fällen helfen die Familienmitglieder, die Ehepartner und Kinder. Ihnen allen ein besonderer Dank! Die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Eine Bereicherung unserer Schau war die Eingliederung der Landeskanarien- und Exotenschau. Herrn Richter und seinen Helfern gebührt unser Dank, diese Schau so aufgestellt zu haben. Wir alle wissen, dass dazu viel Arbeit, oft im Verborgenen, erforderlich ist, um so etwas zu bewältigen. Die Besucher sprachen sich durchweg belebend zu dieser Erweiterung unseres Spektrums aus. Wir werden über eine Fortführung sprechen müssen. Die Bereitschaft ist auf beiden Seiten vorhanden. Unser Motto, allen Ausstellern und Besuchern durch Höflichkeit und Hilfsbereitschaft unseren Standort zu empfehlen, wird auch durch die neue Ausstellungsleitung umgesetzt. Nur so viel zu tun, wie durch die AAB gefordert, wäre ungenügend. Wir müssen uns durch den Stil von den anderen Schauen abheben, um in Zeiten wirtschaftlicher und finanzieller Schwierigkeiten unsere Aussteller sich für Leipzig entscheiden zu lassen. Das gilt auch für weitere gemeinsame Schauen (LIPSIA-Schau und Fachverbandsschau). Der Nichtfachbesucher will Abwechslung und eine bunte Schau. Für die vor uns stehende Ausstellung ist die Zusammenarbeit mit dem Landeskaninchenverband vorgesehen. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Beide Landesverbände werden sich demnächst zusammensetzen und die offenen Fragen versuchen zu klären. Unsere grundsätzliche Entscheidung, mit dem Kaninchenverband gemeinsame Schauen zu organisieren, bleibt bestehen. Zu weiteren Details der Schau wird der Ausstellungsleiter Timo Berger berichten. Ich habe deshalb auf die Würdigung besonders verdienstvoller Mitarbeiter verzichtet. Unser Inventarbestand für die LIPSIA-Schau ist weiter vergrößert worden. Unsere gemietete Halle in Lucka reicht nicht mehr aus, um alles unterzubringen. Ersatzlösungen werden erforderlich. Günter Zwintscher und Siegfried Oswald verwalten alles und halten es instand. Auch dafür ein herzliches Dankeschön! Alles Arbeiten, die viel Zeit und Einsatz verlangen. Ich hoffe, beide können es auch weiterhin leisten. Gemeinsam mit dem Landesverband besitzen wir jetzt:

18044 Käfignummern – diese setzen sich wie folgt zusammen • 210 Nummern 100er, • 2.022 Nummern 70er, • 150 Nummern 70/80er,

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Aus dem Vereinsleben • 8.912 Nummern 50er und • 6.750 Nummern 40er;

196 Volieren unterschiedlicher Größen einschließlich Volieren für den LIPSIA-Hof und derer für das Ziergeflügel;

90.000 Tränk- und Futternäpfe aus Plaste, 40.000 Bewertungskartenhalter aus Metall und ca. 1.600 Näpfe für das Groß- und Wassergeflügel;

862 Unterbauten (davon 62 aus Eisen) für Puten, Gänse, Enten und Hühner, 6.200 (davon 1.600 Eisenständer – von Nürnberg Eibach nach der LIPSIA-Schau erworben) Unterbauten für Zwerghühner und Tauben;

diverse Schubkarren, Handwagen, Hubwagen, Gießkannen, Schaufeln, Saalbesen, Sitzstangen für die Volieren, Tränkenhocker und Tränken. Dazu kommt noch ein kleiner Bestand an Handwerkszeug.

Unser Inventar haben wir nach und nach erworben, immer unter Beachtung unserer Möglichkeiten nach unseren Schauen. Unser Ausflug nach Poznan hatte in diesem Jahr eine große Resonanz. Der Bus war voll. Es konnten nicht alle Interessierten mitfahren. Matthias und Kristina Beutel haben sich wieder viel Mühe gemacht, um allen einen angenehmen Aufenthalt zu sichern. In den zurückliegenden Jahren haben wir schon mehrfach über unsere Besuche berichtet. Der Ablauf war in diesem Jahr der gleiche. Unsere Züchter waren durchweg erfolgreich. Das trifft auch auf die Verkaufsmesse zu. Der Poznaner Verein hat seit Mitte des vergangenen Jahres einen neuen Vorstand, den wir bereits zur LIPSIA-Schau 2009 kennen lernen durften. Für dieses Jahr haben wir gemeinsam mit dem Landesverband ein Protokoll vorgeschlagen, dass sich primär auf die Beschickung der Schauen bezieht und eventuell auf eine gemeinsame Preisrichtertagung. Auch diese Zusammenarbeit muss wachsen. In diesem Jahr planen wir unsere Vereinsexkursion nach Kulmbach/ Neudrosselfeld, wo wir uns neben dem Biermuseum noch Zuchten in Neudrosselfeld ansehen werden. Der Gesamtablauf muss noch erarbeitet werden. Vorbereitende Gespräche mit Manfred Krull werden schon geführt. Ich bedanke mich für seine Bereitschaft, uns diese Exkursion zu ermöglichen. Wir werden rechtzeitig in einer Mitgliederversammlung über den Ablauf berichten. Die Zusammenarbeit mit der Messe ist unverändert. Wir freuen uns, dass wir eine solche, für beide Seiten erfolgreiche, Zusammenarbeit gestalten können. Für die kommenden Jahre sind die Ausstellungstermine vereinbart. Wir haben deshalb eine Planungssicherheit. Der wiederholte Vorschlag, die Bundes- und Fachschauen besser terminlich abzustimmen, ist zu begrüßen.

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Aus dem Vereinsleben Wir fühlen uns da aber weniger angesprochen, denn unsere Termine sind sowohl dem Bund als auch den Fachverbänden seit Jahren für die Zeit bis 2018 bekannt. Liebe Mitglieder, die Aufgabe unseres Vereins bleibt in der Tradition begründet. Mit unseren Ausstellungen schaffen wir eine Plattform, die Rassegeflügelzucht in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, dafür zu werben und auf eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für alle Altersgruppen hinzuweisen. Um mehr junge Menschen für unser Hobby zu interessieren, gehören Leistung und Schönheit zusammen. Eine manchmal schnelle Abkehr von der Rassegeflügelzucht liegt oft auch darin begründet, dass wir in jüngster Vergangenheit den Leistungsgedanken zu sehr vernachlässigt haben. Ich meine einige Probleme, die wir haben, sind hausgemacht. Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf das Ganze besinnen. Wir als Leipziger Rassegeflügelzüchterverein 1869 e.V. wollen das Unsrige dazu beitragen, um diese Einheit wieder herzustellen. Ich wünsche uns allen beste Gesundheit, eine erfolgreiche Zuchtsaison und gesunde Tierbestände. Lothar Heinrich 1. Vorsitzender

Ringbestellung Die Ringbestellung für 2011 ist bis zum 15.09.2010 (Hauptbestellung) bei unserem Ringwart

Klaus Dieter Pfoh Heiterblickallee 25, 04329 Leipzig, Tel./Fax: 0341–35544273

vorzunehmen. Mit der Bestellung wird die Zahlung fällig. Erster Termin für Nachbestellungen ist der 15.01.2011. Generell ist zu beachten, dass die Ringbestellung bitte nur im sogenannten 10er Sprung (10 Ringe einer Größe) vorzunehmen ist. Die Ringe sind bei der Bestellung, also im Vorhinein, zu bezahlen! Die Bestellung kann ansonsten nicht bearbeitet werden.

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Wir gratulieren

Walter Göserich zum 75. Am 26. April 2010 feierte unser Ehrenvorsitzender Walter Göserich seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren nochmals recht herzlich und wünschen viel Gesundheit und weiterhin viel Schaffenskraft. Bereits mit zwölf Jahren begann Walter Göserich mit der organisierten Rassegeflügelzucht. Er wurde Mitglied des GZV Leipzig-Land, Sitz Böhlitz-Ehrenberg. Im engen Kontakt mit den verdienstvollen Rassegeflügelzüchtern des Leipziger Traditionsvereins mauserte er sich zum anerkannten und erfolgreichen Züchter. Walter Göserich war und ist Mitglied verschiedener Sondervereine (bzw. vormals SZG), so der Lahorezüchter, der Zwerg-Cochin, der Felegyhazaer Tümmler, des Homer-Clubs und der Buchholzer Taubeninnung. Auch hier übernahm er verschiedene Ehrenämter. Bleibende Verdienste erwarb er sich mit der Einführung und Verbreitung der Felegyhazaer Tümmler in der DDR. Weitere Anerkennung erwarb er sich als Mitherauszüchter des birkenfarbigen Farbenschlags des Zwerg-Cochin 1972. Seit 1967 ist Walter Göserich Mitglied des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins 1869 e.V., dessen 1. Vorsitzender er von 1999 bis 2007 war. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er dieses Amt aufgeben. Wegen seiner Verdienste wurde er Ehrenvorsitzender des Vereins. Lange Jahre war Walter Göserich auch Mitglied des Vorstands des Sächsischen Landesverbandes. Kurz vor seinem 75. Geburtstag wurde er am 11. April vom SRV zum Ehrenmitglied ernannt (Foto rechts). Wir wünschen unserem Zuchtfreund Walter Göserich alles Gute und weiterhin viel Freude an seiner Zucht.

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Der Zuchtwart informiert

Ausführungen zu den Zuchten großer Hühner im Leipziger Rassegeflügelverein 1869 e. V.

Es ist schön, dass der Aufwärtstrend in der Mitgliederbewegung unseres Leipziger Vereins anhält. Als Zuchtwart für große Hühner bin ich natürlich daran interessiert, dass auch Züchter großer Hühner bei uns Mitglied werden. Vom Mai 2009 bis heute konnten erfreulicherweise auch 6 Mitglieder aufgenommen werden, die sieben Zuchten großer Hühner betreuen. Trotzdem muss ich verzeichnen, dass der allgemeine Trend in der Zahl der Betreuung von Zuchten unserer Rassegeflügelzüchter (zuerst Tauben, dann Zwerghühner) auch für unseren Verein gilt. Sollte die Aufstallpflicht gelockert werden oder, wenn Vernunft einsetzt, gar verschwinden, dann kann sogar der Sachstand eintreten, dass mehr Wassergeflügelzuchten als große Hühner gehalten werden. So wie besonders in Mittelsachsen festgestellt werden kann, dass etwa vor 15 bis 20 Jahren beginnend, eine Reihe von Entenzuchten entstanden, und hier mehrere Rassen, die einseitige Palette durch die weiße Warzenente ergänzten, oder erweiterten. Ich hatte das Gefühl, dass man die Aussage treffen konnte, wer im ländlichen Raum und bei vorhandenem Platz ein paar Entenbraten für sich und die Familie oder Freunde erzeugt, kann dies auch mit einem kleinen Stamm Rasseenten tun. Und deshalb möchte ich alle Züchter, die keine Hühner haben aber die Möglichkeit hätten, bitten, darüber nachzudenken, ob sie sich nicht doch einen kleinen Hühnerbestand anschaffen wollen. Es ist etwas ganz schönes, das Frühstücksei für die Familie selbst zu erzeugen und das mit einer seltenen Rasse, einem seltenen Farbenschlag, einer alten Rasse oder eben nur mit einer Rasse großer Hühner. Diese Form erweitert natürlich auch die Möglichkeiten des züchterischen Schaffens. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) eine Rote Liste der bedrohten Rassen erstellt hat und dort die Kategorie 1 – extrem gefährdet Kategorie 2 – stark gefährdet Kategorie 3 – gefährdet Kategorie - zur Beobachtung Kategorie - nur noch Einzeltiere Kategorie - ausländische Rassen führt. Schön ist es zu wissen, welchen Beitrag unsere Rassegeflügelzüchter leisten können, geleistet haben und hoffentlich noch lange leisten werden, unter

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Der Zuchtwart informiert Anerkennung ihres Schaffens, wenn wir auf unseren Schauen die Entwicklung der einzelnen Rassen betrachten. Als Beispiel nehme ich hier sehr gern unsere Cröllwitzer Pute. Vor 20 Jahren war sie fast nur noch auf Bildern zu sehen, so ist sie heute, auch Dank der Rassegeflügelzüchter, die auf den Schauen am stärksten vertretene Rasse. Die Erhaltung einer Rasse und der züchterische Fortschritt werden umso sicherer, je mehr sich die Zucht dieser verbreitet, je größer die Population ist. Der Weg der Sondervereine, Mitglied in der GEH zu werden und dann die Betreuung und Unterstützung der Rassen, die auf den Archehöfen dieser Gesellschaft dieses Vereins in Nutzung genommen werden, sollte forciert und weiterhin unterstützt werden. Hier sei auch unser Landesvorsitzender hervorgehoben. Es ist allerdings dringend zu empfehlen, dort nur wertvolles Zuchttiermaterial, zumindest gute Hähne, und nicht etwa Kreuzungsprodukte den Tierhaltern zur Verfügung zu stellen, denn damit werden diese Populationen nicht nutzbar. Es wäre eine notwendiger Maßnahme, wenn die Vatertiere auf den Archehöfen eine Körung/Bewertung erfahren könnten und es würde für das Geflügel auf den Archehöfen genauso wie für alle Rassegeflügelzüchter ein weiterer Schub nach vorn sein, wenn es in irgendeiner Form eine Leistungsprüfung gäbe. Ich denke, dies ist zurzeit ein schöner Traum aber Visionen sollte man nicht ohne weiteres aufgeben. Abschließend dazu noch ein paar Sätze. Wenn die GEH auch alle Tierarten betreut, hat das Geflügel dort einen gleichberechtigten Platz. Es wird jedes Jahr hier eine Rasse des Jahres gewählt, 2008 war es die Bronzepute, 2001 die Bayrische Landgans und die Bergischen Hühnerrassen, 1994 die Westfälischen Totleger, Diepholzer Gänse und Pommernenten. In diesem Jahr ist es übrigens das Meißner Widderkaninchen. Das Jahr 2010 ist unser Jahr. Wir sollten es nutzen, auch in den schwieriger gewordenen Zeiten an allen Stellen darauf aufmerksam zu machen, dass unsere Züchterarbeit gezielter Artenschutz ist. Das Jahr 2010 wurde von der UNO als „Internationales Jahr der genetischen Vielfalt“ ausgerufen. Es soll somit also besonders beworben werden. Auf unseren Schauen sehen wir den Stand, wie weit wir unsere Tiere betreuen und welchen Zuchtstand wir erreicht haben. Wenn wir den Leipziger Verein sehen, ist dieser ganz eng in der Mitgliederbewegung, in der Arbeit mit der LIPSIA-Schau verbunden. Insgesamt stellten unsere Mitglieder in Leipzig mehr als 2.100 Tiere aus. 68,35 Prozent entfielen auf die Tauben, 16,78 Prozent auf die Zwerghühner und leider nur 193 Tiere, das entspricht 9 Prozent, auf die Hühner. Um das abzurunden, 13,3 Prozent Enten, 1,96 Prozent Gänse, 0,47 Prozent Perlhühner und 0,28 Prozent auf die Puten.

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Der Zuchtwart informiert Die 193 ausgestellten Nummern wurden so bewertet, dass wir 2mal die Note „vorzüglich“ bei den Hühnern zu verzeichnen hatten. Diese sollen auch hier erwähnt werden. Es ist der Zuchtfreund Andreas Fiedler mit Italiener, rebhuhnhalsig, und der Zuchtfreund Dietmar Kleditsch mit Bergischen Krähern. Bei Dietmar Kleditsch sei erwähnt, dass er eine tolle Kollektion dieser seltenen Hühnerrasse ausgestellt hat. Denn zum v kamen noch zwei weitere „hv“-Tiere, und die anderen mit der Bewertung 2 mal sg 95 und 2mal sg 94. Gratulation zu dieser hervorragenden Leistung. Weiterhin gab es noch 5 „hv“-Tiere, der Brügger Kämpfer von Franz Baas, der Kraienköppe silberhalsig von Jürgen Weber, der Orloff rotbunt von unserem Zuchtfreund Heiko Metzlaff, Zuchtfreund Thomas Stelzner mit Marans schwarzkupfer und Zuchtfreund Bernd Nette mit Wyandotten schwarzweiß gescheckt. Weitere 95 „sg“ und 52 „g“-Tiere beweisen, dass auch hier ein hoher Zuchtstand bei unseren großen Hühnern zu verzeichnen ist. Interessant hierbei ist die Rasseverteilung und die ist schon fast etwas Besonderes. Natürlich liegen die Italiener mit 26 ausgestellten Tieren von 5 Farbenschlägen an der Spitze, gefolgt von den Wyandotten mit 25 Tieren von 4 Farbenschlägen, aber auch sehr interessant und hervorzuheben sind 17 Cochin und 20 Brahma mit je 4 Farbenschlägen. Des weiteren wurden die Rassen Brügger Kämpfer, Cubalaja, Kraienköppe, Orloff, Sussex, Deutsche Lachshühner, Marans, Barnevelder, Welsumer Rhodeländer, New Hampshire, Dorking, Vorwerkhühner, Sachsenhühner, La Fleche, Bergische Kräher und Westfälische Totleger von unseren Züchtern ausgestellt. Als Zuchtwart hatte ich für das Jahr 2007 kritisch bemerkt, dass es bei unserem hervorragenden Schulungsprogramm im Rahmen der Mitgliederversammlungen keinen Beitrag zu den großen Hühnern gegeben hat. Ich bin heute überzeugt, dass das reiner Zufall war, denn in den letzten Jahren wurden unsere großen Hühner auch mit Fachbeiträgen hier in unserem Verein entsprechend bedacht. Es sei nur an das letzte Jahr erinnert, wo zu den Schwarzen Wyandotten, die Rasse des Jahres unseres Verbandes von Dr. Golze und die Barnevelder und deren Zwerge von Günter Heilemann hier Beiträge geleistet wurden. Im Jahr 2010 kann festgestellt werden, sind wir mit 5 Themen sogar überdurchschnittlich bedacht. Zu ergänzen bleibt, dass natürlich der Zuchtwart in seiner dienstlichen Funktion als Referatsleiter für Tierhaltung und Fütterung in der Abteilung Tierische Erzeugung des Landes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie immer bemüht ist, Beziehungen zwischen der Wirtschaftsgeflügelzucht und der Rassegeflügelzucht herzustellen. Es wird versucht, die Effekte von der einen Seite für die andere Seite zu nutzen. Als sehr positiv, mehr als anfangs angenommen, wurden die Fachforen, die im Zusammenwirken mit der Firma Muskator während der LIPSIA-Schau durchgeführt werden, angesehen. In diesem Jahr war eines für das Großgeflügel inkl. unserer Hühner, eines für die Zwerghühner, eines für die Flugtauben und eines am Sonntag für die Tauben gestaltet. Das Echo hierauf war sehr gut.

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Der Zuchtwart informiert Teilweise waren bis zu 70 Besucher bei einem Forum vertreten. Wir hoffen, dass wir das in guter Art und Weise in den nächsten Jahren weiterführen können, und dass dies eine gute Tradition wird, auch hier wirksam zu werden. Auch beim Arbeitskreis Sondergeflügel, der vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie durchgeführt wird, sind viele unserer Rassegeflügelzüchter mit von der Partie und nutzen dies als Fortbildung. Zu erwähnen sei auch die Unterstützung des Sächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes, nicht zuletzt mit einem Preis auf unserer LIPSIA-Schau, der dies dokumentiert. Ich möchte an dieser Stelle nochmals aufrufen, darüber nachzudenken, ob es nicht denkbar wäre, die Frühstückseiproduktion anzugehen, wenn zur Zeit noch keine Hühner vorhanden sind, oder wenn bereits Legehennen vorhanden sind, ob diese nicht doch durch eine Rasse unseres Rassegeflügels der großen Hühner ersetzt werden könnten. Es wäre sicher im Sinne des Rassegeflügels und der Hühnerzucht. Dr. Manfred Golze Zuchtwart für Hühner

Groß- und Wassergeflügel auf der LIPSIA 2009

Wieder ist eine LIPSIA-Schau erfolgreich zu Ende gegangen. Obwohl diese LIPSIA-Schau unter dem Taubenstern stand, so war es doch erfreulich, dass das Groß- und Wassergeflügel nicht ins Hintertreffen geriet. Mit 2 Volieren, 4

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Der Zuchtwart informiert Stämmen, 1377 Einzeltieren bei den Erwachsenen und 91 in der Jugendgruppe, 20 Tieren bei den Neuzüchtung und 42 Paaren Wasserziergeflügel hatten wir ein, einer Bundesschau würdiges, Meldeergebnis. Auch einige Züchter aus unserem Verein haben teilweise mit sehr großem Erfolg in der Groß- und Wassergeflügelabteilung ausgestellt. Schaut man in die Rasseliste des Leipziger RGZV, hätten es auch ein paar mehr sein können, aber einige Groß- und Wassergeflügelzüchter unseres Vereines haben sich aus gegebenen Anlass auf ihre Tauben konzentriert, was natürlich durchaus verständlich ist. Auch das wird wieder anders, spätestens zur Nationalen und VHGW-Schau 2012. Das Ausstellen von Groß- und Wassergeflügel bedarf einer Menge Enthusiasmus und ist mit viel Mehraufwand verbunden. Denn ob man 10 Tauben schaufertig macht und zu einer Schau bringt oder z. B. 10 Puten oder Gänse ist doch ein nicht unerheblicher Unterschied. Vor allem beim Ein- und Ausliefern bleiben wir Groß- und Wassergeflügelzüchter immer mal wieder mit unserem Turm aus schweren, sperrigen Kisten irgendwo hängen. Wenn dann die Taubenzüchter mit ihren kleinen Kästen an uns vorbeischlendern, fragt man sich doch das eine oder andere Mal, ob man nicht zumindest auf Zwergenten umsteigen sollte. Die Palette der Tiere von Züchtern aus dem Leipziger Rassegeflügelzuchtverein begann mit einem harmonischen Stamm Cayugaenten. Diese eleganten mittelgroßen Enten zeigten eine schöne schwarze Farbe mit rassetypischem Grünlack. Die sehr trockenen (ohne Stirnansatz und Backenbildung) Köpfe der Enten dieser Rasse sind immer wieder beeindruckend. Die weiblichen Tiere hatten ein paar kleinere Probleme mit der Unterlinie. Es ist aber generell problematisch große und mittelgroße Enten zu späten Ausstellungen mit perfekten Unterlinien, ohne Ansatz zum Legebauch zu zeigen. In der allgemeinen Abteilung startete gleich ein Leipziger Mitglied mit seinen Puten in Bronze. Die Bronzeputen gehören zu dem schweren Schlag der Deutschen Pute und beeindrucken allein schon durch ihre Erscheinung. Aber auch bei großem Rahmen und hohem Gewicht müssen die bronzenen Truthühner eine ausreichende Standfreiheit aufweisen und deutlich Schenkel zeigen. Farblich sind sie mit ihrem metallischen Bronzeglanz ein Augenschmaus. Besondere Beachtung sollte dem ein bis zwei cm breiten Bronceband der einzelnen Rückenfedern und dem olivgrünbronzefarbiges Flügelquerband des Flügels geschenkt werden, welches schwarz abschließen muss (V97 - Zuchtfreund Wilfried Große).

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Der Zuchtwart informiert Als nächstes kamen Toulouser Gänse aus dem Leipziger RGZV. Diese großrahmige Gans mit der ausgeprägten Kehlwamme und der massigen doppelten Bauchwamme ist vor allem ein Formtier. Bei ihnen kommt es auf Rahmen, Schulterbreite und Körperlänge an. Trotzdem ist auch die satte graue Grundfarbe mit dem deutlichen gleichmäßigen weißen Saum nicht außer Acht zu lassen. Das gleiche Farbspiel zeigen die grauen Pommerngänse eines unserer Mitglieder. Diese große Gänserasse mit der einfachen, mittig sitzenden Bauchwamme sollte einen kräftigen eiförmigen Körper zeigen. Kleine zierliche Tiere haben es da in der Konkurrenz schwer. Die grauen Russischen Gänse bestechen immer wieder durch ihre sehr satte Grundfarbe und den klaren Saum. Sie sind auch eher große Gänse, bei denen Schulterbreite wichtig ist. Sie sollen eine ebenmäßige Doppelwamme zeigen, die auch noch im Abschluss gerade verläuft. Schade ist es, wenn farblich schöne Tiere mit einer feinen Körperform durch lose Armschwingen bei 94 Punkten stehen bleiben. Die letzte Gänserasse von einem Leipziger Züchter waren die blau-grauen Höckergänse in der Sichtung. Diese Tiere können sich in Körperhaltung und –volumen, eleganter Halsführung und Höckerbildung mit den anerkannten Graubraunen messen. Etwas Uneinigkeit herrscht noch in der Farbschlagsbezeichnung. Soll es einmal blau oder blau-grau heißen? Die Tiere zeigen ein reduziertes, fast ins Ledergelb gehendes Graubraun als Grundfarbe und vor allem im Deck- und Flankengefieder einen feinen Blauton. Wir können gespannt sein, was der BZA daraus macht. Den Reigen der Enten eröffneten die in unserem Verein sehr beliebten Warzenenten. Die Blau-wildfarbigen hatten einen ansprechenden Körperbau mit waagerechter Haltung und zungenförmiger Warzenbildung. Aber im Dezember muss man mehr Ausgereiftheit im Gefieder und Gesichtswarze verlangen. Die weißen Tiere eines Leipziger Zuchtfreundes entsprachen dem Rassebild, sollten aber im Stirnwarzenansatz noch gefüllter und im Körperauslauf nicht schmaler sein. Bei den weiblichen Tieren darf die Stirnwarze nicht zu viel Substanz haben, sonst schafft man sich bei den männlichen Nachkommen Probleme mit wulstigen Gesichts- und Schnabelwarzen. Die Schecken in Schwarz von zwei Leipziger Zuchtfreunden waren in Größenrahmen und Zeichnungsbild sehr schöne Vertreter. Der Schwanzaufbau bei Erpeln und Enten sollte auch bei diesem Farbschlag flach, an einen Biberschwanz erinnernd, sein. Einige Erpel kämpfen noch mit ihrer etwas ungleichmäßigen Stirnwarzenführung. Die Damen mit Rückenherz konnten ebenfalls gefallen, waren aber noch nicht voll ausgereift (V97; hv 96 - Zuchtfreund Andreas Fiedler auf schwarz-gescheckt).

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Der Zuchtwart informiert Bei den wildfarbigen Rouenenten waren wirklich schöne großrahmige Tiere mit einer ansprechenden Wildfarbe ausgestellt. Die Enten beeindruckten durch ihre satte goldbraune Grundfarbe und der klaren doppelten Hufeisenzeichnung. Eines der Hauptrassemerkmale ist der gerade verlaufende Kiel, der nicht auf dem Boden schleifen sollte. Man kann also auch bei der Kielbildung an der oberen Größengrenze ankommen. Die Blau-wildfarbigen hatten einen feinen Blauton und standen den Wildfarbigen in Körperlänge und Schulterbreite in nichts nach. Auch bei ihnen ist Kielfreiheit anzustreben. Problematisch, nicht nur bei den Rouenenten ist die immer wieder auftretende zerschlissene Spiegelfederstruktur, die man züchterisch hart bekämpfen sollte (V97 - Zuchtfreund Arndt Trepte auf wildfarbig). Die blau-gelben Sachsenenten imponieren mit ihrem Farbspiel. Homogen taubenblaue Köpfe und Spiegel, ein ebenmäßiger geschlossener Halsring, sowie ein gleichmäßiger zarter heller Saum auf dem sattbraunen Brustlatz sind beim Erpel zu fordern. Die gezeigten Enten hatten eine feine Körperlänge und Schulterbreite, müssen aber auch noch im Dezember eine gleichmäßigere erbsgelbe Mantelgefiederfarbe ohne Aufhellungen aufweisen. Die weiblichen Orpingtonenten zeigten eine feine gleichmäßige ledergelbe Farbe. Bei den Erpeln sollte der Blauanteil im Spiegel und Stoß so reduziert wie möglich sein. In Körperhaltung, Kopfpunkten und Walzenform konnten beide Tiere gefallen (hv 96 - Zuchtfreund Jens Engelmann). Die forellenfarbigen Laufenten aus den Leipziger Reihen hatten schöne trockene Kopfpunkte mit feinen Schnabellängen und einer ansprechenden reduzierten Wildfarbe und –zeichnung. Laufenten sollen einen langen, tulpenförmig auslaufenden Körper haben. Gerade bei so mobilen Enten muss ausreichender Standfreiheit Beachtung geschenkt werden. Die Hochbrutflugenten in schwarz mit weißem Latz und blau mit weißem Latz bestachen durch eine feine Bootsform, trockene gezogene Köpfe und klar abgegrenzten Lätzen. Diese relativ kleine Ente sollte nicht zu frei stehen, sodass ihre Fersengelenke immer bedeckt sind. Bei einigen Tieren könnte die waagerechte Haltung auch noch ausgeprägter sein (V97 - Zuchtfreund Wolfram Riedel). In der Ziergeflügelabteilung standen 12 Paare Wasserziergeflügel aus dem Leipziger Verein. Bei ihnen kommt es unter anderem auf ein dichtes Wassergefieder, ausgereifte Prachtfedern und auf harmonisches Paarverhalten an. Zwei Paar Ziergänse standen in den Einzeltiergehegen. Punktabzüge wegen schlechter Flügellage sind vermeidbar, wenn man die Tiere beim Fangen umsichtig fixiert. Zehn Paar Zierenten waren auf einer Gemeinschaftsanlage mit Teich im Eingangsbereich von Halle 4 untergebracht. An dieser Stelle ein Kompliment an die Ausstellungsleitung für die wunderbar dekorierte Anlage. Sie

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Der Zuchtwart informiert war an allen drei Ausstellungstagen ein Besuchermagnet. Die Zierenten hatten typische Artmerkmale und waren sehr harmonisch im Paarverhalten. Einige Erpel hätten etwas ausgereifter im Schmuckgefieder sein können (v97 auf Peposakaenten, hv96 auf Philippinen- und Europäische Löffelenten - Zuchtfreund Martin Linde).

Die Groß- und Wassergeflügelzüchter des Leipziger RGZV haben ein breites Spektrum an Rassen mit meist sehr guter Qualität gezeigt. Man kann nur hoffen, dass sich noch mehr Züchter unseres Vereines, interessierte Noch-nicht-Mitglieder und vor allem vielleicht ein paar junge Züchter der Groß- und Wassergeflügelzucht widmen, um dieses Spektrum zu ergänzen und zu erweitern. In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern und denen, die es noch werden wollen, ein erfolgreiches Zuchtjahr 2010. Martin Linde Zuchtwart für Groß- und Wassergeflügel

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Informationen

Information/ Mitteilung zu Veranstaltungen für unsere Züchter und deren Freunde

04.09.2010 Köllitsch

Fortbildungsveranstaltung für Geflügel- und Kleintierzüchter des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)/ Sachsen und der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (BfL) und Sächsischer Kaninchentag

11.09.2010 Fachtag für Spezialgeflügel/ AK Sondergeflügel im

Rahmen „Thüringens grüne Tage“ auf Messegelände Erfurt

14.09.2010 Sächsischer Geflügeltag/ Wirtschaftsgeflügel Deuben 04. + 05.12.2010 Fachforen zur Geflügel und Kleintierzucht im Rahmen der

Landesverbandsrassegeflügelschau und Landesjugend-rassegeflügelschau Sachsen LIPSIA-Schau sowie Landesrassekaninchenschau Sachsen.

Interessenten / Rückfragen/ Information zu den Programmen und Tagesablauf: Dr. Manfred Golze E-Mail: [email protected] Telefon:034222 46 2200 oder Romi Wehlitz E-Mail: [email protected] Telefon:034222 46 2268 Fax: 034222 46

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Informationen Liebe Mitglieder Noch ein Gedanke, über den ich mich mit Euch austauschen möchte. Oder die Gedanken dazu, die ich Euch vermitteln möchte. Die Anregungen dazu kamen wiederholt, wenn ich als Preisrichter oder als Referent in unseren schönen Bundesländern bei unseren Zuchtfreunden unterwegs bin. Es geht natürlich in erster Linie um unsere LIPSIA-Schau. Nur allein im letzten Sommer auf der Insel Rügen und im Herbst in der Nähe von Schwerin und auch im Spreewald traf ich mit älteren Zuchtfreunden zusammen. Alle kenne ich vielleicht schon seit der Zeit der LIPSIA-Schau in der Halle 15 auf dem heute alten Messegelände. Schön sie zu treffen und schön zu hören, wie sie ins Schwärmen kommen, wenn es um ihre Besuche in Leipzig geht. Oft sprachen sie „von unserer LIPSIA-Schau“, ja ich glaube, das ist nicht falsch. Von Kap Arkona bis zum Fichtelberg war es und ist es auch immer etwas „unsere LIPSIA-Schau“. Nach der Begeisterung kam aber immer etwas Wehmut hinzu. Man würde ja gern wieder mal nach Leipzig fahren. Die Schau auf dem Neuen Messegelände sei heute ja mindestens so schön wie damals in der Halle 15. Jetzt ist man zu alt. Die Autofahrt sei bis nach Leipzig zu weit. Die Verkehrsbedingungen im Nahverkehr auch nicht immer so günstig. Teilweise wurden junge Zuchtfreunde mit ins Gespräch einbezogen. Wenn ihr nicht nach Leipzig fahrt, habt ihr echt was verpasst. Schön diese Einschätzung. Doch hat mich der Sachstand auf der Heimfahrt meist nachdenklich gemacht. Ich kam zu folgendem Schluss. Noch einmal bestärkt, als zur Jahreshauptversammlung eine junge Zuchtfreundin von der Insel Rügen im Leipziger Verein Mitglied wurde. Wäre es nicht auch eine schöne Sache für das Vereinsleben der Ortsvereine, eventuell mehrerer Ortsvereine oder Kreisvereine, Busfahrten zur LIPSIA-Schau nach Leipzig in das Arbeitsprogramm aufzunehmen. Haben es die älteren Mitglieder nicht verdient und ist es für junge nicht eine schöne Stimulierung, Schulungsmöglichkeit und mehr? Wir sind alle nach den politischen Veränderungen nach Hannover, Nürnberg und zu manch anderen Großschauen mit den Vereinen mit dem Bus gefahren. Hoffentlich machen es wir heute auch hier und da noch gleichermaßen, schön wenn wir Busse aus den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Polen oder Ungarn hier begrüßen können. 100%ig gibt es im jeweiligen Territorium Busunternehmen, die in dieser wenig für Ausflüge geeigneten Jahreszeit sehr günstige Angebote machen. Ist der Weg weit, ist auch eine Übernachtung meist schon über das Busunternehmen oder über die Messe in Leipzig kein Problem mehr. Der Leipziger Verein hat heute Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands und zum Teil aus dem Ausland. Den Gedanken könnten Sie doch in die Vereine tragen. Dr. Manfred Golze Zuchtwart Hühner

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Der Zuchtwart informiert

Bericht des Zuchtwartes für Tauben Unsere Taubenzüchter spielen bundesweit in der ersten Liga des VDT, schade dass wir als überregionaler Rassegeflügelzuchtverein nicht an den VDT-Meisterschaften der Taubenzüchtervereine teilnehmen können. An unserer LIPSIA-Schau, 58. VDT-Schau beteiligten sich 92 Taubenzüchter mit ca. 1000 Tieren in etwa 80 Farbenschlägen. Unser LIPSIA-Band sollte weiter zu einer begehrenswerten Trophäe aufgewertet werden. Der Schweizer Cup ging auf die Rasse des Jahres, die Gimpeltauben. Sieger Jürgen Winkler gewann punktgleich vor Helmut Trinkerl auf Grund der zwei Höchstnoten. Dafür errang Helmut Trinkerl auf drei Farbenschläge der Cauchois den Meistertitel. Besonders erwähnenswert sind die Meisterschaften unserer Zuchtfreunde Müller und Beyermit den Rheinischen Ringschlägern, sie mussten sich zusätzlich im Leistungswettbewerb behaupten. In den Mitgliederversammlungen waren wir mit fünf Fachvorträgen und einem Vortrag über Taubengesundheit ausreichend vertreten. Unser Züchtertag im September war ein wichtiger Termin im Vereinsleben, die Tierbesprechung kann noch verbessert werden. Als Diskussionsgrundlage sollte eine Bewertung durch die Preisrichter unseres Vereins durchgeführt werden. Je Rasse ist eine Begrenzung auf 4 Tiere sinnvoll, damit der Rahmen einer Tierbesprechung gewahrt wird. Die Diskussion ist sowohl für den Preisrichter wie auch den Züchter von Wert. Junge Züchter und Neueinsteiger können sich jederzeit an den Zuchtwart wenden. Zur Verbesserung der Tiergesundheit wird die Einladung der Taubenklinik angeregt. Als generelles Problem im Bereich der Neuzüchtungen muss die Übertragung von Farbe und Zeichnung von einer Rasse auf die andere Rasse kritisiert werden. Dem sollte durch die verantwortlichen Entscheidungsträger Einhalt geboten werden. In unserem Verein züchten mehrere Taubenfreunde die Rasse Post Standard. Hier ist der Sachverhalt ein anderer. Die Post Standard sind in Polen eine sehr beliebte Rassetaube, eine Schönheitsbrieftaube mit ganz straffer, fester Feder und zarten Farben. Die polnischen Züchter sind sehr an einer Anerkennung in Deutschland interessiert Die Verantwortlichen in Deutschland halten sich leider unverständlicherweise sehr bedeckt. Dabei handelt es sich um eine Rasse,

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Der Zuchtwart informiert welche in einem EE-Mitgliedsland durchgezüchtet existiert, und sehr beliebt ist. Aus Gründen des Tierschutzes kann es kaum Bedenken geben und die Züchter wollen diese Rasse. Unverständlich, warum man seit zwei Jahren die Anerkennung im Sichtungsverfahren verschleppt? In diesem Zusammenhang muss an die Bestimmungen der EE erinnert werden.

Ich wünsche allen Taubenzüchtern eine glückliche Hand bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare und große Zuchterfolge trotz des hartnäckigen Winters. Unsere LIPSIA-Schau kommt bestimmt, ich bitte um zahlreiche Beteiligung trotz der ungünstigen Termingestaltung in Bezug zur VDT-Schau. Die LIPSIA-Schau bürgt für Qualität! Matthias Beutel Zuchtwart für Tauben

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Der Zuchtwart informiert

Bericht des Zuchtwartes für Zwerghühner 2009 Der Aufwärtstrend in der Mitgliederbewegung unseres Leipziger Vereins ist durch die LIPSIA-Schau beeinflusst. Ein besonderer Dank gilt unserem 1. Vorsitzenden Dr. Lothar Heinrich, der sich durch Hingabe, einen sehr guten Führungsstil und viele niveauvolle Versammlungen mit sehr guten Referaten auszeichnet. Im Jahr 2009 wurden 2 Fachvorträge über Zwerghühner gehalten, zu den Themen Zwerg-Barnevelder und Holländische Zwerghühner. Im September fand eine Tierbesprechung, wo sich auch viele Zwerghuhnrassen in sehr guter Qualität zeigten, statt. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem wieder gegründeten Zwerghuhnzüchterverein 1895 durchgeführt. Im Leipziger Rassegeflügelzüchterverein züchten 117 Mitglieder Zwerghühner in 39 Rassen. Zur 113. LIPSIA-Schau waren 330 Einzeltiere und 4 Stämme sowie 4 Tiere in der Abteilung Neuzüchtungen angemeldet. Folgende Bewertungen wurden erzielt:

Anzahl Note Punkte 7 V 97 28 Hv 96 53 sg 95 74 Sg 94 75 Sg 93 50 g 92 29 g 91 10 g 90 4 U 0

Vier weitere Käfige blieben leer.

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Der Zuchtwart informiert Die gezüchteten Rassen und Farbenschläge waren: Rasse Anzahl d.

Züchter Farbenschlag Tierzahl

Altenglische Zwergkämpfer 2 Antwerpener Bartzwerge 6

schwarz 5 weiß 4 orangehalsig 1 goldhalsig 4

Bantam 6

gelb-schwarzcolumbia 5 Bassetten 1 wachtelfarbig 4 Bergische Zwerg-Kräher 1 schwarz-goldbraungedobbelt 10 Bergische Zwerg-Schlotterkämme 1 schwarz-weißgedobbelt 2 Bielefelder Zwerg-Kennhühner 2

gesperbert 4 weiß mit schwarzem Schwanz 2

Chabos 5

silberhalsig 4 wildfarbig 5 orangehalsig 36

Deutsche Zwerghühner 8

birkenfarbig 6 lachsfarbig 3 Deutsche Zwerg-Lachshühner 2 weiß 5

Deutsche Zwerg-Reichshühner 1 isabell-porzellanfarbig 4 rot mit weißen Tupfen 6 orangehalsig 8 schwarz 4 gold-porzellanfarbig mit Bart 1 zitron-porzellanfarbig mit Bart 2 schwarz mit Bart 6

Federfüßige Zwerghühner 9

perlgrau mit Bart 5 Holländische Zwerghühner 4 blau-goldhalsig 6 Indische Zwerg-Kämpfer 1 Ko Shamo 2 gold-weizenfarbig 8

goldhalsig 6 blau-goldhalsig 2 birkenfarbig 5 blau-birkenfarbig 2 schwarz 1

Moderne Englische Zwerg-Kämpfer 6

blau 1 Sebright 1 silber-schwarzgesäumt 5 Thüringer Zwerg-Barthühner 2 chamois-weißgetupft 4

weiß 6 Zwerg Araucanas 1 blau 6 rotbunt 3 Zwerg-Asil 1 gelbbunt 1

Zwerg-Barnevelder 1 blau-doppeltgesäumt 2 schwarz 4 weiß 2 perlgrau 1

Zwerg-Brabanter

gesperbert 5 Zwerg-Brahma 5 Rebhuhnfarbig-gebändert 4

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Der Zuchtwart informiert Zwerg-Brakel 2 silber 7

schwarz 6 Zwerg-Cochin 11 schwarz gelockt 4

Zwerg-Dresdner 2 Weißhauben schwarz 6 Zwerg-Holländer Haubenhühner 1 Weißhauben gesperbert 3

Zwerg-Italiener 3 schwarz 9 Zwerg-Marans 4 Zwerg-Nackthalshühner 1 Zwerg-New Hampshire 3 goldbraun 8

schwarz 4 Zwerg-Orpington 3 blau-gesäumt 5 goldhalsig 2 Zwerg-Phönix 2 orangehalsig 2

Zwerg-Plymouth Rocks 1 Zwerg-Rheinländer 1 Zwerg-Rhodeländer 4 dunkelrot 8

weiß 6 Zwerg-Sachsenhühner 3 gesperbert 6

Zwerg-Seidenhühner 1 schwarz 3 Zwerg-Vorwerkhühner 1 Zwerg-Welsumer 10 rost-rebhuhnfarbig 30

blau 2 rot 4 schwarz-weißgescheckt 2 braungebändert 4 gelb-schwarzcolumbia 9

Zwerg-Wyandotten 16

braun-porzellanfarbig 4 Weitere Aktivitäten gab es zur AGRA 2009. Gemeinsam mit den sächsischen Rassegeflügelzüchtern wurde ein gemeinsamen Stand betrieben. Dort konnten folgende Zwerghuhnrassen vorgestellt werden: Zwerg-Cochin, Bantam, Deutsche Zwerghühner, Zwerg-Wyandotten und Bergische Zwerg-Kräher. Auf der Haus-Garten Freizeit im Februar 2009 gestaltete ich auf einer Fläche von 80 m2 mit unserem schönen Kulturgut Rassegeflügel 12 Volieren und Gehege. Es wurde auch im Schaubrüter der Kükenschlupf gezeigt. Dies gehört zur Öffentlichkeitsarbeit und war ein sehr großer Anziehungspunkt, denn diese Messe wird jedes Jahr von 175.000 bis 180.000 Personen besucht. Am 18.04.2009 wurde der Zwerghuhnzüchterverein 1895 in Leipzig in der Fortuna Klause wieder gegründet. Dies war der Vorgänger des Zwerghuhn Verbandes. Dank auch an den 1. Vorsitzenden des Leipziger Vereins, Dr. Lothar Heinrich, sowie an Dr. Manfred Golze und den Landesvorsitzenden Christoph Günzel für die Unterstützung. In diesem wieder gegründeten Verein sind auch viele Mitglieder unseres Vereins. Bernd Dietrich Zuchtwart für Zwerg-Hühner

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113. LIPSIA-Schau

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Aus dem Archiv

An dieser Stelle wieder ein Schmuckstück aus unserem Archiv:

Fünfundzwanzig Jahre liegen hinter uns und wenn wir auf jene Zeit zurückblicken, so müssen wir sagen – sie war eine goldene Zeit. Die Entstehung der Vereins haben wir einem Mann zu danken, dessen Name zwar nicht mehr im Mitgliederverzeichnis zu finden ist, der aber wie jeder bestätigen muss, welcher mit ihm verkehrt oder auf den Verein zu sprechen gekommen ist, auch heute noch ein warmes Herz für ihn hat – es ist dies, wie wir gern hervorheben, Herr Kaufmann Emil Geupel, zoolo. Handlung hier, welcher als Inhaber der Firma Geupel-White im Frühjahr 1869 in Dresden die große sächsische Geflügelausstellung besuchte und dort sämtliche zur Ausstellung gebrachten Tiere verkaufte. Es brach sich dabei in ihm die Überzeugung Bahn, dass auch in Leipzig ein solches Unternehmen auf seine Rechnung kommen müsse und bald erschien im Leipziger Tagesblatt eine Annonce, in welcher Herr Geupel alle

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Aus dem Archiv Tauben-, Hühner- und Vogelliebhaber einlud, zur Gründung eines Geflügelvereins in „Esche’s Restauration“ sich einzufinden. Die Herren, welche erschienen, waren meistens alte Bekannte. Man hatte sich schon oft getroffen auf dem Markte, dort wo „die alte Wolfen“, die „schöne Frau Scharf“, „Schnippen-August“ und der „Schwarze Friedrich aus Zwenkau“ ihr Heim mit den Tauben- und Käfigen aufgeschlagen hatten und wo schon manches Kauf- oder Taubengeschäft gemacht worden war. Zum Ziel führte diese erste Versammlung bei „Gofen-Eschen“ nicht, man beschloss aber auf Antrag des längst verschiedenen Bäckermeisters Schmidt in Neuschönefeld bei der im Juli stattfindenden „Müller-Aussstellung“ auf dem Marienplatz die Lieblinge an Rassegeflügel, Zier- und Singvögeln dem Publikum zu zeigen und event. auch zu verkaufen. Das Resultat dieser Schaustellung war ein glänzendes. Ganz Leipzig sprach von der Müllerausstellung, ganz besonders aber von den schönen Tauben, Hühnern und ausländischen Vögeln, welche die Herren Geupel und Gudera ausgestellt hatten. Und wenn die Aussteller Herren Schader – Stötteritz, Schmidt – Neuschönefeld, Kohlenhändl. Thomas von ihren Indianern, Altstämmern, Spaniern, Silberfasanen u. dergl. sich hätten trennen können, so würde keine Feder in ihrem Besitz geblieben sein, so stark war die Nachfragen. Geupel-White erhielt Aufträge, so dass sich eine Reise nach England lohnte und alle waren über das Resultat dieser Ausstellung so erfreut, dass sie alsbald darnach beschlossen, eienn Verein zu gründen und in Esche`s Gosenrestaurant die 1. große Geflügelausstellung in Leipzig abzuhalten. Der neue Verein verkehrte von nun an bei seinen Beratungen nur im Himmel – so hatte man Geupels gute Stube im Salzgässchen, die 4 Treppen hoch gelegen war, getauft – weil man alles geheim behandeln zu müssen glaubte, da sehr gut situierte Herren durch die Müller-Ausstellung auf gleiche Gedanken gekommen waren, und die „alten Vogel-Fritzen“, wie man sie auf dem Markt nannte, von altem Schrot und Korn, die Ehre sich nicht entgehen lassen wollten. So kam es, dass 1869 die erste Ausstellung stattfand. Als Gründe finden wir die Namen Emil Geupel, Kaufmann, Julius Thiele, Weinhändler, 1. Vorsitz., Prokurist Gangloff, 2. Vorsitz., Kohlenhändler Thomas, Rudolph Müller – Gohlis, Schader –Stötteritz, Bäckermstr. Schmidt, Aug. Pohle, Auktionator, Modewarenhändler Schmidt, Bäckermstr. Scherpe, Barbier Pommer, Rentier Landrock, Maschinenfabr. Schildbach, Nadlermstr. Schwarze, Tapezierer Pirnsch, Bildhauer Syberg und Privatmann Fichtern. Die 1. Ausstellung unterstützten Commerzienrat Arnold in Greiz und Zimmermeister Haubold in Meerane dadurch, dass sie neue Käfige zur Verfügung stellten und die Herren Thiele, Gangloff und Geupel dadurch, dass sie Gelder vorschossen und zur Deckung eines etwaigen Deficits sich verpflichteten. Alles war berechnet, aber nicht die Kälte, die sich dem schön gelungenen 1. Unternehmen entgegenstellte. Der Thermometer war gesunken auf 18 Grad R., sodass der der selige Thiele die Eröffnungsrede nur im Pelz und

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Aus dem Archiv Fausthandschuhen – natürlich weiße Weste und Frack – vom Stapel lassen konnte. Große Missstimmung trat ob dieser Kälte ein. Die von Thomas geschenkte Lowry Kohlen waren bereits verfeuert und auf Vereinskosten musste eine weitere Lowry herbeigeholt werden. Man konnte dies auch, denn trotz aller Kälte strömte das Publikum in großen Massen dem Ausstellungslokale zu. Die 1. Preisrichter waren für Tauben: Schüttel – Dresden, Käfemodel – Leipzig, Beimann: Schader – Stötteritz; für Hühner: Prosche – Dresden, Heinzins – Dresden und Oettel – Görlitz, Beimann: Schmidt – Neuschönefeld; für Singvögel: Gudera und Pommer – Leipzig, für Kanarien: R. Pirnsch. Die vorhandenen Aufzeichnungen rühmen die Aussteller besonders Herrn Geupel, welcher aus England seltene Tauben, Hühner und Vögel und Herrn Landgraf, welcher aus das große Los gewonnen und von London gelbe und weiße Cochinchina für 300 Taler erworben hatte. Herr Schmidt hatte sich aus Paris sich aus Paris, Jardin d’acclimatation, jap. Seidenhühner und Crève-coeurs kommen lassen und Herr Schader hatte schwarze Indianer ausgestellt, wie man solche – so berichtet uns Herr Geupel – jetzt nicht mehr zu sehen bekommt. Seine Berliner Altstämmer und Tümmler hatt Vater Schmidt – Neuschönefeld gezicht und Herr Fabrikant Schildbach hatte Brünner aus Prag geholt, die ein kleines Vermögen repräsentiert haben sollen. Fasanen, Zier- und Wassergeflügel hatten durch Vermittelung „Emils“, so nennt man in den Aufzeichnungen Herrn Geupel – die zoolog. Gärten von Brüssel und Antwerpen gesandt, wie es seitdem auf keiner Aufstellung wieder zu sehen gewesen sein soll. Um das Maß ganz voll zu machen, bestieg am letzten Tage der Ausstellung Vater Pirnsch, Ratstapezierer, mit einer großen Fahne den Schlossturm, um die aus Antwerpen stammenden Brieftauben auffliegen zu lassen. Ganz Leipzig soll an diesem Tage auf den Beinen gewesen sein, um das noch nie da gewesene Schauspiel mit anzusehen. Die Ausstellung aber ist so überfüllt gewesen, dass immer nur so viele haben eingelassen werden können, als herausgingen. Das Geschäft war ein glänzendes, was zu dem Beschlusse Veranlassung gab, ein Festmahl zu veranstalten, bei welchem Hühner, Fasanen und Enten nicht fehlen durften. Gespeist musste werden im Ausstellungslokale, zu welchem Zwecke die Käfige beiseite geschoben wurden, um in der Mitte einen „feinen Sitz“ zu bekommen und alles gut übersehen zu können. Aus der Feder des berühmten Malers Kretzschmar erschienen später Bilder guten Rassegeflügels in der „Illustrierten Zeitung“, dem „Daheim“ u., die er der 1. Ausstellung in Leipzig zu verdanken hatte und die Insulaner-Riege – vor Humor zu jener Zeit sprudelnd – zeichnete den neuen Verein mit dem Zeisig-Orden aus – weil sie bei der Verlosung einen Zeisig ohne Schwanz gewonnen hatte. Diese humoristische Behandlungsweise tat dem Verein aber keinen Abbruch, hatte er doch ein glänzendes Resultat aufzuweisen, denn er schoss seine Rechnung mit

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Aus dem Archiv einem Reingewinn von 893 Talern ab, die er zur Beschaffung von Käfigen sofort anlegte, um recht bald eine 2. Ausstellung folgen lasen zu können. Diese war indes nicht so reich an Zuspruch und Gewinn, denn es hatte sich inzwischen ein 2. Verein unter dem Namen Germania gebildet und ebenfalls eine Geflügelausstellung in der Centralhalle ins Leben gerufen. Dieser Verein löste sich jedoch alsbald auf und die Mehrzahl seiner Begründer trat dem alten „Leipz. Gefl.-Z.-Ver.“ bei. Soweit die Entstehung desselben. Auf die Entwicklung einzugehen, verbieten uns die Raumverhältnisse, nur soviel sei erwähnt, dass von unseren Mitbürgern Herren Emil Geupel und Julius Gangloff guter Samen ausgestreut worden ist, der reiche Früchte getragen hat. Helf Gott, dass der Verein mit ihnen das gold. Jubiläum in voller Kraft und Blüte feiern kann. Die Ausstellungen haben sich in Leipzig von Jahr zu Jahr mehr entfaltet. Freute man sich noch vor 12 Jahren, wenn der Katalog 1000 Nummern aufwiese, so ist man jetzt unzufrieden, wenn zur 2000 Nummern ihn zieren und man möchter gern 3000 und noch mehr. Der Verein veranstaltet bisher alljährlich eine Ausstellung; im Jahre 1888 in Verbindung mit dem „Sächs. Gefllügelzüchter-Verband“ u. 1891 mit dem Club deutscher u. österr. ungar. Geflügelzüchter. Die I. u. II. deutsche nationale Geflügelausstellung unternahm er in den Jahren 1893 und 1894 in Gemeinschaft mit dem vorgen. Club u. den Geflügelzüchtervereinen zu Hannover u. „Cypria“ in Berlin. Seit 1891 steht der Verein unter dem Protektorate Sr. Königlichen Hoheit, Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen. In verdienstvoller Weise wurde der Verein geleitet in den Jahren

1869 von Herrn Julius Thiele 1870 von Herrn G. Geupel,

1871 - 1872 von Herrn H. Burkas, 1873 von Herrn B. R. Schmidt, 1874 von Herrn Aug. Pohle, 1875 - 1877 von Herrn G. B. Fritzsch, 1878 - 1879 von Herrn Oscar Reinhold, 1880 von Herrn Ernst Pinkert, 1881 - 1882 von Herrn F. H. Seeling, 1883 von Herrn Adlb. Scherpe, 1884 - 1893 von Herrn Rud. Kramer und seit dem wieder von Herrn F. H. Seeling. Möge er auch ferner blühen und gedeihen der Menschheit zum Wohle, Deutschland zur Zierde und den Gründern zur Ehre.

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Aus dem Vereinsleben

Leistungseigenschaften der Rassehühner, ihre Kontrolle und züchterische Bearbeitung

Leistungsmerkmale als Zuchtziel Eine erfolgreiche Zucht ist auch beim Rassegeflügel auf die Dauer ohne Leistungskontrolle nicht möglich. Erst aus der Kenntnis der Leistungsfähigkeit der eigenen Zuchttiere ergeben sich die Grundlagen für die Zuchtwahl. Dabei ist es grundsätzlich gleichgültig, ob die erstrebte züchterische Verbesserung in der Legeleistung, Fruchtbarkeit, Widerstandsfähigkeit etc. oder in höheren Ansprüchen an die Standardnähe der einzelnen Hühner- und Zwerghühnerrassen angestrebt wird. Der Rassegeflügelzüchter muss sich im Klaren sein, worin sein Zuchtziel bestehen soll. Angesichts der heutigen Situation, wo die Wirtschaftsgeflügelzucht den Markt für Geflügelprodukte mehr als ausreichend versorgt ist, könnte mancher Rassegeflügelzüchter der Meinung sein, dass für ihn wirtschaftliche Gesichtspunkte beim Festlegen des Zuchtziels nicht mehr von Bedeutung sind, und er sich ausschließlich der immer standardgerechteren Schönheit in der Zucht seiner Tiere widmen könnte. Eine solche Einstellung ist aber grundfalsch, weil die Zucht auf Leistung immer zugleich eine Zucht auf Gesundheit des Fortbestehens der Rasse darstellt. Für die Vielzahl der ernsthaft bemühten Züchter kann dieser Appell, sich einen Überblick über das Leistungsvermögen der eigenen Zuchttiere zu verschaffen, allein als Empfehlung gelten, als wohlgemeinter Rat. Es ist dabei dem Einzelnen überlassen, ob er ihn annimmt oder ablehnt. Für die Züchter in den Sondervereinen und vor allem im Zuchtbuch sollte die Leistungserfassung der entsprechenden Rasse gemäß der im Standard festgelegten Einzahl, Eimasse und Schalenfarbe erfolgen. Vererbung von Leistungsmerkmalen bei Rassehühnern Vererbt werden nicht die Merkmale selbst, sondern die genetischen Voraussetzungen (Anlagen) im Erbgut des Rassegeflügels. Dazu kommt, dass neben der Variation des Erbgutes (Mutation, Rekombination) die unterschiedlichen Umwelteinflüsse zu einer weiteren kurzfristigen Variation (Modifikation) führen. Je höher der Erblichkeitsgrad (Heritabilitätswert) ist, umso stärker wird das entsprechende Merkmal erblich beeinflusst. 100 % = höchster Wert (vgl. Blutgruppenvererbung = 100 %).

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Aus dem Vereinsleben Wissenschaftlich belegte Erblichkeitswerte in %:

Eizahl 30 Blutflecken 40 Winterlegeleistung 35 Dotterfarbe 15 Geschlechtsreife 25 Schlupffähigkeit 15 Legeintensität 20 Körpermasse 60 Brütigkeit 15 Brustbreite 25 Eimasse 60 Brusttiefe 40 Schalenfarbe 60 Befiederung 30

Da der Zuchthahn an jedem Nachzuchttier mit 50% der Erbanlagen beteiligt ist, sollte er in den stark erblichen Werten dem Standard entsprechen. Mutterleistung ist von großem Wert. Kontrolle der Legeleistung Die Zucht auf Legeleistung ist immer auch eine Zucht auf Gesundheit. Die Vernachlässigung dieses Zuchtziels, das im jeweiligen Rassestandard festgeschrieben ist, schadet jeder Rasse. Das Legejahr zahlt vom 01.10. bis 15.09. des Folgejahres = 350 Tage. Die ganzjährige Fallnestkontrolle ist die genaueste, aber auch aufwendigste Kontrolle. Die Möglichkeit eines Kurztests schafft hier Abhilfe. Faber (1959) errechnete nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung die Abweichung von der Jahresleistung bei Kurzkontrolle wie folgt: 5 Tage je Woche +/- 6,0 Eier Abweichung von der Jahresleistung 4 Tage je Woche +/- 8,2 Eier Abweichung von der Jahresleistung 3 Tage je Woche +/- 10,9 Eier Abweichung von der Jahresleistung 2 Tage je Woche +/- 14,9 Eier Abweichung von der Jahresleistung 5 Tage je Monat +/- 21,4 Eier Abweichung von der Jahresleistung Der Umrechnungsfaktor für das 350 Tage-Legejahr/ Kurztest (01.10. – 31.12 = 92 Tage) ist 3,8 (350/92 = 3,8). Fallnestkontrolle im Januar und Februar hat sich bei mir bewährt, weil es die Monate sind, wo nur die besten Hennen legen und die Jahresleistung entscheidend bestimmt wird. Der Umrechnungsfaktor ergibt sich dabei wie folgt: 350 Tage-Legejahr/Kurztest (01.01. – 28.02. = 59 Tage) ist 5,9 (350/59). Außerdem ist die Schausaison beendet, so dass die Kennzeichnung der Hennen mit Flügelmarken die Fallnestkontrollen erleichtert. Beispiel Eine Henne hat während der Kurzzeitprüfung 45 Eier gelegt. Das entspräche einer Jahresleistung von 45 x 3,8 = 171 Eiern. Kurztest von 01.10. bis 31.12.. Jeweils an Folgetagen durchgeführt oder Kurztest 01.01. – 28.02. = 59 Tage.

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Aus dem Vereinsleben 350/59 = 5,9. Hat eine Henne in dieser Zeit 30 Einer gelegt (7 Tage/ Woche Kontrolle), entspräche dies einer Jahresleistung von 30 x 5,9 = 177 Eiern. Abweichung von der durchgängig kontrollierten Jahresleistung ist zu vernachlässigen, weil er unter 2 Eiern liegt. Da alle Hennen des Bestandes gleich geprüft werden, ist diese Methode zur Selektion sehr günstig. Auf alle Fälle immer besser als eine Zucht ohne Leistungskontrolle. Bei der Brut legt man die Einer mit dem Standardgewicht und der Standardfarbe zum Schlupf gesondert. Aus den daraus schlüpfenden und gekennzeichneten Hahnenküken sucht man sich im Herbst den Zuchthahn heraus. Wenn man dann noch den Zukauf von Hähnen vermeidet, ist man weitgehend auf der sicheren Seite. In meinem Bestand Zwerg-Welsumer, silberfarbig, hat sich die Methode hervorragend bewährt. Ein Versuch lohnt! G. Beyer, Bennewitz Schweizer-Cup Zum 135jährigen Vereinsjubiläum stiftete unser Ehrenmitglied Urs Freiburghaus einen Wanderpokal, den Schweizer-Cup. Dieser Wanderpokal, eine wunderschöne traditionelle Schweizer Glocke, wurde erstmals zur 109. LIPSIA-Schau vergeben. Zur 113. LIPSIA wurde dieser Pokal unter den Mitgliedern des Vereins in der Sparte Tauben vergeben. Es gab eine Kopf-an-Kopf Entscheidung. Bei Punktgleichheit setzte sich Jürgen Winkler gegen den zweimaligen Erringer Helmut Trinkerl durch (siehe auch Bericht Zuchtwart Tauben).

Punkte Aussteller Rasse

481 Winkler Jürgen Gimpeltauben

481 Trinkerl Helmut Cauchois

480 Klotzsche Wolfgang Danziger Hochflieger

479 ZG Schmalz Indianer

479 Wiedemann Gerd Deutsche Modeneser Schietti Der Erringer des Schweizer Cups erhält ein gesticktes Glockenband sowie eine Urkunde. Der Pokal bleibt im Eigentum des Vereins.

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Termine

VERANSTALTUNGSPLAN 2010 01.06.2010 MITGLIEDERVERSAMMLUNG „Die Gimpeltaube – eine vitale Farbentaube“ Referent: Reiner Wolf 06.07.2010 MITGLIEDERVERSAMMLUNG „100 Jahre Deutsche Lachshühner und Zwerglachshühner“ Referenten: Dr. Lothar Heinrich, Manfred Schmidt 07.08.2010 Fachexkursion – Busfahrt 04.09.2010 MITGLIEDERVERSAMMLUNG „Alte deutsche Wirtschaftsgeflügelrassen – Schönheit und Leistung“ Neue Ergebnisse Triesdorf Referent: Dr. Manfred Golze „Die Taubenzucht in Holland“ Referent: Hans Schippers, Holland Tierbesprechung alt und jung, Züchterschulung 05.10.2010 MITGLIEDERVERSAMMLUNG „100 Jahre Pommernkröpfer“ Referenten: Manfred Loick, Matthias Beutel 02.11.2010 MITGLIEDERVERSAMMLUNG „Die Zucht und Haltung der Rhodeländer und Zwergrhodeländer“ Referent: Wolfgang Bockisch 03. – 05.12.2010 114. LIPSIA-Schau 04.12.2010 offene MITGLIEDERVERSAMMLUNG „Die Preisrichtervereinigung Sachsen“ Referent: Eberhard Fritsch 14.12.2009 MITGLIEDERVERSAMMLUNG „Die Bielefelder Kennhühner“ Referent: Manfred Engelmann

VEREINSAUSFLUG Unser diesjähriger Vereinsausflug findet am 07.08.2010 mit dem Ziel Kulmbach/ Neudrosselfeld statt. Wir fahren wieder mit einem Komfort-Reisebus, Start ist 7:00 Uhr auf dem Parkplatz Fortuna-Klause. Wir werden gegen 19:00 Uhr wieder in Leipzig eintreffen. Unsere Fachexkursion führt uns zur Gemeinschaftszuchtanlage Neudrosselfeld und zum Brauerei- und Bäckereimuseum Kulmbach. Je nach Wetterlage wird es weitere Programmteile in Neudrosselfeld geben. Für die Busfahrt wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von 20,00 € pro Person erhoben. Die Anmeldungen erfolgen bitte bei Wolfgang Schlegel (0341/5213562).

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04249 Leipzig

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Markranstädt

03444421646

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03830555162

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06408 C

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Medinger Straße

12 01458

Ottendorf

03520573490

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Pöppigstraße 29

04349 Leipzig

0177/2721980

Stöckert

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Talstraße 1 04828

Langenbernsdorf 0376177070

Lockentauben

Streich

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ose-Str. 9 06686

Lützen 03444420528

Luchstauben

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Askaniastraße 15

06429 N

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01775847695

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Teuchern 03444320352

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4 04249

Leipzig 0341/4283556

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06647 H

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Perlhühner

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pordanesa, P

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Verkehrtflügel-

kröpfer,

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bergasse 17 55579

St. Johann

067011293

Lockentauben

*J* Jugendmitglied

Ergänzung zum

Mitgliederverzeichnis (S

tand 04/2009)

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