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XVIII. Literatur. Neue BQcher. (In diesem Teile werden selbst~indig'e Werke angefiihrt, welche von den Verfassern oder Verlegern zur Besprechung eingesendet werden.) Tektonik tier Granite der Vogtl~tndischen Zone yon Wi,llibald H0 p f n e r. Ab,ba.ad.lungen der S~chsi.s,chen Akademie dev Wissenschaften. Bd. XLI, Nr. 1. Mit 34 Abbildungen im Text und auf 3 Ta.fe,ln. Verla.g yon S. Hirzel in Leipzig, 1929. In dieser Abha.ndlung hande.lt e,s si,eh um e:ine Darstellung der Fein- tektonik nach den von C lo o s aufgestellten Methoden in einer Reihe von GranitkSrpern, die im NW, N and NO den Gr~nit von Eibenstock umgeben~ der nicht behandelt v~ird. Das Nebeng'estein der GraaitstOcke von Berg'en- LauVerbach, Kirchberg~ Aue: Oberschlema~ Lauter und Schwarzenberg" lieg'en z~ttm grO~en Teil in der Hauptzone de.r Phyllit-To~schiefergruppe, die si.ch als breiter Streifen a.uf der NW-Seite de.s Fiehtel -und Erzgebirges erstreckt~ evst westJlich yon Freiberg" ~uskeilt. Dieser Schieferkon~plex. wird dem Kambrium zugere,chnet, ein Tell der Schiefer dfirf~e pr~kambri~sch sein~ nur bei Lauter, Neuwelt und Schwarzenberg tritt der Granit mit G~immerschiefer in Berfihrung, im 0 und SO des letzteren Ortes a.uch mit Augengneis. Pr~i.cht,ig" entwi.cke~lt sind meist die KontakthOfe~ deren oft bet.r~teht~liche Breite ~auf ein finches Einfallen der Granitsct~iefergrenze schliei~en 15gtt. Die KontakthSfe der Granite von Berg'en und Kirehberg', ebenso die yon Kirchberg und Eibenstock flie~en mit.einander zusammen. In der Land.scha.ft u~nrandet ~im Kirehberg'er und im Bergen-Lauterbaeher- Gebiet ein mit Na~telwatd bew~chsener Wa.ll yon h~trten Kontaktgesteinen den leichter verwitterbaren Granit, der bis 70 Meter ti.ef ausger~iumt ist. Die Granit- kerne westlich und 5stlieh des Roten Kammes z.eigen zwar nicht dassetbe g'e- schlossene Bild, doch kann man dort, wo d.er Granit infolge seines g~roben Kornes zur *Verwitterung neigt, ebenfalls kessel- oder muldenartige Bildungen in der Lan4scha.ft beobachtem Das N.ebengestein des Bergener und dens sfidwestliehen Kirchberger Granite,s strei.c~ht NNO mit Einfallen n~ch NW. 0st,lich und nordOst.lich des Kirchberger Massivs streieht der Seh~i,efermantel NO und f~illt 40--60 NW. Im N und S des Mass ivs fehlt es an Aufschlfissen. Im Gebiet von Schneeberg--Aue--Schwarzenberg sieht man die Sclfi.ch- ten aus NNO bi.s N fiber OW nach NW t~mbiegen, um ztdetzt wieder in d.ie NO-Rich.nng einzaschwenken. Das Fallen ist dann wieder NW, nach d er Syn- k.lin~le yon LiiiSnitz~Burg-hardsdorf Br~tunsdor[ ger~ehtet. Be.sr als die Schiehtung, die n~ch Streichen und Fallen betr~cht- lich s.chwankt~ erweist sich die Schieferung, die, wenn sie sicher erkannt wer-

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Page 1: Literatur Neue Bücher

XVIII. Literatur. Neue BQcher.

(In diesem Teile werden selbst~indig'e Werke angefiihrt, welche von den Verfassern oder Verlegern zur Besprechung eingesendet werden.)

T e k t o n i k t i e r G r a n i t e d e r V o g t l ~ t n d i s c h e n Z o n e yon Wi,llibald H0 p f n e r. Ab,ba.ad.lungen der S~chsi.s,chen Akademie dev Wissenschaften. Bd. XLI, Nr. 1. Mit 34 Abbildungen im Text und auf 3 Ta.fe,ln. Verla.g yon S. Hirzel in Leipzig, 1929.

In dieser Abha.ndlung hande.lt e,s si,eh um e:ine Darstellung der Fein- tektonik nach den von C lo o s aufgestellten Methoden in einer Reihe von GranitkSrpern, die im NW, N and NO den Gr~nit von Eibenstock umgeben~ der nicht behandelt v~ird. Das Nebeng'estein der GraaitstOcke von Berg'en- LauVerbach, Kirchberg~ Aue: Oberschlema~ Lauter und Schwarzenberg" lieg'en z~ttm grO~en Teil in der Hauptzone de.r Phyllit-To~schiefergruppe, die si.ch als breiter Streifen a.uf der NW-Seite de.s Fiehtel -und Erzgebirges erstreckt~ evst westJlich yon Freiberg" ~uskeilt. Dieser Schieferkon~plex. wird dem Kambrium zugere,chnet, ein Tell der Schiefer dfirf~e pr~kambri~sch sein~ nur bei Lauter, Neuwelt und Schwarzenberg tritt der Granit mit G~immerschiefer in Berfihrung, im 0 und SO des letzteren Ortes a.uch mit Augengneis.

Pr~i.cht,ig" entwi.cke~lt sind meist die KontakthOfe~ deren oft bet.r~teht~liche Breite ~auf ein finches Einfallen der Granitsct~iefergrenze schliei~en 15gtt. Die KontakthSfe der Granite von Berg'en und Kirehberg', ebenso die yon Kirchberg und Eibenstock flie~en mit.einander zusammen.

In der Land.scha.ft u~nrandet ~im Kirehberg'er und im Bergen-Lauterbaeher- Gebiet ein mit Na~telwatd bew~chsener Wa.ll yon h~trten Kontaktgesteinen den leichter verwitterbaren Granit, der bis 70 Meter ti.ef ausger~iumt ist. Die Granit- kerne westlich und 5stlieh des Roten Kammes z.eigen zwar nicht dassetbe g'e- schlossene Bild, doch kann man dort, wo d.er Granit infolge seines g~roben Kornes zur *Verwitterung neigt, ebenfalls kessel- oder muldenartige Bildungen in der Lan4scha.ft beobachtem

Das N.ebengestein des Bergener und dens sfidwestliehen Kirchberger Granite,s strei.c~ht NNO mit Einfallen n~ch NW. 0st,lich und nordOst.lich des Kirchberger Massivs streieht der Seh~i,efermantel NO und f~illt 40--60 NW. Im N und S des Mass ivs fehlt es an Aufschlfissen.

Im Gebiet von Schneeberg--Aue--Schwarzenberg sieht man die Sclfi.ch- ten aus NNO bi.s N fiber OW nach NW t~mbiegen, um ztdetzt wieder in d.ie NO-Rich.nng einzaschwenken. Das Fallen ist dann wieder NW, nach d er Syn- k.lin~le yon LiiiSnitz~Burg-hardsdorf Br~tunsdor[ ger~ehtet.

Be.sr als die Schiehtung, die n~ch Streichen und Fallen betr~cht- lich s.chwankt~ erweist sich die Schieferung, die, wenn sie sicher erkannt wer-

Page 2: Literatur Neue Bücher

Literatur. 443

den kann, in die Richtung der Erzgebirgsa.xe f~Ht. Nur im Bereiche des Ber- gener und des westlichen Kiretlberger Granites herrscht im Nebengestein Streichen nach NN0, im 5st~ichen Kirchber~ger Gebiet Streichen na,ch 0NO vor.

Nun folgen in den Hauptte[len 3 und 4 der Abhandlung d.ie Beobachtun- gen filer die Feintektonik zungchst der Gra.nitmassive von Kirchberg und Bergen-La.uterba,ch. Die Elemente derselben sind: Sehlieren u~d Scho[len, das Flui~la.Igeftige~ Klfiftung, Teilbarkeit.~ Ruschelzonen, Rutschstre~fen~ G~inge im Granit und im Nebengestein, Gr~nitschieferkont.~kte~ Verwer[ungen, die zuerst im einzelnen besprochenen Beob~chtungen werden sodann fibersicht]ieh zu- sammengefafit u~d daraus sodann die Folgerung~en gezogen:

I. Ffir den Gr~nit von Kirchberg. 1. Die L~ge der spindelfSr~migen, lor- beerblattartigen und ~nderen Schlieren~ des P a.rallelgeffiges der K lfiftung uml der Teilba.rkeit la.ssen eine S0- -NW verlaafende Riehtung grSl~ter Ha upt- spannung erkennen.

2. D~s ~ibereinstimmende U~mbieg-en der Riehtuag der kleineren Schl[eren, des Para!l~,lgeffige.s~ des S-Q-Y-Au~tsystems, der Ri.chtung bester Tei~b~rkeit im In:nern des ~ s s i v s sowie die fast g'leichm~l~ige Verteihmg der Rutschstreifen a.uf S- trod Q-Riehtun.g, da, s Aufsetzen steiler Ruschelzonen in denselben beiden Richtu.n:gen wei,sen a,t~f eine schwach S-fS~nige Auslenkung oder Stau.chung der Intrusivm~sse him

3. Die Vertei,lang un.d Lage der fl~chenha,ften Schliere~an.lagen ls ein fl~ch na.ch dem Konta~tra~d zu ei~fa~le~des SchlierengewSlbe vellnuten, das flacher ~[s d~s KhtftgewSlbe eiaf~tt..

4. Die zahlreichen flacl~iegenden Rl~s.cheln~ die fiberwiegend fl~cl~fallen- den Rutschstreifen, d~s meist steite Einfal.Ien der K]fifte, d.ie H~ttfi~'keit tier B]a, ttverschiebtmgen und_ die L~.genschlieren tassen die Wirkung" scherender Kr~ifte erkenne-n.

II. F~ir den Gr~nit yon Bergen-La~uterb~ch. 1. Die fibereinstimmende An- ordnung der t~ektoni~sehen Ele,men~e l~i~t im Bergener Granit wie im Kireh- berger G~:anit ~uf eine im Durchschnitt S0---NW~ quer zur Erzgebir~sa.xe ver- l~ufende l~i:ehtung g'rSfiter H~ptsp,xnnung sch~ieSen.

2. Die Richt~ung des Fluid~lgef[iges, der Tei~barkeit, des S-Q-Khfft- systems weisen fibereinstin~nend ~uf einen bogen[0rmigen Verla~tf der gerich- teten Merkmale tier Fe[ntektonik hin~ deren Stre,ichen im NO zirka N 40~ im SW N 25--~90 o geriehtet ist. An der Innen- und_ Aul~enseite des n~ch NW konvexen Bog-en l~ssen die A~t.fs.ehlt~sse st~rke S p~nnun~s- beziehung'sweise Druekwir- kungen erkennen.

3. W:ie im Kirehberger Gr~nit weist auch hier d~s fiberwiegend steile E[nfa~ien tier K~l~ifte und d~s fl~ehe ~a~len der Rutschstreifen ~uf st~rken T,~n- gen~ia.~dr~ck und scherende Kr~ft.e him

4. D~e R~chtung de.r T~er f~tllt zt~leieh mit der yon den H~t~ptrutschern bevorzugten Riehtung in d~ie Q-l~i:chtung.

5. Die we.sen~li.chste Ur~che der ~ul~erordentl~ch t.ief~~ en und r~schen Verwitterung des Gmnit.s ~cheint, st~trker noch ~]~s im Kirchberger Gr~nit~ at~f den tekton[s.~hen Verh~tnissen des Gr~nit.s zu beruhen~

Page 3: Literatur Neue Bücher

444 Literatur.

Im 4. Tell tier Abhandlung werden die VerhNtnisse in den kleineren, 6stlieh und we.stitch des ,Roten Ka.mmes" gelegenen GranitstScke yon Ober- schlema., Aue, Lauter und Sehw~rzenberg zuerst nach einzetnen Aufschlfi.s,sen, sodann zusammenfassencl gesehildert. Es ergeben sich die naehstehenden Folgerungen:

1. Die fibereir~stimmende Anordn,ung der tektonis.chen Elemente l~fit die Wirkung einer S 0 ~ N W geriehteten tIaupt,spannung erkennen.

2. Der Cha.ra.kter der Klfifte (Streichen und Fallen, Hauptklfiftung, Ftih- rtmg von G~mgen und MinerMbelag, Rttt,~chstreifen und Rusehelzonen, Auftreten yon Verwerfungen und Re'ibungsbrekzien) l~il~t auf s tarke Druckwirkungen in S- und Q-Richtung schlieBen, zeigt ~lso, dag die Riehtungen tier grSgten und l~leinsten It~upt,s,pannung ihre Bedeutung teilwei.se vertausehl; haben.

3. Ein Vergleich der tektoni.sehen Elemente des Granits westlieh und 5sttieh des ,,l~t.en Kammes" 1N3t im Gebiete dieser grol~en NW--SO ger~eh- teten Verwerfung eine SchIeppungszone vennuten.

Die S c h l u g b e m e r k u n g e n stellen zun~chst fest, dag die Grar~it- intrttsionen nicht ,~posttektoniseh", sondern in der Zeit ,Erzgebirgsphase" statt- f~nden, also zur Zeit, Ms die grol~en Deekenschfibe und FMttmgen schon er- folgt waren, etwa in der ~bergangszeit vom unteren z~m mittleren prodttktiven K~rbon. Das l ~ t verstehen, d,'~ d.ie ger~c,hteten Elemente der Gr~nittektonik in der ,,Vo~l~ndisehen Zone" si~ch yon einem geschttlten Beoba.chter noch fest- ste]len lielgen, obzwar die betreffenden Gra.nitintrusionen a~Is ,,richtungslos k~r- nig" in ~tlteren Arbeiten beschrieben wurden. Noch jfinger sind d:ie o sterzgebir- gischen Zinng'ran.ite. Ihre Erstarrung dfirfen wir wohl in die untere Rotliegend- zeit stellen.

Noch .mag der letzte Absatz der ScN, ugbemerkungen hier R~um finden, welcher besa~ : Im west~ichen Erzgebirge und in der vogtl~tndis.chen Zone treten immer w~eder zwei H~Lptrichttmg'en in dell Vordergrund, neben denen alle anderen Rieht~un.gen nur untergeordnet sin.d: eine ~ordSstliehe, den Yerlauf des Erzgebir~ska~aLrnes bestimmende, und eine nordwestliche, senkrecht da.zu verl~aufende. Diese be~den Richtungen wirken sich a.l~s in der Anordnung yon F~lten, S~ttteln und Mulden; ferner ia Form yon Verwerfungen oder Sehleppun- gen, ~ s S- und Q-Klfift% als Flug- und TaUeRlinien, Aueh die Sehfitterzonen im vogtl~indisehen Erdbebengebiet mahnen uns bis in die Gegenwart immer wieder an die Bedeut,ung dieser beiden Haupt~iehtungen im geologisehen Auf- batt Mitteldeutsetflar~ds.

So willig man die Ergebnisse des Studittms der Granittektonik ~ufnehmen wird, wenn sie, wie in tier vorliegenden Arbeit, aus gewissenhaften Beobaehtun- gen eines gesehulten Beobaehters hervorgehen, kann der Referent nieht umhin, auf die (g'ewollte?) Be sehr~inktmg" hinzuweisen, dag man fiber den Mineral- bestand der ganz einseitig nur in tekto.n.iseher Hinsicht geseh~lderten Gesteine nur g'anz oberfl~chlich, fiber den Chemisn~tts derselben g'ar nichts erf~hrt. Eine FN_le yon wieht'igen Problemen bleibt d aher d,~rch solche, wenn auch verdienst- liche Arbeiten unerledigt. F.B.

Page 4: Literatur Neue Bücher

Literat~ur. 445

K r i , s t ~ l l z e i e h n e n . Von Robert L. P ~ r k e r . Berlin 1930. Ve;lag Gebr. Borntr~i.ger. In Mappe RM. "20.--.

D~s vo~']iegende Buch ist in zweifacher Hinsicht ffir den Kristallog'raphen wertvoll. Einmal bietet es eine gute ~bersicht fiber die bisher verwendeten graphi- s ehen Methoden des Krist,%lheichnen~s. Ztun zweiten wird eine neue Metho.de des Krista.lIzeichnens ~uf Gru_nd der Bildkantenazimute vorgelegt. Der Ver- fasser zeigt, dab die hieftir erforderliehen Recbnungen im a~Igemeinen leicht d:tu'ehfiihrha.r und nicht a,'l:lztt umf~ngreich s ind. Vorteile dieser Methode ergeben sich unter anderem bei der Durchkonstruktion der Bilder yon verzerrten K~i,stallen trod be[ der Transforma,t[on der Ze}chenebene; g~nz ,~llgemein wird v}etf~eh die strengere m~them~tische Beha,ndaung als ein Vorzug em,pfunden werden.

Es ist im Zttsammenh~nge mit der Besprechung dieses Buohes viel,leieht erw~ihnenswert, d~gi ~ttch bei den i~ltel~en gr~phi~schen )[ethoden noch zeit- sparende Verbesserungen m6glieh sind (vgl. A. l~ittma.nn, Nomogra.mme zur Herstelhmg p~ralte{-pers~pektiviseher Krista.l'.lbilder). A. Himmelbauer.

S p h ~ r i s e h e T r i g o n o m e t r i e f i i r N a t u r w i s s e n s c h ~ f t u n d T e c h n i k . Yon F. R a ~ z . Dresden und Leipzig, 1928. Verlag Th. Stein- kopf, Geh. RM. 6.--.

D~s k:~e,ine Bu,ch bringt eine Entwi~k.lung der Grundformeln zur Bereeh- ntmg s:ph~ri~seher Dreieeke und eine Untersuchung der Aufl6sungsm6glieh- keiten. In eirmm besonderen Abschnitte werden Anwendungen in der K~istall- berechnung gegeben. Dem KristaIlogra,ph, en wird das Bttch in vielen F~llen wertvolle Dienste Ieisten. A. ttimmelbauer.

V o r k o m m e n u n d G e o e h e m i e d e r m i n e r a , l i s c h e n R o h s t o f f e . u Georg ]~ e r g. Lei~pzig 1929. Akademische Verlagsgesellschaft. Geh. RM. -96.--, geb. RM. 28.--~

Als eine Einftihrung in die Geoehemie urLd Lagerst~ttenlehre gedaeht, wendet sich das Bneh nieht nur an die Montanisten, sondern ~uch ~n die Chemi- ker und Naturwis,ser~seh~ftler; es sucht ihnen eine gedr~in~e Ubersi,cht fiber a,lle neueren Ideen der Creochemie im allgemepinen und der teehni.sch wichtigen Stoffe im besonderen zu versehaffen. Es ist verst~ndlich, dal~ hiebe,i besonders die zu- sammenfa,ssenden Untersuchungen V. M. Goldschmidts berficks.ichtigt er- sc|~.e[nen.

Der erste Tell des Buehes handelt yon dem Aufbau der Erde, der Ver- breitung der Elemente in der Erdrinde und .im Erdball, welters yon der Wand.erung und 5rtlieh.en Anreicherung der Elemente in der Erdkru.ste (Vor- g~inge b.e~ der Erstarrung der Erupt~.vgesteine, Konzentration bei der Verwit- terung, Vorg~inge be.i tier Sed,imentation).

Der zwe~te, grb~ere Tell behandelt da.s Vorkommen der einzelnen Elemente na.eh techn'isehen Gesieht.spunkten z~sammengestellt: Leiehtmetalle, Edel- erden, Eisen- und Stahlmetalle~ Nichteisenmetalle, Edelmeta.lle, radio.aktive Elemente, Ntchtmetalle, Edelgase. Bei jedem e~inzelnen Element w~ird zuer'st .ein allo'emeiner ~3berbtiek fiber die Arten des Auftretens gegeben, ansclflie~end

Page 5: Literatur Neue Bücher

446 Literatur.

daran werden die bedeutsamsten Vorkommen besproehen. Die Literatur ist .im allgemeine1~ sehr eingehend und bi.s in die jfingste Zeit verfotgt, so dag der Leser einen guten Oberbliek fiber den gegenw~trtigen Stand der Kenntnisse yon der Verteilung der ehemisehen Elemente in der Erdkruste und der wirt- seha.fttiehen Bedeutung der einzelnen Stoffe e rhltlt. A. Himmelbauer.

D i e r T i r o l s . Von G. H r a d i l und H. v. F a . l . s e r . Leipzig 1930. Verlag Job. Amb. Barth.

Die vorliegende Stud:ie soll, wie die u selbst in der Einleittmg bemerken, die Da.ten, welehe sieh auf die Tiroler 01sehiefervorkommen beziehen, sa.mmeln und gleiehzeitig einen [~berbliek fiber den Stand der (3tsehieferfor- sehung im allgemeinen liefern. N.a.mentlieh die e rstere Zusammenstelhu~g (Teil III) wird attell dem Sedimentpetrogr~phen, der sigh mit dem Vorko.mmen organiseher Substanzen in Gesteinen beseh~tftigt, reeht willkommen sein. Wenig befriedigend ersei~einen die Angaben, welehe fiber die ehemis.ehen Eigenseha.f- ten der biturnenffihrenden Gesteine gebraeht werden (Tell IV). Ein let zter griigerer Abs.ehnitt ist der teehnisehen Gewinnung und Verarbeitung des Bitu- mens ~ewidmet. A. Himmelba.uer.

C e o l o g i e u n d R a d i o a k t i v i t ~ , t t . Von Gerhard K i r s e h . Wien und Berlin, 1928. Verlag Jul. SprinGer. RM. 16.--, geb. I:I,M. 17.40.

D~s Bt~eh wendet sieh besonders an Geo.logen und Pe t ro~aphen und su.eht sie in das Grenzgebiet von Radioaktivitiit un4 Ceologie einzuffihren. E.s wird ztm~iehst ein (~berbliek fiber die Er,seheinungen der Radioaktivit:At und die Verbreitung radioaktiver Substa.nzen gegeben, daran setfliel~t, eine Dar- stel,lung der versehiedenen Theorien, wele.he den Einflt~ der yon den radio- ~ktiven Subs.tanzen entwiekelten W~rmemer~gen attf die Abkfihlungsvor,giinge der Erde (magmatisehe Zyklen) zu erfas,sen versu.ehen. Die Vorstellungen tiber die Zeitraume, welehe zur Erstz~rrung eines grSgeren GranitkSrpers notwendig sind, das mehrfa~ehe Aufko.ehen eine.s Batholithen wird a.uf Grtmd der Verteilung der Bleiverh~tltnisse yon Br6ggeriten aus einigen eingehend untersuehten Gesteinen abgel~eitet. Es erseheint zunachst rmeh sehwierig, den Vorstell,ungen des Physikers in allem zu folgen, ,so etwa, wenn derlei ~5"berlegungen, flier- dings in abge~tnderter Form, aueh ffir Ganggesteine gelten sollen (um ganze geolog~isehe Perioden ~tltere BrSggerite neben jungen in einem G~ngei). An- hangsweise werden no.eh einige besondere Erseheinungen, Verf~trbungshSfe und der Heliumgehalt in Mineralen besproehen.

Das vorliegende BtLch bietet dem Les.er jedenfa.lls nieht nut eine moderne Einfiihrung in das behandelte Thema, sondern es re.gt aueh zu neuer Frage- stellung an - - ein gutes Kriterium ffir den Wert des Buehes.

A. Himmelbauer.

Druckfehlerberichtigung. Auf S. I~34, Anm. 18, 2. Zeile, soll es statt ,Acad. Art and Science, 1928"

richtig heil~en: ,Philosoph. Society, 66, 535--580, 1927."