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LOGO DAS FIEGE MAGAZIN NR. 88 I 2017 INTELLIGENTE ROBOTER REVOLUTIONIEREN DIE INTRALOGISTIK

LOGO · Fiege Gala 2016 7 Titel Intelligente Roboter revolutionieren die Intralogistik 10 ... von Flüchtlingen in Deutschland zu leisten. Wir ermöglichen Flüchtlingen ... Projekte

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LOGODAS FIEGE MAGAZIN NR. 88 I 2017

INTELLIGENTE ROBOTER REVOLUTIONIEREN DIE INTRALOGISTIK

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2 · Inhalt

„Vielfalt in Bewegung“Seite 38

Fiege Gala 2016Seite 7

EditorialUnser Patenschaftsversprechen 3

News Gesundheitspreis der AOK für den Standort Worms 4 Mega Center Bocholt überzeugt als Standort 4 Impressum 4 Fiege ist Servicepartner von MAN 5 Erfolgreiche Audits 5 Zusammenarbeit mit St. Franziskus-Stiftung erweitert 5 Partnerschaft in Hamburg seit fast 40 Jahren 5 Gutes Personal in den eigenen Reihen finden 26 Berufsschüler diskutieren über Herausforderungen der Zukunft 26 Zusammenarbeit in Belgien verlängert 26 Fiege übernimmt Geschäfte der Trans Zürich AG 27 Politischer Besuch bei Fiege 27 Zertifizierung im Bereich Medizintechnik 27 Gemeinsamer Logistikdienstleister Berlin Last Mile gegründet 27

ReportDen Wandel gestalten 6 Ein Hochregallager für Goldbären und Lakritzschnecken 24 Vorbildliche Zusammenarbeit seit 20 Jahren 32 Logistics Tech Accelerator bietet Chancen für Start-ups 34

GalaFiege Gala 2016 7

TitelIntelligente Roboter revolutionieren die Intralogistik 10

PorträtEntwicklung von autonomen mobilen Systemen 12

ProjekteNeuer Fiege-Standort in Halle bezogen 13 „Esprit goes Future“ gemeinsam mit Fiege 16 Lang-LKW im Einsatz bei Fiege in Rangsdorf 18

SpecialFreude an der Digitalisierung? 14 E-Commerce in China weiter im Aufwärtstrend 20

Pressespiegel„Die Vernetzung wird voranschreiten“ 19

InterviewOffene Unternehmenskultur spiegelt sich in Bürokonzept wider 28

Human ResourcesErfolgreiches Tandem Programm 35 Erfolgversprechende Ausbildung bei Fiege 40 360-Grad-Feedback geht erfolgreich in die nächste Runde 40 Ein Wettbewerb für die Logistik der Zukunft 41

Social ResponsibilitySchlafsäcke und Lebensmittel für Obdachlose gespendet 36 Erlös aus Tombola für soziale Projekte 36 Spenden für benachteiligte Kinder und Jugendliche 37 Weihnachtsaktion in Greven 37 Fiege bringt „Vielfalt in Bewegung“ 38 Flüchtlinge bei Fiege 38

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Integration war immer wieder ein zentrales Thema in der deutschen und europäischen Geschichte. Wir haben in der Vergangenheit

bewiesen, dass wir den Willen, die Kraft und die Kreativität haben, ge-meinsam anzupacken und diese Auf-gabe zu bewältigen. Wir bei der Fie-ge Logistik verpflichten uns deshalb unter dem Dach von „Wir zusammen – Integrations-Initiativen der deut-schen Wirtschaft“ einen konkreten, nachhaltigen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in Deutschland zu leisten. Wir ermöglichen Flüchtlingen den Weg in den Beruf und geben ih-nen damit die Möglichkeit, sich von staatlicher Unterstützung unabhängig zu machen – durch Qualifizierung, Ausbildung und den Erwerb der deutschen Sprache. Wir als Logistikdienstleister Fiege setzen uns an vielen Standorten in unterschiedlichen Regionen für die Integration von Flüchtlingen ein. Wir wollen den Menschen, die vor Ter-ror oder Krieg zu uns geflüchtet sind, eine Perspektive geben – wir bringen „Vielfalt in Bewegung“. Unter diesem Namen fassen wir die unterschiedli-chen Projekte von engagierten Fiege-Mitarbeitern in verschiedenen Regio-nen zusammen, die ein gemeinsames Ziel haben: geflüchtete Menschen in die Fiege-Familie zu integrieren. Wir haben in 2016 an mehreren Standorten Projekte gestartet, die Flüchtlingen über Hospitanz oder Qualifizierungsprogramme den ers-ten Schritt in die deutsche Arbeits-welt ermöglichen. Bei erfolgreichem

Abschluss stehen ein Ausbildungs-platz oder eine Anstellung in Aus-sicht. An mehreren Standorten wer-den wir bei Fiege auch in diesem Jahr Projekte zur Flüchtlingsintegration starten – unter dem Motto „Vielfalt in Bewegung“ tauschen sich engagierte Mitarbeiter dazu aus – damit die Fie-ge-Familie weiter wächst.Mit dieser Patenschaft wollen wir ein Zeichen dafür setzen, dass Deutsch-land ein tolerantes und offenes Land ist, und gleichzeitig ein gemeinsames und motivierendes Signal für Integra-tion und Mitmenschlichkeit senden. Entsprechend dem Grundgedanken von „Wir zusammen“ sind unsere Unterstützungsmaßnahmen konkret definiert und wurden bereits gestar-tet. Sie wirken auf die Integration von Flüchtlingen in Gesellschaft und/oder Arbeitsmarkt und sind nach-haltig angelegt. Beschäftigte unseres Unternehmens engagieren sich per-sönlich und direkt im Rahmen unse-rer Patenschaft vor Ort. Wir berichten regelmäßig über unsere Patenschaft, Fortschritte und Erfolgsgeschichten auf der Website der Initiative. „Wir zusammen – Integrations-Initia-tiven der deutschen Wirtschaft“ liefert noch keine deutschlandweite Lösung für die Flüchtlingskrise. Aber in der Summe der Engagements der betei-ligten Unternehmen und ihrer Mitar-beiter ist das Netzwerk ein Baustein dazu – und zugleich ein Appell an alle, Verantwortung zu übernehmen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Es geht darum, konkrete Integrationsmöglich-keiten für den Einzelnen zu schaffen,

Gemeinsamkeiten mit den Menschen aus anderen Kulturkreisen zu finden und Unterschiede, die unsere Gesell-schaft auch bereichern und nach vor-ne bringen können, zu entdecken. Viele packen mit an. Wir danken al-len Menschen, die sich bereits heute aktiv für Integrationsprojekte enga-gieren und hoffen, dass sich zahlrei-che weitere Unternehmen und Per-sönlichkeiten der Wirtschaft unserer Initiative anschließen.

Michel Große VerspohlDirector Human Resources

In eigener Sache:

Unser PatenschaftsversprechenDie große Zahl von Flüchtlingen, die auf der Suche nach einer sicheren Zukunft zu uns gekommen ist, stellt Deutschland vor eine historische Herausforderung. Sie bietet aber auch substanzielle Chancen für unser Land – wenn es gelingt, die Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren.

Editorial · 3

„Wir zusammen“

Die Aufnahme in unsere Gesellschaft

und ein schneller Start in die Arbeits-

welt sind die wichtigsten Voraus-

setzungen, damit sich Flüchtlinge

in Deutschland integrieren können.

Dass die deutsche Wirtschaft dazu

einen zentralen Beitrag leisten kann,

darüber waren sich führende Vertre-

ter deutscher Unternehmen bereits

Ende vergangenen Jahres einig.

Aus ihrem Dialog entwickelte sich

die Idee zu „Wir zusammen“, einem

Netzwerk, das das Engagement von

Unternehmen für Flüchtlinge bündelt

und auf einer gemeinsamen Plattform

darstellt. Rund 170 Firmen haben

sich bisher angeschlossen.

www.wir-zusammen.de

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4 · News

Gesundheitspreis der AOK für den Standort Worms

Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland hat Fiege Logistik am Standort in Worms mit dem Gesundheitspreis „AOK-Mehrwert 2016“ ausgezeichnet. Fiege erhielt den mit 5000 Euro dotierten Innovationspreis für das datenbankgestützte Monitoringtool „Fiege-Tools“, das es ermöglicht, einzelne Bausteine aus dem Betriebli-chen Gesundheitsmanagement und Maßnahmen aus Mitarbeitergesprächen und Mitarbeiterbefragungen integrativ, gesundheitsfördernd sowie nachhaltig umzusetzen. 47 Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland hatten sich mit innovativen Ideen für die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um den AOK-Preis beworben. Eine Expertenjury ermittelte den Gesamtsieger, die sieben Regionalsieger und die Sieger der Sonderkategorie und des Ideenwettbewerbs. Bei der Beurteilung der Ideen galten Kriterien wie Innovation und Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Mega Center Bocholt überzeugt als Standort

Die Fiege Gruppe hat den Kontrakt mit dem Spirituosenhersteller Schwarze & Schlichte am Standort Bocholt um drei weitere Jahre verlängert. Zum Sortiment des westfälischen Traditionsunternehmens aus Oelde gehören unter anderem die Premium-Marken ThreeSixty Wodka, John B. Stetson Kentucky Straight Bourbon Whiskey und der Schwarze Frühstückskorn. „Das Tagesgeschäft wird auf beiden Seiten von Menschen abgewickelt. Neben der fachlichen Komponente harmoniert auch das menschliche Miteinander – und das ist letztendlich der Erfolgsfaktor für Qualität“, sagt Dirk Hasenbein, Geschäftsführer bei Schwarze und Schlichte, zu den Gründen für die weitere Zusammenarbeit. Fiege hatte bereits zu Jahresbeginn 2012 die Lagerung, die Logistik, umfangreiche Value Added Services sowie den Transport für Schwarze & Schlichte übernommen. Alle Leistungen werden seitdem am Bocholter Multi-User-Zentrum mit dem Schwerpunkt Spirituosen- und Süßwaren-logistik ausgeführt.

Sie nahmen den Gesundheitspreis aus den Händen von Micha Coeleveld, AOK, entgegen: Melanie Michaelis, Michael Suden, Kerstin Martin-Zeiler und Ines Schmidt (v. l.).

Impressum

Logo 88/April 2017 Das Fiege MagazinAnschrift: Redaktion Logo Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 D-48268 GrevenHerausgeber: Fiege Logistik Holding Stiftung & Co. KG Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 D-48268 GrevenRedaktion: Renate Schindler-Tiedemann Tel. 02571 560665, Fax 02571 918318 renate.schindler-tiedemann@�ege.comFotos: Fiege, Fotolia, Kai Bublitz, Ingo SchwarzLayout: Wietheger Druck, NordwaldeDruck: Steinbacher Druck GmbH, OsnabrückAuszüge oder inhaltliche Wiedergaben aus diesem Heft sind nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung durch die Redaktion gestattet. Namentlich gekennzeich-nete Beiträge müssen nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion widerspiegeln. Logo erscheint auch in englischer Sprache. Logo zum Download: http://www.�ege.com/de/press/logo/ http://www.�ege.com/en/press/logo/

NEWs

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News · 5

Zusammenarbeit mit St. Franziskus-Stiftung erweitert

Die langjährige Partnerschaft der Fiege Gruppe mit der St. Franziskus-Stiftung, eine der führenden konfessionellen und gemeinnützigen Krankenhausgruppen in Deutschland, wird nun weiter ausgebaut. Die Vertragsverlängerung wurde jetzt unterzeichnet. Vor 16 Jahren eröffnete Fiege zusammen mit der St. Franziskus-Stiftung in Ahlen das erste MOC (medicalORDERcenter), 2012 folgte der Standort in Bochum. Aus den MOCs werden täglich mehr als 50 Einrichtungen mit Medikal-, Steril- und Pharmawaren versorgt. „Wir freuen uns, dass die partner-schaftliche Zusammenarbeit und unser Einsatz auch positiv vom Kunden wahrgenommen werden und der Vertrag mit uns langfristig verlängert wurde“, kommentiert Aydin Demir, Niederlassungsleiter der Standorte Bochum und Ahlen, die Vertragsverlängerung.

Fiege ist Servicepartner von MAN

Der Münchner Nutzfahrzeugherstel-ler MAN Truck & Bus hat Fiege tec, ein Unternehmen der Fiege Gruppe, zum Servicepartner ernannt. Seit dem 1. März ist Fiege als MAN-Servicepartner autorisiert, alle Arbeiten, inklusive Garantie- und Wartungsvertragsarbei-ten, für MAN auszuführen. Am Produktionsstandort Greven-Recken-feld betreibt Fiege eine Werkstatt für die Region Greven/Münster und stellt Fahrzeugaufbauten und Umsetzfahr-zeuge her.

ErfolgreicheAudits

Die Fiege Logistik Stiftung & Co. KG wurde im vergange-nen Jahr erfolgreich nach der DIN EN ISO 50001 für Energiemanagement-systeme zerti�ziert. Hierbei fanden unter anderem Stichpro-benaudits in den Niederlassun-gen Lengerich (LSL Lengerich, ein Joint Venture der B+K und Fiege Gruppe) – die als erster Standort der Fiege Gruppe die Zerti�zierung erreichte – Bocholt, Münster, Greven und der Sys-temzentrale selbst statt. Fiege erfüllt damit die gesetzliche Forderung nach einer Einführung gemäß dem Energiedienstleis-tungsgesetz (EDL-G); die Audits wurden sehr erfolgreich und mit engagiertem Einsatz aller Kolleginnen und Kollegen durch-geführt.

NEWs

Partnerschaft in Hamburg seit fast 40 Jahren

Der Reifenhersteller Bridgestone hat die Zusammenarbeit mit Fiege am Standort Moor�eet in Hamburg vorzeitig verlängert. „Wir freuen uns sehr, dass einer der führenden Reifenhersteller der Welt uns weiter sein Vertrauen schenkt. Im Jahr 2018 können wir auf eine 40-jährige Partnerschaft zurückblicken. Das ist etwas ganz Besonderes“, sagt Christian Thiemann, Mitglied der Geschäftsleitung Reifenlogistik. Fiege übernimmt seit 1978 logistische Dienstleistungen für den japanischen Reifenproduzenten – neben Hamburg lagern Bridgestone-Reifen in vier weiteren Fiege-Niederlassungen in Süddeutschland, Tschechien, Polen und Ungarn. „Für uns war das Gesamtpaket ausschlaggebend für die Vertragsverlän-gerung“, sagt Jürgen Geretschläger, Manager Order Ful�lment Operations bei Bridgestone Europe. Fiege lagert derzeit rund 1,5 Millionen Reifen an vier Standorten für Bridgestone ein.

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6 · Report

Den Wandelgestalten

Er ist und bleibt die wichtigste jährlich ausgerichtete Logistikveranstaltung Europas: der Deutsche

Logistikkongress. Er hat sich zum zentralen Treffpunkt der Wirtschaft in Deutschland entwickelt.

Ein Grundgedanke hinter dem Deutschen Logistik-Kongress ist es, mit entsprechender Öffentlichkeitswirkung lo-

gistisches Wissen unter den Fach-leuten zu verbreiten und mittelbar auch ins breite Publikum zu tragen, heißt es bei der Bundesvereinigung der Logistik e.V., der Veranstalterin des Kongresses. Seit 1985 wird er von einer Fachausstellung begleitet. Die Zahl der Stände verzehnfachte sich in dieser Zeit von 20 auf zuletzt rund 200. Hinzu kommt eine Vielzahl von Meetings und Unternehmenstreffs. In diesem Jahr fand der 33. Logistikkon-gress unter dem Motto „Den Wandel gestalten“ vom 19. bis zum 21. Okto-ber in Berlin statt und hatte von sei-ner hohen Attraktion nichts verloren. Auch die Fiege Gruppe war mit einem großen Stand auf der Fachausstellung

vertreten, wo sie von vielen Partnern und interessierten Gästen, unter ande-rem auch von Bundesgesundheitsmi-nister Hermann Gröhe besucht wurde. Spannender Anziehungspunkt war der dort aufgebaute Kommissionier-Roboter, der vielen Besuchern zeigte, wie dank seines Einsatzes am Standort Ibbenbüren online bestellte Schuhe kommissioniert werden. Höhepunkt der Kongressveranstal-tung war der Gala-Abend der BVL, an dem traditionell der Deutsche Logis-tikpreis vergeben wird. Your Agricul-tural Company wurde zusammen mit der 4fl ow Logistikberatung Trägerin des Deutschen Logistik-Preises 2016. Die Jury zeichnete das Unternehmen für seine Initiative „AGCO Smart Lo-gistics“ aus.Mehr als 3.000 Teilnehmer diskutier-ten in diesem Jahr darüber, wie sich

der Wandel der Logistik gestalten lässt. Immerhin ist der Logistikmarkt in den letzten Jahren moderat ge-wachsen: mit 2,5 Prozent von 2014 auf 2015 und um rund 2,2 Prozent von 2013 auf 2014. Der Zusatz „mo-derat“ resultiert aus den schwachen Impulsen aus dem globalen Handels-umfeld, aber einer stabilen Inlands-nachfrage mit Wachstum vor allem im E-Commerce-Sektor. Und die knapp drei Millionen Menschen, die in Deutschland in der Logistikwirt-schaft arbeiten, zeigen die Relevanz der Logistik als Querschnittsfunktion für sämtliche Wirtschaftsbereiche und das öffentliche Leben: Sie arbeiten bei Logistikdienstleistern, in den Logis-tikbereichen von Industrie und Han-del, in der öffentlichen Verwaltung und der Verteidigung, im Bauwesen und in der Entsorgung.

Zu den vielen Besuchern am Fiege-Stand zählte auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (oben rechts).

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Gala · 7

Eine perfekte Symbiose aus High-Fashion und spannen-der hochwertiger Musik, Style und Sound zugleich,

das sind Abigail und Band, die nach 2015 auch die 22. Fiege Gala musi-kalisch untermalten und die gelade-nen Gäste begeisterten. In der Bar jeder Vernunft im Berliner Spiegel-palast sorgten die drei exzellenten Sängerinnen mit ihrer ausgezeichne-ten Pianistin für den stimmungsvol-len Background einer traditionellen Veranstaltung, die in all den Jahren nichts von ihrer Attraktion verloren hat.

Tradition der Fiege-Gala ist, an die-sem Abend nach dem zweiten Tag des Logistikkongresses nicht über das Geschäft zu sprechen, sondern ange-nehme und amüsante Stunden mit Freunden und Partnern in gelöster Stimmung zu verbringen. Und dann sorgte zu späterer Stunde Abigail für den passenden Soundtrack einer spontanen Party: Begleitet von einer hochkarätigen Band lockten die Sän-gerinnen zum Tanz mit einer gelun-genen Mischung aus Rock und ak-tuellen Sounds, die die Zuhörer von Neuem und bis in die frühen Morgen-stunden begeisterten.

FIEGE GALA 2016

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8 · Gala

Lilli Schiebur, Kay Schiebur, Ferry Heilemann, Jens Fiege, Jennifer Heilemann, Linh Nghyen und Florian Pauthner.

Frederik Brantner, Markus Reuter, Felix Fiege, Christina Fiege,Thomas Schachner und Oliver Detje.

Peter Scherbel, Alfred Messink und Hugo Fiege.

Karl-Rudolf Rupprecht, Heinz Fiege, Stefan Kurrle, Margit Kurrle, Uschi Fiege und Johannes Jähn.

Abigail in bester Stimmung.

Kulinarische Spezialitäten an verschiedenen Kochstationen.

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Gala · 9

Peter Scherbel, Jürgen Baldewein, Monika Schnücker, Hans-Georg Schnücker, Björn Stammer und Thomas Lindner.

Tanz bis in den frühen Morgen.

Thomas Heinicke, Martin Rademaker, Arnd Bornemann, Peter E. Braun, Ralf Knorr und Thomas Ruthekolck.

Ralf Jahncke, Lisa Fiege, Georg Rosenbaum, Hugo Fiege, Gisela Horn Moll, Peer Witten und Raimund Klinkner.

Markus Reuter, Jens Fiege und Felix Fiege.

Begrüßung der Gäste durch Felix und Jens Fiege.

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10 · Titel

Intelligente Roboterrevolutionieren die Intralogistik Der Bereich E-Commerce wächst mit fortschreitender Digitalisierungkontinuierlich. Nach einer Studie des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels e.V. von 2014 ist der Umsatz im E-Commercezwischen 2009 und 2014 von 21,7 Mrd. auf 41,9 Mrd. Euro gestiegen.Für 2017 wird ein weiterer Anstieg prognostiziert.

Für den Online-Handelsteigt damit der Druck, vor al-lem auf die Logistik der Liefer-kette. Der Bedarf an Automati-

sierung von Seiten der Logistikzentren ist deshalb groß. Doch fehlt es den bisher eingesetzten Lösungen an der notwendigen Flexibilität. Gerade im E-Commerce ist Anpassungsfähigkeit an die stetig wechselnden Bedürfnisse der Unternehmen und Kunden gefragt. Bei der klassischen Mensch-zu-Ware-Kommissionierung läuft ein Mitar-beiter durch das Lager und entnimmt die bestellten Artikel aus den entspre-chenden Regalen. Um den Kommissi-onierer zu unterstützen, wird immer häufi ger auf technische Hilfsmittel wie mobile Datenterminals (MDE), Voice-Anwendungen oder Datenbril-len zurückgegriffen. Diese Mensch-zu-Ware-Systeme sind teilweise zeit-aufwändig sowie fehleranfällig und setzen den Menschen unter (körper-lichen) Leistungsdruck. Automatisierte Ware-zu-Mensch-Systeme, die darauf basieren, dass ganze Ladungsträger (zum Beispiel Paletten oder Kartons) automatisch zum Mitarbeiter gebracht werden, der dann einzelne Produkte ent-nimmt, verbessern die Prozesse nur bedingt. Zudem sind diese Systeme wenig fl exibel und mit hohen Inves-titionskosten verbunden. Denn nicht nur im E-Commerce, sondern auch in der Intralogistik braucht man am Ende meist ein einzelnes Objekt und keine Ladungsträger.

Intelligente Roboter werden zurzeit im Ibbenbürener Mega Center in derSchuhlogistik getestet.

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Magazinos intelligenter Kommissio-nier-Roboter TORU füllt genau diese Lücke, indem er hohe Flexibilität und Leistungsfähigkeit vereint. Anstatt eine Kiste zum Menschen zu bringen, fährt der autonome Roboter zum Re-

gal und entnimmt selbstständig das gewünschte einzelne Objekt (Pick-by-Robot). Der Roboter kann seine Bewegungen in Echtzeit planen und somit auf eine dynamische Umge-bung mit ihren unvorhersehbaren Er-eignissen und Fehlern reagieren. Das Stückgut wird von TORU zunächst mittels 2D- und 3D-Kameras identi-fi ziert und lokalisiert, mit einem ad-aptiven Greifarm sicher gegriffen und schließlich an seinem Bestimmungs-ort abgelegt. Mit dem stückgenauen Handling schließt Magazino eine der zentralen Lücken in der Automatisie-rung. Pick-by-Robot ist also ein System, das vollständig automatisiert funk-tioniert, aber den Parallelbetrieb mit dem Menschen erlaubt. Dadurch lässt sich das System fl exibel einsetzen und einfach und kostengünstig in das be-stehende Warensystem integrieren, sowie an sich ändernde Bedingungen anpassen.Fiege hat in drei TORU Roboter in-vestiert und testet diese aktuell in ei-

nem Pilotprojekt im Bereich der B2C-Schuhkarton-Kommissionierung. Mit der geplanten Einbettung der neuen Technologie sollen die bestehenden Logistikprozesse schneller und ef-fi zienter gestaltet werden können. Große Akzeptanz fi ndet das Projekt insbesondere durch die hohe Ska-lierbarkeit. Während bei alternati-ven Automatisierungsansätzen ganze Lager oder Lagerbereiche kostenin-tensiv umgestaltet werden müssen, können die Roboter von Magazino nach einer kurzen Installations- und Testphase in Betrieb genommen und schrittweise aufgeschaltet werden.

Auch wenn die Technologie einen Wettbewerb zwischen Mensch und Maschine aktuell nicht gewinnt, so stößt aber vor allem die Idee, die Mitarbeiter durch die fl exible Auto-matisierung zu entlasten, auf großes Interesse. Der Roboter kann beispiels-weise ohne weiteres an Sonn- und Feiertagen (vor-)arbeiten oder dabei unterstützen, die teilweise enormen Orderpeaks an Montagen, wie sie im E-Commerce durch die hohe Auf-tragseinlastung an Wochenenden üb-lich sind, zu glätten. In Zeiten steigen-den Fachkräftemangels, der auch vor

der Lagerlogistik nicht Halt macht, bietet sich hierdurch ein deutlicher Mehrwert in der Wertschöpfungsket-te und leistet ein Teil dazu, den wach-senden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden.Kann TORU zurzeit noch quaderför-mige Objekte wie Schuhkartons oder Bücher greifen, so werden die TORU Roboter in Zukunft auch komplexere Objekte wie KLT-Behälter oder einge-schweißte Kleidungsstücke kommis-sionieren können. Durch die Vernet-zung der einzelnen Roboter kann mit der Zeit auch ein stetig wachsendes Know-how aufgebaut werden: Hat ein Roboter gelernt, wie er ein Ob-jekt greifen muss, so kann das Wissen an alle anderen Roboter weitergege-ben werden. Aufgrund der Flexibi-lität und immer neuen Fähigkeiten werden die Roboter also auch immer vielseitiger im Lager einsetzbar. Pick-by-Robot könnte daher schon in we-nigen Jahren in den meisten Lagern Standard sein.„Natürlich erhoffen wir uns große Unterstützung für unsere Arbeit“, betont Tobias Hepke, Niederlassungs-leiter am Standort Ibbenbüren, „aber klar ist auch festzuhalten: Roboter werden unsere Mitarbeiter nicht er-setzen können. Sie sollen unsere Mitarbeiter unterstützen und sind auf dem Weg zu einem digitalisierten und transparenten Lager ein weiterer Baustein.“

Titel · 11

Große Entlastungder Mitarbeiter

„Pick-by-Robot“

Der Roboter bringt den Schuhkarton selbstständig aus dem Regal zum Menschen.

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12 · Porträt

2011Erster Ideenaustausch

2012Start als Projekt in München,

Aufbau eines Netzwerks

2013Förderung durch das Exist

Gründerstipendium

2014Gründung der Magazino GmbH.

Magazino stellt Kado, ein Pick&Place

Automat, auf der Logimat in Stuttgart

aus. Magazino wird als zweitbestes

Startup Münchens ausgezeichnet.

Magazino ist Gewinner des Münchner

Businessplan-Wettbewerbs (evobis),

Ilse Aigner (Wirtschaftsministerin)

übergibt den Preis.

2015Siemens Innovative Ventures steigt bei

Magazino ein. Der Kommissionier-

Roboter TORU wird bei dem Besuch

von Bundeskanzlerin Angela Merkel im

Forschungszentrum der TUM das erste

Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Der

Kommissionier-Roboter TORU hat

seinen ersten Test-Einsatz bei einem

Pilotkunden von Magazino.

2016TORU wird erstmals auf der Logimat

der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Kommissionierroboter pickt im

Livebetrieb vor den Besuchern. TORU-

Cube wird beim Pilotkunden in Betrieb

genommen. TORU pickt Bücher beim

Buchdistributor, Ful�llmentdienstleister

Fiege kauft drei TORU Cube Roboter

für ein Schuhlager in Ibbenbüren.

Das erste selbstdenkende und selbsthandelnde Wa-renlager der Welt – das ist unsere Vision. Mit unserer

Arbeit wollen wir die Entwicklung der Robotik vorantreiben und die Zu-kunft der Logistik aktiv mitgestalten,“ sagt Frederik Brantner, Geschäftsfüh-rer und Gründer Magazino GmbH. „Die Industrie der Zukunft wird von intelligenten Maschinen und Lager-systemen bestimmt, die eigenständig Informationen austauschen und Ak-tionen auslösen. Genau hier will Ma-gazino die Entwicklung vorantreiben – mit intelligenten Robotern für die stückgenaue Logistik.“

Neue logistische Konzepte Hand-in-Hand mit Kunden und Indus-triedesignern zu entwickeln, das ist Magazinos Ziel – von eigenen Ma-schinenbauern konstruiert, durch eigene Elektrotechnik gesteuert und eigene Software zum Leben er-weckt. Die Entwicklung geht dabei weiter in Richtung autonome mobile Systeme, die immer komplexere Objekte hand-haben können. Für die Logistik erge-ben sich mit Magazinos Technologie neue Möglichkeiten, um Mitarbeiter zu entlasten und die Prozessschritte noch effizienter und kostensparend zu gestalten.

Die Gründer von Magazino: Nikolas Engelhard, Lucas Zanger und Frederic Brantner (v. l.).

Entwicklung von autonomen mobilen

SystemenDas Startup-Unternehmen Magazino entwickelt

und baut wahrnehmungsgesteuerte, mobile Roboter für die Intralogistik. Mit Magazinos

Technologie können über 2D- und 3D-Kameras einzelne Objekte im Regal identifiziert und lokalisiert,

sicher gegriffen und schließlich präzise an ihrem Bestimmungsort wieder abgelegt werden.

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Projekte · 13

Es ist uns eine besondere Freude, wenn wir für den Kunden den Standort planen und bauen dürfen und somit

als Betreiber die idealen Vorausset-zungen für unseren Kunden gemein-sam entwickeln können“, sagt Walter Johne, Sprecher der Geschäftsleitung BU Industry. Für das Ersatzteilegeschäft von Doo-san Infracore Construction Equip-ment ist der Standort durch den ide-alen Anschluss zum Frachtfl ughafen prädestiniert. Das gemeinsame Pro-jektmanagement, der Aufbau eines neuen operativen Fiege-Teams am Standort und das gemeinsame Hoch-fahren mit dem Doosan Management Team für die europäische Ersatzteile-abwicklung in Halle an der Saale war eine positive Erfahrung und die Vo-raussetzung für die Verlagerung von weiterem Geschäft.Seit seiner Gründung im Jahr 1977 konzentriert sich Doosan Infracore Construction Equipment auf schwere Baumaschinen. Seine hohen Zuwachs-raten erzielte das Unternehmen durch seinen Einsatz zur stetigen Verbesse-

rung seiner eigenen Baugeräte und durch Investitionen in den Aufbau ei-nes globalen Geschäftsmodells. Doosan Infracore Construction Equipment ist endgültig ein weltweit führendes Un-ternehmen für Baugeräte geworden, ein Status, der letztlich auch bestätigt wurde durch die signifi kante Erweite-rung des Geschäfts und der Produktpa-lette sowie den Erwerb von Bobcat in 2007 und von Moxy in 2008.Im Logistikcenter Halle-Leipzig hat Doosan derzeit rund zwei Drittel der

vorhandenen Logistikfl ächen belegt. Fiege bearbeitet den kompletten Wa-reneingang, die Entladung, die Wa-reneingangsprüfung, das Umverpa-cken der Ware, die Einlagerung (von Keilriemen, über Baggerarme mit bis zu vier Metern Länge, verschiedenen Reifen bis hin zu Baggerketten), den Warenausgang mit Kommissionie-rung, Konsolidierung, Verpackung und Verladung bis zur Anlieferung beim Kunden. Auch die Retourenab-wicklung liegt bei Fiege.

Zahlen und Fakten

Logistik� äche: 43.000 Quadratmeter

Büro- und Sozial� äche: 2.300 Quadratmeter

Lichte Höhe: 10,50 Meter

Mezzanin� ächen: 1.700 Quadratmeter

Außenlager: 5.000 Quadratmeter

Grundstück: 96.000 Quadratmeter

Tore: 63

PKW-Stellplätze: 170

LKW-Aufstell� ächen: 9

Neuer Fiege-Standort in Halle bezogenSachsen-Anhalts Starpark in Halle hat Zuwachs bekommendurch das neue Multi-User-Center der Fiege Gruppe, das dortim Juli vergangenen Jahres seine Tore öffnete

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14 · Special

Kostendruck, Individuali-sierung und Komplexität stehen – wie bereits in der vorherigen Studie aus dem

Jahr 2012 – an der Spitze der Trends, die von außen in die Unternehmen getragen werden. Von höchster Re-levanz sind zudem die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die Transpa-renz in Wertschöpfungsketten sowie die stärkere Vernetzung der Prozes-se. 73 Prozent der Studienteilnehmer schätzen die Chancen, die sich für ihr Unternehmen durch eine digitale Transformation ergeben, als hoch bis sehr hoch ein. Aber mehr als die Hälf-te der Antwortenden wartet noch ab, bis erprobte Lösungen vorliegen. Die-ses Sicherheitsbedürfnis ist verständ-lich, aber nicht zeitgemäß. In schnell-lebiger Zeit ist es falsch, zu warten. Digitalen Zugang zu Kunden hat nur, wer die Spielregeln des Marktes ver-

steht – und resultierende Herausfor-derungen mit Freude annimmt.

Sinnvolle Investitionen

erschließen

Wettbewerbsvorteile

Neue Technologien für veränderte Geschäftsprozesse stehen schon jetzt zur Verfügung. Veränderten Kunden-erwartungen kann technologisch also Rechnung getragen werden. Bei der notwendigen Transparenz in Supply Chains stoßen historisch gewach-sene Systeme an ihre Grenzen. Die IT-Landschaft sollte zeitnah „aufge-räumt“ werden, um lebenswichtige Datenfl üsse sowie deren Analyse in Echtzeit zu ermöglichen. Strategisch sinnvolle Investitionen erschließen echte Wettbewerbsvorteile.

Transportdaten, Bedarfsprognosen, Daten über Materialfl üsse und Kosten-strukturdaten müssen mit mehreren Akteuren entlang der Wertschöpfungs-kette geteilt werden. Nur so können Komplexität beherrscht und neue Ge-schäftsmodelle implementiert werden. In digitalen Wertschöpfungsketten ist eine End-to-End-Kommunikation not-wendig. Eine Ausrichtung aller Prozes-se auf die Endkunden ist unerlässlich. Diese treiben die Digitalisierung in der Logistik, denn eine positive Kauf-erfahrung hängt vielfach wesentlich von den Logistikdienstleistern und dem Supply Chain Management ab. In der unternehmerischen Umsetzung bedeutet dies, Käufe vorherzusagen, Omni-Channel Lösungen genauso zu unterstützen wie fl exible Anlieferkon-zepte, Sendungsverfolgung zu gewähr-leisten – und eine „stressfreie“ Retou-renlogistik.

Freude an der Digitalisierung?VON Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer

In Kürze wird die BVL ihre Studie zu den Trends und Strategien in Supply Chain Management und Logistik vorlegen, die unter Leitung von Prof. Wolfgang Kersten (TU Hamburg) und Prof. Mischa Seiter (IPRI, Stuttgart) erarbeitet worden ist. Die Studie erscheint seit 1988 regelmäßig. Sie ist für Fach- und Führungskräfte in Industrie, Handel und Dienstleistung, in Wissenschaft und Politik ein wichtiger Kompass, wenn es um internationale logistische Strukturen und Entwicklungen geht.

in Industrie, Handel und Dienstleistung, in Wissenschaft und Politik ein wichtiger Kompass, wenn es um internationale logistische

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Special · 15

lifi zierung sind fehlende Unterneh-mensressourcen und die Sorge vor der Abwanderung von geschulten Mitarbeitern. Fähigkeiten zur struk-turierten Erhebung, Speicherung und statistischer Analyse von Daten werden in Zukunft bedeutender. Mit diesem Wandel kommen viele neue Aufgaben auf die Personalverant-wortlichen zu.Als Fazit stellen die Autoren der Studie Trends und Strategien fest: D ie Logistik steht vor historischen Möglichkeiten, immer komplexere Warenströme zu beherrschen, die Produktivität bei mindestens gleich-bleibender Flexibilität zu steigern und individuellste Kundenwünsche in ungeahnter Güte zu erfüllen. Analy-sen und Impulse für die eigene stra-tegische Ausrichtung gibt es via In-ternet unter http://logistiktrends.bvl.de/.

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer ist

Vorsitzender der Geschäftsführung der

Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

besseren Planungs- und Steuerungs-abläufen – in Wertschöpfungsketten und sogar bis hin zu einzelnen be-trieblichen Arbeitsplätzen. Der dafür notwendige kulturelle Wandel muss gelernt, geübt und erfahren werden. Dafür gibt es kein Patentrezept.

Menschliche und

maschinelle Arbeit

müssen sich ergänzen.

Die neuen Wege werden aber nur zum Ziel führen, wenn die Beschäf-tigten mit auf die Reise gehen. Kon-sequent mit Blick auf die Kunden in Prozessen zu denken und zu handeln, wird immer wichtiger. Menschli-che und maschinelle Arbeit werden sich mehr und mehr ergänzen. Der Wandel hin zu einer stärkeren Nut-zung von Daten führt zu veränderten Kompetenzanforderungen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Vor dem Hintergrund des ebenfalls in der Studie bestätigten Personalmangels ist dies eine besondere Herausforde-rung, der durch gezielte Weiterbil-dung begegnet werden kann.Fundiertes Logistik-Know-how, Sprach-kenntnisse und IT-Fachwissen sind ebenso gefragt wie eine bislang au-ßergewöhnliche Unternehmenskul-tur: die Bereitschaft und die Erlaubnis zum praktischen Ausprobieren, ja so-gar zum Fehler machen. Ermutigend ist, dass aus den befragten Unterneh-men bestätigt wurde: Ein großer Teil dieser Fähigkeiten und die Bereit-schaft zur Veränderung sind vorhan-den. Der größte Bedarf bei IT-Kenntnissen besteht bei Fach- und Führungskräf-ten im intuitiven Umgang mit Infor-mationstechnologien. Der zweitgröß-te Bedarf wurde – hauptsächlich für Fachkräfte – bei guten Programmier-kenntnissen festgestellt. Diese sind in fast der Hälfte der Unternehmen nur in geringem Umfang vorhanden. We-sentliche Hemmnisse für Weiterqua-

Bewegungsdaten

sollten geteilt werden

Als Ausbaupotenzial beim Datenaus-tausch über mehrere Supply Chain-Teilnehmer hinweg wird in der Studie die Daten- und Schnittstellenstandar-disierung identifi ziert: bei Material-fl ussstörungen, zur Bestands- und Produktionsplanung, zu Bedarfsprog-nosen und bei Produktionswechseln. 61 Prozent der Datenbedarfe zu Ma-terialfl ussstörungen sind heute noch unbefriedigt, dabei müsste doch ge-nau darauf zeitnah reagiert oder noch besser bereits im Vorfeld agiert wer-den. Immerhin wären 34 Prozent der Unternehmen, die Störungsinforma-tionen noch nicht teilen, bereit, diese in Zukunft an ihre Wertschöpfungs-partner zu übermitteln. Bewegungsdaten zu teilen, die auf allen Ebenen von Supply Chains ent-stehen, nutzt allen Beteiligten. Hier können Big Data-Anwendungen und Expertensysteme neue Erkenntnisse erschließen und Transparenz schaf-fen, die zu Verbesserungen der Liefer-zuverlässigkeit und zur Erhöhung von Versorgungssicherheit führen. Mehr Transparenz in Echtzeit führt zu

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Die internationale Mode-marke Esprit verfolgt damit die Zentralisierung der in Europa notwendigen Lo-

gistikaktivitäten an einem Standort. Den Betrieb des Logistikzentrums übernimmt weiterhin die Fiege Grup-pe, die den Standort schon nach der ersten Bauphase vor fünf Jahren in Betrieb genommen hat. In diesem Zusammenhang steigern Fiege und Esprit die Zahl der Ar-

beitsplätze auf rund 750. Das Unter-nehmen arbeitet seit 17 Jahren part-nerschaftlich mit Esprit zusammen und verantwortet zahlreiche Logis-tikdienstleistungen für den Mode-händler, darunter die Belieferung der Esprit-eigenen Stores und der Whole-sale-Kunden. Die heute dezentralen Esprit-Stand-orte in Ratingen, Ibbenbüren so-wie Gildehaus in Mönchengladbach werden konsolidiert. Zusätzlich zu den existierenden Geschäftsbereichen

„Fashion“ und „Shoes“, soll durch die Erweiterung das sogenannte Never-Out-Of-Stock-Geschäft (NOOS) abgewickelt sowie die heute eigen-ständigen Lager für Outlet- und Mus-ter-Ware, Retouren und Verbrauchs-materialien im Erweiterungsbau integriert werden.Darüber hinaus ist es erforderlich, neue Anforderungen des Handels und des eigenen Retails zu berück-sichtigen, um Auslieferungen effizi-enter und planbarer zu gestalten. Der Erweiterungsbau wird zu einer Ge-samtlogistikfläche von rund 130.000 Quadratmetern im DCE führen. Un-ter der Leitung von Fiege Engineering entstand das Layout weiterer fünf Hallen mit jeweils 10.000 Quadrat-metern, die seit August 2016 vom Investor Goodman als Gebäudeent-wickler und Vermieter der gesamten Immobilie gebaut werden. Unter der Leitung von Esprit beschäf-tigen sich bereits seit rund eineinhalb Jahren Teams von Experten – so-wohl von Esprit und Fiege, als auch externe Berater – mit der Definition neuer Prozesse, IT-Lösungen und der

Auswahl notwendiger Intralogistik. Besondere Herausforderungen sind die Erweiterungen der vorhandenen, sehr komplexen Techniken sowie die Inbetriebnahme einer neuen Sorter-Anlage. Eine weitere Herausforde-rung stellen die neuen, sehr um-fangreichen Entwicklungen im als Lagerverwaltungssystem verwende-ten SAP WMS dar.

„Esprit goes Future“ gemeinsam mit Fiege Unter dem Motto „Esprit goes Future“ startete im August 2014 das gemeinsame Projekt von Esprit und Fiege zur Erweiterung des Distribution Center Europe (DCE) in Mönchengladbach.

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Auslieferungengeschehen effizienter

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Im Februar dieses Jahres fand die Übergabe der ersten Erweiterungs-halle statt, sodass der Einbau der In-tralogistik erfolgen konnte. Ab Mitte 2017 erfolgt der nächste Schritt der Inbetriebnahme. Ziel ist es, bis zum 1. Quartal 2018 alle neuen Geschäfts-bereiche erfolgreich im dann aus acht Hallenschiffen bestehenden Distribu-tionszentrum integriert zu haben.

Projekte · 17

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Im Distributionszentrum in Rangs-dorf bei Berlin wickelt die Fiege Gruppe Sortimente aus den Berei-chen Schokolade, Heißgetränke,

Cerealien und Nestlé Professional ab. Die Dienstleistung erstreckt sich über die nationale Beschaffung, das kom-plette Warehousing inklusive ver-schiedener Value Added Services bis hin zur nationalen Distribution. Im Bereich Stückgutdistribution bis zu 2,5 Tonnen ist Fiege darüber hinaus als Netzwerkpartner auch für die Vo-lumina der übrigen drei Nestlé Distri-butionszentren verantwortlich.2014 hat Nestlé für das Dolce Gus-to Sortiment in Schwerin ein neues Werk eröffnet, dessen Volumina für den deutschen Markt über den Stand-ort Rangsdorf distribuiert werden. Im Rahmen des Feldversuchs der Bun-desregierung wurde ein gemeinsamer Pilot zur Werksentsorgung mittels Lang-LKW Anfang 2016 gestartet. Seit Mai 2016 wird der Lang-LKW täglich für die Werksentsorgung Schwerin nach Rangsdorf eingesetzt. Durch den Einsatz des großen LKW mit seinen 51 Stellplätzen kann je-der dritte LKW eingespart werden.

Aufgrund der Begrenzung des Ge-samtgewichts analog herkömmlicher Sattelzüge auf 40 Tonnen bietet sich die Relation Schwerin aufgrund des voluminösen leichten Transportguts an. Im Jahresvergleich werden mit ei-nem Lang-LKW täglich von Schwerin nach Rangsdorf 35.000 Streckenkilo-meter eingespart.Durch Verkehrsminister Alexan-der Dobrinth erfolgte Ende 2016 die deutschlandweite Freigabe für den Lang-LKW. Aus diesem Anlass plant Fiege einen eigenen Lang-LKW zu beschaffen. Die Werksentsorgung zwischen Schwerin und Rangsdorf soll dann auf zwei Rundläufe durch Fiege zusätzlich zum sich bereits im Einsatz befi ndenden Subunterneh-mer erweitert werden. Aktuell läuft die Prüfung aller technischen und or-ganisatorischen Voraussetzungen mit der Zielstellung, noch im ersten Halb-jahr 2017 mit weiteren Lang-Lkw in Betrieb zu gehen. Darüber hinaus prüft Fiege in Kooperation mit Nestlé, die Lang-LKW auch in anderen Rela-tionen einzusetzen, um den Transport in Gänze ökologisch und ökonomisch effi zienter zu gestalten.

Lang-LKW im Einsatzbei Fiege in RangsdorfDer weltweit größte Lebensmittelhersteller Nestlé ist am Multiuserstandort Rangsdorf langjähriger Kunde von Fiege seit 1991.

Werkzeugfür den Profi

„Alles für den Pro� “ gibt es im

Contorion Onlineshop, einem jungen,

wachsenden Start-Up Unternehmen

aus Berlin, für das die Fiege Gruppe

seit Januar dieses Jahres die Logistik

übernommen hat. Von Bohrern und

Schrauben über Arbeitsschutzkleidung

bis hin zu Elektrowerkzeugen vertreibt

der digitale Fachhändler Contorion

GmbH alles für den Industrie- und

Handwerksbedarf für Privat- und

Geschäftskunden. Die ersten Waren-

eingänge fanden bereits Mitte Januar

statt. Wenn die Aufbauphase im zwei-

ten Quartal 2017 abgeschlossen ist,

stehen für Contorion im Ibbenbürener

Mega Center rund 4.000 Quadrat-

meter operative Fläche mit rund

12.000 Fachbodenplätzen und 2.500

Palettenstellplätzen zur Verfügung.

Etwa 20 Fiege-Mitarbeiter werden das

Geschäft verantworten. Die Dienstleis-

tung umfasst den Wareneingang, die

Kommissionierung, Verpackung und

den Versand sowie einige Value Added

Services wie zum Beispiel die „Pre

Delivery Inspections“, Funktionstests

elektronischer Werkzeuge vor Ausliefe-

rung des Produkts.

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Pressespiegel · 19

Wir können unsere Kun-den bei ihrer kom-pletten Supply-Chain unterstützen und effizi-

enter machen – von der Anlieferung der Produkte aus aller Welt, der Ver-sorgung der B2B- und B2C-Empfän-ger in Europa bis hin zur Bearbeitung von Retouren“, erklärt Christoph Mangelmans, Managing Director Fa-shion / Online Retail beim Logistik-dienstleister Fiege. So könnten Kun-den, die bisher nur offline vertreten wären, im Sinne eines umfassenden Logistikverständnisses das gesamte Spektrum an Fiege auslagern – vom

Webshop über die Werbung in Sozia-len Netzwerken bis hin zur Kunden-kommunikation über ein Call-Center.Die wachsende Bedeutung der Logis-tik- und Dienstleistungsprofis für den Handel erläutert Christoph Mangel-mans.„Wir bieten als E-Fulfillment-Dienst-leister alle Lösungen aus einer Hand an.“ Für Mangelmans steht fest, dass der stationäre Handel „künftig viel weniger Ware vor Ort vorrätig ha-ben wird“; es werde eine Verlagerung der Waren in Logistikzentren geben. Damit wächst die Bedeutung der Lo-gistik und der Dienstleistungsprofis, die einen „reibungslosen Ablauf ga-rantieren“. Mangelmans: „Über den Servicegrad, der dem einzelnen Kun-den geboten wird, werden sich die Händler voneinander differenzieren.“ Die Vernetzung werde voranschrei-ten, im Logistikzentrum selbst, „aber auch mit dem Kunden und dem End-kunden“, was wiederum ein hohes Maß an Transparenz ermögliche. „Es macht den Service, den Händler und Dienstleister dem Endkunden anbie-ten, leichter vergleichbar.“

Die Kommissionierung im E-Com-merce wird nach Einschätzung Man-gelmans bedeutender werden, was

nur „Hand in Hand mit den Kunden“ gehe. So mit Analysen des Käufer-verhaltens: „Wir sind in die frühzei-tige Aktionsplanung unserer Partner eingebunden und stellen uns da- rauf ein.“ Zusätzlich nutze Fiege „Big Data“, „um möglichst schon heu-te zu wissen, welche Waren morgen gepackt und verschickt werden müs-sen.“Beim Mega-Center in Mönchenglad-bach, das Fiege für Esprit betreibt, und welches nach Aussage von Man-gelmans voll automatisiert ist, setzt man auf eine weit fortgeschrittene Automatisierung durch Sortersys-teme. Darüber hinaus testet man in Ibbenbüren seit kurzem den Ein-satz von Robotern. Die Roboter sind frei beweglich, wahrnehmungsge-steuert und orientieren sich durch 3D-Kameras. Sie bieten verschiede-ne Vorteile – das immer neue Hinzu-lernen, das Erkennen des optimalen Weges, den Einsatz über Nacht, die Übernahme vorbereitender Tätigkei-ten und den Einsatz für Inventuren. Dennoch werde der Roboter den Menschen nicht ersetzen: „Mensch und Maschine werden immer enger zusammenarbeiten. Die Maschine wird sozusagen zum digitalen Kolle-gen.“ Automatisierungsprozesse, die unumkehrbar sind. Denn der Kunde – darin ist sich Mangelmans mit den meisten Experten einig – erwartet nichts Geringeres als Perfektion.

„Die Vernetzung wird voranschreiten“In Zeiten wachsenden Wettbewerbs wird der Service immer mehr zum Erfolgsfaktor: Diejenigen Unternehmen, die besser, schneller, zuverlässiger liefern können, werden die Nase vorn haben. Das bedeutet Herausforderungen für die Lieferkette. Wer klug ist, setzt dabei auf spezialisierte Dienstleister.

QUELLE: Trend Report vom 26. Oktober 2016

Automatisierung durch Sortersysteme

Christoph Mangelmans

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Der als Singles‘ Day bekann-te 11. November stellt den Höhepunkt des Online-Handels dar und ähnelt in

der Tat einem närrischen Einkaufs-karneval. Dies liegt nicht zuletzt an den an diesen Tagen eingeräumten

Preisnachlässen, die in China bis zu 50 Prozent betragen können.Die Zuwachsraten waren auch 2016 wieder beachtlich. Für die Zukunft sind die weitere wirtschaftliche Entwick-lung, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und die Bewälti-

gung der logistischen Probleme auf der letzten Meile zum Kunden von großer Bedeutung. Wachstumsperspektiven bieten sich in dem Land, das nach den Worten des chinesischen Schriftstel-lers Xu Xing „so beschissen groß“ ist, vor allem im ländlichen Raum und im Cross-Border E-Commerce, sofern hier nicht Barrieren aufgerichtet werden.

Neuer Rekord trotz

Konjunktur-

abschwächung

Gradmesser für den Erfolg des On-line-Handels sind die Zahlen des mit Abstand führenden Plattformanbie-ters Alibaba. Trotz des abgeschwäch-ten Umsatzzuwachses konnte am 11.

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E-Commerce in China weiter im AufwärtstrendVON Prof. Dr. Armin F. Schwolgin

Trotz einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung in China, die aber immerhin noch beachtliche sechs bis sieben Prozent beträgt, wächst der E-Commerce weiter stark. Dieser Vertriebskanal macht inzwischen etwa elf Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes aus.

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November 2016 der Rekord des Sin-gles’ Day von 2015 wieder deutlich überboten werden. Der Bruttowaren-wert des Marktführers blieb mit 120,7 Mrd. Yuan etwas unter den Erwar-tungen, d. h. statt des Zuwachses von 60 Prozent im Vorjahr wurde nur ein solcher von 32 Prozent erzielt. Der zweitgrößte E-Commerce-Unterneh-mer, JD.Com, will am Singles‘ Day eine Umsatzsteigerung von 59 Prozent erreicht haben. Damit ist es den bei-den großen Anbietern gelungen, sich sehr erfolgreich gegen den wirtschaft-lichen Trend zu stellen. Auffallend ist, dass die Einkaufsgewohnheiten der Chinesen sich weiter sehr deutlich in Richtung der Nutzung mobiler Geräte verschieben. Herkömmliche Compu-ter (Standgeräte und Laptops) verlie-ren an Bedeutung.

Internationalität

ist Trumpf Die internationalen Marken waren die Favoriten der chinesischen Kon-sumenten. Allein am Singles‘ Day 2016 wuchs der grenzüberschreiten-de Umsatz um 47 Prozent. Als die wesentlichen Gründe für den stark wachsenden Importanteil gelten die bessere Qualität der Importwaren und der niedrigere Preis. Die Daten von Alibaba zeigen, dass die Renner unter den Marken aus den USA App-le, Nike, New Balance, Playboy sowie Skechers waren. Aus Europa standen Siemens, Philips, Adidas ganz oben. Treiber dieses Erfolgs war „Virtual Reality“, also die Möglichkeit, sich in Web Stores umzuschauen.

Abdeckung der Fläche

wird besser Die logistische Erschließung des länd-lichen Raums stellt noch immer eine Herausforderung für den Internethan-del dar. Da die staatliche China-Post nicht schnell und effizient genug ist, um die Anforderungen der Online-Kunden zu erfüllen, baut z. B. Aliba-ba ein eigenes Distributionsnetz auf. Dazu gehören 1.000 Verteilzentren in den Kreisstädten und 100.000 Paket-shops in den Dörfern. Dort sind die oft fehlenden Straßennamen und Haus-nummern, an denen sich Zusteller ori-entieren könnten, eine besondere He-rausforderung. Um diese Problematik zu lösen, werden auf dem Land Abhol-stationen und Paketshops aufgebaut. >

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Dienstleister (Kurier-, Express-, Pa-ketdienstleister) in China zu einem Boom verholfen. In den letzten fünf Jahren ist der Bereich um 50 Prozent pro Jahr gewachsen. Da es nur sehr niedrige Marktzutrittsbarrieren gibt, ist die Zahl der Expressdienstleis-ter in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Trotz dieses Booms se-hen sich die KEP-Dienstleister einem zweifachen Dilemma ausgesetzt: ei-nem ruinösen Wettbewerb und stei-genden Lohnkosten. Dabei spielen der hohe Zuwachs der Sendungszahlen und die stark ver-spätete Automatisierung eine Rolle. Aufgrund der manuellen Sortierung sind die Fehlerquote und die damit einhergehenden Kosten sowie die Unzufriedenheit der Kunden ver-gleichsweise hoch.

ten Jahren für weiteres Wachstum sorgen. Die Treiber dieser Entwick-lungen liegen in der höheren Qualität und dem besseren Image der auslän-dischen Marken. Die Konsumenten, die solche Qualitätsprodukte suchen, verfügen auch über die entsprechen-de Kaufkraft. Zudem ist es ihnen wichtig, Originalprodukte, vor allem Luxusprodukte, zu kaufen. Die Angst vor Fälschungen von im Inland her-gestellten Produkten ist nach dem Baby-Milch-Skandal sehr groß.

Letzte Meile noch immer

eine Herausforderung

E-Commerce hat dem Logistiksektor und speziell dem Bereich der KEP-

Weiteres Wachstum

Die Halbierung der Wachstumsrate von Alibaba am Singles‘ Day 2016 nährte Spekulationen, dass sich das Geschäftsmodell von der Wachstums-phase in die Reifephase bewegt. Das Beratungsunternehmen Bain & Co. geht demgegenüber davon aus, dass die Wachstumsphase noch für „viele Jahre“ andauern wird. Angesichts der Kaufkraft in China und des Einkaufsverhaltens rechnet die Jefferies Group mit einer Ver-dreifachung des Online-Handels bis Ende 2018. Besondere Bedeutung kommt den sich schnell drehenden Konsumgütern zu. Zudem werden internationale Transaktionen und der Dienstleistungsbereich in den nächs-

22 · Special

Die Duale Hochschule Baden-Württem-

berg Lörrach verfolgt seit über zehn Jah-

ren die Entwicklung in dem chinesischen

Logistiksektor intensiv. Der Studiengang

BWL-Spedition, Transport und Logistik,

der 2017 sein 35-jähriges Bestehen

begehen kann, zeichnet sich insbeson-

dere durch eine ausgeprägte Internatio-

nalität aus. Dem seit 2003 angebotenen

China-Schwerpunkt kommt dabei eine

besondere Stellung zu. Neben dem

bilateralen Austausch von Studierenden

und Professoren wird auf dem Gebiet der

kooperativen Forschung mit der Beijing

Wuzi University, der Tianjin University

und der China Academy of Railway Sci-

ence (CARS) kooperiert. Im Rahmen ihrer

jährlichen Vorlesungsreisen besuchen

die Professoren regelmäßig auch Partnerun-

ternehmen in China, um sich über aktuelle

Entwicklungen auf dem Logistikmarkt zu

Kooperation mit Partnerunternehmen

informieren. Im Dezember 2016 stand

bei Fiege China das relativ neue Produkt

„Checkout2China“ im Vordergrund.

Prof. Dr. Schwolgin (l.) und Prof. Dr. Bayer wurden im November 2016 von Suzie Luan, Key Account Manager Cross Border E-Commerce bei Fiege in Shanghai, im Detail über E-Commerce informiert.

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Cross Border E-Commerce novelliert und zum Teil verschärft wurden, hat die chinesische Regierung zum Jah-reswechsel die Möglichkeit zum Kauf von Devisen begrenzt. Die Regierung hat mit der bisherigen Aussetzung des Zolls und einem reduzierten He-besatz bei der Umsatzsteuer und der Konsumsteuer zukünftig durchaus Möglichkeiten, den Import zu dros-seln. Aber selbst wenn die volle steu-erliche Belastung gegeben ist, wird es Graumarktimporte weiterhin geben, da auch die chinesische Mittelschicht bereit ist, für authentische Luxusgüter einen höheren Preis zu zahlen als in der Vergangenheit. Nach dem Baby-Milch-Skandal ist das Vertrauen der chinesischen Konsumenten en gros in importierte Produkte deutlich ge-schwunden. Selbst der Import über

Special · 23

Um die Zustellung auf der letzten Meile effizienter zu machen, kom-men inzwischen vermehrt Smart Phone Apps für die Zusteller zum Einsatz, die eine optimale Routen-planung, eine Fahrzeugverfolgung (Transporter, Dreiräder) erlauben und auch eine Zahlungsfunktion für Nachnahmesendungen beinhalten.

Regulierung könnte

positive Entwicklung

hemmen

Das prognostizierte Wachstum setzt freilich voraus, dass es zu keinen großen, von der Politik verursachten Schocks kommt. Nachdem bereits im letzten Jahr die Zollvorschriften für

Zollfreilager in China wird kritisch gesehen, weil die Konsumenten Ma-nipulationen an der Ware oder Fäl-schungen nicht ausschließen.

Angst vor Betrug

Grundlagen für die Geschäftsmodelle des „Haitao“ (Direkte Internetbestel-lungen der Chinesen im Ausland), oder die Einschaltung von „Daigou“ (chinesischen Einkaufsagenten im Ausland) ist die ausgeprägte Angst vor Betrug durch die eigenen Lands-leute. Dies ist unseres Erachtens letzt-lich auch das Geheimnis des Fiege-Produkts „Checkout2China“. Solange die Produzenten in Europa und den USA ihre Produktionsstandards hoch halten und sie auch durchsetzen, werden die Modelle Erfolg haben.

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24 · Report

Ein Hochregallager für Goldbären und LakritzschneckenEin riesiges Bauwerk entsteht zurzeit auf dem Gelände des Grafschafter Innovationsparks im nördlichen Rheinland-Pfalz. Hier wird ein Hochregallager für den Süßwarenhersteller HARIBO errichtet, das die Fiege Gruppe betreiben wird.

267 Meter lang, 163 Meter breit und ca. 40 Meter hoch ist das Bauwerk, das Platz für 100.000 Paletten voller Sü-

ßigkeiten bieten wird. Wenn Mitte 2017 die Produktion der Goldbären und Lakritzschnecken auf dem 27 Hektar großen Gelände startet, wird zeitgleich eine riesige Lager-Logistik in Gang gesetzt: „Die Hochphase mit entsprechender Komplexität in den Herausforderungen der Bestandsfüh-rung und Auftragsabarbeitung wird im Juli 2017 starten“, erklärt Michael Lorca, Vorsitzender der Geschäftslei-tung der Fiege Logistik Stiftung & Co. KG. Bereits seit über 13 Jahren betreut Fiege die Lagerwirtschaft der HARIBO-Gruppe in Köln am Eifeltor. Wei-tere Lagerstandorte in Köln und Neuss werden ebenfalls von Fiege betrieben. Nun kommt das neue HARIBO-Hochregallager in der Ge-

meinde Grafschaft unweit des beste-henden Stammsitzes in Bonn hinzu. „Die nächste Zeit wird eine spannen-de“, sagt Lorca. „Unsere Maxime ist: Der Kunde soll möglichst gar nichts von der Umstellung der Logistikak-tivitäten merken – das wird keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten!“ Das GoLive für die Logistik ist für Anfang Juni 2017 mit ersten Waren-eingängen aus den HARIBO-Produk-tionsstandorten Solingen, Neuss und Bonn geplant. Die Bestände werden im neuen Lagerstandort HARIBO Grafschaft hochgefahren, wo dann ab Mitte Juni mit ersten Aus-lagerungen und Trans-porten zu rechnen ist.

„HARIBO ist davon überzeugt, mit der Fiege Gruppe einen leistungs-starken Partner für den Betrieb des Logistikzentrums in Grafschaft gefun-den zu haben“, so Stefan Sorce, Lei-ter globale Logistik HARIBO-Gruppe. „Auch zukünftig vertrauen wir auf die Zuverlässigkeit und Flexibilität von Fiege, um den neuen Standort Grafschaft zu entwickeln.“

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missionierer werden gesucht, bis zu 100 Mitarbeiter aus dem kaufmänni-schen und dem gewerblichen Sektor sollen für das neue Hochregallager eingestellt werden. Um die Suche möglichst effektiv zu gestalten, hatte Fiege gemeinsam mit der Agentur für Arbeit in Bad Neuenahr-Ahrweiler an einem Bewerbertag vor Ort über das Unternehmen Fiege, den neuen Standort sowie die zu besetzenden

Stellen informiert. „Über den guten Zuspruch waren wir positiv über-rascht, es werden weitere Bewerber-tage in dieser Form stattfi nden“, sagt Carsten Bergau, der den administrati-ven Bereich am neuen Fiege-Stand-ort verantworten wird.

Report · 25

Das Produktionsgebäude von HARIBO wird über eine Brücke ans Logistik-zentrum angebunden: Knapp 650 Pa-letten können pro Stunde eingelagert werden, bis zu 600 Paletten können im selben Zeitraum das Lager verlas-sen. Dazu braucht es natürlich zahl-reicher gut geschulter Mitarbeiter. „Wir planen mit vielen Neueinstel-lungen, werden aber auch auf Mitar-beiter aus Köln und deren Know-how in der Zusammenarbeit mit HARIBO setzen“, sagt Michael Lorca. Gabelstaplerfahrer, IT-Mitarbeiter, Haustechniker, Schicht- und Team-leiter, Konfektionierer und Kom-

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26 · News

NEWs

Gutes Personal in den eigenen Reihen finden

Der Wettbewerb um quali�zierte Mitarbeiter wird für Unternehmen immer größer. Umso wichtiger ist es für Firmen, Talente in der eigenen Belegschaft zu erkennen und zu fördern. Zu diesem Thema tagten die Personalentwickler unterschiedlicher Unternehmen aus dem Münsterland am 16. November 2016 in Greven bei Fiege Logistik. Alexander Haubrock, Professor für Wirtschafts-psychologie der Fachhochschule Bielefeld, hielt einen Vortrag zu der Frage „Talent Management – Braucht man das wirklich?“. Martina Schlottbom, Leiterin des strategischen Personalmanagements bei Fiege stellte die Perso-nalarbeit bei dem Logistikkonzern Fiege vor: So hat es in diesem Jahr bei Fiege zum ersten Mal ein sogenanntes 360-Grad-Feedback auf Top-Manage-ment-Ebene gegeben. Die Leiter einzelner Geschäftsbereiche haben ein Feedback von allen Seiten bekommen, von ihren Vorgesetzten, ihren Kollegen, als auch von ihren Mitarbeitern. „Das Feedback der Kollegen und Mitarbeiter wird anonym gegeben, und fast 90 Prozent haben den Online-Fragebogen ausgefüllt“, sagt Martina Schlottbom. Diese neue Art der Mitarbeiterbefragung ist beim Unternehmen Fiege gut angekommen und wird in diesem Jahr auf die nächste Führungsebene ausgerollt.

Niederlassungsleiter Johannes Hertle (4. v. l.) zeigte den Passauer Speditionsklassen den Industrielogistikstandort Marklkofen.

Zusammenarbeit in Belgien verlängert

Makro Belgien, Tochtergesellschaft der METRO Gruppe, hat die bestehende Zusam-menarbeit mit Fiege Belgien verlängert. Zur Konsolidierung der logistischen Abwicklung wird der Standort Puurs 2 in 2017 ausgebaut – die anderen Bestandsgeschäfte aus Puurs 1 werden im Herbst 2017 ebenfalls nach Puurs 2 verlagert. Hintergrund der Verlängerung ist ein Projekt zur Zentralisierung der logistischen Aktivitäten und der damit zu erwartenden Ef�zienzsteigerungen.

Berufsschüler diskutieren über Herausforderungen der Zukunft

25 angehende Kaufmänner und -frauen für Spedition und Logistikdienst-leistungen der Staatlichen Berufsschule Passau haben im Januar die Fiege-Niederlassung in Marklkofen besucht. An dem Industrielogistik-Standort in Niederbayern ist Fiege Logistik für den Filtrationsspezialisten Mann + Hummel tätig. Niederlassungsleiter Johannes Hertle führte die Passauer Speditions-klassen durch den Standort und zeigte das Hochregallager sowie das Fahrerlose Transportsystem (FTS), das über eine Trasse die Produktionsstätte von Mann + Hummel und die Logistikhallen von Fiege verbindet. „Hochtech-nologie hält immer mehr Einzug in die Logistik. Unser FTS ist nur ein Beispiel dafür, dass die Logistiker der Zukunft über ein immer größeres technisches Know-how verfügen müssen“, sagt Johannes Hertle.

Bettina Pick (l.) und Martina Schlottbom (r.) aus der Personalabteilung bei Fiege Logistik begrüßten Professor Alexander Haubrock (2. v. l.) von der Fachhochschule Bielefeld und Stephan Hols von der IHK Nord Westfalen und weitere 34 Teilnehmer des Arbeitskreises Personalentwicklung in Greven.

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News · 27

Gemeinsamer Logistikdienstleister Berlin Last Mile gegründet

Fiege Logistik und die Zustellorganisation BZV (Berliner Zustell- und Vertriebsgesellschaft für Druckerzeugnisse mbH) der drei großen Berliner Zeitungsverlage, Berliner Verlag, Der Tagesspiegel und Berliner Morgenpost haben einen gemeinsamen Logistikdienstleister gegründet. Die Fiege Last Mile Holding, ein Unternehmen der Fiege Gruppe, hält dabei 51 Prozent der Gesellschaftsanteile, die drei Berliner Verlage insgesamt 49 Prozent an der BZV, die in Berlin Last Mile GmbH um�rmiert wird. Ziel ist es, die Zustellung im attraktiven Berliner Medienmarkt weiterhin erfolgreich sicherzustellen und auch neue Geschäftsfelder wie Briefzustellung und E-Commerce zu erschlie-ßen. Rückwirkend zum 1. Januar 2017 übernimmt die Berlin Last Mile GmbH die Zustelllogistik in die Berliner Haushalte.

Zertifizierungim Bereich Medizintechnik

Der Healthcare Standort der Fiege Gruppe in Münster ist seit Dezember 2016 nach DIN ISO 13485 zerti�ziert. Bei dieser wichtigen Qualitätszerti�zierung liegt der Fokus auf einer konti-nuierlichen Prozessoptimierung, um den ef�zienten Einsatz von Ressourcen, Produktsicherheit und damit auch eine hohe Kun-denzufriedenheit zu gewährleis-ten. In einem zweitägigen Audit wurde der umfangreiche Anfor-derungskatalog durch die Dekra geprüft. „Wir lagern nicht nur die Produkte unserer Kunden, wir kontrollieren Medizinprodukte und bereiten sie auch weiter auf“, sagt Göran Thälker, Leiter Qualitätsmanagement bei Fiege. „Die Zerti�zierung ist für uns sehr wichtig, da wir nun spezi�sch auf die Anforderungen unserer Kun-den eingehen können. Gleichzei-tig ist es uns möglich, durch das Managementsystem die Prozes-se des Medizinbereichs stabil zu halten und zu verbessern.“

Politischer Besuch bei Fiege

Armin Laschet, der Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen, hat am 21. Februar die Systemzentrale der Fiege Gruppe in Greven besucht. Der CDU-Landeschef sprach bei der Regionaltagung des Wirt-schaftsrats der CDU Nordrhein-Westfalen zu verschiedenen wirtschaftlichen Themen und diskutierte anschließend mit den Teilnehmern. Dr. Hugo Fiege hatte Laschet nach Greven eingeladen. „Wir halten grundsätzlich Kontakt zu allen demokratischen Parteien“, sagt Dr. Hugo Fiege.

Der CDU-Landeschef Armin Laschet (2. v. l.) besuchte im Februar die Fiege Gruppe in Greven. Felix Fiege (v. l.), Jens Fiege und Dr. Hugo Fiege emp�ngen den stellvertretenden

Bundesvorsitzenden der CDU.

Fiege übernimmt Geschäfte der Trans Zürich AG

Mit der Übernahme der Trans Zürich AG hat die Fiege Logistik Schweiz AG ihr Überseegeschäft verstärkt: Seit Januar 2017 wickelt Fiege sämtliche Geschäfte der schweizerischen Spediti-on ab. Fiege zählt zu den führenden, eigentümergeführten Überseespeditio-nen und Kontraktlogistikern mit ganz-heitlichen Supply-Chain-Lösungen in der Schweiz.

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28 · Interview

6. Etage

Offene Unternehmenskultur

spiegelt sich in Bürokonzept widerDie sechste Etage in der Fiege Systemzentrale in Greven

ist umgebaut worden. Die Einzel- und Zweierbüros an den Seiten sind verschwunden, dafür gibt es jetzt einen offenen Kommunikationsbereich mit Sofaecke,

Kickertisch und Open Desks, also offenen Schreibtischen, die jedem Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

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Martina Schlottbom, Head of Strategic Human Re-sources, und Kai Al-fermann, Director Real

Estate & Quality, haben mit der Logo-Redaktion über das neue Konzept ge-sprochen.

Neue Möbel, neue Bildschirme, Tasta-turen und Telefone: Der größte Unter-schied ist aber die neue Raumstruk-tur in der sechsten Etage. Was ist die Idee hinter diesem offenen Bürokon-zept?

Alfermann: Ich denke, wir haben hier eine moderne Arbeitswelt ge-schaffen, die für mehr Transparenz, Offenheit und Kommunikation steht. Dieses Konzept hatte ein bis zwei Jahre Vorlaufzeit in der Planung und passt in die aktuelle Zeit, in der sich

Fiege nach dem Generationswechsel befindet.

Schlottbom: Genau, der Kulturwan-del ist deutlich zu spüren. Jens Fiege und Felix Fiege haben sich wichtige Ziele auf die Fahnen geschrieben, unter anderen: Fiege soll attraktiver Arbeitgeber sein, und die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter sollen Spaß haben und stolz sein, bei Fiege zu ar-beiten. Und da ist das Thema Trans-parenz auch ganz wichtig: Im Sinne einer offenen Kommunikation und Feedbackkultur, wie dies auch durch ein überarbeitetes Mitarbeiterjahres-gespräch und das aktuelle in zweiter Runde laufende 360-Grad-Feedback für unsere Führungskräfte unter-stützt wird. Wir möchten eine offe-ne Kommunikation und auch offene Kritik fördern. Es ist schön zu sehen,

dass diese Kultur mehr und mehr ge-lebt wird und dass sie sich jetzt sogar im Gebäude widerspiegelt.

Alfermann: Und das gilt nicht nur für die Mitarbeiter aus der System-zentrale, sondern gerade auch für Mitarbeiter, die nicht in Greven arbei-ten und wegen eines Meetings oder anderer Planungen in die Zentrale kommen. Die sechste Etage soll eine Schnittstelle und Begegnungsstätte sein zu den Business Units und Län-dervertretern, die nicht regelmäßig in Greven zugegen sind.

Warum ist ausgerechnet die Etage sechs umgebaut worden?

Alfermann: Wir sind das relativ pragmatisch angegangen und haben geprüft, wo wir am schnellsten etwas umsetzen können. Die Etage ist frei-geworden, da sie für unsere Business Unit E-Commerce Solutions einfach zu klein geworden war. Das E-Com-merce-Team ist so schnell gewachsen und wird dies auch noch weiter tun, so dass ein Umzug nach Münster an einen neuen Standort notwendig >

Interview · 29

6. Etage

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Alfermann: Wir wollten in der sechsten Etage eine angenehme Ar-beitsumgebung schaffen, in der man es aber auch schafft, die gegebenen Aufgaben gut, zügig und direkt um-zusetzen. Und das gelingt, glaube ich, in einem guten Zusammenspiel von Infrastruktur und Mitarbeitern.

Klappt das tatsächlich? Wie ist das Feedback der Kollegen?

Schlottbom: Die Rückmeldungen sind bisher sehr positiv. Das Büro ist aber durchaus ein sensibles Thema für die Mitarbeiter. Das wurde mir auch noch einmal mehr klar in der Phase des Umbaus und Umzugs. Wir haben bei diesem Konzept aber auch kleine Räume berücksichtigt, in die man sich für Telefonate oder Gesprä-che zurückziehen kann. Das ist wich-tig, denn manchmal muss man auch ungestört einer Aufgabe nachgehen können.

Alfermann: Jeder muss aktiv etwas für das Gelingen tun wie zum Bei-spiel den Arbeitsplatz am Ende des Tages aufzuräumen. Aktuell sind es die attraktivsten Arbeitsplätze mit dem besten Equipment. Daher ist das Feedback durchaus positiv. Aber auch kritische Stimmen gibt es im-mer mal.

Sie haben beide noch ein Einzelbüro. Würden Sie selbst in die offene Etage umziehen?

Schlottbom: Grundsätzlich ja. Mir gefällt das Mobiliar, und die Aus-stattung ist auch sehr viel schöner als meine (lacht). Und die schnel-

le Kommunikation begeistert mich. Ich bin auch davon überzeugt, dass persönliche Kommunikation häufig schneller und zielführender ist, als lange E-Mails hin und her zu schrei-ben. Für sensible Bereiche, wie auch das Personalmanagement, müsste es allerdings sicher mehr ungestör-te Bereiche geben. Denn wir führen praktisch ausschließlich vertrauliche Gespräche. Egal, wer in mein Büro kommt, er hat ein persönliches Anlie-gen, ob es eine Frage zur Elternzeit ist oder irgendetwas mit dem Dienstwa-gen oder der Urlaubszeit zu tun hat. Das sind immer sensible Themen, die der Kollege vom Nachbartisch viel-leicht nicht mitbekommen soll. Für den Bereich Finance oder Controlling sehe ich das ähnlich. Generell halte ich es aber für ein tolles Konzept und würde mich freuen, wenn wir noch mehr Etagen umgestalten.

Alfermann: Ich glaube, man muss sich der Situation stellen, wenn sie denn eintritt. Ich habe zwar ein Ein-zelbüro, aber die Tür ist immer offen. Das heißt, jeder kann ständig rein-kommen. Aber klar, ich habe noch mein eigenes Territorium. Deswegen war für uns das letzte halbe Jahr auch spannend in der sechsten Etage zu sehen, wie es dort funktioniert und wie es sich entwickelt. Und auf wel-che Abteilung das Konzept eventuell übertragen werden kann! Ich glaube schon, dass viele Abteilungen bei uns offener werden können – auch unse-re eigene. Mit ähnlichen Strukturen wie in der sechsten Etage, aber indivi-

war. Für uns war das setup somit ide-al: Wir konnten uns den Etagenauf-bau mal ganz genau anschauen, in Ruhe unsere Planungen machen und einfach mal etwas ausprobieren. Für uns war aber eine Frage von Anfang an spannend: Mit welcher Abteilung oder welchem Fachbereich kann man so eine Arbeitswelt leben? Ich glau-be, dass wir zunächst einmal mit der Geschäftsleitung der Business Unit Fashion/Online Retail und dem zen-tralen Marketing zwei Bereiche in der sechsten Etage haben, die damit ganz offen umgehen und den Prozess aktiv und positiv begleitet haben. Aber die wesentlichen Fragen bleiben: Funkti-oniert das ganzheitlich in der Fiege-Welt? Funktioniert das für alle Berei-che? Das sind Fragen, mit denen man sich dann in naher Zukunft befassen wird.

Wie hat sich der Arbeitsalltag der Mitarbeiter in der umgebauten Etage verändert?

Alfermann: Der größte Unterschied ist sicherlich, dass man sich morgens einen neuen Platz sucht. Auch dieje-nigen, die täglich in Greven sind.

Schlottbom: Und da machen auch alle mit. Da sitzt der Werkstudent auch mal neben dem Managing Di-rector. Die Kommunikation nimmt zu und ist direkter – das bringt Ge-schwindigkeit. Und das ist auch eine Besonderheit bei Fiege, denke ich. Wir haben sehr kurze Entscheidungs-wege. Bei uns kann man schließlich auch beim Vorstand einfach mal den Kopf durch die Tür stecken und etwas besprechen.

30 · Interview

6. Etage

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Gibt es für weitere Veränderungen an der Systemzentrale schon konkrete Pläne?

Schlottbom: In der Vorstandsetage wurde ja auch schon etwas verändert. Auch da sollte die Kommunikation gefördert und die offene Unterneh-menskultur sichtbar werden. Es gibt dort heute zum Beispiel einen offe-nen und einladenden Kommunikati-onsbereich mit einem Stehtisch.

duell etwas geschärft und angepasst. Jetzt haben wir die Chance, uns da langsam hin zu entwickeln. Wich-tig ist aber die grundlegend positive Einstellung aller Beteiligten. Wer hier nicht offen für Veränderungen ist, wird es schwer haben.

Ist das Konzept denn auf die System-zentrale beschränkt oder ist es auch auf die Standorte übertragbar?

Alfermann: Meines Erachtens sind einige Standorte schon weiter als wir in Greven. Da sind wir häufig schon weg von Einzelbüros und ha-ben offene Büros geplant. Schon vor zehn Jahren im belgischen Puurs bei Brüssel zum Beispiel. In Teilberei-chen auch schon in Mönchenglad-bach, mit strukturierten Kommuni-kationspunkten. Mal sehen, wie es in Zukunft weitergeht. Aber bei neuen Standorten wie jetzt in Großburgwe-del spielen moderne Arbeitswelten in den Planungen eine immer größere Rolle.

Interview · 31

6. E

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Alfermann: Und es wird auch in an-deren Etagen und auf den Außenflä-chen an der Systemzentrale weitere Veränderungen geben. Wir haben im vergangenen Jahr einen Ideenwett-bewerb veranstaltet für die bessere Nutzung unserer Außenflächen. Als Pilotprojekt sind erste Arbeitsplätze im Freien entstanden – mit WLAN und Sonnenschirm. Wir haben diese Ideen erstmal zusammengetragen, und es werden noch einige weitere im Außenbereich umgesetzt. Aber da will ich noch nicht zu viel verraten.

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Im November 2016 fand in Ibben-büren anlässlich der 20-jährigen Zusammenarbeit eine Feierstunde statt. Neben Dr. Hugo Fiege, Vor-

stand Peter Scherbel, Olaf Hügelmey-er, Geschäftsführer Fiege Wuppertal, und Tassilo Enderle, Betriebsstellen-leiter Neuss, nahmen auch Michael Spöttling, CFO Divisions Kobold & Thermomix, Armin Kaczmarek, Head of Corporate Purchasing, Armin All-ouche, GF CLOSeLogistics GmbH, und Markus Reinhardt, Head of Sup-ply Chain Wuppertal, teil. „Wenn man mich heute fragen wür-de, ob die Zusammenarbeit mit Fiege zu empfehlen sei, dann würde die Antwort ganz klar ja sein. Verläss-lichkeit und Vertrauen bildeten so von Anfang an die Grundlage unserer

Zusammenarbeit“, betonte Michael Spöttling in seiner kurzen Anspra-che. Am Anfang dieses Termins gab es einen kurzen Rückblick auf die gemeinsamen Jahre. Im Mittelpunkt aber standen mit einer Vorstellung des E-Commerce-Standorts Ibben-büren die Aktivitäten des Bereichs E-Commerce Solution. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine informative Besichtigung der Ope-rative, wobei insbesondere das Pilot-

32 · Report

Vorbildliche Zusammenarbeit seit 20 Jahren

Langjährige Partnerschaften in der Logistik sind heute nur noch selten zu finden. So ein „rares Exemplar“ ist die Zusammenarbeit zwischen Vorwerk und Fiege in Neuss und Wuppertal, die 1996

ursprünglich als Joint Venture zwischen Vorwerk und Fiege gegründet wurde und heute als Fiege Logistik Wuppertal GmbH firmiert.

Vertrauen und Verlässlichkeit

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projekt des Kommissionierroboters TORU in der Schuhlogistik das Inte-resse der Besucher fand.Aktuell wird in Neuss auf etwa 20.000 Quadratmetern die Distributi-onslogistik für Vorwerk durchgeführt. Hier arbeiten in Spitzenzeiten bis zu 160 Mitarbeiter. Es werden 1,9 Mil-lionen Pakete pro Jahr für Vorwerk kommissioniert und versendet. Zu den weiteren Aufgaben zählen die Retourenabwicklung sowie die Er-stellung von Vertriebssets und Ersatz-teilkits als Value Added Services. Ne-ben der Distributionslogistik werden in Wuppertal weiterhin die Produkti-onsbereiche von Vorwerk mit Waren ver- und entsorgt. Hier arbeiten rund 30 Mitarbeiter.

Report · 33

Bundesgesundheitsminister in Neuss

Bei einem Besuch des Bundesgesundheits-

ministers Hermann Gröhe bei Fiege in Neuss

stand die wirtschaftliche Situation der Stadt

Neuss im Vordergrund der Gespräche, an

denen auch Vorstand Jens Fiege teilnahm.

Da die Stadt ein attraktiver Logistikstandort

ist, sei dort großes Wachstumspotenzial

in diesem Bereich vorhanden, hieß es. Ein

weiteres wichtiges Thema war die Kranken-

hauslogistik, die nach einhelliger Meinung

der Anwesenden große Herausforderungen

für die Zukunft darstelle. Und auch hier seien

zahlreiche Möglichkeiten zur Kosteneinspa-

rung durch die Logistik gegeben.

Meilensteine der Entwicklung

• GründungdesJointVenturesim

Jahre 1996

• OperativerStartzum1.Oktober

1996 und Übernahme von 98 Mitar-

beitern aus der Logistik

• EinführungeinerneuenDistributi-

onssoftware in 2000

• GründungvonCLOSeLogisticsals

4PL Dienstleister in 2008

• ÜbernahmederoperativenLogistik

durch Fiege in 2008

• Umzug der Distributionslogistik in den

Fiege-Neubau nach Neuss in 2014

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Gemeinsam mit Partnern wie dem Technologie-Campus RocketSpace aus San Francisco und dem

spanischen Unternehmen Kalei-do unterstützt Fiege Start-ups, die zukunftsfähige, technische Lösun-gen für die Bereiche Warehousing, Transport und Handel anbieten. „Der Accelerator bietet Start-ups die Chan-ce, vom Know-how der Fiege Gruppe und weiterer Experten zu profitie-ren“, sagt Vorstand Felix Fiege, „und zwar durch Schulungen von Top-Ma-nagern oder Beratern und Mentoren, die die Start-ups ganz individuell be-gleiten.“ „Wir haben viele Gespräche mit in-teressanten Start-ups geführt. Die Ideen beschäftigen sich hauptsäch-lich mit der Digitalisierung und Au-tomatisierung von allen denkbaren logistischen Prozessen“, erklärt An-

dreas Pott, Director Corporate Deve-lopment bei Fiege. Vier Monate lang erhalten die ausgewählten Start-ups

die Chance, ihre Geschäftsidee mit Hilfe der Logistikpartner weiterzu-denken und zu entwickeln. „Wir un-terstützen die Start-ups und geben unser Expertenwissen weiter“, sagt Vorstand Felix Fiege. „Wir werden die eine oder andere Idee bei uns als Pi-lotprojekt umsetzen und hoffen, dass daraus ein Geschäftsmodell reift, an dem wir uns beteiligen wollen.“Die zehn ausgewählten Start-ups kommen aus sieben Ländern – von Indien über Europa bis zu den USA. Mit Mycargorates aus Köln und Sennder aus Berlin sind auch zwei

Start-ups aus Deutschland in den internationalen Accelerator aufge-nommen worden. Mycargorates hat ein online-basiertes Transport-Ma-nagement-System und Buchungspor-tal für Logistik entwickelt, Sennder bietet Lösungen für Same-Day- bzw. 12-Hour-Delivery.Die besten Lösungen können gemein-sam mit Fiege in der Praxis getestet und ausgerollt werden. „Ich denke, es ist eine einmalige Chance für Start-

ups, aus einer guten Idee und einem ersten Produkt ein Geschäftsmodell zu machen, das skalierbar und pro-fitabel ist“, sagt Felix Fiege. Und An-dreas Pott fügt hinzu, dass sich der Accelerator für Fiege auf jeden Fall gelohnt habe: „Wir können schon jetzt sagen, dass wir einige spannende Ideen intensiv verfolgen und beglei-ten.“

Logistics Tech Accelerator bietet Chancen für Start-upsOb Drohnen, selbst fahrende Automobile oder eine komplett transparente und digitalisierte Lagerung – die Zukunft der Logistik lebt von Innovation und Vernetzung. Die Fiege Gruppe ist als Mitglied im internationalen Logistics Tech Accelerator auf der Suche nach Start-ups, die solche Innovationen vorantreiben wollen.

34 · Report

Aus Westfalen unterstützt Fiege Start-ups in der ganzen Welt, denn innovative Ideen sind in der Systemzentrale in Greven immer willkommen.

Skalierbares und

profitables

Geschäftsmodell

Viele Gespräche mit

interessanten Start-ups

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Human Resources · 35

nern, die offen blieben, da es keinen passenden Ansprechpartner mit aus-reichend Zeit gab. Jeder neue Kollege sollte einen Coach haben, der einen genau hier unterstützt“, ergänzt Eric Diesner. Das Konzept sieht vor, dass neue Kollegen, im Tandem Programm Rookie genannt, während ihrer ersten drei Monate von einem Fiege-Mitar-beiter begleitet werden. Dieser steht dem Rookie insbesondere während dieser Zeit als Coach bei allen Fragen als Gesprächspartner zur Seite. Nach Abschluss der theoretischen Konzeptarbeit überprüfte das Team, ob das Konzept auch in der Praxis funktioniert. Hierzu gab es von Fe-bruar bis März einen Piloten im IDC Worms und in Langenhagen. „Sechs echte Tandems haben unter realen Bedingungen unser Konzept auf die Umsetzbarkeit und den Nutzen über-prüft“ erklärt Alexander Schachow-zew. „Alle Teilnehmer waren sehr zufrieden und attestierten dem Fiege Tandem Programm einen hohen Nut-zen“, fasst Maike Rüdingloh die Er-gebnisse zusammen.

Damit kann das Konzept nun, praxis-erprobt und auf „Herz und Nieren“ getestet, an die Business Units und Niederlassungen zur „Fiege-weiten“ Ausrollung übergeben werden. „Die Personalmanager der Fiege Gruppe werden als Ansprechpartner das Fiege

Tandem Programm verantworten“, ist sich Bettina Pick bewusst, die als Per-sonalentwicklerin für die Durchfüh-rung der Entwicklungsprogramme bei Fiege zuständig ist. „Dieses Mal profi-tiert die Personalabteilung sehr kon-kret von dem Ergebnis des FIT Pro-jekts, das macht es bisher einmalig.“ Auch die Projektleiter Eric Diesner und Alexander Schachowzew freuen sich, das Projekt gut zum Abschluss gebracht zu haben: „Wir hoffen natür-lich, dass unser Konzept auch in wei-teren Niederlassungen und Ländern gut ankommt und wir mit unserer Idee vielen neuen Kollegen den Ein-stieg etwas erleichtern können.“

Erfolgreiches Tandem Programm Neuen Kollegen die erste Zeit in der Fiege-Welt zu erleichtern, das haben sich die elf High Potentials des Fiege International Teams 2017 auf die Fahnen geschrieben.

Das Fiege International Team Programm (FIT) besteht aus drei Modulen, die sich insgesamt über ein Jahr er-

strecken. Während es im ersten Mo-dul des Programms noch darum ging, ein Team zu werden, musste bereits im zweiten aus neun selbstentwickel-ten Projektideen die Entscheidung für ein Projekt fallen: das Fiege Tandem Programm. Im dritten Modul arbeite-ten die einzelnen Teams aktiv an der Ausarbeitung eines Handbuchs mit.

„Neben Experteninterviews waren vor allem die unterschiedlichen ei-genen Erfahrungen, die wir jeweils während unseres Einstiegs bei Fiege gemacht haben, die Grundlage unse-rer Arbeit“, beschreibt Maike Rüding-loh den Ansatzpunkt im Projekt. „Je-der kann sich noch an seinen ersten Arbeitstag und die vielen Fragen erin-

Sie sind für die Entwicklung und die Durchführung des Piloten des neuen Fiege Tandem Programms verantwortlich: Barbara Meyer (Trainer), Bettina Pick (Personalentwicklung), Federico Patti, Daniel Kirsch, Alexander Schachowzew, Benedikt Tilke, Moritz Kessner, Maike Rüdingloh, Timo Hilbrink, Eva-Maria Schlattmann, Eric Diesner, Melanie Burkhard und Johanna Diel (v. l.).

Fiege International Team

Das Fiege International Team Pro-

gramm ist eins von drei Programmen

der Fiege-Personalentwicklung. In dem

englischsprachigen Programm werden

Mitarbeiter mit internationalem Projekt-

fokus auf den nächsten Entwicklungs-

schritt vorbereitet. In einem konkreten

selbstgewählten Projekt können die

Teilnehmer ihre Methoden- und Füh-

rungskompetenzen ausprobieren und

sich durch Feedback und Coaching

weiterentwickeln.

Konkrete Ergebnisse

Eigene Erfahrungen

als Grundlage gesetzt

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Mehrere Mitarbeiter des Konsumgüterlogistik-Standorts Rangsdorf en-gagieren sich seit Beginn

2016 ehrenamtlich für die Unterstüt-zung von Bedürftigen in Berlin und Brandenburg. „Wir haben mit einigen Ehrenamtlichen ein Logistikkonzept für die Verteilung von Großspenden erarbeitet. Dazu stellen wir für Groß-spenden die erforderliche Lagerflä-che zur Verfügung und organisieren Transporte“, sagt Evi Tilger, Projekt-managerin bei Fiege Logistik. „Es ist

ein schönes Gefühl zu wissen, dass die Hilfe wirklich dort ankommt, wo sie benötigt wird.“ Allein in Berlin le-ben zurzeit über 6.000 Obdachlose, und an der Bahnhofsmission am Zoo-logischen Garten werden täglich über 700 Gerichte ausgegeben.Mit Sachspenden im Wert von über 6.000 Euro konnten die Fiege-Mitar-beiter nun die Einrichtung am Zoolo-gischen Garten und die Flüchtlingsun-terkunft in Berlin Moabit unterstützen. „Wir haben von dem Geld Schlafsäcke und Lebensmittel für die Obdachlosen und Kleidung, Spielzeug und Baby-artikel für die Flüchtlingsunterkunft in Berlin Moabit gekauft“, klärt Tilger auf. Das Geld wurde zur Hälfte von Fieges langjährigem Kunden Nestlé Deutschland AG zur Verfügung ge-stellt und durch die Vorstandsvorsit-zende Béatrice Guillaume-Grabisch an den Standort Rangsdorf übergeben. Die Josef-Fiege-Stiftung hatte diesen Betrag daraufhin verdoppelt.

36 · Social Responsibility

Schlafsäcke und Lebensmittel für Obdachlose gespendetSchlafsäcke und Lebensmittel für Obdachlose haben Mitarbeiter der Fiege-Niederlassung Rangsdorf im Januar an die Bahnhofsmission am Zoologischen Garten in Berlin übergeben. Kurz vor dem Jahreswechsel brachten zwei Fiege-Mitarbeiter die Spenden auf sechs Europaletten mit einem Fiege-LKW in die soziale Einrichtung.

Die Fiege-Mitarbeiter Evi Tilger (2.v.r.) und Maurice Spitzer (r.) übergaben dem Leiter der Bahnhofsmission Zoologischer Garten Dieter Puhl (3.v.r.) und seinem Team Lebensmittel und Schlafsäcke für Obdachlose in Berlin.

Erlös aus Tombola für soziale Projekte

Im November vergangenen Jahres

spendete die Firma Fiege Logistik

in Apfelstädt die runde Summe von

2.000 Euro an das SOS „Albert-

Schweitzer-Kinderdorf und Familien-

werke Thüringen“. Im Juli hatte in der

Fiege-Niederlassung ein Sommerfest

mit einer Tombola stattgefunden,

deren Erlös sozialen Projekten zu

Gute kommen sollte. Mit 1.500

Euro wurde bereits die Kindertages-

stätte „Waidspatzen“ in Mühlberg

unterstützt. Jetzt überreichten Holger

Feicht, Betriebsrat bei Fiege Apfel-

städt, und Assistentin Nancy Triebel

den Vertretern des Kinderdorfes

einen symbolischen Spendenscheck.

Sechs Europaletten voller Spenden gingen an die Bahnhofsmission.

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Sie kümmern sich um Kin-der, Jugendliche und junge Erwachsene, die es bislang nicht leicht hatten in ihrem

Leben – das Vinzenzwerk Handorf ist ein sozial- und heilpädagogisches Ju-

gendheim. Fiege Logistik hat das Vin-zenzwerk jetzt mit Sachspenden und einer Geldspende unterstützt. 610 Euro, Einnahmen aus einer Tombola beim Sommerfest, zusammen mit 100 Frisbeescheiben und einem Karton

Spenden für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Social Responsibility · 37

Weihnachtsaktion in Greven

Über 110 Weihnachtsge-schenke für sozial benach-teiligte Kinder haben Mit-arbeiter der Firma Fiege

Logistik an verschiedene Einrich-tungen aus Greven und Münster ge-spendet. Vier Wochen lang hingen Wunschzettel der Kinder am Weih-nachtsbaum in der Systemzentrale des Unternehmens. Vertreter der Ju-gendhilfeeinheit Kids & Co. Greven, der Kinder- und Jugendhilfe Outlaw aus Greven, dem Verbund sozialthe-rapeutischer Einrichtungen (VSE), der Evangelischen Jugendhilfe Müns-terland und dem Caritasverband Emsdetten-Greven holten die rund 60 Geschenke für die Kinder bei Fiege ab. „Die Resonanz unserer Mitarbei-ter hätte besser nicht sein können“,

sagte Vorstand Jens Fiege bei der Ge-schenkübergabe. Das internationale Management von Fiege beschenkte das Vinzenzwerk zudem mit einem Kickertisch und einer Geldspende in Höhe von 500 Euro. Im kommen-

den Jahr soll die Weihnachtsaktion in Greven wiederholt werden. „Und auch an anderen größeren Standor-ten werden wir diese tolle Aktion im kommenden Jahr anbieten“, hieß es aus dem Management.

Kerstin Müller (2. v. r.), Vorstandsassistentin bei Fiege, übergab der Heimleitung des Vinzenz-werkes um Schwester Mechtild (l.), Sarah Biermann (2. v. l.) und Frank Möllers die Sach- und Geldspenden.

mit Fiege-Plüsch-LKW sowie Mal- utensilien wie Blöcke, Notizblätter und Ähnliches übergab Vorstandsassisten-tin Kerstin Müller Ende vergangenen Jahres der Heimleitung des Vinzenz-werkes. In dem Jugendheim in Han-dorf bei Münster werden 178 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutsch-land betreut, die aus unterschiedli-chen Gründen nicht mehr bei ihren Familien leben können. Die Kinder le-ben in verschiedenen Wohnformen im Jugendheim, bis sie in die Selbststän-digkeit entlassen werden können. Die Vermittlung in eine Pflegefamilie ist ein weiterer Ansatz. Seit der Flücht-lingskrise kommen auch immer mehr „unbegleitete männliche Ausländer“, wie es in der Beamtensprache heißt, in das Jugendheim, die später mit den anderen Kindern in normale Schulen in Handorf und Münster gehen.

Die Wunschzettelaktion soll am nächsten Weihnachtsfest auch an anderen Standorten angeboten werden.

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An vielen seiner Standorte in unterschiedlichen Re-gionen setzt sich das Un-ternehmen für die Inte-

gration von Flüchtlingen ein, um den Menschen, die vor Terror oder Krieg nach Deutschland geflüchtet sind, eine Perspektive zu geben. Unter dem Motto „Vielfalt in Bewegung“ werden die Aktivitäten, an denen die Fiege-Mitarbeiter tatkräftig mitwirken, zu-sammengefasst. Sie alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: geflüchtete Menschen in die Fiege-Familie zu integrieren. Und durch Kollegen, die beispielsweise arabische Sprachen be-herrschen oder aus ähnlichen Kultur-kreisen stammen, können kulturelle

und sprachliche Barrieren schneller überwunden werden.2016 hat das Unternehmen an mehre-ren Standorten Projekte gestartet, die insgesamt 34 Flüchtlingen über Hos-pitanz oder Qualifizierungsprogram-me den ersten Schritt in die deutsche Arbeitswelt ermöglichen. Dabei ist neben der beruflichen Vorbereitung

auch die Sprachförderung ein wich-tiges Thema. Bei erfolgreichem Ab-schluss steht ein Ausbildungsplatz oder eine Anstellung in Aussicht. Die-

38 · Social Responsibility

Fiege bringt „Vielfalt in Bewegung“

Mit mehreren Projekten bietet die Fiege Gruppe Flüchtlingen eine Chance in ihrer Branche

und unterstützt sie so bei ihrem beruflichen und persönlichen Neuanfang in Deutschland.

Flüchtlinge bei Fiege

Die Logistikgruppe Fiege fasst ihre

Flüchtlingsprojekte unter der Initiative

„Vielfalt in Bewegung“ zusammen.

An acht Standorten in Deutschland

hat Fiege seit 2015 39 Flüchtlinge

eingestellt, 34 sind aktuell noch bei

der Fiege Gruppe beschäftigt. Die

meisten durchlaufen Quali�zierungs-

programme im Lager. An dem nord-

deutschen Standort wird außerdem

seit dem 1. August 2016 eine Syrerin

zur Speditionskauffrau ausgebildet.

In der Firmenzentrale in Greven be-

ginnt im Oktober 2017 erstmals ein

Flüchtling aus Syrien ein duales Ba-

chelor-Studium. Fünf Flüchtlinge aus

Afghanistan haben bei Fiege Logistik

in der Niederlassung Dieburg Anfang

Februar eine Einstiegsquali�zierung

zur Fachkraft für Lagerlogistik be-

gonnen. Die jungen Männer im Alter

zwischen 19 und 24 Jahren werden

drei Tage in der Woche im Unterneh-

men beschäftigt sein und besuchen

an den beiden weiteren Tagen den

EQplus-Unterricht im Bildungswerk

der hessischen Wirtschaft in Dieburg.

Dort erhalten sie sowohl Deutsch-

als auch Fachunterricht. In sieben

Monaten sollen die Flüchtlinge die

Quali�kation für den Beginn einer

Ausbildung erwerben und diese bei

Fiege zum 1. September beginnen.

Sprachförderung ist

wichtiges Thema

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gemeinsames Projekt zu begeistern – ohne Erfolg. Weiter kam er bei der Agentur für Arbeit Bremen-Bremer-haven und beim Jobcenter Bremen, mit denen gemeinsam das Qualifizie-rungsprojekt nach einem Jahr starten konnte. „Integration ist das Wichtigs-te auf der Welt. Wir werden immer mehr zu Weltbürgern“, skizziert er seine Motivation. Als Schmelztiegel der Kulturen biete der Logistiksektor für geflüchtete Menschen das ideale Berufsfeld, findet Breth. Die 118 Mit-arbeiter bei Fiege in Bremen, davon 80 im gewerblichen Bereich, stam-men aus 13 verschiedenen Ländern. Dadurch konnten den Flüchtlingen anfangs mühelos Mentoren in ihrer Muttersprache zur Seite gestellt wer-den. Der Niederlassungsleiter stellte die Mentoren in der Startphase für das Projekt frei und investierte selbst pro Woche bis zu acht Extrastunden. Im Herbst soll das Projekt in die zwei-te Runde gehen, dann für bis zu 20 Personen. „Fiege will aktiver werden, aber dafür brauche ich mehr Mitstrei-ter“, erklärt Breth. Deshalb engagiert er sich in einem Kooperationskreis des Bremer Senats gemeinsam mit anderen Logistik- und Produktions-unternehmen im GVZ.“

wurden als Teil unserer Gemeinschaft aufgenommen“. Und weiter heißt es: „Der 45-Jährige ist selbst überrascht vom Erfolg des Projekts. Vor allem, weil so viele Branchenneulinge in der Lagerlogistik durchgehalten haben. Inzwischen haben sie das Sprachni-veau Deutsch A2, die Voraussetzung für den Staplerschein, den sie eben-falls schon vorweisen können.“

Weiter erklärt Breth im Interview: „Alle neun Flüchtlinge werden im Anschluss an die Qualifizierung bei uns unterkommen. Die Jüngeren können eine Ausbildung zum Fach-lageristen oder zur Fachkraft für La-gerlogistik anschließen. Die Älteren werden als ungelernte Arbeitskraft zum Tariflohn eingestellt.“ Die Ini-tiative – so die DVZ – ergriff der ge-lernte Industriekaufmann, der seit Anfang 2014 bei Fiege und seit 18 Jahren in der Logistik arbeitet, im Oktober 2015. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle versuchte er, die Handelskammer Bremen für ein

Social Responsibility · 39

ses Engagement wird auch in diesem Jahr weiter fortgesetzt.Ein umfassendes Projekt der Unter-stützung geflüchteter Menschen in die normale Arbeitswelt ist jetzt am Fiege-Standort Bremen gelungen. Gemeinsam mit der Agentur für Ar-beit Bremen-Bremerhaven und dem Jobcenter Bremen wurde hier im vergangenen Jahr ein sechsmonati-ges Qualifizierungsprojekt gestartet. Neun Flüchtlinge aus Ägypten, Syri-en, Somalia, Eritrea und Afghanistan nahmen am 11. Oktober die Arbeit im Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen auf. Das Besondere: Die elf Männer erhielten täglich dreiein-halb Stunden Sprachunterricht und erlernten dreieinhalb Stunden die Grundkenntnisse im Lager- und Lo-gistikbereich. Die Männer zwischen 20 und 44 Jahren erhielten dabei den Mindestlohn pro Stunde. Für die Zeit des Deutschunterrichts bekamen sie 50 Prozent des Stundenlohns. Fiege trug zudem die Kosten des Sprachun-terrichts. In einem Interview, das die Deutsche Verkehrszeitung DVZ im Januar mit dem Initiator des Projekts, Niederlas-sungsleiter Frank Breth in Bremen führte, erklärt Breth: „Die Flüchtlinge

Ausbildung zu

Fachkräften im Lager

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Tatjana Golbik (Greven), Ma-ria Babina (Hamburg), Ali Buran (Dortmund), Robert Beier (Dresden) und Maxi-

milian Eden (Greven) erreichten bei der Abschlussprüfung der Industrie- und Handelskammer (IHK) die höchs-ten Punktzahlen. „Ihr seid die besten fünf von 84 Auszubildenden aus die-sem Jahrgang. Darauf könnt ihr stolz sein“, sagte Jens Fiege. Und das Vor-standsmitglied des Familienunterneh-mens betonte: „Wir brauchen junge, motivierte, gute Mitarbeiter wie euch. Leute, die mitdenken und uns auch sagen wo wir uns verbessern können.“ Fiege biete in vielen Bereichen Mög-lichkeiten, sich weiterzuentwickeln – persönlich wie auch berufl ich. Die Übernahmequote bei Fiege Lo-gistik ist weiterhin hoch. Von den 84 Absolventen wurden 57 Prozent übernommen. Auch die fünf besten Absolventen werden bei Fiege wei-terbeschäftigt. Fachlagerist Ali Buran hat seine Ausbildung um ein drittes Jahr verlängert und wird zur Fach-kraft für Lagerlogistik geschult. Tatja-na Golbik, die den höchsten Wert in der IHK-Abschlussprüfung erreichte, wurde im Accounting übernommen und will sich in diesem Bereich noch zur Betriebswirtin weiterbilden. Auch Robert Beier, Maximilian Eden und Maria Babina bleiben dem Unterneh-men erhalten. Der nächste Jahrgang hat die Ausbil-dung bei Fiege bereits begonnen. Ins-gesamt 105 Auszubildende hat Fiege 2016 neu eingestellt. 267 junge Men-schen befi nden sich zurzeit bei Fiege in der Berufsausbildung und damit mehr als in den vergangenen drei Jahren.

Erfolgversprechende Ausbildung bei Fiege Die fünf besten Auszubildenden des Jahrgangs 2016 bei Fiege Logistik wurden im Dezember in der Systemzentrale in Greven geehrt. Insgesamt haben 84 junge Menschen bei Fiege in 2016 ihre Ausbildung abgeschlossen.

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Zusammen mit ihren Ausbildern wurden die besten Auszubildendender Fiege Gruppe von Vorstand Jens Fiege (Mitte) sowie Martina Schlottbom (2. v. r.) und Bettina Pick (2. v. l.) aus dem Personalmanagement in Greven empfangen.

In diesem Jahr � ndet der zweite Durch-

lauf des 360-Grad-Feedback statt.

Dieses neue Feedbacksystem ermöglicht

Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kollegen,

dem Feedbacknehmer ein strukturiertes

und anonymes Feedback zu geben.

Dieses Jahr nehmen die Mitglieder der

zweiten Führungsebene teil. Die Befra-

gung wurde im Frühjahr gestartet. Als

Ergebnis erhalten die Teilnehmer einen

individuellen Feedbackreport, aus dem

sie dann ihre jeweiligen persönlichen Ent-

wicklungsmaßnahmen ableiten werden.

Diesen Report können die Teilnehmer

im ersten Schritt mit einem externen

Coach besprechen. Im Anschluss daran

� ndet das Gespräch mit ihren direkten

Vorgesetzten, in der Regel dem Business

Unit Leiter, statt. Alle Feedbacknehmer

sind außerdem aufgerufen, die Ergebnis-

se transparent mit allen Feedbackgebern,

also auch Mitarbeitern und Kollegen, zu

besprechen. „Wir erwarten in diesem

Jahr rund 130 Feedbacknehmer aus der

zweiten Führungsebene und damit rund

2.000 Feedbackgeber. Im vergangenen

Jahr hatten wir eine Rücklaufquote von

knapp 90 Prozent und hoffen in diesem

Jahr auf ein ähnlich gutes Ergebnis“, sagt

Martina Schlottbom, Head of strategic HR

bei Fiege.

Die 360-Grad-Befragung wird in Zukunft

jedes Jahr statt� nden – allerdings wird

derselbe Teilnehmerkreis nur alle zwei Jah-

re zum Zuge kommen: Im nächsten Jahr

werden also wieder der Vorstand und die

Mitglieder der ersten Führungsebene teil-

nehmen. So hat jeder Teilnehmerkreis zwei

Jahre Zeit, um individuelle Maßnahmen

wirkungsvoll und sichtbar umzusetzen.

360-Grad-Feedback geht erfolgreichin die nächste Runde

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Ein Wettbewerb für die Logistik der Zukunft

„Wir laden alle Studierenden und Fiege-Mitarbeiter dazu ein, sich von den aufregenden Möglichkeiten

unserer Zeit auf Ideen bringen zu lassen!“ – Das war der Auftakt zu einem Wettbewerb, der bislang

einmalig ist: ein Wettbewerb um das beste neue Geschäftsmodell der Logistik der Zukunft.

Bewerbt euch im Team oder als Einzelkämpfer und ge-staltet die Zukunft mit eurer Innovation. Wie verändern

sich Warehousing und Transport im Zeitalter von Shared Economy? Wie können im Zeitalter von hohem städ-tischem Verkehrsaufkommen Paket-zustellung und Retouren kombiniert und optimiert werden? Wie können Daten dabei helfen, Logistik effi zien-ter zu gestalten? Was kann man mit den in der Logistik gewonnenen Da-ten sonst noch machen? Wie verän-dern Netzwerke und Plattformen die Logistikwelt? Um solche Fragen rund um das Thema Logistik sollten sich die Ideen für neue Geschäftsmodelle drehen. Ziel dabei war es, Mitarbeiter zu motivieren, über den Tellerrand hinaus zu denken und sich so mit der Zukunft des Unternehmens zu be-schäftigen.„Wir haben immer schon geahnt, dass in unseren Mitarbeitern und Studenten der umliegenden Univer-sitäten viel Potenzial und tolle Ideen stecken. Bisher fehlte uns allerdings eine Plattform, um diese Ideen zu heben,“ erläutert Vorstand Felix Fie-ge die Entstehung des Wettbewerbs. „Die Fiege Innovation Challenge hat unsere positiven Erwartungen bestä-tigt. Wir freuen uns über eine rege

Teilnahme“, ergänzt Andreas Pott. „Von den 18 eingereichten Ideen kam die Mehrzahl aus den Reihen unserer Kollegen aus diversen Standorten im In- und Ausland. Zusätzlich haben uns auch mehrere externe Einsen-dungen von Studierenden an Uni-versitäten erreicht, mit denen Fiege kooperiert.“ Mit 13 Bewerbern führte im Januar eine interne Jury Interviews rund um die Geschäftsmodelle. Dabei ging es auch um ein persönliches Kennenler-nen der Bewerber „Es waren wirklich viele gute Ideen dabei, aber besonders die Menschen, die hinter den Ideen stehen und mit viel privatem Engage-ment ihre Ideen in dem Wettbewerb platziert haben, haben uns begeis-

tert,“ sagt Maike Rüdingloh, die sich als Projektassistentin des Vorstands mit viel persönlichem Engagement für den Wettbewerb eingesetzt hat. Die Wahl der Finalteilnehmer fi el der Jury dementsprechend schwer – am Ende konnten sich jedoch fünf Geschäftsmodelle durchsetzen, die im Rahmen eines Pitch Events Ende Februar einem großen Publikum so-wie der Finaljury, bestehend aus den Inhabern Felix und Jens Fiege sowie zwei Mitgliedern des Top Manage-ments präsentiert wurden. Dazu wa-ren alle Mitarbeiter der Systemzen-trale sowie einige Führungskräfte aus den umliegenden Standorten einge-laden. Sie konnten nach der Vorstel-lungsrunde ihre Stimme für das beste Projekt abgeben und nahmen damit großen Einfl uss auf das Ergebnis des Wettbewerbs. Vorgestellt wurden an diesem spannenden Nachmittag in der Systemzentrale fünf tolle Ideen, die ausnahmslos großes Verwirkli-chungspotenzial aufweisen. Im Nach-gang zum Pitch Event wird nun das Realisierungspotenzial der einzelnen Ideen weiter bewertet. Ziel ist die Ide-en in die Praxis umzusetzen.„Wir sind so positiv von den Ideen überrascht, dass wir uns eine Wie-derholung im nächsten Jahr sehr gut vorstellen können“, ist Felix Fiege be-geistert von dem Ergebnis.

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Die Finalisten stellten in einem Pitch Event ihre Ideen vor.

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