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2003 2003 Kleiner Ratgeber für Lohnsteuerzahler LOHNSTEUER

LOHNSTEUER - lstn.niedersachsen.de · gen Ihnen zustehen und ob Sie einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung stellen können. Die Mühe lohnt sich. Niemand soll mehr Steuern zahlen,

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20032003

Kleiner Ratgeberfür

Lohnsteuerzahler

LOHNSTEUER

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

wie in jedem Jahr erhalten Sie heute Ihre Lohnsteuerkartefür das kommende Jahr. Für Ihre Steuererklärung sollIhnen außerdem dieser Ratgeber einen Überblick über diewichtigsten Regelungen geben.

Sie finden viele nützliche Anregungen und Hinweise, wieSie bereits beim Lohnsteuerabzug Steuern sparen können: zum Beispiel durcheinen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte oder – bei Ehegatten – durch die Wahlder günstigsten Steuerklasse. Prüfen Sie also bitte, welche Steuervergünstigun-gen Ihnen zustehen und ob Sie einen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung stellenkönnen. Die Mühe lohnt sich. Niemand soll mehr Steuern zahlen, als er muss.

Dieser Ratgeber kann natürlich nicht auf alle Bereiche eingehen. Für allgemeineFragen zum Steuerrecht steht Ihnen daher unsere neue Info-Hotline zur Verfü-gung. Unter der Telefonnummer (0180) 334 0 334 können Sie sich montags bisfreitags von 8 bis 18 Uhr zum Ortstarif bei unseren Expertinnen und Expertenaktuell informieren. Die Hotline ist ein Teil des Projekts „Finanzamt 2003“, mitdem wir die niedersächsischen Finanzämter effizienter, schneller und bürger-freundlicher machen. Weitere Informationen zur Hotline finden Sie im Internetunter http://www.info-hotline.niedersachsen.de

Natürlich kennen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline nicht Ihrensteuerlichen Einzelfall. Sollten Sie also spezielle Fragen zu Ihrer eigenen Steuer-erklärung haben, wenden Sie sich bitte wie gewohnt an Ihr zuständiges Finanz-amt. Dort wird man Ihnen gerne weiterhelfen.

Mit freundlichen GrüßenIhr

Heinrich AllerNiedersächsischer Finanzminister

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Darum brauchen Sie sich nicht zu kümmernDie Lohnsteuer soll möglichst einfach erhoben werden. Eine Reihe von Frei- undPauschbeträgen ist deshalb bereits in den Lohnsteuertabellen eingearbeitet:

• der Grundfreibetrag,

• der Arbeitnehmer-Pauschbetrag für Werbungskosten,

• der Pauschbetrag für Sonderausgaben sowie

• die Vorsorgepauschale und (bei Steuerklasse II) der Haushaltsfreibetrag.

Alle diese Beträge werden bei der Steuerberechnung berücksichtigt, ohne dassSie einen Extra-Antrag stellen müssen. Auch der Freibetrag bei Versorgungsbe-zügen und der Altersentlastungsbetrag bei Rentnern und Pensionären, die nochArbeitslohn aus einem aktiven Dienstverhältnis beziehen, werden vom Arbeitge-ber ohne Ihr Zutun angerechnet.

Daran müssen Sie selber denkenWas Sie selber tun müssen, wollen wir Ihnen in diesem Heftchen erläutern. Essoll Ihnen helfen, Ihre Steuerprobleme leichter zu lösen. Beachten Sie jedoch,dass diesem Heft die Rechtslage nach dem Stand vom 15. Juli 2002 zugrundeliegt. Eventuelle Änderungen steuerlicher Vorschriften nach diesem Zeitpunktkonnten nicht mehr berücksichtigt werden.Besonders wichtig sind: Die Steuerklassen (Seite 5) und das Lohnsteuer-Ermäßigungsverfahren (Seite 14, zur Antragstellung Seite 27). Daneben gibt es die Möglichkeit, dass der Arbeitgeber Arbeitslohn aus einergeringfügigen Beschäftigung (regelmäßig weniger als 15 Stunden wöchentlichund nicht mehr als 325 Euro monatlich) unter bestimmten Voraussetzungensteuerfrei auszahlt (Seite 28).Vergessen Sie auch nicht, dass Sie zum Ausgleich der 2002 überzahlten Lohn-steuer bis zum 31. Dezember 2004 eine Veranlagung zur Einkommensteuerbeantragen können (Seite 29). Das Finanzamt wird dazu Vordrucke mit beson-deren Erläuterungen bereithalten.Bei der steuerlichen Behandlung der im Inland beschäftigten Staatsangehörigenaus Mitgliedstaaten der Europäischen Union, aus Liechtenstein, Norwegen und Island gelten Sonderregelungen, auf die im nachfolgenden Text aus Platzgrün-den nicht näher eingegangen werden konnte. Auskünfte hierüber können Siejedoch von Ihrem Finanzamt erhalten.

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Geändert haben sichWegen der Änderung des Einkommensteuergesetzes durch das AchteGesetz zur Änderung des Parteiengesetzes und durch das Flutopfer-solidaritätsgesetz ist die Absenkung des Haushaltsfreibetrags von2003 auf 2004 verschoben worden.

Die Einkünfte- und Bezügegrenze für über 18 Jahre alte Kinderbeträgt weiterhin 7188 € (siehe Seite: 12).

Lohnsteuerkarte 2003Übergeben Sie bitte Ihre Lohnsteuerkarte 2003 möglichst bald Ihrem Arbeitge-ber. Benötigen Sie im Kalenderjahr 2003 voraussichtlich keine Lohnsteuerkarte,so senden Sie bitte die Karte mit einem entsprechenden Vermerk an die Gemein-de zurück, die sie ausgestellt hat.

Keine Lohnsteuerkarte bekommen?In diesem Fall wenden Sie sich bitte an Ihre Gemeinde. Es kann vorkommen,dass eine Lohnsteuerkarte versehentlich nicht ausgestellt worden ist.

Zuständige GemeindeSie erhalten die Lohnsteuerkarte von der Gemeinde, in der Sie am 20. Septem-ber 2002 mit Ihrer Wohnung, bei mehreren Wohnungen mit Ihrer Hauptwoh-nung, gemeldet waren. Für Ehegatten gilt die gemeinsame Hauptwohnung.Wenn Ehegatten nicht mit einer gemeinsamen Hauptwohnung gemeldet waren,wird die Lohnsteuerkarte von der Gemeinde ausgestellt, in der der ältere Ehe-gatte am 20. September 2002 mit Hauptwohnung gemeldet war.

Eintragungen prüfen,bevor Sie die Karte Ihrem Arbeitgeber aushändigen! Wichtig ist, dass IhrGeburtsdatum, die Steuerklasse, die Kirchensteuerpflicht und die Zahl der Kin-derfreibeträge für Kinder unter 18 Jahren richtig eingetragen sind. Für die Ein-tragung dieser Merkmale sind die Verhältnisse am 1. Januar 2003 maßgebend.

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SteuerklassenDie Steuerklassen sind für die Höhe der Lohnsteuer besonders wichtig. WelcheSteuerklasse für Sie in Frage kommt, können Sie den nachstehenden Erläute-rungen entnehmen.

Steuerklasse Igilt für ledige und geschiedene Arbeitnehmer sowie für verheiratete Arbeitneh-mer, deren Ehegatte im Ausland wohnt oder die von ihrem Ehegatten dauerndgetrennt leben. Verwitwete Arbeitnehmer gehören ebenfalls in die SteuerklasseI, wenn der Ehegatte vor 2002 verstorben ist.

Steuerklasse IIgilt für die zu Steuerklasse I genannten Arbeitnehmer, wenn ihnen der Haus-haltsfreibetrag zusteht. Der Haushaltsfreibetrag steht einem Arbeitnehmer zu, indessen Wohnung mindestens ein Kind mit Haupt- oder Nebenwohnung gemel-det ist, das auf der Lohnsteuerkarte dieses Arbeitnehmers unter der Kinderfrei-betragszahl zu berücksichtigen ist, oder für das er Kindergeld erhält.Ist ein Kind während des Kalenderjahrs 2003 bei beiden Elternteilen gemeldet,so wird es für den Haushaltsfreibetrag einem von ihnen zugeordnet. Liegt einZuordnungsfall vor und ist das Kind im Laufe des Kalenderjahrs 2003 erst in derWohnung der Mutter und später in der Wohnung des Vaters gemeldet oderumgekehrt, so wird das Kind dem Elternteil zugeordnet, in dessen Wohnung eszuerst gemeldet war. Ist das Kind zu Beginn des Kalenderjahrs 2003 bei beidenElternteilen gemeldet, wird es der Mutter zugeordnet oder mit deren Zustim-mung dem Vater. Ein Kind kann für den Haushaltsfreibetrag auch einem Großel-ternteil zugeordnet werden. Das Wahlrecht steht in diesem Fall der Mutter oderwenn das Kind gleichzeitig beim Vater und einem Großelternteil gemeldet ist,dem Vater zu. Für die Zustimmungserklärung halten die Gemeinde und dasFinanzamt besondere Vordrucke bereit. Eine bereits erteilte Zustimmung kannnur vor Beginn des Jahres 2003 für dieses Jahr gegenüber der Gemeinde oderdem Finanzamt widerrufen werden. Mehrere Kinder, die bei beiden Elternteilenoder einem Elternteil und einem Großelternteil gemeldet sind, können nur ein-heitlich zugeordnet werden.

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Beispiele:

• Geschiedene Ehegatten haben zwei Kinder. Die Kinder sind in der Wohnungder Mutter in Berlin gemeldet. Auf der Lohnsteuerkarte der Mutter wird des-halb die Steuerklasse II eingetragen. Der Vater erhält eine Lohnsteuerkartemit der Steuerklasse I, und zwar auch dann, wenn für die Mutter keine Lohn-steuerkarte ausgestellt wird.

• Dauernd getrennt lebende Ehegatten haben ein Kind. Das Kind ist bis März2003 in der Wohnung des Vaters in München gemeldet. Am 1. April 2003zieht das Kind zur Mutter nach Köln und wird nun dort mit Wohnung gemel-det. Beide Elternteile erfüllen ihre Unterhaltsverpflichtung und haben damitjeweils Anspruch auf die Kinderfreibetragszahl 0,5. Da das Kind zu Beginndes Kalenderjahrs 2003 beim Vater mit Wohnung gemeldet war, erhält derVater für das ganze Jahr 2003 die Steuerklasse II; auf der Lohnsteuerkarte derMutter wird für das ganze Jahr 2003 die Steuerklasse I bescheinigt.

• In nichtehelicher Gemeinschaft lebende Eltern haben zwei Kinder im Alter von3 und 5 Jahren, die seit ihrer Geburt in der gemeinsamen Wohnung der Elterngemeldet sind. Die Eltern erfüllen ihre Unterhaltsverpflichtung und habendamit jeweils Anspruch auf die Kinderfreibetragszahl 1. Auf Grund der Zuord-nungsregelung erhält grundsätzlich die Mutter die Steuerklasse II. Der Vaterkann die Steuerklasse II anstelle der Mutter nur mit deren Zustimmung erhal-ten.

• Für ein Kind geschiedener Ehegatten, das am auswärtigen Studienort mitHauptwohnung und bei keinem Elternteil mit Nebenwohnung gemeldet ist,kann keinem Elternteil die Steuerklasse II bescheinigt werden.

Steuerklasse IIIgilt für verheiratete Arbeitnehmer, wenn beide Ehegatten im Inland wohnen,nicht dauernd getrennt leben und der Ehegatte des Arbeitnehmers keinenArbeitslohn bezieht oder Arbeitslohn bezieht und in die Steuerklasse V eingereihtwird. Verwitwete Arbeitnehmer gehören nur dann in Steuerklasse III, wenn derEhegatte nach dem 31. Dezember 2001 verstorben ist, beide am Todestag imInland gewohnt und nicht dauernd getrennt gelebt haben.

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Steuerklasse IVgilt für verheiratete Arbeitnehmer, wenn beide Ehegatten Arbeitslohn beziehen,im Inland wohnen und nicht dauernd getrennt leben.

Steuerklasse Vtritt für einen der Ehegatten an die Stelle der Steuerklasse IV, wenn der andereEhegatte in die Steuerklasse III eingereiht wird. Siehe hierzu die folgendenAbschnitte.

Steuerklasse VIist auf der zweiten oder weiteren Lohnsteuerkarte von Arbeitnehmern zu bescheinigen, die nebeneinander von mehreren Arbeitgebern Arbeitslohnbeziehen. Diese Lohnsteuerkarte sollten Sie dem Arbeitgeber vorlegen, von demSie den niedrigeren Arbeitslohn (gekürzt um etwaige Freibeträge) beziehen.

SteuerklassenwahlBezieht auch der Ehegatte Arbeitslohn, so müssen Sie zunächst wissen, dassEhegatten grundsätzlich gemeinsam besteuert werden, weil das für sie günsti-ger ist. Beim Lohnsteuerabzug eines Arbeitnehmers kann aber nur dessen eige-ner Arbeitslohn zugrunde gelegt werden. Die Arbeitslöhne beider Ehegatten kön-nen erst nach Ablauf des Jahres zusammengeführt werden. Erst dann ergibtsich die zutreffende Jahressteuer. Es lässt sich deshalb nicht vermeiden, dassim Laufe des Jahres zu viel oder zu wenig Lohnsteuer einbehalten wird. Um demJahresergebnis möglichst nahe zu kommen, stehen den Ehegatten zwei Steuer-klassenkombinationen zur Wahl: Die Steuerklassenkombination IV/IV gehtdavon aus, dass die Ehegatten gleich viel verdienen. Die Steuerklassenkombi-nation III/V ist so gestaltet, dass die Summe der Steuerabzugsbeträge für beideEhegatten in etwa der gemeinsamen Jahressteuer entspricht, wenn der in Steu-erklasse III eingestufte Ehegatte 60 v.H., der in Steuerklasse V eingestufte Ehe-gatte 40 v.H. des gemeinsam zu versteuernden Einkommens erzielt. Das hat zurFolge, dass der Steuerabzug bei der Steuerklasse V verhältnismäßig höher istals bei den Steuerklassen III und IV. Dies beruht auch darauf, dass in der Steu-erklasse V der für das Existenzminimum stehende Grundfreibetrag, die Vorsor-gepauschale und der Sonderausgaben-Pauschbetrag nicht eingearbeitet sind.Diese werden in doppelter Höhe bei der Steuerklasse III berücksichtigt. Der Ehe-gatte mit der Steuerklasse V zahlt daher beim laufenden Lohnsteuerabzug einen

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Teil der Steuer seines Ehegatten mit. Möchten Sie aus diesem Grunde keine Ein-stufung in Steuerklasse V, so sollten Sie die Steuerklassenkombination IV/IVwählen.

Was ist besser: IV/IV oder III/V?Darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort. Die Frage lässt sich letzten Endesnur nach Ihren persönlichen Verhältnissen entscheiden. Möchten Sie erreichen,dass Ihnen im Laufe des Jahres möglichst wenig Lohnsteuer einbehalten wird,prüfen Sie am besten anhand der Lohnsteuertabellen, bei welcher Steuerklas-senkombination sich insgesamt der geringste Steuerabzug ergibt. Für Zweckeder Lohnsteuerermittlung steht Ihnen auf den Internet-Seiten des Bundesfi-nanzministeriums unter http://www.bundesfinanzministerium.de unter derRubrik „Service“ ein interaktiver Steuerrechner zur Verfügung; Tabellen zurSteuerklassenwahl für beiderseits berufstätige Ehegatten finden Sie unterhttp://www.bundesfinanzministerium.de/Lohnsteuer-.621.htm. Im Übrigen istIhnen auch Ihr Finanzamt gerne behilflich. Durch die Steuerklassenwahl könnenSie auch darauf Einfluss nehmen, ob sich nach Ablauf des Jahres eine Steuer-erstattung oder Steuernachzahlung ergibt. Bei der SteuerklassenkombinationIII/V besteht die Pflicht zur Einkommensteuerveranlagung (Seite 30), wobei zuwenig oder zu viel gezahlte Steuern ausgeglichen werden. Bei der Steuerklas-senkombination IV/IV können Sie zur Erstattung überzahlter Steuern die Veran-lagung zur Einkommensteuer beantragen (Seite 29). Wenn Sie zur Einkommen-steuer veranlagt werden und mit einer Nachzahlung zu rechnen ist, kann dasFinanzamt allerdings im Hinblick auf die voraussichtliche Einkommensteuer-schuld Einkommensteuer-Vorauszahlungen festsetzen. Dadurch kann ein auf-grund Ihrer Steuerklassenwahl zu geringer Lohnsteuerabzug bereits im Laufedes Jahres korrigiert werden. Eine Steuernachzahlung wird jedoch in der Regelvermieden, wenn Sie die Steuerklassen IV/IV wählen. Eines muss aber heraus-gestellt werden: Die im Laufe des Jahres einbehaltene Lohnsteuer besagt nichtsüber die Höhe der zutreffenden Jahressteuer. Die Jahressteuer wird auch nichtdurch die Steuerklassenwahl beeinflusst. Denken Sie bitte daran, dass die Steu-erklassenkombination auch die Höhe von Lohnersatzleistungen wie beispiels-weise Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe, Unterhaltsgeld, Krankengeld, Versor-gungskrankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld und Mutterschaftsgeld oderdie Höhe des Lohnanspruchs bei der Altersteilzeit beeinflussen kann. Eine vorJahresbeginn getroffene Steuerklassenwahl wird bei der Gewährung von Lohn-

ersatzleistungen vom Arbeitsamt grundsätzlich anerkannt. Wechseln Ehegattenim Laufe des Kalenderjahrs die Steuerklassen, können sich bei der Zahlung vonLohnersatzleistungen, z. B. wegen Arbeitslosigkeit eines Ehegatten, oder derHöhe des Lohnanspruchs bei Altersteilzeit unerwartete Auswirkungen ergeben.Wenn Sie damit rechnen, in absehbarer Zeit Lohnersatzleistungen in Anspruchnehmen zu müssen, oder solche bereits beziehen bzw. in Altersteilzeit gehen,sollten sie daher vor der Neuwahl der Steuerklassenkombination zu deren Aus-wirkungen auf die Höhe der Lohnersatzleistungen den zuständigen Soziallei-stungsträger bzw. zur Höhe des Lohnanspruchs bei Altersteilzeit Ihren Arbeitge-ber befragen.

Wechsel der Steuerklassenkombination bei EhegattenSind Sie und Ihr Ehegatte bisher schon beide als Arbeitnehmer tätig, so trägt dieGemeinde auf Ihren Lohnsteuerkarten die Steuerklasse ein, die auf Ihren Lohn-steuerkarten 2002 bescheinigt war. Diese Steuerklasseneintragung können Sie vor dem 1. Januar 2003 von derGemeinde, die die Lohnsteuerkarten ausgestellt hat, ändern lassen. Einen Steu-erklassenwechsel im Laufe des Jahres 2003 können Sie bei der Gemeinde ein-mal, und zwar spätestens bis zum 30. November 2003 beantragen. Den Antragmüssen Sie mit Ihrem Ehegatten gemeinsam stellen; er muss von Ihnen beidenunterschrieben werden. Fügen Sie auch bitte beide Lohnsteuerkarten bei. Wirdder Antrag mündlich bei der Gemeinde nur von einem Ehegatten gestellt, kanndie Gemeinde einen gemeinsamen Antrag beider Ehegatten unterstellen, wennbeide Lohnsteuerkarten vorgelegt werden. In den Fällen, in denen im Laufe desJahres 2003 ein Ehegatte aus dem Dienstverhältnis ausscheidet oder verstirbt,können Sie bei der Gemeinde bis zum 30. November 2003 auch noch ein weite-res Mal den Steuerklassenwechsel beantragen. Das Gleiche gilt, wenn Sie oderIhr Ehegatte nach vorangegangener Arbeitslosigkeit wieder ein Dienstverhältniseingehen, oder wenn Sie sich von Ihrem Ehegatten im Laufe des Jahres aufDauer getrennt haben. Der Steuerklassenwechsel kann nur mit Wirkung vomBeginn des auf die Antragstellung folgenden Monats vorgenommen werden.

Kinder auf der LohnsteuerkarteIm laufenden Jahr wird nur Kindergeld gezahlt. Kinderfreibetrag und der Frei-betrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf sind bisauf einen Ausnahmefall (Seite 26) bei der Berechnung der Lohnsteuer nicht zu

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berücksichtigen. Die Freibeträge für Kinder wirken sich jedoch auf die Höhe desSolidaritätszuschlags und der Kirchensteuer aus. Damit der Arbeitgeber dieseAbzugsbeträge richtig berechnen kann, wird auf der Lohnsteuerkarte weiterhindie Zahl der Kinderfreibeträge bescheinigt.

Kinder sind

• leibliche Kinder (sofern das Verwandtschaftsverhältnis mit Ihnen nicht durchAdoption erloschen ist) und Adoptivkinder sowie

• Pflegekinder (dazu gehören nicht Kostkinder, die aus finanziellen Gründenaufgenommen worden sind).

Jedes Kind wird auf der Lohnsteuerkarte mit dem Zähler 0,5 berücksichtigt. DerZähler erhöht sich auf 1,

• wenn die im Inland wohnenden leiblichen Eltern oder Pflegeeltern eines Kin-des miteinander verheiratet sind und nicht dauernd getrennt leben,

• wenn nicht dauernd getrennt lebende und im Inland wohnende Ehegatten einKind gemeinsam angenommen (adoptiert) haben,

• wenn der andere leibliche Elternteil oder Adoptivelternteil eines Kindes vordem Beginn des Kalenderjahrs 2003 verstorben ist,

• wenn der Arbeitnehmer das Kind nur allein angenommen (adoptiert) hat,

• wenn es sich um ein Pflegekind handelt und das Pflegekindschaftsverhältnisnur zum Arbeitnehmer besteht,

• wenn der Wohnsitz des anderen Elternteils nicht zu ermitteln ist,

• wenn der Vater des Kindes amtlich nicht feststellbar ist, z. B. weil die Mutterden Namen des Vaters nicht bekannt gegeben hat, oder

• wenn der andere Elternteil während des gesamten Jahres 2003 im Inlandweder einen Wohnsitz noch einen gewöhnlichen Aufenthalt hat.

Steht bei einem im Inland lebenden Elternpaar jedem Elternteil nur der Zähler 0,5zu, so kann er den Zähler des anderen Elternteils auf sich übertragen lassen,wenn voraussichtlich nur er, nicht jedoch der andere Elternteil seiner Unter-haltsverpflichtung gegenüber dem Kind für das Kalenderjahr im Wesentlichen,das heißt mindestens zu 75 v.H. nachkommt.

Die Kinderfreibetragszahl kann auch auf einen Stiefelternteil oder auf Großelternübertragen werden, wenn sie das Kind in ihrem Haushalt aufgenommen haben.Für diese Fälle hält das Finanzamt einen besonderen Vordruck (Anlage K) bereit.

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Auf der Lohnsteuerkarte wird die Zahl der Kinderfreibeträge nur bei den Steuer-klassen I - IV bescheinigt und in dem entsprechenden Feld eingetragen. Kinderim Ausland werden bei der Kinderfreibetragszahl nur berücksichtigt, wenn die dortigen Verhältnisse in etwa denen im Inland entsprechen.

Kinder unter 18 JahrenIm Inland ansässige Kinder, die am 1. Januar 2003 das 18. Lebensjahr nochnicht vollendet haben, d.h. die nach dem 1. Januar 1985 geboren sind, werdengrundsätzlich von der Gemeinde auf der Lohnsteuerkarte berücksichtigt. Aus-nahmen: s. unter Pflegekinder (Seite 13). Ist die von der Gemeinde für Kinderunter 18 Jahren bescheinigte Kinderfreibetragszahl niedriger als es den tatsäch-lichen Verhältnissen zu Beginn des Kalenderjahrs entspricht, wird die Eintra-gung auf Ihren Antrag hin von der Gemeinde geändert. Beantragen Sie dieBerücksichtigung eines im Inland ansässigen Kindes unter 18 Jahren, das nichtbei Ihnen mit Wohnung gemeldet ist, müssen Sie Ihrem Antrag eine steuerlicheLebensbescheinigung für dieses Kind beifügen. Die steuerliche Lebensbeschei-nigung fordern Sie bitte von der Gemeinde an, in der das Kind gemeldet ist.Fügen Sie bitte geeignete Unterlagen bei, aus denen die Gemeinde erkennenkann, dass es sich um Ihr Kind handelt. Mit Ihrem Antrag stellen Sie zugleichsicher, dass das betreffende Kind bei der Ausstellung der Lohnsteuerkarten fürdie Folgejahre von der Gemeinde von Amts wegen zutreffend berücksichtigtwerden kann, solange die steuerliche Lebensbescheinigung nicht älter als 3Jahre ist. Können Sie für ein Kind unter 18 Jahren, das bei Ihnen nicht gemel-det ist, keine Lebensbescheinigung beibringen, weil Sie z.B. den AufenthaltsortIhres Kindes nicht kennen, richten Sie bitte den Antrag auf Berücksichtigungdieses Kindes an das für Sie zuständige Finanzamt. Das Gleiche gilt,

• wenn Sie die Eintragung der vollen Kinderfreibetragszahl beantragen, weil derWohnsitz des anderen Elternteils nicht zu ermitteln ist oder weil der Vater desKindes amtlich nicht feststellbar ist (Seite 10),

• wenn Sie die Eintragung der vollen Kinderfreibetragszahl beantragen, weil derandere Elternteil voraussichtlich während des ganzen Kalenderjahrs im Inlandweder einen Wohnsitz noch einen gewöhnlichen Aufenthalt hat (Seite 10),oder

• wenn Sie die Übertragung der Kinderfreibetragszahl beantragen (Seite 10),

• wenn Sie einen Kinderfreibetrag für ein im Ausland ansässiges Kind beantra-gen.

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Kinder über 18 JahreKinder, die am 1. Januar 2003 das 18. Lebensjahr vollendet haben (d.h. Kinder,die vor dem 2. Januar 1985 geboren sind), werden auf Antrag durch das Finanz-amt auf der Lohnsteuerkarte eingetragen.Berücksichtigt werden z.B.

• bis zum vollendeten 21. Lebensjahr: arbeitslose Kinder;

• bis zum vollendeten 27. Lebensjahr: Kinder, die für einen Beruf ausgebildetwerden (darunter ist auch die Schulausbildung zu verstehen) oderdie eine Berufsausbildung mangels Ausbildungsplatzes nicht beginnen oderfortsetzen können, oderdie sich in einer Übergangszeit von höchstens vier Monaten befinden, die zwi-schen zwei Ausbildungsabschnitten oder zwischen einem Ausbildungsab-schnitt und der Ableistung des gesetzlichen Wehr- oder Zivildienstes, einervom Wehr- oder Zivildienst befreienden Tätigkeit als Entwicklungshelfer oderals Dienstleistender im Ausland nach § 14b Zivildienstgesetz oder der Ablei-stung eines der nachfolgend aufgeführten freiwilligen Dienste liegt, oder die ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, den Europäischen Frei-willigendienst oder einen anderen Dienst im Ausland im Sinne des § 14b Zivil-dienstgesetz leisten;

• über das 21. oder 27. Lebensjahr hinaus: Kinder, die arbeitslos sind bzw. füreinen Beruf ausgebildet werden oder sich in einer Übergangszeit zwischenzwei Ausbildungsabschnitten von höchstens vier Monaten befinden und dengesetzlichen Grundwehrdienst oder Zivildienst geleistet haben oder die sich freiwillig für eine Dauer von nicht mehr als drei Jahren zum Wehr-dienst verpflichtet haben oderdie eine vom gesetzlichen Grundwehrdienst oder Zivildienst befreiende Tätig-keit als Entwicklungshelfer ausgeübt haben, für die Dauer dieser Dienste,höchstens für die Dauer des inländischen gesetzlichen Grundwehr- oder Zivil-dienstes.

Über 18 Jahre alte Kinder, deren Einkünfte und Bezüge mehr als 7188 Euro imKalenderjahr betragen, werden grundsätzlich nicht berücksichtigt. Ist ein Kindnicht während des gesamten Kalenderjahrs zu berücksichtigen, wird dieserBetrag anteilig gekürzt. Einkünfte und Bezüge, die auf Kalendermonate entfallen,für die das Kind nicht zu berücksichtigen ist, bleiben außer Ansatz. Bei Kindernin Ausbildung können von den Einkünften und Bezügen besondere Ausbil-dungskosten z.B. für Lehrmittel oder Fahrten zur Hochschule abgezogen werden.

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Behinderte KinderÜber 18 Jahre alte Kinder, die wegen körperlicher, geistiger oder seelischerBehinderung außerstande sind, sich selbst zu unterhalten, können ebenfalls aufAntrag vom Finanzamt auf der Lohnsteuerkarte eingetragen werden. Dies giltauch für Kinder, die älter als 27 Jahre sind, wenn die Behinderung vor Vollen-dung des 27. Lebensjahrs eingetreten ist. Wegen der Übertragung des dem Kindzustehenden Behinderten-Pauschbetrags auf die Eltern s. Seite 25.

PflegekinderPflegekinder werden auf Antrag und nur durch das Finanzamt auf der Lohnsteu-erkarte eingetragen.Als Ihr Pflegekind ist ein Kind anzuerkennen, das mit Ihnen durch eine famili-enähnliche, auf längere Dauer angelegte Beziehung verbunden ist und das Sie inIhrem Haushalt aufgenommen haben. Voraussetzung ist ferner, dass dasObhuts- und Pflegeverhältnis zu den leiblichen Eltern nicht mehr besteht und Siedas Kind mindestens zu einem nicht unwesentlichen Teil auf Ihre Kosten unter-halten.

KirchensteuerAuf Ihrer Lohnsteuerkarte ist unter „Kirchensteuerabzug“ eine Abkürzung für Ihre Religionsgemeinschaft eingetragen. Gehören Sie keiner Religionsgemein-schaft an, für die Kirchensteuer von den Finanzbehörden erhoben wird, so sindzwei Striche „– –“ eingetragen. Neben Ihrer Religionsgemeinschaft wird eineAbkürzung für die Religionsgemeinschaft Ihres Ehegatten nur dann eingetragen,wenn dieser einer anderen steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehört.Aus der Nichteintragung des Kirchensteuermerkmals für Ihren Ehegatten kanndeshalb nicht geschlossen werden, dass dieser keiner Religionsgemeinschaftangehört.

Stimmen die Eintragungen?Wenn Sie unrichtige Eintragungen feststellen, so lassen Sie diese bei IhrerGemeinde umgehend berichtigen. Die Eintragungen dürfen nicht von Ihnen oderIhrem Arbeitgeber geändert werden. Bei einem Wohnungswechsel brauchen SieIhre Anschrift auf der Lohnsteuerkarte nicht ändern zu lassen.

Sind die Eintragungen zu günstig?Wenn die Eintragungen günstiger sind, als es Ihren Verhältnissen am 1. Januar 2003 entspricht, sind Sie gesetzlich verpflichtet, Ihre Lohnsteuerkarte umge-hend von der Gemeinde ändern zu lassen. Die Gemeinde ist auch berechtigt, füreine Berichtigung die Vorlage Ihrer Lohnsteuerkarte zu verlangen. Wenn Sie IhreLohnsteuerkarte nicht ändern lassen, kann das Finanzamt die zu wenig gezahlteLohnsteuer nachfordern. Sie müssen die Lohnsteuerkarte z.B. ändern lassen,

• wenn die Gemeinde eine günstigere Steuerklasse oder eine höhere Kinder-freibetragszahl eingetragen hat, als Ihnen zusteht;

• wenn Sie zum 1. Januar 2003 von Ihrem Ehegatten entweder dauerndgetrennt leben oder geschieden sind;

• bei Tod eines Kindes vor dem 1. Januar 2003.

Bei dauernder Trennung, Ehescheidung, Tod eines Kindes oder Wegfall derAnspruchsvoraussetzungen für die Berücksichtigung eines Kindes im Laufe desJahres 2003 brauchen Sie Ihre Lohnsteuerkarte nicht ändern zu lassen.

Wenn sich was ändert …z.B. durch Ihre Heirat oder durch Geburt eines Kindes, so können Sie die Ein-tragungen auf Ihrer Lohnsteuerkarte ändern lassen. Der Antrag auf Änderungder Steuerklasse oder der Zahl der Kinderfreibeträge muss jedoch spätestensam 30. November 2003 gestellt sein.Ist für jeden Ehegatten eine Lohnsteuerkarte ausgestellt worden, sollten Sie demAntrag beide Lohnsteuerkarten beifügen.

Können Sie durch Freibeträge Steuern sparen?Durch die Eintragung eines Freibetrags auf der Lohnsteuerkarte ermäßigt sichdie Lohnsteuer, die der Arbeitgeber von Ihrem Arbeitslohn einbehalten muss.Freibeträge können Sie beim Finanzamt beantragen, wenn Sie bestimmte Auf-wendungen haben oder Ihnen Pauschbeträge zustehen. Ein Freibetrag wird jedoch nicht in allen Fällen eingetragen, in denen steuerlichzu berücksichtigende Aufwendungen vorliegen. Im Einzelnen gilt folgendes:

• Für Vorsorgeaufwendungen wird ein Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte inkeinem Fall eingetragen. Vorsorgeaufwendungen sind insbesondere dieArbeitnehmerbeiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung sowie Beiträge zu privaten Kranken-, Pflege-, Unfall-, Haftpflicht-, Lebens- oder Todesfallversi-

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cherungen. Die Vorsorgeaufwendungen werden bei der Lohnsteuer durch eine Vorsorgepauschale berücksichtigt, die in den Lohnsteuertabellen einge-arbeitet ist. Die Vorsorgepauschale berücksichtigt Vorsorgeaufwendungen imRahmen bestimmter Höchstbeträge. Wenn Ihnen höhere Vorsorgeaufwen-dungen entstehen, die im Rahmen der hierfür geltenden Sonderausgaben-Höchstbeträge berücksichtigt werden können, können Sie diese bei einer Ver-anlagung zur Einkommensteuer geltend machen (Seite 29). Beiträge für eine zusätzliche Altersvorsorge im Sinne des Altersvermögensgesetzes könnennicht im Lohnsteuerabzugsverfahren, sondern ebenfalls erst bei der Veranla-gung zur Einkommensteuer berücksichtigt werden.

• Ein Antrag auf Eintragung eines Freibetrags wegen erhöhter Werbungsko-sten, erhöhter Sonderausgaben oder außergewöhnlicher Belastungen kannnur dann gestellt werden, wenn die Aufwendungen bzw. die abziehbarenBeträge insgesamt eine Antragsgrenze von 600 Euro überschreiten. Für dieFeststellung, ob die Antragsgrenze überschritten wird, dürfen die Werbungs-kosten nicht in voller Höhe, sondern nur mit dem Betrag angesetzt werden,der den Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1044 Euro übersteigt (Näheres aufden folgenden Seiten). Verheiratete Arbeitnehmer können den Antrag stellen,wenn die hiernach zu berücksichtigenden Aufwendungen bzw. die abziehba-ren Beträge beider Ehegatten zusammen mehr als 600 Euro betragen.

• Für die Eintragung der Pauschbeträge für Behinderte und Hinterbliebene, desFreibetrags zur Förderung des Wohneigentums oder wegen negativer Ein-künfte aus anderen Einkunftsarten, des Freibetrags bei Steuerklasse VI sowieder Freibeträge für Kinder in Sonderfällen gilt die Antragsgrenze nicht. Siehehierzu die Seiten 25 bis 26.

• Wer einen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eintragen lässt, ist verpflichtet,nach Ablauf des Kalenderjahrs unaufgefordert eine Einkommensteuer-erklärung abzugeben. Ausgenommen sind die Fälle, in denen auf der Lohn-steuerkarte lediglich der Pauschbetrag für Behinderte oder der Pauschbetragfür Hinterbliebene eingetragen worden ist.

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Was fällt unter die 600 Euro-Grenze?WerbungskostenDas sind Aufwendungen, die Sie zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung IhresArbeitslohns machen, also Aufwendungen, die durch den Beruf veranlasst sind.Insbesondere handelt es sich hierbei um

• Beiträge zu Berufsverbänden (z.B. Gewerkschaftsbeiträge),

• Aufwendungen für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte in Höheder verkehrsmittelunabhängigen Entfernungspauschale. Die Entfernungspau-schale beträgt für die ersten 10 km der kürzesten Straßenverbindung zwi-schen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte jeweils 0,36 Euro und fürjeden weiteren Entfernungskilometer 0,40 Euro; berücksichtigt werden nurvolle Kilometer. Eine andere als die kürzeste Straßenverbindung kann zugrun-de gelegt werden, wenn diese offensichtlich verkehrsgünstiger ist und regel-mäßig benutzt wird. Für die Wege, für die kein eigener oder zur Nutzung über-lassener Kraftwagen benutzt wird, ist die Entfernungspauschale auf insge-samt 5112 Euro begrenzt. Steuerfreie oder pauschal versteuerte Aufwen-dungszuschüsse bzw. Sachleistungen des Arbeitgebers für Fahrten zwi-schen Wohnung und Arbeitsstätte sind auf die Entfernungspauschale anzu-rechnen,

• Reisekosten,

• Aufwendungen für Arbeitsmittel (z.B. Fachliteratur, Werkzeuge, typischeBerufskleidung),

• Aufwendungen für eine berufliche Fortbildung,

• Mehraufwendungen wegen einer aus beruflichem Anlass begründeten dop-pelten Haushaltsführung. Der Abzug der Verpflegungsmehraufwendungen istauf die ersten drei Monate und der Abzug der Kosten für Unterkunft undFamilienheimfahrten auf die ersten zwei Jahre einer Beschäftigung am selbenOrt beschränkt. Nach Ablauf der zwei Jahre können Familienheimfahrtenregelmäßig als Aufwendungen für Wege zwischen Wohnung undArbeitsstätte geltend gemacht werden.

Grundsätzlich können nur die Aufwendungen steuerlich berücksichtigt wer-den, die nicht vom Arbeitgeber oder von anderer Seite steuerfrei ersetzt wordensind.

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SonderausgabenDies sind die nachstehend aufgeführten Ausgaben:

• Unterhaltsleistungen an den im Inland ansässigen geschiedenen oder dau-ernd getrennt lebenden Ehegatten bis zu höchstens 13805 Euro jährlich,wenn Sie dies mit Zustimmung des Empfängers beantragen. In diesem Fallhat der Unterhaltsempfänger die betreffenden Leistungen als sonstige Ein-künfte zu versteuern. Für den Antrag hält Ihr Finanzamt einen besonderenVordruck bereit (Anlage U zum Lohnsteuer-Ermäßigungsantrag). Eine erteilteZustimmung ist grundsätzlich bis auf Widerruf wirksam. Eine für 2003 erteil-te Zustimmung kann nur vor Beginn dieses Jahres gegenüber dem Finanzamtwiderrufen werden. Liegen die Voraussetzungen für den Sonderausgabenab-zug der Unterhaltsleistungen nicht vor, so kann eine Steuerermäßigungwegen außergewöhnlicher Belastung (Seite 18) in Betracht kommen.

• Renten und dauernde Lasten, die weder Betriebsausgaben noch Werbungs-kosten sind, noch mit steuerfreien Einkünften in Zusammenhang stehen,

• gezahlte Kirchensteuer (abzüglich erstatteter Kirchensteuer),

• Steuerberatungskosten, die weder Betriebsausgaben noch Werbungskostensind,

• Aufwendungen für die Berufsausbildung oder die Weiterbildung in einemnicht ausgeübten Beruf, die Ihnen oder Ihrem Ehegatten entstehen, bis zu je920 Euro jährlich; sind Sie oder Ihr Ehegatte wegen der Berufsausbildungoder Weiterbildung auswärtig untergebracht, erhöht sich der Höchstbetragvon 920 Euro auf 1227 Euro,

• 30 v.H. des Schulgeldes, das Sie für ein Kind bezahlen, wenn dieses einebestimmte Ersatz- oder allgemein bildende Ergänzungsschule besucht undSie für das Kind Kindergeld erhalten oder das Kind bei der Zahl der auf derLohnsteuerkarte bescheinigten Kinderfreibeträge berücksichtigt ist. Ausge-nommen ist das Entgelt für Beherbergung, Betreuung und Verpflegung,

• Spenden und Beiträge zur Förderung mildtätiger, kirchlicher, religiöser, wis-senschaftlicher und der als besonders förderungswürdig anerkannten ge-meinnützigen Zwecke, Spenden und Beiträge an politische Parteien sowieSpenden an Stiftungen bis zu bestimmten Höchstbeträgen. Spenden undBeiträge an unabhängige Wählervereinigungen können nicht auf der Lohn-steuerkarte eingetragen werden; die hierfür in Betracht kommende Steuerer-mäßigung nach § 34 g des Einkommensteuergesetzes kann erst bei der Ein-kommensteuerveranlagung berücksichtigt werden (Seite 29).

Vorsorgeaufwendungen (Seite 14) gehören zwar auch zu den Sonderaus-gaben; da sie aber nicht auf der Lohnsteuerkarte eingetragen werden, kön-nen sie bei der 600-Euro-Grenze auch nicht mitgerechnet werden.

Außergewöhnliche BelastungenDas sind z.B. Krankheitskosten, Kosten bei Sterbefällen, soweit sie den Wert desNachlasses übersteigen, unter bestimmten Voraussetzungen Kosten der Wie-derbeschaffung von lebensnotwendigen Gegenständen (z. B. Hausrat und Klei-dung), die durch ein unabwendbares Ereignis (z.B. Brand, Hochwasser) verlo-ren wurden, die Kosten der Ehescheidung, aber nicht Mehraufwendungen fürDiätverpflegung. Behinderte mit einem Grad der Behinderung von mindestens80 oder mindestens 70 und Merkzeichen „G“ im Ausweis können auch - nebendem Behinderten-Pauschbetrag - Kfz-Aufwendungen für behinderungsbedingteFahrten im angemessenen Umfang als außergewöhnliche Belastung geltendmachen. Als angemessen wird im Allgemeinen ein Aufwand für Fahrten bis zu3000 km jährlich unter Berücksichtigung eines Kilometersatzes von 0,30 Euroangesehen.Bei Behinderten mit den Merkzeichen „aG“ oder „Bl“ oder „H“ können - nebendem Behinderten-Pauschbetrag - Kfz-Aufwendungen außer für behinderungsbe-dingt unvermeidbare Fahrten auch für Freizeit-, Erholungs- und Besuchsfahrtenin angemessenem Umfang eine außergewöhnliche Belastung sein. Die tatsäch-liche Fahrleistung ist nachzuweisen oder glaubhaft zu machen. Eine Gesamt-fahrleistung für behinderungsbedingt unvermeidbare und andere Fahrten vonmehr als 15000 km jährlich ist in aller Regel nicht angemessen. Ein höherer Auf-wand als 0,30 Euro je gefahrenen Kilometer kann nicht berücksichtigt werden.Die genannten außergewöhnlichen Belastungen wirken sich jedoch steuerlichnur dann aus, wenn die Aufwendungen einen bestimmten Prozentsatz Ihrer Ein-künfte – die „zumutbare Belastung“ – überschreiten. Außerdem sind als außergewöhnliche Belastungen noch die Aufwendungensteuerlich abziehbar, die in den nachstehenden Sonderfällen entstehen. Aufdiese Aufwendungen wird die „zumutbare Belastung“ nicht angerechnet; die berücksichtigungsfähigen Aufwendungen sind jedoch auf bestimmteHöchstbeträge begrenzt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Fälle:

Unterhalten Sie bedürftige Angehörige?Unterhalten Sie bedürftige Angehörige, für die Sie und andere Personen weder

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Kindergeld noch einen Freibetrag für Kinder erhalten und die Ihnen gegenübergesetzlich unterhaltsberechtigt sind, z.B. Eltern, Großeltern und Kinder, könnenSie Aufwendungen für jede unterhaltene Person bis zu 7428 Euro*) jährlich gel-tend machen. Werden andere Personen unterhalten, können die Aufwendungennur berücksichtigt werden, wenn bei der unterhaltenen Person zum Unterhaltbestimmte öffentliche Mittel (z.B. Arbeitslosenhilfe, Sozialhilfe) mit Rücksichtauf Ihre Unterhaltsleistungen gekürzt worden sind. Unterhaltsleistungen anIhren geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden Ehegatten sind als außer-gewöhnliche Belastung nur abziehbar, wenn dafür nicht der Sonderausgabenab-zug beantragt wird (Seite 17). Unterhaltsleistungen an den nicht dauerndgetrennt lebenden Ehegatten sind nur abziehbar, wenn dieser während desgesamten Jahres im Ausland ansässig ist.Der Höchstbetrag von 7428 Euro*) vermindert sich um die eigenen Einkünfteund Bezüge der unterhaltenen Person, die zur Bestreitung des Unterhaltsbestimmt oder geeignet sind, soweit diese 624 Euro*) im Kalenderjahr über-steigen, sowie um die von der unterhaltenen Person als Ausbildungshilfe ausöffentlichen Mitteln oder von Förderungseinrichtungen, die hierfür öffentlicheMittel erhalten, bezogenen Zuschüsse. Darlehensweise gewährte Leistungenwerden nicht angerechnet.Krankheits- oder Pflegekosten, die Sie für eine bedürftige Person zwangsläufigaufwenden, können neben den Unterhaltsaufwendungen unter Anrechnungeiner zumutbaren Belastung berücksichtigt werden.

Freibetrag für den Sonderbedarf bei BerufsausbildungZur Abgeltung des Sonderbedarfs eines sich in Berufsausbildung befindendenKindes kommt ein Freibetrag in Höhe von 924 Euro*) jährlich in Betracht, wenndas Kind das 18. Lebensjahr vollendet hat und auswärtig untergebracht ist. Wei-ter ist Voraussetzung, dass Sie für das Kind Kindergeld erhalten oder es bei derauf der Lohnsteuerkarte bescheinigten Kinderfreibetragszahl berücksichtigt ist.

Unter Berufsausbildung ist auch die Schulausbildung zu verstehen.

Der Freibetrag vermindert sich jeweils um die eigenen Einkünfte und Bezüge desKindes, die zur Bestreitung seines Unterhalts oder seiner Berufsausbildung

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*) Ist die unterhaltene Person/das Kind im Ausland ansässig, so können um 1/3oder 2/3 verminderte Beträge in Betracht kommen.

bestimmt oder geeignet sind, soweit diese 1848 Euro*) im Kalenderjahr über-steigen, sowie um die vom Kind als Ausbildungshilfe aus öffentlichen Mittelnoder von Förderungseinrichtungen, die hierfür öffentliche Mittel erhalten, bezo-genen Zuschüsse. Darlehensweise gewährte Leistungen werden nicht ange-rechnet. Bei geschiedenen oder verheirateten, aber dauernd getrennt lebendenEltern wird grundsätzlich der Freibetrag jedem Elternteil, dem Aufwendungen fürdie Berufsausbildung des Kindes entstehen, zur Hälfte zuerkannt; das Gleichegilt bei Eltern nichtehelicher Kinder. Auf gemeinsamen Antrag des Elternpaaresist eine andere Aufteilung möglich. Wenn der andere Elternteil nicht im Inlandlebt oder verstorben ist, kann der Freibetrag in voller Höhe auf der Lohnsteuer-karte eingetragen werden.

KinderbetreuungskostenAufwendungen für Dienstleistungen zur Betreuung eines zu Ihrem Haushaltgehörenden Kindes, das bei der auf der Lohnsteuerkarte bescheinigten Kinder-freibetragszahl zu berücksichtigen ist und das 14. Lebensjahr noch nicht vollen-det hat oder wegen einer vor Vollendung des 27. Lebensjahres eingetretenenkörperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung außerstande ist, sich selbstzu unterhalten, gelten als außergewöhnliche Belastung. Voraussetzung ist beieinem alleinlebenden Elternteil, dass die Aufwendungen wegen Erwerbstätigkeit, Ausbildung, körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung oder wegenKrankheit des Arbeitnehmers erwachsen. Bei zusammenlebenden Eltern müs-sen die vorgenannten Voraussetzungen bei beiden Elternteilen vorliegen. DieKrankheit muss grundsätzlich innerhalb eines zusammenhängenden Zeitraumsvon mindestens drei Monaten bestanden haben. Stief- und Großeltern, die dasKind in ihren Haushalt aufgenommen haben und bei denen deshalb das Kind aufder Lohnsteuerkarte zu bescheinigen ist, können Kinderbetreuungskosten nichtabziehen.

Anerkannt werden können z. B. Aufwendungen für:

• die Unterbringung von Kindern in Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinder-horten, Kinderheimen und Kinderkrippen sowie bei Tagesmüttern, Wochen-müttern und in Ganztagspflegestellen,

• die Beschäftigung von Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen und Kinderschwestern,

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*) Ist das Kind im Ausland ansässig, so können um 1/3 oder 2/3 verminderteBeträge in Betracht kommen.

• die Beschäftigung von Hilfen im Haushalt, soweit sie Kinder betreuen,

• die Beaufsichtigung von Kindern bei der Erledigung der häuslichen Schulauf-gaben.

Nicht anerkannt werden Aufwendungen für Unterricht, für die Vermittlungbesonderer Fähigkeiten sowie für sportliche und andere Freizeitbetätigungen.

Für jedes in Betracht kommende Kind können als außergewöhnliche Belastungohne Anrechnung einer zumutbaren Belastung die nachgewiesenen oder glaub-haft gemachten Aufwendungen, soweit sie 1548 Euro*) übersteigen, bis zueinem Höchstbetrag von 1500 Euro*) abgezogen werden. Der Grenz- bzw.Höchstbetrag gilt für Kinder zusammenlebender Eltern und für ein Kind einesalleinlebenden Elternteils, das bei diesem Elternteil auf der Lohnsteuerkarte mitder Kinderfreibetragszahl 1 zu berücksichtigen ist oder für das der alleinlebendeElternteil den gesamten Freibetrag für Betreuung und Erziehung oder Ausbil-dung erhält. In allen anderen Fällen sind je Kind die 774 Euro*) übersteigendenAufwendungen bis zum Höchstbetrag von 750 Euro*) abziehbar. Für alleinle-bende Elternteile, die den Abzug von Kinderbetreuungskosten beantragen, kannes günstiger sein, auf die Übertragung des Freibetrags für Betreuung und Erzie-hung oder Ausbildung des anderen Elternteils zu verzichten. In diesem Fall setztder Kinderbetreuungskostenabzug bereis bei 774 Euro*) ein. Nähere Auskünfteerteilt Ihr Finanzamt.Liegt der Betreuung ein Arbeitsverhältnis zugrunde, haben Sie die lohnsteuerli-chen Arbeitgeberpflichten zu erfüllen. Nähere Auskünfte erteilt Ihr Finanzamt.

Haben Sie eine Hilfe im Haushalt?Aufwendungen für die Beschäftigung einer Hilfe im Haushalt werden bis zumHöchstbetrag von 624/924 Euro jährlich unter folgenden Voraussetzungen steu-erlich anerkannt:

• Der Arbeitnehmer oder sein von ihm nicht dauernd getrennt lebender Ehe-gatte hat das 60. Lebensjahr vollendet (bis zu 624 Euro),

• die Beschäftigung einer Hilfe im Haushalt ist wegen Krankheit des Arbeitneh-mers oder seines von ihm nicht dauernd getrennt lebenden Ehegatten odereines zu seinem Haushalt gehörenden Kindes, das bei der auf der Lohnsteu-

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*) Ist das zu betreuende Kind im Ausland ansässig, so können um 1/3 oder 2/3verminderte Beträge in Betracht kommen.

erkarte bescheinigten Kinderfreibetragszahl berücksichtigt ist, oder eineranderen von ihm unterhaltenen, zum Haushalt gehörenden Person erforder-lich (bis zu 624 Euro),

• eine der genannten Personen ist nicht nur vorübergehend hilflos (Merkzei-chen „H“ im Schwerbehindertenausweis oder Pflegestufe III) oder schwerbehindert (bis zu 924 Euro). Eine schwere Behinderung in diesem Sinne liegtvor, wenn der Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt.

Wenn Sie eine Hilfe im Haushalt beschäftigen, denken Sie bitte daran, dass dieseauch bei nur stundenweisem Einsatz regelmäßig im Rahmen eines Arbeitsver-hältnisses tätig wird und Sie deshalb die lohnsteuerlichen Arbeitgeberpflichtenwahrzunehmen haben. Nähere Auskünfte erteilt Ihr Finanzamt.

Heim- oder PflegeunterbringungSind Sie oder Ihr von Ihnen nicht dauernd getrennt lebender Ehegatte in einemHeim (z.B. Altenheim) oder dauernd zur Pflege untergebracht, so können Auf-wendungen für die Unterbringung bis zu 624 Euro jährlich (bei Heim-unterbringung ohne Pflegebedürftigkeit) bzw. 924 Euro jährlich (bei Unterbrin-gung zur dauernden Pflege) als außergewöhnliche Belastung abgezogen wer-den, wenn in den Aufwendungen für die Unterbringung Kosten für Dienstlei-stungen enthalten sind, die mit denen einer Hilfe im Haushalt vergleichbar sind.Wenn Sie pflegebedürftig sind, können die den Höchstbetrag für hauswirt-schaftliche Dienstleistungen übersteigenden Aufwendungen für die Unterbrin-gung in einem Pflegeheim nach Abzug einer Haushaltsersparnis als außerge-wöhnliche Belastung unter Anrechnung einer zumutbaren Belastung (S. 18)berücksichtigt werden. Mit der Inanspruchnahme des erhöhten Behinderten-pauschbetrags von 3700 Euro sind pflegebedingte Aufwendungen allerdingsabgegolten.

Pauschbetrag für PflegepersonenWenn Sie eine hilflose Person (Merkzeichen „H“ im Schwerbehindertenausweisoder Pflegestufe III) in Ihrem oder deren Haushalt persönlich pflegen, kannIhnen für die entstehenden Aufwendungen ein Pauschbetrag von 924 Eurogewährt werden, wenn Sie dafür keine Einnahmen erhalten. Bei der Pflege vonanderen Personen als Angehörigen gilt das nur in Ausnahmefällen. Höhere Auf-wendungen, die Ihnen zwangsläufig entstehen, können Sie anstelle des Pausch-

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betrags als außergewöhnliche Belastung unter Anrechnung einer zumutbarenBelastung (S. 18) geltend machen.

FreibetragskürzungenBei den erwähnten Frei-, Pausch- bzw. Höchstbeträgen für

• den Unterhalt bedürftiger Angehöriger (Seite 18),

• die Aufwendungen für die Ausbildung von Kindern (Seite 19),

• die Kinderbetreuungskosten (Seite 20),

• die Beschäftigung einer Hilfe im Haushalt (Seite 21),

• die Heim- oder Pflegeunterbringung (Seite 22)handelt es sich um Jahresbeträge. Liegen die Voraussetzungen für ihre Inan-spruchnahme nicht das ganze Jahr über vor, kann nur ein zeitanteilig gekürzterFrei-, Pausch- bzw. Höchstbetrag berücksichtigt werden.

Wie berechnet man die Antragsgrenze?Ob Sie für Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastun-gen im Hinblick auf die Grenze von 600 Euro einen Antrag auf Steuerermäßigungstellen können, sollen Ihnen die nachstehenden Beispiele zeigen.

Beispiele:

• Ein Arbeitnehmer fährt täglich mit seinem PKW zur Arbeitsstätte. Die kürze-ste Straßenverbindung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte beträgt 15 km. Der PKW wird an 210 Arbeitstagen benutzt. Daraus ergeben sich abziehbareWerbungskosten von 1176 Euro (10 km x Entfernungspauschale 0,36 Euro x210 Tage + 5 km x Entfernungspauschale 0,40 Euro x 210 Tage). Außerdem zahlt der Arbeitnehmer Kirchensteuer von jährlich 480 Euro. Vonden Werbungskosten werden für die Antragsgrenze nur 132 Euro (1176 Euro- 1044 Euro Arbeitnehmer-Pauschbetrag) berücksichtigt. Hinzu kommt dieKirchensteuer. Es ergeben sich 612 Euro (132 Euro + 480 Euro); der Arbeit-nehmer kann also einen Antrag auf Steuerermäßigung stellen.

• Ein Arbeitnehmer fährt an 215 Arbeitstagen mit seinem PKW zu seiner 13 kmentfernten Arbeitsstätte. Als Aufwendungen können 1032 Euro (10 km x 0,36Euro x 215 Tage + 3 km x 0,40 Euro x 215 Tage) steuerlich geltend gemachtwerden. An Kirchensteuer zahlt der Arbeitnehmer 280 Euro jährlich. Außer-dem musste er aus einer Zahnarztrechnung einen Kostenanteil von 300 Euroselbst bezahlen. Die Fahrtaufwendungen bleiben in diesem Fall außer

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Betracht, da sie unter dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1044 Euro liegen. Die für die Antragsgrenze maßgebenden Aufwendungen betragen deshalbnur 580 Euro. Ein Antrag auf Steuerermäßigung kann nicht gestellt werden. Wenn aberauch der Ehegatte berufstätig ist und Werbungskosten von 1100 Euro hat,so erhöhen sich die Aufwendungen von 580 Euro um (1100 Euro-1044Euro =) 56 Euro auf insgesamt 636 Euro; in diesem Fall können die Ehegat-ten einen Antrag auf Steuerermäßigung stellen.

Bitte beachten Sie, dass Ihre Aufwendungen für Werbungskosten und Sonder-ausgaben sowie die außergewöhnlichen Belastungen nicht in voller Höhe alsFreibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen werden. In der Lohnsteuertabel-le ist nämlich bereits für Werbungskosten der Arbeitnehmer-Pauschbetrag von1044 Euro und für Sonderausgaben neben der Vorsorgepauschale (Seite 14) einPauschbetrag von 36 Euro, bei Ehegatten 72 Euro, eingearbeitet. Aufwendungenfür Werbungskosten und Sonderausgaben werden deshalb nur insoweit als Frei-betrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen, als sie im Kalenderjahr die Pausch-beträge übersteigen. Wenn bei den außergewöhnlichen Belastungen die zumut-bare Belastung (Seite 18) zu berücksichtigen ist, werden die Aufwendungen nurinsoweit als Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen, als sie die zumut-bare Belastung übersteigen.

Im ersten Beispiel ergibt sich ein Freibetrag für Werbungskosten von (1176 Euro- 1044 Euro =) 132 Euro und für Sonderausgaben von (480 Euro - 36 Euro =) 444 Euro, insgesamt also ein Freibetrag von 576 Euro. Im Übrigenmüssen Ehegatten, die beide Arbeitslohn beziehen, ihre Werbungskostengetrennt angeben. Eine Steuerermäßigung wegen erhöhter Werbungskosten ergibt sich nur dann, wenn die Werbungskosten des einzelnen Ehegatten 1044Euro überschreiten. Eine Steuerermäßigung wegen erhöhter Sonderausgabenergibt sich bei Ehegatten nur dann, wenn die zusammengerechneten Sonder-ausgaben der Ehegatten 72 Euro jährlich überschreiten.

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Diese Beträge können ohne Rücksicht auf die Grenze von 600 Euro eingetragen werden:

Freibetrag bei Steuerklasse VIArbeitnehmer, die Arbeitslohn aus mehreren Dienstverhältnissen nebeneinanderbeziehen, können auf der Lohnsteuerkarte mit der Steuerklasse VI einen Freibe-trag eintragen lassen, wenn für den voraussichtlichen Jahresarbeitslohn ausdem ersten Dienstverhältnis nach einer Hochrechnung noch keine Lohnsteueranfällt. In gleicher Höhe wird auf der Lohnsteuerkarte für das erste Dienstver-hältnis (Steuerklassen I bis V) jedoch ein Hinzurechnungsbetrag eingetragen, der ggf. mit einem auf dieser Lohnsteuerkarte bereits eingetragenen oder nocheinzutragenden Freibetrag zu verrechnen ist.

Wer vermeiden möchte, dass durch den korrespondierenden Hinzurechnungs-betrag vom Arbeitslohn aus dem ersten Dienstverhältnis Lohnsteuer zu erhebenist, sollte den Freibetrag begrenzen, und zwar auf die Differenz zwischen demArbeitslohn aus dem ersten Dienstverhältnis und dem Betrag, bei dem unterBerücksichtigung der maßgebenden Steuerklasse für dieses Dienstverhältniserstmals Lohnsteuer anfallen würde.

Pauschbeträge für Behinderte und HinterbliebeneBehinderten wird unter bestimmten Voraussetzungen ein Pauschbetraggewährt, der nach dem Grad der Behinderung gestaffelt ist. Er beträgt bei einemGrad der Behinderung von

25 und 30: 310 Euro 65 und 70: 890 Euro35 und 40: 430 Euro 75 und 80: 1060 Euro45 und 50: 570 Euro 85 und 90: 1230 Euro55 und 60: 720 Euro 95 und 100: 1420 Euro

Behinderten mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50, aber minde-stens 25 steht der entsprechende Pauschbetrag nur unter folgenden weiterenVoraussetzungen zu:

• Wenn wegen der Behinderung ein gesetzlicher Anspruch auf Rente (z.B. Unfallrente, nicht aber aus der gesetzlichen Rentenversicherung) oder andere laufende Bezüge besteht oder

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• die Behinderung zu einer dauernden Einbuße der körperlichen Beweglichkeitgeführt hat oder auf einer typischen Berufskrankheit beruht.

Blinde sowie dauernd hilflose Behinderte erhalten einen Pauschbetrag von 3700Euro jährlich. Die Merkmale „blind“ und „hilflos“ sind durch einen Schwerbe-hindertenausweis, der mit dem Merkzeichen “Bl“ oder “H“ gekennzeichnet istoder durch einen Bescheid über die Einstufung in Pflegestufe III nachzuweisen.

Der Pauschbetrag für Hinterbliebene beträgt 370 Euro jährlich. Hinterbliebenesind Personen, denen laufende Hinterbliebenenbezüge bewilligt worden sind,z.B. nach dem Bundesversorgungsgesetz oder aus der gesetzlichen Unfallversi-cherung. Prüfen Sie bitte, ob auf Ihrer Lohnsteuerkarte der richtige Pauschbe-trag eingetragen ist. Stehen die Pauschbeträge dem Ehegatten oder einem Kinddes Arbeitnehmers zu, für das er Kindergeld erhält oder das bei der auf derLohnsteuerkarte bescheinigten Kinderfreibetragszahl berücksichtigt ist, undnehmen diese Personen den Pauschbetrag nicht in Anspruch, so kann er auf derLohnsteuerkarte des Arbeitnehmers eingetragen werden. Der einem Kind zuste-hende Pauschbetrag wird grundsätzlich auf beide Elternteile zur Hälfte übertra-gen. Auf gemeinsamen Antrag der Eltern ist eine andere Aufteilung möglich. Istein Elternteil verstorben oder lebt er nicht im Inland, kann der Pauschbetrag involler Höhe auf die Lohnsteuerkarte des anderen Elternteils übertragen werden.

Freibeträge für Kinder in SonderfällenHat ein Arbeitnehmer ein Kind, das auf seiner Lohnsteuerkarte in der Kinderfrei-betragszahl zu berücksichtigen wäre (Seite 9), für das aber weder er noch einanderer Kindergeld oder vergleichbare Leistungen erhält, so werden der Kinder-freibetrag und der Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbil-dungsbedarf auf Antrag als Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen. Istdas Kind im Ausland ansässig, so können um 1/3 oder 2/3 verminderte Beträgein Betracht kommen.

Haben Sie Wohneigentum oder negative Einkünfte?Dann können die bei Bauantrag/Kaufvertrag vor dem 1.1.1996 in Betracht kom-menden Abzugsbeträge oder die negativen Einkünfte als Freibetrag auf derLohnsteuerkarte eingetragen werden. Nähere Auskünfte erteilt hierüber IhrFinanzamt.

Die bei Bauantrag/Kaufvertrag nach dem 26.10.1995 in Betracht kommendeEigenheimzulage kann unmittelbar nach Fertigstellung bzw. Anschaffung derWohnung und Beginn der Nutzung zu eigenen Wohnzwecken beim Finanzamtbeantragt werden. Eine Eintragung auf der Lohnsteuerkarte ist nicht möglich.

Wie stellt man den Ermäßigungsantrag?Verwenden Sie die beim Finanzamt erhältlichen Vordrucke und stellen Sie denAntrag beim Finanzamt möglichst bald nach Erhalt der Lohnsteuerkarte. Wer2003 keinen höheren Freibetrag als den des Jahres 2002 oder nur die Änderungder Zahl der Kinderfreibeträge und ggf. der Steuerklasse I in Steuerklasse IIbeantragt, braucht nur den vereinfachten zweiseitigen Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung auszufüllen. In diesen Fällen empfiehlt es sich im Interesse einerschnellen Bearbeitung, dem Lohnsteuer-Ermäßigungsantrag Unterlagen beizu-fügen, aus denen die Eintragungen aus der Lohnsteuerkarte 2002 ersichtlichsind, z.B. eine Ablichtung der Lohnsteuerkarte 2002 oder eine Lohn- bzw.Gehaltsabrechnung aus dem Jahr 2002, in der die der Lohnsteuerberechnungzugrunde gelegten Besteuerungsmerkmale ausgewiesen sind. Der Freibetrag wird grundsätzlich mit Wirkung vom Beginn des auf die Antrag-stellung folgenden Monats auf der Lohnsteuerkarte eingetragen. Wird derAntrag jedoch im Januar gestellt, so erfolgt die Eintragung mit Wirkung ab 1.Januar 2003. Der Antrag muss spätestens bis zum 30. November 2003 gestelltwerden. Nach diesem Zeitpunkt kann eine Steuerermäßigung nur noch bei derVeranlagung zur Einkommensteuer für 2003 berücksichtigt werden (Seite 29).

Ihr zuständiges Finanzamt?Den Antrag auf Lohnsteuer-Ermäßigung 2003 müssen Sie bei dem Finanzamtstellen, in dessen Bezirk Sie im Zeitpunkt der Antragstellung wohnen. Haben Siemehrere Wohnungen, so ist das Finanzamt Ihres Wohnsitzes zuständig, an demSie sich vorwiegend aufhalten. Bei Ehegatten mit mehrfachem Wohnsitz ist dasFinanzamt zuständig, an dem sich die Familie vorwiegend aufhält.

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Ist Ihre Lohnsteuerkarte weg?Wenn Ihre Lohnsteuerkarte verloren gegangen, unbrauchbar geworden oderzerstört worden ist, stellt Ihnen die Gemeinde gegen eine Gebühr eine Ersatz-lohnsteuerkarte aus.

Wo verbleibt die Lohnsteuerkarte?Nach Ablauf des Jahres muss Ihr Arbeitgeber die ausgefüllte Lohnsteuerkartebeim Finanzamt einreichen oder sie Ihnen auf Verlangen aushändigen, wenn Siedie Karte für Ihre Einkommensteuererklärung benötigen. Wenn sich die abge-laufene Lohnsteuerkarte bereits in Ihrem Besitz befindet, z.B. weil Sie amSchluss des Kalenderjahrs nicht in einem Dienstverhältnis standen, so müssenSie die Karte – falls sie nicht ohnehin Ihrer Einkommensteuererklärung beizufü-gen ist – bis zum 31. Dezember 2004 dem Finanzamt einsenden.

Freistellung bei geringfügiger BeschäftigungDer Arbeitslohn aus geringfügiger Beschäftigung kann vom Arbeitgeber steuer-frei ausgezahlt werden, wenn

• er den pauschalen Beitrag zur Rentenversicherung in Höhe von 12 v.H. desArbeitslohns zu entrichten hat

• und ihm eine Freistellungsbescheinigung für den Arbeitnehmer vorliegt.

In diesem Fall muss der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber keine Lohnsteuer-karte vorlegen. Die Freistellungsbescheinigung ist von dem geringfügig beschäftigten Arbeit-nehmer mit dem bei den Finanzämtern erhältlichen Vordruck zu beantragen. Siekann vom Wohnsitzfinanzamt (Seite 27) nur ausgestellt werden, wenn derArbeitnehmer im laufenden Kalenderjahr neben dem Arbeitslohn aus der gering-fügigen Beschäftigung keine anderen in der Summe positiven Einkünfte hat odervoraussichtlich haben wird. Zu den Einkünften gehören auch die Unterhaltszah-lungen vom dauernd getrennt lebenden oder geschiedenen Ehegatten, soweitder Zahlungsverpflichtete dafür den Sonderausgabenabzug in Anspruch neh-men kann. Außer Ansatz bleiben steuerfreie Einnahmen, z.B. Mutterschaftsgeld oder Wohngeld sowie bei verheirateten Arbeitnehmern die Einkünfte desEhegatten.Die Steuerfreiheit kann auch noch bei der Veranlagung zur Einkommensteuerberücksichtigt werden, wenn die Freistellungsbescheinigung vom Arbeitnehmer,

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z.B. aufgrund einer unsicheren Einkommensprognose im laufenden Kalender-jahr, nicht beantragt wurde oder das Finanzamt die Ausstellung einer Freistel-lungsbescheinigung zunächst abgelehnt hat.Kann der Arbeitgeber den Arbeitslohn nicht steuerfrei auszahlen, weil die obenerläuterten Voraussetzungen nicht erfüllt sind, hat er zwei Möglichkeiten, denLohnsteuerabzug durchzuführen: Entweder lässt sich der Arbeitgeber vomArbeitnehmer eine Lohnsteuerkarte vorlegen und ermittelt die einzubehaltendenSteuerabzugsbeträge (Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und etwaige Kirchen-steuer) anhand der hierauf eingetragenen Merkmale. Oder er erhebt die Lohn-steuer mit abgeltender Wirkung pauschal in Höhe von 20 v.H. des Arbeitslohns(zuzüglich Solidaritätszuschlag und etwaiger Kirchensteuer). Diese Pauschalierung ist allerdings nur möglich, wenn bestimmte Lohngrenzennicht überschritten werden. Pauschal besteuerter Arbeitslohn bleibt bei der Ein-kommensteuerveranlagung außer Ansatz.

AntragsveranlagungHaben Sie etwa zu viel Lohnsteuer bezahlt?Zum Beispiel:

• weil Sie nicht während des ganzen Jahres in einem Dienstverhältnis gestan-den haben,

• weil für Sie und Ihren Ehegatten jeweils eine Steuerkarte mit der Steuerklas-se IV ausgestellt worden ist,

• weil Sie Aufwendungen haben, die Sie wegen der Antragsgrenze im Ermäßi-gungsverfahren nicht geltend machen konnten, oder

• weil für Sie anstelle des Kindergeldes der Kinderfreibetrag und der Freibetragfür den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf in Betrachtkommen,

dann beantragen Sie bitte für das abgelaufene Jahr beim Finanzamt die Veranla-gung zur Einkommensteuer. Der Antrag auf Veranlagung zur Einkommensteuerwird durch die Abgabe der Einkommensteuererklärung gestellt.

Achten Sie bitte auf die nicht verlängerbare Antragsfrist (Einkommensteuerver-anlagung 2002: 31.12.2004, Einkommensteuerveranlagung 2003: 31.12.2005).Einkommensteuererklärungsvordrucke mit der ausführlichen Anleitung sindnach Ablauf des Jahres beim Finanzamt kostenlos erhältlich.

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PflichtveranlagungIn bestimmten Fällen sind Arbeitnehmer verpflichtet, nach Ablauf des Kalender-jahrs unaufgefordert eine Einkommensteuererklärung abzugeben. Für die Ein-kommensteuererklärung 2003 gilt eine Frist bis zum 31. Mai 2004, die aber ver-längert werden kann.Die Verpflichtung besteht u.a. dann, wenn

• Sie oder Ihr Ehegatte noch andere einkommensteuerpflichtige Einkünfte, z.B.Zinsen aus Sparguthaben oder Renten aus der gesetzlichen Rentenversiche-rung bezogen haben und die Summe dieser Einkünfte mehr als 410 Eurobeträgt. Bei der Ermittlung der Einkünfte aus Kapitalvermögen wird - soweitnicht höhere Aufwendungen nachgewiesen werden - ein Werbungskosten-Pauschbetrag in Höhe von 51 Euro (Ehegatten 102 Euro) und ein Sparer-Freibetrag von 1550 Euro (Ehegatten 3100 Euro) berücksichtigt; Renten sind bei der Ermittlung der Einkünfte nur mit dem Ertragsanteil und nach Abzugeines Werbungskosten-Pauschbetrags von insgesamt 102 Euro steuerlich zu erfassen.

• Sie oder Ihr Ehegatte steuerfreie, aber dem Progressionsvorbehalt unterlie-gende Lohnersatzleistungen (z.B. Arbeitslosengeld, Krankengeld), Auf-stockungsbeträge bei Altersteilzeit oder ausländische Einkünfte von mehr als410 Euro bezogen haben,

• das Finanzamt auf der Lohnsteuerkarte einen Freibetrag eingetragen hat. Dasgilt nicht, wenn lediglich der Pauschbetrag für Behinderte oder Hinterbliebe-ne eingetragen oder die Kinderfreibetragszahl geändert worden ist,

• Sie oder Ihr Ehegatte Arbeitslohn bezogen haben, der nach Steuerklasse VIbesteuert worden ist,

• Sie und Ihr Ehegatte Arbeitslohn bezogen haben und Ihnen Lohnsteuerkartenmit der Steuerklassenkombination III/V ausgestellt worden sind,

• Ihnen eine Freistellungsbescheinigung wegen geringfügiger Beschäftigung(Seite 28) ausgestellt worden ist und Sie im Laufe des Kalenderjahrs nochandere - in der Summe positive - Einkünfte erzielt haben.

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Wenn Sie jetzt noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihr Finanzamt!

Das Finanzamt und – soweit betroffen – Ihre Gemeinde werden Ihnen weitereAuskünfte erteilen. Auch Ihr Arbeitgeber oder Ihre Berufsvertretung wird Ihnenin Lohnsteuerfragen nach Möglichkeit behilflich sein.Außerdem können Sie sich von den zur Hilfe in Steuersachen gesetzlich zuge-lassenen Personen oder Vereinigungen beraten lassen!

Steuerfragen schnell beantwortet:Die wichtigsten Stichworte auf einen Blick SeiteAltersvermögensgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Antragsgrenze für Freibeträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14, 23Antragsveranlagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Arbeitskleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Außergewöhnliche Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Behinderte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Ehegatten, beide Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Einkommensteuerveranlagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Entfernungspauschale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Ermäßigungsantrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Ersatzlohnsteuerkarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Freibeträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Freibetrag zur Abgeltung eines Sonderbedarfs bei Berufsausbildung . . . . . . . . . . . . . . .19Freistellungsbescheinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Geringfügige Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Haushaltshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Hinterbliebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Hinzurechnungsbetrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Kinderbetreuungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Kindergeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Kinderfreibetragszahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Kinderfreibetrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 26Kirchensteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Krankheitskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Lebensbescheinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11Mehrere Dienstverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Pflegepauschbetrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Sonderausgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17Steuerklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Steuerklassenwechsel bei Ehegatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Unterhaltsleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Verpflichtung zur Änderung der Lohnsteuerkarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Vorsorgeaufwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Vorsorgepauschale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Werbungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Wohneigentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Zuständige Gemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Zuständiges Finanzamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27

Herausgegeben von den obersten Finanzbehörden der Länder