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Österreichische Post AG | MZ 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/Cunaplus_M.Faba, Oakozhan (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 4/2019 DAS HEFT IM HEFT: REPORT FUHRPARK Großbritannien und die EU stehen vermeintlich vor dem Ende einer langjährigen Verbindung. Offen ist noch, ob es ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende wird. Großbritannien und die EU stehen vermeintlich vor dem Ende einer langjährigen Verbindung. Offen ist noch, ob es ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende wird. Großbritannien und die EU stehen vermeintlich vor dem Ende einer langjährigen Verbindung. Offen ist noch, ob es ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende wird. ... sie liebt mich, ... sie liebt mich, sie liebt mich nicht ... sie liebt mich nicht ... LH Johanna Mikl-Leitner Diversität und KMU tragen zu stabilem Wachstum bei LR Markus Achleitner OÖ-Strategien werden konsequent umgesetzt Betrugsbekämpfung Finanzamt schließt Schlupflöcher Europa braucht Reformen und keine Zerstörer Europa braucht Reformen und keine Zerstörer

LR Markus Achleitner Diversität und KMU tragen Finanzamt …€¦ · interaktive Stationen und spannende Veranstaltungen machen den Ausflug auf die Schallaburg zu einer handwerklichen

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n Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 4/2019

DAS HEFT IM HEFT:

REPORTFUHRPARK

Großbritannien und die EU stehen vermeintlichvor dem Ende einer langjährigen Verbindung.Offen ist noch, ob es ein Ende mit Schrecken

oder ein Schrecken ohne Ende wird.

Großbritannien und die EU stehen vermeintlichvor dem Ende einer langjährigen Verbindung.Offen ist noch, ob es ein Ende mit Schrecken

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Großbritannien und die EU stehen vermeintlichvor dem Ende einer langjährigen Verbindung.Offen ist noch, ob es ein Ende mit Schrecken

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... sie liebt mich,... sie liebt mich,... sie liebt mich,

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LH Johanna Mikl-LeitnerDiversität und KMU tragen zu stabilem Wachstum bei

LR Markus AchleitnerOÖ-Strategien werden konsequent umgesetzt

BetrugsbekämpfungFinanzamt schließt

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Europa braucht Reformen und keine

Zerstörer

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NÖ LandesausstellungWiener Neustadt 30.3.–10.11.2019

WELT

STADT.GESCHICHTE.MOBILITÄT.

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IN BEWEGUNG!

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 3

EDITORIAL

Steuern verteilen nach Gutsherrenart

Die gute Konjunktur, innovative Un-ternehmer sowie die arbeitsame Be-völkerung ließen die Steuereinnah-

men sprudeln und die türkis-blaue Regierungdarf sich über das erste Nulldefizit seit demJahr 1974 freuen. Die Staatseinnahmen über-trafen die Ausgaben um 426 Millionen Euro,was einen Überschuss von 0,1 Prozent desBruttoinlandsprodukts (BIP) ergibt.

Diese Staatseinnahmen stammen zu rund 88Prozent aus Steuern und Sozialbeiträgen, dieum 5,3 Prozent gestiegen sind. Während dieLänder und Gemeinden sowie die Sozialver-sicherungsträger insgesamt Überschüsse er-wirtschafteten, verzeichnet der Bund zwarnoch ein leichtes Defizit von 0,2 Prozent desBIP, jedoch mit stark konsolidierender Wir-kung, die die Schuldenquote von 78,2 auf73,8 Prozent drückt. Der Schuldenstand derRepublik konnte somit von 289,3 Milliardenauf 284,8 Milliarden Euro gesenkt werden. Wenn sich auch die gestiegenen Einnahmenals Hauptgrund für die positive Finanzsitua-tion des Landes entpuppten, billigt WIFO-Budgetexperte Simon Loretz der RegierungAusgabendisziplin zu. Die Regierung hatdies nicht so sehr durch konkrete Einspa-rungsmaßnahmen getroffen, sondern viel-mehr durch „eine langsamere Dynamik aufder Ausgabenseite“ geschafft.

Die prognostizierten Wolken am globalenKonjunkturhimmel könnten die Leistungender Steuerzahler in den Budgettopf in Zu-kunft allerdings drosseln. WIFO-Chef Chris-toph Badelt gibt dennoch Entwarnung,spricht er doch von einem heimischen Wirt-schaftswachstum von 1,7 Prozent, was höherals der EU-Durchschnitt mit 1,3 Prozent undwesentlich stärker als jenes unseres Nach-barlands Deutschland mit 0,7 Prozent imJahr 2019 ausfallen wird. Die Konjunktur-abkühlung soll die Arbeitslosigkeit dennochnicht erhöhen, so man den Experten Glaubenschenkt, wird sie heuer bei 7,3 Prozent lie-gen, also deutlich niedriger sein als im Jahr2018.

Worauf wir immer noch hoffen, ist eine sinn-volle Steuerreform zugunsten der Leistungs-

träger, die mit ihren Abgaben den Sozialstaatam Laufen halten und für die Gehälter derPolitiker aufkommen. Mit der misslungenensozialen Errungenschaft der Einführung ei-nes arbeitsfreien Karfreitags, der dann zu ei-nem „persönlichen Feiertag“ modifiziertwurde, dem Papamonat, der die vielen öster-reichischen Klein- und Kleinstunternehmenin arge Bedrängnis bringen wird, betreibt dieRegierung Klientelpolitik, aber keine Re-formpolitik.

Dieses ewige Schielen auf die nächsten Wah-len und sich ängstlich der Gunst jener zu ver-sichern, die mit mächtigen Lobbys im Hin-tergrund die Menschen mobilisieren können,mag wohl für die Arbeitsplätze der gewähl-ten Mandatare von Bedeutung sein, für dasWohl des steuerzahlenden österreichischenMittelstands aber keineswegs. Das Heer anBürokraten und die steigende Zahl der Pen-sionisten kann wohl an den Wahlurnen fürden gewünschten Erfolg sorgen, allein denPolitikern wird bald das Geld ausgehen, dassie zu verteilen gewohnt sind.Die Reform der „kalten Progression“ wirdauf den „Sankt-Nimmerleins-Tag“ verscho-ben und die Finanzierung der Pflege hat of-fensichtlich noch keine Mehrheit in der Ko-alition. Bei der Erhöhung der Parteienförde-rung war man sich bedeutend schneller einig:In Summe erhalten die Parteien heuer gut 43Millionen Euro – um rund 590.000 Euromehr – vom Bund.

Regieren besteht im Festsetzen von Priori-täten, meinte einst der britische Premiermi-nister Sir Harold Wilson, der mit grundle-genden Reformen das Königreich zu demmachte, was es vor der Brexit-Debatte nochwar. Seine Reformen um neue Arbeitsge-setze und die Sanierung des Staatshaushaltswaren legendär. Was jetzt daraus gemachtwird, ist eine andere Geschichte,

meint

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Marie-Theres EhrendorffChefredakteurin

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4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Coverstory 20Brexit – und was jetzt? Der Kampf um das große Friedensprojekt und den gemeinsamenMarkt „Europäische Union“ wird Gesellschaft wie Wirtschaft nochlänger in Atem halten. Für die österreichischen Betriebe ist es jedochhoch an der Zeit, für jedes Szenario rund um den Brexit gewappnetzu sein.

Im Interview: Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner 10Rund um den 100. Tag seiner Amtszeit haben die Wirtschaftsnach-richten Markus Achleitner zu den aktuellen „Baustellen“ im Bun-desland Oberösterreich befragt. Solche gibt es naturgemäß zur Ge-nüge, denn Achleitner hat ein äußerst breit gefächertes Ressort.

Finanzamt für Betrugsbekämpfung 12Ein Amt mit 800 Mitarbeitern soll internationalen Steuerbetrug ab1. Jänner 2020 bekämpfen. Finanzbetrug hinterlässt Millionenschä-den für die österreichischen Steuerzahler, denn dem Fiskus entgehenauf diese Weise jährlich viele Millionen.

Politische Betrachtungen: SPÖ im freien Fall? 16Die Sozialdemokratie ist in vielen europäischen Ländern nicht mehrdas Maß aller Dinge. Auf der Suche nach ihrer Identität fehlen ihrim post-industriellen Zeitalter offensichtlich die überzeugenden Ar-gumente. Ist die Talfahrt noch zu stoppen?

Stadtpartner-Gipfel mit Weinbegleitung in Wien 18Zum Thema „Missionen und Visionen für ein lebenswertes Wien2025“ standen die beiden Stadt-Granden, Bürgermeister MichaelLudwig und Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Walter Ruck, in ei-ner Club-Cuvée-Diskussion Rede und Antwort.

Protektionismus und Freihandel 24Der weltweite Freihandel ist in Gefahr! Nationalisten und Populistenwollen die Globalisierung zurückdrehen. Handelszölle und Protek-tionismus werden wieder hochgefahren und von den Befürworterndes Freihandels massiv kritisiert.

Impressum 40

KMU investieren wieder 55Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten sind die heimischen KMUin Hochstimmung. Jeder zweite Betrieb rechnet im laufenden Jahrmit Umsatzwachstum, jedes dritte Unternehmen möchte Arbeits-plätze schaffen und mehr als ein Viertel plant verstärkte Investitionen.

Mietenregulierung 68Staatliche Eingriffe am Wohnungsmarkt verschärfen die Wohnungs-not. Um die steigenden Mieten, die vielerorts beklagt werden, in denGriff zu bekommen, sind sie – ebenso wie die Abschaffung der Mehr-wertsteuer – keine wirksame Maßnahme zur Entlastung.

Wohnen im Waldviertel 79Das Waldviertel ist wieder attraktiv – und zwar nicht nur für einenKurzurlaub am Wochenende, sondern als Wohnstandort. Ehemalsvon Abwanderung geprägt, sind seit 2009 mehr als 45.000 Menschenin die Region im Nordwesten Niederösterreichs gezogen.

INHALT

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Österreichischer Logistik-Tag27. Juni 2019, Design Center Linz

Logistik-Future-Lab26. Juni 2019, Design Center Linz

Infos und Anmeldung: www.vnl.at

THEMEN: Risk Management – Materialverfügbarkeit sichern | Kurze Auftragsdurchlaufzeiten für exzellenten Service | Automatisierung und Digitalisierung in der Werkslogistik | Digital Supply Chain | E-Commerce verändert die Regeln in Distribution und Transport | Plattformökonomie | IoT-Anwendungen | Blockchain & SCM konkret | Materialfluss 4.0

WARUM 900 Supply Chain- und Logistikexperten, 50 Referenten, 50 Aussteller,

DABEI SEIN? Start-ups & Scale-ups, relevante Inhalte für Industrie, Handel und Dienstleistung…

alles unter einem Dach! Der Österreichische Logistik-Tag ist in Vorbereitung.

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6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Hände spielen in unserer Kulturge-schichte eine bedeutende Rolle!  Siesind einfach faszinierend und so-

gleich Werkzeug unseres Alltags. Die Aus-stellung „Der Hände Werk“ wirft einenneuen Blick auf unser aller Hände und das,was die Hand in der Geschichte der Mensch-heit so Einzigartiges schafft. „Zum einenwollen wir die Hand als etwas zeigen, wasuns erst zum Menschen macht, was unserMenschsein ganz grundsätzlich ermöglichtund bestimmt. Zum anderen beschäftigt sichdie Ausstellung mit der Geschichte desHandwerks; der Leitgedanke war, kostbareObjekte und altes Wissen wieder an dieOberfläche zu bringen und zugleich die Ge-genwart hereinzuholen“, so die beiden Ku-ratorinnen Brigitte Felderer und KatrinEcker.

Die Schau öffnet sich als kulturhistorischeSchatztruhe: von erfinderischen Werkzeugenüber innovatives Handwerk, von virtuosenMeisterstücken bis zu nahezu vergessenenGeschichten handwerklichen Lebens. DieReise führt vom Mittelalter bis in die Gegen-wart und lädt ein, die Zukunft mitzugestal-ten. Die Besucher sind aufgefordert, sich in-spirieren zu lassen und bei der Veranstal-tungsreihe „Handwerkstatt“ ihr persönlichesMeisterwerk zu schaffen! Weitere Informa-tionen sind unter www.schallaburg.at zu fin-den. zz

Handgeschnitzte RiesenpfeifeFoto: JTI Collection Vienna/Pedro Salvadore

Der Hände WerkVon 16. März bis 3. November 2019 können Besucher auf der Schallaburg erleben, dass eine moderne Welt ohne altes und neues Handwerk, ohne die Geschicklichkeit unserer Hände undenkbar wäre. Einmalige Meisterstücke, interaktive Stationen und spannende Veranstaltungen machen den Ausflug aufdie Schallaburg zu einer handwerklichen Entdeckungstour für die ganze Familie.

Beschäftigung wächst weiterDie Beschäftigungsentwicklung ist mit einem Plus von 81.000 Beschäf-tigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überaus erfreulich. Vor allemdie Zahl der Vollzeitarbeitsplätze steigt. Laut Statistik Austria entfiel daskräftige Beschäftigungsplus von 67.400 Personen im Vorjahr fast voll-

ständig auf Vollzeitkräfte. Weniger erfreulich ist, dassÖsterreich im EU-weitenRanking mit einer Arbeitslo-senquote von 4,8 Prozentnach wie vor weit abgeschla-gen im Mittelfeld rangiert.„Die strukturelle Arbeitslo-sigkeit ist und bleibt Öster-

reichs große Herausforderung. Während 368.979 Personen arbeitslosvorgemerkt oder Schulungsteilnehmer des AMS sind, können auf deranderen Seite Betriebe ihre offenen Stellen nicht besetzen. Wir müssendaher Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen und möglichstbald Reformschritte am Arbeitsmarkt setzen“, betont Martin Gleitsmann,Arbeitsmarktexperte der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Denn„wenn die Konjunktur sich langsam abzuschwächen beginnt, darf der Ar-beitskräftemangel kein weiteres Wachstumshemmnis sein.“Andererseits ist derzeit ein Arbeitskräftemangel auf allen Qualifikations-ebenen zu spüren. Wie groß die Arbeitskräftenachfrage tatsächlich ist,zeigte kürzlich auch die Offene-Stellen-Erhebung der Statistik Austria. ImFünf-Jahres-Vergleich hat sich die Zahl der offenen Stellen im jährlichenDurchschnitt nahezu verdoppelt von 65.000 im Jahr 2013 auf 120.800im abgelaufenen Jahr. „Fast 40 Prozent der offenen Stellen verlangenkeine schulischen Mindestqualifikationen. Gerade im niedrig qualifizier-ten Bereich fehlt es zum Teil an Beschäftigungsanreizen. Arbeit mussauch hier wieder attraktiver werden.“ zz

WEITER SO+Textilbranche gegen OnlinehandelDer Onlinehandel wird immer beliebter und macht auch vor der Textil-branche nicht halt. Bereits vor drei Jahren hat Catharina Stift, Obfraudes Landesgremiums Handel mit Mode und Freizeitartikeln in der NÖWirtschaftskammer, einen Bitte-Folder und einen Danke-Folder ins Le-

ben gerufen, um den Menschenklarzumachen, was sie davon ha-ben, wenn sie im Geschäft vor Orteinkaufen. Nämlich dass sie insCafé gehen können und dass esnoch Handwerksbetriebe im Ortgibt, wo man sich beraten lassenund Gespräche führen kann. „VieleUnternehmen und Branchen se-

hen das offensichtlich ähnlich“, sagt sie mit Stolz und berichtet, dassihre Bitte-Folder und Danke-Folder bereits mehr als zwei Millionen Malin ganz Österreich verteilt worden sind. „Der Onlinehandel tut sichleicht“, erzählt sie dem NÖ Wirtschaftspressedienst, „denn er bildetkeine Lehrlinge aus, zahlt keine Steuern und trägt damit auch nichts zurWertschöpfung im Land bei.“ Einer aktuellen Gallup-Studie zufolge kau-fen 52 Prozent der Menschen in Österreich ausschließlich offline im Ortein. 37 Prozent erledigen ihre Einkäufe sowohl online als auch offline,und elf Prozent sind ausschließliche Online-Käufer.Ähnlich wie in der Textilbranche gelten diese Einkaufsvarianten auchfür die anderen Branchen. „Dabei geht es, gerade wenn ich Nieder-österreich ansehe, vor allem den eigentümergeführten Textilunterneh-men ganz gut“, sagt Stift. Das führt sie darauf zurück, dass hier die Kun-den als Mehrwert die persönliche Beratung schätzen. Das gelte grund-sätzlich für die langjährigen Mitarbeiter im Fachhandel. Das trägt wohlauch zu der zahlenmäßig stabilen Situation der rund 2.820 niederöster-reichischen Mitgliedsbetriebe im Landesgremium bei. zz

ENTBEHRLICH–

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8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Frau Landeshauptfrau, Sie sind mit demZiel angetreten, ihre Heimat „zum bestenNiederösterreich zu machen, das es jegab“. Was konnten Sie bereits verwirkli-chen?

‰Mit den Schwerpunkten Arbeit, Mobilität,Familie und Gesundheit haben wir die wich-tigsten Anliegen der Menschen zu den wich-tigsten Aufgaben unserer Politik gemacht. Indiesen Bereichen haben wir bereits einigesgeschafft. Die Arbeitslosigkeit befindet sichim Sinkflug, bei der Mobilität verknüpfen

wir Straße und Schiene, um Fahrzeiten zuverkürzen. Der Ausbau der Kinderbetreuungläuft und im Bereich Gesundheit haben wirunter anderem eine Standort-Garantie füralle 27 Landeskliniken abgegeben und wei-tere Maßnahmen für die Gesundheitsversor-gung im niedergelassenen Bereich gesetzt.

Vor rund einem Jahr wurde Johanna Mikl-Leitner angelobt: von der designierten zur ersten gewählten Landeshauptfrau in der Geschichte Niederösterreichs. Dass die smarte Managerin mit Herz kein leichtes Amtübernehmen würde, war ihr bewusst. Dass sie nach wie vor den Zuspruch ihrer Landsleute genießt, bedeutetihr Zustimmung für ihre Arbeit. Was sie noch alles verwirklicht sehen will, erklärt sie im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff.

Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im InterviewFoto: Land NÖ

Der Wirtschaftsmotor Niederösterreich läuft gut

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 9

Die Konjunktur beginnt wieder zu schwä-cheln und die österreichischen Betriebehaben Sorge vor einer neuerlichen Rezes-sion. Wie ist Niederösterreich aufgestellt,da man sich trotz Wirtschaftsflaute auchin den vergangenen Jahren erstaunlichgut über Wasser halten konnte?‰ Der Wirtschaftsmotor Niederösterreichläuft gut. Das prognostizierte Wirtschafts-wachstum für Niederösterreich liegt in die-sem Jahr in etwa bei 1,8 Prozent – und damitweiter über dem Österreichschnitt. WichtigeFaktoren für diese positive Entwicklung wa-ren und sind die starke Investitions-Nach-frage und die steigenden Exporte. Mit einemWarenexport-Volumen von rund 22 Milliar-den Euro sind wir nach Oberösterreich dasführende Bundesland. Bei der Kaufkraft lie-gen wir weiterhin an der Spitze aller Bun-desländer.

Wo liegen die Stärken der niederösterrei-chischen Wirtschaft?‰ Die Stärken Niederösterreichs liegen un-ter anderem in der wissenschaftlichen Aus-richtung, dem gezielten Fokus auf For-schung, in der Vernetzung von Hochschulenmit der regionalen Wirtschaft und in quali-fizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.Die Diversität der niederösterreichischenWirtschaft und der überwiegende Anteil anKlein- und Mittelbetrieben trägt ganz maß-geblich zu einem stabilen Wachstum in welt-wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bei.

Auch im größten Bundesland Österreichsklagen die Unternehmer über Facharbei-termangel. Haben Sie sich bereits Strate-gien überlegt, dieser Situation entgegen-zuwirken?‰ Fachkräfte werden händeringend gesucht– deshalb setzen wir auch gezielt bei unserenJugendlichen an. Mit 1. Jänner 2019 habenwir die breiteste Lehrlingsoffensive gestartet,die es jemals in Niederösterreich gab. Umdem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,werden wir allen arbeits- oder lehrstellensu-chenden Niederösterreichern bis 25 Jahreden Einstieg in eine Ausbildung beziehungs-weise für einen Ausbildungsplatz direkt er-möglichen. Dafür investieren wir rund 46Millionen Euro. Die Gelder werden durchdas Land Niederösterreich, das AMS undden Europäischen Sozialfonds zur Verfü-gung gestellt.

Derzeit arbeiten Sie an einer neuen Wirt-schaftsstrategie und wollen dafür die Un-ternehmer an Bord holen. Was planen Sie,wer kann sich einbringen und welcheFunktion soll sie für die Wirtschaft erfül-len? ‰Bereits im vergangenen Herbst wurde derumfassende Prozess zur Weiterentwicklungdurch das Wirtschaftsressort des Landes ge-startet. Um dabei möglichst viele und pra-xisrelevante Ideen direkt aus der Wirtschaft

zu generieren, sind jetzt die Unternehmerin-nen und Unternehmer des Landes gefragt.Für die Erstellung der neuen Wirtschaftsstra-tegie ist es uns wichtig, Wissen, Erfahrungund Expertise von jenen einzuholen, die da-von tagtäglich betroffen sind. Alle Stakehol-der und Interessenvertreter wie die Wirt-schaftskammer, die Industriellenvereini-gung, die Tochtergesellschaften des Landes,ausgewählte Expertinnen und Experten so-wie niederösterreichische Unternehmerin-nen und Unternehmer werden aktiv in dieEntwicklung der neuen Wirtschaftsstrategie2025 eingebunden.

Das digitale Zeitalter wird auch Nieder-österreich spürbar verändern. Haben Siebereits die Rahmenbedingungen dazu ge-schaffen? ‰ Digitalisierung ist aus unserem täglichenLeben nicht mehr wegzudenken. Daher müs-sen wir den digitalen Wandel schon heute fürLand und Leute nutzen. Vor rund einem Jahrhaben wir die niederösterreichische Digita-lisierungsstrategie präsentiert. Die drei zen-tralen Ziele unserer Digi-Strategie lauten:Arbeitsplätze sichern und ausbauen, dieländlichen Regionen stärken und die Lebens-qualität in Niederösterreich weiter verbes-sern. Im Fokus steht ganz klar, dass Digita-lisierung direkt bei Land und Leute ankom-men soll. Ein wichtiges Leuchtturmprojektin diesem Zusammenhang ist das Haus derDigitalisierung. In virtueller Form besteht esbereits und bis 2022 wird es auch physischin Tulln errichtet. Das Haus der Digitalisie-rung soll Know-how bündeln, weitergebenund vor allem vernetzen.

Sie locken in den Sommermonaten mitdem NÖ Theaterfest die Kulturinteres-sierten aus der Bundeshauptstadt Wienins Land. Wollen Sie jetzt auch die Erho-lungsbedürftigen mit dem Tourismus-Weinviertel-Projekt gewinnen?‰ Als waschechte Weinviertlerin weiß ich,welche Schätze die Region bietet. Das Wein-viertel punktet mit Genuss, Gelassenheit undGastfreundschaft – und diese Vorzüge wol-len wir noch stärker nach Wien bringen undden Menschen in Wien schmackhaft ma-chen.

Die ärztliche Versorgung ist in einem soweitläufigen Land, wie Niederösterreicheines ist, eine besondere Herausforde-rung. Wie stellen Sie sich dieser Aufgabe?‰ Mit unserer Landarzt-Garantie, den Aus-bau von Gesundheitszentren, unseren Lan-deskliniken und einem dichten Netz im nie-dergelassenen Bereich versuchen wir auchin Zukunft die beste Gesundheitsversorgungfür und in Niederösterreich zu garantieren.Darüber hinaus haben sich die Anforderun-gen und Ansprüche besonders im Gesund-heits- und Pflegebereich stark verändert. Umhier noch effizienter zu sein, werden wir

diese beiden Bereiche zukünftig unter demgemeinsamen Dach der neuen Landesge-sundheitsagentur gemeinsam planen undsteuern.

Auch in Niederösterreich werden dieMenschen immer älter, dementsprechendbenötigt das Land zunehmend mehr al-tersgerechte Versorgung sowie Pflegeein-richtungen. Durch die Abschaffung desPflegeregresses müssen auch die Bundes-länder einen Großteil der Kosten schul-tern. Ist Niederösterreich dafür gewapp-net?‰Die Abschaffung des Pflegeregresses wareine weitreichende Entscheidung der Bun-desregierung, die einerseits eine große Ent-lastung für betroffene Personen mit sich ge-bracht hat, andererseits aber auch zu einemdrastischen Einnahmenentfall sowie zu er-heblichen Mehrkosten in Folge der erhöhtenNachfrage bei den Ländern geführt hat. Wirhaben auch damit gerechnet, dass mehr Per-sonen als bisher stationäre Leistungen in An-spruch nehmen werden. Das hat sich bestä-tigt und die Nachfrage nach Plätzen in un-seren Pflege- und Betreuungszentren ist ge-stiegen. Durch gute und strategische Planungist in Niederösterreich kein Engpass bei denKapazitäten entstanden. Die Einigung vonBund und Ländern über die Finanzierung derfehlenden Einnahmen war daher wichtig undrichtig, denn nur so können wir die Betreu-ung in unseren Pflege- und Betreuungszen-tren weiterhin auf höchstem Niveau garan-tieren.

Österreichs Wirtschaft lebt vom Export.Niederösterreich ist in letzter Zeit beson-ders aktiv, wenn es um internationalesStandortmarketing geht. Welches sind dieZielmärkte und sind NiederösterreichsUnternehmer exportfit?‰ Von 2016 bis 2017 sind unsere Exporteum 8,8 Prozent gewachsen und liegen ak-tuell bei rund 21,8 Milliarden Euro. Mehrals 40 Prozent des Bruttoregionalproduktserwirtschaften unsere Unternehmen mitWarenexporten. Damit wir dieses Tempoweiter aufrechterhalten können, haben wiruns mit ecoplus International, der Wirt-schaftskammer und der Industriellenverei-nigung neue und zusätzliche Schwerpunktegesetzt. Zum einen wollen wir China alswachstumsstarken Fernmarkt für unsereBetriebe erschließen, zum anderen setzenwir auf weiteres Wachstumspotenzial –etwa in Frankreich. Zusätzlich haben wirseit Jahresbeginn mit ecoplus Internationaleine Pilotphase im Bereich internationalesStandortmarketing gestartet und wollen in-ternationale Unternehmen vor allem ausden Märken Deutschland, Schweiz, Ungarnund Großbritannien ansprechen und nachNiederösterreich holen. zz

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Rund um den 100. Tag seiner Amtszeithaben die WirtschaftsnachrichtenMarkus Achleitner zu den aktuellen

„Baustellen“ im Bundesland Oberösterreichbefragt. Solche gibt es naturgemäß zur Ge-nüge, denn Achleitner hat ein äußerst breitgefächertes Ressort, das unter anderem auchThemen wie Energie, Tourismus und Sportumfasst.

Wie geht es Ihnen als neuem Mitglied imRegierungsteam von LH Thomas Stelzerund wie gestaltete sich bislang die erstePhase der Einarbeitung?‰ Ich hatte das Glück, dass zwischen meinerDesignierung als Landesrat und meiner An-gelobung im OÖ. Landtag fast ein halbes Jahrgelegen ist. Diese Zeit habe ich intensiv fürdie Einarbeitung genutzt und zahlreiche Ge-spräche auf verschiedensten Ebenen geführt.

Deshalb bin ich im Dezember voll eingear-beitet gestartet, und es macht eine großeFreude, gemeinsam im Team von Landes-hauptmann Stelzer zu arbeiten, um Oberöster-reich noch weiter nach vorne zu bringen.

Gibt es etwas, was bei Ihnen anders seinsoll als bei Ihrem Vorgänger?‰ Ich durfte ein wohl bestelltes Haus über-nehmen. Natürlich hat jeder Mensch eine an-dere Arbeitsweise. Bei mir kommt nochdazu, dass ich ein Mann der Wirtschaft bin.Ich bin es gewohnt, Situationen zu analysie-ren, darauf aufbauend eine Strategie zu ent-wickeln, die dann in Maßnahmen und Zeit-pläne gegossen wird und mit entsprechenderKonsequenz auch umgesetzt wird. DiesesRezept der Wirtschaft möchte ich in die Po-litik einbringen, um die PS auf die Straße zubringen.

Die Digitalisierung in den Unternehmenschreitet rasch voran. Wie steht es mitdem Ausbau der dafür notwendigen 5G-Infrastruktur bzw. welche Initiativen wer-den hier gestartet?‰ 5G ist eine Zukunftstechnologie, die je-doch fix kommen wird. Die ersten 5G-fähi-gen Handys wurden bereits präsentiert. Un-sere Aufgabe ist es, die entsprechenden Vor-bereitungen zu treffen, dass Oberösterreichhier in ein paar Jahren nicht ins Hintertreffengerät. Und die beste Vorbereitung ist eine flä-chendeckende, lückenlose und leistungsfä-hige Glasfaserversorgung, denn die 5G-Sen-der brauchen einen Glasfaser-Anschluss. Da-ran arbeiten wir in Oberösterreich auf Hoch-touren, unser Ziel ist ein leistungsfähigesGlasfaser-Netz mit hohen Übertragungsbrei-ten bis zum Jahr 2022.

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

„Gemeinsam Oberösterreichweiter nach vorne bringen“

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner im Interview zu den Weichenstellungen für die Zukunftdes Standortes.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 11

Eine andere Baustelle ist sicherlich dereklatante Mangel an Fachkräften inOberösterreich. Welche Aktivitäten sindhier noch zu erwarten?‰ Die heimischen Unternehmen wachsen,deshalb haben sie großen Bedarf an Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern – das ist grund-sätzlich sehr erfreulich und wir setzen alleHebel in Bewegung, dass sie diese Bedarfeauch decken und damit weiter wachsen kön-nen. Wir haben im Jänner das sehr umfas-sende „Powerprogramm Fachkräfte“ ge-schnürt, das sich aus kurz-, mittel- und lang-fristigen Maßnahmen zusammensetzt. ZumBeispiel haben wir das Projekt „Go mobile“gestartet, bei dem wir gezielt arbeitssu-chende Personen in Wien ansprechen undnach Oberösterreich holen wollen. Bei derQualifizierung setzen wir auf digitale Kom-petenzen, so bieten wir etwa im Rahmen desProjekts „Coders Bay“ eine fünfmonatigeAusbildung zur Programmiererin bzw. zumProgrammierer an.

Wäre in diesem Kontext auch die Suchenach hochqualifizierten Fachkräften ausdem Ausland noch sinnvoll, zumal inÖsterreich die Stimmung gegenüber Aus-ländern ja nicht gerade euphorisch ist undmehr in Richtung Abgrenzung und Hei-mat geht, aber genau diese Zielgruppe jaeher einen weltoffenen und tolerantenMindset hat?‰ Wir wollen Mitarbeiter außerhalb Ober-österreichs ansprechen. Das heißt, in einemersten Schritt suchen wir in anderen Bundes-ländern, die Initiative „Go mobile“ habe ichbereits erwähnt. In Wien gibt es nahezu drei-mal so viele Arbeitslose wie bei uns. Darüberhinaus präsentieren wir Oberösterreich alsTop-Arbeitsplatzregion mit einer florieren-den Wirtschaft auch im Ausland, um dort ge-zielt nach Fachkräften zu angeln. Auch dieReform der Rot-Weiß-Rot-Card für Fach-kräfte aus Drittstaaten ist ein wichtiger ersterSchritt, dem noch weitere folgen müssen,denn 300 Fachkräfte österreichweit sind nurein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir spre-chen hier über qualifizierte und leistungsbe-

reite Fachkräfte, die wir zu uns holen wollen,die wir dringend brauchen, um unser Wachs-tum und unseren Wohlstand abzusichern, dashat mit Migration überhaupt nichts zu tun.

Der nahende Brexit geistert wie ein Unto-ter durch Europa und sorgt weiterhin fürUnsicherheit. Welche Konsequenzen sindfür die Wirtschaft in Oberösterreich hierabsehbar?‰ Wirtschaftlich betrachtet ist Großbritan-nien unser achtwichtigster Exportpartner, zudem wir unsere guten Handelsbeziehungennatürlich auch nach einem Brexit aufrecht-erhalten möchten. Welche konkreten Aus-wirkungen der Brexit auf die heimischeWirtschaft haben wird, lässt sich derzeitschwer bzw. kaum sagen, denn es gibt mehrunbeantworteten, als beantwortete Fragen.Keiner weiß etwa, wie sich die Zölle gestal-ten werden. Auf legistischer Ebene ist es un-ser Ziel, dass wir sämtliche negativen Aus-wirkungen – die vor allem bei einem unge-regelten Austritt Großbritanniens aus der EUentstehen würden – vorausschauend abfe-dern. Im Fall eines ungeregelten Austritts aus

der EU wären beispielsweise die Dienstver-hältnisse von Briten im öffentlichen Dienstzu beenden. Hier werden bereits entspre-chende Begleitgesetze vorbereitet, die nurunter der Bedingung des „No-Deal-Brexit“in Kraft treten würden.

Sie stammen aus dem Tourismus. InOberösterreich ist auffällig, dass es eigent-lich keine einheitliche Marke für denStandort Oberösterreich gibt – im Gegen-satz zu beispielsweise Tirol. Kann ein ex-portorientiertes Bundesland, das auch aufden Tourismus setzt, damit leben, dass esfür jede Initiative, wie etwa rund um dieUniversitäten und Fachhochschulen, dieKultur, die Kreativwirtschaft etc., ein an-deres Logo gibt?‰ Oberösterreich hat gerade im Tourismuseine starke Marke kreiert und eine gemein-same Tourismusstrategie erarbeitet, etwaauch mit dem Slogan #uppermoments, derdie Kommunikation und Präsentation starkprägt. In der einheitlichen und übergreifen-den Präsentation Oberösterreichs als Landder Arbeit, der Wirtschaft, der Möglichkeitenund vor allem auch der Lebensqualität habenwir sicherlich noch Hausaufgaben zu ma-chen. Aber auch diese einheitliche und strin-gente Positionierung bzw. PräsentationOberösterreichs nach außen wird Teil unse-rer neuen Wirtschafts- und Forschungsstra-tegie „upper vision 2030“ sein, die sich der-zeit in Ausarbeitung befindet. zz

Jetzt noch informativer:Weiterlesen auf www.wirtschafts-nachrichten.com

Die OÖ Fachkräfte-Initiative „Go mobil“ vonWirtschaftslandesrat Markus Achleitner wirdauch von Bundeskanzler Sebastian Kurz unter-stützt. Foto: Tatic

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner zog imSoftwarepark Hagenberg eine Bilanz zu seinen„ersten 100 Tagen im Wirtschaftsressort“.Foto: Land OÖ/Sabrina Liedl

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Nach langen Jahren des Kleinredens,Abschwächens und Ignorierens derAuswirkungen von internationalem

Steuerbetrug hat nun Finanzminister HartwigLöger erstmals Zahlen genannt und daraufreagiert. Zwischen 2011 bis 2013 verlor dieRepublik Österreich 108 Millionen an Steu-ergeld durch die Auswirkungen des soge-nannten Cum-Ex-Steuerbetrugs. In Deutsch-land schätzt man den Schaden mit über zehnMilliarden Euro. Dieses bereits seit geraumerZeit bekannte Betrugsmodell, wobei sich eineTätergruppe Kapitalertragsteuer auf Aktien-

dividenden mehrfach rückerstatten lässt, ob-wohl sie nur einmal abgeführt wurde, wurdeunterschätzt. Durch geschicktes Verschiebeneinzelner Aktienpakete rund um den Dividen-denstichtag wurde der Staat betrogen. DieseMachenschaften wurde vom Rechnungshofkritisiert und von einem länderübergreifendenJournalisten-Netzwerk der breiten Öffentlich-keit sichtbar gemacht. Cum-Ex-Steuerbetrugwar wohl die Spitze des Eisbergs, die schließ-lich ein Handeln nach sich zog.

Kampf dem globalen SteuerbetrugMit einem Maßnahmenpaket gegen Steuer-betrug will der Bundesminister Schlupflöcherschließen und Steuersünder strafen. „DieSteuereinnahmen sind heute von Betrügernbedroht, die vor allem organisiert, internatio-nal und digital tätig sind. Das hat begonnenmit Umsatzsteuer-Karussellbetrug, Cum-Ex,Geldwäsche und geht bis zu Betrug mit e-Commerce oder Kryptowährungen. Das Be-trugsmuster ändert sich dauernd. Vor allemdann, wenn der Betrug zum Geschäftsmodellwird, sprechen wir von organisierter Krimi-

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„Amt für Betrugsbekämpfung“ Kampfansage an die organisierte Finanzkriminalität

Ein Amt mit 800 Mitarbeitern soll internationalen Steuerbetrug ab 1. Jänner 2020 bekämpfen. Fi-nanzbetrug hinterlässt Millionenschäden für die österreichischen Steuerzahler, denn dem Fiskusentgehen auf diese Weise jährlich viele Millionen.

Mit dem „Amt für Betrugsbekämpfung“will Finanzminister Hartwig Löger der Fi-nanzkriminalität den Kampf ansagen undinternationale betrügerische Organisatio-nen von Österreich fernhalten. Foto: APA/Hans Klaus Techt

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nalität. Die ist nicht nur bei Gewaltverbre-chen, sondern auch bei Finanzdelikten völliginakzeptabel“, eröffnete Löger die Pressekon-ferenz zur Präsentation des „Anti-Steuerbe-trugspakets“. „Ich will sicherstellen, dass wir den organi-sierten internationalen Steuerbetrug aus un-serem Land verbannen und sich internatio-nale Betrugsfirmen von Österreich fernhaltenund weiter betonte er: „Die, die ehrlich ihreSteuern zahlen, dürfen nicht die Dummensein. Wir können nicht zulassen, dass Betrü-ger sich auf Kosten der ehrlichen Steuerzahlerbereichern.“

Paket mit drei ElementenBetrügereien sollen mit drei Elementen be-kämpft werden, dabei geht es um organisa-torische, legistische und nicht zuletzt umtechnische Maßnahmen, die im Zuge des di-gitalen Wandels immer bedeutender werden. Löger bündelt alle Betrugsbekämpfungsein-heiten zentral in einer Anlaufstelle, dem neu-geschaffenen „Amt für Betrugsbekämpfung“.„Eine Einheit mit mehr als 800 Mitarbeiternaus Steuerfahndung, Finanzpolizei und denFinanzstrafbehörden.“ Das dafür erforderli-che Gesetz will er noch im zweiten Quartalin Begutachtung schicken. Mit 1. Jänner 2020soll das „Amt für Betrugsbekämpfung“ seineArbeit dann schließlich aufnehmen. Das neueAmt bedeutet jedoch nicht, dass alle Mitar-beiter zentral von Wien aus arbeiten müssen,betont er. Es gehe um eine bessere Vernet-zung untereinander.

Ergänzend kündigte Löger an, einen Exper-tenrat „Anti-Steuerbetrug“ einzusetzen, umgemeinsam mit dem Justizministerium biszum Sommer die von Betrügern ausgenütztenGesetzeslücke zu schließen. Schärfere Ge-setze sollen im Übrigen Betrüger abschre-cken. „Ziel ist, dass kein Betrüger ungescho-ren davonkommt. Daher wollen wir beispiels-weise die Strafbarkeit bei der Täuschung vonFinanzbehörden im Finanzstrafrecht gesetz-lich verankern, um rasch sanktionieren zukönnen“, erklärt der Finanzminister.„Strafen alleine werden das Problem aller-dings nicht lösen. Denn bestraft werden kannnur der, der auch erwischt wird. Um das zuschaffen, setzen wir jetzt auf neue technischeWege, die uns der hohe Digitalisierungsgraddes Bundesministerium für Finanzen (BMF)ermöglicht. Mittels ,Predictive Analytics‘kommen wir von der Beantwortung der Ur-sprungsfrage ,Was ist passiert?‘ zur Beant-wortung der Frage ,Was wird passieren?‘. ImVollausbau dieser Technologie können wirsogar im Entstehen des Betrugs ansetzen, ihnnicht durchgehen lassen und sanktionieren.Das ist die Art von Abschreckung, die einenBetrüger zum Nachdenken bringt“, kündigtLöger den verstärkten Einsatz des „PredictiveAnalytics Competence Center“ („PACC“) imKampf gegen Steuerbetrug an.

Internationaler Betrug unfair gegen SteuerzahlerIm abgelaufenen Jahr trieb die Finanzpolizeiüber zwölf Millionen Euro an Abgabenrück-

ständen ein, die Steuerfahndung brachte esauf mehr als 54 Millionen Euro. Was fürösterreichische Unternehmen gilt, muss auchfür internationale Organisationen Gültigkeithaben. „Durch die Zusammenführung unse-rer Ressourcen in einem Amt werden wirSteuerbetrug im großen Stil und sogenannteUmgehungskonstruktionen noch besser ausÖsterreich verbannen können“, bestätigt derVorstand der österreichischen Steuerfahn-dung Christian Ackerler.„Um das zu schaffen setzen wir auf neuetechnische Wege, die uns der hohe Digitali-sierungsgrad des BMF ermöglicht. Wir wol-len Betrüger nicht nur sanktionieren, sondernauch eine abschreckende Wirkung erzeugen,die Kriminalität schon im Vorfeld eindämmensoll“, unterstreicht der Leiter des PredictiveAnalytics Competence Centers ChristianWeinzinger. 

EU: Geldwäscheliste wird überarbeitet Das Thema gewinnt nun auch in der EU wie-der an Beachtung: Das Ablehnen der schwar-zen Geldwäscheliste der Kommission durchdie EU-Staaten soll nun nachgebessert wer-den. „Wir müssen eine Liste zustande brin-gen, die volle Unterstützung erhält“, erklärtdie zuständige EU-Kommissarin Vera Jou-rova in Brüssel. Über die Ablehnung der EU-Länder zeigte sie sich betrübt.Im Februar hatte die EU-Kommission imKampf gegen Geldwäsche und Terrorfinan-zierung eine schwarze Liste mit 23 Risiko-staaten sowie Risikogebieten präsentiert.Banken und Geldinstitute in der EU solltenbei Geschäften mit diesen Ländern besondereSicherheitsvorkehrungen anwenden.Unter anderem befinden sich auf dieser Listedie Länder Afghanistan, Nordkorea, der Iran,Saudi-Arabien, Panama, die Bahamas sowiedie Amerikanischen Jungferninseln. StarkeKritik war aus Ländern wie etwa Saudi-Ara-bien gekommen. „Die Regierung Panamasteilte mit, von der EU-Kommission habe sichnie jemand gemeldet. Das mittelamerikani-sche Land kämpft seit Veröffentlichung derPanama-Papers gegen den Ruf, ein Steuerpa-radies und Zentrum für Geldwäsche zu sein.“Die Liste der EU-Kommission wurde vonden EU-Botschaftern einstimmig abgelehnt,berichtet die Austria Presseagentur. Die Staa-ten machten methodische Schwächen bei derErstellung der Liste geltend: Sie sei nicht an-hand transparenter und belastbarer Kriterienerstellt worden, betroffene Länder seien zu-dem nicht ausreichend angehört worden.Ein Kommissionssprecher entgegnetedem, dass die Liste anhand solider Metho-den zustande gekommen sei. Es sei bedau-erlich, dass die Staaten ohne Diskussionenauf politischer Ebene die Liste abgelehnthätten. Der Kampf gegen Terrorfinanzie-rung und Geldwäsche sei von höchster Be-deutung. zz

Steuerbetrug ist kein Kavaliersdelikt: „Wir haben mit diesem Maßnahmenpaket eine klare Antwort aufThemen wie Panama Papers und Cum-Ex, die uns die Möglichkeiten geben wird, das in Zukunft zu ver-hindern“, meint der Finanzminister. Foto: APA_Hans Punz

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Die Industrie 4.0 ist in aller Munde.Aber auch die Landwirtschaft befin-det sich mitten in der vierten Revo-

lution und – analog zur Industrie – auf dembesten Weg zur Landwirtschaft 4.0. „Die Di-gitalisierung ist ein heißes Thema“, sagtWolfgang Weichselbraun, Leiter der Abtei-lung Betriebswirtschaft und Technik in derLandwirtschaftskammer Niederösterreich.Und zwar in allen Bereichen, allerdings jenach Betrieb und Interesse des Betriebsfüh-rers in unterschiedlicher Intensität.Auf den Höfen hält die Digitalisierung invielen Formen Einzug: Die Wetter-App derniederösterreichischen Lagerhäuser bei-spielsweise liefert den Landwirten stündlichaktualisierte Daten über Lufttemperatur,Feuchtigkeit, Wind und Niederschlag. Ausden Daten wird auch eine Prognose erstellt,

etwa das Gefährdungspotenzial diverserSchädlinge aufgrund der Witterung betref-fend. Das Portal „On Farming“ der Lager-häuser unterstützt die Landwirte beispiels-weise bei den immer höher werdenden An-forderungen von Betriebsplanung und Do-kumentation in Zusammenhang mit Flächen-verwaltung, Anbauplanung, Dünger- undPflanzenschutzmitteleinsatz. IntelligenteOhrmarken für Kühe ermöglichen nicht nurderen Ortung in Echtzeit, sondern erkennenauch, wann die Tiere brünstig sind, und über-wachen gleichzeitig die Wiederkau-Tätig-keit. Transponder-Halsbänder liefern eben-falls individuelle Daten der Kühe. Gleich-zeitig sorgen sie dafür, dass das Tier die be-nötigte Menge an Kraftfutter aus dem Auto-maten erhält. Ebenfalls bereits State of theArt in Österreichs Ställen sind Weichsel-

braun zufolge Melkroboter. Die automati-schen Melksysteme melken nicht nur dieTiere, sondern zeichnen auf, welche Kuhwann wie viel Milch gegeben hat. „Anhanddieser Daten kann beispielsweise ein etwai-ger Nährstoffmangel abgeleitet werden“, er-klärt Weichselbraun.

Satelliten, Drohnen und viele DatenAuch auf den Äckern kommen digitale Hel-fer zum Einsatz. Satelliten erfassen regelmä-ßig das Erscheinungsbild des Pflanzenbe-standes oder die Bodenbeschaffenheit. An-hand dieser Bilder erkennt der Landwirt, wieviel er an welcher Stelle düngen muss. Hack-roboter und Feldspritzen wiederum erkennenUnkräuter immer zielgenauer. „Zentimeter-genau“, wie Weichselbraun sagt. GPS-as-sistierte Traktorlenksysteme versprechen

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Die Landwirtschaft wird digitalMelkroboter, GPS-gestütztes Aussäen und andere digitale Hilfen halten auf heimischen Bauernhö-fen Einzug. Sie helfen, den Betrieb entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungs-kette effizienter zu gestalten.

Von Ursula Rischanek

Tablet, Smartphone und Co. sind aus dem Stall nicht mehr wegzudenken.

Foto: Fertnig

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gezielte Wendevorgänge, optimale Arbeits-geschwindigkeiten und reduzierte Überlap-pungen und schonen so Ressourcen. Droh-nen hingegen kommen beispielsweise beider Bekämpfung von Schädlingen wie demMaiszünsler zum Einsatz. Mit ihrer Hilfewird deren Feind, nämlich die Larven vonSchlupfwespen, abgeworfen. Die Liste istnoch lang: Jäger oder Landwirte können mit-tels Wärmebildkamera Rehkitze aufspürenund diese so vor dem Tod durch Erntefahr-zeuge retten, Mähdrescher können die Ernteteilflächenspezifisch erfassen und auch dieMaschinen selbst werden immer intelligen-ter. Nämlich in dem Sinn, dass Erntemaschi-nen und Traktoren mittels eingebauter Tele-metriesysteme beispielsweise mit dem Her-steller vernetzt sind. Diese können Fehler-codes abrufen und eine Ferndiagnose oderFernwartung des Fahrzeuges durchführen.Aber auch der Landwirt kann Daten wie Ar-beitsfortschritt, bearbeitete Flächen oderTreibstoffverbrauch über ein Webportal ab-rufen.

Mehr EffizienzDie Vorteile der Digitalisierung liegen aufder Hand: Effizienz und Effektivität werdengesteigert, die Arbeit erleichtert. „Das ist in-sofern wichtig, weil der Zwang zur Optimie-rung und Kostensenkung in der Landwirt-

schaft nach wie vor besteht“, sagt Weichel-braun. Und auch die Umwelt kann sichfreuen, wenn Dünger oder Pflanzenschutz-mittel zentimetergenau und in der exakt be-nötigten Menge ausgebracht werden. Wobei:Nicht jede Technologie rechnet sich für je-den Betrieb. „Ein Melkroboter beispiels-weise macht erst ab 60 oder 70 Kühen Sinn“,weiß der Experte. Unterstützung bei der An-

schaffung verschiedener Technologien bie-ten in manchen Bundesländern Förderungen.So wird in Niederösterreich seit zwei Jahrender Ankauf von GPS-unterstützten Lenksys-temen im Rahmen der einzelbetrieblichenInvestitionsförderung subventioniert. „In denletzten zwei Jahren gab es dafür in der Land-wirtschaftskammer 700 Anträge“, erzähltWeichselbraun. Bei kleinstrukturierten Be-trieben kann bei manchen Technologienauch eine Maschinengemeinschaft eine Lö-sung für eine Amortisation bieten.

Breitband als ÜberlebensfrageIm Zusammenhang mit der Digitalisierungist es von großer Bedeutung, dass auch amLand möglichst rasch schnelles und leis-tungsfähiges Internet zur Verfügung steht.„Der Breitbandausbau ist daher enorm wich-tig, ja geradezu eine Überlebensfrage“, sagtdaher Weichselbraun. Eine weitere Heraus-forderung ist das Know-how, um das sichdurch die Digitalisierung bietende Potenzialvoll ausschöpfen zu können. So sollten dieLandwirte nicht nur die Maschinen und Pro-gramme bedienen, sondern auch die dadurchgenerierten Daten sinnvoll nutzen können.Nur dadurch kann schließlich das Betriebs-management verbessert werden. Die land-wirtschaftlichen Ausbildungsstätten habenauf diese Herausforderung bereits reagiert:

So werden beispielsweise an der höherenBundeslehr- und Forschungsanstalt Fran-cisco Josephinum Wieselburg ab dem Schul-jahr 2019/20 in einem neuen SchwerpunktSpezialisten in den Bereichen „Digitalisie-rung in der Landwirtschaft“ und „Program-mierung und Softwareentwicklung“ ausge-bildet. Kernbereiche der Ausbildung nebender landwirtschaftlichen Produktion sind

Softwareentwicklung, Elektrotechnik undElektronik inklusive Mess-, Steuerungs- undRegelungstechnik, agrarische Systemtechnikund Informationssysteme sowie angewandteInformatik und Medientechnik. Danebenentsteht an der Schule das österreichweiteKompetenzzentrum für digitale Landwirt-schaft. Dafür wird in Wieselburg ein digitalerBauernhof aufgebaut. Er wird bewirtschaftetwie Tausende andere Höfe auch, aber mitdem Unterschied, dass alle Landmaschinenmit Computern ausgestattet sind und zumTeil übers Handy gelenkt werden. Die Daten,

die über zahlreiche Sensorengeneriert werden, werden aus-gewertet und in Datenbankenund Managementsystemeübermittelt. So sollen nachAngaben von Alois Rosenber-ger, Direktor des Josephi-nums, einerseits vorhandene,auf dem Markt angeboteneSysteme auf ihre Alltagstaug-lichkeit getestet, andererseitsaber auch neue entwickeltwerden.

Skepsis ist vorhandenWie in der Industrie 4.0 wirdauch die Digitalisierung in derLandwirtschaft teils kritischgesehen. Eine immer wiedergeäußerte Befürchtung ist da-bei jene, dass bereits in naherZukunft Algorithmen den

Landwirt ersetzen könnten. Eine Überle-gung, die Weichselbraun nicht teilt. „Bau-ernhöfe werden keine personenlosen Unter-nehmen. Der Mensch wird immer die Ent-scheidungen treffen und die Maschinen steu-ern, die ihm den Alltag erleichtern“, ist erüberzeugt. Dass durch den Einsatz digitalerTechnologien der Beruf des Landwirtes wie-der interessanter wird, sieht er jedoch nicht.„Die Realität wird sein, dass der Konzentra-tionsprozess weitergehen wird. Die Digita-lisierung wird ihn nicht beenden“, sagtWeichselbraun. zz

„Der Breitbandausbau ist geradezu eine Überle-bensfrage“, sagt Wolfgang Weichselbraun.Foto: LK NÖ Franz Gleiß

Unterstützung aus der Luft – Drohnen bringen Pflanzenschutzmittel oder Dünger aus. Foto: baranozdemir

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Der SPÖ kommt ihre Klientel abhan-den. Vom Glanz der unumstößlichenpolitischen Kraft im Lande ist nichts

mehr zu spüren und die sozialdemokrati-schen Werte von einst passen nicht mehr indas 21. Jahrhundert. Die Arbeiter, über Jahr-zehnte die Stammwähler der Partei, habenlängst in der FPÖ ihre Heimat gefunden, dievolatilen Bürgerlichen haben mit Neos eineAlternative parat und für die Jungen gibt esmit Grün und Türkis jetzt wohl die angesag-teren Optionen.

Geblieben sind der Sozialdemokratie dieakademisch linksorientierten Intellektuellen,die Pensionisten, Teilbereiche der Arbeiter-schaft und der Angestellten sowie der Groß-teil der Zuwanderer. Ein charismatischer An-führer, wie es in den 1970er-Jahren BrunoKreisky war, der die Partei einte, ist nicht inSicht, wird nicht herangelassen oder willsich das Ganze nicht antun. Die Bundespar-teivorsitzenden wechseln in immer kürzerenZeitabschnitten und mit ihnen die Geschäfts-führer in der Löwelstraße. Stabilität sieht an-

ders aus. Und die permanenten Personalde-batten führen zur Verunsicherung von Funk-tionären wie Wählern. Mit Pamela Rendi-Wagner wollte man offensichtlich Flaggezeigen: eine attraktive junge Frau als Quer-einsteigerin, die es zu etwas gebracht hat unddie den Mumm hat, es den Männern zu zei-gen. Beim SPÖ-Parteitag im vergangenen No-vember wurde die smarte Ärztin in ihr Amtgehievt, um die geschrumpfte Partei zu einerUmkehr zu bewegen und staatstragend die

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SPÖ im freien Fall?Die Sozialdemokratie ist in vielen europäischen Ländern nicht mehr das Maß aller Dinge. Auf derSuche nach ihrer Identität fehlen ihr im post-industriellen Zeitalter offensichtlich die überzeugen-den Argumente. Ist die Talfahrt noch zu stoppen?

Von Marie-Theres Ehrendorff

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner im Rahmen derKlubtagung der Wiener SPÖ am15. März in Frauenkirchen im Burgenland.Foto: APA/Robert Jaeger

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Probleme des Landes zu lösen. Sie schlug sich wacker und tut dasimmer noch, aber im Alleingang ohne geeinten Parteiapparat wirdsie nicht viel ausrichten können. Und leicht machen es ihr die Par-teikollegen dabei nicht. Wer sich erhofft hat, dass Rendi-Wagner in wenigen Wochen dieeinstmals stimmenstärkste Partei wieder näher zu den Wählern unddamit näher zu den wahren Problemen und Sorgen der Österreicherbringen kann, hat sich getäuscht. Zeitweise schafft sie es nicht einmal,medial durchzustoßen, was überrascht. Ist sie doch zweifelsfrei sym-pathisch, eloquent, optisch ansprechend und psychisch merklich sta-biler als ihr Vorgänger Christian Kern. Obwohl auch Kern die Polit-Ochsentour nicht absolvieren musste, hat er – als Quereinsteiger –durch seine politiknahen beruflichen Tätigkeiten mit Sicherheit mehrpolitische Kompetenzen einbringen können. Doch der Crash mit dem Koalitionspartner ÖVP, den Kern in seinerFunktion als Bundeskanzler im Gegensatz zum vormaligen Amtsin-haber Werner Faymann herausforderte, hat wohl die Chancen für dieSPÖ auf eine schwarz-rote Koalition auf lange Zeit zertrümmert.Wie alleingelassen Rendi-Wagner in der Parteizentrale agiert, lässtsich daraus ableiten, dass es noch vor ihrem Amtsantritt gleich mitvier Landesorganisationen Unstimmigkeiten gab, die nach außen ge-drungen sind. Und zwar mit den Ländern Wien, Kärnten, dem Bur-genland und Tirol, also auch in drei Ländern, wo die SPÖ aktuellden Landeshauptmann stellt.Rendi-Wagner zur Seite steht der selbstverliebte Bundesgeschäfts-führer der SPÖ, Thomas Drozda, der Polit-Profi, der nicht immermit Fingerspitzengefühl glänzt. Der kulturaffine ehemalige Kanzler-amtsminister, der das politische Handwerk bereits im Kabinett vonBundeskanzler Vranitzky gelernt hat, tut sichtlich zu wenig odernicht das Richtige, um die Ausscherer der Länder zu verhindern. AlsNiederösterreichs Landesparteichef Franz Schnabl bei einer Tagung,die die Marschroute der EU-Wahlen zum Thema gehabt haben soll,nicht erschien, munkelte man sogleich von einem Boykott. WasSchnabl daraufhin jedenfalls dementierte.

Die Länder sind unberechenbarAuch Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer macht mit Sololäufen derPartei-Chefin keine Freude. In knackiger Tiroler Diktion, sich „… dieLandesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen“ zu können, kann ermöglichweise beim Männerstammtisch in seiner HeimatgemeindeMeter machen, nicht aber als Landeschef einer Oppositionspartei.Auch ein Facebook-Posting mit dem ehemaligen Politiker und BU-WOG-Angeklagten Walter Meischberger hinterließ unangenehmeSchlagzeilen. Dass es sich dabei um ein „Stammtisch-Duell“ gehan-delt hat, wie er die Medien wissen ließ, ist für einen Politiker, der in,für und von der Öffentlichkeit lebt, dreist oder naiv. Da wäre noch Hans-Peter Doskozil, der jüngst gekürt Landeshaupt-mann des Burgenlands. Der einstige Landesdirektor der burgenlän-dischen Polizei, der während der Flüchtlingskrise 2015 in seiner Funk-tion medial punkten konnte, hätte wohl das Zeug, den Spagat zwischenSozialdemokratie, öffentlicher Meinung in Sicherheitsfragen sowieder Annäherung an die FPÖ zuwege zu bringen, aber offensichtlichhat dieser kein Interesse, sich im Bundesparteisumpf verheizen zulassen. Lieber trifft er sich auf ein Tête-à-Tête mit dem türkisen Bundeskanz-ler, lässt gemeinsame Fotos machen, die dann via soziale Medienschnell das Licht der Öffentlichkeit fanden. Die Burgenland-Roten,selbst in einer Regierungskoalition mit der FPÖ, hat es wohl weniggestört, die Bundespartei dürfte damit weniger Freude gehabt haben.Die Optik war fatal, zumindest für die Parteichefin, die, um Distanzbemüht, die Asylpolitik der Bundesregierung wenig goutiert. Doch Doskozil hat 2020 eine Landtagswahl zu schlagen, die keines-falls ein Spaziergang wird. Nächstes Jahr werden nämlich die Bur-genländer darüber entscheiden, ob sie die politische Richtung desneuen Landeshauptmanns befürworten sowie die Richtungsentschei-dung seines Vorgängers, gemeinsame Sache mit den Freiheitlichennach der letzten Landtagswahl zu machen, in ihrem Sinn gewesen ist.

Angriffe auf und von der BundesregierungEigene Ideen stehen derzeit nicht auf der Tagesordnung, da werdenlieber in Eigenregie die Regierungsvorhaben torpediert. Bei der Öko-stromnovelle im Bundesrat hat die rote Fraktion dann auch einmalso richtig die Muskeln spielen lassen können. Nachvollziehbar ist,dass die SPÖ der türkisen Umweltministerin Elisabeth Köstingerkeinen Blankoscheck über 140 Millionen Euro ausstellen will. Dochnicht einmal die Tatsache, dass selbst die Vertreter der Grünen füreine Ökostrom-Novelle votiert haben, stimmte die Abgeordneten um.Mit ihrer Sperrminorität von mehr als einem Drittel hat die SPÖ dieSache verhindert. Sich in diesem Fall gegen die Öko-Partei zu stemmen sorgte für Ver-wunderung, die medial auch nicht erklärt werden konnte. Ganz imGegenteil. Es kam ans Licht, dass in der Bundeshauptstadt ein Wald-Biomasse-Kraftwerk in Simmering vor der Schließung steht sowieein zweites in Reuthe im Bregenzerwald gefährdet ist. Da ist die Kürzung der Mindestsicherung schon ein besseres Argu-ment. Das ideologisch belastete Thema ist der tendenziell linksli-beralen Parteiführung naturgemäß ein Dorn im Auge. Die von derBundesregierung umgesetzte Reform der Mindestsicherung, dieKürzungen der Sozialleistungen vor allem für Nicht-Österreicher,die nicht genügend Deutsch sprechen, sowie kinderreiche Familienbetrifft, bedeutet für Rendi-Wagner eine „Rücksichtslosigkeit undsoziale Kälte“. Applaus gibt es dafür bei ihren angestammten Wäh-lern, neue Schichten wird sie damit aber wenige ansprechen, zeigendoch Umfragen, dass die Mehrheit der Österreicher die Kürzungenbegrüßt. zz

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In der bestens besuchten Landtmann Bel-etage in der Wiener City trafen sich jene,für die Wirtschaft und Politik Beruf, Be-

rufung oder von besonderem Interesse sind.Die Bundeshaupt, dieser Tage internationalhochgelobt und von der Finanzwelt beachtet,feiert sich, wenngleich die Zukunftsvisionenin eine digitale Gesellschaft nicht mehr weitvor uns liegen, sondern bereits voll im Gangesind. Um im globalen Wettbewerb internationalerMetropolen mithalten zu können, arbeitenStadt und Wirtschaft miteinander. Die aktu-elle Mercer-Studie hat die österreichischeHauptstadt bereits zum zehnten Mal in Seriezur lebenswertesten Stadt erkoren, was dieHerzen der Wiener naturgemäß höherschla-gen lässt. Damit kann man auch internatio-nale Manager samt Familien nach Wien lo-cken, wird doch die Umfrage von einemweltweit agierenden Unternehmensberatererstellt, dessen Expertise es ist, internatio-nale Konzerne bei der Entsendung von hoch-qualifizierten Mitarbeitern zu unterstützen. „Wir freuen uns natürlich über solche Spit-zenbewertungen und doch gilt es, weiter ander Zukunft Wiens zu arbeiten. So bei derDigitalisierung, in der Infrastruktur oderbeim leistbaren Wohnen, zum Beispiel in derSeestadt Aspern. Ebenso liegt uns die Sicher-

heit unserer Stadt am Herzen, wo wir sehrgenau hinsehen“, meint der Bürgermeister.„Mit der Einführung des ,Wien Bonus‘, ge-ben wir jenen Vorrang, die bereits länger inWien leben, und dies sowohl im sozialenkommunalen Wohnbau wie bei den Arbeits-plätzen in der Stadt Wien sowie deren stadt-nahen Unternehmen.“Wien als künftiger EU-Standort von Welt-bank und IWF ist eine reale Chance für Stadtund Wirtschaft, sich zu profilieren, wenn-gleich auf die autochthone Bevölkerungnicht vergessen werden darf, waren sich diebeiden Diskutanten einig. Die Handwerks-betriebe, die kleinen Läden und die vielenMenschen, die das Getriebe am Laufen hal-ten, sind schließlich Wähler und Konsumen-ten. Die Forderung nach einem innovativen Wirt-schaftsstandort bekräftigte Ruck einmalmehr und wies auf den Digitalisierungspakthin, der mit den Sozialpartnern vereinbartwurde. „Es macht Sinn, lieber ein bisschenlänger über eine Umsetzung zu diskutierenals im Nachhinein bei vielen Menschen Är-gernisse hervorzurufen,“ gibt sich Ruck zu-versichtlich. Ein besonderes Augenmerk wollen Ludwigwie Ruck auf die Folgen der wachsendenStadt legen. Als Antworten darauf sehen sie

vordringlich eine effiziente Verkehrsinfra-struktur, wie beispielsweise die dritte Pistefür den Flughafen Wien, die inzwischen be-schlossene Sache ist, oder die Schaffung derOstumfahrung und den Bau des Lobautun-nels. Darüber hinaus ist für beide der Ausbaudes öffentlichen Verkehrs von großer Bedeu-tung, wie z.B. eine neue U5-Linie. Der elek-trische Individualverkehr mit neuen E-Lade-stationen darf allerdings ebenfalls nicht ver-gessen werden. In Planung ist auch der Baueiner Multifunktionshalle für 20.000 Besu-cherinnen und Besucher, was Sport- undKulturgroßveranstaltungen ermöglicht. Wien ist heute schon als Kongressstadt etab-liert, und die laufenden Zuwächse an dies-bezüglichen Veranstaltungen zeigen, dass einAusbau von wirtschaftlicher Effizienz wäre.„Auch der Tourismus boomt ohne absehba-res Ende, was Investitionen in eine weitrei-chende Infrastruktur als richtigen Schritt indie Zukunft bestätigen“, meinten die Herrenunisono auf die Frage des Moderators RalphVallon zu den wesentlichen Vorhaben. Der gesellschaftliche Teil des Abends wurdemit Burschik’s Wiener Sprizz und der Erst-präsentation des beschallten Cobenzl Weins,Grüner Veltliner – Grinzing „Alles Walzer“,abgerundet. zz

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Stadtpartner-Gipfel mit WeinbegleitungZum Thema „Missionen und Visionen für ein lebenswertes Wien 2025“ standen die beiden Stadt-Granden, Bürgermeister Michael Ludwig und Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Walter Ruck, ineiner Club-Cuvée-Diskussion Rede und Antwort.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Thomas Podsednik, Betriebsleiter Weingut Cobenzl, Bürgermeister Michael Ludwig, Club-Cuvée-Gründer Ralph Vallon, WKW-Präsident Walter Ruck und Bur-schik Vermouth-Chef Leonhard Specht Foto: Katharina Schiffl

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Im Juni 2016 stimmte die Bevölkerungvon Großbritannien und Nordirland (Uni-ted Kingdom – UK) mit einer knappen

Mehrheit für einen Austritt aus der Europäi-schen Union, den sogenannten Brexit (Bri-tish Exit). Das in der Folge zwischen der EUund UK entwickelte „Austrittsabkommen“wurde am 15. Jänner 2019 vom britischenParlament abgelehnt. Dennoch hat sich das

Parlament in den vergangenen Wochen aufkeine anderen Austritts-Szenarien einigenkönnen. Der Schaden für alle ist bereits eingetreten,ist auch Alexander Eberan, Vorstand desBankhauses Krentschker, überzeugt. Unab-hängig davon, ob es einen „Hard Brexit“, ei-nen „Brexit“ oder „No Brexit“ und eine Teil-nahme an der EU-Wahl geben wird, hat die

Vorgangsweise der Verhandler auf beidenSeiten die zukünftige Zusammenarbeit zwi-schen der EU und Großbritannien schwer be-lastet. „Der Schaden ist bereits jetzt groß.Großbritannien bekommt die wirtschaftli-chen Folgen, etwa die Abwanderung von Ar-beitsplätzen, bereits zu spüren. Währenddes-sen hat die EU offenbar nicht verstanden,dass sich der Integrationsprozess in einer

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Brexit – und was jetzt?Der Kampf um das große Friedensprojekt und den gemeinsamen Markt „Europäische Union“, wirdGesellschaft wie Wirtschaft noch länger in Atem halten. Für die österreichischen Betriebe ist es je-doch hoch an der Zeit, für jedes Szenario rund um den Brexit gewappnet zu sein.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 21

Krise befindet, auch wenn nach außen hinEinigkeit demonstriert wurde. Im Zuge desBrexits wurde aus Furcht vor einer Gefähr-dung der Institution EU auch kaum überwirtschaftliche oder demokratische Verlusteinnerhalb der EU diskutiert.“Das Hinausschieben der schwerwiegendenFolgen des Austritts ist keine Lösung undEberan mahnt zum Handeln. „Mit dem Aus-scheiden Großbritanniens, der zweitgrößtenVolkswirtschaft der EU, reduziert sich dasEU-BIP um beachtliche 17,3 Prozent, wasdie Machtverhältnisse im Rat der Europäi-schen Union zugunsten der südlichen Län-der, deren Haushaltsdisziplin zu wünschenübrig lässt, verschieben wird. Auch im EU-Parlament werden finanzschwache Staatenan Einfluss gewinnen und die EU wird sichrascher in Richtung Schuldenunion ent -wickeln.“

Niedrige ZinsenEine der augenfälligsten Auswirkungen be-schreibt Eberan folgendermaßen: „Bei denkurzfristigen Zinsen sei für einen längerenZeitraum – zum Leidwesen vieler Sparer –keine Erhöhung zu erwarten. An den mage-ren Renditen sicherer Staatsanleihen – z.B.aktuell für zehnjährige deutsche Staatsanlei-hen rund null Prozent oder für zehnjährige

österreichische Bundesanleihen rund 0,3Prozent – werde sich in absehbarer Zeit we-nig ändern. Gleichzeitig wird das Risikohoch verschuldeter Staaten wie Italien – dieRendite zehnjähriger Staatspapiere beträgtaktuell rund 2,55 Prozent – nur mehr teil-weise durch einen Aufschlag zu sicheren An-leihen abgegolten, weil viele große AnlegerRenditen suchen.Die Inhomogenität der EU zeigt sich auchan den unterschiedlichen Problemen der ein-zelnen Staaten: In Deutschland sind die Ar-beitskosten stark gestiegen. Frankreich hatzunehmend politische Spannungen zu be-wältigen bzw. ein Haushaltsproblem. In denNiederlanden steigt die private Verschul-dung, während die Politik in Belgien von derdemografischen Entwicklung beeinflusstwird. Irlands Wirtschaft leidet unter demBrexit und Spanien weist eine hohe Arbeits-losenquote auf. Am ungünstigsten ist die Si-tuation in Italien, wo gleich mehrere Fakto-ren belasten: hohe Gesamt- und Neuver-schuldung, hohe uneinbringliche Kreditfor-derungen sowie eine geringe Produktivität.Berücksichtigt man auch noch die Rahmen-bedingungen außerhalb der EU – etwa dasHegemoniestreben Chinas, die Handelspo-litik der USA oder die abgeschwächten glo-balen Wachstumsaussichten –, kann man nurhoffen, dass die künftigen politischen Frak-tionen nach den Wahlen zum EU-Parlamentim Sinne Europas Kompromisse finden wer-den.“

Austritt und die steuerlichen FolgenEin ungeregelter Brexit („No-deal-Brexit“)kann angesichts der aktuellen Entwicklun-gen der letzten Wochen weiterhin nicht aus-geschlossen werden – und er hätte auch steu-erlich diverse Auswirkungen auf Unterneh-men, die in oder mit Großbritannien ge-schäftlich aktiv sind. Vor allem in den Berei-chen Ertrag- und Umsatzsteuer sind Nach-teile zu erwarten. So wären etwa die EU-Vor-schriften zu steuerfreien innergemeinschaft-lichen Lieferungen und Erwerben dann nichtmehr anwendbar. Die Partner eines der füh-renden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprü-

fungsunternehmen in Österreich, der TPA,Yasmin Wagner und Christian Oberkleiner,haben mögliche Folgen für heimische Un-ternehmen genauer analysiert.

„No deal“ – was passiert im Fall eines ungeregelten Brexits? In diesem Fall werden Großbritannien undNordirland vom EU-Mitgliedsstaat zumDrittstaat. Das hätte zahlreiche ertragsteuer-

Wohin die Reise des Vereinigten Königreichs geht, wissen wir nicht – für die österreichischen Unternehmenwird sie in jedem Fall eine Umstellung bringen.Foto: APA/dpa/ Andreas Gebert

Vereinigtes Königreich (UK) Facts & Figuresn Zweitgrößte Volkswirtschaft der EU mit

rund 15 Prozent des EU Bruttoinlandspro-dukts (BIP)

n fünftgrößte Volkswirtschaft weltweit n fast 80 Prozent der Wertschöpfung durch

Dienstleistungenn wichtigste Handelspartner: USA, Deutsch-

land, Frankreich, Niederlande, Irland,China

n Leistungsbilanzdefizit von derzeit minusvier Prozent, davor war die Lücke mitknapp minus sechs Prozent höher

n 66 Millionen Briten machen 13 Prozentder EU-Bevölkerung aus

n 1,2 Millionen Briten leben in EU27-Mit-gliedstaaten – 11.000 davon in Österreich

n 3,2 Millionen EU-Bürger leben im Verei-nigten Königreich, 25.000 davon mitösterreichischer Staatsbürgerschaft

n Das Vereinigte Königreich befindet sichunter den Top-3-Nettozahlern ins EU-Bud-get. Mit Austritt werden ab 2021 daherzwölf bis 14 Milliarden Euro jährlich im EUTopf fehlen

n Das Pfund verlor seit 2016 16 Prozent sei-nes Wertes gegenüber dem Euro

n Das BIP-Wachstum 2018 ist mit 1,3 Pro-zent deutlich gebremst, im letzten Quartal2018 sogar nur 0,2 Prozent

n Britische Inflationsrate liegt 2018 mit 2,7Prozent deutlich über EU Inflationsrate

n Handelsvolumen beträgt über zehn Milli-arden Euro

n Österreichische Unternehmen exportierenWaren und Dienstleistungen im Wert vonüber sechs Milliarden Euro ins VereinigteKönigreich

n Britischer Anteil der Gesamtimporte nachÖsterreich beträgt 1,7 Prozent

n 2017 waren die österreichischen Waren-exporte erstmals rückläufig, 2018 ver-zeichneten die Warenexporte wieder einPlus von 7,2 Prozent

n Österreichs Außenhandel 2018 mit demVereinigten Königreich: Warenexporte 4,2Milliarden Euro, Warenimporte 2,86 Milli-arden Euro, das ist ein Plus von 16 Prozent

n Österreichische Direktinvestitionen imVereinigten Königreich haben sich in derletzten Dekade verdoppelt und liegen2017 bei knapp sieben Milliarden Euro

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liche Änderungen zur Folge: Denn im öster-reichischen Ertragsteuerrecht finden sicheine Reihe von Begünstigungen, die im Ver-hältnis zu EU-/EWR-Staaten anzuwendensind. Diese Bestimmungen würden bei ei-nem „No deal“-Szenario auf Großbritanniennicht mehr anwendbar sein. Stattdessenwürde es zu deutlichen ertragsteuerlichenNachteilen im Bereich der Wegzugsbesteue-rung und der Umgründungen sowie von Zah-lungen wie Dividenden, Zinsen oder Lizen-zen an UK-Unternehmen kommen. Insbesondere folgende Begünstigungen sindbetroffen:

WegzugsbesteuerungDerzeit gilt: Im Bereich des Einkommen-steuergesetzes (EStG) und des Umgrün-dungssteuergesetzes (UmgrStG) kann imFalle des „Wegzuges“ von Betrieben oderVermögensgegenständen aus Österreich ineinen anderen EU-Staat eine sofortige Be-steuerung der stillen Reserven der „wegzie-henden“ Vermögensgegenstände vermiedenwerden. Stattdessen kann die Steuerlast inRaten bezahlt werden.Für bis zum Abgabenänderungsgesetz 2015in einen anderen EU/EWR-Staat weggezo-gene Betriebe und Vermögensgegenständekam das „Nichtfestsetzungskonzept“ zur An-wendung: Das bedeutet, dass die stillen Re-serven in der Regel erst besteuert werden,wenn es zur Veräußerung oder Verlagerungdes Wirtschaftsgutes in einen Drittstaatkommt. Das Nichtfestsetzungskonzeptkommt im Bereich der Kapitaleinkünfte na-türlicher Personen auch aktuell noch zur An-wendung.

Nach dem BrexitWird UK zum Drittstaat, dann ist für Weg-zugsfälle das Ratenzahlungskonzept – bzw.für bestimmte Kapitalvermögen das Nicht-festsetzungskonzept – nicht mehr anwend-bar. Bei einem Wegzug nach UK käme esdann zu einer sofortigen Besteuerung derstillen Reserven einschließlich eines Firmen-

wertes. Für Umgründungen, die zu einem Verlustdes Besteuerungsrechts Österreichs im Ver-hältnis zu Großbritannien und Nordirlandführen, gilt dies analog, wenn sie nach demBrexit beschlossen werden.

Umsatzsteuer: Änderungen bei grenzüberschreiten-den LeistungsbeziehungenWas die Umsatzsteuer betrifft, so sind imFalle des „No-deal-Brexit“ insbesonders beigrenzüberschreitenden Leistungsbeziehun-gen Änderungen zu erwarten:

Innergemeinschaftliche Lieferung –AusfuhrlieferungWarenlieferungen zwischen Unternehmerninnerhalb der EU sind grundsätzlich als in-nergemeinschaftliche (ig) Lieferungen vonder Umsatzsteuer befreit. Nach dem Brexittreten bei Lieferungen in das Vereinigte Kö-nigreich (echt steuerfreie) Ausfuhrlieferun-gen an die Stelle von (echt steuerfreien) in-nergemeinschaftlichen Lieferungen. Dannwären für die Steuerfreiheit insbesondere dieAusfuhrformalitäten zu beachten.

Innergemeinschaftlicher Erwerb – EinfuhrDer Wareneinkauf zwischen Unternehmerninnerhalb der EU erfolgt ohne Grenzforma-litäten und unterliegt der Umsatzbesteuerungals innergemeinschaftlicher Erwerb. DieseUmsatzsteuer auf den Erwerb (kurz Erwerb-steuer) ist im Unternehmen zu berechnenund kann als Vorsteuer abgezogen werden.Steuerschuldner ist der Erwerber, als Steu-ersätze kommen bei einem ig Erwerb inÖsterreich dieselben Prozentsätze zur An-wendung wie bei der Umsatzsteuer im In-land, nämlich 20 Prozent, 13 Prozent oderzehn Prozent.Lieferungen aus Staaten außerhalb der EU(Drittstaaten) unterliegen der Einfuhrum-

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Weitere umsatzsteuerliche Änderungen nach dem Brexit:

n Bei grenzüberschreitenden Leistungsbe-ziehungen mit UK ist die Abgabe von Zu-sammenfassenden Meldungen (ZM) nichtmehr erforderlich. Die Vereinfachungsre-gelung des Dreiecksgeschäftes ist nachdem Brexit nur noch eingeschränkt mög-lich.

n Die Rechnungslegung im Falle von imVereinigten Königreich steuerbaren B2B-Dienstleistungen richtet sich nicht mehrnur nach dem österreichischen Umsatz-steuergesetz, sondern auch nach den briti-schen Vorschriften.  

n Innergemeinschaftliche Güterbeförde-rungsleistungen an Nichtunternehmersind nicht mehr am Abgangsort, sondernentsprechend der Beförderungsstreckesteuerbar.

n Bei sonstigen Leistungen („Katalogleistun-gen“) kann es zu Verlagerungen des Leis-tungsortes (vom Drittlandsgebiet ins In-land und umgekehrt) kommen.

Detailierte Infos dazu: www.tpa-group.at

Yasmin Wagner, Partnerin bei TPA, ist Expertin iminternationalen Steuerrecht. Weiters hat sie sichauf die Strukturierung von nationalen und inter-nationalen Unternehmen, Umgründungen undVerrechnungspreise spezialisiert.Foto: Christoph Meissner

Christian Oberkleiner, Partner bei TPA, ist Expertefür Rechtsformgestaltung und Umgründungenvon Unternehmen. Zudem verfügt der Steuerbe-rater über langjährige Erfahrung im Bereich Kon-zernsteuerrecht, M&A und Due Diligence.Foto: Christoph Meissner

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satzsteuer. Nach dem „No-deal-Brexit würdedas Vereinigte Königreich als Drittstaat zäh-len. Somit sind Lieferungen – dies betrifftauch sinngemäß den Versandhandel – ausdem Vereinigten Königreich nach Österreichgrundsätzlich als Einfuhr zu bewerten. Im-porte aus dem Vereinigten Königreich fallendann unter das Zollregime und es fällt grund-sätzlich Einfuhrumsatzsteuer an. Der Vor-steuerabzug ist unter den allgemeinenGrundsätzen möglich. Als Einfuhr gilt auchdie Verlagerung des Lieferortes bzw. für dieAbfuhrverpflichtung, die für die Haftung derUmsatzsteuer maßgeblich ist. zz

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EIN SOLIDER AUSBLICK?

Gastkommentar WKO-Generalsekretär-Stv. Mariana Kühnel

BREXIT und die Folgen Österreichs Wirtschaft wird „Blechschaden“ bewältigen können

Deal, No-Deal, ein weiteres Referen-dum, eine weitere Verschiebung –der Brexit, also der Ausstieg Groß-

britanniens aus der EU, dominiert dieSchlagzeilen. Aus politischer Sicht ist esschwierig, eine Aussage zu den wahrschein-lichen Auswirkungen zu treffen, da es täglichneue Informationen gibt. In den Medien wirdbereits von einem „BREXITON“ gespro-chen, also einem Lexikon zu den sich nahezutäglich ändernden Inhalten rund um den Aus-stieg der Briten aus der EU. Österreichs Wirtschaft hat sich bereits sehrfrüh auf mögliche Konsequenzen eines Bre-xit vorbereitet. Die zu erwartenden negativenAuswirkungen, die ein Austritt der Briten füruns haben wird, werden wir mit einer Reihevon Service- und Informationsangeboten be-werkstelligen können. Anlaufstelle hierzu istder Brexit -Infopoint in der WKÖ unterwko.at/brexit. Jedenfalls wird der zu erwar-tende „Blechschaden“ unangenehm für un-sere Wirtschaftsbeziehungen sein. Deshalbist es umso wichtiger, rasch Klarheit überden künftigen Beziehungsstatus zu erhalten. Unsicherheiten bei den Unternehmen, ins-besondere der kleinen und mittleren Export-unternehmen betreffen vor allem Fragen zurZollabwicklung beim Export/Import, die Be-schäftigung von Mitarbeitern vor Ort, Visafür Geschäftsreisen oder die Anerkennungder CE Kennzeichnung. Neben jenen KMU,die nur sporadisch und im kleinen Umfangliefern, wäre auch der Fremdenverkehr als

gesamte Bran-che im Fokus:Denn britischeTouristen ge-ben pro Jahrrund 700 Mil-lionen Euro inÖsterreich aus. Am Beispieleines Tischler-betriebs, derArbeiten übereinen mögli-chen Austritts-termin ausführen will, wird die schwierigeSituation deutlich: Denn nach dem Brexit istes völlig unklar, unter welchen Vorausset-zung der Tischler und sein Team weiterar-beiten können und wie und ob Geräte zollfreiwieder nach Österreich zurückkommen kön-nen. Ungeklärt sind damit Fragen zu Entsen-dungen, Visum, Sozialversicherung, e-cardund die Rückführung von Maschinen/Mate-rial. Der 12.4. ist also jene Frist, um einen AustrittGroßbritanniens am 22. Mai gewährleistenzu können oder einen Hard-Brexit zu finali-sieren. Die Wirtschaft hat immer ihr Inte-resse an einem gemeinsamen Weg unterstri-chen. Auch in Zukunft soll Großbritannienein starker Partner für Österreich sein. Denentscheidenden Schritt hierzu müssen nunaber die Briten setzen. zz

Foto: Marek Knopp

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Die Protektion der eigenen nationalenWirtschaft gilt seit den 1930er-Jah-ren als Ursache für Wirtschaftskri-

sen. Damals wurden der Börsencrash von1929 und die anschließende weltweite Kriseauf wirtschaftliche Hemmnisse infolge einerzu protektionistischen Handelspolitik vielerStaaten zurückgeführt.Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs wurdeder Weg für den weltweiten Freihandel ge-ebnet und seither wird jeglicher Protektio-nismus immer auf das Übelste verteufelt.Freihandel ist die Doktrin, der alle Staatenfolgen sollen. Kommt dann plötzlich ein US-Präsident wie Donald Trump auf die Idee,wieder Zölle und Handelsbeschränkungen

hochzufahren, dann reagiert die Welt empört.Doch man sollte die Kirche etwas im Dorflassen. Protektionismus ist nicht gleich Pro-tektionismus und Freihandel ist nicht gleichFreihandel.

Der „gute“ ProtektionismusGegen die allgemeine Vorstellung ist dieWeltwirtschaft nach wie vor sehr protektio-nistisch organisiert. Freihandel existiert kei-neswegs überall. Unter anderem sind geradeextrem exportorientierte Volkswirtschaftenwie Südkorea oder Japan nach innen sehrprotektionistisch. Auch die EuropäischeUnion schottete in gewissen Branchen stetsdie heimischen Märkte vor der ausländi-

schen Konkurrenz ab. Beispielsweise wurdedie europäische Stahlindustrie vor billigenImporten aus China geschützt, indem mandiese Importe mit Zöllen versehen hatte. Als2002 der damalige US-Präsident George W.Bush zum Schutz der US-amerikanischenStahlindustrie auf europäische Importe Zöllein der Höhe von 30 Prozent erhob, war derAufschrei in Europa groß, aber leider auchetwas scheinheilig. Die eigenen Märkte vorbilligen Importen aus China schützen warokay, aber selbst mit Zöllen belegt zu werdenist dann plötzlich nicht fair. Tatsache ist, die EU war und ist immer rela-tiv protektionistisch gewesen, und das istauch nicht per se schlecht. Es gibt Bereiche

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„Böser“ Protektionismus und „guter“ Freihandel?

Der weltweite Freihandel ist in Gefahr! Nationalisten und Populisten wollen die Globalisierung zu-rückdrehen. Handelszölle und Protektionismus werden wieder hochgefahren und von den Befür-wortern des Freihandels massiv kritisiert. Zölle sind verpönt, doch gibt es abseits jeglichen Natio-nalismus und Populismus einen legitimen Zweck, wo sie zum Schutz einer Volkswirtschaft beitra-gen? Und wie sinnvoll sind eigentlich private Schiedsgerichte?

Von Stefan Rothbart

Der Welthandel ist ebenso vom Protektionismus dominiert wie vom Freihandel. Foto: Canva

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einer Volkswirtschaft, wo es nur legitim undsinnvoll ist, diese durch Zölle zu schützen.Das gilt vor allem, wenn es sich um Schlüs-selindustrien handelt oder wenn Branchen zuschwach und gegenüber den weltweiten Mit-bewerbern nicht konkurrenzfähig wären. Inder Landwirtschaft gibt es beispielsweise invielen Ländern Protektionsmaßnahmen.Schutz der heimischen Wirtschaft ist auch le-gitim, wenn ungleiche Produktionsbedingun-gen zwischen zwei Ländern herrschen, bei-spielsweise wenn sich ein Land an hohe Um-welt- und Arbeitsstandards hält und das an-dere nicht. In so einem Fall gelten Schutz-zölle als Ausgleich für nicht ermittelte Kos-tenvorteile.

Destruktiver FreihandelProtektionismus ist in einem weltweiten Sys-tem ungleicher Marktteilnehmer sogar not-wendig, wenn man verhindern will, dass Frei-handel destruktiv wirkt. Es gibt ein legitimesInteresse jedes Staates, schwache Marktteil-nehmer vor starker Konkurrenz zu schützen.In der neuen politischen Ökonomie lässt sich

sogar anhand der Spieltheoriebegründen, warum mancheStaaten zum Protektionismusneigen. Nach der Theorie führtein Übergang zum Freihandelgesamtwirtschaftlich zum so-genannten Pareto-Optimum.Doch diese Annahme gilt nichtfür einzelne Unternehmen. Da-her besteht für einzelne Wirt-schaftsbranchen und Konzerneder starke Anreiz, sich zu orga-nisieren und eine protektionis-tische Handelspolitik zu for-dern. In der ökonomischenTheorie heißt es auch, dassFreihandel zwischen zweiStaaten für beide Vorteilebringt, während beidseitigerProtektionismus für alle Nach-teile erzeugt. Den größten Vor-teil hat ein Land, wenn esselbst seine Wirtschaft schützt,aber ungehindert exportierenkann. Daher hat jedes Landgrundsätzlich den Anreiz, Pro-tektionismus zu betreiben, aber

Freihandel zu fordern.

Private Schiedsgerichte – versteckterKonzern-Protektionismus?Damit sich Konzerne vor den politischen„Launen“ nationaler Regierungen schützenkönnen, wird immer wieder die Einführungprivater Schiedsgerichte, sogenannter ISDS(Investor-Staats-Schiedssysteme) gefordert.Bei den Verhandlungen zum umstrittenenFreihandelsabkommen TTIP zwischen denUSA und der EU waren diese Kern des An-stoßes für Kritiker. Diese Schiedsgerichte haben im Grunde dieFunktion, private Konzerninteressen zuschützen und sind inzwischen absolut üblichbei Handelsverträgen. Manche Experten se-hen darin auch eine Form des Protektionis-mus, der aber nicht unbedingt schlecht seinmuss. Über 942 bekannte Rechtsfälle werdenderzeit von den Vereinten Nationen aufgelis-tet, in denen Konzerne weltweit Staaten ver-klagt haben. 35,7 Prozent der Fälle werdendabei zugunsten des Staates entschieden, in28,7 Prozent direkt für den Konzern und in

22,8 Prozent gibt es eine einvernehmliche Ei-nigung. Die meisten Rechtsfälle sind berech-tigt und keineswegs gewinnt immer der Kon-zern. Dennoch nehmen solche privatenSchiedsgerichte durchaus auch immer wiederpräventiven Einfluss auf nationale Gesetzge-bung. Oft will sich ein Konzern oder Investoreinfach nur schadlos halten. So wurde auchÖsterreich 2015 von einer Investorengruppeverklagt, weil die damaligen Ermittlungender Justiz gegen die Meinl Bank negativeAuswirkungen auf den Wert ihrer Investitio-nen hatten. Dieser Fall wurde zu gunsten derRepublik Österreich entschieden. Umgekehrthaben österreichische Unternehmen in 22Fällen Klagen gegen Staaten geführt, bishernur in drei Fällen mit Erfolg. In Europa wer-den am häufigsten Spanien, Tschechien undPolen verklagt. Besonders häufig trifft esauch rohstoffreiche Länder wie Kanada oderRussland. Ob solche Schiedsgerichte für ei-nen Staat problematisch werden können odernicht, hängt sehr davon ab, welche Wirt-schaftszweige betroffen sind. Kritisch sollteman durchaus sein.

Freihandel und Protektionismus sind alte FreundeLaut einer Studie des französischen Kredit-versicherungsinstituts Euler Hermes sind ge-rade jene Länder, denen man eigentlich eherein Image des Freihandels nachsagt, ebenauch besonders auf den Schutz ihrer nationa-len Wirtschaft bedacht. Man könnte sagen,Freihandel und Protektionismus gibt es im-mer im Doppelpack. Oft braucht es Schutz-maßnahmen, damit aus Freihandel auch „fai-rer Handel“ wird. Euler Hermes listet die Top-10-Länder auf,die zwischen 2014 und 2017 die meistenSchutzmaßnahmen für die nationale Wirt-schaft eingeführt hatten. zz

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 25

Liste der Länder mit den meisten Protektionsmaßnahmen:

USA Metallindustrie und LandwirtschaftIndien Landwirtschaft und LebensmittelindustrieRussland Landwirtschaft und LebensmittelindustrieDeutschland Luftfahrt sowie Maschinen- und AnlagenbauArgentinien Landwirtschaft und LebensmittelindustrieSchweiz Exportindustrie und BankensektorBrasilienRohstoffindustrie und LandwirtschaftIndonesien Landwirtschaft, Fischerei, SchifffahrtJapan Finanzindustrie, Auto- und ElektronikindustrieGroßbritannien Finanzindustrie, Landwirtschaft

Auch zwischen der EU und den USA gibt es nicht nur Freihandel! Foto: DW, Quelle IFO Institut

Foto: @

Canva

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Beton ist ein hervorragender Wärmespeicher und ein sehr guter Wärmeleiter. Eine thermisch aktivierte Geschoßdecke aus Beton sorgt für wohlige Wärme im Winter und angenehme Frische im Sommer.

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Die DenizBank AG blickt auf ein er-folgreiches Geschäftsjahr 2018 zu-rück und bestätigt die starke Ent-

wicklung der letzten Jahre. Gemäß den ge-prüften Ergebnissen auf konsolidierter Basisstieg die Bilanzsumme um rund 300 Millio-nen Euro auf 11,54 Milliarden Euro. Der Ge-winn nach Steuern lag bei 171 MillionenEuro. Den überzeugenden Ergebnissen ent-sprechend stärkte die Bank ihre finanzielleBasis weiter. Das Gesamtkapital wurdedurch eine Kapitalerhöhung und die Zufüh-rung des Vorjahresgewinns um 177 Millio-nen Euro auf 1,67 Milliarden Euro erhöht.Demgemäß stieg die Gesamtkapitalquotevon 16,92 Prozent auf 18,74 Prozent.

Erfolg durch InnovationDer Schlüssel zum kontinuierlichen Erfolgder DenizBank AG liegt im Streben nachfortlaufender Entwicklung von wegweisen-den und serviceorientierten Produkten. „Ba-sierend auf der weltweiten Führungsrolle un-serer Muttergesellschaft DenizBank AS inInnovation ist es uns möglich, unsere Ser-vices stets neu zu definieren, um den Bedürf-nissen und Erwartungen unserer Kunden ge-recht zu werden und durch unseren lösungs-und technologiebasierten Ansatz Mehrwert

für unsere Kunden zu schaffen“, erklärt Ahmet Mesut Ersoy, CEO der DenizBankAG. Neben den maßgeschneiderten Produk-ten im Privat- und Firmenkundenbereich undden attraktiven Angeboten durch Koopera-tionen mit Allianz Österreich, der SantanderConsumer Bank und Wüstenrot werden be-sonders die digitalen Services der Deniz-Bank AG – wie etwa die hochmoderne und

leistungsstarke Internetbanking-Plattform –von den Kunden stark nachgefragt. Ersoy:„Wir heben Digital Banking kontinuierlichauf ein neues Level, um schnellen sowie qua-litativ hochwertigen Service zu bieten undunsere Kunden unabhängig von Ort und Zeitzu begleiten. Dieser Fokus auf absolute Kun-denzufriedenheit bleibt auch 2019 unserHauptziel.“ zz

DenizBank AG bestätigt hervorragende Entwicklung

Ahmet Mesut Ersoy, CEO der DenizBank AG:„Durch unseren lösungs- und technologieba-sierten Ansatz schaffen wir Mehrwert für un-sere Kunden.“Foto: DenizBank AG

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Energieeffizienz und die Reduktion derTreibhausgasemissionen sind auch fürÖsterreichs Städte nicht zu vernach-

lässigende Determinanten. Eine Schraube,an der dabei gedreht werden kann, ist die öf-fentliche Beleuchtung. Denn diese ist einerder Haupt-Stromfresser in den Kommunen.„Zwischen 30 und 50 Prozent des kommu-nalen Stromverbrauchs können darauf ent-fallen“, weiß Thomas Bogner, Senior ExpertEnd-user-Technologies in der Österrei-chischen Energieagentur. Denn vielfach sinddie in Betrieb befindlichen Lichtsystemenicht mehr die Jüngsten, genaue Zahlen dazugibt es nicht. „In Deutschland sind etwa 30Prozent der Systeme älter als 30 Jahre“, sagtBogner. Würde man diese Straßenbeleuch-tung auf energieeffiziente LEDs umstellen,könnte in Deutschland jährlich 1,6 MillionenTonnen CO2 vermieden werden.

Ökodesign-Richtlinie als TreiberMittlerweile stellen jedoch immer mehr Ge-meinden auf energieeffiziente Beleuchtungum. In der Wien beispielsweise werden seit2017 alle alten Seilhängeleuchten gegen ef-fiziente LED-Leuchten getauscht. Auch,weil als Folge der EU-Ökodesign-Richtlinie,die 2009 in Kraft getreten ist, sowie daraufbasierender Verordnungen besonders ineffi-ziente Geräte schrittweise vom EU-Binnen-markt ausgeschlossen werden. „Das heißt,seit 2015 werden die bisher weit verbreitetenQuecksilberdampf-Hochdrucklampen nicht

mehr auf den Markt gebracht“, erklärt Bog-ner. Mittelfristig werde dadurch auch dieVerfügbarkeit von Ersatzteilen beeinträch-tigt. Ebenfalls im Auslaufen („Phase-out“) sinddie Natriumdampf-Hochdruck-Plug-in-Lampen als Ersatz für Quecksilberdampf-Hochdrucklampen. Plug-in bedeutet dabei,dass die Natriumdampf-Hochdruck-Lampeneinfach bei der bestehenden Infrastruktureingebaut werden konnten und die Queck-silberdampf-Hochdrucklampen ersetzten.Grundsätzlich sind aber Natriumdampf-Hochdruck-Lampen nach wie vor erlaubtund kommen beispielsweise bei Autobahnenzum Einsatz.Die einzig sinnvolle Alternative seien fürihn dennoch LED-Lampen, so der Ener-gie-Experte. Ihr Einsatz kann den Strom-bedarf der Gemeinden nämlich deutlichsenken. „Helle Not“, eine Initiative derTiroler Umweltanwaltschaft, gehtdavon aus, dass durch die Um-rüstung von alten Beleuchtungs-einrichtungen auf neue Techno-logien wie jene der LED-Be-leuchtung bis zu zwei Drittel desStrombedarfs eingespart werdenkönnen. Bogner sieht das Ende derFahnenstange dabei jedoch nochnicht erreicht: „Die Technologie ent-wickelt sich laufend weiter.“ Weite-res Einsparpotenzial sieht er in derKoppelung der LED-Technologie

mit intelligenten Steuerungssystemen. „Indiesem Fall steigt das Einsparpotenzial aufbis zu 70 oder 80 Prozent“, rechnet Bognervor. Integrierte Bewegungssensoren sorgendann dafür, dass das Licht der Lampen stär-ker wird, sobald sich Fußgänger, Radfahrerund Autos nähern, und gedimmt wird, sobaldsich diese entfernt haben. Bisher wurde dieöffentliche Beleuchtung in den meisten Ge-meinden mit einem Dämmerungsschalterein- und ausgeschaltet, in manchen wird siebereits jetzt zu einem bestimmten Zeitpunktgedimmt. Aber eben auf eine gleich blei-bende Intensität.

Keine LichtverschmutzungUnd noch ein Faktor steigert die Energie-effizienz: „Mit LED kann das Licht bes-ser gelenkt werden“, weiß AlfredSchuch, ebenfalls Senior Expert bei derÖsterreichischen Energieagentur. Das

heißt, nicht mehr der Nachthimmelwird beleuchtet, sondern das Licht

fällt genau dorthin, wo es be-leuchtet wird. Ein Effekt, der

28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Smart Light für smarte GemeindenBis zu 50 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs entfallen auf die öffentliche Beleuchtung. Der Umstiegauf energieeffiziente LEDs erfreut Gemeindebudgets und Umwelt. Vor allem dann, wenn er mit intelligentemLichtmanagement kombiniert wird.

Von Ursula Rischanek

Bis zu 50 Prozent des kommu-nalen Strombedarfs können durchLEDs eingespart werden, sagt ThomasBogner von der ÖsterreichischenEnergieagentur.Foto: AEA

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nicht unterschätzt werden darf: Durchschlechte Beleuchtung wird dabei in etwaein Drittel der Energie verschwendet, weilein Anteil des Lichts nicht dort ankommt, woer gebraucht wird, so die Initiative „HelleNot“. Schätzungen zufolge werden durch dieBeleuchtung von Straßen auf diese WeiseEU-weit rund fünf Milliarden kWh pro Jahrverschwendet. In Österreich sind es ungefähr100 Millionen kWh pro Jahr, die durch ge-zielte Beleuchtung eingespart werden könn-ten und damit auch 15 Millionen Euro (beiangenommenen 0,15 Euro pro kWh) oder6.100 Tonnen CO2 (bei angenommenen 61Gramm pro kWh CO2 Emission).Eine Gemeinde, die, so Bogner, die Vorteilevon LED sowie das Steuerungspotenzial vollausnützt, ist seit Kurzem Wiener Neudorf.Während andere Gemeinden nämlich nur dieBeleuchtung in manchen Straßenzügen di-gital steuern, ist das in Wiener Neudorf künf-tig flächendeckend der Fall. Das Beleuch-tungssystem, das in die Landschaftsplanungeinbezogen wurde, sorge in Summe für mehrVerkehrssicherheit, geringere Lichtver-schmutzung und berücksichtige den Insek-tenschutz. „Das neue Lichtsystem wird sehreffizient und adaptiv sein“, sagt Bogner. DieGemeinde hat bei der Umsetzung des Pro-jekts auf die im EU-Projekt „Premium LightPro“ dargestellten Kriterien gesetzt. Die2016 gestartete Kampagne wird in Öster-reich von der Österreichischen Energieagen-tur umgesetzt und von der EU im Rahmendes Programms Horizon 2020 gefördert.

Beratung ist gefragt„Es gibt am Markt zahlreiche Anbieter, diesich in der Qualität unterscheiden. In vielenGemeinden ist das entsprechende Know-hownicht vorhanden, um die optimale Lösung he-rauszufiltern und Qualitätsunterschiede zuerkennen“, weiß Bogner. Ziel von „PremiumLight Pro“ sei es, die optimale Einführung

von hochwertigen wirtschaftlichen LED-Systemlösungen für die Innen- und Außen-beleuchtung zu unterstützen. „Dafür wurdenunter anderem Planungs- und Beschaffungs-richtlinien sowie weitere geeignete Instru-mente und Services entwickelt und kostenloszur Verfügung gestellt“, beschreibt Bogner.Herstellerunabhängige Leitfäden beinhaltendie relevanten Kriterien bei Qualität, Design,Gewährleistung oder Effizienz und geben soHilfestellung für die professionelle Evaluie-rung einer Ausschreibung. Darüber hinaussteht ein Life-Cycle-Cost-Rechner, der be-stehende Systeme mit möglichen Alternati-ven vergleicht, zur Verfügung. Dieser Rech-ner kann etwa Gemeinden bei der Planungder Straßenbeleuchtung helfen und so als Ba-sis für eine langfristige Entscheidung dienen.Weiters unterstützt das Projekt die Umset-zung von Beleuchtungsprojekten mit einerProduktdatenbank. Diese beinhaltet die effi-zientesten Innenbeleuchtungsprodukte. Auchregelmäßige Workshops, Seminare und We-binare zu dem Thema stehen auf dem Pro-

gramm. „Sich gut zu informieren ist wich-tig“, sind Bogner und Schuch überzeugt.Nicht immer sei nämlich das billigste Ange-bot auch das beste – sowohl für Gemeinde-budget als auch Umwelt. zz

ENERGIEWENDE UND KLIMASCHUTZ – SIND WIR WIRKLICH BESSER ALS TRUMP?

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Premium Light ProDie 2016 gestartete Kampagne „PremiumLight Pro” (www.premiumlightpro.at) unter-stützt professionelle Anwender bei der Umstel-lung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung.Ziel ist es, den Einsatz innovativer LED-Lösun-gen für Innen- und Außenbeleuchtungen imöffentlichen und privaten Sektor weiter zu er-höhen. Sie wird in Österreich von der Österrei-chischen Energieagentur umgesetzt und vonder EU im Rahmen des Programms Horizon2020 gefördert. „Premium Light Pro“ wird ge-meinsam mit acht Partnern in neun europäi-schen Ländern durchgeführt. Dazu zählen Dä-nemark, Deutschland, Großbritannien, Italien,Österreich, Polen, Portugal, Spanien undTschechien.

In Wien werden bis 2020 insgesamt 50.000 alteSeilhängeleuchten ausgetauscht. Foto: KM Photography

Der Umstieg auf die LED-Technologie erfreut nicht nur das Gemeindebudget, sondern auch die Umwelt.Foto: milan noga

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30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Der Messestandort in Graz hat sich gutentwickelt. Wie würden Sie die Entwick-lung der letzten Jahre bewerten? Sind dieErwartungen aufgegangen?‰ Ich rede gerne von der MCG als Gesamt-unternehmen, denn wir sind weit mehr alsnur die Messe Graz. Diese ist ein wichtigerTeil, aber unsere Leistungen gehen heuteweit darüber hinaus. Die wirtschaftlichen Er-wartungen sind, seit ich 2009 übernommenhabe, jedes Jahr erfüllt oder übertroffen wor-den. Als Geschäftsführer setzt man sich aberauch eigene Erwartungen und die sind im-mer noch ein Stück höher.

Wie ist die MCG momentan aufgestellt?Wie sieht es mit der Auslastung aus undworauf liegen die aktuellen Schwer-punkte?‰ Wir sind heute so aufgestellt, dass wir inviele verschiedene Bereiche diversifiziertsind. Der größte Bereich sind Kongresse undEvents aller Art wie Konzerte, Tagungen undShows. Hier haben wir unser Denken, wasman mit unseren Locations machen kann,gehörig erweitert. Weiters gibt es bei uns denBereich Messen. Hier bieten wir nicht nureigene Formate an, sondern arbeiten auchmit Fremdveranstaltern zusammen. Zusätz-lich haben wir den Bereich Technik und Ser-vices. Hier können wir heute ein Full-Ser-vice-Angebot anbieten. Die MCG ist zudemnicht mehr auf Graz beschränkt, sondern wirsind mit unserem Angebot auch über Grazhinaus mit Messen vertreten, veranstaltenauch an anderen Orten und holen somit Wert-

schöpfung nach Graz. Mit unserem Tochter-unternehmen der AMB (Ausstellungs- undMessebau) bieten wir inzwischen auch einKomplettangebot für Standdesign und Mes-sebau sowie die entsprechende Logistik undLagerung an und sind mit diesem Angebotinternational für Firmen und Messen tätig.Wir können damit den kompletten Messe-auftritt eines Unternehmens abwickeln undbetreuen. Wir haben uns also geografischund wirtschaftlich erweitert und prächtig ent-

wickelt. Wir haben alles erreicht und es gehtnoch mehr! Heute stehen wir als Unterneh-men pro Jahr bei weit mehr als eine MillionEintritten, bei 400 bis 450 Veranstaltungenund einer Wertschöpfung von 130 MillionenEuro für Graz.

Wie haben sich die Anforderungen an ei-nen Messestandort im Laufe der Jahreverändert und mit welchen Herausforde-rungen ist man als Kongress- und Messe-unternehmen in Zukunft konfrontiert?‰ Vor 30 Jahren, Anfang der 1990-er Jahre,haben Experten und Zukunftsforscher ge-sagt, dass es keine Kongresse und Tagungenmehr geben wird, weil alles elektronisch undüber das Internet abgewickelt werden wird.Das hat unser Geschäft zum Teil sehr verän-dert, die Digitalisierung hat aber den Wunschnach „Analog“ auch schwer verstärkt. In denUnternehmen ist man sich inzwischen be-wusst geworden, wie unglaublich wichtig esist, dass sich die Leute auch persönlich tref-fen und nicht nur über Videokonferenzenmiteinander kommunizieren.“ Das„Menschln“ steht wieder im Vordergrundund wir bemerkten im Messewesen wiedereine Sehnsucht nach „Analog“. Es gibtDinge, die kaufen Sie nicht im Internet, son-dern die wollen S –ie vorher sehen, angreifenund ausprobieren. Und hier sind die Messennach wie vor sehr wichtig, um diese Begeg-nungsfläche zwischen Käufer und Verkäuferzu bieten. In Zukunft braucht es aber inno-vative und kurzweilige Formate. Wir habendie neuntägigen Messeformate inzwischen

Messestandort Graz – „Alles err Der Messestandort Graz hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt und lockt mit weiterem Zukunfts-potenzial. Laut MCG Geschäftsführer Armin Egger sind alle Erwartungen übertroffen worden. Im Interviewsprechen wir mit ihm über eine erstaunliche Entwicklung, über die aktuellen Herausforderungen und die Zu-kunftschancen für den Messestandort Graz.

Interview von Stefan Rothbart

Armin Egger, CEO Messe Congress GrazFoto: MCG, Wiesner

The World of Hans Zimmer.

Foto: Frank Embacher

Messe-Graz Freigelände. Foto: MCG, Wiesner

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IST STROM DAS NEUE INTERNET?

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abgeschafft, weil diese für viele Betriebe im-mer mehr zur Belastung geworden sind. Wirsind gezwungen, kompaktere und zielgrup-penspezifischere Formate zu machen. Dasmacht das Geschäft zum einen spannend,aber auch schwierig, denn heute wissen wir,dass wir am letzten Tag einer Publikums-messe diese für das nächste Jahr wiederkomplett neu erfinden müssen. Es ist alsoständige Innovation gefragt.

Wie fit ist der Messestandort Graz für dieZukunft und was muss auch die Stadtselbst in Zukunft bieten, damit sie weiter-hin als Messestandort attraktiv bleibt?‰ Wir haben einen einmaligen Standort in-mitten der Stadt. Das finden Sie heute kaumnoch wo. Unser Logistikangebot für Anlie-ferungen und Kunden müssen wir in Zukunfterweitern. Wir haben bei einer Messe bis zu3000 Mitarbeiter bei den Ständen. Diesemüssen logistisch irgendwie ankommen undwieder wegkommen können. Mit den öffent-lichen Verkehrsmitteln sind wir Gott seiDank sehr gut vernetzt, doch es braucht nochmehr. Zudem ist die Stadthalle nun auchschon wieder zwanzig Jahre alt. Hier werden

wir früher oder später wieder investierenmüssen. Unseren Bestand an älteren Hallenmüssen wir mittelfristig durch modernere er-setzen, damit wir Umschlags- und Aufbau-zeiten effizienter machen können. Hier gibtes bereits erste Planungen mit der Stadt Graz.Die Weiterentwicklung der Infrastrukturwird ganz entscheidend für die Zukunft desMessestandortes sein.

Ein Messestandort lebt nicht alleine vonseinen Messehallen, sondern auch von derStadt selbst und davon, was die Stadt zubieten hat. Ein wichtiger Punkt ist in die-sem Zusammenhang auch das Hotellerie-angebot. Was braucht Graz in Zukunft anAngeboten, um als Standort attraktiv zubleiben?‰ Das ist für uns ein ganz wichtiger Faktor,der uns ganz massiv beeinflusst. Ein Problemfür uns ist oft die Kleinstrukturiertheit desHotelangebots. Hier fehlt uns eine gewisseStandardisierung. Wir haben Partner, diebräuchten beispielsweise für eine Tagungfünfhundert Hotelzimmer mit vollkommengleicher Ausstattung. Im Kongresstourismustun wir uns im Vergleich zum Freizeittouris-

mus mit dem stark diversifizierten Angebotin Graz etwas schwer. Hier bräuchten wireinfach größere, standardisierte Hotelkapa-zitäten. Viele Unternehmen legen bei Kon-gressen auf die Gleichwertigkeit der Hotel-ausstattung für ihre Mitarbeiter großen Wert. Eine weitere Mega-Herausforderung ist füruns die Verkehrsanbindung. Das Angebotvon Airlines, beispielsweise alles über Wienzu zentralisieren und keine Direktflüge nachGraz anzubieten, das ist für uns als Standortsehr nachteilig. Auch das Angebot der ÖBBist hier noch sehr nach oben ausbaufähig.Speziell nach Westen und Norden ist dieZuganbindung zu langsam. Auch das Parkenist für uns ein Thema, das sicher kontroversist. Aber eine Stadthalle, die Kapazitäten fürüber 14.500 Menschen hat und nur rund1.000 Parkplätze anzubieten, ist zu wenig.Hier müssen wir ausbauen, auch wenn vieleLeute Gott sei Dank mit den Öffentlichenfahren. Die Stadtentwicklung an der Südein-fahrt mit Merkur Campus, Styria etc. entwi-ckelt sich aber sehr gut und hebt natürlichdie Attraktivität. Dass hier immer mehr einneues, modernes Geschäftsviertel entsteht,begrüßen wir sehr! zz

eicht und es geht noch mehr!“

Für Stars wie Herbert Grönemeyer ist Graz bereits eine fixe Adresse geworden.

Foto: ©Erik Weiss.

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Wie zufrieden sind Sie mit der Entwick-lung der Brau Union Österreich seit IhrerÜbernahme als Generaldirektor vor etwasmehr als einem Jahr?‰ Das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 warnicht zuletzt dank des guten Sommers erfreu-lich. Unser Erfolg basiert auf dem kontinu-ierlichen Engagement und Leidenschaft fürgute Biere und Ciders, die unsere Konsu-menten, Kunden und auch unsere Mitarbeiterauszeichnet.

Gibt es signifikante Erneuerungen, die Sievorgenommen haben?‰ Um erfolgreich zu bleiben, müssen wiruns immer wieder auch selbst hinterfragen,ob wir auf dem richtigen Weg sind. Meineinternationale Erfahrung und meine langjäh-rige Tätigkeit in der Heineken-Familie er-möglichen mir einen anderen Blickwinkel.Ich verbinde diesen mit den wertvollen Ideenund dem Feedback, das ich von den ca. 2.500Mitarbeitern erhalte. Ich lege meinen Fokusauf Strategie und Innovationen – nicht nurim Bereich Getränke oder Zapftechnik, son-dern auch im Bereich der nachhaltigen Pro-duktion und erneuerbaren Energie sowie inder Digitalisierung unserer Geschäftspro-zesse. Die Digitalisierung wird auch weiter-hin viele neue Möglichkeiten, aber auch He-rausforderungen für den Markenartikelmarktmit sich bringen. Um hier bestehen zu kön-nen und attraktiv zu bleiben, müssen Markeneinerseits zukunftsweisende Produkte entwi-ckeln, andererseits müssen wir aber auch dasMarkenumfeld innovativ gestalten. Zukünf-tig ist es für uns wichtig, Entscheidungen ra-scher zu treffen und Neues auszuprobieren,um zu erfahren, ob es funktioniert oder nicht.

Welche Trends sind im Bereich Getränke-konsum aktuell spürbar und wie reagiertdie Brau Union Österreich darauf?‰ Generell ist der derzeitige Craft-Bier-Trend sehr hilfreich, weil er den Biermarktbelebt und die Leute noch mehr über Bier re-den. Gesundheit und bewusster Genuss ha-ben einen hohen Stellenwert in der Gesell-schaft und werden für viele Menschen immerwichtiger. Die Konsumenten wollen wenigerZucker, weniger Kalorien oder weniger Al-

kohol konsumieren und mehr über die Roh-stoffe, Inhalte und Zutaten erfahren. Daherbestehen für alkoholfreie und alkoholredu-zierte Getränke die größten Wachstumschan-cen am Biermarkt. Diesen Trend hat die BrauUnion Österreich erkannt und wird mit derInitiative „Alkoholfreie Zone“ zunehmendzu einem Spezialisten für alkoholfreie Biereund Erfrischungen.

Welche Nachhaltigkeitsprojekte haltenSie für besonders wichtig bzw. können ambesten als Inspiration oder auch Vorbildfür andere Unternehmen oder Branchendienen?‰Viele unserer Initiativen sind wegweisend,wie etwa unsere „Grüne Brauerei Göss“, wounser Bier zu 100 Prozent nachhaltig gebrautwird. Möglich wurde das durch unterschied-

liche intelligente Energiesysteme, die rei-bungslos ineinandergreifen: Rund 40 Prozentdes Wärmebedarfs der Brauerei werden ausder Abwärme des benachbarten Holzverar-beitungsbetriebs Mayr-Melnhof gedeckt. 90Prozent der während des Brauprozesses ent-stehenden Abwärme werden genutzt, um da-mit Wasser aufzuheizen. Außerdem wird einneuartiges Kochsystem während des Brau-prozesses verwendet, das dabei hilft, Stromund Wasser zu sparen. Eine rund 1500 Qua-dratmeter große Solaranlage hilft zusätzlichbei der Gewinnung umweltfreundlicherEnergie. Seit Oktober 2015 ist eine innova-tive Biertrebervergärungsanlage in Betrieb:Die aus den Reststoffen der Brauerei er-zeugte Energie wird in der Brauerei zurDampferzeugung verwendet und Über-schussgas in elektrischen Strom umgewan-

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Mit Visionen auf ErfolgskursDie Brau Union Österreich setzt als Unternehmen Maßstäbe. Als einer der beliebtesten Arbeitgeber Öster-reichs wird viel Wert auf Unternehmenskultur und ein wertschätzendes Miteinander gelegt. Mit einem Ge-spür für Trends und großem Engagement im Bereich Nachhaltigkeit gilt das Unternehmen als Inspiration. DerNorweger Dr. Magne Setnes führt seit über einem Jahr die Geschäfte der Brau Union Österreich und erzähltim Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten über Neuerungen, Trends und Nachhaltigkeit.

Generaldirektor Dr. Magne Setnes setzt mit der Initiative „Alkoholfreie Zone“ zunehmend auf alkohol-freie Biere und Erfrischungen. Foto: Brau Union Österreich

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delt. Zusätzlich wird der Gärrückstand, einNebenprodukt der Biertrebervergärungsan-lage, als hochwertiger Dünger verwendet.Auch das Brauquartier Puntigam ist ein Vor-zeigeprojekt, bei dem in Graz 800 Wohnun-gen durch Gärwärme aus der Brauerei Pun-tigam versorgt werden. Einen weiteren Mei-lenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategiehaben wir in Schwechat gesetzt. Auch hierwird die Abwärme aus dem Brauprozess derBrauerei Schwechat sinnvoll für Heizzweckeund Warmwasser für 900 Wohnungen in derunmittelbaren Nachbarschaft genutzt. Aktu-ell wird die Brauerei Schladming – bekanntfür ihre Bio-Biere – auf ein neues Energie-konzept umgestellt und dadurch zur nächstenGrünen Brauerei in Österreich. Bereits imDezember 2018 wurde die Brauerei an dasSchladminger Fernwärmenetz angeschlos-sen, welches ein Fünftel der notwendigenEnergie liefert. Um besonders energieauf-wendige Schritte des Brauprozesses wie dasKochen der Würze ebenfalls aus nachhalti-gen Quellen speisen zu können, wird in dennächsten Monaten eine Pellets-Heizanlageinstalliert. Mit Mitte des Jahres wird danndas Schladminger Bier zur Gänze mit grünerEnergie gebraut.

Vielfache Auszeichnungen im BereichNachhaltigkeit hat die Brau Union Öster-reich schon erhalten. Zahlt es sich auch

wirtschaftlich aus, in grüne Energie oderähnliche Projekte zu investieren?‰ Nachhaltiges Wirtschaften lohnt sich invielerlei Hinsicht und Nachhaltigkeit wirdauch für immer mehr Kunden, Konsumentenund andere Entscheidungsträger relevant.Wir als größtes Brauereiunternehmen Öster-reichs tragen natürlich auch eine besondereVerantwortung gegenüber Umwelt, Gesell-schaft, Kunden, Konsumenten und Mitarbei-tern. Wir werden deshalb auch in den kom-menden Jahren weitere Projekte im Nach-

haltigkeitsbereich prüfen. Um wirtschaftli-che Erfolge bei Investitionen in grüne Ener-gie oder ähnliche Projekte sehen zu können,muss man langfristig denken.

Wie werden die Brau-Union-ÖsterreichProdukte international angenommen undgibt es Bestrebungen, weiter zu expandie-ren?‰ Der Export von österreichischer Bierkul-tur (inklusive alkoholfreiem Bier) hat sich inden letzten zehn Jahren mehr als verdoppeltund soll natürlich kontinuierlich ausgebautwerden. Die Hauptabsatzmärkte sindDeutschland und Italien. Die österrei-chischen Marken werden aber auch in vieleandere Länder der Welt exportiert. Gösser istneben Deutschland auch in Russland einestarke Exportmarke und wird dort in Lizenzgebraut. Mit Edelweiss punkten wir nicht nurin Europa, sondern auch am asiatischenMarkt. zz

DIE ZUKUNFT DER ENERGIE: DEMAND RESPONSE, AI, MACHINE LEARNING UND BIG DATA

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Fruchtige Erfrischungen wie der Strongbow Cidererfreuen sich auch international großer Beliebt-heit. Foto: Brau Union Österreich

Die Grüne Brauerei Göss ist das Vorzeigeprojekt der Brau Union Österreich.Foto: Brau Union Österreich / Foto Freisinger

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34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Die beiden Stadt-Chefinnen wurdenbeim Bundesvorstand des Österrei-chischen Gemeindebundes am 20.

März im Palais Niederösterreich gewählt.Sie verstärken nun als Vizepräsidentinnendas Präsidium, das bisher aus Gemeinde-bund-Präsident Alfred Riedl und den beidenVizepräsidenten Hans Hingsamer und Ru-pert Dworak bestand. „Es war mir ein An-liegen, Frauen an die Spitze zu holen. Siesind Vorbilder für andere Bürgermeisterin-nen, sich auch in unseren Gremien zu enga-gieren. Ich freue mich, dass wir zwei so en-gagierte Bürgermeisterinnen für diese Funk-tion begeistern konnten“, zeigt sich AlfredRiedl zufrieden.

Die ErfahreneMit Sonja Ottenbacher ist eine echte Pionie-rin Vizepräsidentin: 2004 zur ersten Bürger-meisterin der Gemeinde Stuhlfelden ge-wählt, stieg sie bereits ein Jahr darauf zurBezirksleiterin der ÖVP-Frauen und zur Be-zirksobfrau der ÖVP Pinzgau auf. Die 58-Jährige engagiert sich aber auchschon seit vielen Jahren in der Interessenver-tretung: Seit 2014 ist sie Mitglied des Vor-stands des Salzburger Gemeindeverbandes.Außerdem ist die Bezirksleiterin des Salz-burger Bildungswerkes und Mitglied im Vor-stand wie Aufsichtsratsvorsitzende-Stellver-treterin der Pro Mente Salzburg.Die psychische und soziale Gesundheit derMenschen liegt ihr besonders am Herzen:

Sie ist ausgebildete psychiatrische Kranken-schwester und Psychotherapeutin in der Ver-haltenstherapie. Als sie 1993 nach 15 Jahrenin der Stadt Salzburg wieder in die 1.600-Einwohner-Gemeinde zurückging, um eineeigene Praxis für Psychotherapie aufzuma-chen, war für sie augenscheinlich, dass aufkommunaler Ebene sehr wenige Frauen inder Politik tätig waren. Ihr diesbezüglichesInteresse stieß auf Zustimmung bei denmännlichen Mandataren und so kandidiertesie 1999 für die Gemeinderatswahlen. DieÖVP gewann damals ein Mandat dazu undsie wurde Vizebürgermeisterin.Bürgermeisterin wurde sie ebenso überra-schend. Als ihr Vorgänger nicht mehr kandi-dierte, gewann sie gegen ihren Gegenkandi-daten mit 81 Prozent. Bei den Bürgermeister-und Gemeinderatswahlen am 10. März 2019erhielt sie sogar über 90 Prozent Zustimmung.„Es ist für mich eine Ehre und Freude, mit un-seren Vertretern der Gemeindeverbände allerBundesländer nun gemeinsam für die Ge-meinden mitreden und mitbestimmen zu dür-fen, um das Beste für die kommunale Ebenezu erreichen“, so Ottenbacher.

Das „Herz Liezens“ Am 2. Jänner 2018 wurde Roswitha Glas-hüttner als Bürgermeisterin der 8.200 Ein-wohner großen Bezirkshauptstadt angelobt.„Ich möchte das Herz unserer Stadt sein unddie Entwicklung für die Bürger in vielen Be-reichen vorantreiben“, erklärte sie bei Amts-

antritt. Ihre kommunalpolitische Erfahrungreicht jedoch länger zurück: 1998 zur Ge-meinderätin angelobt, wurde die 62-Jährigebereits zwei Jahre später Stadträtin. 2011folgte das Amt der Vizebürgermeisterin, seit15. Jänner 2015 ist sie bereits Vorsitzendeder SPÖ-Stadtpartei.Die Mutter dreier Kinder ist auch ehrenamt-lich stark engagiert: Sie ist stellvertretendeVorsitzende des Bezirksvereins der Volks-hilfe und der Ortsstelle des Roten Kreuzes.Beruflich arbeitete sie bis Ende 2013 als Re-gionalsekretärin beim ÖGB Liezen. Seit2014 kann sich Glashüttner als Pensionistinganz auf die Arbeit in ihrer Gemeinde kon-zentrieren.Der Dialog über Parteigrenzen hinweg wirdGlashüttner auch in ihrer neuen Aufgabe alsVizepräsidentin wichtig sein: „Dass ich nunbeim Österreichischen Gemeindebund ge-meinsam mit meiner Bürgermeister-Kolleginaus Salzburg als Vizepräsidentin einziehendarf, bedeutet für mich nicht nur eine großeEhre und großes Vertrauen, sondern auch dieMöglichkeit, gemeinsam Lösungen zu be-wirken und somit im Sinne unserer Gemein-den mitgestalten zu können.“ Mit der Bestellung von zwei Frauen in die-sem Gremium hat Präsident Alfred Riedl ei-nen richtungsweisenden Schritt gesetzt. „Ichwerde auch weiterhin aus tiefster Überzeu-gung Frauen Mut zusprechen, sich für ver-antwortungsvolle Aufgaben, besonders imBereich der Kommunen, starkzumachen.“ zz

Frauenpower für den GemeindebundDer Gemeindebund wird weiblicher: Mit Stuhlfeldens Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher und Liezens Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner sind gleich zwei Bürgermeisterinnen im Präsidium vertreten.

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl mit seinen beiden frisch gekürten Vizepräsidentinnen: die Bürgermeisterin aus Liezen, Roswitha Glashüttner, sowie die Bürgermeisterin aus Stuhlfelden, Sonja Ottenbacher. Foto: Schuller

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Industrie 4.0 – wir bringen Österreich weiter.

Innövativ

www.iv.at

14:12

Die Themen sind wiedervielfältig und aktuell:Ein Arbeitskreis be-

schäftigt sich mit „Finanzierungder Pflege“. Nach den Debattenum die Abschaffung des Pflege-regresses und hinsichtlich desweiterlaufenden demografi-schen Wandels gilt es, Möglich-keiten für die mittel- und lang-fristige Organisation und Finan-zierung des Pflegesystems inÖsterreich zu erörtern.Ein weiterer Arbeitskreis stellt sich dieFrage: „Der öffentliche Dienst – ein attrak-tiver Arbeitgeber!?“ Der öffentliche Diensthat zweifelsohne viel zu bieten. Die Heraus-forderung besteht darin, dies potenziellenBewerberInnen auch richtig zu vermittelnbzw. die zukünftigen ArbeitnehmerInnenzeitgerecht auszubilden. Die MitarbeiterIn-nen sind ein wichtiger Faktor, wenn es da-rum geht, diese Botschaften nach außen zu

tragen und den öffentlichen Dienst zu bewer-ben. Mundpropaganda, aber vor allem dieZufriedenheit und Identifikation mit demDienstgeber sind im Hinblick auf den Ar-beitsmarkt wertvolle Ressourcen.Auch das Themenfeld „Umweltfreundlichmobil – aber wie?“ wird erarbeitet. Öster-reich muss bis Ende 2019 einen verbindli-chen nationalen Klima- und Energieplannach Brüssel melden, der Maßnahmen zur

THG-Reduktion im Verkehrsbereich fürBund, Länder und Kommunen umfasst.Gleichzeitig werden die Anforderungen ausdem Bereich der Luftreinhaltung für Städteund Gemeinden immer konkreter und derPlatz in der Stadt immer knapper. Aber wieschaffen wir’s, die Mobilitätswende in denStädten und Gemeinden „auf den Boden zubringen“!? Und nicht zuletzt wird der Aspekt „Bauland-entwicklung vs. Naturschutz“ ins Blickfeldgerückt. Seit einiger Zeit ziehen immer mehrMenschen in die Stadt. Mit diesem Zuzugvon Bevölkerung gehen sehr hohe Kosten fürden Ausbau der technischen, aber auch so-zialen Infrastruktur einher. Städte stehen vorder Herausforderung, Grundstücke für denWohnungsbau zu widmen, denn Grundstü-cke sind der Schlüssel zum Wohnungsbau.

Interessante Rahmenprogramme wartenebenso auf die Besucher!www.staedtetag.at zz

69. Österreichischer StädtetagDer Österreichische Städtetag findet heuer in der Freistadt Rust im Burgenland statt und Bürgermeister Gerold Stagl lädt herzlich zu dieser über die Grenzen hinaus bekannten Veranstaltung ein. Die General -versammlung des Österreichischen Städtebundes findet von 22. bis 24. Mai 2019 in Rust statt.

Foto: Petra Neulinger

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36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Nach rund einem Jahr Bauzeit wurdedie österreichische Firmenzentralenach Wiener Neudorf verlegt. Durch

die Errichtung des neuen Bürogebäudes undder bereits bestehenden Assembling-Hallefür Roboter wurden alle Geschäftsbereichesowie die Zentralfunktionen an einem zen-tralen Standort vereint. Darüber hinauswurde ein Showroom für die Produkte von„Smart Home“ und „Smart Building“ einge-richtet, um so den Kunden und Interessentendie Produkte der Gebäudeautomation undderen Funktionalitäten anschaulich präsen-tieren zu können.Das moderne architektonische Design desGebäudes wurde von ATP architekten inge-nieure bei der Erweiterung des Standortsdurchgeführt und so entstanden die Büroge-bäude und die Roboterhalle in der Größe von10.400 m² auf der 48.850 m² großen Grund-stücksfläche, die seit vielen Jahrzehnten imEigentum von ABB ist. Dadurch lassen sichauch die jährlichen hohen Mieten vermeidenund die Fläche im Besitz von ABB kann

wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden. Inden gesamten Bau der Gebäude wurden rund20 Millionen Euro investiert. In dem überdie Jahre gebauten Bürogebäude und der As-sembling-Halle finden 340 Mitarbeitendeaus den Geschäftsbereichen Elektrifizie-rungsprodukte, Robotik und Antriebe, indus-trielle Automation und Stromnetze täglichmodernste und gut ausgestattete Arbeits-plätze vor.

Modernste Gebäudetechnik und Ausstattung Der neue ABB-Standort erfüllt modernsteStandards, wurde mit ressourcenschonenderund energieeffizienter Gebäudetechnik aus-gestattet und ist barrierefrei für Mitarbei-tende und Gäste zugänglich. Zufahrten,Parkplätze, Sanitärräume sowie auch derAufzug in dem Gebäude und die Büros sindbarrierefrei erreichbar.Das System ABB i-bus® KNX als wurde alsintelligente Haussteuerung verbaut und kannso eine effiziente Energienutzung hinsicht-

lich der Steuerung von Raum- und Gebäu-defunktionen wie Beleuchtung, Heizung,Kühlung, Sonnenschutz, Lüftung und Kli-matechnik gewährleisten. Nicht nur in diemoderne Gebäudetechnik, sondern auch inweitere ABB-Produkte wie die Schnelllade-station Terra 53 CJG am Parkplatz vor demGebäude wurde investiert. Als Pionier derLadeinfrastruktur für Elektrofahrzeugewurde Wert auf die Energieeffizienz undNachhaltigkeit gelegt und so können Mitar-beitende und Gäste diese Schnellladestationvor dem Haupteingang kostenfrei zu den Ge-schäftszeiten nutzen, um das eigene Elektro-auto zu tanken. Die ABB-SchnellladestationTerra 53 CJG ist mit allen gängigen E-Autoskompatibel. Ein weiteres Highlight desneuen Gebäudes ist der neu errichtete Show-room, in dem Produkte der Gebäudetechnikpräsentiert werden. Gäste und Kunden kön-nen so die Produkte des Geschäftsbereichs„Elektrifizierungsprodukte“ im Schauraumtesten und sich über alle weiteren Funktionenberaten lassen. zz

Nach rund einem Jahr Bauzeit wurde die neue Österreich-Zentrale von ABB fertiggestellt und beschäftigt inSumme damit 340 Mitarbeitende am Standort in Wiener Neudorf.

ABB Österreich übersiedelt nach Wr. Neudorf

Präsident IV NÖ Thomas Salzer, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav, Vorstandsvorsitzender der ABB AG in Österreich Ing. Franz Chalupecky, Bürgermeister Ge-meinde Wr. Neudorf Herbert Janschka, ecoplus-Sprecher der Geschäftsführung Mag. Helmut Miernicki, Bürgermeister Gemeinde Mödling Hans Stefan Hintner(v.l.n.r.)

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INFORMATION WANN UND WO SIE WOLLEN.

10:23

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38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Klagenfurt investiert in OstspangeUm die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten, bekommt Klagenfurt eine neue Umfahrung. Der Baubeginn der Ostspange ist für das Jahr 2022 geplant.

Lange wurde darüber diskutiert, nun istes fix: Die Ostspange in Klagenfurtwird realisiert. Sie soll künftig die

Kreuzung der B 70 Packer Straße mit demSüdring und den Ortsteil St. Jakob verbin-den. „Für alle Verkehrsteilnehmer und An-rainer bedeutet das vor allem eines: einedeutliche Entlastung. Wir wollen die Ver-kehrslawine eindämmen“, bringt es MarkusGeiger, Stadtrat für Wirtschaft, Märkte undTourismus, auf den Punkt. Es wird nun einAusschreibungsverfahren für die Gesamtpla-nung des Bauprojekts starten. 2022 soll derBaustart des 11,5-Millionen-Euro-Projektserfolgen.

Bestes Service für BetriebeInnovative Projekte mit Weitblick sind Mar-kus Geiger insgesamt wichtig. Eine zentraleRolle spielt dabei das Wirtschaftsservice derStadt Klagenfurt. „Wir wollen der erste An-sprechpartner für Unternehmerinnen undUnternehmer bei Fragen aller Art sein“, er-klärt Geiger. Dafür gibt es ein umfassendesAngebot: Das Wirtschaftsservice der StadtKlagenfurt setzt als die Servicestelle für In-vestoren, Unternehmerinnen und Unterneh-mer entscheidende Impulse, um Wirtschafts-treibende zu unterstützen. „Wir verstehenuns als Schnittstelle zwischen Unternehmenauf der einen und Politik und Verwaltung aufder anderen Seite. Die Bündelung und derAustausch von Informationen werden durchuns gesteuert. Die Betriebe haben einen An-

sprechpartner, der ihnen dabei hilft, Wegekurz zu halten“, erklärt Geiger.Der Fokus liege einerseits darauf, beste-hende Betriebe zu unterstützen, am StandortKlagenfurt wettbewerbsfähig zu bleiben,und andererseits Unternehmen, die auf derSuche nach einem geeigneten Standort sind,die Vorteile des Wirtschaftsstandortes Kla-genfurt näherzubringen, damit Sie rasch allewichtigen Informationen verfügbar haben,um die richtige Standortentscheidung treffenzu können. „Unser Motto lautet: Arbeitenmit und für Unternehmer“, betont der Stadt-rat.

Koordinator für alle VerfahrenZusätzlich gibt es einen Verfahrenskoordi-nator, der als erster Ansprechpartner bei in-formellen und formellen Behördenthemengilt. Er ist die zentrale Anlaufstelle, wenn esum Fragen zu Behördenverfahren geht. Erorganisiert den Informationsaustausch zwi-schen Unternehmerinnen und Unterneh-mern, den relevanten Abteilungen des Ma-gistrats Klagenfurt und darüber hinaus mitallen Stellen, welche bei der Projektentwick-lung relevant sind. Der Verfahrenskoordina-tor organisiert Meetings und auch Terminevor Ort. Des Weiteren ist er Informations-quelle, wenn es um den Stand von Behör-denverfahren geht. Er erledigt das Nachfra-gen und informiert über den Verfahrenssta-tus.

Auch bei der Suche nach dem passendenStandort sind die Experten des Wirtschafts-service Klagenfurt die ersten Ansprechpart-ner: Die Stadt Klagenfurt bietet mit demFreiflächenservice ein Portal zur Suche deroptimalen Immobilie. Dort findet man ta-gesaktuell Angebote zu Geschäftslokalenund Gewerbegrundstücken am KlagenfurterStadtgebiet. Ist keine passende Gewerbeim-mobilie im Freiflächenservice online, findenwir mit Ihnen gemeinsam ein passendes An-gebot über unser weit verzweigtes Netz-werk. zz

Weitere Informationen auf www.klagenfurt-wirtschaft.at

„Wir wollen der erste Ansprechpartner für Unter-nehmerinnen und Unternehmer bei Fragen allerArt sein“, sagt der Klagenfurter Stadtrat MarkusGeiger. Foto: Stadt Klagenfurt/KK

Die Ostspange soll künftig für eine Verkehrsentlastungin Klagenfurt sorgen. Foto: Stadt Klagenfurt/Helge Bauer

Sie haben den Überblick: Das Team des Wirtschaftsservice der Stadt Klagenfurt hilft (künftigen) Unter-nehmerinnen und Unternehmern bei Fragen aller Art weiter. Foto: Stadt Klagenfurt/Helge Bauer

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Mit unserer Pensionsvorsorge

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Herr Bürgermeister, Kapfenberg benötigt dringend neue Fach-kräfte für die aufstrebenden Betriebe, wie kann die Stadt hierüberzeugen?‰ Die Betriebe selbst sind ja schon lange höchst aktiv in der Perso-nalentwicklung. Ob durch attraktive Lehrplätze oder Akquise am na-tionalen und internationalen Arbeitsmarkt – es gelingt auch, die Spe-

zialisten zu finden, die sie brauchen. Diese An-strengungen werden nun weiter verstärkt.Menschen entscheiden sich aber nicht nur we-gen eines attraktiven Jobs für eine Stelle, son-dern beurteilen auch das Lebensumfeld. Undgenau hier kommt die Stadt als Partner bei derMitarbeitersuche ins Spiel. Wir können inner-halb von 20 Autominuten in der Obersteier-mark viele urbane Vorteile bieten, welchedurchaus mit Städten wie Graz oder Linz ver-gleichbar sind. Aber beim Naturerlebnis in ei-ner intakten Umwelt und attraktiven Erho-lungsraum haben wir die Nase deutlich vorne.Ob Skiifahren, Mountainbiken, Wandern oderKlettern, alle Angebote sind in wenigen Mi-

nuten erreichbar. Im Bereich Kinderbetreuung und Bildung nehmenwir österreichweit bereits jetzt eine Vorreiterrolle ein. Das Breiten-sportangebot mit gut vierzig verschiedenen Sportarten ist in dieserVielfalt ebenfalls einzigartig. Speziell die Möglichkeiten für Kinderund Jugendliche sind sehr gut ausgebaut. Beim Wohnangebot rüstenwir uns derzeit mit vielen Projekten für den Zuzug, der sich aus derExpansion der heimischen Betriebe ergibt.

Die Angebote sind bestimmt hervorragend, aber wie wollen sieneue Arbeitskräfte als potenzielle Zuzügler vom Wohnort Kap-fenberg überzeugen?‰ Wir installieren gerade eine eigene städtische Abteilung als „OneStop Shop“ für diese Aufgabe. Diese wird zukünftige Bewohner inallen wichtigen Bereichen mit individuellem Service in Kapfenbergeinbegleiten.Geboten werden Unterstützung bei der Wohnungssuche, Jobsuchefür den Partner oder die Partnerin und maßgeschneiderte Kinderbe-treuung. Hilfestellung bei Behördenverfahren aber auch die Sucheder passenden Freizeitmöglichkeiten, Kontakte mit Vereinen und vie-les mehr liegen hier im Fokus. Alle Aktivitäten werden auf regionalerEbene vom Regionalmanagement Obersteiermark Ost koordiniert.

50 Prozent der Arbeitskraft in Kapfenberg wird jetzt schon vonden Berufseinpendlern abgedeckt. Was möchten sie hier unter-nehmen?‰ Wir werden genau diese Gruppe gezielt ansprechen und die Vorteileunserer Stadt präsentieren. Wir möchten die Pendler überzeugen, dassein Leben in Kapfenberg mit kurzen Wegen attraktiver ist, als täglichzwei Stunden Lebenszeit bei der Fahrt zwischen Arbeit und Wohnenliegen zu lassen. Für mich gehört auch das zu einer vernünftigenWork-Life Balance!Andererseits ist das Wohnangebot in Kapfenberg auch preislich we-sentlich interessanter als in den Ballungszentren Ostösterreichs. Diegute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem hochran-gigen Straßennetz nach Wien und Graz machen die Angebote der Me-tropolen gut erreichbar. Man kann ja vom Berufspendler zum Frei-zeitpendler mutieren. Das spart den täglichen Stau- und Pendelfrust.Und urbane Basisqualitäten bietet die Region allemal!Genau deshalb sagen wir voller Überzeugung: „Kommen Sie nachKapfenberg, hier gibt es Top-Jobs in einem Top-Lebensraum!“ zz

40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Kapfenberg: Top-Job – Top-LifeDie pulsierende Stadt in der Obersteiermark bietet interessante Jobsund hervorragende Lebensbedingungen. Wir sprechen mit Bürger -meister Friedrich Kratzer über die dynamische Entwicklung und die Heraus forderungen des Wachstums.

Bürgermeister Friedrich Kratzer Foto: Stadt Kapfenberg

Foto: Stadt Kapfenb

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IMPRESSUMOffenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz

Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsge-sellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber& Geschäftsführer:Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber: Josef Lipp Standort Oberöster-reich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4, ooe@ euromedien.atStandortleitung: Mag. Harald Mühlecker Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland:Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440, [email protected], [email protected], [email protected] Standortleitung: Franz-Michael Seidl StandortVorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected] Erschei-nungsort: Graz Chef redakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Chef vomDienst: Mag. Michaela Falkenberg, Gert Zechner Redaktion: Mag. Karin Bornett, Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Mag. Sabine Fanta, Florian Eckel, SiegfriedHetz MA, Mag. Gabriele Köchl, Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, KerstinReinprecht BA, Mag. Dr. Ursula Rischanek, Mag. Carola Röhn, Stefan Rothbart BA, Dr. Ale-xander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben:Symbol, Archiv Layout & Grafik:Hans Obersteiner Cover gestaltung: Thomas Heider Pro-duktion: euromedien verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Verkaufsleitung Süd: Mag.Barbara Steiner Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & CoKG Verlagsvertretung Slo-wenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax+386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien:Business Media Croatiad.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Esgelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausge-berverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Auslandauf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monatvor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr.Verlagskonto: IBAN: AT32 3843 9001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer:257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirt-schaftskammer Steiermark Anwendbare Vorschriften: Österreichische GewerbeordnungGerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines:Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts -gesetz, sind vorbehalten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikationauf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immergleichermaßen weibliche Personen ein.

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Leoben als zweitgrößte Stadt der Steier-mark und einer der stärksten Industrie-räume Österreichs verzeichnet einen

stetigen Zuwachs in der Gründerszene. UmJungunternehmern und Jungunternehmerin-nen bestmöglich zu versorgen, wurde dasProjekt „GründerRaum3“ ins Leben gerufen.Dabei werden die Bedürfnisse seitens derGründer und Gründerinnen nach modernenGeschäfts- und Büroflächen sowie gleichzei-tig aber auch leistbaren Mieten und derHausbesitzer, dem Leerstand in der Innen-stadt entgegenzuwirken, vereint. Im „Grün-derRaum3“ werden die Mieten für schlüs-selfertige, für Gründer und Gründerinnen at-traktive Innenstadtgeschäftsflächen in denersten Geschäftsjahren gefördert.Das aktuelle Projekt in Leoben umfasst zweiInnenstadthäuser mit Flächen zwischen ins-gesamt 95 und 110 m2. Diese Immobiliensind 50 Meter vom Hauptplatz entfernt.Auch mit dem Fahrrad und dem Auto ist die-ser „GründerRaum3“ bestens erreichbar. Zwei weitere Projekte sind im Entstehen, uminnovative Nutzungskonzepte für leer ste-

hende Geschäftsflächen umzusetzen. Darun-ter sind Flächen für ein Co-Working-Spaceund ein Digital Hub vorgesehen. Gründer und Gründerinnen werden im RaumLeoben von der Leoben Holding, dem Wirt-

schaftsservice der Stadt Leoben umfassendunterstützt und betreut. Das Team der Be-triebsansiedelung der Leoben Holding gibtgerne Auskunft über die geförderten Mietob-jekte sowie weitere Projekte in Leoben. zz

Gründeroffensive in LeobenModerne Geschäfts- und Büroflächen in Top-Innenstadtlage zu leistbaren Mieten. Das bietet Leoben Gründern und Gründerinnen!

Foto: H

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Leoben

Power für EuropaWeil es für den ländlichen Raum bei dieser Wahl um alles geht:

#simoneschmiedtbauerSpitzenkandidatin der Steiermark

15:41

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Mehr Platz, mehr Komfort und mehr Sicherheit: Nehmen Sie hinter dem Lenkrad Platz und spüren Sie das beste Raumangebot in seiner Klasse. Starten Sie den Motor – zum Beispiel den besonders e�zienten EcoBlue 8-Gang-Automatik Diesel mit klassen besten CO2-Werten und 1,5 % Sachbezug – und schalten Sie den Ford Co-Pilot360 ein: Teilautonom, also selbstständig lenkend, beschleunigend und bremsend, bringt Sie Ihr neuer Ford Focus sicher durch den Verkehr. Das und viele weitere Highlights im neuen Ford Focus können Sie übrigens ab sofort bei einer Probefahrt selbst erleben! Ihr Ford Händler freut sich auf Ihren Besuch!

Der neue Ford Focus ab € 15.890,–1) bei Leasing.

Ford FOCUS: Kra�sto�verbrauch (Prüfverfahren: WLTP*): innerorts 3,8 – 7,8 l / außerorts 3,3 – 5,2 l / kombiniert 3,5 – 6,2 l / CO2-Emission 91 – 138 g / kmSymbolfoto I 1) Unverbindlich empfohlener nicht kartellierter Aktionspreis (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung sowie Ford Bank Bonus) inkl. USt, NoVA und 5 Jahre Garantie (beginnend mit Auslieferungsdatum, be-schränkt auf 100.000 km), gültig bis 30.06.2019 bei Ford Bank Leasing. Leasingrate € 59,– zzgl. € 200,– Bearbeitungsgebühr und 1,17 % gesetzlicher Vertragsgebühr, Laufzeit 36 Monate, 30 % Anzahlung, 30.000 km Gesamtfahrlei-stung, Fixzinssatz 4,4 %, Gesamtbelastung € 17.657,94, vorbehaltlich Bonitätsprüfung der Ford Bank Austria. Aktion gültig bei Ihrem teilnehmenden Ford-Händler, so lange der Vorrat reicht. * Werte nach dem Prüfverfahren WLTP ermittelt und zurückgerechnet auf NEFZ. Weitere Informationen zum o�ziellen Kra�sto�verbrauch und den o�ziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkra�wagen können dem Leitfaden über den Kra�sto�verbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkra�wagen entnommen werden, der bei allen Ford Vertragspartnern unentgeltlich erhältlich ist und unter http://www.autoverbrauch.at/ heruntergeladen werden kann. ** Der Ford Focus hat den großen Österreichischen Automobil-Preis 2018 in der Kategorie „Start“ gewonnen. Nähere Informationen bei Ihrem Ford Händler oder auf www.ford.at.

Der neue Maßstab in der Business-Klasse.Der neue Ford FOCUS

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Audis Elektro-SUV tritt mit Gardemaßenauf. Er ist 4,90 Meter lang, 1,94 Meterbreit und 1,61 Meter hoch. Dementspre-

chend groß ist sein Raumangebot: Fünf Personenfinden bequem Platz in einer luxuriös ausgestat-teten Umgebung und für Gepäck stellt der e-tronein Ladevolumen von 660 Litern zur Verfügung.

Sportwagen mit starker Performance Bis zu 300 Kilowatt und 664 Newtonmeter Dreh-moment stellen die beiden E-Maschinen bereitund treiben das Elektro-SUV kraftvoll, emissions-frei und nahezu lautlos an. Den Standardsprint ab-solviert der Audi e-tron in 5,7 Sekunden. DieHöchstgeschwindigkeit wird bei 200 km/h elek-tronisch abgeregelt. Die neue quattro-Generation, der elektrische All-radantrieb, sorgt auf jedem Terrain und bei allenWitterungsbedingungen für beste Traktion und si-cheres Vorwärtskommen. Permanent und voll va-riabel regelt innovative Motorelektronik innerhalbvon Sekundenbruchteilen die optimale Verteilungder Antriebsmomente zwischen Vorder- und Hin-terachse. Das geschieht auch vorausschauend,noch bevor bei Glätte oder schneller Kurvenfahrtdas Auto unter- oder übersteuert. Unter Normal-

bedingungen und um den höchsten Wirkungsgradzu erzielen, wird die Antriebskraft hauptsächlichauf die Hinterräder gebracht. Fordert der Fahrermehr Leistung an, verschiebt der elektrische All-radantrieb die Momente bedarfsgerecht auf dieVorderachse. Der neue Audi e-tron ist serienmäßig mit Luftfe-derung inklusive adaptiven Dämpfern ausgestattet.Über Audi drive select kann der Fahrer die Cha-rakteristik des Audi e-tron je nach Fahrsituation,Straßenzustand oder persönlichen Bedürfnissenvariieren. Das Fahrwerk passt sich je nach Ge-schwindigkeit und persönlicher Präferenz des Fah-rers an die Straßengegebenheiten an und verändertdie Höhe des SUV um fast acht Zentimeter. Sosenkt das System etwa auf langen Autobahnfahr-ten die Karosserie ab, verbessert damit die Aero-dynamik und erhöht somit die Reichweite.

Höchst effizientes E-MobilDer e-tron schafft mit einer Batterieladung einenAktionsradius von mehr als 400 Kilometern. Er-möglicht wird diese hohe Reichweite aber erstdurch das innovative Rekuperationssystem. Ener-gie wird zurückgewonnen und in der Batterie ge-speichert, wenn der Fahrer vom Gaspedal geht

oder wenn er aufs Bremspedal tritt über dieBremsrekuperation. Die Elektromotoren arbeitenals Generatoren und wandeln die Bewegungsener-gie in elektrische Energie um. Wird der e-tron vonTempo 100 km/h abgebremst, können 220 kW anelektrischer Leistung rekuperiert werden. Zur hohen Effizienz leistet aber auch die Aerody-namik einen großen Anteil. So stellen etwa virtu-elle Außenspiegel eine Welt-Innovation im Auto-mobilbau dar. Kleine Kameras liefern Bilder aufdas Display im Innenraum, der Blick auf überdi-mensionale Außenspiegel fällt weg. Die Vollver-kleidung des Unterbodens und die Luftfederungsind weitere essenzielle Bestandteile des Aerody-namik-Konzepts. Das Resultat: ein cw-Wert von0,27 – ein Top-Ergebnis im SUV-Segment! zz

Der Ingolstädter Premiumhersteller Audi steigt in die E-Mobilität ein:Mit dem e-tron präsentiert Audi sein erstes rein elektrisches Serien -modell. Angetrieben wird das SUV von zwei Elektromotoren.

Elektrisierend, emotional, dynamisch: Audi e-tron

44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

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Ford Mondeo mit HybridantriebFord erneuert das Motorenange-bot in der Mondeo-Modellfami-lie: Zur Auswahl stehen neueEcoBlue-Turbodieselmotoren, dieallesamt die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen, und eine weitereHybrid-Variante. Premiere feiertauch eine neue 8-Gang-Automa-tik. Gemeinsam mit dem Elektro-motor stellt das 2,0-Liter-Benzin-aggregat eine Systemleistung

von 187 PS bereit. Das regenerative Bremssystem gewinnt bis zu 90 Prozent der Verzögerungs-energie zurück und speist sie in die 1,4 Kilowattstunden große Lithium-Ionen-Batterie. DerNormverbrauch des Mondeo Hybrid Turnier beträgt nur noch 4,4 Liter/100 km. zz

l Neu Am mArkt – für sie eNtdeckt

KIA überarbeitet Niro HybridDie neuen Versionen des Niro Hybrid und Niro Plug-in Hybrid präsentieren sich mit einem mo-difizierten Außendesign, einem grundlegend neu gestalteten und aufgewerteten Interieur so-wie mit einem neuen Telematik-system von Kia. Im Interieurüberzeugen die überarbeitetenModelle mit hochwertigen Ma-terialien. Serienmäßig sind einInfotainmentsystem mit 8-Zoll-Bildschirm, eine Smartphone-Schnittstelle und eine Supervi-sion-Instrumenteneinheit mit4,2-Zoll-LCD-Anzeige. Beide Hybridvarianten sind seri-enmäßig mit dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet. zz

Jaguar E-PACE gewinnt „Best Cars“ Elektrofahrzeuge genießen ho-hes Ansehen: So haben kürzlichüber 105.000 Leserinnen undLeser von „auto motor undsport“ gewählt und dabei derbritischen Nobelmarke JaguarLand Rover beeindruckendeSiege beschert: Jaguar Land Ro-ver feiert in der Kategorie „Kom-pakte SUV/Geländewagen Im-portwertung“ mit dem E-PACE

und dem Range Rover Evoque einen Doppelsieg! Zur Wahl 2019 standen 385 Grundmodellein elf Klassen. zz

Sion kommt mit SolarDer deutsche AnbieterSono Motors bringt mitdem Sion ein CO2-kom-pensiertes Elektroautound das erste Serienfahr-zeug mit Solar-Integrationauf den Markt. Durch dievon Sono Motors entwi-ckelte Technologie ver-schmelzen die Solarzellennahtlos mit der Fahrzeug-oberfläche und könnenim Spitzenwert bis zu 34 Kilometer zusätzliche Reichweite täglich generieren. Mit dieser Solar-Integration hat der Sion zweifellos auch ein designprägendes Alleinstellungsmerkmal auf demMarkt. szzFo

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Effiziente LadetechnologieDie Hochvolt-Batterie mit einer Kapazität von 95 kWhlässt sich auch an Schnellladesäulen mit bis zu 150kW Gleichstrom laden. Alternativ lädt der Elektro-SUVWechselstrom mit bis zu 22 kW. Es lassen sich abergenauso ein 230-Volt-Haushaltsanschluss und eine400-Volt-Drehstromsteckdose nutzen.

Virtuelles CockpitIm Audi e-tron ist die Ära von Analoginstrumenten mitZeigern und Nadeln, Schaltern und Reglern endgültigGeschichte. Das gesamte Cockpit mit den beiden gro-ßen MMI touch response Displays sind auf den Fahrerausgerichtet. Viele Funktionen lassen sich auch perSprachbedienung steuern.

Vernetzt bis ins Detail Das innovative MMI Navigation plus mit LTE Advancedund WLAN-Hotspot macht dem Fahrer Zielvorschlägeauf Basis zuvor gefahrener Strecken und ergänzt diesemit dem e-tron Routenplaner. Auf der Karte werden„Tankstellen“ für die Batterie angezeigt. Die Naviga-tion berücksichtigt neben dem Füllstand der Batterieauch die Verkehrslage und berechnet die Ankunftszeitinklusive der notwendigen Ladezeit.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 45

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Mit dem Leitsatz „RELAX, WE CARE“ gestaltet, instal-liert und betreut NTS Lösungen im digitalen Raum undbietet mit renommierten High-End-Herstellern IT-Lö-

sungen mit verlässlichen Super Services für die Bereiche Network,Security, Collaboration, Cloud und Data Center an. Beim NTSSupertalk am 28. März 2019 referierten neben Koryphäen aus derIT-Branche auch bekannte Größen aus den Bereichen Physik undTrendforschung, anschließend fand eine hochkarätig besetzte Po-diumsrunde statt.

Von Glokalisierung und Entwurzelung Oona Horx-Strathern stellte dem Trend der Globalisierung denGegentrend der „Glokalisierung“ entgegen, welcher durch Heim-weh und das latente Gefühl der Entwurzelung einer Generationhervorgerufen wird, die ständig auf Reisen ist. Lothar Renner, Ma-naging Director Cybersecurity Sales EMEAR bei Cisco, skizzierteunter dem Motto „From Overwhelmed to Empowered“ das Themader effektiven Sicherheit für moderne Unternehmen und erklärte,dass das Risiko eines Cyberangriffes noch immer unterschätztwird.Matt Watts, Director Technology and Strategy EMEA bei NetApp,machte mit seinem Vortrag „The Future of Data“ bewusst, dassSSD-Datenspeicher in den nächsten Jahren bis zu 600 Terabytespeichern werden können. Physiker Werner Gruber kommentiertedie Entwicklung der Digitalisierung und ist sicher, dass die Ver-bindungen und Impulse im menschlichen Gehirn, die für Gedan-ken und Gefühle zuständig sind, bald nachgebaut werden können.

Supertalk am Podium Der spannende Austausch zwischen Martin Atassi aus dem Kabi-nett der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschafts-standort, Eduard Lunzer, Magistrat der Stadt Wien, MA 01 WienDigital, Kurt Siegl, Vice President IT Manufacturing Solutions beiMagna Global IT, Martin Poreda, Digitaler Unternehmer, Gründervon Kununu und Hektar Nektar, sowie Thomas Hausegger, NTSSales Director, rundete das offizielle Programm ab. Martin Poredabrachte mit seiner Online-Plattform Hektar Nektar für verschie-dene Initiativen zum Bienenschutz das ökologische Bewusstseinaufs Podium. Auch NTS engagiert sich als Unternehmen mit Herzgemeinsam mit Hektar Nektar für die Steigerung der Bienenpo-pulation.Zwischen den Expertenvorträgen wurden auch Führungen durchdas Smart Production Lab angeboten. In fünf Stationen wurdenam Standort für angewandte Forschung zu digitalen Transforma-tionsprozessen unter anderem Themen wie Robotik und humaneInteraktion sowie Cybersecurity vermittelt. „Die FH Joanneumund das Smart Production Lab waren genau die richtige Umgebungfür eine Veranstaltung dieses Formats und die spannenden Dis-kussionen über zukunftsweisende Entwicklungen in Produktionund Arbeit“, zeigt sich Alexander Albler, Chief Executive OfficerNTS, begeistert über den Erfolg der Veranstaltung und freut sichzudem über das positive Feedback der Besucher. Mit einer Wein-verkostung ließ NTS den Tag für die Besucher gemütlich ausklin-gen. zz

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

NTS Supertalk: IT-Zukunft im neuen FormatRund 250 Gäste, darunter NTS-Kunden und Vertreter der Partnerunternehmen sowie die IT-Spitze des Landes,versammelten sich in der vergangenen Woche im „Zentrum der Smart Production“ in der FH Joanneum inKapfenberg. Das IT-Experten-Forum NTS Supertalk bot eine passende Plattform für spannende Updates undDiskussionen über Möglichkeiten und Gefahren einer hochtechnologisierten Zukunft.

Alexander Albler, Chief Ececutive Officer von NTS, beim NTS Supertalk am 28. März in der FH Joanneum in Kapfenberg. Foto: NTS

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Die VAMED entwickelt, plant, errich-tet und betreibt Gesundheitseinrich-tungen in allen Bereichen des Ge-

sundheitswesens und ermöglicht auch die Fi-nanzierung neuer Projekte – von der Präven-tion über Akut-Medizin bis hin zur Rehabi-litation und Pflege. Der Vorstandsvorsitzende der VAMED AG,Dr. Ernst Wastler, erklärt den Unternehmens-erfolg: „2018 markiert für die VAMED einenMeilenstein in unserer Unternehmensent-wicklung. Mittlerweile haben wir in 88 Län-dern mehr als 900 Gesundheitsprojekte rea-lisiert. Die starke Auftragslage im Projekt-geschäft, die wachsende Bedeutung unsererDienstleistungen und unsere einzigartigeWertschöpfungskette sichern uns auch in Zu-kunft weiteres Wachstum.“

Neue internationale KrankenhausprojekteNeue Krankenhaus-Projektaufträge erhieltdie VAMED 2018 unter anderem in Angola,China, Indonesien, Nicaragua, Oman undTrinidad-Tobago. Im Bereich High-End-Dienstleistungen hatdas Unternehmen den britischen Medizin-

technik-Spezialisten Avensys UK Ltd. (Kid-derminster) und die deutsche Medserv-CEGmbH Clinical Engineering (Sulzbach/Saar)erworben. Der Anteil des Dienstleistungsge-schäfts am Gesamtumsatz der VAMED hatsich von 51 Prozent auf 58 Prozent erhöht.Als technischer Dienstleister betreut die VA-MED nun weltweit 840 Gesundheitseinrich-tungen mit rund 193.000 Betten.

Ausbau der Reha in ÖsterreichIn Österreich hat die VAMED ihr Rehabili-tationsangebot 2018 weiter ausgebaut und inSt. Veit im Pongau die erste familienorien-tierte Rehabilitation für Kinder- und Jugend-liche mit Krebs- und Stoffwechselerkran-kungen eröffnet. Der Leuwaldhof in St. Veitim Pongau ist das 25. Private-Public-Part-nership-Projekt (PPP), das die VAMED rea-lisiert hat.

Ausbildungszentrum in Tschechienund Robotik-Reha-Kompetenzzen-trum in der SchweizIn Tschechien hat die VAMED Mediterraeine private Krankenpflegefachschule inMelnik übernommen. In den kommenden

vier Jahren will man die derzeit über100 Ausbildungsplätze am Standort verdop-peln. In der Schweiz hat die VAMED Reha-klinik Zihlschlacht mit einem Technologie-partner und der Zürcher Hochschule für an-gewandte Wissenschaften (ZHAW) unterdem Namen Revigo ein neues Trainings-,Ausbildungs- und Entwicklungszentrum fürrobotikunterstützte Rehabilitation gegründet. Insgesamt beschäftigt die VAMED in ihrenGesundheitseinrichtungen rund 10.000Ärzte, Therapeuten und Pfleger. Das medi-zinische Know-how ihrer Ärzte ist in einem„International Medical Board“ vernetzt.

VAMED Vitality World baut Marktposition weiter ausWeiter auf Wachstumskurs ist die VAMEDauch mit der VAMED Vitality World, demösterreichischen Marktführer bei Thermen-und Gesundheitsresorts. Die Zahl der Ein-tritte erhöhte sich 2018 auf mehr als 3,2 Mil-lionen. Vor allem dank erfolgreicher neuerPremium-Angebote und eines starken Be-sucherzuwachses in der Therme Wien,Europas größter Stadttherme, hat die VA-MED Vitality World ihre Marktposition wei-ter ausgebaut. zz

48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

VAMED AG: Der führende High-End-Dienstleisterin Pflege und Rehabilitation bilanziert mit demgrößten Wachstum der Unternehmensgeschichte

Die VAMED AG erwirtschaftete 2018 ein Geschäftsvolumen von 2,2 Milliarden Euro. In Österreich hat die VA-MED rund 6.300 Mitarbeiter – 700 davon in der Konzernzentrale in Wien, die das Unternehmen im Zuge ih-res Wachstums neugestaltet und stark erweitert hat.

Dr. Ernst Wastler, Vorstandsvorsitzender der VAMED AG Foto: Vamed AG/APA-Fotoservice/Schedl

Kinder-Reha LeuwaldhofFoto: Photo Simonis Wien - Austria

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Wachstum braucht rasche Liquidität.

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| TIROLER „EROBERN“ DIE ÖSTERREICHISCHENATIONALBANK | Über 100 Gäste folgten Anfang Aprilder Einladung in das geschichtsträchtige und hochgesicherteHaus der Nationalbank am Wiener Otto-Wagner-Platz und er-fuhren Wissenswertes über Aufgaben und Arbeit einer Zen-tralbank. Harald Mahrer, Präsident der Österreichischen Natio-nalbank (OeNB), Vizepräsidentin Barbara Kolm und DirektorKurt Pribil hießen den Businessclub Tirol zu Beginn herzlichwillkommen. „Ich bin tief beeindruckt von der großen Zahl derhier in Wien lebenden und in so vielen wichtigen Funktionenarbeitenden TirolerInnen“, begrüßte OeNB-Gouverneur EwaldNowotny (selbst Mitglied im „Club der Oberösterreicher“) an-schließend die Besucher im bis auf den letzten Platz gefülltenVortragssaal. zz Foto: Club Tirol/Tadros

| FAHRZEUGLOGISTIK-EXPERTE HÖDLMAYRBAUT MARKTSTELLUNG AUS | Der Mühlviertler Fahr-zeuglogistik-Experte Hödlmayr konnte im vergangenen Ge-schäftsjahr 2018 passend zum 65-jährigen Bestandsjubiläumeinen Rekordumsatz von 285 Millionen Euro erzielen. „Gegen-über dem Jahr 2015 sind wir damit um nahezu 20 Prozent ge-wachsen – und dies in einem alles andere als einfachen Markt-umfeld“, betont Geschäftsführer Johannes Hödlmayr stolz.„Abgesehen von dem Dauerthema Fahrermangel brachte2018 aber auch Turbulenzen, mit denen wir im Vorfeld nichtgerechnet hatten“, so Hödlmayr. So war etwa der Einbruchbeim Neuwagen-Verkauf durch die Einführung der Abgas-norm WLTP ist ein großes Thema. Durch Neuaufträge von Ja-guar/Landrover und Tesla konnte trotz dieser massiven Pro-bleme eine Umsatzsteigerung von rund 5,5 Prozent erzieltwerden. zz

| RESSOURCENSCHONENDE MASSNAHMEN BEISEAT | Der Automobilhersteller SEAT fühlt sich der Erhaltungunserer Ökosysteme verpflichtet und setzt bereits seit Jahrenim Rahmen seiner Umweltschutzstrategie wasserschonendeMaßnahmen um. Kontinuierlich wird daran gearbeitet, neueund effizientere Möglichkeiten zu entwickeln, um den Wasser-verbrauch der einzelnen Prozesse weiter zu senken und dasbenötigte Wasser effizient aufzubereiten und wiederzuver-wenden oder es gereinigt wieder in das Ökosystem einzu-speisen. „Dank Digitalisierung und neuer Technologien habenwir bereits große Fortschritte erzielt auf unserem Weg hin zueiner Kreislaufwirtschaft mit einem größeren Recyclinganteilund weniger Emissionen“, erklärt Dr. Joan Carles Casas, LeiterAnlagenbau bei SEAT. zz

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Das Unternehmen Spitz hat lange Tradi-tion. Wo sehen Sie die größten Herausfor-derungen für die Zukunft?‰ Die Spitz Unternehmensgruppe ist seitmehr als 160 Jahren ein traditionsbewussterEntwickler, Erzeuger, Veredler und Vermark-ter von Nahrungsmitteln und Getränken inPremium-Qualität. Die große Herausforde-rung besteht darin, gemeinsam erfolgreichzu sein, indem wir eine Win-win-Situationmit unseren Kunden anstreben. Das klassi-sche Kunden-Lieferanten-Verhältnis ist füruns in dieser Form nicht mehr zeitgemäß,viel eher geht es uns darum, strategischePartnerschaften zu etablieren und dabei ge-meinsam Produkte zu entwickeln und zu de-signen. In unserem Handeln sind wir stetsvon unseren Unternehmenswerten geleitet.Dazu zählen: Erstens Kundenorientierung,zweitens Technologieführerschaft, denn wirmüssen nicht nur effizient produzieren, son-dern auch mit hohem Innovationsanspruch.Der dritte Unternehmenswert ist die Wert-

schätzung der Mitarbeiter als wichtiges Ka-pital. Hier setzen wir vermehrt auf interneSchulungen, denn wir wollen nicht nur war-ten und hoffen, dass die richtigen Bewerberbei uns anklopfen – wir bilden sie selbst aus!Darüber hinaus zählt Nachhaltigkeit zu un-seren zentralen Unternehmenswerten – diesumfasst sowohl die soziale, ökologische so-wie die ökonomische Säule und ist uns re-gelmäßige Investitionen wert.

Welche Trends sind in Ihrer Branche ak-tuell spürbar und wie reagiert Spitz da-rauf?‰ Zahlreiche Studien bestätigen, dass sichdie Bedürfnisse der Konsument in einemmerklichen Wandel befinden. Dazu zähltetwa der Trend hin zu sogenannten „Freefrom“-Erzeugnissen, die bewusst auf die Re-duktion gewisser Inhaltsstoffe (Aromen, Zu-cker etc.) setzen. Das gesteigerte KonsumentBedürfnis nach Lebensmitteln aus der Re-gion sowie Frische sind ebenso Riesenthe-

50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Traditionsreiche Innovationskultur aus OÖDie Spitz Unternehmensgruppe blickt auf eine bewegte und lange Geschichte zurück. Als traditionsbewussterLeitbetrieb setzt die Unternehmensgruppe Maßstäbe im Bereich der Unternehmenskultur. Wie kein andererLebensmittelproduzent vereint Spitz unterschiedlichste Produkt- und Produktionsbereiche unter einem Dach.Im Gespräch mit dem neuen Geschäftsführer, Walter Scherb jun., haben die Wirtschaftsnachrichten mehr überzukünftige Herausforderungen, Trends und das Thema Nachhaltigkeit erfahren.

Der neue CEO Walter Scherb jun. führt das Traditi-onsunternehmen in die Zukunft. Foto: Robert_Maybach

Vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt wird alles am Standort im oberösterreichischen Attnang-Puchheim produziert. Foto: Bavaria Luftbild Verlags GmbH

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 51

men. Denn: Regionalität wird unter anderemmit höherer Qualität assoziiert, aber ebenauch mit kürzeren Transportwegen und so-mit mit mehr Nachhaltigkeit. Gleichzeitigzeigen jüngste Konsument-Befragungen,dass immer häufiger Convenience-Produktegekauft werden, die den Alltag erleichtern.Wir setzen uns mit diesen Trends selbstver-ständlich intensiv auseinander und bietenden Konsument dementsprechende Erzeug-nisse an. Um dies möglichst rasch und effi-zient umsetzen zu können, verfügen wir so-gar über eine hauseigene Forschungs- undEntwicklungsabteilung.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhal-tigkeit für Spitz und mit welchen konkre-ten Maßnahmen oder Projekte wird esumgesetzt?‰ Nachhaltigkeit gehört bei uns, wie er-wähnt, ebenso zu den fest verankerten Un-ternehmenswerten wie die Kundenorientie-rung, die Technologieführerschaft und dieWertschätzung der Mitarbeiter als wichtigesKapital. Was sich in den vergangenen Jahren

zum wahren Buzzword entwickelt hat, ist beiSpitz seit jeher gelebte Realität. Wir sindstolz darauf, dass wir primär heimische Roh-stoffe und Ressourcen nutzen und 100 Pro-zent unserer Wertschöpfung in Österreich er-bringen, Teilhaber an der PET to PET Re-cycling Österreich GmbH sind und an unse-rem Standort in Attnang-Puchheim über ei-nen eigenen Bahnanschluss und ein Bio-masse-Kraftwerk verfügen. Darüber hinausnehmen wir regelmäßige Investitionen inpuncto Nachhaltigkeit vor. So wurden füreine hochmoderne Fotovoltaikanlage im Juli2018 1,3 Millionen Euro in die Hand genom-men. Auch die Reduktion von Verpackungs-material und die Optimierung der Verpa-ckungsprozesse werden derzeit vorangetrie-ben. Diese Bemühungen werden uns auchregelmäßig durch Auszeichnungen, wie etwaden GREEN BRANDS Award oder denINEO-Award, gewürdigt.

Wo liegen die größten Stärken bei Spitz? ‰ Als Lebensmittelhersteller mit Traditionsind wir stolz auf unsere Produktvielfalt:

Mehr als 1.200 verschiedene Produkte ba-sieren auf unseren Rezepturen, täglich ver-lassen 1,2 Millionen Produkte den StandortAttnang-Puchheim. Spitz zählt zudem nichtnur zu den erfolgreichsten Lebensmittelher-stellern, sondern auch zu den renommiertes-ten Familienunternehmen Österreichs – unddas seit mehr als 160 Jahren. Dies ist aus un-serer Sicht eine große Stärke, da Entschei-dungen so schneller getroffen werden kön-nen und ein familiärer Umgang miteinandergepflegt wird. Darüber hinaus nehmen Be-werber Familienunternehmen als Betriebemit hoher Sicherheit wahr. Als Stärke emp-finden wir auch unsere tiefe Wertschöp-fungskette. Wir produzieren vom Rohstoff

weg an unserem Standort im oberösterrei-chischen Attnang-Puchheim.

Wie begegnet Spitz dem Thema Digitali-sierung und welche Bedeutung hat für Siedas Thema in Zukunft?‰ Die fortschreitende Digitalisierung ist einwichtiges Thema, das uns tagtäglich be-schäftigt. Auch hier haben wir einen hohenInnovationsanspruch an uns selbst und set-zen derzeit zahlreiche Projekte auf allen Ebe-nen – sowohl im Bereich der Logistik, aberauch im Vertrieb und der Produktion – um.

Welche strategischen Zukunftspläne hatdas Unternehmen? Weitere Diversifizie-rung der Produkte? Weitere Unterneh-mensanteile? ‰ Wir schließen weitere Unternehmenszu-käufe nicht aus. Hier verfolgen wir jedochdie Strategie, dass das Unternehmen auf al-len Ebenen zu Spitz passen muss: sowohlwas das Sortiment betrifft, als auch hinsicht-lich der Unternehmenskultur und der Unter-nehmenswerte.

Als Leitbetrieb steht Spitz auch für gesell-schaftliche Verantwortung. Wie wirddiese bei Spitz gelebt und warum, denkenSie, zahlt es sich aus, in diese Richtung zuinvestieren?‰ Jede/r Einzelne unserer 700 Mitarbeiterwird bei uns sehr wertgeschätzt – dement-sprechend ist es uns auch ein großes Anlie-gen, in sie zu investieren. Angebote zur Ge-sundheitsförderung oder im Bereich derFreizeit sind hier nur zwei Beispiele unsererzahlreichen Maßnahmen. Dabei gilt beiSpitz das Credo „Ein Unternehmen – EineFamilie“ – dies soll auch von den Mitarbei-tern so empfunden und gelebt werden. zz

Mehr als 1.200 verschiedene Produkte basieren auf hauseigenen Rezepturen.

Täglich verlassen 1,2 Millionen Produkte den Standort Attnang-Puchheim.Fotos: Spitz/ Florian Stoellinger

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Auf diversen Datingplattformen be-zeichnen sich manche Menschengerne als „tageslichttauglich“. Sie

möchten dadurch bei ihrem potenziellen Ge-genüber keine allzu hohen Erwartungen we-cken, und vielleicht strotzen sie nicht geradevor Selbstvertrauen. So ähnlich geht es mit-unter beim Einsatz von Sichtbeton zu: Ob-wohl viele Bauherren absolut Gefallen daranfinden, denken sie an ihr Umfeld und vor al-lem an dessen Urteil und trauen sich nicht,die langjährige Bindung mit diesem Baustoffeinzugehen. Denn wir orientieren uns sehrhäufig an der vermeintlichen Meinung ande-rer und trauen uns deshalb nicht, ein mar-kantes architektonisches Statement zu for-mulieren.

Ecken und KantenTrotzdem wird die Anzahl derer immer grö-ßer, die sich auch in der Architektur zumSichtbaren und zu Ecken und Kanten beken-nen. Geschehen ist dies beispielsweise beider repräsentativen Villa K in Gallneukir-chen, die durch ihre klare und zeitlose For-mensprache besticht. „Das Besondere andiesem Objekt ist sicherlich, dass es einenBaukörper gibt, der nach außen hin eine Ein-heit darstellt und dessen Eindruck nicht von

vorgehängten Fassadenteilen geprägt wird“,so der Architekt Peter Todorov von den sky-line architekten. Für ihn hat Sichtbeton ansich überhaupt nichts mit Brutalismus zu tun.Im Gegenteil: Wenn ein Objekt gut geplantist und auf die Kulissenteile verzichtet wer-den kann, dann offenbart sich das Gebäudein all seiner Eleganz. Mit diesem Anspruch an Architektur konnteTodorov das anfangs noch skeptische Bau-herrenpaar überzeugen, zumal ein gewisserPurismus und eine Ästhetik gefragt waren,die auch noch in den nächsten Jahrzehntenals elegant und gewissermaßen als klassischangesehen werden. Der Mut wurde belohnt,denn das fertiggestellte Gebäude sorgte raschfür Begeisterung. Die besonderen Eigen-schaften des Baustoffes haben einen wesent-lichen Anteil daran.

Nicht putzig verputztDazu gehören auch die thermischen Eigen-schaften des Baustoffes, der eine große undgut leitfähige Speichermasse darstellt. Beidiesem Objekt kam der Sichtbeton bei Au-ßen- wie Innenwänden zweischalig zum Ein-satz. So besteht die Gebäudehülle aus eineräußeren Betonschale von 20 Zentimetern, ei-ner Dämmschicht mit 16 Zentimetern und

einer inneren Betonschale von 25 ZentimeterDicke. Die innenseitigen Oberflächen wur-den dabei angeschliffen und geglättet. DasHeizen und Kühlen geschieht im Wesentli-chen über die thermische Bauteilaktivierung,wodurch im Inneren stets ein behaglichesWohnklima herrscht. Abgesehen von den energetischen Eigen-schaften des Baustoffes Beton an sich, sor-gen in diesem Objekt unter anderem hoch-wertige Dämmstoffe mit erhöhten Lambda-Werten sowie eine von außen nicht sichtbarePhotovoltaikanlage dafür, dass die Villa Kzu einem Plusenergie-Haus wurde.

Hightech & Human touchTrotz des Hightech-Einsatzes für das Hausverkörpert der schlicht gehaltene Monolithvor allem eines: Ruhe und Ausgeglichenheit.Dem Architekten ist es nämlich gelungen,sämtliche Elemente, die diese Harmonie stö-ren könnten, zu vermeiden. Es gibt keinerleierkennbare Schalungsankerlöcher, denndiese wurden auch mit Sichtbeton geschlos-sen. Auch dem Wunsch des Bauherrn, dasses keine Fensterbretter geben sollte, konnteentsprochen werden. „Das Haupthaus unddas Nebengebäude haben keine Attika undauch keine Fensterbänke, man sieht nirgends

52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Diese vereint zahlreiche Vorteile, von denen die Bauherren noch lange profitieren werden.

Eine Liaison mit Sichtbeton

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 53

Bleche, nur Beton. Das war bautechnischzwar ziemlich kompliziert – aber wir habenes sehr schön geschafft“, so Todorov, derauch darauf verweist, dass diese elegante An-mutung nicht nur nach außen hin durch denSichtbeton geschaffen wurde, sondern auchim Inneren des Objektes konsequent fortge-setzt wurde. „Das Haus ist mit rund 250 Qua-dratmeter Wohnfläche nichtbesonders groß, und der Bau-herr legt Wert darauf, im Hausmöglichst wenig Dinge des all-täglichen Lebens zu horten. Soist auch im Inneren dieser pu-ristische Ansatz sofort erkenn-bar, der den Raum an sich zumLuxus erhebt“, erklärt Todorov. Die auf diese Weise konstitu-ierte Offenheit im Inneren desObjektes wird dadurch unter-strichen, dass es im Haus nurwenige Türen gibt und im Erd-geschoß die Küche sowie derEss- und Wohnbereich eineeinheitliche Fläche bilden,während die Garderobe, derWirtschaftsraum und die Haus-technik im nordseitigen ge-schlossenen „Rücken“ des Ge-bäudes untergebracht sind. DerWellnessbereich mit Bad undSauna öffnet sich nach Westen,eine Terrasse bildet hier denÜbergang in den Park. Übereine Galerie mit zusätzlicherFläche für flexible Nutzung er-reicht man im Obergeschoßden Schlafbereich, einen loft-artigen Raum und hintereinan-der angeordnet Schlafzimmer,Ankleide und Bad. Die kom-

plett verglaste Südfassade mit mobilen Glas-elementen erlaubt es, den Schlafbereich ineine offene Loggia umzuwandeln. Ein gro-ßer Luftraum verbindet die beiden Stock-werke miteinander. „Dieser hohe Raum warmir persönlich ein großes Anliegen, und ichbin froh, dass sich der Bauherr letztlich dafürentschieden hat. Sonst hätte ich ihm die Aus-

führung auch aus meiner eigenen Tasche be-zahlt“, meint der Architekt ironisch, wobeidie hohen Räume auch den Vorteil haben,dass der Bauherr als begeisterter Kunst-sammler hier die entsprechenden Flächen fürdie Hängung großer Werke zur Verfügunghat.

Nahtloser ÜbergangEine überdachte Terrasse in dergesamten Breite von Wohn-und Essbereich ergibt einenZwischenraum zum Garten mitPool. Mit allseits angebrachtenmobilen Screens lässt sich die-ser Bereich schließen und un-terstreicht dabei zusätzlich dieKompaktheit des Gebäudes.Dreifach isolierte Schiebefens-ter mit minimalster Ansichts-breite der Profile verbinden denInnenraum mit außen fast naht-los. Gerade an sonnigen undheißen Tagen ist es vorteilhaft,dass die überdachte Terrasseabgeschirmt werden kann, wo-durch wie bei antiken Villenein unbestimmter Übergangzwischen innen und außen ge-schaffen wird und das Objektde facto einen weiteren Raumgewinnt. zz

Architekt Peter Todorov von denskyline architekten arbeitet gekonnt mit den Eigenschaftenvon Baustoffen.Fotos: Daniel Hawelka

Die Villa K bietet auch eine groß-artige Sicht auf die Hügelland-

schaft der Umgebung.

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54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

An vielversprechenden Ideen, die ei-nen Betrieb voranbringen können,mangelt es oft nicht. Aber woran ist

festzumachen, ob eine gute Idee das Poten-zial zur entscheidenden Lösung für ein rele-vantes Problem am Markt hat? „Innovationist, wenn Ideen erfolgreich umgesetzt wer-den, Mehrwert für den Kunden geschaffenwird und sich ein Produkt oder Service auchmonetarisieren lässt“, liefert Michael Maiereine Definition. Maier ist Österreich-Chefdes Innovationsspezialisten Hyve mit Haupt-sitz in München und einem Standort in Wien.Seit dem Jahr 2000 hat man sich der Umset-zung offener, kundenzentrierter Innovations-lösungen verschrieben. Mit offen ist ge-meint, dass Prozesse nicht im stillen Käm-merlein stattfinden, sondern Kunden, Exper-ten und gegebenenfalls auch andere Unter-nehmen eingebunden werden.

Hilfe von außenDer Innovationsexperte unterstützt Unter-nehmen, ihren Herausforderungen mit denrichtigen Lösungen zu begegnen. Neben ei-nem knappen Drittel der ATX-Konzerne ausverschiedenen Industrien arbeitet Hyve auchmit vielen KMU und Hidden Champions.Mit Pöttinger wurde etwa ein Engineering

Contest durchgeführt, um landwirtschaftli-che Maschinen zu innovieren. Die Ideenwurden dann in adaptierter Form in neueProdukte übersetzt. Weitere Kunden sindKapsch oder RBI. „Die neutrale Perspektiveermöglicht es, einen nüchternen Blick aufdie Situation sowie die Stärken und Schwä-chen der internen Unternehmensprozesse zubekommen“, erklärt Maier. Häufig, berichtetMaier, habe ein Kunde bereits eine Lösungim Kopf, die er umgesetzt haben möchte. Fürden Spezialisten beginnt der Prozess aber be-reits zwei Schritte vorher. „Erstens gilt es,das Problem hinter der von unserem Kundenvorgeschlagenen Lösung zu identifizieren.Wir müssen also herausfinden, ob die Fra-gestellung die richtige ist. Zweitens validie-ren wir gemeinsam mit unseren Kunden, obdas Problem für die Endkunden und Konsu-menten tatsächlich relevant ist oder ob derSchuh eigentlich an einer ganz anderenStelle drückt“, so Maier. Die richtigen Fra-gen im richtigen Moment können sehr wert-voll sein, denn viel zu oft würden Ideen heutenoch daran scheitern, dass sie am Problemund damit am Kunden vorbeientwickelt wer-den.

Ressourcen und Mut sind gefragtIm Rahmen von Innovationsprozessenkommt dem Top-Management eines Be-triebs eine wichtige Rolle zu. Dieses sollteMitarbeitern, von denen Ideen gewünschtoder erwartet werden, seinen bedingungslo-

sen Support zusichern. Dazu zählen ausrei-chend Zeit und finanzielle Mittel. Zudemplädiert Maier dafür, in Firmen eine Innova-tionskultur zu schaffen, in der man aus Feh-lern lernt, Misserfolge akzeptiert und Inno-vationen gegenüber offenbleibt. „Innovationpassiert nicht einfach so neben dem Tages-geschäft, sondern erfordert ganzheitlichesCommitment eines Unternehmens“, betontMaier. Er ist davon überzeugt, dass jeder Be-trieb Innovation benötigt, um langfristigwettbewerbsfähig zu sein. Besonderer Hand-lungsbedarf besteht dann, wenn Mitbewer-ber bereits ein paar Schritte voraus sind odereine Branche generell im Wandel ist. AlsBeispiel nennt er den Bankensektor. „WennStart-ups oder große digitale Player vorle-gen, müssen andere Unternehmen mitzie-hen.“Wer mit Innovationen arbeitet, für den ist derBlick in die Zukunft wichtig. Ein Zukunfts-thema, mit dem sich das Unternehmen be-schäftigt, ist künstliche Intelligenz. „Wirglauben stark daran, dass künstliche Intelli-genz nicht nur viele Branchen, sondern auchdie Art, wie wir innovieren, verändern wird“,sagt Maier. Neben dem Aufbau von Kompe-tenz im Bereich der künstlichen Intelligenzbetreibt Hyve ein eigenes KI-Start-up„TAWNY.ai“, das Robotern, Maschinen undvernetzten Systemen emotionale Intelligenzbeibringt. Damit erkennen sie, wie sich Men-schen fühlen und wann sie etwa besondersleistungsbereit sind. zz

Wie innovationen entstehenDer Begriff Innovation ist aus dem ökonomischen Wortschatz nicht mehr wegzudenken. Insbeson-dere die Digitalisierung fordert Betriebe permanent heraus, ihre Produkte, Dienstleistungen undProzesse zu hinterfragen und sich zukunftsorientiert zu positionieren.

„Über 3.000 Projekte hat Hyve in den vergange-nen 18 Jahren in diversen Branchen abgeschlos-sen, zudem sind mehr als 320 Publikationen zumThema Innovation entstanden“, erklärt MichaelMaier, Österreich-Chef des Innovationsspezialis-ten Hyve. Foto: Hyve

Innovationen bringen Unternehmen zum Leuchten.Foto: pixabay

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 55

Wenngleich Wirtschaftsexperteneine Eintrübung prognostizieren,rechnet jedes dritte österrei-

chische Mittelstandsunternehmen in denkommenden Monaten mit einer Verbesse-rung der Binnenkonjunktur. Lediglich achtProzent der Unternehmen gehen von einerVerschlechterung aus. Damit bleiben die Un-ternehmen zwar zuversichtlich, zeigen je-doch nicht mehr den großen Optimismus desVorjahres, als sogar jedes zweite Unterneh-men mit einer Verbesserung der Wirtschafts-lage rechnete. Zu dieser Erkenntnis kommtdie Prüfungs- und BeratungsorganisationEY, die für diese Studie 900 mittelständi-sche, nicht kapitalmarktorientierte Unterneh-men in Österreich befragt hat.„Die Konjunkturerwartungen der mittelstän-dischen Unternehmen fallen deutlich zurück-haltender aus als die eigenen Umsatzprog-nosen – das sollte zu denken geben. Tatsäch-lich ist es wichtig, die Risiken ernst zu neh-men und nicht davon auszugehen, dass derAufschwung ungebremst anhält. So könnteder Brexit, wenn er ungeordnet verläuft, zu

erheblichen Turbulenzen und Umsatzrück-gängen führen. Und in China zeichnet sicheine Konjunkturabkühlung ab. Das kann frü-her oder später auch zu Einbußen am Stand-ort Österreich führen“, analysiert Erich Leh-ner, Managing Partner Markets bei EYÖsterreich.Österreichs mittelständische Wirtschaft lässtgenerell durch eine hohe Standortzufrieden-heit aufhorchen, sowohl überregional alsauch auf einzelne Bundesländer bezogen.Damit hat sich die positive Stimmung gegen-über dem Jahresbeginn 2017 mehr als ver-dreifacht – von 15 auf 51 Prozent. Das istder höchste Wert seit Erhebungsbeginn 2015. „Obwohl der Westen und Süden Österreichs,allen voran Tirol mit 36 Prozent, Kärnten mit32 Prozent und Vorarlberg mit 30 Prozent,nicht nur die höchsten Zufriedenheitsratenaufweisen, sondern auch die größten Inves-titionen, beispielsweise in Form von Ausrüs-tung, Maschinen und Bauten, planen, fälltdie Rekrutierung von Fachkräften in diesenBundesländern schwer: Neun von zehn Un-ternehmen in Vorarlberg haben Probleme da-

bei, neue und ausreichend ausgebildete Mit-arbeiter zu finden. Auch Oberösterreich mit90 Prozent, die Steiermark mit 88 Prozentund Salzburg mit 87 Prozent liegen über demlandesweiten Durchschnitt der mittelständi-schen Unternehmen mit 83 Prozent, dieSchwierigkeiten bei der Rekrutierung vonFachkräften haben.“

Es wird wieder investiertDie Investitionsbereitschaft der KMU bleibtauch 2019 hoch: Jedes vierte Unternehmenplant, die Investitionstätigkeit gegenüberdem Vorjahr zu verstärken, und jedes drittewill zusätzliche Stellen schaffen. Zahlrei-chen Unternehmen fällt es schwer, ausrei-chend qualifizierte Mitarbeiter zu finden.Nur zwei Prozent geben an, keine Schwie-rigkeiten bei der Personalbeschaffung zu ha-ben, mehr als vier von fünf Unternehmenfällt es laut eigener Aussage schwer. VomFachkräftemangel sind die Immobilienbran-che mit 93 Prozent, die Industrie mit 90 Pro-zent sowie der Tourismus mit 88 Prozent amstärksten betroffen. zz

kmu investieren wiederTrotz eingetrübter Konjunkturaussichten sind die heimischen KMU in Hochstimmung. Jeder zweiteBetrieb rechnet im laufenden Jahr mit Umsatzwachstum, jedes dritte Unternehmen möchte Arbeitsplätze schaffen und mehr als ein Viertel plant verstärkte Investitionen.

Jetzt noch informativer:Weiterlesen auf www.wirtschafts-nachrichten.com

Die österreichischen KMU sind optimistisch:Sie wollen wieder investieren, neue Jobsschaffen und den dunklen Wolken am Kon-junkturhimmel trotzen. Foto: APA/dpa Swen Pförtner

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Frau Wendler, was ist neu an Ihrer Tätig-keit im Vorstand der Bank Austria undwelche Akzente wollen Sie setzen?Ich leite ja schon seit vielen Jahren unser Fir-menkundengeschäft und wir werden unserenErfolgskurs als führende Unternehmerbankdes Landes mit voller Kraft fortsetzen. Zuuns haben bereits sieben von zehn österrei-chischen Unternehmen eine Geschäftsver-bindung, und wir wollen unsere führendeRolle weiter stärken und ausbauen. Die Zei-chen stehen bei uns heute ganz klar aufWachstum. Um diesen Wachstumskurs zuunterstützen, wurden auch die Bereiche „Un-ternehmerbank“ und „Privatkundenbank“mit Jahresanfang zu Vorstandsbereichen ge-macht, was deren Bedeutung natürlich nocheinmal ganz deutlich unterstreicht.

Bedeutet das eine Kursänderung für dasGeschäft? Was wird sich dadurch für IhreKunden ändern?Wir werden in der Unternehmerbank weiter-hin engagiert daran arbeiten, mit unseremAngebot genau auf die Bedürfnisse unsererKunden einzugehen. Unter dem Dach derUnternehmerbank haben wir alle Aktivitätenim Firmenkundengeschäft gebündelt, wiezum Beispiel die Immobilienfinanzierungoder Leasing und Factoring. Damit bekommtman bei uns alles aus einer Hand, ein Be-treuer koordiniert die Geschäfte, und dasweltweit. Durch diesen „Single Point Of En-try“ liegt unser Fokus auf Kundennähe, Ein-fachheit und vor allem kurzen Informations-wegen. Und wir haben den Vorteil, dass unsdie volle Angebotspalette unseres Corpo-rate & Investment Bankings zur Verfügungsteht – auch ein Bereich, in dem wir dieNummer eins in Österreich sind.

„Weltweit“ ist ein gutes Stichwort, das un-günstige Exportumfeld drückt auf dieWirtschaftsleistung, die Experten, zuletztauch Ihres Hauses, senken die Wachs-tumsprognosen. Bekommen die Unter-nehmen das schon zu spüren?

Seit mittlerweile sechs Monaten sinken dieExportaufträge der österreichischen Indus-triebetriebe, seit dem Jahresbeginn sogarsehr stark. Angesichts der langsamer laufen-den Konjunktur sehen unsere Ökonomen für2019 einen deutlicheren Rückgang des Wirt-schaftswachstums auf 1,4 Prozent. Im Vor-jahr lag unser Wachstum noch bei 2,7 Pro-zent. Das wird an niemandem spurlos ver-beigehen, aber genau hier, denke ich, kom-men wir als Partner ins Spiel. Österreich istein Exportland, fast sechs von zehn Eurowerden im Ausland erwirtschaftet. Wir hel-fen unseren Kunden mit regionaler Präsenzund internationalem Know-how, um geradein diesem Umfeld nicht nur bestehen zu kön-nen, sondern auch erfolgreich zu sein. Jedeszweite Unternehmen in Österreich im Au-ßenhandel wickelt sein grenzüberschreiten-des Geschäft mit uns ab.

Sehen Sie bei Ihren Kunden angesichtsdieses Umfelds derzeit noch große Expan-sionspläne, auch ins Ausland?Die Innovationskraft der österreichischenUnternehmen darf man keinesfalls unter-schätzen, auch nicht unsere vielen sogenann-ten „Hidden Champions“, die weltweit aufihrem Gebiet führend sind. Als Nummer einsim Außenhandel begleiten wir Unternehmenals Finanzpartner an jeden Punkt der Welt.Als Teil der UniCredit ermöglichen wir ei-nen einzigartigen Zugang zu führenden Ban-ken in 14 Kernmärkten in Europa. Aber da-rüber hinaus betreuen wir unsere Kundinnenund Kunden in 18 weiteren Ländern inklu-sive USA und Asien und letztlich weltweit.Wir haben „Austrian-Service-Desks“ mitdeutsch- bzw. englischsprachiger Betreuungund können damit Kunden vom Mittelstandbis zu großen internationalen Firmenkundenpunktgenau unterstützen – egal ob ihre Ak-tivitäten nach Ost, West, Nord oder Süd füh-ren.

In welche Richtung zieht es die österrei-chischen Unternehmen derzeit?

Neben Europa und insbesondere Zentral-und Osteuropa ist Asien ein Markt, wo hei-mische Unternehmen noch sehr gut wachsenkönnen. Internationale Unternehmen gehenheute nach China, um am Aufstieg einerneuen Mittelklasse zu partizipieren und denwachsenden Binnenmarkt zu bedienen.

Wie interessant ist China als Markt fürösterreichische Unternehmen?Das Interesse österreichischer Unternehmen,nach China und Hong Kong zu exportierenbzw. sich direkt vor Ort zur Produktion nie-derzulassen, ist ungebrochen. Wir merkenverstärkt den Trend, dass sich neben großenKonzernen vor allem KMU in das Reich derMitte wagen, um neue Märkte zu erschließenund um sich damit einen Wettbewerbsvorteilzu verschaffen. Wir sind mit Peking, Shang-hai und Hongkong in den wichtigsten Wirt-schaftszentren Chinas vertreten. Mehr als 30Jahre Erfahrung in der Region sprechen füruns. Und auch hier: An allen drei Standortenwerden Kunden von deutschsprachigen Mit-arbeitern betreut.

Welchen Service kann man vor Ort er-warten?Sie erhalten die gesamte Palette an wesent-lichen Bankdienstleistungen – angefangenvom Zahlungsverkehr über Betriebsmittel-kredite und Trade-/Export-Finance-Lösun-gen bis hin zum Dokumenten- und Akkredi-tivgeschäft. Wir sind damit die einzige öster-reichische Bank, die Unternehmen im ope-rativen Bankgeschäft vor Ort begleiten kann.

Was wird denn hierzulande die nächstegroße Herausforderung für Unternehmensein?Das Thema Digitalisierung ist besonderswichtig und ist im Firmenkundenbereichnicht mehr wegzudenken. Wir setzen im Fir-menkundengeschäft auf punktgenaue digi-tale Services für Unternehmen, das geht vomeinfachen Electronic-Banking bis hin zu spe-ziellen Lösungen für komplexes Finanzma-

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„Wir begleiten unsere Kunden an jeden Punkt der Welt“

Internationale Kompetenz und lokales Know-how sind die Trumpfkarten der führenden österreichischen Fir-menkundenbank. Im Gespräch mit Susanne Wendler, die seit Jahresanfang den Bereich „Unternehmerbank“im Vorstand der UniCredit Bank Austria verantwortet, gehen wir den Strategien und dem Erfolgsgeheimnisder Wiener Top-Bankerin nach.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 57

nagement. Unsere digitalen Services für Un-ternehmen wurden beim Alpbacher Finanz-symposium als innovativste Finanzdienst-leistung 2018 ausgezeichnet, damit bestäti-gen uns auch die Entscheidungsträger derWirtschaft unsere Vorreiterrolle.

Was verändert sich durch die Digitalisie-rung im Bankgeschäft für Unternehmen? Da wird in naher Zukunft noch sehr viel pas-sieren. Planbarkeit ist ein sehr wichtigesThema für Unternehmen, in diesem Bereichkönnen digitale Tools und Plattformen her-vorragend unterstützen. Das geht von Zins-absicherung bis zu unserem BusinnessPlan-ner für professionelles Finanzcontrolling.Unternehmen müssen mit immer mehr Un-sicherheit und Komplexität zurechtkommen.Hier setzen unsere Tools an: Sie machen Pro-zesse schneller, einfacher und sicherer unddamit profitabler für ein Unternehmen.

Was bringt die Digitalisierung den Unter-nehmen darüber hinaus?

Das Thema Blockchain zum Beispiel ist inaller Munde und die Technologie ist auchfür Unternehmen besonders interessant. DieUniCredit ist Gründungsmitglied der Platt-form „we.trade“, die Transaktionen imgrenzüberschreitenden Geschäft von KMUermöglicht und die auf der Blockchain-Technologie basiert. Transaktionen werdendurch we.trade erheblich transparenter undGeschäfte vor allem mit neuen Handelspart-nern sicherer. Zahlungen können automa-tisch aktiviert werden, sobald zuvor defi-nierte Bedingungen wie der Versand derWare erfüllt wurden. Ein sehr spannendesaktuelles Thema sind auch „Virtuelle Kon-ten“, die die Zahlungsverkehrsprozesse we-sentlich vereinfachen. Das Prinzip ist ganzeinfach: Ein Unternehmen kann virtuelleUnterkonten selbst einrichten und so zumBeispiel für jeden Kunden ein eigenes vir-tuelles Konto mit entsprechender IBAN er-stellen. Damit kann bei einer Gutschrift aufdas jeweilige virtuelle Konto die Zahlungganz schnell und eindeutig zugeordnet wer-

den. Das geht auch für einzelne Märkte, Pro-dukte oder Projekte.

Abschließend noch die Frage an Sie: „wiewichtig ist denn die Verankerung derBank Austria in der UniCredit für den Er-folg?“Das ist gerade im Bereich Digitalisierungüberhaupt nicht wegzudenken. Die UniCre-dit investiert bis Ende 2019 1,7 MilliardenEuro in IT-Systeme und in digitale Innova-tionen. Wir können innerhalb der UniCreditzeitgleich eine Vielzahl an unterschiedlichenProdukten entwickeln und testen. Das pas-siert in einzelnen Märkten und bei Erfolgführen wir einen Roll-out bei allen Mitglie-dern der Gruppe durch. So können wir voneinem breiten Spektrum an Innovationenprofitieren, sind am Puls der Zeit bei denneuesten Entwicklungen und vorne an derSpitze dabei. UniCredit agiert heute alsEINE Bank in ihren unterschiedlichen Märk-ten und das ist eine unverzichtbare Voraus-setzung für unseren Erfolg. zz

„Die Innovationskraft österreichischer Unternehmen darf man nicht unterschätzen. Zahlreiche ‚Hidden Champions‘ aus Österreich sind Weltmarkführer“, erklärt Susanne Wendler im Interview mit den Wirtschaftsnachrichten. Foto: Symbol

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Neben dem ertragreichen Aufbau vonVorsorgekapital wurde die Veranla-gung schon vor Jahren nach ökolo-

gischen und ökonomischen Grundsätzenausgerichtet. Die VBV-Vorsorgekasse hat so-gar bereits seit der Unternehmensgründung2003 einen Ethik-Beirat, der Kriterien füreine nachhaltige Veranlagung festlegt. Außerdem wurde mit Partnern der VÖNIX,der erste heimische nachhaltige Aktienindex,umgesetzt.

Reduzierung des CO2-FußabdrucksIm Zuge ihres Umwelt- und Nachhaltigkeits-Managements setzt die VBV auf eine kon-tinuierliche Reduzierung des CO2-Fußab-

drucks. So haben zum Beispiel die VBV-Vor-sorgekasse und die VBV-Pensionskasseschon vor Jahren das „Montreal CarbonPledge“-Abkommen unterzeichnet – dieVBV-Vorsorgekasse sogar als erster Finanz-dienstleister im deutschsprachigen Raum.Damit verpflichtet sich die VBV jährlich,den CO2-Fußabdruck ihrer Aktieninvest-ments zu messen und zu publizieren. Wennder CO2-Fußabdruck von Investments be-kannt ist, kann die VBV außerdem Branchen

besser vergleichen und feststellen, welcheVermögenswerte welchen Risikobeitrag leis-ten. Sie kann damit ihr Portfolio sowohl imInteresse der Kunden als auch des Klima-schutzes weiter optimieren. „Wir konntenden CO2-Fußabdruck sowohl in der Vorsor-gekasse als auch in der Pensionskasse in denletzten Jahren signifikant verringern – groß-teils deutlich unter die Vergleichswerte desweltweiten Aktienindex MSCI AC World“,erklärt Andreas Zakostelsky, Generaldirektorder VBV-Gruppe. So konnte zum Beispieldie VBV-Vorsorgekasse seit Beginn derMessung des CO2-Fußabdrucks im Aktien-portfolio den CO2-Ausstoß um über 20 Pro-zent verringern.

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Avantgarde der NachhaltigkeitVBV Firmengruppe seit Anfang 2018 klimaneutral.

seit 2018 ist die VBV als ersteGruppe in der Branche vollstän-

dig klimaneutral.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 59

Vorreiter beim KlimaschutzUmweltschutz beginnt für die VBV stets imeigenen Haus. Schon seit 2017 setzt dieVBV-Gruppe auf ein umfassendes Umwelt-management auf Basis von ISO14001:2015. Um klimaneutral zu werden,wurden im Rahmen des Umweltmanage-ments in den letzten Jahren zahlreiche Akti-vitäten durchgeführt: So galt es, den Ener-gieverbrauch zu reduzieren, beim ver-wendeten Papier von Millionenvon Kundeninformations-Schreiben jährlich mög-lichst auf Online-Informa-tionen zu setzen bzw. flä-chendeckend Recycling-Papier zu verwendenoder etwa für die Reisetä-tigkeit zu Kunden undVeranstaltungen eineReise-Policy nach ökologi-schen Kriterien zu entwi-ckeln. Den Rest an anfallenden,nicht vermeidbaren CO2-Emis-sionen – rund 250 Tonnen –kompensiert die VBVdurch den Er-werb

von Emissionszertifikaten von einem regio-nalen Vorzeigeprojekt in der Steiermark. Da-mit trägt die VBV-Gruppe gleichzeitig zur

regionalen Wertschöpfung und zumKlimaschutz bei. „Seit 2018 ist die

VBV als erste Gruppe in derBranche vollständig klimaneu-tral. Damit ist die VBV-Gruppeerneut ein Vorreiter im BereichKlimaschutz und Nachhaltig-keit“, erläutert Andreas Zakos-telsky, Generaldirektor derVBV-Gruppe.

Nachhaltige Veranlagungmit Ertrag

Investieren mit Verantwortung –dies ist seit Langem die

Philosophie derVBV.

Daher

haben sich die VBV-Vorsorgekasse und dieVBV-Pensionskasse durch die Unterzeich-nung der UN-Principles for Responsible In-vestment (UN PRI) dazu verpflichtet, künftigUmwelt-, Sozial- und Unternehmensfüh-rungsaspekte (internationales Kürzel: ESG)bei allen Aktivitäten zu berücksichtigen undzu integrieren. Die VBV unterstützt zudemklimafreundliche Unternehmen und Bran-chen, indem sie – entsprechend ihren Veran-lagungskriterien – bevorzugt in diese inves-tiert. Die VBV ist davon überzeugt, dass sichUnternehmen laufend verbessern sollten, umauf wirtschaftliche und gesellschaftliche Ver-änderungen zu reagieren. In der Verbesse-rung der ESG-Beurteilung und dabei insbe-sondere in der Unternehmensführung siehtsie den stärksten Hebel, um Veränderungs-prozesse zu initiieren und positive Effektezu generieren. zz

Die VBV-Vorsorgekasse ist Marktführer bei derobligatorischen betrieblichen Vorsorge (Abferti-gung NEU) und betreut rund jeden dritten Ar-beitgeber, Arbeitnehmer und Selbstständigen inÖsterreich. Im abgelaufenen Geschäftsjahrkonnte die Zahl der Berechtigten auf rund 3,2Millionen gesteigert werden.Foto: VBV/Tanzer

„Nachhaltigkeits-Engagement beginnt für uns bei den Mitar-beitenden. Qualifizierte, engagierte und gesunde Mitarbei-

tende sind eine Voraussetzung für den Erfolg unserer Unterneh-mensgruppe.“ (Mag. Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der VBV-Gruppe)Foto: VBV/Tanzer

Smarte Stadt inder SteiermarkZu Jahresbeginn 2019 erwarb die VBV-Vorsor-gekasse über ihren VBV VK SR Immofonds denersten Bauabschnitt der „MY SMART CITYGRAZ“. Der Abschnitt mit dem Namen „SMARTCITY SÜD“ gehört damit zu insgesamt neunnachhaltigen Immobilien in Österreich undDeutschland, die durch den VBV-Fonds verwal-tet werden. Im Projekt My Smart City Graz wer-den in den Bereichen Gebäudetechnologie,Mobilität und Energie zukunftsfähige Techno-logien integriert eingesetzt, um eine energie-effiziente und emissionsarme Stadt zu schaf-fen.

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Der CO2-Fußabdruck konnte in den vergangenen Jahren

signifikant verringert werden.

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Das Grundkonzept von Factoring istdenkbar einfach. Verkäufer haben In-teresse daran, dass ausstehende For-

derungen möglichst rasch beglichen werden.Käufer hingegen haben Interesse daran, ihreVerbindlichkeiten so lange wie möglich nachhinten zu verschieben. Factoring löst diesenKonflikt, indem es dem Verkäufer einer Wareoder Dienstleistung die Forderung abnimmtund ihm die ausstehende Summe nahezu so-fort überweist. Für den Käufer hingegen än-dert sich grundlegend gar nichts. Beide Sei-ten profitieren: Der Verkäufer muss nichtmehr auf sein Geld warten, der Factor erhälteine Gebühr und der Kunde darf sich um eineprofessionelle Erledigung seiner Rechnungfreuen. Und weil dieses Konzept so einfachist, kann Factoring auf eine lange Geschichtezurückblicken, die bis in die Zeit der Baby-lonier zurückreicht.

Eine ErfolgsgeschichteEine Erklärung für den Erfolg des modernenFactorings besteht darin, dass die Nutzungvon Factoring über Liquidität hinausgeht.Dass sich immer mehr Firmen dafür ent-scheiden, hat darüber hinaus vor allem dreiHauptgründe:‰ Factoring reduziert Ausfallrisiken. DieForderungen, die über Factoring abgewickeltwerden, können auch mit Übernahme desDelkredere-Risikos verkauft werden.‰ Factoring verbessert die Liquidität. DasGeld, das über Factoring generiert wird, istnicht an Auflagen gebunden oder wird auchnicht in Raten ausgezahlt. Es steht sofort undgemäß den eigenen Vorstellungen zur Verfü-gung. Das liegt daran, dass es sich bei diesemKapital um die Entlohnung für die eigene be-reits erbrachte Leistung handelt.‰ Factoring entlastet das Unternehmen.Auch wenn Factoring streng genommennicht Teil der Lean-Management-Bewegungist, so kann es doch zur Optimierung inner-betrieblicher Prozesse verwendet werden.Factoring entlastet die Abteilung für Rech-nungslegung und strafft den Forderungsab-wicklungsprozess. Das spart Kosten, vermei-

det Fehler durch Überlastung und erlaubt es,sich auf das unternehmerische Handeln zukonzentrieren.

Factoring: Für wen ist es geeignet?Lange Zeit war Factoring ein Thema, an dassich viele Unternehmen nicht so richtig he-rangetraut haben. Doch die Zeiten haben sichlängst geändert, eine wachsende Anzahl anmittelständischen Betrieben nutzt die Vorzügedes Factorings, um sich dadurch Wettbe-werbsvorteile zu verschaffen. In einigenBranchen ist es außerdem so, dass an dieserForm der Unternehmensfinanzierung nahezu

kein Weg mehr vorbeiführt. Factoring wirdheute als Finanzierungs-Baustein in großenUnternehmen stark genutzt, insbesondere vonUnternehmen mit ausgezeichneter Bonität.„Immer mehr Klein- und Mittelunternehmenentdecken die Vorteile von Factoring, wobeisich Factoring schon ab Umsätzen von jähr-lich zwei Millionen Euro rechnet. Nach obenhin gibt es keine Begrenzung. Unternehmenin einer Wachstumsphase oder mit saisonalenUmsatzschwankungen profitieren besonders,da sich die Finanzierung an den Umsatz an-passt. Außerdem sind Exporteure große Ge-winner von Factoring. Sie machen mit Facto-ring aus langen Zahlungszielen Liquidität inwenigen Stunden und können gleichzeitigihre Bilanzkennzahlen durch den Forderungs-verkauf verbessern“, erläutert Andreas Bene,Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen FactorBank AG. Die jährlichen Wachstumsraten inÖsterreich belegen den Trend, dass immer

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Modernes FactoringVerbesserte Liquidität sichert dynamisches Wachstum

Eigentlich bedarf Factoring gar keiner Erklärung mehr. Das Instrument hat sich längst als beliebte Ergänzungzum traditionellen Bankkredit etabliert und gilt als die wohl sicherste Möglichkeit, die eigene Liquidität ent-scheidend zu verbessern. Auch in Österreich machen immer mehr Unternehmen Gebrauch von Factoring undstellen sich damit besser gegenüber der Konkurrenz.

Von Christian Wieselmayer

Heute erfolgt die Abwicklungvon factoring vollautoma-

tisch und digital.

„Immer mehr Klein- und Mittelunternehmen entdecken die Vorteile von Factoring, wobei sich Factoringschon ab Umsätzen von jährlich zwei Millionen Euro rechnet“, Andreas Bene, Mitglied des Vorstandesder Raiffeisen Factor Bank AG. Foto: Raiffeisen Factor Bank AG

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 61

mehr Unternehmen die Vorteile von Factoringnutzen: 2018 betrug das Volumen des heimi-schen Factoringmarktes – gemessen an denverkauften Forderungen – mehr als 24 Milli-arden Euro und lag somit rund drei MilliardenEuro über dem Wert von 2017. In den ver-gangenen fünf Jahren ist der Gesamtmarktum stolze 47 Prozent gewachsen.

Diese Kosten entstehenDer Factoring-Partner geht selbstverständ-lich nicht gratis in die finanzielle Vorleistungund trägt zugleich ein Forderungsausfallri-siko. Seine Leistung lässt er sich bezahlen,es fallen neben den Zinsen für die Liquiditätsogenannte Factoring-Gebühren an. Wiehoch die Gebühren bemessen sind, hängt vonmehreren Faktoren ab. Vor allem die Anzahlder Kunden sowie das Ausfallrisiko (auch alsDelkredere bezeichnet) sind von Bedeutung.Sofern ein Unternehmen den richtigenFactoring-Partner wählt und mit dem früherzur Verfügung stehenden Kapital entspre-chend wirtschaftet, bleiben die Kosten äu-

ßerst überschaubar. Und wenndie angesprochenen Kostenvor-teile richtig genutzt werden,kann unter dem Strich sogar einProfit entstehen.

Lassen sich per FactoringSchulden eintreiben?Nein, Factoring ist kein Ersatzfür Inkasso-Leistungen. Facto-ring-Partner strecken letztlichKapital vor, welches sie durchdie Bezahlung der Rechnungenvon den Abnehmern zurückbe-zahlt bekommen. Bei Kundenmit schlechter Zahlungsmoral istFactoring unter Umständen nicht

möglich, dann ist es sinnvoller, ein Inkasso-Unternehmen zu beauftragen. zz

Wesentliche Vorteiledurch Factoringn Verbesserung der Liquidität: Forderungen

werden täglich oder wöchentlich ange-kauft, das Unternehmen verfügt sofortüber die nötige Liquidität.

n Dynamische Wachstumsmöglichkeitendurch umsatzkonforme Finanzierung: DieLiquidität des Unternehmens passt sichder Umsatzentwicklung an und entsprichtdamit seinem Wachstum.

n Risikoabsicherung der Außenstände: BeiÜbernahme des Delkredere-Risikos erfolgteine Absicherung der offenen Forderun-gen innerhalb definierter Limits.

n Verbesserung wichtiger Finanzkennzah-len: Bei einem bilanzverkürzenden Ver-kauf der Forderungen kommt es zu einerVerbesserung des Bilanzbildes, wichtigerFinanzkennzahlen und somit des eigenenRatings.

n Absicherung der zukünftigen Unterneh-mensentwicklung.

die jährlichen Wachstumsratenin Österreich belegen den trend,

dass immer mehr unterneh-men die Vorteile von factoring

nutzen.

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62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

| „UNTERNEHMER-MILLIARDE“DER VOLKSBANK GEHT IN DIEDRITTE RUNDE | Bereits zwei Jahrein Folge konnten die Volksbankenkleine und mittlere Unternehmen, dasRückgrat der österreichischen Wirt-schaft, erfolgreich mit Finanzierungenaus der „Unternehmer-Milliarde“ stär-ken: 2017 konnten Finanzierungen von1,05 Milliarden Euro abgeschlossenwerden, 2018 waren es sogar 1,21 Milli-arden Euro. Aufgeteilt wurde die „Unter-nehmer-Milliarde“ 2018 auf 4.093 Kre-dite. Nach den Erfolgen der beiden Vor-jahre geht die Finanzierungsoffensive indiesem Jahr in die dritte Runde. Insge-samt konnte der Volksbanken-Verbundim Vorjahr ein gutes Kreditwachstumvon 7,2 Prozent verzeichnen. zz

Foto: Robert Polster

| DIE EUROPÄISCHE REISEVER-SICHERUNG IST BRANCHEN-CHAMPION 2019 | Die Europäi-sche Reiseversicherung AG ist „Bran-chen-Champion 2019“ im Bereich Rei-seversicherung. Das ergab der „Bran-chenmonitor 2019“, der von der Gesell-schaft für Verbraucherstudien GmbH(ÖGVS) in Kooperation mit dem Maga-zin „News“ erstellt wurde. „Es freut unssehr, dass wir mit dem Branchen-Cham-pion 2019 für unsere Arbeit ausgezeich-net wurden. Die Zufriedenheit der Kun-den hat für uns als Qualitäts-Reiseversi-cherer oberste Priorität“, kommentierteCEO Mag. Wolfgang Lackner die Aus-zeichnung. zz

Foto: Europäische Reiseversicherung

| 30 JAHRE ABTA | Die abta, Ver-band der österreichischen Geschäftsrei-seindustrie, beschäftigt sich als Interes-senvertretung heimischer Firmenreise-stellen und Travel Manager seit 30 Jah-ren mit der professionellen Steuerung,Verwaltung und Optimierung von Ge-schäftsreisen. 1989 haben 16 Reisestel-lenleitern namhafter Firmen die abtagegründet. Was einst mit Stammtischenund Sommerheurigen zum Erfahrungs-austausch begann, ist heute eine hoch-professionelle Interessenvertretung mitmehr als 150 Mitgliedern. Präsident An-dreas Gruber bat zur Geburtsparty indie Wiener Innenstadt-Location Lab-stelle und betonte in seiner Festrededen Stellenwert der abta als essenziel-les Netzwerk und Wissens- und Weiter-bildungsplattform. zz Foto: abta

| DACHSER WÄCHST MIT AUGENMASS | Die konjunkturellen Rahmenbedingungen begünstigten erneut das Wachs-tum des weltweit tätigen Logistikdienstleisters. Dachser ist im Geschäftsjahr 2018 erneut substanziell gewachsen und steigerteseinen konsolidierten Netto-Umsatz um 5,5 Prozent auf 5,57 Milliarden Euro. Die Zahl der Sendungen erhöhte sich wie im Vor-jahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 83,7 Millionen, während die Tonnage um drei Prozent auf 41,3 Millionen Tonnen anstieg. Mitinsgesamt 30.609 Mitarbeitern, 1.511 mehr als im Vorjahr, berichtet Dachser auch bei der Beschäftigtenzahl eine neue Best-marke. Dennoch machten sich zunehmend Herausforderungen bemerkbar: „Das Management knapper Ressourcen ist spätes-tens 2018 zur Kerndisziplin der Logistik geworden“, erläutert Bernhard Simon, CEO von Dachser SE. zz Foto: DACHSER

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Ob im Winter oder Sommer, Öster-reich ist eines der beliebtestenReise ziele für deutsche Touristen.

Mit rund 56,3 Millionen Nächtigungen stell-ten sie 2018 hierzulande sogar mehr als einDrittel aller Übernachtungen. Ein Plus vonfünf Prozent zum Vorjahr – und ein Trend,auf den sich die Hotel- und Touristikbranchezunehmend einstellt.„Unsere deutschen Gäste sollen sich bei unswohlfühlen und erstklassigen Service genießen.Dazu gehört, dass sie ihre Rechnung mit ihrerbevorzugten Zahlungsart begleichen können“,sagt Erwin Schwarz, Inhaber des Alpina Family, Spa & Sporthotels**** in Sankt Johannim Pongau. Bei bargeldlosen Zahlungen ist dasoft die Girocard, die zum Debit-Zahlungs -system Electronic Cash der deutschen Kredit-wirtschaft gehört. Rund 95 Prozent der Deutschen besitzen eine solche Karte.Für die schnelle und sichere Abwicklung einer Zahlung mit Girocard bietet der Pay-mentanbieter Concardis Austria jetzt CLV+,ein neues gesichertes Lastschriftverfahren.Es bietet maximale Zahlungssicherheit bei

optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis: DieGäste bezahlen einfach per Girocard undUnterschrift; Concardis übernimmt das komplette Ausfallrisiko. „Concardis ermöglicht es uns, die Girocarddeutscher Gäste ohne Einschränkungen an-

zunehmen – und das zu einem weitaus güns-tigeren Preis als alle anderen Anbieter“, soSchwarz. Er ist sich sicher: Ein reibungsloserBezahlvorgang ist für seine Gäste genausowichtig wie der Buchungsprozess oder derService im Hotel. zz

Passgenaue Payment-Lösungen für die Hotellerie.

Komfort von A bis Z wie Zahlvorgang Deutsche Gäste bezahlen bevorzugt mit Girocard. Das Sporthotel Alpina setzt deshalb auf CLV+, das neue gesicherte Lastschriftverfahren von Concardis.

Beliebt bei deutschen Gästen: Das Alpina Family, Spa & Sporthotels**** Johann im Pongau. Serviceund Komfort stehen hier an erster Stelle, auch beim Bezahlprozess. Foto:  Atelier Oczlon

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Viel unterwegs? Wir hab

Die Kriterien Businessrestaurant:Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nichtnur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tischlegen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

Maiers Hotel Oststeirischer Hof

The Green Garden

Das Seminarhotel im steirischen Thermen- und Weinland ist langsam gewachsen und bestehtaus mehreren Häusern. Zur Verfügung stehen insgesamt 60 Zimmer und Suiten, ein kleinerWellnessbereich mit Saunen und Hallenbad sowie voll ausgestattete Seminarräume und einGarten mit Pool. Nicht umsonst ist die Location auch bekannt als Maiers SymposionhotelOststeirischer Hof. Hier kann zwischen sechs hellen und freundlichen Seminarräumen mitKapazitäten bis zu 80 Personen gewählt werden. Zusätzlich kann das „Söchau KräuterdorfKultur Center“ für bis zu 180 Personen gemietet werden. Die Zimmerpreise beginnen beirund 70 Euro pro Person und sind unserer Meinung nach auch gerechtfertigt. Das Haus istsauber, das Personal freundlich und die Zimmer sind mit allen Notwendigkeiten ausgestattet.WLAN ist überall im Haus kostenfrei und die Verbindung war sowohl im Zimmer als auchim Restaurant- und Seminarbereich gut. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig. Das MaiersHotel Oststeirischer Hof ist mit dem Zug gut erreichbar, es gibt in Söchau eine Bahnstationund man kann sich vom Hotel abholen lassen, wenn einem die fünf Minuten Fußweg zumHotel zu viel sein sollten. Wer mit dem Auto kommt, dem stehen ausreichend Parkplätze zurVerfügung und vom Flughafen Graz steht gegen Gebühr ein Shuttleservice bereit.   Ü

8362 Söchau 3Tel.: +43 (0) 3387 2232-0

[email protected], www.oststeirischerhof.at

Schon seit 2013 gibt es das The Green Garden in Salzburgs Innenstadt. Das Konzept: reinvegetarische und vegane Küche, die weitestgehend auf regionale Zutaten setzt. Im The GreenGarden gilt das Motto: „Es muss nicht gesund aussehen und schmecken, es muss köstlichaussehen und noch besser schmecken!“ Diesem Motto wird man auch gerecht. Die Plattenund Veggie-Burger könnten kaum appetitlicher angerichtet werden und sind geschmacklichauf hohem Niveau. Die vegane Frittatensuppe sollte mit der tierischen Variante einer kräftigenRindsuppe zwar nicht verglichen werden, herzhaft ist sie aber auch. Auch der Burger schmecktund macht erstaunlich satt. Neben den veganen und vegetarischen Speisen sollte man sichauch das vegane Bio-Eis nicht entgehen lassen. Vegane Weine, beispielsweise aus der Wachauvom Weingut Schmelz und Karl Mayr, runden das Angebot ab. Die Preise liegen im mittlerenSegment. Für die Frittatensuppe sind 4,50 Euro zu berappen und die Hauptspeisen liegenzwischen rund zehn und 15 Euro. Mit insgesamt 28 Sitzplätzen ist The Green Garden oftgut gefüllt, Reservieren schadet nicht. The Green Garden ist eine gute Adresse für Business-lunches und für alle zu empfehlen, die Wert auf gesunde, regionale und tierfreundliche Zutatenlegen. Nur überzeugte Fleischesser sind hier falsch.   Ü

Nonntaler Hauptstraße 16, 5020 SalzburgTel.: +43 (0) 662 84 12 01

[email protected], www.thegreengarden.atÖffnungszeiten: Di-Fr 12:00-15:00 u. 17:30-22:00, Sa 09:00-14:00 u. 17:30-22:00 Uhr

erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 Punktenservice: 9 von 10 Punktenküche & keller: 9 von 10 Punktensumme: 36 von 40 Punkten

erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 Punktenservice: 8 von 10 Punktenküche & keller: 8 von 10 Punktensumme: 33 von 40 Punkten

Foto: Jean Van Lülik Photographer

Foto: Julian Leixnering/tifmysFoto: Julian Leixnering/tifmys

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

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en die tipps!

Die Kriterien Businesshotel:Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichenVerkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtigund Serviceleistungen von WLAN über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitteherausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen undsich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

Hotel Sonnenburg

Gasthaus Stern Das Gasthaus Stern von Christian Werner liegt zwar nicht in der Innenstadt, köstliche Speisenund ein gemütliches Ambiente machen das aber wieder wett. Hier gibt es typische WienerSpezialitäten, vom Wiener Schnitzel über klassisches Gulasch bis hin zu Nierndln. Das BeefTatar hat es uns besonders angetan. Die Qualität der Gerichte ist sehr hochwertig, der Betrieboft etwas quirlig. Dass es hier vorzügliche Köstlichkeiten gibt, scheint sich durchgesprochenzu haben. Wer mit einer größeren Gruppe kommt, sollte unbedingt einen Tisch reservieren.Wenn Sie Gäste aus dem Ausland empfangen, ist das Stern die richtige Adresse, um ihnendie Wiener Tradition – bis hin zu manchmal gestressten Kellnern – näherzubringen. DieRäumlichkeiten sind einfach, aber gemütlich gehalten, wie man sich ein Gasthaus eben vor-stellt. Erreichbar ist es öffentlich mit der Straßenbahn. Aber auch mit dem Auto erreicht mandie Seitengasse der Simmeringer Hauptstraße gut. Seit Kurzem ist hier aber Kurzparkzone.Vergessen Sie also nicht, einen Parkschein auszufüllen. Die Preise sind auch in Ordnung.Ein Tafelspitz vom Bio-Rind kostet beispielsweise 18,90 Euro, das Wiener Schnitzel – al-lerdings vom Schwein – kostet 12,90 Euro. Das Gasthaus Stern ist ein Tipp für die Mittags-pause genauso wie für die Firmenfeier. Ü

Braunhubergasse 6, 1110 WienTel.: +43 (0) 1 [email protected], www.gasthausstern.atÖffnungszeiten: täglich von 09:00-23:00 Uhr

Das Hotel Sonnenburg liegt im autofreien Oberlech und ist damit zwar im Winter nicht in-dividuell erreichbar, dafür bietet es ein gemütliches Ambiente für Firmenevents, Kongresseund Seminare mit bis zu 220 Teilnehmern. Für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 60 Per-sonen wird der Kongressraum unterteilt. Für noch kleinere Veranstaltungen steht ein neues,freundliches Privatissimum zur Verfügung, das auch für private Dinner reserviert werdenkann. Seit 1938 befindet sich das Hotel Sonnenburg im Besitz der Familie Hoch, die dasHaus in dritter Generation führt. Das Hotel, bestehend aus Stamm- und Landhaus, bietet ins-gesamt 68 Wohneinheiten in verschiedenen Kategorien vom Einzelzimmer bis hin zur Pla-tin-Suite. Die Zimmer sind mit sehr bequemen Boxspringbetten ausgestattet und bieten ge-nügend Platz für einen angenehmen Aufenthalt. Das Frühstücksbuffet ist äußerst reichhaltigund die Küche im Hotelrestaurant regional und saisonal. Das Hotel Sonnenburg ist vor allemfür Business-Gäste geeignet, die das typisch Österreichische suchen. Internationale Gästesind begeistert vom Bergpanorama und dem heimelig urigen Interieur. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auch in Ordnung, dem Standard entsprechend muss man für eine Nacht imEinzelzimmer – je nach Saison – mit mehr als hundert Euro rechnen. Ü

Oberlech 55, 6764 Lech am ArlbergTel.: +43 (0) 5583 [email protected], www.sonnenburg.at

erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 Punktenservice: 8 von 10 Punktenküche & keller: 9 von 10 Punktensumme: 35 von 40 Punkten

erreichbarkeit: 7 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 Punktenservice: 9 von 10 Punktenküche & keller: 9 von 10 Punktensumme: 34 von 40 Punkten

Foto: Christine Andorfer/Volen Emotiv

Foto: Christian Werner

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 65

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Christian Greider SIEHT NICHT FERN!Neudörfl , Samstag, 20:15 Uhr:

Er druckt gerade mit seinen Kollegen Ihr Magazin. Damit es garantiert pünktlich zum Einsatz kommt.

www.leykamletsprint.com | Neudörfl – Müllendorf – Hoče – Břeclav | Tel.: +43 (0)5 9005-0 | [email protected]

Unser Team lädt auch Sie ein:

LET’S PRINT YOUR COMMUNICATION TOOL.

Leykam Let’s Print – größtes Druckunternehmen Österreichs und Mitglied der Walstead-Gruppe, dem führenden un-abhängigen Druckkonzern Europas – nimmt im Konzern eine zentrale Rolle für die D-A-CH-Region und die CEE-Staaten ein.Im Herzen Europas produzieren wir auf 18 Rollenoffset-Maschinen Ihre Flugblätter, Magazine und Beilagen in höch-ster Qualität. Kompetente Serviceleistungen und absolute Terminsicherheit sind dabei für uns selbstverständlich.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 67

Herr Eder, TÜV AUSTRIA versteht sichals Dienstleister mit Mehrwert für seineKunden. Welche Angebote bieten Sie spe-ziell für Unternehmen in Oberösterreich?‰ TÜV AUSTRIA ist der größte Player aufdem Markt und ein rein österreichisches Un-ternehmen, das im Eigentum der Industriesteht. Mit unseren 145 Mitarbeitern in Ober-österreich bieten wir vorwiegend Dienstleis-tungen für die produzierende Industrie wieMaschinenbau, Kunststofferzeugung oderAutozulieferer an. Unsere Schwerpunkte lie-gen bei Fragen zur allgemeinen Maschinen-sicherheit, aber auch im Zusammenhang mitIndustrie 4.0 und Robotik, um Prozessab-läufe sicherer zu machen. Wir sind auch inunseren traditionellen Leistungsbereichenwie der Überprüfung von Druckgeräten allerArt, dazu zählen beispielsweise Dampfkes-sel oder Druck-Rohrleitungen, stark vertre-ten. Ebenso in der Aufzugstechnik, wo re-gelmäßig vorgeschriebene Überprüfungenstattfinden müssen. Zusätzlich unterstützenund beraten wir Unternehmen bei der Opti-mierung von Sicherheitsanforderungen überdie gesetzlichen Vorschriften hinaus. Das be-trifft unter anderem auch die Ausfallsiche-rung von Maschinen.

Oberösterreich ist ein traditionelles In-dustrieland. In puncto Maschinensicher-heit ergibt sich hier sicher ein großes Be-tätigungsfeld.‰ In der Tat ist der Bereich Maschinensi-cherheit, Stichwort CE-Kennzeichnung (Er-füllung der Schutzziele der Maschinenricht-linie 2006/42/EG, Anm.), bei uns besondersgefragt. Wir haben ein großes, sehr gut ge-schultes Team, das Evaluierungen und Prü-fungen hinsichtlich dieser Kennzeichnungendurchführt. Wir begleiten Betriebe bereitsvon der Idee zur Entwicklung eines Produktsbis hin zur CE-Konformität. Eine Dienstleis-tung, die besonders interessant für Klein-und Mittelbetriebe ist. Gleiches gilt für Neu-entwicklungen im Zusammenhang mit In-dustrie 4.0 und der Digitalisierung, die IT-Sicherheit wie auch den Bereich des Internet

of Things (IoT). Hier operiert der TÜV AUSTRIA als Innovationstreiber.

Sicherheit ist ein Begriff, der viele Berei-che erfasst, nicht nur Maschinen odertechnische Anlagen.‰ Das ist richtig. Wir vom TÜV AUSTRIAengagieren uns auch stark im Umweltschutz.Das Spektrum reicht von Emissionsmessun-gen, dem Einhalten von Richtlinien undGrenzwerten bis hin zur Überprüfung derTrinkwasserqualität. Hier spielt vor allem dieFrage, wie kann die Qualität von Trinkwas-ser sichergestellt werden, eine zentrale Rolle.Unsere Kunden sind vor allem öffentlicheEinrichtungen wie Schulen oder Spitäler,aber auch ganze Gemeinden.

Neben der Überprüfung von Anlagen undder Beratung von Kunden spielt für denTÜV AUSTRIA auch die Erstellung vonGutachten eine große Rolle.‰ Ja, wir erstellen Gutachten im Zusam-menhang mit Versicherungsfällen. Wir gehenunter anderem der Frage nach, was die kon-krete Ursache ist und warum der Schadens-fall eingetreten ist. Wir stellen fest, was pas-siert ist, wie hoch der Schaden tatsächlich istund ob es in Zusammenhang mit dem Scha-densereignis steht. Unsere Techniker führenaber auch Risikoanalysen vor Ort durch.Durch unsere Beratungsleistung lassen sichRisiken oft minimieren, was sich wiederumin niedrigeren Versicherungsprämien nieder-schlägt. zz www.tuv.at/ooe

Sicherheit wird großgeschrieben

TÜV AUSTRIA prüft und berätSicherheit spielt in jedem Unternehmen eine zentrale Rolle. Der TÜV AUSTRIA überprüft Maschinen und Anlagen nicht nur auf ihre normenentsprechende Betriebssicherheit, sondern berät Betriebe auch zu allgemeinen Sicherheitsanforderungen. Die Wirtschaftsnachrichten haben mit Thomas Eder, Geschäftsführervon TÜV AUSTRIA Schreiner Consulting in Oberösterreich, über das vielfältige Angebot gesprochen, das derTÜV AUSTRIA vor Ort anbietet.

Von Christian Wieselmayer

V.li.: Thomas Eder und Bürgermeister Klaus Luger bei der Verleihung des von TÜV AUSTRIA und der Wiener Zeitung initiierten Preises „Sicherste Gemeinde Österreichs“ am TÜV-Standort in Leonding.

Foto: TÜV AUSTRIA, Andreas AmsüssW

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Das Problem der Wohnungsknappheitkann eine Mietpreisregulierungnicht lösen, sondern würde diese so-

gar noch verschärfen. „Durch eine Decke-lung könnten nämlich die Investitionen ge-bremst und das Angebot kleiner werden“, istTobias Thomas, Direktor von EcoAustria,überzeugt. „Nur 27 Prozent aller Mietwoh-nungen in Österreich unterliegen dem freienMarkt.17 Prozent aller Mietwohnungen sindGemeindewohnungen, 40 Prozent sind Ge-nossenschaftswohnungen und 16 Prozentsind Wohnungen mit regulierten Mieten. Inder Bundeshauptstadt unterliegen sogar nur20 Prozent aller Mietwohnungen dem freienMarkt.“

Die hohen Mietkosten sind jedoch kein reinösterreichisches Spezifikum. „In Österreichsind die Mieten seit 2005 um 44 Prozent ge-stiegen, in Wien gar um 49 Prozent, währenddie allgemeine Teuerung im selben Zeitraum25 Prozent betrug. Wenngleich die Mietenin Wien in den vergangenen Jahren gestiegensind, liegen sie keineswegs auf dem Niveauvon Paris, London oder auch München.“ Invielen europäischen Städten haben die leist-baren Mieten die Politik bereits zu Maßnah-men veranlasst, die sich schlussendlich nichtals Erleichterung für die Mieter bewährt ha-ben. Die Ursachen sieht Thomas im typischenAngebot-Nachfrage-Effekt. „Seit 2005 ist

die Bevölkerung um 7,6 Prozent gewachsenund dieses Wachstum ist ungebrochen. ZuBeginn des vergangenen Jahres lebten 8,8Millionen Menschen in Österreich und bis2040 wird die Bevölkerung auf 9,5 MillionenMenschen anwachsen. Die Nachfrage nachWohnungen steigt also.“ Verstärkt wird die-ses Phänomen, durch einen festzustellendenTrend der Bevölkerung, in die urbanen Bal-lungszentren zu ziehen. „Das erhöht denDruck auf die Mieten in den Städten zusätz-lich. Ebenso hält der Trend zum Ein-Perso-nen-Haushalt an. Leben weniger Menschenin einer Wohnung, nimmt die Nachfrage na-turgemäß zu.“ Die politische Forderung derSPÖ nach einer Mehrwertsteuerbefreiung

68 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Mietenregulierungen verringern WohnraumangebotStaatliche Eingriffe am Wohnungsmarkt verschärfen die Wohnungsnot. Zu diesem Befund kommtdas unabhängige Wirtschaftsforschungsinstitut ECOAustria. Um die steigenden Mieten, die vieler-orts beklagt werden, in den Griff zu bekommen, sind sie – ebenso wie die Abschaffung der Mehr-wertsteuer – keine wirksame Maßnahme zur Entlastung.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 69

würde langfristig kaum Wirkung zeigen, wieam Beispiel Deutschland festzustellen ist.„Die Vermietung von Wohnraum an Privatewurde von der Mehrwertsteuer befreit, den-noch sind die Mieten in Städten wie Ham-burg oder München hoch und stark stei-gend“, sind sich die EcoAustria-ExpertenTobias Thomas, Wolfgang Schwarzbauerund Philipp Koch einig. Ein weiteres Problem stellen die Baukostendar. „Die Baukosten sind seit 2005 um 36Prozent gestiegen, was deutlich über demEU-Schnitt liegt. In Salzburg sind die Grund-stückspreise in den vergangenen zehn Jahrenum 80 Prozent gestiegen, in Innsbruck um60 Prozent. Allein die Bauvorschriften undRegulierungen sind für rund 20 bis 30 Pro-zent des Baukostenanstiegs verantwortlich,errechnete der Verband gemeinnützigesWohnen. Daher regt EcoAustria an, dieWohnbauförderung bei Energiethemen zuentschärfen und die Normen zu vereinheit-lichen, damit Bauen billiger wird.

Qualitätsoffensive: Weniger Mängel und mehr RenditeUm das Bauen effizienter zu machen, hatProject Immobilien eine Qualitätsoffensivegestartet, die Bauherren, Mieter oder Anlegerzugutekommt. Im Rahmen des Erstbezugseiner Wohnung erwarten die Eigentümeroder Mieter strahlend weiße Wände und aufHochglanz polierte Böden. Bis es so weit ist,haben Bauexperten und Handwerker jedochoft bis zuletzt noch alle Hände voll zu tun.Bei der offiziellen Abnahme von Wohnun-gen, also noch vor Schlüsselübergabe, tretenoft unliebsame Überraschungen ans Tages-licht. Diese Mängel müssen dann in mühsa-mer Kleinarbeit beseitigt werden. Diese Ex-trarunden können Mehrkosten verursachenund gehen zu Lasten der Effizienz. Daher istes sinnvoll, zielgerichtet am Qualitätsmana-gement zu arbeiten.Kratzer an der frisch gestrichenen Wand,Schleifspuren am neuen Parkettboden undabgeschlagene Fensterrahmen können aufeiner Baustelle – und das ist eine Wohnungbis zur endgültigen, mangelfreien Abnahme– vorkommen. Wenn man bedenkt, dass einneues Gebäude zahlreiche Wohnungen be-herbergt und Immobilienunternehmen meh-rere Projekte gleichzeitig betreuen, könnenExtrarunden, die beim Abschluss der Arbei-ten zu drehen sind, die Geldbörse erheblich

belasten. Die zusätzlichen Arbeitsstundenmüssen bezahlt werden, personelle Ressour-cen fehlen dadurch woanders und die Fer-tigstellung verzögert sich.

Folgenreiche EffizienzsteigerungDiese Herausforderungen hat der deutscheKapitalanlage- und ImmobilienspezialistProject aus Bamberg zum Anlass genom-men, zu handeln. Die Immobiliensparte derUnternehmensgruppe entwickelt derzeitüber 120 Immobilien in Metropolregionenwie Berlin, München oder Wien, die Invest-mentsparte bietet privaten Investoren Publi-kumsfonds für Investments in die errichtetenImmobilien an und verfolgt auch semipro-fessionelle und institutionelle Konzepte. Umdie Zahl der Mängel bei der Abnahme vonWohnungen zu senken, entwarf Project einenfünfstufigen Aktionsplan zur Effizienzstei-gerung, von der die Eigentümer, die künfti-gen Wohnungskäufer, aber auch die Anlegerprofitieren sollen. Darin wurde festgelegt,welche Mitarbeiter zu welchem Zeitpunktfür bestimmte Aufgaben des Qualitätsmana-gements verantwortlich sind. Bis 2019wurde auf diese Weise die Zahl der Mängelauf acht gesenkt, in Zukunft soll sich diesebei maximal fünf einpendeln.Der Masterplan von Project umfasst mehrereMaßnahmen. Notwendig ist, dass ein solcherAktionsplan konsequent an allen Standortenund in allen Phasen des Bauprojekts einge-halten wird. Die Formulierungen müssenpräzise sein, denn nur eine Detailplanung er-möglicht optimales Zeitmanagement. Ein

weiterer wesentlicher Punkt ist, Qualitäts-management auf mehrere Schultern zu ver-teilen. Es dürfen nicht alle Aufgaben amBauleiter hängen bleiben, der ohnehin mitder Gesamtverantwortung betraut ist. Dahersoll dieser besonders in Stressphasen von an-deren Experten unterstützt werden. So küm-mert sich der Abschlussmanager in der End-phase um die Beseitigung der Mängel in denWohnungen, während sich der Bauleiter aufdie Gesamtfertigstellung konzentriert. Damitdas personelle Zusammenspiel funktioniert,sind außerdem eine nahtlose digitale Vernet-zung und persönliche Absprache wichtig.Werden diese Punkte alle beherzigt, sollmehr Effizienz und Qualität nichts mehr imWege stehen.„In Folge sinken die Kosten, die Zeit bis zumProjektabschluss wird verkürzt und Perso-nalressourcen können frühzeitig für dienächste Aufgabe verwendet werden. Zu gu-ter Letzt lassen sich eine höhere Kundenzu-friedenheit, aber auch eine höhere Effizienzund Stabilität beim Exit erzielen, wovonschlussendlich auch unsere Anleger mit hö-heren Renditen profitieren“, erklärt MichaelWeniger, Vorstandssprecher bei Project Im-mobilien. Ottmar Heinen, sein Kollege undVorstandssprecher bei Project Investment,freut sich über den Schritt innerhalb der Pro-ject-Familie. „Unser Asset Manager hat mitseinem Aktionsplan einen weiteren wichti-gen Schritt in Richtung Effizienz und Qua-lität gesetzt, der nicht zuletzt unseren insti-tutionellen und privaten Investoren zugute-kommt.“ zz

Da die meisten Mietwohnungen in Österreich einer Preisregulierung unterliegen, sind die Mieten niedriger, als sie es am freien Markt wären. Diese direkte Preisregulierung unterhalbdes Marktpreises führt dazu, dass die Nachfragenach Wohnraum steigt, jedoch die Anreize fürBauinvestitionen sinken. Foto: 123rf.com

Wir brauchen in erster Linie mehr Wohnungen,um das Problem steigender Mieten langfristig inden Griff zu bekommen, ist Tobias Thomas, Direk-tor von EcoAustria überzeugt. Foto: Foto Weinwurm

Michael Weniger, Vorstandssprecher bei ProjectImmobilien: Qualität beim Bauen und Investierensollte Hand in Hand gehen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Foto: Project Immobilien

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Beginnend bei den direkt Beschäftig-ten,wie Berufsjägern und dem Jagd-personal, kommen auch noch weitere

Akteure wie Büchsenmacher, Präparatoren,Hersteller von Saatgut und Futtermitteln,Baumschulen bis hin zum Bekleidungs- undAutohandel hinzu. Betrachtet man die Ent-wicklung der Jagdkarten, dann kann auch an-genommen werden, dass die mit der Jagd zu-sammenhängenden Ausgaben wie Ausrüs-tung, Versicherung etc. zunehmen werden.Jährlich werden von der Jägerschaft in Öster-reich 135.000 Jagdlizenzen im Wert von 150Euro gezogen – darin sind die Versicherungund die Verbandsabgabe inkludiert. Laut einer Ende 2017 präsentierten volks-wirtschaftlichen Studie des emeritiertenUniv.-Prof. für Volkswirtschaft FriedrichSchneider beträgt die Wirtschaftsleistung derJagd in Österreich beinahe 800 MillionenEuro. Dies macht sehr deutlich, welch hoherStellenwert für die Öffentlichkeit von derJagd ausgeht. Die Jagd schafft und sichertmittlerweile um die 6.000 Arbeitsplätze. Da-raus ergibt sich auch eine beachtliche Wert-schöpfung. Im Schnitt werden nämlich jähr-lich an die 150 Millionen Euro an indirektenund 130 Millionen Euro an direkten Steuernund Sozialabgaben geleistet.

Für die AllgemeinheitAuch wenn es umgekehrt Subventionen deröffentlichen Hand an die Jägerschaft gibt,sind damit Leistungen verbunden, von deralle Österreicher profitieren: Der ehrenamt-lich geleistete Zeitaufwand aller Hobbyjägerpro Jahr entspricht etwa der Leistung vonrund 5.300 Berufsjägern. Das wiederumwürde der Allgemeinheit Kosten in der Höhevon 240 Millionen Euro pro Jahr sparen, wo-bei es hier insbesondere um Biotoppflege-maßnahmen sowie die Betreuung und Erhal-tung des heimischen Wildbestandes geht.Auch die Vermarktung von Wildbret zählthier dazu, wobei die Jagd auch Ausdruck ei-ner jahrhundertealten Tradition ist. „Die Jagddient hauptsächlich der Pflege unserer Kul-turlandschaft und dazu, dort einzugreifen,wo es längst kein natürliches Gleichgewichtmehr gibt. Dabei ist es bedauerlich, dass ei-nige schwarze Schafe in der Jägerschaft dazubeitrugen, dass militante Tierschützer hierein stark verzerrtes Bild entstehen lassenkonnten“, so KommR. Karl Hasenöhrl, dereine Eigenjagd betreibt und als Mitpächterauch Obmann einer Genossenschaftsjagd ist.

Angesichts dieser Diskussionen ist Hasen-öhrl auch zufrieden damit, dass das Themader Jagdgatter in Niederösterreich nun durchstrenge gesetzliche Auflagen geregelt wurde.Immerhin gehen diese Jagdgatter auf MariaTheresia zurück. Sie sollten damals die Bau-ern davor schützen, dass deren Felder vonWildschweinen verwüstet worden wären.

UngleichgewichteEin Blick auf die Außenhandelsstatistik zeigtallerdings, dass trotz der volkswirtschaftli-chen Bedeutung der Jagd die Importe vonWildbret bei Weitem höher sind als die Ex-porte. Der Bedarf kann nicht aus eigener

Kraft gedeckt werden, weshalb größereMengen an Wildfleisch zu uns nach Öster-reich kommen: „Um die 2.500 Tonnen Wild-bret im Wert von über 18 Millionen Eurowerden jährlich nach Österreich eingeführt,etwa aus Ländern wie Neuseeland“, so Ha-senöhrl.Bei Jagd- und Sportgewehren übersteigenhingegen die Exporte die Importe. Dies lässtden Schluss zu, dass durch die große Beliebt-heit des Jagens in Österreich auch die Indus-trie zur Herstellung der Gewehre einen gro-ßen Beitrag zur volkswirtschaftlichen Leis-tung Österreichs beiträgt. zz

70 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Jagd hält Wirtschaft in SchussVielen Menschen ist nicht bewusst, in wie vielen Bereichen der Wirtschaft die Jagd eine Rolle spielt. Abgesehen davon leistet die Jägerschaft einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaften.

KommR. Ing. Karl Hasenöhrl spricht sich im Sinne des Natur- und Tierschutzes für strenge gesetzlicheAuflagen aus. Foto: Hasenöhrl

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 71www.fiberservice.at

Die Fiber Service OÖ GmbH, als ein Unternehmen des Landes Oberösterreich, hat die Planung und Umsetzung der Glasfaserinfrastruktur in enger Zusammen-arbeit mit den Gemeinden als Auftrag. Agiert wird unabhängig von den Einzel-interessen der Provider, im Interesse der Allgemeinheit und im Sinneeines flächendeckenden Versorgungsauftrages. Ziel ist der Zugang zu einer Glasfaserinfrastruktur bei gleichen und fairen Konditionen. Das schafft Sicherheit und steigert die Attraktivität des regionalen Wirtschaftsraumes.

HEUTEDIE DIGITALE INFRASTRUKTUR VON MORGEN.

| PROFACTOR GEWINNT JEC WORLD IN-NOVATION AWARD | Die JEC in Paris ist dieweltweit größte Composite-Messe und vergibt je-des Jahr den JEC Innovation Award an Unterneh-men für die innovativsten Projekte im Bereich Ver-bundwerkstoffe. Kriterien sind unter anderem Part-nerbeteiligung in der Wertschöpfungskette, techno-logischer Vorsprung oder kommerzielle Anwendun-gen von Innovationen. Das von PROFACTOR koordi-nierte Projekt ZAero gewann die Auszeichnung inder Kategorie „Aerospace Processes“. Gemeinsammit sieben Partnern entwickelte PROFACTOR ein au-tomatisches Inline-Inspektionssystem, um ein konti-nuierliches Monitoring der Produktionsprozesse beider Herstellung von großen Kohlefaserverbundbau-teilen zu erreichen. Dieses Inspektionssystem er-möglicht es, Fehler zu vermeiden und zu korrigieren,was zu einer Effizienzsteigerung um bis zu 30 bis 50Prozent führt. zz

| SNP TRANSFORMATION DAY BRINGTFRISCHEN WIND | Mit dem TransformationDay Vienna 2019 im Haus der Musik setzt SNPSchneider-Neureither & Partner SE, führenderAnbieter von Softwarelösungen und Beratungs-services für IT-Transformationen, neue Maßstäbefür kundenorientierte Lösungsansätze. Den 90Besuchern wurde der innovative SNP BLUE-FIELD TM Ansatz vorgestellt, der Unternehmendabei unterstützt, die Einführung von SAPS/4HANA einfacher und schneller zu gestalten.zz

| NEUER LAGERHAUS-FLAGSHIP-STORE IN KORNEUBURG| Am 28. März eröffnete im Herzen von Korneuburg ein Lagerhaus Bau-und Gartenmarkt mit einem völlig neuen Konzept. Der neue Flagship-Store bietet unterschiedliche Themenwelten auf mehr als 2.500 Qua-dratmetern und Fokus auf Beratung und Service. Ein Rundgang führtdie Kunden durch die Bereiche Dekoration, Garten, Tier, Kleidung, Tech-nik, Farben, Haushalt, Getränke und ein großzügiges, überdachtes Frei-gelände. Zudem ist auch ein großer Parkplatz vorhanden. „ModerneKunden wünschen sich fortschrittliche, dynamisch präsentierte Sorti-mente und möchten emotional abgeholt werden. Genau das bieten wirmit der Lagerhaus Bau- und Gartenwelt in Korneuburg, die für andereLagerhaus-Märkte wegweisend sein wird“, so RWA-GeneraldirektorReinhard Wolf. zz Foto: RWA / Karl Schrotter

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72 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Die Bauschutz-Gruppe hat sich alsverlässlicher Partner im BereichKorrosionsschutz einen Namen ge-

macht und bietet neben Oberflächenbehand-lungen und Betoninstandsetzung auch Be-schichtungen und Brandschutz an. Die er-folgreiche Entwicklung des Unternehmensmachte einen weiteren Ausbau notwendigund veranlasste die Geschäftsführung zu ei-nigen strategischen Entscheidungen und In-vestitionen.

Strategische EntwicklungSo wurde im Juni 2018 die Entscheidung ge-fällt, das alte Bürogebäude abzureißen undan derselben Stelle die neue Korrosions-schutzhalle zu errichten. Schnelle Entschei-dungen sind oftmals wesentlich, deshalbwurde im Oktober 2018 unmittelbar mit demNeubau begonnen. Um die Marktführer-

schaft weiter auszubauen, ist die neue An-lage auf dem modernsten Stand der Technikund erhöht dabei die Wirtschaftlichkeit.

Mit Fernwärme und integrierter Foto voltaik -anlage wurde auch höchster Wert auf ökolo-gische Aspekte gelegt, die auch im zukünf-tigen Wettbewerb immer wichtiger werden.Die neue Halle bietet mit etwa 1.000 m² Be-arbeitungsfläche die perfekte Ergänzung zuden bisherigen Kapazitäten.

Mit Weitblick in die ZukunftDie laufende Diversifizierung der Angebotehat zu einem breiten Portfolio geführt, dasin der Branche stark nachgefragt wird. Durchdie langjährige Erfahrung konnte auch dieSpezialisierung auf höchstem Niveau voran-getrieben werden. So wird eine Vielzahl un-terschiedlicher innovativer Verfahren bei den

Projekten eingesetzt, die unterschiedlicheNischen auf höchster Qualität bedienen. DieBauschutz-Gruppe nachhaltig in eine erfolg-reiche Zukunft zu führen ist für die Ge-schäftsführung der wesentliche Grund fürdie strategischen Investitionen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserenInvestitionen in die neue Korrosionsschutz-halle den Standort Wels aufwerten. Mit mo-dernster Technik sind wir in der Lage, alleArten von Projekten unkompliziert und raschzu erledigen. Die schnelle Umsetzung unse-rer Entscheidung ist ein weiterer Beweis fürdie Innovationskraft der Bauschutz-Gruppe.Unsere Kunden noch besser, individuellerund flexibler betreuen zu können ist uns da-bei ein großes Anliegen“, sind die Geschäfts-führer Klaus Kriechbaumer und MichaelStadler stolz auf die Entwicklungen. zz

Die Bauschutz-Gruppe rüstet aufMit dem 60-jährigen Bestehen des Welser Unternehmens Bauschutz GmbH & Co KG wurde 2018 die erfolg -reiche Entwicklung gefeiert und gleichzeitig Meilensteine für die Zukunft gesetzt. Im April 2019 geht eineneue Korrosionsschutzhalle in Betrieb. Mit Investitionen in die Zukunft liefert Bauschutz ein zusätzliches Bekenntnis zum Standort Wels.

Korrosionsschutzwerk – Gesamt -kapazitäten am Standort Wels:

• Hallenfläche: 4.500 m²• Freifläche: 2.000 m²• 8 Hallenkräne: je 10 Tonnen• 2 Strahlboxen: je 14 m x 4 m x 5 m• Durchlaufanlage• Strahlentrosten von Stahlbauteilen und• Sweep-Strahlen von feuerverzinkten Bauteilen in Durchlaufanlagen oder Freistrahlboxen

• Beschichtungen aller Art von Stahlbauteilen• Duplex-Beschichtung von verzinkten Bauteilen

• Eigene Strahlbox für Glasperlstrahlen

Die neue Korrosionsschutzhalle geht mit Anfang April in Betrieb.Fotos: Bauschutz-Gruppe

Die Errichtung der neuen Korrosionsschutzhalle wurde denkbar schnell umgesetzt.

Die Bauschutz-Gruppe ist Experte für alle Arten von Oberflächenbe -handlungen.

Werbu

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Unsere Serviceleistungen für Unternehmen

Ansiedelungsmanagement• Anlaufstelle für Geschäfts- und Betriebsansiedlungen• Prozessbegleitung in der Ansiedlung• Bereitstellen von Flächen und Objekten für Unternehmen

durch Flächenbevorratung und -entwicklung sowie laufen-de Vernetzung am Gewerbeimmobilienmarkt

• aktives Leerfl ächenmanagement in der Innenstadt

Verfahrensbegleitung• Begleitung in informellen und formellen Behördenthemen• raschere Behördenabklärungen durch Prozessbegleitung in

Fragen der Raumordnung, Bebauung, Bau- und Betriebsan-lagenrecht

Standortmarketing• Positionierung des Top-Wirtschafts- und Bildungsstandortes

entlang seiner Stärken und Potentiale• Daten und faktenpool zum Wirtschaftsstandort und Markt

WO unterstützen wir? UNSERVERSPRECHEN

TOP-AngeboteUnterleithen

• ca. 38.300 m² Gewerbegrundstücke

• Teilbar

• Umwidmung bereits erfolgt

• Nähe A25, Anschlussstelle Wels-Nord

• Wohnbauparzellen für Einfamilienhäuser und

Doppelhäuser

KONTAKTWirtschaftsservice WelsStadtplatz 44, 4600 Wels

• Unternehmerisches Wachstum durch lösungsorientierte Dienstleistungen im Ansiedlungsmanagement und Verfahrens-begleitung ermöglichen

• Anlaufstelle für Standortfragen und Kontaktaufnahme binnen 24 Stunden

• Sicherstellen ausreichender Expansionsfl ächen• Prozessbegleitung für bestehende und

ansiedlungswillige Unternehmen im Re-/Locationprozess

• Verfahrensbegleitung bei informellen und formellen Behördenthemen

• Vom Start-Up, EPU, KMU bis zum Industrieunternehmen – Wels macht Wirtschaften am Standort möglich

Wimpassing – direkt an der Autobahn

• Betriebsbaugebiet

• ca. 11.500 m²

• sofort verfügbar

• Autobahnanschlussstelle Wimpassing

in unmittelbarer Nähe

Tel.: +43 7242 67722-22E-Mail: offi [email protected]

Weitere Angebote unter: wels.at/immobiliensuche

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74 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Diese neue Situation erfordert eine komplette Neuaufstellungder Kundenbetreuung, einen neuen Zugang, um die touris-tischen Betriebe effektiv zu unterstützen und den Kontakt

mit den Gästen und auch der einheimischen Bevölkerung nicht zuverlieren. Aufgrund der massiven Zunahme der Online-Abfragenund -Buchungen über diverse Plattformen nimmt die Anzahl derGäste in den Tourismusbüros ständig ab. Wer immer auf dem neu-esten Stand bleiben möchte, muss neben einem tadellosen Online-auftritt dem Gast/Besucher/Bewohner entgegengehen und dort erst-klassige Information und Dienstleistung zum richtigen Zeitpunkt an-bieten – auch bei Veranstaltungen und Firmenanlässen, wo hoheGäste- bzw. Besucherfrequenzen zu erwarten sind, und letztendlichgenauso in Schulen, um bereits hier für eine positive Tourismusge-sinnung zu sorgen.Daher gibt es seit April 2019 eine Mobile Tourismusinformation, umdie 18 Gemeinden und Außentermine ausreichend zu betreuen. Einumgebautes Wohnmobil mit integriertem Büro und viel Platz für In-formationsmaterial ist in der neuen Region Traunsee-Almtal unter-wegs: zum Beispiel bei Messeauftritten im In- und Ausland. Die neue MTI ist eine höchst innovative Idee und gibt es in dieserForm kein zweites Mal in ganz Österreich. Voraussichtlich wird dieMTI im Schnitt an 320 Tagen pro Jahr und zumindest bis 2023 imEinsatz sein. Sie erweist sich somit als ein grandioses Vorzeigeprojektdes neuen Tourismusverbandes Traunsee-Almtal – die Bereicherungfür alle 18 Gemeinden ist garantiert. zz

Ein umgebautes Wohnmobil mit integriertem Büro und viel Platz für Informationsmaterial ist in der neuen Region Traunsee-Almtal unterwegs.Fotos: TVB Traunsee-Almtal

Innovativ und einmalig: die Mobile Tourismusinformation (MTI)Im Zuge der Fusionierung der Tourismusverbände Traunsee, Almtal und Laakirchen per 1. Jänner 2019 entstand ein flächenmäßig riesiges Gebiet, das 18 Gemeinden umfasst und 1.000 km2 Fläche hat.

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Erste „Digitale Meile“ Österreichs

Entlang der geografischen Strecke „Donaulände – Hafenstraße– Industriezeile“ in Linz sind eine Vielzahl von IT-Unterneh-men angesiedelt. Beginnend mit FABASOFT über die Unter-

nehmen in der Tabakfabrik, MIC, Dynatrace, die Unternehmen imTECHCENTER und der Neuen WERFT bis zur S&T AG sind ge-balltes Know-how, Wissen und Talent im IT-Bereich zu finden. Ins-gesamt handelt es sich um mehr als 100 Unternehmen mit in Summeca. 2.600 MitarbeiterInnen, die sich entlang dieser „Digitalen Meile“angesiedelt haben.„Diese hohe Dichte an Top-IT-Unternehmen ist ein absoluter USPvon Linz“, so Wirtschaftsreferent Vizebürgermeister Bernhard Baier.„Für den Technologiestandort Linz ist die Entwicklung dieser Un-ternehmen essenziell. Um zukünftige Herausforderungen meisternzu können, wird es einen Zusammenschluss aller Beteiligten brau-chen. Dieser soll unter dem Namen ,Digitale Meile‘ passieren“, soBaier weiter.„Wir brauchen heuer noch 300 IT-Spezialisten für diese Unterneh-men“, weiß Initiator Georg Spiesberger vom TECHCENTER. Ineinem ersten Treffen mit hochkarätigen Linzer IT-Firmen wie Ca-talysts, MIC, Smarter Ecommerce und bet-at-home tauschte mansich mit Bundesministerin Margarete Schramböck und Vizebürger-meister Baier über die Herausforderungen und Chancen der Bran-che aus. Eines der zentralen Themen war dabei auch der Fachkräf-tebedarf. zz

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Gripping Meets Robotics – Robotertechnologietage 2019 14.-15. Mai 2019 | SCHUNK Tec-Center Allhaming

DI Georg Spiesberger, GF Techcenter, der Linzer Vizebürgermeister Mag.Bernhard Baier und Mag. Markus Manz, GF tech2b (v.l.) Fotos: TECHCENTER

BM Margarete Schramböck und VzBgm. Bernhard Baier mit hochkarätigenIT-Unternehmen der Digitalen Meile. Werbu

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Mit einem Plus von 68.000 im Vor-jahresvergleich erreicht der Be-schäftigungsanstieg Ende Jänner

neuerlich einen Spitzenwert. Vor allem dieUnternehmen im ländlichen Raum leidenaber darunter, keine geeigneten Bewerberfinden zu können. Der Arbeitskräftemangelerstreckt sich über nahezu alle Branchen undbetrifft nicht nur den qualifizierten Bereich,sondern verstärkt auch angelernte Kräfte.Die Initiative des AMS, mit Jobmessen job-suchende Personen über die Möglichkeitenin anderen Regionen zu informieren, wirdvon allen Seiten begrüßt.

Jobmessen als wichtiges InstrumentDas AMS Oberösterreich organisiert eineganze Reihe von Veranstaltungen rund umdas Thema Jobsuche. Zum einen handelt essich dabei um Recruitings für Einzelunter-nehmen mit großem Personalbedarf, zum an-dern um Gemeinschaftsveranstaltungen fürspezifische Branchen, wie etwa den Handel,Tourismus, Landwirtschaft, öffentlicherDienst, Transport oder Verkehr. Auch Job-messen mit potenziellen Lehrlingen findenin mehreren Bezirken statt. Die so geschaf-fenen Initiativen dienen als Dienstleistungfür Unternehmen und machen das AMS zueinem mobilen Partner für die Wirtschaft.Mit dem Ausbau der Entfernungsbeihilfewurde zudem bereits letztes Jahr ein wich-tiger Schritt in die richtige Richtung gesetzt.„Jobbörsen und Jobmessen sind für Arbeit-suchende und Unternehmen gleichermaßeneffektiv“, betont die stv. AMS-Landesge-schäftsführerin Iris Schmidt. „Die Unterneh-men erhalten innerhalb weniger Stunden dieUnterlagen Dutzender Arbeitsuchender undkönnen sich zugleich ein Bild von ihnen ma-chen. Sind die Recruitingprozesse gut ein-

gespielt, sind Arbeitsaufnahmen bereits nachwenigen Tagen möglich.“

Mobilität schafft MöglichkeitenAktivitäten wie die Jobbörsen des AMS öff-nen Chancen für beide Seiten und erleichterndabei das Prozedere enorm. Weitere Veran-staltungen in den Bundesländern, allen voranin Oberösterreich, sind in Planung. Speziellhier muss es das oberste Ziel sein, die arbeit-suchenden Menschen und die Unternehmenzusammenzubringen, sind sich die Arbeits-markt-Experten einig. Die Umsetzung siehtfreilich oftmals etwas schwieriger aus. Beider überregionalen Vermittlung müssen The-

men wie Wohnraum und Mobilität mitbe-dacht werden. Außerdem ist die Einbindungder regionalen Unternehmen für eine erfolg-reiche Bekämpfung des Fachkräftemangelsunentbehrlich. Über gezielte Fördermaßnah-men können diese Prozesse initiiert und ge-steuert werden. Das AMS stellt bei Bedarfdie Räumlichkeiten zur Verfügung und wähltgeeignete Jobsuchende für die Veranstaltun-gen aus. Im Vorfeld sorgt das AMS dafür,dass die Bewerbungsunterlagen der Teilneh-menden auf dem letzten Stand sind, und klärtFragen von Mobilität und zeitlicher Flexibi-lität. zz

76 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019

Das AMS ist redlich bemüht, die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften zu stillen, und setzt dabei mit di-versen Jobmessen, Jobbörsen und Recruiting-Veranstaltungen Impulse für die regionale Wirtschaft.

Impulse für die Wirtschaft

Oberösterreich leidet speziell unter dem hohen Fachkräftemangel.Foto: iStock/ gopixa

Jobmessen bieten gute Möglichkeiten für Unternehmen und Bewerber. Foto: iStock/ izusek

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 77

Im Gespräch mit Dr. Martin Bergsmann,dem Technologiesprecher der Sparte In-dustrie, haben die Wirtschaftsnachrichten

mehr über den Handlungsbedarf und zukünf-tige Strategien erfahren. Mit unterschiedli-chen Ansätzen soll der Standort Oberöster-reich im Kampf um die besten Köpfe zu-künftig noch mehr lohnende Angebote vor-weisen können.

In welchen Bereichen sehen Sie den größ-ten Handlungsbedarf beziehungsweisedas größte Potenzial zur Stärkung desWirtschaftsstandortes?‰ Unser Ziel- und Maßnahmendreieck um-fasst drei wesentliche Eckpunkte: Lernen,Forschen und Vernetzen. Lernen ist die Basisfür die Weiterentwicklung im Technologie-bereich. Dazu gehört eine breite Technikbe-geisterung. Diese Begeisterung muss sichauf den verschiedenen Bildungsebenen fort-setzen. Mit ausgezeichnet ausgebildeten Ex-perten können hochqualitative Forschungund Entwicklung betrieben werden. Beson-ders herausragende Ergebnisse werden vorallem dann erzielt, wenn Wirtschaft und Wis-senschaft auf nationaler und internationalerEbene vernetzt zusammenarbeiten. Auch dasLand Oberösterreich arbeitet mit der „Upper

Vision 2030“ an einer neuen Strategie. Hierwollen wir mit unserer Strategie wertvolleInputs leisten.

Gibt es aktuell schon konkrete Maßnah-men und/oder Projekte im Bereich Tech-nologie, die im Rahmen des Ziel- undMaßnahmendreiecks umgesetzt werden?‰Die aktuellen Zahlen der Studienanfängerin unterschiedlichen Bereichen der Techniksind stark rückläufig. Hier müssen wir an-setzen und das Maßnahmen-Dreieck liefertuns dafür die Grundlage. Die Begeisterungfür technische Ausbildungen und Studienschon im jugendlichen Alter zu wecken, ist

ein entscheidender Punkt für zukünftigeSpitzenforschung. Hier setzen unterschied-liche Technik-Initiativen an, die in Koope-ration mit Industrie und WKO umgesetztwerden. Lehrkräfte sollen dabei unterstütztwerden, den Jugendlichen attraktive Tech-nik-Perspektiven schmackhaft zu machen.Vorträge in Schulen sind dabei ebenso wich-tig wie das persönliche Erleben von Technikund Technologie in Werkstätten oder Work-shops.

Was müssen wir tun, um die Stärkung desStandortes so nachhaltig wie möglich zumachen?‰ Wir setzen hierbei sehr stark auf interna-tionale Vernetzung, die es uns ermöglicht,Synergien zu nutzen und auch langfristigSpitzenforschung zu etablieren. Wir sind be-strebt, ein interkulturelles und internationa-les Umfeld zu schaffen, um auch für auslän-dische Spitzenforscher ein interessantes Um-feld zu bieten. Unser Engagement gilt derSpezialisierung und dem Ausbau vorhande-ner Stärken. Das Gießkannenprinzip erach-ten wir hier als wenig sinnvoll. Unseren Fo-kus legen wir speziell auf sogenannte Dop-pelstärkefelder, in denen Synergien perfektgenutzt und ausgebaut werden können. zz

Technologie-Standort OÖ braucht ImpulseDie internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Oberösterreich ist für eine florierende Wirtschaft undnachhaltiges Wachstum immanent wichtig. Der Technologie-Standort Oberösterreich steht dabei vor großenHerausforderungen. Ein geschärftes Profil mit dem weiteren Ausbau seiner Stärken und der Entwicklung vonZukunftsfeldern mit Chancenpotenzialen steht dabei ganz oben auf der Agenda.

Technologiespre-cher der WKO Dr.Martin Bergsmannmöchte Wirtschaftund Wissenschaftauf nationaler undinternationalerEbene stärker vernetzen.Foto: Hueck Folien/Bergs-

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Spitzenforschungbraucht ausgezeich-nete Grundlagen undVoraussetzungen.Foto:iStock/ gorodenkoff

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Eine rasche Umsetzung des unter österreichischer Ratspräsi-dentschaft auf Schiene gebrachten sogenannten Bankenpaketshat für Johann Vieghofer, Obmann der Sparte Bank und Ver-

sicherung in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ),oberste Priorität. Die entscheidenden Kernpunkte für Vieghofer sind:Für Banken mit einer Bilanzsumme von unter fünf Milliarden Eurosollen die Regulierungskosten um 20 Prozent sinken, das Meldewe-sen soll um zehn bis 20 Prozent reduziert werden, immaterielle Ver-mögenswerte, wie etwa Software, sollen nicht mehr von den Eigen-mitteln abgezogen werden müssen. „Und besonders wichtig sind diegeplanten Erleichterungen bei der KMU-Finanzierung“, erklärt Vieg-hofer. „Der KMU-Faktor soll demnach zukünftig bis zu einem Kre-dit-Schwellenwert von 2,5 Millionen Euro statt bisher bis 1,5 Mil-lionen Euro zulässig sein. Damit sind Kredite an mittelständischeUnternehmen mit weniger Eigenkapital zu unterlegen.“Dafür, dass für kleinere Regionalbanken weniger strenge Auflagenals für internationale Spekulationsinstitute gelten sollten, hatte sichkürzlich auch WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl stark gemacht. „Beiden Regularien kann man nicht alles über einen Kamm scheren.Überzogene Regulierungen sind eine Wirtschafts- und Arbeitsplatz-bremse.“ Und auch Othmar Karas, der Verhandlungsführer der Eu-ropäischen Volkspartei für das Bankenregulierungspaket, hatte dienun anstehenden Erleichterungen für kleinere Regionalbanken maß-geblich vorangetrieben. „Auflagen, Regulierungen und Bürokratiemüssen im Verhältnis zu Größe, Risiko und Komplexität der Bankstehen. Kleinere Banken haben übermäßig viel Aufwand mit ihrenBerichts- und Offenlegungspflichten.“ Zugleich will Karas das breiteöffentliche Bewusstsein für die unverzichtbare Bedeutung der hei-mischen Banken schärfen. „Wie wichtig die Banken für die öster-reichische Wirtschaft sind, beweist allein schon die Tatsache, dass90 Prozent der Kredite von diesem Sektor vergeben werden.“

Fusionsdruck durch BürokratieDie enormen Belastungen der heimischen Banken durch regulatori-sche Vorgaben belegt eine Studie der Linzer Johannes-Kepler-Uni-versität im Auftrag der WKNÖ-Sparte Bank und Versicherung. Alleinfünf ausgesuchte Bürokratie- bzw. Compliancebereiche belasten denNÖ Finanzsektor mit 21 Millionen Euro im Jahr. Als Hauptkosten-treiber kristallisierten sich in der Erhebung die EU-Geldwäschericht-linie, steuerliche Informationsverpflichtungen, der Verbraucher-schutz, der Compliance Code sowie der überbordende Anlegerschutz(MiFID) heraus. Gerade kleinere Institute sind durch die Bürokra-tiekosten immer stärker betroffen. Für den von einem sehr hohen Re-gionalisierungsgrad geprägten NÖ Finanzplatz bedeutet das, dassdie Profitabilität der Hausbanken im Vergleich zu den Großen derBranche überproportional sinkt und so der Fusionsdruck weiter ver-

stärkt wird. „Erleichterungen für Regionalbanken sind also nicht nurüberfällig, sondern höchst notwendig“, meint Vieghofer.Zugleich warnt der NÖ Spartenobmann davor, dass unter dem Titelder Bekämpfung des grenzüberschreitenden Mehrwertsteuerbetrugsgleich wieder neue Belastungen auf die Banken zukommen könnten.Denn die von der EU-Kommission dazu angedachten Aufzeich-nungs- und Meldepflichten wären nicht nur mit kräftigem Arbeits-aufwand verbunden, sondern machten auch umfangreiche und ent-sprechend kostspielige IT-Änderungen notwendig. „Dass unsereBanken die Behörden bei der Bekämpfung von Abgabenbetrug un-terstützen, ist selbstverständlich und wird von den Banken bereitsgelebt“, betont Vieghofer. „Die vorliegenden Vorschläge zur Be-kämpfung von grenzüberschreitendem Mehrwertsteuerbetrug schei-nen dazu aber nicht tauglich. Aus der Meldung der Informationenzu einem Zahlungsvorgang selbst kann nämlich nicht festgestelltwerden, ob eine Lieferung oder eine sonstige Leistung vorliegt, obdie Einkäufe vor Ort oder im Onlineweg getätigt wurden und ob derZahlungsempfänger ein Unternehmer, ein Verbraucher oder einsonstiger Rechtsträger ist.“ zz

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Jetzt noch informativer:Weiterlesen auf www.wirtschafts-nachrichten.com

Erleichterungen für KMU-FinanzierungDie überbordenden bürokratischen Vorgaben für Banken gefährden Kreditvergaben an KMU unddamit notwendige Investitionen und Wachstum. Daher drängen Niederösterreichs Bankenvertreterauf rasche Erleichterungen für klassische Hausbanken.

Johann Vieghofer, Obmann der Sparte Bank und Versicherung in der Wirt-schaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), sieht dringenden Handlungsbe-darf im Sinne der niederösterreichischen Wirtschaft. Foto: Kraus

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2019 79

Das Waldviertel ist wieder attraktiv –und zwar nicht nur für einen Kurz-urlaub am Wochenende, sondern als

Wohnstandort. Ehemals von Abwanderunggeprägt, sind seit 2009 mehr als 45.000 Men-schen in die Region im Nordwesten Nieder-österreichs gezogen. 44.246 Personen habenin diesem Zeitraum hier ihren Hauptwohn-sitz begründet. Und auch die Abwanderungwurde gestoppt, sind doch 3.369 mehrHauptwohnsitzer zugewandert als abgewan-dert. Diese Entwicklung wirkt sich positivauf den Immobilienmarkt aus, so Peter Wein-berger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobi-lien NÖ, Wien & Burgenland und SprecherRaiffeisen Immobilien Österreich, JohannMüllner, Obmann des Vereines Interkomm,Projektträger der Initiative „Wohnen imWaldviertel“ , sowie Josef Wallenberger, Ge-schäftsführer der Wallenberger & LinhardRegionalberatung in Horn, vor Kurzem beieiner Pressekonferenz. Demnach wechselten2018 im Waldviertel rund 2.200 Immobilienden Besitzer, um 27 Prozent mehr als nochvor fünf Jahren. „Der Immobilienmarkt imWaldviertel ist definitiv besser als sein Ruf.Steigende Transaktionszahlen gehen mit ei-ner positiven Preisentwicklung einher. DieNachfrage ist ungebrochen gut“, sagt Wein-berger.Vor allem Regionen mit guter Infrastruktur,guter Anbindung an das Verkehrsnetz undguter Erreichbarkeit mit Bahn oder Bus ver-

zeichneten Preissteigerungen. Die Preise fürneue Einfamilienhäuser stiegen in den ver-gangenen zehn Jahren in den WaldviertlerBezirksstädten (ohne Krems-Stadt) um rund15 bis 20 Prozent, in den Landgemeindenum etwa zehn bis 15 Prozent. Auch ge-brauchte Einfamilienhäuser verzeichneten jenach Lage und Zustand einen Zuwachs vonetwa zehn bis 20 Prozent, ebenso Eigentums-wohnungen in den Bezirksstädten. Gleichgeblieben sind im Zehn-Jahres-Vergleich le-diglich die Preise für Grundstücke in denLandgemeinden, da Bauland hier noch inausreichenden Mengen vorhanden ist.Aktuell bezahlt man für ein neues Einfami-lienhaus in beziehungsweise um die Wald-viertler Bezirksstädte rund 2.200 bis 2.500Euro pro Quadratmeter. Gebrauchte Einfa-milienhäuser schlagen je nach Baujahr undZustand mit etwa 800 bis 1.200 Euro proQuadratmeter zu Buche. Für eine neue Ei-gentumswohnung, beispielsweise in Zwettl,muss man mit Quadratmeterpreisen von2.200 bis 2.500 Euro rechnen. Günstig zuhaben ist im Waldviertel Bauland: Im BezirkGmünd ist man bereits ab zehn bis 20 Europro Quadratmeter dabei. Im Umland vonZwettl kostet der Quadratmeter 15 bis 25Euro und rund um Horn 25 bis 40 Euro.Mangelware sind laut Weinberger im Wald-viertel derzeit gebrauchte Häuser und Woh-nungen in guter Lage und gutem Zustand.Der Grund: Viele Besitzer leerstehender Ob-

jekte verkaufen nicht, weil sie auf weiter stei-gende Preise spekulieren. Aber auch die ak-tuell niedrigen Sparzinsen verleiten vielezum Zuwarten. Weinberger: „Diesen Über-legungen liegt jedoch ein Trugschluss zu-grunde: Die Menschen gehen davon aus,dass Immobilien nicht an Wert verlieren kön-nen, und lassen daher Häuser oder Wohnun-gen ohne Bedenken leer stehen.“ Es stimmezwar grundsätzlich, dass Grund und Bodennicht beliebig vermehrbar seien und daherlangfristig an Wert gewinnen, so der Experte.Das gelte jedoch keineswegs für die darauferrichteten Gebäude. „Wer ein Haus längereZeit leer stehen lässt, riskiert einen Wertver-lust von bis zu fünf Prozent pro Jahr, abhän-gig von Alter und Zustand des Objektes.“ Inden ersten Jahren sei der Wertverlust relativsogar noch größer, so Weinberger.Dass das Waldviertel wieder beliebter ist,führen die Experten auf verschiedeneGründe zurück: Dazu gehören neben leist-baren Preisen, einer guten Lebensqualität so-wie einem großen Angebot an Sport undKultur auch gute Schulen, aber auch die Ver-fügbarkeit von interessante Lehrstellen undArbeitsplätzen für Fachkräfte sprechen fürdie Region. Dazu kommt, dass die Verbin-dungen innerhalb des Waldviertels und dieAnbindung an die Zentralräume laufend ver-bessert werden. Und zwar nicht nur durchStraßen, sondern auch den Ausbau der Breit-bandinfrastruktur. zz

Wettbewerbsfähiger WohnstandortDie positive Bevölkerungsentwicklung im Waldviertel schlägt sich auch im Immobilienmarkt nie-der: In fast allen Kategorien gab und gibt es teils deutliche Preissteigerungen.

Von Ursula Rischanek

Peter Weinberger: „Der Immobilienmarkt imWaldviertel ist besser als sein Ruf.“Foto: Raiffeisen Immobilien Vermittlung GesmbH/APA-Fotoservice/Hör-

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Wie es sich für ein Schiff gehört,wurde es getauft, auf einen eigenenNamen wurde allerdings verzichtet,

Twin City Liner ist Marke genug. DompfarrerToni Faber nahm die Segnung vor, bevor dieChampagnerflasche erfolgreich am Schif-frumpf zerschellte. Daraufhin begab sich dieversammelte Polit- und Wirtschaftsprominenz –darunter Wiens Bürgermeister Michael Lud-wig, der Vize-Stadtchef aus Bratislava, JurajKacer, sowie Vertreter aus den Chefetagen vonWien Holding und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien – auf eine Probefahrt mit dem City Liner. Das nagelneue Personenschiff ist bereits anWasser gewöhnt, hat es doch schon eine 15-tä-gige Fahrt von der britischen Isle of Wight, woes gebaut wurde, über Rotterdam und denRhein-Main-Donau-Kanal bis in die Bundes-hauptstadt hinter sich. Hier wurden noch letzteTrainingseinheiten absolviert, bevor es endgül-tig in den regulären Betrieb startete. Gerd Krämer, Geschäftsführer des BetreibersCentral Danube, freut sich über ein Boot mit„allen Finessen“. Das Gefährt verfügt über 250Sitzplätze und damit über fast doppelt so vielewie sein Vorgänger, weshalb statt zwei Kata-maranen nur noch einer unterwegs ist. Für diePassagiere, die 75 Minuten von Hauptstadt zuHauptstadt unterwegs sein werden, gibt es auch

ein First-Class-Deck, WLAN, große Panora-mafenster und ein Catering-Angebot, das beider Ticketbuchung gleich online mitbestelltwerden kann.„Der Twin City Liner ist weit mehr als einebloße Verkehrsverbindung zwischen zweiNachbarländern. Er ist ein Meilenstein der er-folgreichen Städtepartnerschaft zwischen Wienund Bratislava und ein Symbol für das Zusam-menwachsen einer ganzen Region. Mit demneuen Schiff wird diese erfolgreiche Verbin-dung auch in Zukunft weiter gestärkt“, ist Mi-chael Ludwig überzeugt.„Die Donau ist die natürlichste und älteste Ver-kehrsachse zwischen Wien und Bratislava. Ichfreue mich, dass diese Verbindung zwischenunseren beiden Nachbarstädten nun durch denneuen Twin City Liner weiter gestärkt wird“,betont Juraj Kacer, Vizebürgermeister von Bra-tislava.

„Leinen los" für den neuen Twin CityLiner„Der neue Twin City Liner macht die City-to-City-Verbindung zwischen Wien und Bratislavafür die Passagiere noch angenehmer und kom-fortabler. Das fördert nicht nur engere Koope-rationen im Bereich Tourismus, sondern bringtauch die Bewohnerinnen und Bewohner der

beiden Nachbarstädte einander näher“, hofftWirtschaftsstadtrat Peter Hanke.„Mit seinem modernen, stromlinienoptimiertenDesign ist der neue Twin City Liner ein richtiger‚Eye-Catcher‘ und setzt damit neue Maßstäbein der Binnenschifffahrt. Bisher waren seit demStart im Jahr 2006 über 1,7 Millionen Men-schen mit dem Twin City Liner unterwegs, rund148.000 allein im Jahr 2018. Das zeigt die großePopularität des Twin City Liners, die heute mitder Taufe des neuen Schiffes ihre Fortsetzungfindet“, erklärt Kurt Gollowitzer, Geschäftsfüh-rer der Wien Holding. Sieben Millionen Euro hat das neue Schiff ge-kostet, außerdem ist es umweltschonender, daes weniger Sprit als sein Vorgänger verbrauchtund weniger Wellen während der Fahrt verur-sacht. Die Reisegeschwindigkeit des neuenTwin City Liners auf der Donau wird weiterhinbei etwa 60 km/h liegen. Die Katamaranverbin-dung zwischen Wien und Bratislava gibt es seit2006. Seither nutzten mehr als 1,7 MillionenMenschen das Angebot. Die Einstiegsstelle desneuen Twin City Liners befindet sich wie bisherbei der Schiff-station City am Schwedenplatzim Herzen der Wiener Innenstadt. Von hier ausgeht es in der Hauptsaison drei Mal täglich di-rekt in das Zentrum von Bratislava und wiederretour.  zz

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Neuer Twin City Liner Schnellboot mit höherer Passagierkapazität

Die Bauzeit von einem guten Jahr hat sich gelohnt: Der neue Twin City Liner wird bereits im regulären Passagierbetrieb eingesetzt. Der Katamaran im aufgefrischten Design und mit höhererPassierkapazität ersetzt die beiden bisherigen Schnellboote auf der Strecke zwischen Wien undBratislava.

Weit mehr als nur eine Schiffsverbindung ist dieStrecke Wien–Bratislava, die der moderneSchnellkatamaran verbindet. Foto: APA/ Helmut Fohringer

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Die Themen Fortbewegung und Berei-fung haben in den letzten Jahren im-mer mehr an Bedeutung gewon-

nen. Alleine was die technische Sicherheitbetrifft, gilt es beim Kauf von Reifen aufbeste Qualität zu achten. Laufende Erneue-rungen, Markenwachstum, Produktvielfaltund vieles mehr haben den Markt und dieKundenansprüche sehr geformt. Weichberger als renommierter Reifenfach-händler mit langjährigen Erfahrung sieht da-rin die Aufgabe, seine Kunden individuell zuberaten und dafür zu sorgen, dass sie mit ih-rem Fahrzeug sicher unterwegs sind. In denösterreichweiten 20 Standorten legt man da-

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| 35 JAHRE FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEMEVON DS AUTOMOTION | Fahrerlose Transportsysteme(FTS) liegen im Trend: Sie können flexibel auf veränderte Er-fordernisse reagieren und ermöglichen so den Aufbau intelli-genter Fabriken. Auch Gesundheitseinrichtungen setzen aufFTS, die eine lange Geschichte haben: Das erste FTS, ein au-tomatisierter Schlepper für Sammeltransporte, fuhr bereits1954. 20 Jahre später realisierte DS AUTOMOTION das ersteFTS für Volkswagen. Heute ist das Unternehmen auf Entwick-lung und Produktion von FTS spezialisiert und ein weltweitführender Anbieter in diesem Segment. Um seinem Ruf wei-terhin gerecht zu werden, unterstützt DS AUTOMOTION aktivForschungsprojekte und beobachtet ständig neue Technolo-gien und integriert sie, wenn ein Nutzen für Anwendung bzw.Produkte erkennbar ist. zz Foto: DS AUTOMOTION/Nik Fleischmann

| GRÜNDERBERATUNG AUF EINEN BLICK | OhneEinrechnung der Personenbetreuer wurden im Vorjahr inOberösterreich 4.756 neue Unternehmen gegründet. UmGründungsinteressenten einen raschen und einfachen Zu-gang zu erforderlichen Informationen zu ermöglichen, werdendie zahlreichen Angebote im Bereich der Gründerberatung inOberösterreich nun unter der Dachmarke „hub for entrepre-neurship, research and technology“, kurz „hub,ert“, gebündelt.Künftig werden unter „hub,ert“ alle zehn oberösterreichischenGründungsinstitutionen, die nicht profitorientiert arbeiten, zufinden und präsent sein, berichtet WKOÖ-Präsidentin DorisHummer. Das Gründerservice der WKOÖ leistet mit einembreiten Dienstleistungsangebot mit mehr als 4.000 Beratun-gen jährlich und einem Portfolio an Services einen wesentli-chen Beitrag, um Interessierten die Unternehmensgründungzu erleichtern. zz Foto: Mathias Lauringer

| STREITEN, BIS DIE FET-ZEN FLIEGEN | Mit ihrerVorgesetzten, Geschäftsfüh-rerin Astrid Kleinhanns-Rollé,praktiziert Helga Pattart-Drex-ler von der WU ExecutiveAcademy eine offene Streit-kultur. Doch beide haben ei-nen Weg gefunden, offenund wertschätzend miteinan-der zu streiten. Anhand sehrpersönlicher Erfahrungen ha-ben Astrid und Helga vierGründe identifiziert, warum

jedes Unternehmen unbedingt eine offene Konfliktkultur ha-ben sollte. Denn schwelende Konflikte sind wahre Produktivi-tätskiller: zehn bis 15 Prozent der Arbeitszeit werden laut einerStudie von KPMG für Konflikte und Streit aufgewendet. zz

Foto: WU Executive Academy

| STABILE AUSSICHTEN FÜR 2019 TROTZ ABNEH-MENDEN WIRTSCHAFTSWACHSTUMS | Nach Ein-schätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) hatÖsterreichs Konjunktur nach einem kräftigen AufschwungMitte des Jahres 2018 ihren Höhepunkt überschritten. Für2019 wird eine Stabilisierung der Lage mit einem Wirtschafts-wachstum von 1,7 Prozent erwartet. Doris Hummer, Präsiden-tin der WKOÖ, rechnet für Oberösterreich mit einem Wirt-schaftswachstum, das etwa im Bundesschnitt liegt. „KonkreteForderungen der Wirtschaftskammer sind unter anderem dieSenkung der Körperschaftsteuer auf unter 20 Prozent, die Ein-führung eines Investitionsfreibetrages sowie Verbesserungenbei Pauschalierungs- und Abschreibungsmöglichkeiten. Au-ßerdem ist eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten drin-gend notwendig“, so Hummer. zz

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*gemessen nach WLTP-Fahrzyklus. Verbrauch kombiniert in Elektro in kWh/100 km: 23,6 – 24,1. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 0. Symbolfoto. Stand 03/2019.

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