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Ludwig van Beethoven
Symphony Nr. 3 Es-Dur, op.55 “Eroica”
2. Satz: Marcia funebre Satzanalyse
Frerich Max Schützenweg 42, 2-314 26129 Oldenburg 2. Fachsemester 2F BA Musik/ Physik Matrikel-Nr.: 9132070 SoSe 2006 Oldenburg, den 28.09.2006
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Institut für Musik Beethovens Eroica Prof. Dr. Peter Schleuning
2
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS................................. ........................................................... 2
1. EINLEITUNG UND MOTIVATION....................... ................................................... 3
2. III. SINFONIE ‚EROICA’ – ENTSTEHUNG ............. ............................................... 3
3. ‚EROICA’ – DER TITEL ............................ ............................................................. 4
4. STRUKTUR DER EROICA ............................. ....................................................... 6
5. STRUKTUR DES 2. SATZES .......................... ...................................................... 7
6. ANALYSE DES 2. SATZES ........................... ........................................................ 8
7. SCHAUBILD ....................................... ................................................................. 11
8. LITERATUR ....................................... .................................................................. 12
3
1. Einleitung und Motivation
In dieser Hausarbeit werde ich den 2. Satz der dritten Sinfonie ‚Eroica’ von Ludwig
van Beethoven analysieren. Ich halte es notwendig, in meiner Einleitung die Entstehung der
Eroica zu skizzieren und dabei den Namen der Sinfonie erklären. Der Hauptteil unterteilt sich
in eine strukturelle Übersicht, der Darstellung des Aufbaus vom 2. Satz und einer
abschließenden interpretatorischen Analyse.
2. III. Sinfonie ‚Eroica’ – Entstehung
Der Beginn der Arbeit an der dritten Sinfonie von Ludwig van Beethoven ist bis heute
nicht genau datierbar. Als äußeren Rahmen gilt der Zeitraum 1798-1806. Der französische
Gesandte Graf Bernadotte soll im Frühjahr 1798 Beethoven Anstöße für eine Sinfonie über
General Napoleon Bonaparte zu schreiben gegeben haben.1 Diese Tatsache ist jedoch von
vielen Forschern als unzureichend notiert. Die druckreife Fertigstellung ist im Oktober 1806,
obwohl schon viele private, sowie öffentliche Aufführungen stattfanden, darunter auch die
offizielle Uraufführung an der Akademie des Franz Clement am 7. April 1805. Jedoch
wurden nach diesen Aufführungen immer wieder kleinere Änderungen von Beethoven
vorgenommen, z.B. die Wiederholung der ersten Exposition des 1. Satzes wurde erst nach
mehrmaligen Aufführungen wieder eingeführt.
Beethoven hat ungefähr ein Jahr an der Komposition gearbeitet und weitere drei Jahre
für die Vollendung benötigt. Das ist der längste Zeitraum für ein musikalisches Werk in der
damaligen Zeit gewesen. Später orientierten sich andere große Komponisten an diesem
Meisterwerk.
Beethoven wurde in seinem künstlerischen Schaffen stark von seiner zunehmenden
Taubheit beeinträchtigt. Er sah in seinen vielen anderen Krankheiten, mit denen er zu
kämpfen hatte, seinen körperlichen Untergang und vollendete das legendäre Heiligenstädter
Testament im Oktober 1802, in dem er mit der Menschheit ‚abrechnete’ und seine innersten
Probleme schilderte. Genau wie das Ballett-Libretto „Die Geschöpfe des Prometheus“ von
1801, beeinflusste dieses Testament die Entstehung der Eroica.
1 Vgl. Ulm, Renate, a. a. O., S. 100
4
Er überwand schwere von Krankheiten geprägte Lebenskrisen durch harte und
unermüdliche Kompositionsarbeiten. So entstanden in der Zeit nicht nur die dritte Sinfonie,
sondern auch z.B. die Klaviervariationen op. 34 und op. 35, die einzelnen Motiven aus der
Eroica teilweise stark ähneln.
Im gesellschaftlich-politischen Umfeld strebte zu dieser Zeit Napoleon Bonaparte die
europaweite Herrschaft Frankreichs an und versuchte in mehreren Feldzügen seine Ziele
militärisch und ideologisch durchzusetzen. Die glühende Verehrung Beethovens für Napoleon
und seine Begeisterung für dessen neue Ideen beeinflussten Beethovens Komposition
nachdrücklich. B. brach mit alten Traditionen und Regeln und führte mit der Komposition der
Eroica die musikalische Entwicklung zu neuen und eigenwilligen Ufern.
3. ‚Eroica’ – Der Titel
Die dritte Sinfonie sollte ursprünglich dem damaligen französischem Konsul
Napoleon Bonaparte gewidmet werden. 1806 wurde sie statt „Bonaparte“ schließlich in
„Sinfonia Eroica“ mit der berühmten Widmung: „composta per festiggiare il sovvenire di un
grand Uomo A Sua Altezza Serenissima il Principe di Lobkowitz da Luigi van Beethoven“
getauft.
Ludwig van Beethoven war ein begeisterter Anhänger der französischen
revolutionären Politik von Seiten Bonapartes. Er hegte für Napoleon bis zu dessen
Kaiserkrönung Bewunderung, wie aus den Memoiren Ferdinand Ries´ hervorgeht:
„Beethoven schätze ihn damals [vor dem 5.5.1804] außerordentlich hoch und verglich ihn mit
den größten römischen Konsuln.“ 2
Mit diesen Ideen und auch der Vorstellung dass Paris nach Beendigung der
militärischen Feldzüge Napoleons in Europa wahrscheinlich das neue Machtzentrum sein
wird, plant Beethoven dorthin umzuziehen und von dort aus seinen Vertrieb neu zu
organisieren. Der Name Beethoven soll dadurch international bekannter werden und dadurch
die Nachfrage an seinen Werke so steigen, dass er die Konkurrenz preislich unterbieten kann.
Beethoven trifft nun entsprechende Vorkehrungen und handelt einige internationale
Verträge aus. Nach erfolgreicher, intensiver Pflege der französischen Kontakte wurden bereits
im Mai 1803 erstmalig Beethovens Klaviersonaten in Frankreich gespielt. Weitere Werke
2 vgl. hierzu: Baron de Trémont, 1809. In: Albert Leitzmann, S.111
5
wurden von Beethoven geschrieben und anschließend französischen Persönlichkeiten
gewidmet.
In dieser Phase des Umbruchs arbeitete Beethoven weiter intensiv an seiner dritten
Sinfonie. Für dieses Werk benötigte er ein besonderes Orchester für neue Klangfarben,
spezielle Instrumentenklänge, Retuschen etc. Fürst Lobkowitz war ein adliger Musikliebhaber
aus Wien und bot Beethoven sein Orchester für solche Proben an. Lobkowitz war jedoch ein
österreichischer Patriot. Als dieser erfuhr, dass die entstehende Sinfonie für den Feind
Frankreich komponiert wurde und dass Beethoven seinen Umzug nach Frankreich plante,
begann er Verhandlungen mit Beethoven, um den Künstler bei sich in Wien zu halten. Er
investiert größere Summen in die Realisation der 3. Sinfonie und es gelingt ihm, durch diese
finanzielle Abhängigkeit Beethoven zum Bleiben zu zwingen.
Mit der Nachricht über die Selbsternennung von Napoleon zum Kaiser Frankreichs ist
Beethovens glühende Verehrung von Napoleon schlagartig beendet: In einem Wutausbruch
über sein Idol zerreißt er das Titelblatt und schreit: „Ist der auch nichts anderes, wie ein
gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem
Ehrgeize fröhnen; er wird sich nun höher, wie alle Anderen stellen, ein Tyrann werden!“3
Beethoven beschließt den Namen Bonaparte nicht zu benutzen, verkauft die Sinfonie
unter dem neuen heroischen Namen ‚Sinfonia Eroica’ für 700 Gulden statt anfangs 400
Gulden und setzt den Namen Lobkowitz in die Widmung, welches ihm ein Geschenk von 80
Golddukaten brachte.
3 Zit. nach: A.W. Thayer, Ludwig van Beethovens Leben, Bd.2; Leipzig 1992. Reprografischer Nachdruck;
Hildesheim 1971
6
4. Struktur der Eroica Das vorhergesehene Orchester beinhaltet:
Einen Streichersatz, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotti, 3 Hörner, 2 Trompeten
und Pauken
Die Sinfonie ist 2325 Takte lang und in folgende Sätze aufgeteilt:
1. Allegro con brio
ca. 15 Minuten, 691 Takte
2. Marcia funebre: Adagio assai
ca. 17 Minuten, 247 Takte
3. Scherzo: Allegro vivace; Alla Breve
ca. 6 Minuten, 442 Takte
4. Finale: Allegro molto; Poco Andante; Presto
ca. 12 Minuten, 472 Takte
Diese Sinfonie ist zu der damaligen Zeit mit 2325 Takten die längste Sinfonie und dauert
ca. 50 Minuten. Damit sprengte Beethoven den normalen Zeitrahmen einer Sinfonie. Dies war
ein großer Kritikpunkt bei vielen Hörern in der damaligen Zeit. Die Zuschauer empfanden es
aus diesem Grund teilweise mehr als Anstrengung und nicht als Musik. Sie fühlten sich
gelangweilt.
Die zweite Besonderheit war die Besetzung des Orchesters. Beethoven hatte auch hier
untypische Veränderungen vorgenommen. Zu den zwei Hörnern kam noch ein drittes dazu,
was möglicherweise auf die französische Revolutionsmusik zurückzuführen ist.
Der erste Satz der Eroica beginnt mit 2 Takten und 2 "Tutti-Schläge" des Orchesters. Es
folgt das erste Thema, welches jedoch kein melodisch klares Hauptmotiv besitzt. Dieser
Gedanke schlängelt sich durch die ganze Sinfonie.
Der 2. Satz ist der Trauermarsch und mit „Marcia funebre“ betitelt. Er beinhaltet Elemente
und Muster von Sonatenhauptsatz, Variation, Rondo, Scherzo, langsamen Sonatensatz und
Fuge. Alle Elemente sind ineinander verschachtelt und verbunden. Dieses rief Verwirrung
und Überraschung bei den damaligen Zuhörern hervor.
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Der dritte Satz ist von Beethoven erstmalig mit dem Titel „Scherzo“ versehen worden.
Dies bedeutet statt des herkömmlichen „Menuetto“ eine Charakter- und Tempoänderung. Der
Aufbau ist nach wie vor ein Hauptsatz mit Thema, Trio, Reprise und Coda.
Der vierte Satz ist eine groß angelegte Variationsform über zwei Themen, die auch
kombiniert auftreten und durch Fugato- Teile erweitert werden.
5. Struktur des 2. Satzes Der zweite Satz hat 242 Takte und dauert ca. 17 Minuten. Als zu Beethovens Zeit das
Metronom erfunden wurde, versah er sämtliche Sinfonien mit Metronomangaben. 1817
notierte er für diesen Satz, dass Achtel im Tempo 80 gespielt werden sollten. Dies bedeutet 40
Viertel pro Minute.
Die Struktur dieses Satzes lässt drei Teile erkennen:
1. Marsch in c-Moll (1-68)
a. 1.Thema in c-Moll (1-8)
b. 2. Thema in Es-Dur (17-27)
2. Maggiore („Trio“) in C-Dur (69-104)
3. „Reprise“ des Marsches und Coda (105-247)
a. Scheinreprise mit expressiven Fugato mit Thema und zwei
Kontrapunkten (114 ff.)
b. Zitat des Marschthemas (154 f. )
c. Reprise des Marschteils (173 ff.)
d. Coda (210 ff.)
e. Verstummen des Marschthemas (239 ff.)
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6. Analyse des 2. Satzes
Der Trauermarsch beginnt mit dem Hauptthema in c-Moll, sehr leise gespielt von der
ersten Violine. Die Melodie kann mit dem Thema aus der g-Moll Sinfonie von Wolfgang
Amadeus Mozart verglichen werden und zeigt große Ähnlichkeit.4 In dem Thema benutzt
Beethoven fast ausschließlich Sekunden und Terzen, welches die Trauer widerspiegelt. Eine
Quarte (T. 1) und eine Quinte (T. 3) sind die größten Intervalle, jedoch dienen sie mehr als
Phrasenübergang. Der Mollausdruck wird durch die Umspielung des c-Moll Akkordes (T. 1-
4), bzw. G-Dur Akkordes (T. 4-8) spürbar. Zusätzlich ertönt ein zitternder verminderter
Septakkord in Takt 6. im sf. Nach acht Takten endet das Thema mit dem altertümlichen
Plagalschlusswendung. Der Bassschleifer ertönt einerseits mit einem majestätischen Klang
und andererseits mit einem düsteren, marschierenden und unheimlichen Klang. Auch hier
orientiert sich Beethoven an Mozart (d-Moll Konzert). Dieser Klang verstärkt die Trauer und
symbolisiert den Marsch.
Abb. 1: Erstes Thema in 1. Violine, mit Bassschleifer, Takt 1-8
Das Thema lässt eine Verbindung zur französischen Revolutionsmusik erkennen. Das
Thema besteht im Vordersatz aus zweitaktiger Phrase und Gegenphrase. Dazu kommen
dynamische Anweisungen wie ‚sotto voce’ (ital.: mit halber Stimme), die einen mystischen
Eindruck hervorrufen. Das Prometheus-Ballett, sowie die Gedanken über Beethovens Tod,
aus dem Heiligenstädter Testament sind zentraler Ausdruck des ersten Themas.
Das Thema wird von der Oboe ab Takt 9 wiederholt. Sie gilt als „vox humana“ – der
menschlichen Stimme. Der Streichersatz begleitet mit 32stel-Triolen die Oboe und ersetzt
damit den Bassschleifer. Die düstere, marschierende Hintergrundmusik bleibt somit erhalten.
Die Streicher, unter der Leitung der ersten Violine, intonieren das zweite Thema ab
Takt 17. Es steht in Es-Dur notiert und läuft in Takt 20 in ein 79b
C/ . Nach kurzer Stille ertönt
ein 3
7C . Nun folgt Rückmodulation über f-Moll und 5#6
As nach G-Dur (Takt 23).
4 Vgl. Peter Schleuning „Geschrieben auf Bonarparte“ S.125
9
Das Violoncello soliert im Takt 27/28 und leitet über C7 zur Subdominante f-Moll, in
der das erste Thema in der ersten Violine notiert ist. Es folgt in Takt 37 das zweite Thema,
erneut in Es-Dur, jedoch mit der Begleitung vom ersten Thema (vgl. Takt 9 ff.). Nach einer
Überleitung von Klarinette und Fagott (Takt 48/49), erklingt das erste Thema, erneut in f-
Moll.
In Takt 60. ertönt ein ‚schmerzvoller’ 56
f . Dieser löst sich über 97bD nach G-Dur auf.
In Takt 63 wird die Aufmerksamkeit des Hörers auf das synkopische Achtel Motiv (g’ - f#’’ -
g’’) in den Violinen gelenkt, welches schon in ähnlicher Weise Takt 4 gespielt wurde. Es
folgt in Takt 65 ein Abstieg mit mehreren Seufzern der Streicher, welches in einem
authentischem Schluss endet, wobei der Bass die Überleitung zu C-Dur vorbereitet.
Ab Takt 69 beginnt der Maggiore-Teil in C-Dur mit dem „Trio“ Oboe, Flöte, Fagott.
Es gilt als aufhellender Moment, geht schnell in die schreckliche C-Dur Fanfare auf. Das
„Trio“ wird von den Violinen mit einem Alberti-Bass untermauert. Es folgt eine
Themenverarbeitung, die in einer G-Dur Fanfare gipfelt. Über den gebrochenen
neapolitanischen Dreiklang Des-Dur (Takt 102 f.) wird die Wendung mit dem Leitton h nach
c-Moll vollzogen.
Es beginnt die so genannte Schein-Reprise (Takt 105 ff.) mit dem ersten Thema in c-
Moll, moduliert jedoch unter drohend grollendem Bassschleifer schon im Nachsatz über C9
(Takt 111) nach f-Moll. Es folgt ein Fugato, welches Symbole, wie Unentrinnbarkeit des
Todes, Strenge und Unerbittlichkeit aufgreift. Der Anfang des Fugenthemas kann aus der
Umkehrung des Seitenthemas abgeleitet werden. Durch die übermäßige Sekunde und dem
Tritonus entstehen Gefühle, wie Leid und Schmerz. Es gibt fünf Themeneinsätze mit zwei
Kontrapunkten (Takt 114 ff. Bratsche, Takt 117 zweite Violine). Der sechste Themeneinsatz
wird unisono von den Holzbläsern geführt. Es entsteht eine gewaltige Steigerung ab Takt 135,
da die lautstarken Hörner das Thema verarbeiten. Sie sind erstmals als vollwertiges
Orchesterstimme anzusehen, genauso wie die Pauke, die hier ebenfalls zum Einsatz kommt.
Es kommt zum abschließenden Höhepunkt in D-Dur (Orgelpunkt, Takt 145) mit None und
Septime. Die schmerzliche Strenge wird auf die Spitze getrieben. Über ein „Pendeln“ (T.
147ff) der Streicher schließt Beethoven diesen Part in Takt 150 mit einem 79b
A/ ab und leitet
mit 34D − nach g-Moll (T. 154ff) und beginnt scheinbar mit dem ersten Thema in der
Dominante. Dieses verweht jedoch und der Bass und das Violoncello in Takt 158 ertönen mit
einem fürchterlichen, lauten, tiefen As, gefolgt von einem kräftigen As-Dur in den Streichern.
10
„Die Höllenmächte kommen geritten“5, beschreibt Schleuning. Es beginnt ein
Streichertremoli, welches als Lauf oder als kriegerisches Reiten gedeutet werden kann. Es
stellt eine eindeutige Bedrohung dar. Um das ganze zu verstärken, setzen zusätzlich lautstark
Hörner und Trompeten ein (T. 159 f.). Von As-Dur schreitet das Blech weiter fort nach
79b
G/ und versinkt dann in schleierhaften 16tel-Tremoli der Streicher und Flöte.
Es beginnt die wirkliche Reprise (T. 173 ff.) in c-Moll mit dem ersten Thema. Der
übliche Marschteil des Basses entfällt, da Beethoven die Betonung nicht auf 1 und 2 sondern
auf die unbetonten Zeiten setzt. Durch das zusätzliche Streichertremolo wirkt der Abschnitt
voller und lebendiger als bisher.
Schließlich beginnt die Coda (T. 209 ff.) in einem erschütternden As-Dur. Nach
Schleuning handelt es sich hier um Klage- und Zerfallsbilder (Jammer der Kinder, Tod der
Titanen), die sich auf die tragica scena des Balletts beziehen6. Die Streicher spielen Prime
und Terz von As-Dur, wie ein Pendel, jedoch verdunkelt sich die Stimmung von 79b
G/ ab Takt
223 zu c-Moll. Die Pauke, solistisch eingesetzt in Takt 238, leitet in das erste Thema, welches
mit letzter Kraft versucht zu erklingen. Der Satz endet mit zwei letzten Bassschleifern und
dem Akkord c-Moll.
5 vgl. Schleuning/Geck, S. 128 6 vgl. Schleuning/Geck, S. 126
11
7. Schaubild
12
8. Literatur
Beethoven, Ludwig van: Symphonie Nr. 3 in Es-Dur, op. 55, „Eroica“
Urtext, 5. Auflage, Jonathan Del Mar (Hrsg.), Bärenreiter Verlag, Kassel u.a., 1999
Geck, Martin und Schleuning, Peter: „ Geschrieben auf Bonaparte - Beethovens ‚Eroica’:
Revolution, Reaktion, Rezeption“
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1989
Karajan, Herbert von: „Beethoven - 9 Symphonies“
Berliner Philharmoniker et al., Deutsche Grammophon, 1989
Thayer, A.W.: „Ludwig van Beethovens Leben“
Bd.2; Leipzig 1992, Reprografischer Nachdruck, Hildesheim 1971
Ulm, Renate (Hg.) : „Die 9 Symphonien Beethovens“
5. Auflage, Bärenreiter Verlag, Kassel u.a., 2005