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DIE NATHRWISSENSCHAFTEN 22. Jahrgang 3. August 1934 Heft 3x Madame Curie t. Am 4. Juli I934 ist !~]~ARYA- CURIE, 67 Jahre alt, in Valence in Savoyen gestorben. Etwa einen Monat vorher war sie in Paris mit Fieber erkrankt und muBte ihrem Institut und ihrer T~tigkeit fern- bIeiben. Da sich ihr Zustand nicht besserte, wurde sie ins Gebirge gebracht; die dortigen Arzte konstatier- ten eine Lebererkrankung und hochgradige An~Lmie -- ihr geschw~ehter K6rper versagte. Mit ihr verliert die Wissenschaft und speziell die radioaktive Forschung nicht nut eine hervorragende Ffihrerin, sondern auch eine unvergleichliche Pers6nlichkeit. In Warschau am 7. November 1867 als Tochter des Gymnasialprofessors SXLODOWSKIgeboren, kam sie nach Vollendung ihrer lVIittelschulstudien naeh Paris, wo H. BECQUEREL ihr die erste wissenschaftliche Arbeitsgelegenheit bot und wo sie ihren sp~teren Gatten im Laboratorium kennenlernte. Damals (I896) hatte BECQUEREL die spontane StrahIung des Urans erkannt. M. SKLODOWSKA-CURIE untersuchte Mle ihr zuggnglichen Mineralien und bald hatte sie -- gleichzeitig mit G. C. SCHMIDT -- festgestellt, dab neben Uran auch Thor Becquerel-Strahlen aussende, wetter aber auch, dab natfirliche Uranerze eine st~rkere Wirkung zeigten, als demUrangehMt entspraeh. Dies stand im Widerspruch mit der bereits gesicherten Auffassung, dab die Wirkung aIs dem Uranelement zugeh6rig nut yon der Menge dieses Grundstoffes, nicht yon der Art der chemischen Verbindung, abh~ngig sein smite, und N[. CURIE zog sofort den richtigen Schlug, dab in den Erzen noch unbekannte radioaktive Etemente in kleineren Mengen vorhanden sein mfll3ten. Die Erze wur- den aufgeschlossen und j eweilig diej enigen Fraktionen weiterbehandelt, deren Aktivit~t gestiegen war, und schon im Juti I898 konnte das Ehepaar NI&RYA und PIERRECURIE berichten, daB es ihnen gelungen set, aus Pechblende mit den Vgismutfraktionen einen 4oomaI aktiveren Stoff abzuscheiden, den sie nach der Heimat l~I. CURIES Polonium nannten. Bereits Mn halbes Jahr spgter (Dezember 1898) war es ihnen ge- gtfickt, mitBarium dasjenige Element zu konzentrieren, das seither die gr6Bte Bedeutung bekommen hat; sie nannten es ,,Radium". Es waren diese Substanzen aus der Joachimstaler Pechblende gewonnen worden, nachdem das Uran daraus bereits abgeschieden worden war, es handelte sich also jetzt datum, sich solche,,Rfickst~nde" in gr6Berer Menge zu beschaffen, und das gelang durchVermittlung des Pr~sidenten der Wiener Akademie der Wissenschaften, EDUARD SUESS. Das 6sterreichische Ackerbauministerium stellte in groBzflgiger Weise mehrere Waggons solcher Rfickst~nde unentgeltlich, bzw. zum Selbstkostenpreis zurVerffigung, und nunmehr konnte in Paris die fabrikm~Bige Darstellung des Radiums und dam1 der anderen radioaktiven Stoffe studiert und durchgefiihrt werden. In zahlreichen Untersuchungen hat in den n~chsten Jahren das Ehepaar CURIE zur Kenntnis der Natur der Strahten und zur Radiochemie beigetragen. Die ,,Reichweite" der Alphastrahlen wurde ent- deckt, die Absorption der verschiedenen Strahlenarten studiert und zur Charakteristik verwendet, die ,,Induzierte Aktivit~t" aufgefunden, die in ihrer Deutung durch RUTHERFORD zurAufstellung der Zerfalls- theorie fflhrte, die ,,Restaktivitgt" wurde festgestellt, deren einer substantieller Bestandteil sich sparer als mit dem Polonium identiseh erwies; alle die Wirkungen der neuen Strahlen, die ionisierende, die W~rme- wirkung, Fluoreszenzerregung, Verfi~rbung yon Gl~sern und Mineralien usf., chemische, photographische und biologische Wirkungen, wurden erkannt und erforscht. Die biologisehen waren dabei am eigenen Leibe in Erscheinung getreten, und die seither bertichtigten radioak±iven,,Verbrennungen", die nie wieder gut werden, hahen auch die Gesundheit dieser Forscher beeintr~chtigt. Ein besonderes Verdienst erwarb sich das Ehepaar auch durch die Ausarbeitung pr~ziser MeB- methoden, ein Arbeitsgebiet, das 1Vf. CURIE his in die letzte Zeit besch~ftigte. Im Jahre 19o6 wurde PtERRE CURIE Yon einem Schwerfuhrwerk niedergestoBen und get6tet. Es war der schwerste Schlag, der 3/[. CURIE treffen konnte. Oft wurde seither dariiber gesprochen, ob sie allein ihre groBen Entdeckungen machen konnte oder der EinfluB des Gatten vorherrschend war. H. G. WXLLS l~Bt in seinem Roman ,,Marriage" einenVertreter der ,,M~nner" sagen, keine Frau h~tte je GroBes geleistet, wenn nicht ein Mann dahinter gestanden set. Auf den Zwischenruf: ,,Und was ist MARYA CURIE ?" ant- wortet er: ,,Da gab es auch PIERRE CURIE". Sie selbst hat in ihrer groBen, durch keine Verhimmelung der Frauenrechtler beeinftuBten, Bescheidenheit sich nach 19o6 niemals anders in ihren Vergffentlichungen als ,,Mme PIERRE CURIE" genannt. Abet sie war yon Anbeginn vorwiegend die Chemikerin, el" der Physiker, und sie hat dutch ihre Arbeiten nach 19o6 bewiesen, daB sie nicht nut eine selbst~dige groBe Forscherin, Chemikerin und Physikerin, sondern auch eine ganz ausgezeichnete Organisatorin war. Das yon ihr ge- schaffene und bis zuletzt geleitete ,,Institut du Radium", dem nicht nut eine physikalische und chemische, sondern auch eine medizinisehe Abteitung eingegliedert ist, verstand sie zu einer St~tte zu gestalten, an der sich Forscher aus aller Welt bet~tigen konnten, und sie regte nicht nur dieBearbeitung yon Probtemen an, sie interessierte sich ffir alte Einzelheiten, wut3te Iiir jeden Rat und arbeitete auch pers6nlich bis in die Nw. x934, 35

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DIE NATHRWISSENSCHAFTEN 22. J a h r g a n g 3. August 1934 Heft 3x

Madame Curie t. Am 4. Juli I934 ist !~]~ARYA- CURIE, 67 Jahre alt, in Valence in Savoyen gestorben. Etwa einen

Monat vorher war sie in Paris mi t Fieber e rkrankt und muBte ihrem Ins t i tu t und ihrer T~tigkeit fern- bIeiben. Da sich ihr Zustand nicht besserte, wurde sie ins Gebirge gebracht; die dortigen Arzte konstat ier- ten eine Lebererkrankung und hochgradige An~Lmie - - ihr geschw~ehter K6rper versagte. Mit ihr verl ier t die Wissenschaft und speziell die radioakt ive Forschung nicht nut eine hervorragende Ffihrerin, sondern a u c h eine unvergleichliche Pers6nlichkeit.

In Warschau am 7. November 1867 als Tochter des Gymnasialprofessors SXLODOWSKI geboren, kam sie nach Vollendung ihrer lVIittelschulstudien naeh Paris, wo H. BECQUEREL ihr die erste wissenschaftliche Arbeitsgelegenheit bot und wo sie ihren sp~teren Gat ten im Laborator ium kennenlernte. Damals (I896) ha t t e BECQUEREL die spontane StrahIung des Urans erkannt. M. SKLODOWSKA-CURIE untersuchte Mle ihr zuggnglichen Mineralien und bald hat te sie - - gleichzeitig mi t G. C. SCHMIDT -- festgestellt, dab neben Uran auch Thor Becquerel-Strahlen aussende, wetter aber auch, dab natfirliche Uranerze eine st~rkere Wirkung zeigten, als demUrangehMt entspraeh. Dies s tand im Widerspruch mi t der bereits gesicherten Auffassung, dab die Wirkung aIs dem Uranelement zugeh6rig nut yon der Menge dieses Grundstoffes, nicht yon der A r t der chemischen Verbindung, abh~ngig sein smite, und N[. CURIE zog sofort den richtigen Schlug, dab in den Erzen noch unbekannte radioakt ive Etemente in kleineren Mengen vorhanden sein mfll3ten. Die Erze wur- den aufgeschlossen und j eweilig diej enigen Frakt ionen weiterbehandelt , deren Akt iv i t~ t gestiegen war, und schon im Juti I898 konnte das Ehepaar NI&RYA und PIERRECURIE berichten, daB es ihnen gelungen set, aus Pechblende mi t den Vgismutfraktionen einen 4oomaI akt iveren Stoff abzuscheiden, den sie nach der Heimat l~I. CURIES Polonium nannten. Bereits Mn halbes Jahr spgter (Dezember 1898) war es ihnen ge- gtfickt, m i tBa r ium dasjenige Element zu konzentrieren, das seither die gr6Bte Bedeutung bekommen hat ; sie nannten es , ,Radium".

Es waren diese Substanzen aus der Joachimstaler Pechblende gewonnen worden, nachdem das Uran daraus bereits abgeschieden worden war, es handelte sich also je tz t datum, sich solche,,Rfickst~nde" in gr6Berer Menge zu beschaffen, und das gelang durchVermit t lung des Pr~sidenten der Wiener Akademie der Wissenschaften, EDUARD SUESS. Das 6sterreichische Ackerbauminister ium stellte in groBzflgiger Weise mehrere Waggons solcher Rfickst~nde unentgeltlich, bzw. zum Selbstkostenpreis zurVerffigung, und nunmehr konnte in Paris die fabrikm~Bige Darstel lung des Radiums und dam1 der anderen radioakt iven Stoffe s tudier t und durchgefiihrt werden.

In zahlreichen Untersuchungen ha t in den n~chsten Jahren das Ehepaar CURIE zur Kenntnis der Natur der Strahten und zur Radiochemie beigetragen. Die , ,Reichweite" der Alphastrahlen wurde ent- deckt, die Absorption der verschiedenen Strahlenarten s tudier t und zur Charakteris t ik verwendet, die , , Induzierte Akt iv i t~ t" aufgefunden, die in ihrer Deutung durch RUTHERFORD zurAufstel lung der Zerfalls- theorie fflhrte, die , ,Res takt iv i tg t" wurde festgestellt, deren einer substantieller Bestandtei l sich sparer als mi t dem Polonium identiseh erwies; alle die Wirkungen der neuen Strahlen, die ionisierende, die W~rme- wirkung, Fluoreszenzerregung, Verfi~rbung yon Gl~sern und Mineralien usf., chemische, photographische und biologische Wirkungen, wurden erkannt und erforscht. Die biologisehen waren dabei am eigenen Leibe in Erscheinung getreten, und die seither bertichtigten radioak±iven,,Verbrennungen", die nie wieder gut werden, hahen auch die Gesundheit dieser Forscher beeintr~chtigt.

Ein besonderes Verdienst erwarb sich das Ehepaar auch durch die Ausarbei tung pr~ziser MeB- methoden, e in Arbeitsgebiet, das 1Vf. CURIE his in die letzte Zeit besch~ftigte.

Im Jahre 19o6 wurde PtERRE CURIE Yon einem Schwerfuhrwerk niedergestoBen und get6tet. Es war der schwerste Schlag, der 3/[. CURIE treffen konnte. Oft wurde seither dariiber gesprochen, ob sie allein ihre groBen Entdeckungen machen konnte oder der EinfluB des Gat ten vorherrschend war. H. G. WXLLS l~Bt in seinem Roman , ,Marriage" einenVertreter der ,,M~nner" sagen, keine Frau h~tte je GroBes geleistet, wenn nicht ein Mann dahinter gestanden set. Auf den Zwischenruf: , ,Und was ist MARYA CURIE ?" ant- wortet er: , ,Da gab es auch PIERRE CURIE". Sie selbst ha t in ihrer groBen, durch keine Verhimmelung der Frauenrecht ler beeinftuBten, Bescheidenheit sich nach 19o6 niemals anders in ihren Vergffentlichungen als ,,Mme PIERRE CURIE" genannt. Abet sie war yon Anbeginn vorwiegend die Chemikerin, el" der Physiker, und sie ha t dutch ihre Arbeiten nach 19o6 bewiesen, daB sie nicht nut eine s e l b s t ~ d i g e groBe Forscherin, Chemikerin und Physikerin, sondern auch eine ganz ausgezeichnete Organisatorin war. Das yon ihr ge- schaffene und bis zuletzt geleitete , , Ins t i tu t du Radium", dem nicht nut eine physikalische und chemische, sondern auch eine medizinisehe Abtei tung eingegliedert ist, vers tand sie zu einer St~t te zu gestalten, an der sich Forscher aus aller Wel t bet~tigen konnten, und sie regte nicht nur dieBearbei tung yon Probtemen an, sie interessierte sich ffir alte Einzelheiten, wut3te Iiir jeden R a t und arbeitete auch pers6nlich bis in die

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518 SCHR6DINGER: ~3ber die Unanwendbarkeit der Geometric im Kleinen. [ Die Natur- [wissenschaften

letzte Zeit mit an den aktuellsten Fragen, wie denen der Neutronen, Positronen und der kfinstlich erregten Radioaktivit~t, bei denen ihre Tochter IRENE und ihr Sch~degersohn JOLIOT eine 2fihrende Rolle einneh- men. Sie vermochte auch noch die Errichtung einer besonderen Fabrik in Arcueit zu erwirken, wo Tho- rium-, Actiniumprodukte, starke Poloniumpr~paxate usw. in grSl3eren Mengen rein hergestellt werden, so dab das nStige Material fOx die radioaktive Forschung in Paris zur Verfflgung steht und in den eigent- lichen Forschungslaboratorien die radioaktive ,,Verseuchung" hintangehalten wird.

Schon im Jahre I9I I hatte sic -- gleichzeitig mit O. HONmSCt~ID -- praktisch vollkommeI1 reines tRaC12 hergestellt, und ihr Pr~paxat Wurde damals zum ersten prirn~ren Radiumetalon gew~hlt. Gerade im Juni dieses Jahres 1934 vermochte O. HONIGSCltMID einen Satz neuer Standardpraparate herzustellen, nachdem ibm eine noch grfindlichere Reinigung und eine Neubestimmung des Radium-Atomgewichtes ge- lungen war. Ein Austausch der ersten prim~ren Etalons mit diesen neuen ist geplant, und es waxen die letzten Br ide M. CURIES an dell Schreiber dieser Zeilen, in denen sie noch ihre besonderen W'finsche be- treffs dieser Pr~parate zum Ausdruck brachte. Wo framer sic iibrigens in internationalen Kommissionen u. dgI. war, hat sic hie nur ihren Namen beigesteuert, sondern sich framer auf das regste und ge~dssen- hafteste an der Arbeit beteiligt.

An ~uBeren Ehrungen und an allgemeiner Anerkennung hat es ihr nicht gefehtt. War vielleicht aueh bier und da etwas dabei, was dadurch, daft itlre wissenschaftlichen Erfolge gerade in eine Zeit fielen, die ,,ffihrende Frauen" in der ~3ffentlichkeit besondere Geltung gewinnen lieBen, so mag die objektive Tat- sache, dab sic als einzige zweimal den Nobelpreis erhielt, 19o 3 gemeinsam mit It . B~CO~UEREL und ihrem Gatten, t 9 I I allein, gentigen, um die Einsch~tzung durch ihre Fachgenossen zu beleuchten.

Ihre bei ~¥issenschaftlern kaum je sonst erreichte Popularit~t verdankt sic abet wohl nicht nur ihrem ungewShnlich hervorragenden V~qssen und den grundlegenden Entdeckmlgen, die ihr glflckten. Sie verband damit die GroBztigigkeit, auch dieLeistungen anderer verst~ndnisvoll zu wt~rdigen und, was das Hauptkennzeichen ihres Wesens wax, eine ganz besondere Herzensg~te. STEFAN MEYER.

Ober die Unanwendbarkeit der Geometric im Kleinen. Von E. SCI~RSDII~GER, zur Zeit Oxford.

Mit Unanwendbaxkeit meine ich: Unzweck- m~13igkeit der Anwendung. Mit Anwendung :phy- sikalische Anwendung. AuBerdem kann ich meine These nicht beweisen, MoB wahrscheinlieh machen. ,,Ober d ie wahrscheinliche Unzweckm~tBigkeit der physikalischen Anwendung der Geometrie im Kleinen" wax jedoch als Titelzeile ungeeignet. - - Den Antag zu dieser Mitteilung bildet. YON LAUDS jfingste Note in dieser Zeitschrift *, der ich, wie auch seiner friiheren ~ und seinem Aufsatz in der Seientia a, aus vollem Herzen zustimme. Der Zweck ist, in dasselbe Horn zu stogen, damit es mannigfaltiger und lauter .ert6ne. Und so sollen vorab noch ein paar andere Bemerkungen Platz linden.

DaB man prinzipiell nicht beliebig genau messen kann, wird gern mit der prinzipielI endlichen (nicht unendlich kleinen) 1Rfickwirkung des Probek6rpers oder Mel3instrumentes auf das auszumessende Ob- jekt begriindet, was yon LAI.,E ebenso verftih- rerisch wie nnstichhaltig finder. Seinen Einwgn- den m6cht e ich weitere hinzuffigen. Es wird ngm- tich auBerdem oft gesagt, es sei eine unmittelbaxe Konsequenz ,,des quantenhaften Energieaustau- sches", dab man in der Quantentheorie nicht, wie in der Klassik, wenigstens in Gedanken zur Grenze : 1Rfickwirknng ----- Null - - iibergehen diirfe. Denn ohne Wechselwirkung zwischen Objekt und MeB- instrument k6nne letzteres keine Aussage fiber das Objekt machen, Wechselwirkung aber sei Energie-

1 Naturwiss. 22, 439 (1934). Naturwlss. 20, 915 (I932).

3 Scientia (Milano) 54, 4 °2 (1933).

fibertragung, diese aber erfolge in best immten end- lichen Quanten, mit denen man nicht zur Grenze Null fibergehen kann. Man vergiBt dab@ wie mir scheint, dab erstens Wechselwirkung nicht not- wendig Energlefibertragung sein muB ; es kann z. B. einfach nur ein fliegendes Teilchen aus seiner t~ich- tung abgelenkt werden, and zwax um einen beliebig ldeinen Winkel. (Vielleicht ist die Ablenkung auf Grund der Heisenbergrelation nicht beliebig genau mefibar; aber darauf darf man sieh doch nicht stfitzen, wenn man eine direkt einleuchtende Be- griindung ffir die beschr~nkte 3/leBgenauigkeit geben will ! ~)

Zweitens scheint mir vergessen, dab fiberhaupt die Energieniveaus eines Systems nicht framer eine diskrete Folge mi t endlichen Abst~nden, sondern sehr oft auch ein Kont inuum bilden. Dann ist eine beliebig kleine Energiefibertragung denkbar, genau wie in der Klassik. Es ist jedenfalls von vornherein nicht einzusehen, was dell Grenztibergang verbieten sollte.

Endlich m6chte ich erinnern, dab zu den Dog- men der heutigen Quantenmechanik folgendes ge- h6rt: hat man die Energie eines isolierten Systems sehr genau gemessen und wiederholt diese Messung, so erh~lt man denselbeI1 ~¥ert. - - Bei der zweiten Messung finder offenbax keine Energiefibertragung start, da doch das System nad~ ihr dieselbe Energie hat wie vor ihr. So akzeptiert also die Dogmatik der Quantenmechanik selber obige Schlul3weise durchaus nicht, sondern setzt sich zu ihr in Wider- spruch. 1)brigens ist es auch an sich nichts weniger

Siehe den Zusatz am Ende!