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JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ Altenberger Straße 69 4040 Linz, Österreich jku.at DVR 0093696 Mag. Hansjörg Seckauer Senior Lecturer Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik T +43 732 2468 7168 [email protected] jku.at/gespol PROJEKTBERICHT PHOTOVOICE „LEBENSWERTES FRANCKVIERTEL“ Burda Michael, Gattringer Manfred, Pühringer Stefan Berichtslegung im Rahmen der Lehrveranstaltung Projektemanagement II im Wintersemester 2017/2018 am 2. Februar 2018

Mag. Hansjörg Seckauer Senior Lecturer Institut für ... › ... › Endbericht_Photovoice_PM_Frankviertel.pdf · jku.at/gespol PROJEKTBERICHT PHOTOVOICE „LEBENSWERTES FRANCKVIERTEL“

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  • JOHANNES KEPLER

    UNIVERSITÄT LINZ

    Altenberger Straße 69 4040 Linz, Österreich jku.at DVR 0093696

    Mag. Hansjörg Seckauer

    Senior Lecturer

    Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik T +43 732 2468 7168 [email protected] jku.at/gespol

    PROJEKTBERICHT

    PHOTOVOICE

    „LEBENSWERTES FRANCKVIERTEL“

    Burda Michael, Gattringer Manfred, Pühringer Stefan

    Berichtslegung im Rahmen der Lehrveranstaltung Projektemanagement II im Wintersemester 2017/2018 am 2. Februar 2018

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Inhaltsverzeichnis

    I. Vorwort Seite 3

    II. Methode „Photovoice“ Seite 3

    III. Vorgehensweise, Methodenwahl und Projektfahrplan Seite 3

    IV. Bildbeschreibungen- und Interpretationen Seite 5

    V. Übersichtstabelle Seite 27

    VI. Fazit Seite 29

    VII. Handlungsempfehlungen Seite 30

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    I. Vorwort

    Wir haben bei der Durchführung des Projektes „Lebenswertes Franckviertel“ auf die

    sozialwissenschaftliche, partizipative Methode “Photovoice” zurückgegriffen. Über das

    Medium der Fotografie konnten sich die TeilnehmerInnen interaktiv mit ihrer direkten

    Umgebung auseinandersetzen und somit neue Blickwinkel erforschen. Das Projekt bietet

    ihnen gesellschaftliche, politische und soziale Teilhabe und Mitgestaltung. Die jeweiligen

    Bedürfnisse konnten direkt und ungefiltert an die Studierenden weitergeleitet werden.

    Durchgeführt wurde das Projekt von den Studenten Burda Michael, Gattringer Manfred und

    Pühringer Stefan.

    II. Methode „Photovoice Als „Photovoice“ versteht man eine partizipative und zugleich kreative Methode zur

    Bestimmung von Bedürfnissen in Form einer visuellen Dokumentation und anhand von

    Erzählungen einzelner TeilnehmerInnen. Die Erfahrungswerte werden miteinander beraten,

    verglichen und inhaltlich verbunden. In der Praxis funktioniert das so: Einzelne Mitglieder

    einer homo- oder heterogenen Gruppe machen Fotos ihrer Lebens(um)welt. Daraus erfolgt

    eine gemeinsame Auswertung. Durch die Abbildung der Reflektionen können

    Veränderungsprozesse eingeleitet werden und die Anliegen einer Community können

    verstärkte Einflussnahme auf die Politik haben.

    Es handelt sich um eine international angewandte Methode, die in den USA unter anderem

    von Frauen mit Brustkrebs genutzt wurde, um eine höhere Versorgungssicherheit zu

    erreichen, oder etwa in Kanada von Einwanderern, um Auswirkungen und Zusammenhang

    von Armut und Rassismus bemerkbar zu machen.

    III. Vorgehensweise, Methodenwahl und Projektfahrplan

    Das Projekt gliederte sich in folgende Projektphasen:

    Methodenwahl und Projektfahrplan

    o Auswahl der partizipative Methode “Photovoice” und Erstellung eines

    detaillierten Projektfahrplans mit allen wesentlichen Deadlines.

    Kennenlernphase

    o Theoretische Auseinandersetzung mit der Technik, der Fragestellung und der

    Vermittlung medienpädagogischer Inhalte.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    o Ausarbeitung und Erstellung eines Erhebungsblattes mit der Zielsetzung,

    Beteiligte/Betroffene machen Fotos zu einer bestimmten Fragestellung und

    reflektieren darüber in schriftlicher Form per E-Mail oder mündlich an die

    Forscher.

    o Definition der Zielgruppe: Eltern von Kindern, Kindergartenpädagoginnen,

    Stützkräfte, Helferinnen

    o Kontaktaufnahme und persönliches Vorgespräch mit der Leiterin des

    Kinderfreunde Kindergartens in der Ing. Stern-Straße.

    Erhebungsphase

    o Versuch I: Sammlung der eingelangten Fotos und schriftlichen Antworten

    gemäß der Fragestellung per E-Mail. Der Rücklauf war sehr gering und

    ernüchternd.

    o Nach dem „geringen“ Rücklauf des ersten Versuches der Erhebungsphase

    justierten wir unser Erhebungsblatt unter Miteinbeziehung der

    Kindergartenleiterin Frau Melanie Haider nach. Zielsetzung für den zweiten

    Versuch der Datenerhebung war, die Hemmschwelle der Teilhabe zu

    reduzieren. Somit ermöglichten wir den Beteiligten/Betroffenen die

    Datenübermittlung per WhatsApp und haben dies erneut aktiv im Kindergarten

    beworben.

    o Versuch II: Sammlung der eingelangten Fotos und schriftlichen Antworten

    gemäß der Fragestellung per WhatsApp. Der Rücklauf war wesentlich höher

    als im ersten Versuch.

    o Versuch III: Weitere Erhebung von Fotos im Rahmen eines Ansprechens von

    Personen direkt im Franckviertel. Auch hier haben wir schriftliche Antworten

    erhalten. Die Zielgruppe wurde entsprechend auf Erwachsene, die im Viertel

    wohnen, erweitert)

    Auswertungsphase

    o Diskussion und Kategoriebildung der Bilder um politische, soziale und

    gesellschaftliche Anliegen sichtbar zu machen

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Darstellung der Ergebnisse

    o Bildbearbeitung, Planung und Erstellung eines Projektberichtes.

    IV. Bildbeschreibungen- und Interpretationen

    Bild 1

    Kategorie: Müll

    Unterkategorie: Sammelstelle

    Ort: Füchselstraße, ohne Hausnummer (siehe Straßenschild am Foto)

    Motto: „Mülltonne für andere“

    Beschreibung:

    Das Foto wurde vermutlich in der Füchselstraße (Straßenschild nur schwer lesbar) gemacht.

    Es zeigt parkende Autos, eines mit Linzer Kennzeichen, sowie eine öffentliche

    Müllsammelstation. Die gelbe Leichtstoffsammeltonne ist bereits sehr voll, sodass der

    Deckel nicht mehr ganz geschlossen werden kann.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Jeden Tag, bleiben Autos mit „Perger“ Kennzeichen stehen und laden eine sehr große

    Menge an hauseigenen Müll ab. Wir, die dort wohnen, schlichten dann unseren Müll

    daneben, weil wir keinen Platz mehr haben. Es wird alles vom Wind verweht, es wird nass

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    und es schaut unordentlich aus. So etwas wäre in Leonding nicht möglich. Die Polizei ist

    nicht nur präsenter wie im Franckviertel, sondern steigt auch aus dem Auto aus und macht

    ihren Job. Ich finde schade, dass man in Linz zu Recht sich nichts, weil Exekutive brav

    arbeitet, aber bei uns in unserem Viertel ist alles erlaubt.“

    Interpretation:

    Die Person ist offensichtlich über überfüllte Müllsammelstationen verärgert. Laut

    Bildbeschreibung fahren sogar Personen mit nicht Linzer Kennzeichen zu diesen öffentlichen

    Sammelstationen, um ihren Müll zu entsorgen. Das überfordert die örtlichen Kapazitäten,

    sodass die BewohnerInnen ihren Müll neben die Tonnen platzieren müssen. Die

    BewohnerInnen kritisieren mangelnde Kontrolle durch die Polizei und verweisen auf eine

    Nachbargemeinde von Linz, wo dies besser funktioniere. Es wird ein ungleiches, subjektives

    Bild gezeichnet. Die Polizei sei im Franckviertel weniger präsent wie in besseren

    Wohngebieten und daher würden Verstoße gegen die öffentliche Ordnung (wie unerlaubte

    Müllablagerungen) eher gedultet bzw. nicht geahndet – was rein rechtlich gesehen nicht der

    Fall sein kann. Hier spielt das Gefühl mit, weniger ernst genommen zu werden. Das Viertel

    als „Mülltonne“ der anderen steht als Sinnbild der subjektiv selbstwahrgenommenen

    Benachteiligung.

    Anmerkung:

    Fraglich ist, ob die Zuständigkeit tatsächlich bei der Polizei liegt. Privatrechtlich läge dadurch

    eine Besitzstörung vor, verwaltungsrechtlich wäre wohl ein Delikt der illegalen

    Müllablagerung feststellbar, das von der Gemeinde (Ordnungsdienst) zu ahnden wäre.

    Überhaupt ist aufzuzeigen, ob nicht die BewohnerInnen selber durch das Abstellen des Mülls

    neben den Tonnen illegal handeln bzw. quasi dazu genötigt werden. Absolut verständlich

    erscheint die Verärgerung, dass „auswärtige“ Personen Müll herbeibringen und dadurch

    Kapazitäten verbrauchen, die den BewohnerInnen vorbehalten sein sollten.

    Bild 2& 3

    Kategorie: Verkehr

    Unterkategorie: ruhender Verkehr

    Ort:Franckstraße 51 (Hinweis dazu in Bildbeschreibung)

    Motto: „Parkplatz für andere“

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung:

    Die beiden Bilderzeigen mehrere dicht am Straßenrand parkende Autos. Ob Haus- oder

    Grundstückseinfahrten dadurch blockiert werden, ist nicht ersichtlich. Es dürfte hier das

    Parken offenbar kostenfrei (keine blaue Bodenmarkierung vorhanden) und erlaubt sein.

    Verbots- oder Gebotsschilder sind nicht ersichtlich. Auf beiden Bildern stehen Autos in jenen

    Bereichen, wo die Bordsteinkante als Erleichterung für Fußgeher (beim Überqueren der

    Straße) abgeflacht ist.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Überall gibt es verparkte Kreuzungen sowie Zufahrten zu Hauseinfahrten und

    Grundstücken. Besonders die Straßen rund um die Firma Sprecher Automation sind

    betroffen.“

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Interpretation:

    Die Person ist über die parkenden Autos verärgert, die es für FußgängerInnen schwieriger

    machen, Kreuzungen oder Straßen zu überqueren. Es seien sogar die Zugänge bzw.

    Zufahrten zu den Häusern blockiert. Es gibt in den Straßenverkehrsregeln klare Vorschriften,

    wo das Parken erlaubt ist. Insbesondere was das Abstandhalten zu Kreuzungen (fünf Meter)

    anlangt, kennt die Straßenverkehrsordnung 1960 laut §23f klare Normen. Ob hier eine

    Verletzung der Abstandsregelungen im Kreuzungsbereich vorliegt, ist anhand des Fotos

    nicht ersichtlich. Dass dieses „Zuparken“ von Kreuzungsbereiche vor allem für querende

    Kinder eine große Gefahr darstellt, ist jedenfalls darüber hinaus offensichtlich.

    Anmerkung:

    Wie andere Bilder auch zeigen, empfinden die BewohnerInnen ihr Viertel als „Mülltonne“ und

    auch „Parkplatz“ anderer Personen, die von „außen“ kommen.

    Bild 4

    Kategorie: Verkehr

    Unterkategorie: fließender Verkehr

    Ort: Ing.-Stern-Straße, ohne

    Hausnummer (laut Bildbeschreibung)

    Motto: „Raserei im Viertel“

    Beschreibung:

    Das Bild zeigt die Ing.-Stern-Straße,

    auf der gerade ein Auto sowie ein

    Radfahrer unterwegs sind. Das Foto

    dürfte aus einem fahrenden zweiten

    Auto gemacht worden sein. Am

    Boden der Straße ist eine 30er-

    Beschränkung ersichtlich. Ein

    Hinweisschild auf das dort ansässige

    „Seniorenzentrum Franckviertel“ ist

    nicht ersichtlich.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung laut Photovoice:

    „Der Kindergarten ist nicht mal beschriftet. Aber ja, das Altersheim ein paar Meter vorne

    schon. Es wird gerast auf der Ing.-Stern-Straße, dass man sich als Erwachsener fürchtet.

    Bremsschwellen würde ich auch persönlich gut heißen.“

    Interpretation:

    Trotz der klar ersichtlichen Geschwindigkeitsbeschränkung dürften sich nur Wenige an

    dieses Tempolimit auf der Ing.-Stern-Straße halten. In unmittelbarer Nähe zum

    Seniorenzentrum befindet sich auch der Kindergarten. Dieser ist aber offenbar nicht

    ausreichend gekennzeichnet. Ein Hinweisschild zum Kindergarten bzw. eine visuelle

    Kennzeichnung wäre wohl eine mögliche Maßnahme, damit die VerkehrsteilnehmerInnen

    das Limit von 30km/h einhalten würden. In der Bildbeschreibung laut Photovoice werden

    auch bauliche Maßnahmen auf der Fahrbahn begrüßt.

    Anmerkung:

    Bremsschwellen sind mit Sicherheit eine wirksame Maßnahme um den Verkehr zu

    verlangsamen. Fraglich ist jedoch, ob gerade in der Nähe eines Altenheimes – hier fallen

    vermehrt Rettungs- und Krankentransporte an – im Sinne der dort betreuten Personen

    sinnvoll ist. Für FahrradfahrerInnen stellen Bremsschwellen darüber hinaus eine Sturzgefahr

    dar.

    Bild 5 & 6 & 7

    Kategorie: Verkehr

    Unterkategorie: ruhender Verkehr

    Ort: Vielguthstraße, ohne Hausnummer

    Motto: „Keine Chance für Feuerwehr und Müllabfuhr“

    Beschreibung:

    Die Bilder fünf und sechs zeigen dieselbe Situation: auf einer ohnehin schon relativ

    schmalen Straße in einem Wohngebiet stehen dicht parkende Autos. Die Grundstückzufahrt

    ist durch das Holztor wohl nicht mehr so einfach möglich. Ebenso wird es für größere

    Fahrzeuge bzw. LKWs nur mehr sehr schwer die Straße zu durchfahren.

    Parkverbotskennzeichnungen sind nicht ersichtlich.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Das Bild sieben zeigt einen Ausschnitt aus einem Brief vom Bürgermeister der Stadt Linz,

    Klaus Luger an die dort wohnende Person, die sich ob dieser engen Platzverhältnisse durch

    parkende Autos an die Stadt gewandt hat (siehe Beschreibung laut Photovoice).

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung laut Photovoice: "Ich kritisiere die Zustände in der Vielguthstraße. Die

    Nachbarin kommt aus ihrem Grundstück nicht heraus. Die Polizei kommt nicht mehr und

    behauptet, es sei nicht schlimm. Feuerwehrauto oder Müllwagen kommen aber nicht vorbei.

    Haben bereits einen Brief an den Bürgermeister geschickt, in dem ein Fahrverbot und ein

    Halte-und Parkverbot vorgeschlagen wurde. Seine Antwort siehe Foto."

    Interpretation:

    Aus der Antwort des Bürgermeisters geht klar hervor, dass die Situation grundsätzlich

    bekannt ist und auch in anderen Straßenzügen ähnlich sei. Es sei grundsätzlich verboten die

    Straße im Wohngebiet derart zu verparken, aber es würde toleriert werden, solange es zu

    keinen Problemen kommt. Dem von der Bewohnerschaft geforderten Parkverbot bzw.

    Durchfahrtsverbot steht der Bürgermeister ablehnend gegenüber, da die Verantwortlichen

    mit der Exekutive nach einem Lokalaugenschein zum Entschluss gekommen sind, dass die

    Durchfahrtsbreite ausreichend sei.

    Ohne die genauen Größenordnungen (verbleibende Breite des Fahrstreifens etc.) genau zu

    kennen, erscheint die Forderungen nach Maßnahmen, um die Durchfahrt insbesondere von

    größeren Fahrzeugen gewährleisten zu können als absolut verständlich. Die Zufahrt für

    Feuerwehrfahrzeuge im Brandfall ist sicherlich mit Schwierigkeiten verbunden. Erneut zeigt

    sich das Gefühl der Viertel-Bewohnerschaft als Parkplatz für alle zu dienen.

    Anmerkung:

    In Anbetracht dessen, dass die Bewohnerschaft hier aber auch in der Nähe ihrer Häuser und

    Wohnungen parken können sollen, wird es immer Interessenkonflikten geben. Hier im Sinne

    aller möglichst gut zu entscheiden, ist immer eine schwierige Herausforderung.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Insbesondere da hier ein gegen Parkvorschriften verstoßen wird und das wissentlich vom

    Bürgermeister aber toleriert wird.

    Bild 8

    Kategorie: Zusammenleben

    Unterkategorie: Vereine

    Ort: Wimhölzelstraße 19

    Motto: „Brote für das Viertel“

    Beschreibung:

    Das Bild zeigt drei Personen vor dem Vereinslokal von „Franck Kistl, Nachbarschaftsverein

    für Ernährungssouveränität“. Eine Person ist gerade damit Brote zu schmieren.

    Beschreibung laut Photovoice: "Mein Lieblings-Freiraum im Quartier ist der Brunnenplatz. Da ist auch das Franck Kistl,

    unser Nachbarschaftsverein für Ernährungs-Souveränität. Auf den Bildern sind wir gerade

    bei der Vorbereitung des Kistl-Buffets für den Tausch-Markt der Initiative “Geben und

    Nehmen“ im Volkshaus Franckviertel. Ein voller Erfolg, wird um Ostern wiederholt! Freu mich

    drauf. Ist ein toller Stadtteil, lustig, bunt und gut vernetzt. So long, Anne Janssen, FRANCK4

    Aktivistin: Franck Kistl, 1001 Geschichte aus dem Franck4 Kapelle Franck u.v.m."

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Interpretation: Die meisten am Projekt teilnehmenden Personen äußern sich negativ (vgl. Fazit

    Projektbericht). Hier wird eine als sehr positiv empfunden Wohlfühlsituation dargestellt. Es

    gibt offenbar eine lebendige Vereinsstruktur in der Nachbarschaftsarbeit, an der man im

    Sinne des Auftraggebers anknüpfen könnte. Recherchen haben ergeben, dass auch diverse

    Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen von diesem Verein organisiert werden.

    Bild 9

    Kategorie: Zusammenleben

    Unterkategorie: Wohnen

    Ort: unbekannt

    Motto: „Sitzbänke für Mütter“

    Beschreibung:

    Das Bild zeigt den Hof mit Grünflächen und einem kleinen Kinderspielplatz einer

    Wohnanlage. Betonfundamente von Sitzbänken sind sichtbar. Die Anlage macht an sich

    einen sehr gepflegten Eindruck.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung laut Photovoice:

    "Unsere Sitzbänke hat die GWG uns weggenommen. Wir würden sie gerne wieder zurück

    haben. Damit wir Mamis sitzen können und wir den Kindern zuschauen können und mit den

    anderen Mamis quatschen können."

    Interpretation:

    Logischerweise gehören Sitzgelegenheiten zu einem intakten Kinderspielplatz dazu. Der

    Grund, warum die Sitzbänke derzeit nicht vorhanden sind, ist nicht zu eruieren. Vielleicht

    handelt es sich nur um eine Restaurierung und die Bänke werden erneuert?

    Anmerkung:

    Abermals schwingt das Gefühl der Bewohnerschaft, subjektiv schlecht behandelt zu werden,

    mit. Da die Bewohnerin davon spricht, dass ihnen etwas „weggenommen“ wird, könnte man

    schlussfolgern, dass es vielleicht auch

    einen Konflikt mit der

    Wohnbaugenossenschaft gibt?

    Bild 10

    Kategorie: Verkehr

    Unterkategorie: Ruhender Verkehr

    Ort: unbekannt

    Motto: „Kein Durchkommen mit dem

    Kinderwagen“

    Beschreibung:

    Das Bild zeigt eine freie Straße mit

    einem relativ schmalen Gehsteig auf

    einer Seite der Fahrbahn.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Wenn die Autos parken, kommt man

    als Fußgänger nicht durch. Mit dem

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Kinderwagen muss man auf die andere Seit der Straße dann gehen.“

    Interpretation:

    Bei ohnehin beengten Platzverhältnissen wird es für Eltern mit Kinderwägen hier offenbar

    schwierig ihren Weg zu finden. Ein verständliches Problem, das nur durch Parkverbote

    (etwaige Hinweis- oder Gebotsschilder sind nicht ersichtlich) oder bauliche Maßnahmen

    gelöst werden könnte.

    Bild 11

    Kategorie: Zusammenleben

    Unterkategorie: Schule

    Ort: Franckstraße 70

    Motto: „Neue Schule für das Franckviertel“

    Beschreibung:

    Das Foto zeigt den geöffneten Haupteingang der Volksschule 33 „Dorfhalleschule“ in der

    Franckstraße. Der Eingangsbereich scheint sehr sauber und relativ neu zu sein.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Die VS 33 habe ich fotografiert damit sie mal renoviert wird.“

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Interpretation:

    Man kann anhand des Bildes keine Rückschlüsse darauf ziehen, wie die bauliche Situation

    der Schule – insbesondere im Inneren des Gebäudes – grundsätzlich ist. Allerdings

    erscheint der Eingangsbereich in gutem Zustand zu sein.

    Anmerkung:

    In der Diskussion im Projektteam über dieses Bild, kommen wir zum Schluss, dass hier das

    subjektive, negative Empfinden der Bewohnerschaft eine Rolle spielen könnte. Unsere

    Begehung im Viertel hat gezeigt, dass es rein auf Grund der äußerlichen Bausubstanz

    mitunter wesentlich ältere bzw. „baufälligere“ Gebäude im Viertel gibt.

    Bild 12 & 13

    Kategorie: Beschmierungen

    Unterkategorie: Hauswand-Beschmierungen

    Ort: unbekannt

    Motto: „Verhindern von Beschmierungen“

    Beschreibung:

    Die beiden Photos zeigen Beschmierungen an Hauswänden. Auf beiden Bildern ist dieselbe

    Beschmierung „ASK“ zu sehen. Auf dem rechten Bild (Bild 13) ist im Hintergrund ein

    Wohnblock zu sehen, jedoch ist der Ort der Aufnahme nicht ersichtlich.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Bei uns werden immer wieder Hauswände beschmiert und es dauert lange bis dass wieder weggeputzt wird. Wenn was weggeputzt ist kommt woanders wieder ein neues dazu. Es

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    wäre gut wenn man dagegen was machen kann.“

    Interpretation:

    Die teilnehmende Person ist aufgrund der Beschmierungen an den Hauswänden

    aufgebracht. Laut der Bildbeschreibung sei dies kein Einzelfall, Hauswände würden immer

    wieder neu beschmiert werden, während das Wegputzen der bereits vorhandenen

    Markierungen für den Photovoice-Teilnehmer zu lange dauert.

    Anmerkung:

    Der Appell des Teilnehmers die Beschmierungen an den Hauswänden einzudämmen bzw.

    zu verhindern dürfte aus Sicht der Polizei nur schwer umsetzbar sein. Ähnliche

    Beschmierungen finden sich im Großraum Linz auch in anderen Stadtteilen.

    Bild 14 & 15

    Kategorie: Müll

    Unterkategorie: Umgebung

    Ort: unbekannt

    Motto: „Müll in der Gegend“

    Beschreibung:

    Die beiden Bilder zeigen am Boden liegenden Müll. Das erste Bild (Bild 14) zeigt Papier- und

    Plastikmüll direkt am Gehweg und im Garten.

    Das darunterliegende Bild (Bild 15) zeigt ebenfalls Plastikmüll. Weiters ist eine

    Aluminiumdose zu erkennen.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung laut Photovoice: „In der Gegend ist überall Müll am Boden. Egal wo man ist liegen Verpackungen herum, die von Leuten weggeworfen wurden. Zum Beispiel Verpackung von Süßigkeiten, Zigaretten,

    Getränke.“ Interpretation: Die Person ärgert sich über weggeworfenen Müll im Franckviertel. Laut dem Photovoice-

    Teilnehmer sei dies keine Seltenheit, der Müll sei quer durch das Viertel zu sehen. Das erste

    Bild (Bild 14) dürfte direkt bei einem Wohnblock aufgenommen worden sein, das zweite in

    der Nähe einer Grünfläche bzw. eines Parks. Dies untermauert die Aussage der Person,

    dass der weggeworfene Müll nicht nur an bestimmten Stellen zu finden ist, sondern durch

    das ganze Franckviertel verteilt ist.

    Anmerkung: Die Bilder sind bewusst so groß gehalten, um bestimmte Merkmale im Bild

    (Aludose, …) besser zu erkennen.

    Bild 16

    Kategorie: Müll

    Unterkategorie: Sammelstelle

    Ort: unbekannt

    Motto: „Müll geht über“

    Beschreibung:

    Das Bild zeigt zwei

    geparkte Autos, zwischen

    denen vier Mülltonnen zu

    sehen sind. Zwei dieser

    Mülltonnen sind überfüllt,

    sodass es nicht mehr

    möglich ist, die Deckel der

    Mülltonnen vollständig zu

    schließen.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung laut Photovoice:

    „Der Müll ist immer sehr schnell voll und viele werfen den Müll irgendwo hinein.“

    Interpretation:

    Die teilnehmende Person beschreibt zwei Sachverhalte: Zum einen seien die Mülltonnen

    immer voll, zum anderen funktioniere die Mülltrennung nicht. Die linke überfüllte Mülltonne

    dürfte Restmüll beinhalten, die rechte überfüllte Mülltonne Kartonagen. Aus Sicht des

    Beobachters ist es nicht ersichtlich, inwiefern bei dieser Sammelstelle Mülltrennung

    betrieben wird. Der herausstehende Teil der roten Mülltonne sieht nach Karton aus. Bei der

    linken Mülltonne ist es aufgrund der Müllsäcke im Container nicht möglich zu bestimmen um

    welchen Müll es sich handelt.

    Bild 17 & 18

    Kategorie: Verkehr Unterkategorie: Fließender Verkehr Ort:

    Bild 17: Franckstraße 17 Bild 18:Franckstraße, ohne

    Hausnummer Motto:

    Bild 17: „Rücksichtsloses Fahren“

    Bild 18: „Lösungsvorschlag“ Beschreibung Bild 17: Auf Bild 17 ist die Shell Tankstelle in

    der Franckstraße 17 zu sehen. Das

    Bild wurde auf der

    gegenüberliegenden Straßenseite

    aufgenommen und nimmt den

    Fußgängerübergang in den Fokus.

    Dieser wird durch eine

    Verkehrsinsel in der Straßenmitte

    ergänzt. Weiters sind auf der

    Verkehrsinsel für beide

    Verkehrsrichtungen gelbe

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Warnleuchten angebracht, welche den Autofahrern den Fußgängerübergang signalisieren

    sollen.

    Beschreibung Bild 18:

    Dieses Bild zeigt eine Kreuzung in

    der Franckstraße, der genaue Ort

    dieser Kreuzung konnte nicht

    eruiert werden. Auf dieser

    Kreuzung ist ein Ampelsystem

    angebracht, welches den Verkehr

    für AutofahrerInnen,

    RadfahrerInnen und

    FußgängerInnen regelt.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Auf dem ersten Bild bei der Tankstelle ist es manchmal schwierig über die Straße zu gehen.

    Viele Autofahrer bleiben nicht stehen, wenn man über die Straße gehen will. Einige wollen

    einfach nicht stehen bleiben und andere fahren zu schnell um vor dem Zebrastreifen stehen

    zu bleiben. Mit einer Ampel für Fußgänger ist es denke ich sicherer (so ähnlich wie bei dem

    zweiten Bild?).“

    Interpretation:

    Die Person gab zu der Problembeschreibung des ersten Bildes ein zweites Bild hinzu,

    welches eine konkrete Lösung anbietet. Das Überqueren der Straße sei zwei Gründen nicht

    immer einwandfrei möglich. Zum einen soll es AutofahrerInnen geben, die bewusst und

    absichtlich nicht vor dem Zebrastreifen stehen bleiben. Zum anderen wird von einigen

    AutofahrerInnen die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht eingehalten, sodass das Bremsen

    vor dem Fußgängerübergang aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit nicht möglich ist.

    Die Verkehrsinsel könnte bereits eine bauliche Maßnahme der Stadt Linz gewesen sein, um

    der Gefahr entgegenzuwirken. Jedoch kann die Verkehrsinsel auch schon gemeinsam mit

    dem Fußgängerübergang gebaut worden sein.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Auf dem zweiten Bild sieht man das von der Person angegebene Ampelsystem, welches von

    eben dieser als Lösungsvorschlag angegeben wurde. Es kann davon ausgegangen werden,

    dass es der Person bei dem Ampelsystem hauptsächlich um die Überquerung der

    Franckstraße ging.

    Anmerkung:

    Falls das Errichten einer solchen Ampelanlage tatsächlich angestrebt werden sollte, muss

    überprüft werden, inwiefern diese Ampel den Verkehr in und aus der Seitenstraße

    beeinflusst, da an dieser Stelle die Zufahrt zur Tankstelle zu sehen ist. Außerdem führen

    parallel zur Franckstraße ein Fußgänger- und ein Radweg entlang, welche die Seitenstraße

    queren.

    Bild 19

    Kategorie: Müll Unterkategorie: Sammelstelle Ort: unbekannt Motto:„Schlampige Müllentsorgung“

    Beschreibung:

    Zu sehen ist eine Sammelstelle für Müllentsorgung, um welcher fünf schwarze Müllsäcke

    liegen. Weiters ist ein leerstehender Einkaufswagen in der Wiese stehend zu sehen.

    Aufgrund der schlechteren Bildqualität ist es schwer zu erkennen, ob es sich am Boden bei

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

    23

    den gelben Müllcontainern um Glasscherben handelt oder um anderes Material. Gleiches gilt

    für die Hausnummern und den vermutlich darunter stehenden Straßennamen.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Auf dem dritten Bild sind Müllcontainer. Die sind oft voll und der Müll wird einfach daneben

    gelegt. Da ist es öfter so dass mehrere Müllsäcke rund um die Müllcontainer liegen.

    Manchmal werden Müllsäcke auch daneben gelegt, obwohl der Container noch nicht voll ist.

    Glasscherben sind auch öfters am Boden.“

    Interpretation:

    Auch hier beschwert sich ein Teilnehmer über die unzureichende Müllentsorgung. Laut

    dieser Person werden Müllsäcke, ungeachtet dessen ob der jeweilige Müllcontainer voll ist

    oder nicht, vor der Sammelstelle gelagert. Wie in der Beschreibung bereits erwähnt, ist nicht

    genau erkennbar ob es sich am Bild um handelt, jedoch ist aufgrund der Beschreibung des

    Photovoice-Teilnehmers davon auszugehen. Interessanterweise wurde der Einkaufswagen

    nicht erwähnt, obwohl er deutlich im Bild zu sehen ist.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

    24

    Bild 20

    Kategorie: Verkehr Unterkategorie: Fließender Verkehr Ort: Garnisonstraße Motto:„Raserei im Viertel“

    Beschreibung:

    Das Foto zeigt die Garnisonstraße, welches aus dem Auto heraus fotografiert wurde. Das

    lässt sich links und rechts unten am Bild erkennen. Das Tempolimit von 30 km/h ist als

    Bodenmarkierung zu sehen.

    Beschreibung laut Photovoice:

    „Viele Autofahrer halten sich nicht an die Geschwindigkeit und fahren viel zu schnell. Besonders an die 30 kmh Zonen hält sich fast niemand. Die Polizei kontrolliert das auch nur

    selten bis garnicht.“

    Interpretation:

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

    25

    Die Person bemängelt, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung von einigen AutofahrerInnen

    nicht eingehalten wird, vor allem in Tempo-30-Zonen. Aus der Beschreibung erkennt man,

    dass das Problem der „Raserei“ in großen Teilen des Viertels ein Problem darstellt.

    Zusätzlich werden die mangelnden bzw. fehlenden Verkehrskontrollen der Exekutive

    beschrieben. Die Polizei würde in der Umgebung im Franckviertel zu selten

    Verkehrskontrollen durchführen.

    Anmerkung:

    Für die Exekutive ist es vermutlich eine Frage des Personals und der Ressourcen Kontrollen

    im Franckviertel durchzuführen, da es in anderen Stadtteilen durchaus auch zu ähnlichen

    Verkehrsdelikten kommen kann und diese ebenfalls geahndet werden müssten.

    Bild 21, 22 & 23

    Kategorie: Verkehr Unterkategorie: Ruhender Verkehr Ort: Lonstorferweg Motto: „Benachteiligung: Franckviertel als Parkplatz für Pendler“

    Beschreibung Bild 21:

    Das Foto (Bild 21) wurde im

    Lohnstorferweg aufgenommen. Im

    Hintergrund an der Hauswand des gelben

    Hauses befindet sich die Aufschrift

    „Gästehaus Alexandra“, welches sich in

    eben dieser Straße befindet. Im

    Vordergrund ist ein Auto mit dem

    Kennzeichen SE (Steyr-Land) zu sehen,

    welches offensichtlich dort parkt. Dahinter

    stehen weitere Autos.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung Bild 22:

    Auf dem nächsten Bild ist ebenfalls der Lonstorferweg zu sehen. Auch hier parken wieder

    Autos am Fahrbahnrand, wobei zumindest das erste Auto mit Kennzeichen UU (Urfahr-

    Umgebung) im Halte- und Parkverbot steht. Es ist nicht ersichtlich wie weit die gelbe Linie

    die Straße weiterführt.

    Beschreibung Bild 23:

    Auf Bild 23 ist eine ähnliche Situation zu sehen

    wie bei Bild 21. Es ist ein parkendes Auto mit

    Kennzeichen FR (Bezirk Freistadt) zusehen.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    Beschreibung laut Photovoice:

    „In unserer Straße parken oft Autofahrer, die nicht hier wohnen. Meistens sind es Autos mit den Kennzeichen PE, FR und UU. Teilweise ist es so, dass man gerade noch durch die

    Straße fahren kann, weil so wenig Platz ist. Auch an Stellen wo Halte und Parkverbot ist wird

    geparkt.“

    Interpretation:

    Auf allen drei Bildern ist sofort der enge Straßenverlauf am Lonstorferweg ersichtlich. Auch

    hier dürften Feuerwehr und Müllabfuhr Probleme haben, durch die Straße zu fahren. Laut

    dem Photovoice-Teilnehmer sind einige Besitzer der dort parkenden Autos keine

    AnrainerInnen. Aufgrund der Kennzeichen sowohl auf den Bildern, als auch in den

    Bildbeschreibungen könnte man darauf schließen, dass es sich um PendlerInnen handelt.

    V. Übersichtstabelle

    Foto-Nr.

    Kategorie Unterkategorie Bildmotto Botschaften

    1 Müll Sammelstelle Mülltonne für

    andere

    Bewohner fühlen sich benachteiligt

    (Polizeipräsenz)

    2 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für

    andere

    Benachteiligung: Franckviertel als

    Parkplatz für Pendler

    3 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für

    andere

    Benachteiligung: Franckviertel als

    Parkplatz für Pendler

    4 Verkehr Fließender

    Verkehr Raserei im

    Viertel

    Maßnahmen für Verkehrssicherheit werden gefordert

    5 Verkehr Ruhender Verkehr Keine Chance für Feuerwehr und Müllabfuhr

    Werden von Exekutive nicht ernst genommen

    6 Verkehr Ruhender Verkehr Keine Chance für Feuerwehr und Müllabfuhr

    Werden von Exekutive nicht ernst genommen

    7 Verkehr Ruhender Verkehr Keine Chance für Feuerwehr

    Werden von Exekutive nicht ernst genommen

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    und Müllabfuhr

    8 Zusammenleben Vereine Brote für das

    Viertel

    Gelebte Nachbarschaft vorhanden, toller

    Stadtteil

    9 Zusammenleben Wohnen Sitzbänke für

    Mütter

    Konflikt mit Wohnungsgenossenscha

    ft

    10 Verkehr Ruhender Verkehr

    Kein Durchkommen

    mit dem Kinderwagen

    keine

    11 Zusammenleben Schule Neue Schule für das Franckviertel

    Bewohner empfinden bauliche Substanz

    mitunter schlechter als sie tatsächlich ist

    12 Beschmierungen Hauswand-

    Beschmierungen Verhindern von

    Beschmierungen

    Bewohner fühlen sich benachteiligt

    (Ordnungsdienst, Polizei)

    13 Beschmierungen

    Hauswand-Beschmierungen

    Verhindern von Beschmierungen

    Bewohner fühlen sich benachteiligt

    (Ordnungsdienst, Polizei)

    14 Müll Umgebung Müll in der Gegend

    Zu viel Müll auf der Straße

    15 Müll Umgebung Müll in der Gegend

    Zu viel Müll auf der Straße

    16 Müll Sammelstelle Müll geht über

    Häufigere Müllentleerung, Engagement für

    Mülltrennung

    17 Verkehr

    Fließender Verkehr,

    Fußgängerübergang

    Rücksichtsloses Fahren

    Maßnahmen für Verkehrssicherheit werden gefordert

    18 Verkehr

    Fließender Verkehr,

    Fußgängerübergang

    Lösungsvorschlag

    Ampelsystem für Fußgängerübergang

    19 Müll Sammelstelle Schlampige

    Müllentsorgung Maßnahmen gegen

    falsche Müllentsorgung

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

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    20 Verkehr Fließender

    Verkehr Raserei im

    Viertel

    Maßnahmen für Verkehrssicherheit werden gefordert

    21 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für

    andere

    Benachteiligung: Franckviertel als

    Parkplatz für Pendler

    22 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für

    andere

    Benachteiligung: Franckviertel als

    Parkplatz für Pendler

    23 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für

    andere

    Benachteiligung: Franckviertel als

    Parkplatz für Pendler

    Beschreibung der Übersichtstabelle:

    23 Bilder konnten insgesamt gesammelt werden. Wie in der Tabelle und bei den jeweiligen

    Bildbeschreibungen ersichtlich, wurden diese in vier Kategorien und maximal zwei

    Unterkategorien eingeteilt.

    Verkehr liegt mit 13 Bildern an der Spitze. Davon entfielen neun Bilder auf den „ruhenden

    Verkehr“ und vier auf den „fließenden Verkehr“. Müll wurde fünf Mal fotografiert (drei Mal

    Sammelstellen und zwei Mal unachtsam weggeworfener Müll).

    Die Kategorie Zusammenleben setzt sich aus drei sehr heterogenen Bildern zusammen, die

    in die Unterkategorien Vereine, Wohnen und Schule eingeteilt wurden.

    Die Kategorie Beschmierungen ist die am seltenste vorkommende Kategorie und zeigt auf

    zwei Bildern jeweils Verunstaltungen auf Hausmauern.

    VI. Fazit

    Aufgrund der erhaltenen Fotos ist festzuhalten, dass die Themen Müll und Verkehr für die

    TeilnehmerInnen des Projektes Photovoice am wichtigsten erscheinen. Das Projektteam hat

    in der Einteilung nach Kategorien der Bilder in den Unterkategorien nach ruhendem und

    fließendem Verkehrt unterschieden.

    Mit Ausnahme eines Fotos handelt es sich durchgehend um Fotos, welche negative Aspekte

    im Franckviertel aufzeigen und beschreiben. Nichtsdestotrotz sind viele TeilnehmerInnen

    engagiert und haben zusätzlich zu ihrer Kritik unserem Projektteam auch Lösungsvorschläge

    zur Verbesserung mitgeteilt.

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

    30

    Die Probleme ziehen sich unabhängig vom genauen Ort durch das gesamte Viertel, wobei

    auf Grund der geografischen Ausrichtung des Viertels eine Häufung in den südlichen

    Gebieten feststellbar ist.

    Verkehr, Müll und Beschmierungen als konkrete, sichtbare Probleme sind wie oben

    beschrieben hauptsächlich Thema. Bemerkenswert ist, dass gesellschaftliche, soziale

    Probleme bzw. infrastrukturelle Angebote nicht genannt wurden (bspw. Zusammenleben mit

    nicht-österreichischen Staatsbürgern, Obdachlosigkeit, Bildungs- und Kulturangebote,

    Nahversorger, Ärzteversorgung, Anbindung an den Öffentlichen Verkehrt, …).

    VII. Handlungsempfehlungen

    Der nachfolgende Text befasst sich mit möglichen Handlungsempfehlungen, welche vom

    Projektteam erarbeitet wurden. Manche Handlungsempfehlungen wurden direkt von den

    Photovoice-TeilnehmerInnen übernommen.

    Das am häufigsten vorkommende Thema ist der Verkehr. Dem Parken auf Kreuzungen und

    vor Hauszufahrten könnte man durch vermehrte Kontrollen der Polizei entgegenwirken.

    Gleiches gilt bei Verstößen gegen das jeweilige Tempolimit. Laut Photovoice-

    TeilnehmerInnen kommen Geschwindigkeitsverstöße überwiegend in Tempo-30-Zonen vor.

    Eine weitere Möglichkeit wäre, an stark frequentierten Straßen einen Radarkasten

    aufzubauen, um so Geschwindigkeitsüberschreitungen vorzubeugen. Hierfür würde sich die

    Ing. Stern-Straße eignen, da sich in dieser Straße ein Kindergarten und ein SeniorInnenheim

    befinden. Eine weitere verkehrsberuhigende Maßnahme wäre das Anbringen von

    Bremsschwellen. Diese Maßnahme ist in der Nähe von SeniorInnenheimen jedoch

    schwierig, da vermehrt Rettungs- und Krankentransporte anfallen. Aufgrund dessen wäre

    diese Möglichkeit für Straßenabschnitte geeignet, wo das oben genannte Problem nicht

    auftritt.

    Den Kindergarten in der Ing. Stern-Straße könnte man mittels Verkehrstafeln kennzeichnen,

    um so den VerkehrsteilnehmerInnen das Sicherheitsrisiko zu verdeutlichen.

    An besonders engen Stellen im Straßenverlauf wäre das Kennzeichnen von Parkverboten

    möglich. Auf einigen Bildern ist zu erkennen, dass Einsatzfahrzeuge von Rettung und

  • Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S. Photovoice

    31

    Feuerwehr nicht genug Platz zur Durchfahrt haben könnten (siehe Bilder 5, 6, 7,10, 21, 22 &

    23).

    Ein/e Photovoice-TeilnehmerIn machte auf das Sicherheitsrisiko des Fußgängerübergangs in

    der Franckstraße auf Höhe der Shell-Tankstelle aufmerksam und brachte als Lösung das

    Anbringen eines Ampelsystems mit ein. Statt den gelben Warnleuchten könnte man eine

    Ampel anbringen, welche Grün- und Rotphasen für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger

    mit sich bringt (siehe Bilder 17 & 18).

    Ein weiteres wichtiges Thema ist der Müll. Von vielen Photovoice-TeilnehmerInnen kam die

    Beschwerde, dass die Müllcontainer zu oft überfüllt sind. Hier kommt es auch vor, dass

    Müllsäcke rund um die Sammelstationen gelagert werden. Als Lösung würde sich hier das

    häufigere Entleeren der Müllsammelstationen anbieten.

    Ein weiteres Problem ist die Müllablagerung durch Personen, welche nicht in unmittelbarer

    Umgebung wohnen. Das könnte auch das schnelle Überfüllen der Container erklären.

    Kontrollen des Ordnungsdienstes der Stadt Linz bzw. der Polizei könnten hier

    entgegenwirken.

    Ferner wird die mangelnde Mülltrennung angesprochen. Eine Möglichkeit zur Besserung des

    Problems wäre das Erstellen einer Informationskampagne, welche sich mit der Mülltrennung

    beschäftigt. Dies könnte zum Beispiel in Form von Aufklebern auf Containern oder als

    Informationsblatt für die BewohnerInnen bewerkstelligt werden.

    Ein/e Photovoice-TeilnehmerIn bittet um das erneute montieren von Sitzbänken bei GWG-

    Spielplätzen. Die Sitzbänke wurden laut TeilnehmerIn vom Spielplatz entfernt (siehe Bild 9).

    Auf zwei Bildern (siehe Bild 12 & 13) werden die Beschmierungen an Hauswänden

    bemängelt. Auch hier könnte man das Problem mit Kontrollen des Ordnungsamtes oder

    auch der Stadtwache bekämpfen.