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Magazin "Echtes Steirerherz" - Herbst/Winter 2014

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Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der Kräutergarten-Gruppe

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KräuterGarten-Gruppe: Innovationen seit 1997

Seit 1997 ist die steirische KräuterGarten-Gruppe ein verlässlicher und innovativer Partner, wenn es um die Pfl ege geht. Im Laufe der Jahre haben sich im Bereich der Seniorenbetreuung sehr viele Neu-erungen etabliert, bei deren Umsetzung die KräuterGarten-Gruppe stets zu den Vorreitern zählen konnte. So hat man im Seniorenhaus Kamille in Söchau bereits im Gründungsjahr 1997 die so genannte Se-niorenanimation eingeführt, die erst Jahre später zum Standard im Angebot von Se-niorenhäusern gezählt werden konnte.

HERZLICH WILLKOMMEN

www.kggruppe.at

HERZLICH WILLKOMMEN

Ein weiteres Beispiel ist das Seniorenhaus Melisse in der Bezirkshauptstadt Feldbach, das seit Jahren ein Zuhause für Menschen ist, die außerhalb eines stationären Kranken-hausaufenthaltes besondere Intensivpfl ege benötigen. Dies ist keineswegs alltäglich, denn die Melisse ist mit ihrem Pfl egeange-bot in diesem Bereich eines der wenigen in der gesamten Steiermark und das einzige in der Region.In der bereits dritten Ausgabe unseres Ma-gazins informieren wir Sie wieder umfas-send über das Leben in unseren Häusern.

ImpressumHerausgeber und für den Inhalt verantwortlich: KräuterGarten Betriebs- und Beteiligungs GmbHGesellschaft: Kräutergarten Gruppe, Zum Golfzentrum 7,8292 Neudauberg, Tel: 03326-55 222Redaktion: Michael Langhans, Michael DellamartinaFotos: Kräutergarten Gruppe - Michael Langhans, fotolia.de, pixelio.de Textkonzept: Die Häuser der KräuterGarten Gruppe,Michael LanghansGestaltung, Grafi k & Layout: Michael Langhans und Michael DellamartinaIrrtum und Druckfehler vorbehalten

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Ganz spezielle Erlebnisse teilt das Grazer Ehepaar Krepelka mit uns. Vor genau 10 Jahren haben die beiden nach ihrer Pensi-onierung ein Schiff gekauft und segeln seit-her damit rund um die Welt. Lesen Sie in dieser Ausgabe alles über dieses abenteu-erliche Leben im fortgeschrittenen Alter.

Der Herbst war eine farbenfrohe und bun-te Zeit. Ähnlich präsentiert sich das Leben in unseren fünf steirischen Seniorenhäu-sern. Ich lade Sie ganz herzlich ein, sich ein Bild davon zu machen und bei Fragen zum Angebot der KräuterGarten-Gruppe auch von den Kontaktmöglichkeiten Gebrauch zu machen, die Sie immer wieder im ge-samten Heft fi nden können. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!

Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und viel Freude mit unserem Magazin „Echtes Steirerherz“!

EditorialGeschätzte Leserinnen und Leser!

In der dritten Ausgabe unseres Magazins „Echtes Steirerherz“ ist es uns hoffentlich gelungen, für Sie wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Themenange-bot zusammen zu stellen.

Unseren Schwerpunkt widmen wir dem Thema Ernährung, das gerade im Winter einen ganz speziellen Stellenwert beim Aufbau von Abwehrkräften hat. Passend zur Jahreszeit fi nden sie in dieser Ausgabe zahlreiche Tipps und Anregungen.

Neben einem umfassenden Rückblick auf das vielseitige Veranstaltungsprogramm in unseren Häusern haben wir auch diesmal einige Themen, die in unserem Magazin ganz exklusiv für Sie geschrieben wurden. Das ausführliche Interview mit dem Mär-chenautor und Märchenerzähler Folke Tegetthoff etwa, der bisher gänzlich unbe-kannte und hochinteressante Einblicke in seine „märchenhafte Welt“ gewährt. An dieser Stelle darf ich Sie auch gleich auf unser Preisrätsel hinweisen (siehe Seite 66), bei dem Sie diesmal ganz besonde-re Preise gewinnen können: Folke Tegett-hoff hat drei Ausgaben seines Klassikers „Neue Kräutermärchen“ signiert und zur Verlosung bereitgestellt. Ich wünsche al-len TeilnehmerInnen viel Glück bei der Verlosung!

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Maga. Maria Theresia ReisingerPfl egedirektion Kräuter-Garten Gruppe

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„FIT DURCH DEN WINTER“Zahlreiche Tipps und Anregungen - passend zur Jahreszeit - bringen Sie hoffentlich gesund durch den Winter.

SCHLADMING DACHSTEINSchladming-Dachstein zählt im österreichischen Vergleich zu den erfolgreichsten und wirtschaft-lich stärksten Urlaubsregionen. Das landschaftli-che Angebot ist einzigartig.

WELTREISE AUF DER „PAN GEA“Das steirische Ehepaar Marlies und Manfred Krepelka kaufte sich bei Pensionsantritt ein Se-gelschiff und fährt bereits seit zehn Jahren über die Weltmeere.

INTERVIEW: FOLKE TEGETTHOFFDer weltbekannte Märchendichter und Mär-chenerzähler gibt in seinem Zuhause in der Südsteiermark interessante Einblicke in sein bisheriges Schaffen und in seine Zukunftspläne.

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HEILTHERME BAD WALTERSDORFQuellenhotel und Spa: Eintauchen in die Magie des Thermalwassers und neue Le-bensenergie tanken!

VIEL NEUESHausleiterin Ulrike Spielberger gibt einen Einblick in die Ereignisse und Schwerpunkte im Senionen-haus Viola in Kammern

IMMUNSYSTEMDie Kräuterpädagogin Bernadett Kionka infor-miert zum Thema Gesundheit

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INTERESSANT

UNTERHALTUNG

Die Seniorenhäuser der KräuterGarten Gruppe zeigen, wie wichtig Heute „Pfl ege mit Herz“ ist.

JUBELFEST ZUM 90. Geburtstage werden im Seniorenhaus Kamille sehr ausgiebig gefeiert

WEIL ES IMMER PERSPEKTIVEN GIBTDas Seniorenhaus Melisse in Feldbach kann ein ganz besonderes Pfl ege-Angebot vorweisen: Be-treuung von Menschen mit Langzeitbeatmung und Tracheostoma-Patientinnen.

„GENERATIONEN FIT“Das ASKÖ-Projekt wurde im Seniorenhaus Weg-warte in Knittelfeld präsentiert und wird zwei Jahre lang laufen. Feste mit Partnerinstitutionen bringen viel Bewegung in´s Haus.

PREISRÄTSELKRÄUTER- UND PFLANZENKUNDEDie Kamille

SOMMERFESTViele Stars tummelten sich beim Musikprogramm im sommerlichen Trofaiach

EIN STARKES TEAMHausleitung und Verwaltungsteam neu SCHÖNHEITSSALON

Vor Kurzem wurde die Bibliothek zu einem „Sa-lon der ersten Klasse“ umgestaltet...

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TROFAIACH

FELDBACH

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Ernährungstipps für die kalte Jahreszeit

• Achten Sie auf vitaminreiche Kost, um Er-kältungskrankheiten vorzubeugen. Besonders wichtig ist die tägliche Aufnahme von Vitamin C und Vitamin D während der Wintermonate.Bevorzugen Sie heimische Wintergemüse- und Obstsorten, wie Bohnen, Linsen, Kohl, Sauer-kraut, Karotten, Rüben, Lauch, Zwiebeln, Kürbis, Äpfel und Birnen. Sie enthalten große Mengen an Vitamin C und legen deutlich kürzere Trans-portwege zurück als Orange und Co.Vitamin D hat eine enorme Bedeutung in der Osteoporoseprophylaxe und –therapie. Gute Vitamin D-Lieferanten sind u.a. Milchprodukte, Butter, Käse, Fisch, Eier, Pilze und angereicherte Lebensmittel (z.B. Margarine).

• Versuchen Sie, auch im Winter ausgewogen zu essen. Der Jahreszeit angepasst stehen statt frischen rohen Gemüse- und Obstsorten Ein-töpfe, gekochte Salate und Kompott im Vor-dergrund. Essen Sie täglich Gemüse in Suppen, als Beilage oder Salat und Mus oder Kompott.

Die gesunde Winterküche ist äußerst reich-haltig: Krautfl eckerl, Kohlrouladen, Krautfl eisch, Apfelstrudel, Kürbisgemüse, Linseneintopf, Bohnengulasch. Sicher fi nden Sie auch das eine oder andere Lieblingsgericht.

• Trinken Sie ausreichend, zumindest 1,5 Liter täglich. Besonders empfehlenswert sind wär-mende Getränke, wie Tee (z.B. Ingwertee) und Mineralwasser.

• Nutzen Sie die wärmende Wirkung von Ge-würzen (z.B. Zimt, Ingwer, Kardamom, Muskat, Gewürznelken). Sie haben nicht ohne Grund einen fi xen Platz in unserer Winterküche und Weihnachtsbäckerei. Probieren Sie Gewürz- und Kräutertees mit Zimt, Vanille oder Karda-mom. Vielleicht entdecken Sie eine neue Lieb-lingsteesorte.

• Bleiben Sie auch im Winter in Bewegung. Nutzen Sie schöne Tage, um gut eingepackt spazieren zu gehen oder machen Sie einfache Gymnastikübungen zu Hause. So vermeiden Sie Kraftverlust über den Winter.

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Während der kalten Monate überfällt uns die große Müdigkeit. Der Grund dafür: kurze Tage, lange Nächte und fehlendes Tageslicht. Die Wissenschaft bietet verschiedene Erklärungen für das vermehrte Schlafbedürfnis: Im Winter schüttet das Gehirn auch am Tag vermehrt Melatonin aus, das so genannte Schlafhormon. Normalerweise unterdrückt Licht dessen Produktion. Wenn das Licht aber - wie in der düsteren Winterzeit - nicht intensiv genug ist, wird mehr vom „Hormon der Nacht“ produziert. Dadurch werden wir am Tag nicht richtig wach und fühlen uns müde und erschlagen. Unser Tag-Nacht-Rhythmus ist durcheinander.

Wer seinem Schlafbedürfnis nachgibt und am Tag ein Nickerchen macht, liegt in der Nacht erst recht wach. Schlecht gelüftete Räume und trockene Heizungsluft erschweren ebenfalls den Schlaf. Das ungünstige Raumklima trocknet die Schleimhäute aus und erschwert die Atmung. Die Folge: ein besonders unruhiger Schlaf.

Wann wir schlafen und wann wir wach sind, bestimmt in erster Linie unser Gehirn. Dort befi ndet sich das Tag-Nacht-Zentrum, das unseren täglichen Rhythmus reguliert. Den Takt geben das Licht und verschiedene Hormone vor, allen voran das Melatonin. Die Zirbeldrüse - im Gehirn gelegen - produziert während der Nacht vermehrt den Botenstoff Melatonin.

Tipps - So schlafen Sie im Winter besser:

9 Schalten Sie am Morgen helles Licht ein, dann weiß Ihr Körper: Jetzt ist es Tag. 9 Verbringen Sie am Tag möglichst viel Zeit im Freien bei Tageslicht. 9 Achten Sie auf ausreichend Bewegung im Freien, essen Sie genügend Obst und Gemüse. 9 Sorgen Sie im Schlafzimmer für frische Luft und ausreichende Raumfeuchte.

Winterzeit Schlafenszeit

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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im Wintervorbeugen

Erkältungen

Der Hals kratzt, die Nase läuft, Gelenke und Glieder schmerzen – alles Anzeichen für eine beginnen-de Erkältung. Meistens sind Erkältungen nach ca. neun Tagen wieder vorbei. SeniorInnen hingegen trifft es meist schwerer. Schnupfen und Husten dauern bei ihnen wesentlich länger als bei jüngeren Menschen. Gefährlich wird es bei Jung und Alt, wenn eine Erkältung verschleppt wird. Diese kann dann schnell zu einer Lungenentzündung oder Bronchitis werden.

Mit einer gesunden und vitaminreichen Ernährung, mit frischem Gemüse und Obst, kann man eine Erkältung erfolgreich vorbeugen. Saunagänge, Wechselduschen und Bewegung an der frischen Luft sind sehr hilfreich, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken. Kommt es dennoch zu einer Erkältung, dann sollte man sich viel Ruhe gönnen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Auch aus der Natur gibt es Hilfe. Die Heilkraft des Thymians lindert typische Erkältungsbeschwerden der oberen Atemwege. Das Kraut wirkt antibakteriell und löst eine Mehrfachwirkung aus: der zähe Schleim beim Husten oder Schnupfen löst sich und die Muskulatur in den Bronchien entspannt sich, wobei der Hustenreiz gelindert wird.

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1) Bienenwachs und Lanolin unter ständi-gem Rühren gemeinsam schmelzen.

2) Die Öle leicht anwärmen und allmäh-lich mit Wachs verrühren. Das Borax im Rosenwasser auflösen, langsam in die Öl-Wachs-Mischung geben und rühren bis es abgekühlt ist. Wenn die Mischung zu verdi-cken anfängt, Rosenöl beimengen.

3) Das fertige Öl in ein Gefäß geben und etikettieren.

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Wir schützen unseren Körper mit warmer Kleidung vor der Winterkälte. Aber wie sieht es mit unserer Haut aus? Wie jedes Organ altert sie von Jahr zu Jahr. Sollte man für ihren Schutz das ganze Jahr über die gleichen Produkte verwenden? Nein, denn fest steht, dass bei kalten Tempera-turen die körpereigene Talgproduktion nachlässt. Das heißt, es wird kaum noch eigenes Hautfett produziert. Die ständigen Temperaturunterschiede zwischen beheizten Räumen und der Kälte im Freien setzen unserer Haut zusätzlich zu.

Für den Eigenschutz der Haut ist ein intakter Wasser- und Fetthaushalt entscheidend. Es gibt eine einfache Regel: wenn die Haut trocken ist, braucht sie Feuchtigkeit. Diese bekommen wir von Hautpflegeprodukten, wie wir sie in jedem Drogeriemarkt kaufen können. Im Winter sollten sie jedoch etwas fetthaltiger sein als im Sommer. Achten Sie auch auf eine ausreichende Luftfeuchtig-keit im Raum (z.B. mit Wasserbehältern für die Heizkörper). Nicht zu vergessen ist natürlich eine angemessene Flüssigkeitszufuhr über den ganzen Tag (ca. 2 Liter).

Auch unsere Lippen brauchen besondere Beachtung. Diese haben keine Talgdrüsen und trocknen daher im Winter schnell aus. Ein fetthaltiger Lippenbalsam hilft auch hier gut gegen die Trockenheit.

Fitnessfreunde sollten beim Sport im Freien zusätzlichen Schutz im Winter benutzen. Zur nor-malen Hautpflege kann man spezielle Kälteschutzsalben oder Kälteschutz-Baby-Pflegeprodukte verwenden. Mit der richtigen Hautpflege kann man also auch im Winter eine schöne und ge-schmeidige Haut haben.

Tipp:

Rosen-Feuchtigkeitscreme (für alle Hauttypen)Eine angenehme, leichte Tagescreme

1 TL Bienenwachs1 TL Lanolin1 EL Mandelöl½ TL Weizenkeimöl¼ TL Borax3 EL Rosenwasser (angewärmt)6 Tropfen ätherisches Rosen- oder Rosengeranienöleinige Tropfen rote Lebensmittelfarbe (falls erwünscht)

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FFFAAARRRBBBEEENNNFFFRRROOOHHHdurch die kalte ZeitObwohl es draußen kalt und nass ist, kann man sich in jedem Alter und in jeder Jahreszeit auch modisch kleiden. Im Winter müssen ältere Menschen jedoch besonders auf die richtige Bekleidung achtgeben.

Schon von klein auf lernen wir, dass wir uns in der kalten Jah-reszeit im Zwiebelschalenprinzip (mehrere Schichten dün-ner Kleidung übereinander) anziehen müssen. Wird einem zu warm, kann ein Kleidungsstück ausgezogen werden. Oft denken wir jedoch nur an unseren Oberkörper und nicht an die Beine, Hände und den Kopf. Zusätzliche Wärme z.B. an den Beinen trägt nämlich zur Gesamtwärme des Körpers bei. Denken Sie an das alte Sprichwort: „Wenn es dich an den Füßen friert, trage eine Mütze“.

Man sollte sich generell weder zu warm noch zu leicht klei-den. Entsprechend der jeweiligen Witterung ist die richtige Kleidung zu wählen. Aber auch im Winter kann die Gardero-be für Senioren und Seniorinnen neue Trends enthalten und farbenfroh sein. Einzelne bunte Kleidungsstücke können mit dezenten Farben kombiniert werden. Sehr vorteilhaft für äl-tere Damen mit weißen Haaren sind kräftige dunkle Farben wie Smaragdgrün oder dunkles Pink. Kombiniert mit moder-nen Stiefeln oder Accessoires wird jedes Outfi t aufgewertet – auch hier darf man wieder ruhig zur Farbe greifen! Dann kommt auch in den trüben Tagen des Jahres mehr Freude und Farbe in Ihr Leben. Ihr Umfeld wird Ihre farbenfrohere Kleidung mit Sicherheit auch positiv bewerten.

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Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, verschwindet die Leichtigkeit des Sommers und eine gewisse Melancholie kehrt ein. Die „Winterdepression“ ist in aller Munde. In der Fachspra-che wird von einer saisonalen Depression – kurz SAD – gesprochen.Die Häufigkeit der Winterdepression nimmt weltweit mit dem Breitegrad des Wohnorts zu. Je näher an den Polen gelegen, desto häufiger. Jedoch spielen auch erbliche Faktoren eine Rolle. Interessanter-weise sind Irinnen und Iren überdurchschnittlich häufig von SAD betroffen. Menschen, die aus Island stammen, haben hingegen eine unerwartet niedrige Wahrscheinlichkeit im Winter in depressive Stimmung zu kommen.Ursache für dieses Stimmungstief ist wahrscheinlich ein Mangel an natürlichem Tageslicht. Denn in beleuchteten Innenräumen bei Neonlicht beträgt die Lichtstärke nicht mehr als 300 Lux. Die meisten Menschen verbringen ihre Wintertage in geschlossenen Räumen. Das menschliche Gehirn interpretiert diesen Beleuchtungsgrad als „Nacht“ und schüttet Melatonin aus - ein Hormon, das müde macht und die Körperfunktionen auf Sparflamme schaltet.

Gibt es die Winterdepression wirklich?

Gibt es die Winterdepression wirklich?

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Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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• Regelmäßige Bewegung im Freien, nicht nur an sonnigen Tagen. Bewegung hat für sich ge-nommen schon einen positiven Effekt in der Depressionsbehandlung.

• Gesellig sein, Freunde einladen, sozialen Rückzug vermeiden.

• Schlafhygiene beachten: Abends rechtzeitig ins Bett, morgens nicht zu lange schlafen, auch am Wochenende.

• Mit Vorsatz bewusst genießen, sich Gutes tun, genussvolle Aktivitäten einplanen, auch wenn einem gerade nicht danach ist.

• Nicht zu lange zuwarten, rechtzeitig (ärzt-liche) Hilfe in Anspruch nehmen. Fachkundige Information einholen, auch über medikamen-töse Behandlung. Dies könnte dann zum Bei-spiel sein:

• Lichttherapie: Der Einsatz von künstlichem Tageslicht mittels sogenannter Tageslichtlam-pen wirkt sich äußerst positiv auf die Patienten aus.

• Johanniskraut: Diese Heilpflanze wirkt nicht nur gegen depressive Verstimmungen, sie stei-gert auch die Lichtempfindlichkeit der Haut, wodurch der winterliche Lichtmangel besser ausgeglichen werden kann.

Tipps, gegen die Winterdepression:

• Vitamin D-Supplementation: Menschen, die unter dem winterlichen Stimmungstief leiden, sollten beim Hausarzt ihren VitaminD-Status prüfen lassen. Fehlt der Haut das Sonnenlicht, produziert der Körper nicht genügend Vitamin D. Studien haben gezeigt, dass ein zu niedriger Vitamin D-Spiegel im Blut ebenfalls eine ge-drückte Stimmung verursachen kann.

• Das einfachste Rezept: Raus in die Natur! Es wird empfohlen, vor allem in den Morgen- und Mittagsstunden möglichst viele „Lichteinheiten“ aufzufangen. Ein Waldspaziergang am Mittag bietet mehr Helligkeit als eine Lampe. Selbst an bedeckten Tagen liefert er eine Lichtleistung von mehr als 2500 Lux – genug Licht, um die Produktion des Hormons Serotonin anzukur-beln, das den Körper in den „Tag-Modus“ ver-setzt.

Prognose: Den meisten Patienten kann durch eine konsequente Behandlung der de-pressiven Episode geholfen werden. Im Frühling kündigt sich die Besserung mit Leistungssteige-rung und Aktivitätszunahme an, im Sommer sind die Betroffenen symptomfrei.

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Ätherische Öle – Belebung der Sinne

Besonders in der kalten Jahreszeit freuen wir uns nicht nur auf die leckeren Weihnachtskekse, son-dern auch auf die unterschiedlichen wohltuenden Gerüche nach Zimt, Lebkuchen, Vanille…. Man muss jedoch nicht immer backen um sich diese Düfte in die eigenen vier Wände zu holen. Es gibt viele ätherische Öle, die das ganze Jahr über erhältlich sind. Die duftenden Essenzen können mit wenigen Tropfen die Stimmung heben, die Atemwege befreien und das Immunsystem aktivieren. Die Qualität der ätherischen Öle spielt hier jedoch eine wichtige Rolle. 100% naturreine ätheri-sche Öle aus kontrolliertem biologischem Anbau stellen dabei die höchste Qualitätsstufe dar und sind am wirkungsvollsten.

Eine spezielle Verwendung von ätherischen Ölen findet in der Aromapflege für ältere Menschen statt. Hier werden die Öle für eine Förderung des physischen und psychischen Wohlbefindens zur Raumbeduftung, Einreibung, Waschung und für Bäder verwendet. Besonders im Pflegebereich können Düfte Erinnerungen anregen, körpereigene Selbstheilungskräfte aktivieren und eine Ent-spannung herbeiführen. Denn Körper, Geist und Seele werden gleichermaßen angesprochen.

Tipp im Umgang mit ätherischen Ölen:

- Wenige Tropfen in eine Duftlampe für angenehmen langen Raumduft.- In ein neutrales Shampoo oder Duschgel einige Tropfen für ein individuelles Körper- pflegeprodukt.- Für einen ruhigen Schlaf oder zur Entspannung 2-3 Tropfen auf das Kopfkissen geben.

Aber Achtung: weniger ist bei ätherischen Ölen immer mehr!

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NEUES AUS UNSEREN HÄUSERN...

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Weil es immer Perspektiven gibt...

Permanente FortbildungIn allen Fällen kommt medizinisch pfl ege-risches Fachpersonal zum Einsatz, das die hohen Anforderungen dieser Form der In-tensivpfl ege durch permanente Fort- und Weiterbildung bewältigt.

Wohnliche UmgebungBesonders wichtig ist es uns, dass Menschen mit intensivem Pfl egebedarf in der Melisse ein Leben möglichst nahe an der Normalität füh-ren können. Individuelle Bedürfnisse werden

Das Seniorenhaus Melisse in der Bezirkshauptstadt Feldbach ist seit Jahren ein Zuhause für Menschen, die außerhalb eines stationären Krankenhausaufenthaltes besondere Intensivpfl ege benötigen. Dies ist keineswegs alltäglich, denn die Melisse ist mit ihrem Pfl egeangebot in diesem Bereich eines der wenigen in der gesamten Steiermark und das einzige in der Region.

D ie Pfl ege von Menschen, die eine Langzeitbeatmung benötigen, ist in

der Melisse ebenso möglich wie die Betreu-ung von Tracheostoma-PatientInnen (Beat-mung durch Öffnung der Luftröhre). Außer-dem werden Bewohnerinnen und Bewohner mit schwerer Bewußtseinsstörung, Menschen mit appallischem Syndrom und jene, die einer hochqualifi zierten Förder- und Aktivierungs-pfl ege bedürfen, im Seniorenhaus Melisse bereits seit dem Jahr 1999 hervorragend ver-sorgt.

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dabei in jedem Fall sehr ernst genommen und eine wohnliche und gemütliche Umgebung trägt stark zum persönlichen Wohlbefi nden bei.

Professionelles WundmanagementHochqualifi zierte MitarbeiterInnen sind ein Ga-rant für optimale Pfl ege. In zahlreichen Fachberei-chen kommen in der Melisse hervorragend aus-gebildete Fachkräfte zum Einsatz. So gibt es zum Beispiel professionelles Wundmanagement und eigene Hygienebeauftragte, die durch laufende Schulungen immer am aktuellsten Wissensstand sind.

Mitarbeiter mit viel ErfahrungDie ausschließlich deutschsprachigen Mitarbeite-rInnen in der Melisse verfügen über mehrjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Beatmungspfl ege. Aus diesem Grund ist es möglich, dass auch Men-schen mit intensivem Pfl egebedarf in der Melisse aufgenommen werden können.

Kostenfreie PhysiotherapieFür die BewohnerInnen ist außerdem die kosten-freie Behandlung durch eine diplomierte Physio-therapeutin möglich. Im Bedarfsfall kommt eine Logopädin zum Einsatz, was die zwischenmensch-

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liche Kommunikationsfähigkeit in den meisten Fäl-len sehr effi zient steigert.

Ärztliche Betreuung im HausBesonderes Augenmerk wird in der Melisse auf eine umfassende medizinische und ärztliche Be-treuung gelegt. Das Haus verfügt über einen ei-genen ärztlichen Leiter und täglich fi nden Visiten durch praktische Ärzte statt. Darüber hinaus können im Bedarfsfall Fachärzte aller Bereiche di-rekt vor Ort konsultiert werden, ohne das Haus verlassen zu müssen. Ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit bietet die Nähe zum Akutkrankenhaus Feldbach, das in nur zwei Minuten erreichbar ist.

Laufende Schulungen durch anerkannte ExpertInnen hal-ten die MitarbeiterInnen immer auf dem neuesten Stand.

Kostenfreie Physiotherapie zählt zu den umfangreichen Zusatzangeboten, die in der Melisse inkludiert sind.

So erreichen Sie uns:

Seniorenhaus MelisseGrazer Straße 278330 Feldbach

Tel.: +43 (0)3152 - 37 0 37 - 0Fax: DW 9777

[email protected]

www.melisse.at

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Sommerfest in der

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

geboten. „Internationale Showstars“ gaben ihr Bestes.: Die voluminösen „Wildecker Herz-buam“ machten mit „Herzilein“ den Anfang, Flower-Power-Flair versprühte die Gruppe „ABBA“ mit dem Titel „Dancing Queen“.

H euer begingen wir - anfänglich mit Bauchweh - die Vorberei-

tung für unser Sommerfest, da das Wetter nicht ganz mitzuspielen schien.

Aber wir wären nicht die Verbena, würden wir nicht den Optimismus auspacken und das half! Die Wetterlage wurde von Minute zu Mi-nute besser.

Wie immer war die Veranstaltung gut besucht und unsere BewohnerInnen waren sichtlich glücklich, Ihre Lieben um sich zu haben. Musi-kalisch unterstützten uns die „ Steirerherzen“.

Als Highlight wurde heuer etwas Besonderes

Eine gehörige Attacke auf die Lachmuskeln mussten die zahlreichen BesucherInnen des traditionellen Verbena-Festes miterleben. Zum Glück spielte auch das Wetter mit...

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Und dann kam der steirische Herzensbrecher „Andreas Gabalier“. Er rockte unser Fest, die Stimmung war unglaublich und er konnte sich vor „Angeboten“ kaum retten. Ein absolu-ter „Brenner“ kam gleich im Anschluss. Sie oder Er? „Conchita Wurst“ die Dame mit Bart schmetterte ihre Ballade „Rise Like a Phoenix“ in die Menge. Gänsehaut war vor-programmiert.

Unter tosendem Beifall und viel Gelächter wurden die Künstler (besser gesagt jene, die in den Kostümen steckten) verabschiedet. Die Resonanz vor allem der BewohnerInnen war so positiv, dass wir überlegen, beim nächsten Sommerfest ein noch größeres Programm mit Stars und Sternchen aufzuziehen. Man darf also schon gespannt sein...

Als Abschluss wurde neben dem Zwerchfell natürlich auch der Magen verwöhnt. Herrli-che Grillschmankerln, Saucen und Salate aus unserer Verbena Küche fanden reißenden Ab-satz, wir waren restlos ausverkauft.

Der absolute Höhepunkt des Starreigens beim Verbena-Sommerfest 2014: Songcontest Gewinnerin „Conchita Wurst“ alias Manuel Walcher gab ihr Siegerlied „Rise Like a Phoenix“ zum Besten. Gänsehaut garantiert!

Wahre Beifallsstürme löste „Andi Gabalier“ alias Andreas Habith mit „I sing´a Liad für di“ aus. Ein atemberauben-der Auftritt!

„ABBA“ traten so frisch wie

zuletzt vor 40 Jahren auf und lösten bei

allen große Freude aus.

Echte „Dan-cing Queens“

eben!

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U m die geistige Verbindung zur Krank- heit abzubrechen ist es notwendig,

sich mit Gesundheit zu befassen. Dies sollte aber im positiven Sinne geschehen. Das heißt, nicht die Krankheit ablehnen oder leugnen, sondern sich auf die Gesundheit einstellen.

Wenn sie in eine volle, beständige Beziehung zur Gesundheit treten, müssen sie notwendi-gerweise jede Beziehung zur Krankheit been-den! Am besten macht man sich im Geist ein Bild von sich selbst, wie man sich wohlfühlt und einen vollständigen, gesunden Körper hat.

Diesen positiven Gedanken über Gesundheit soll man sich zur Gewohnheit machen und entsprechend Zeit damit verbringen.

An die Gesundheit denkenStellen sie sich vor wie sie ihre Arbeit mit Leich-tigkeit und voller Energie erledigen, wie sie auf-

recht, stark und mit sicherem Schritt gehen. Denken sie nicht daran wie kranke, schwache Menschen Dinge erledigen, sondern immer nur daran, wie starke, gesunde Menschen es machen.

Wenn sie krank sind, hören sie auf sich über ihr gegenwärtiges Befi nden, die Ursache der Erkrankung oder dem „Warum hat es mich erwischt?“, nach zu denken. Bemühen sie sich, sich gesund vor zu stellen. Sprechen sie mit an-deren Menschen nicht über Krankheit sondern diskutieren sie über Gesundheit.

Das ImmunsystemEin gesundes und gestärktes Immunsystem hilft sehr effektiv dabei, Krankheitserreger besser zu bekämpfen, Krankheitssymptome und akute Krankheitsverläufe nachhaltig zu mildern, deren Dauer zu verkürzen und die Häufi gkeit zu re-duzieren.

Kräuterecke

von Kräuterpädagogin Bernadett KIONKA

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Was versteht man unter Gesundheit? Ist es nur die Abwesenheit von Krankheit oder ist es mehr? „Wenn wir der natürlichen Bestimmung unserer Körperfunktionen folgen, so erzeugen diese Gesundheit.“ (Wallace D. Wattles)

GESUNDHEIT und IMMUNSYSTEM= gesundes Immunsystem

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Alle Maßnahmen wie:• eine gesunde und ausgewogene Ernäh-

rung, • ausreichend Schlaf, • möglichst stressfreier Tagesablauf, • regelmäßige Bewegung in der freien Natursind vorbeugende Maßnahmen.

Pfl anzen zur Stärkung des Immunsystems1.) Vitamin C-haltige Pfl anzen:Hagebutte, Sanddorn, schwarze Johannisbeeresteigern ihre Resistenz gegen Krankheitserre-ger und stärken somit ihr Immunsystem.

2.) Phytobiotika (pfl anzliche Antibiotika):Thymian, Knoblauch, Spitzwegerich, Kapuziner-kresse, isländisches Moos, Blutwurz, Johannis-kraut behindern Mikroorganismen im Wachs-tum und haben weder Resistenzen zur Folge noch schädigen sie die natürliche Keimbesie-delung der Schleimhäute (Darm). Natürlich ist

die Wirkung schwächer als die von Antibiotika, trotzdem wirken genannte Pfl anzen auch ge-gen antibiotikaresistente Keime.

Aus meiner Sicht ist eine der wichtigsten Pfl an-zen im Herbst und Winter der schwarze Ho-lunder (Sambucus nigra). Schon früher galt der Holunder als „Sitz des guten Hausgeistes“ der holden Göttin Holda bzw. Frau Holle. Man zog sogar den Hut vor dem Holunder.

In der Antike galt der Holunder als Universal-mittel. Man verwendete Wurzeln, Blätter, Rinde und Beeren. Heute schätzt man vor allem die schweißtreibende und fi ebersenkende Kraft seiner Blüten bei Erkältungskrankheiten.

3.) Schweißtreibende Heilpfl anzen sind neben dem:Schwarzer Holunder, Mädesüß, Weide und Linde

Dieser Artikel behandelt nur kleine Aspekte von den Heilpfl anzen. Er kann den Rat einer heilkundlich ausgebildeten Person nicht erset-zen. Für eine Einnahme oder Anwendung sind je nach Zubereitungsform Nebenwirkungen und Gegenanzeigen zu beachten, die hier nicht an-geführt sind. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung für Schäden oder Folgen, die sich aus dem Gebrauch oder Missbrauch der hier vor-gestellten Informationen ergeben.

Die Hagebutte: Ein wahrer Vitamin C-Lieferant.

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Vorsicht: abwehrstärkende Heil-pfl anzen dürfen nicht bei Krankheiten eingesetzt werden, bei denen das Im-munsystem betroffen ist; dazu gehören z. B.: HIV Infektionen, Tuberkulose, Leu-kämie und Multiple Sklerose sowie Au-toimmunerkrankungen. Fragen sie auf alle Fälle vorher ihren Arzt des Vertrauens.

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Zur Person:BERNADETT KIONKA

2009: Traditionelle Heilkräuterkunde Thor Zentrum

2010: Kräuterpädagoge Drumbl Akade-mie

2012: Touch for Health I + II

2013: Lithotherapeutische Beratung Ins-titut Ritzberger

Finde Deine Mitte – ich begleite DichMit Touch for Health, heimischen Blüten-seelen und Edelsteinanwendungen kann ich helfen zur Ruhe zu kommen, Stress abzubauen und abzuschalten. Blockaden werden gelöst und die körpereigenen Heilungskräfte werden angeregt.

KONTAKT:Kalwang 167/2/158775 Kalwang

Tel.: +43 (0)664 - 45 19 192E-Mail: [email protected]

Für die optimale Stärkung des Immunsystems und somit der Gesundheit finden sie hier zwei Rezepte:

Holunderblütentee: 1 TL getrocknete Blüten mit 150 ml kochen-dem Wasser übergießen und 7 Minuten zuge-deckt ziehen lassen.

Den Tee sollte man gleich zu Beginn einer Er-kältung mehrmals täglich, möglichst heiß 1-2 Tassen trinken. Besonders in der zweiten Ta-geshälfte – die anschließende Bettruhe leitet den Heilschlaf ein.

Eine weitere Möglichkeit die positiven Eigen-schaften des Holunders zu nutzen ist, einen Sirup an zu setzen. Dieser ist vielen von uns, vor allem Kindern, bekannt und schmeckt her-vorragend.

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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Holunderblütensirup: 40 Blüten bei Sonnenschein pflücken und et-was liegen lassen damit sich die Insekten ret-ten können.

In 2 Liter Wasser löst man 4 kg Zucker und 50 g Zitronensäure auf. Diese Mischung wird über die Blüten gegossen, dazu gibt man 2 geschnit-tene Zitronen (unbehandelt) und 4 geschnitte-ne Orangen (unbehandelt) dazu.

Unter mehrmaligem Umrühren, zugedeckt ca. 2 Tage ziehen lassen. Danach abseihen und in Flaschen abfüllen.

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Holunder kann als Tee oder Sirup zubereitet werden.

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I hr 90.Geburtstag wird Kamille-Be-wohnerin Maria Fuchs mit Sicherheit

noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Nahe-zu die gesamte Familie kam aus Nah und Fern angereist, um der Jubilarin einen besonderen Ehrentag zu bereiten. Gleich drei Geburtstagstorten wurden geba-cken und neben weiteren süßen Köstlichkei-ten gab es Blumen und viele Geschenke für das Geburtstagskind. Ganz klar, dass mit der Familie, den Freunden und den MitarbeiterIn-nen in der Kamille zünftig angeprostet wurde.

Die Jubilarin Maria Fuchs konnte zum 90. Geburtstag zahlreiche

Familienangehörige und Freunde in der Kamille begrüßen.

Hausleiterin Marina Gritschnigg, MSc.

gratulierte im Namen der MitarbeiterInnen

mit einem Blumenstrauß.

Jubelfest zum 90er in der Jubelfest zum 90er in der

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Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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I m Sommer 2014 lud das Senio-renhaus Wegwarte gemeinsam

mit dem Projektteam (Mag.a Claudia Krax-ner , ASKÖ Kärnten und Mag. (FH) Roland Deutsch , ASKÖ Steiermark) zur offi ziellen Auftaktveranstaltung des Projekts „Generati-onen-FIT im betreuten Seniorenwohnheim“ in Knittelfeld.

Das Projekt – gefördert vom Fonds Gesundes Österreich und der ASKÖ Bundesorganisati-on – hat eine Laufzeit von 24 Monaten und insgesamt nehmen 11 Seniorenwohnheime (5 Häuser in Kärnten sowie 6 Häuser in der Steiermark) daran teil. Jedes Seniorenwohn-heim veranstaltet im Rahmen des Projekts gemeinsam mit einer Partnerinstitution (Kin-

V.r.n.l. hinten: Dr. Heimo Korber, die ASKÖ-Vertreter Mag. (FH) Roland Deutsch und Mag.a Claudia Krax-ner, Bürgermeister a.D. Siegfried Schafarik, Wegwar-te-Hausleiterin Sabine Brass, Kindergarten Apfel-berg-Leiterin Dir. Irmgard Taffner, GR Helga Pichler, Silvia Pillich und Kinder des Kindergartens Apfelberg.

„Generationen FIT“: Gesund aktiv - aktiv gesund in der Das ASKÖ-Projekt wurde im Seniorenhaus Wegwarte in Knittelfeld präsentiert und wird zwei Jahre lang laufen. „Generationen-FIT-Feste“ mit Partnerinstitutionen bringen viel Bewegung in´s Haus.

Gemeinsame Bewegung macht Jung und Alt sicht-lich gleichermaßen Spaß.

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Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der

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dergarten oder Volksschule) Generationen-FIT-Feste . Dabei kommen die Kinder direkt in die Wohnheime, um gemeinsam mit den BewohnerInnen im Rahmen von Bewegungs-spielen aktiv zu sein.

Lernen für ein gesundes LebenDies ermöglicht das Miteinander der Gene-rationen, das Erkennen von individuellen Res-sourcen sowie den Austausch und ein vonein-ander Lernen und folglich ein gesundes Leben und Zusammenleben.

Regelmäßige BewegungSpeziell bei älteren Menschen ist neben dem sozialen Kontakt mit jüngeren Generationen regelmäßige Bewegung entscheidend für kör-perliche und geistige Mobilität, Selbstständig-keit und Lebensqualität. Mit dem Einsatz von gezielter Bewegung lassen sich laut zahlreicher Studien physische und psychische Einschrän-kungen sowie Pfl egebedürftigkeit vermeiden und folglich Kosten im Gesundheitssystem einsparen.

Zielgruppenorientierte EinheitenDaher werden im Zuge des Projekts neben den Generationen-FIT-Festen in jedem Seni-orenwohnheim zielgruppenspezifi sche Bewe-gungseinheiten installiert. Es gibt jeweils ein spezielles Angebot für BewohnerInnen, die mobiler sind und Einheiten für BewohnerIn-nen mit größeren Einschränkungen.

Lebenslanges ThemaVermittelt werden soll, dass Gesundheit und deren Förderung als lebenslanges Thema alle Generationen betrifft und gemeinsam gestal-tet und erfahren wird.

Bewegung ist entscheidend für geistige Mobilität.

So erreichen Sie uns:

Seniorenhaus WegwarteWegwartegasse 28720 Knittelfeld

Tel.: +43 (0)3512 - 86 [email protected]

www.diewegwarte.at

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Schladming Dachstein

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Trend – ein Nächtigungszuwachs von 4,04 % (1,425.995 Nächtigungen von November 2013 bis April 2014) verzeichnet werden.

Schladming-Dachstein: Einzigartige Angebote auf als auch abseits der Pisten

Für Winterurlauber bietet Schladming-Dach-stein ein ausgereiftes, vielfältiges Angebot auf seinen insgesamt neun Skibergen. 85 Seilbah-nen, 230 Pistenkilometer und eine modern ausgebaute Infrastruktur eröffnen den Zugang zu grenzenlosem Skivergnügen. „Drehscheibe des Skisports“ ist die 4-Berge-Skischaukel, die Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm verbindet. Sie wird im Westen von der Fageralm und im Osten von Galsterberg,

Die Region Schladming-Dachstein ist unter den 6-Top Destinationen Österreichs

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S chladming-Dachstein zählt im ös-terreichischen Vergleich zu den er-

folgreichsten und wirtschaftlich stärksten Ur-laubsregionen. In einer aktuellen Studie der Österreichischen Hoteliervereinigung nimmt sie Platz 6 unter den Top-Destinationen Ös-terreichs ein. Die ÖHV Destinationsstudie 2014 untersuchte die wirtschaftliche Entwick-lung der österreichischen Tourismusregionen in den Jahren 2011 und 2012.

Positive Entwicklung: Die FIS Alpine Ski-WM 2013 als wesentlicher Impuls Im Winter 2013/14 konnte – trotz über-durchschnittlich warmer Temperaturen und gegen den (rückläufi gen) österreichweiten

85 Seilbahnen, 230 Pistenkilometer und eine moderne Infrastruktur eröffnen grenzenloses Skivergnügen.

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„Begehrt – Bekannt – Beliebt“

Foto: Planai-Bergbahnen

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Stoderzinken, Riesneralm und Planneralm flankiert. Auf allen neun Skibergen der Regi-on nimmt Familien- und Kinderfreundlichkeit einen wichtigen Stellenwert ein. Speziell für die kleinsten Skigäste gibt es eine Reihe an At-traktionen – von der ersten Kinderskischaukel Österreichs über eigens für Kinder angelegte Skirouten bis zum Audi Kinderland.

Live dabei – mit nur einem Skiticket

Die Urlaubsregion Schladming-Dachstein ist eine von fünf Skiregionen in Ski amadé, Ös-terreichs größtem Skivergnügen. 25 renom-mierte Skiorte, 270 moderne Seilbahnen und 760 gepflegte Pistenkilometer sind live da-bei. Ebenso ein dichtes Netz an Skiservice-, Skiverleih-Centern und Skischulen. Als echter Ski-amadé-Mehrwert gilt der Skipass, den man in einer der beteiligten fünf Regionen erwirbt: Mit nur einem Ticket kann die gesamte Vielfalt erlebt, erkundet und mit allen Sinnesorganen

wahrgenommen werden. Mehr Infos: www.skiamade.com

Einzigartige Angebote abseits der Skipisten

Nervenkitzel oder Ruhe? Ein besonderes Highlight der Region, der Dachsteingletscher – erreichbar mit neuer Panorama-Gondel. Rund um die Bergstation sorgen spektakuläre Inszenierungen wie Sky Walk, Eispalast, Öster-reichs höchstgelegene Hängebrücke oder die „Treppe ins Nichts“ für Staunen und Nerven-kitzel. Wer hingegen die Winterruhe sucht, findet sie in der Region Schladming-Dachstein auf vielen Wegen. Sei es bei einer Skitour, umge-ben von einer herrlichen Bergkulisse, beim Schneeschuhwandern, beim Spazieren durch die Winterlandschaft oder auf einer der zahl-reichen Loipen die für Genussläufer und Spit-zensportler die besten Bedingungen bieten.

Die „Treppe ins Nichts“ sorgt bei allen Besuchern für ehrfürchtiges Staunen und einen einmaligen Nervenkitzel.

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Gesamtanzahl Lift anlagen: 85 31 Sessellift e, 11 Seilbahnen, 43 Schlepp-, und Übungslift e

Gesamtlänge Pisten: 230 km Leicht 96 km, Mitt el 117 km, Schwer 17 km

Herz der Skiregion:Die Schladminger 4-Berge-Skischaukel mit 4 Einsti egsstellen und 123 Pistenkilometern. Ver-bindet die Berge Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm

Beschneiung der Pisten: ca. 99 % der Pisten beschneibar

Naturschneegebiete: 100% Naturschnee am Stoderzinken und auf der Planneralm

Nachtskilauf: Hochwurzen 3 km Abfahrt Ganzjahresskigebiet: Dachsteingletscher auf fast 3.000 Höhenmetern Gletscherüberquerung: 25km über den Dachstein-Gletscher nach Obertraun(OÖ)Freeriding: 18km lange Edelgrießabfahrt vom Dachstein Permanente Rennstrecken: Reiteralm, Planai, Hochwurzen, Hauser Kaibling, Galsterberg, Fa-geralm, Stoderzinken, Riesneralm Grati s Skibus-Shutt le:mit gülti gem Skipass Skikurse – barrierefrei: Freizeit PSO – Österreichs 1. Skischule fürMenschen mit BehinderungSkischulen:Großes Kinder- und Familienangebot mit insgesamt 16 Kinderskischulen bzw. -gär-ten, teilweise mit Ganztagesbetreuung Skihütt en: 97 - Laut „Best Ski Resort“ Studie hat Schladming die besten Hütt enwirte EuropasFunparks: 3 internati onal in der Szene anerkannte Superparks am Dachstein, auf der Planai und auf der Planneralm Blue Tomato – weltgrößte Snowboardschule mit Sitz in Schladming Langlauf-Loipen Gesamt: 490kmKlassisch 371km, Skati ng 119km

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Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

Neues aus der

Ich durfte diese erste Generationenolympia-de mit einem olympischen Feuer im Garten unseres Seniorenhauses offi ziell eröffnen und die Auslosung der Teams, welche bereits am Vorabend durchgeführt wurde, bekannt ge-ben. Sogleich wurden die Teamplayer einander vorgestellt, wobei die ungezwungene und offene Art der sehr engagierten Volksschul-athleten dazu beitrug, dass sofort und ohne Verzögerung mit den sportlichen Aktivitäten begonnen werden konnte. Disziplinen wie Bodendart, Zielwerfen, Kegeln,

W as es Neues aus unserem Senio-renhaus zu berichten gibt und wo-

mit wir uns im kommenden Herbst mit un-seren BewohnerInnen beschäftigen werden möchte ich Ihnen auf den kommenden Seiten näher bringen.

GenerationenolympiadeIm vergangenen Sommer haben wir erstmals anstelle eines Sommerfestes, bei welchem das gemütliche Beisammensein bei musikalischer Unterhaltung immer im Vordergrund stand, eine Generationenolympiade veranstaltet.

vonUlrike SPIELBERGER

Hausleitung

Bei der heurigen Generationenolympiade galt das Motto: „Dabei sein ist alles!“.

Auf die zahlreichen glücklichen SiegerInnen warteten wunderschöne Urkunden.

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Dosen schießen, Zahlenfi schen, Weitwurf und Ziel schießen wurden bravourös bewältigt. Im kognitiven Bereich konnten beim gemeinsa-men Rätselraten Punkte gesammelt werden.Die Auswertung erfolgte im 4-Augenprinzip durch das olympische Komitee, bei welchem die Seniorenanimateurin als Vorsitzende be-traut war. Nachdem sich die AthletInnen an den Labe-stationen mit Getränken und Speisen gestärkt hatten wurden im Zuge einer feierlichen Sie-gerehrung alle Teilnehmer geehrt und an die drei Erstplatzierten Teams, Pokale vom Bür-germeister der Marktgemeinde Kammern, überreicht.

„Tag der Sinne“An diesem Tag hatten alle Besucher die Mög-lichkeit grundlegendes über unsere 5 Sinne zu erfahren. Die Bedeutung der Nah- und Fern-sinne im täglichen Leben und die Konsequen-zen daraus, wenn einer dieser Sinne nicht mehr funktioniert, im Selbsttest zu erfahren.Welche Behinderung, beispielsweise durch den Verlust des Sehsinnes man erfährt, konn-te man mit einem Teil des Alterssimulators „Gert“ am eigenen Leib erfahren. Unsere „Probantinnen“ waren zutiefst betroffen Hilf-losigkeit in diesem Ausmaß zu erfahren, allei-ne wenn man „nur“ an einer Augenerkran-kung leidet.Neben der Notwendigkeit die dafür notwen-digen Heilbehelfe bereit zu stellen wurden die Besucher auch dahingehend sensibilisiert, die eigenen Bedürfnisse hinter den Einschränkun-gen ihrer Lieben an zu stellen und nicht nur fordernd sondern vielmehr unterstützend zur Seite zu stehen.In diesem Sinne, werden wir auch zukünftig in Kooperation mit den Angehörigen unserer Bewohner und Bewohnerinnen versuchen, den folgenden Worten gerecht zu werden: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“

Viel Freude mit den Bildern aus unserem Se-niorenhaus Viola, die das Bemühen einer sinn-vollen Wegbegleitung durch unser gesamtes Team dokumentieren.

Ulrike Spielberger

Hausleitung

Unsere überaus fl eißigen und emsigen Bewohnerin-nen nahmen an der „Schalstrick-Aktion 2014“ von Nasivin teil. Damit unterstützen sie den Verein „klei-ne Herzen“ und dessen Projekt „Weg ins Leben“ mit dem eine Ausbildungsstätte für behinderte Waisen-kinder in Russland fi nanziert wird. Herzlichen Dank für die tatkräftige Mitarbeit an der Realisierung eines sehr wichtigen Projekts!

Auch heuer kamen die Gartenfreuden nicht zu kurz.

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Der Märchenkönig

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Er hat den Beruf des „Märchenschreibers und Märchenerzählers“ vor 35 Jahren (neu) zum Leben erweckt. Neben einer blühenden Fantasie zeichnet Folke Tegetthoff aber vor allem sein Ta-lent aus, einfache Worte zu Geschichten werden zu lassen, die gleichzeitig berühren und verzau-bern. Wir haben den vielseitigen Autor und Vor-tragenden zu einem ausführlichen und überaus interessanten Gespräch getroffen.

An einem der wenigen schönen und warmen Tage im heurigen Sommer habe ich mich in das beschauliche St.Georgen an der Stiefing in der Südsteiermark aufgemacht, wo Folke Tegett-hoff ein ehemaliges Kloster mit einer beeindru-ckenden Gartenanlage bewohnt. Meinem zag-haften Läuten folgt geschäftiges Hundegebell. Wenige Augenblicke später wird das wuchtige Tor von einem - ab dem ersten Moment sehr sympathisch und agil wirkenden - Folke Tegett-hoff geöffnet.

Die freundliche Begrüßung und die zuvor-kommende Art bilden den Anfang vieler ein-ladender und angenehmer Momente, die den Vormittag für mich zu einem Erlebnis werden lassen. Folke Tegetthoffs Gattin Astrid versorgt uns auf sehr herzliche Art mit Vollkornkeksen, selbstgemachtem Fruchtsaft und Kräutertee. Auf diese Weise zusätzlich gestärkt, steht den vielen mitgebrachten Fragen nichts mehr im Wege...

Sie haben heuer Ihren 60. Geburtstag gefeiert und begingen gleichzeitig das Jubiläum „35 Jah-re Märchenerzähler“. Wie kommt man eigent-lich darauf, einen solchen Beruf zu ergreifen? Ist es überhaupt ein Beruf?

Folke Tegetthoff: Natürlich ist es ein Beruf. Ich lebe davon ja bereits seit 35 Jahren. Wir haben jetzt drei Gesellschaften mit acht MitarbeiterIn-nen. Das ist, denke ich, die Antwort. Ich habe nach der Matura begonnen, Medizin zu studieren, bin aber eines Tages darauf ge-kommen, dass es nicht wirklich das ist, was ich machen will. Daraufhin habe ich mein Leben, das ich bis dato geführt hatte, unterbrochen und aufgegeben und habe eine 180-Grad-Wendung gemacht. Ich habe Graz verlassen und für ein Jahr auf Ibiza gelebt. Dort habe ich begonnen zu schreiben, was be-reits seit meiner Kindheit für mich sehr wichtig war. Mit den Ergebnissen war ich anfangs je-doch nicht sehr glücklich. Später dann in Ham-burg bin ich durch Zufall auf das Märchen ge-stoßen und habe durch ein konkretes Ereignis entdeckt, dass es genau das ist, was ich machen will. Da habe ich mich ein halbes Jahr lang sehr intensiv mit Märchen beschäftigt, was damals sehr außergewöhnlich war, weil das Märchen als Literaturgattung tot war. Es gab nur die al-ten Märchen. Keine neuen. Danach schrieb ich mein erstes Märchenbuch, das am 13. 02.1979, also heuer vor 35 Jahren erschienen ist.

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

Ein Exklusiv-Interview mit dem „märchenhaften“ Steirervon Michael Langhans

Folke Tegetthoff

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War es nicht schwierig, zu dieser Zeit als Mär-chenerzähler Fuß zu fassen?

In erster Linie bin ich Märchendichter und nicht Märchenerzähler. Darauf weise ich immer wie-der hin, denn ich kann Geschichten erst erzäh-len, wenn ich sie geschrieben habe. Ich erzähle keine fremden Märchen, sondern nur eigene. Der Beruf des Märchenerzählers war aber 1979 nicht existent und das war es wohl auch, was mich als 25-jährigen für die Menschen so interessant gemacht hat. Es war etwas Neues, wovon ich glücklicherweise auch vom ersten Tag an leben konnte. Ich denke auch, dass mir mein Name bei mei-nem Erfolg geholfen hat. Hätte ich Folke Müller geheißen, wäre es wohl schwieriger geworden. Für die Medien war natürlich interessant, dass der Nachfahre eines Kriegshelden Märchen

schreibt. (Wilhelm Freiherr von Tegetthoff (1827 -1871) war Vizeadmiral und Kommandant der österreichischen bzw. österreichisch-ungarischen Kriegsmarine. Sein Sieg in der Seeschlacht von Lissa am 20. Juli 1866 gegen die italienische Flot-te im verlorenen Deutschen Krieg, machte ihn zu einem Seehelden. – Anm.d.Red.).

Was waren Ihre ersten Werke und womit hat-ten Sie anfangs zu kämpfen?

1982 hatte ich mit „Wie ein Geschenk auf fl a-cher Hand – Liebesmärchen“ meinen ersten großen Bestseller. Dabei ist erwähnenswert, dass ich bis heute mit den Klischees kämpfe, die über Märchen vorherrschen. Meine sind in erster Linie für Erwachsene geschrieben. Mit dem Märchen wird im deutschen Sprach-gebrauch oft auch die Lüge oder ein Schwin-

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Ein ehemaliges Kloster mit idyllischer Gartenanlage ist Folke Tegetthoffs „Märchenschloss“ in der Steiermark.

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del assoziiert. Das hängt einem Autor natür-lich nach, weil dadurch das Märchen nicht als ernsthafte Literaturgattung betrachtet wird. Außerdem wurde es zur Kinderliteratur her-untergemacht. Mein erstes Buch „Der schöne Drache“ habe ich bewusst mit dem Prädikat „für Menschen ab 6 Jahren“ versehen. Gedacht war es von Anfang an für Erwachsene. Das Wiederbeleben des Märchens stand für mich von Anfang an im Mittelpunkt.

Der Beruf des Märchenerzählers war also zu Zeiten Ihrer Anfänge nicht existent. Wie verlie-fen unter diesem Aspekt Ihre ersten Lesungen?

Ich bin stolz darauf, dass ich das Genre im deutschsprachigen Raum wesentlich mitgestal-ten konnte. Lesungen waren 1979 im Allgemei-nen sehr schlecht besucht. H.C. Artmann war ein so genannter Superstar und ist für 100 bis 200 Schilling aufgetreten. Ich hatte das Glück,

dass ich für meine erste Lesung bereits 1.000 Schilling bekommen habe. Der Grund war wohl zum einen, dass mich die Menschen im Vorfeld als sehr absurd und abgedreht wahrge-nommen haben und zum anderen, dass meine Lesungen für die Zuhörer mit Sicherheit „hör-barer“, also spannender waren als andere.

Sie haben am Anfang unseres Gespräches ein spezielles Ereignis erwähnt, das Sie zum Mär-chen geführt hat. Was hat sich da zugetragen?

Das ist eine sehr schöne Geschichte, die zeigt, wie Dinge miteinander und ineinander verwo-ben sind: Ich habe vier ältere Geschwister, die mir immer ein schönes und tolles Weihnachts-fest bereiten wollten. Als ich 10 Jahre alt war, also zu Weihnachten 1964, ist unser Christ-baum abgebrannt und mit ihm alle Geschenke. Das Einzige, das den Brand überstanden hat, war ein Buch. Es war nur an einer Ecke leicht

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Bei Vorträgen liest Folke Tegetthoff nur mehr vom Tablet-PC ab. Hie und da auch in der heimischen Bibliothek.

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angesengt. Diese Tatsache hat für mich – ohne dass ich es wusste – eine unglaubliche Bedeu-tung erlangt. Dieses Buch war die kommenden Jahre mein ständiger Begleiter. Es war immer bei mir. Sogar unter dem Kopfpolster. Ich muss dazu sagen, dass ich im Grunde als Kind keine Bücherratte war. Ich habe eine Zeit lang nur „Micky Maus“ gelesen. Das besagte Buch war aber sehr wichtig für mich. Viele Jahre später habe ich mit meinem Bruder in Hamburg gearbeitet. Er ist Schlagersänger und ich habe einige Texte für ihn geschrieben und ihn zu einer Besprechung mit seiner Plat-tenfi rma begleitet. Man hatte durch ihn dort erfahren, dass ich schreibe und ist an mich mit der Bitte herangetreten, Märchen für Kinder-platten zu schreiben. Ich sagte sofort zu, ob-wohl ich eigentlich keine Ahnung hatte, wie man Märchen schreibt. Ich habe dann gleich im Zimmer meines Neffen Märchenbücher gesucht, um mich zu informieren. Dabei bin ich erstarrt, weil in seinem Regal MEIN Buch stand, das bei dem Brand damals verschont geblieben war. Ich hatte es im Grunde längst vergessen. Es waren die gesammelten Werke von Hans Christian Andersen. An diesem Tag habe ich angefangen, mich mit Märchen zu be-schäftigen und habe nie mehr etwas anderes gemacht.

Therapie, wenn man durch das Erzählen der eigenen Geschichte die Vergangenheit aufar-beitet, um positiv und unbelastet in die Zukunft blicken zu können?

Dieses Thema hat mich vor rund acht Jahren völlig in seinen Bann gezogen und das hat bis heute angehalten. Es ist das Thema „Zuhören“. Unsere Gesellschaft ist eine sprechende und erzählende. Die Menschen reden immer mehr. Auch sehr viel Unsinn. Der Sprechende steht immer im Vordergrund. Dabei vergisst man aber das Wesentliche in der Kommunikation: das Zuhören. Meine Rede macht nur dann ei-

nen Sinn, wenn mir jemand auch zuhört. Ge-rade ältere Menschen haben sehr viele inter-essante Geschichten zu erzählen. Erzählen ist etwas, was jeder von uns tut. Und zwar ohne Unterbrechung. Das Wesentliche an diesem Kommunikationsakt ist der Zuhörer. Die Tatsa-che, dass meine Rede null und nichtig ist, wenn niemand zuhört, ist in unserer Gesellschaft völ-lig zurück gedrängt worden. Es muss aber ein Austausch stattfi nden. Und um auf die Frage zurück zu kommen: Gerade für ältere Men-schen ist es sehr wichtig, dass ihnen jemand zu-hört. Sie alle haben fantastische Geschichten zu erzählen, die bewahrt werden müssen. Darin geht es um Entbehrungen, den Aufbau und um die unfassbare Energie, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebracht werden musste. Sie sind ein Mahnmal, was wir eigentlich an Wertschät-zung und Demut aufbringen sollten. Diese Ge-schichten gehen nur verloren, wenn niemand bereit ist zuzuhören. Man kann dabei übrigens auch sehr viel lernen.

Das Thema „Zuhören“ beschäftigt Sie seit mehr als acht Jahren ganz besonders. Wie kam es dazu?

Ich stand in Amerika an einer Universität auf der Bühne und hielt einen Vortrag über Mär-chen und das Erzählen. Ganz plötzlich, wie ein Blitz vom Himmel herab, kam eine sehr sinnreiche Erkenntnis: Ich habe realisiert, dass nicht ICH der Wichtige hier bin sondern das Gegenüber, die Zuhörer. Es gibt die Macht der Zuhörer, die im Prinzip alles in der Hand haben. Wenn mir das Publikum durch seine Körper-sprache signalisiert, dass es nicht an meinem Vortrag interessiert ist, könnte mich das völlig aus dem Konzept bringen, bis hin zum Abbruch des Vortrages. Bei diesem denkwürdigen Auf-tritt ist mir die Wichtigkeit des Zuhörens so stark bewusst geworden, dass ich direkt nach dem Vortrag im Hotel begonnen habe, mich mit dem Zuhören zu beschäftigen. Dem habe

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ich ein Jahr gewidmet und am Ende stand die „Schule des Zuhörens“. Ein Workshop-Pro-gramm, das ich als Gebilde rund um die Sen-sibilität des Zuhören bezeichnen würde. Ich habe zu diesem Thema Vorträge entwickelt, die ich rund 500 Mal vor über 60.000 Menschen aller Gesellschaftsschichten und Bildungsni-veaus halten durfte. Im vergangenen Jahr habe ich dann aus meinen Erfahrungen mein erstes Sachbuch mit dem Titel „Wie man in 3 Sekunden glücklich wird“ geschrieben. „Es gibt keine größere Sehnsucht des Menschen, als jemanden zu finden, der ei-nem zuhört!“ Das ist der Hauptsatz in diesem Buch, der für mich anfangs so etwas wie der „Stein der Weisen“ war. Ich habe sehr, sehr viel Zeit aufgebracht, um diesen Satz zu überprü-fen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass dieser Satz wirklich stimmt. Dessen sind sich die wenigsten Menschen, egal ob Lehrer, Pro-fessoren, Manager oder Ehepartner bewusst. Ich nehme die Wichtigkeit von mir, indem ich den Zuhörer als das Wichtigste anerkenne. Die Inhalte müssen beim Gegenüber ankommen und das Ziel dabei muss es sein, dass sie auch verstanden werden.

Das Zuhören ist also das Wesentlichste in un-serer Gesellschaft?

Natürlich! Das Hören ist der wichtigste Sinn, der dem Menschen gegeben ist. Wir leben heute aber in einer übervisualisierten Welt, in der das Hören in den Hintergrund gedrängt worden ist. Dabei beginnt das Hören schon als fünfeinhalb Monate alter Embryo und das ers-te Organ, das fix und fertig ausgeprägt ist, ist das Innenohr. Dabei muss sich die Evolution ja etwas gedacht haben.

Kann man Ihre Erkenntnis über die Wichtigkeit des Zuhörens auf alle Bereiche unserer Gesell-schaft anwenden?

Mit Sicherheit. Vor allem auch in der Wirtschaft spielt Zuhören eine große Rolle. Manager müs-sen auf den Markt und auf die Konsumenten hören, um Erfolg zu haben. Bestes Beispiel ist die „Bio-Welle“, die in der Zwischenzeit sogar von Diskont-Supermärkten in großem Ausmaß übernommen wurde. Da hat man sehr gut zu-gehört. Auch bei Krankheiten ist das so. So ei-genartig das auch klingt: Ich muss der Krankheit

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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„Die gesammelten Werke“: 40 Bücher sind bislang von Folke Tegetthoff erschienen. Sie wurden in 12 Sprachen übersetzt und haben sich 1,4 millionenfach verkauft. Darunter auch seine Klassiker wie die Kräuter- und Liebesmärchen, allein diese haben bislang jeweils rund 300.000 Menschen erreicht.

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zuhören. Die Diagnose Krebs hat bei einigen Fällen in meinem Bekanntenkreis oft gerade diese Reaktion ausgelöst. Anstatt aufzugeben, muss man in sich hinein hören. So kann man auch Heilungserfolge erzielen. Das bestätigt sogar die Schulmedizin. Das ist die Basis, denn wenn man sich selbst nicht zuhören kann wird es auch nicht funktio-nieren, anderen zuzuhören.

Sie haben zwei Kräuter-märchen-Bücher ver-fasst und dabei auch die Wirkung der Kräuter beschrie-ben. Wie kam es zu dieser hervorra-genden Idee?

Märchen soll-ten auch immer etwas Didakti-sches beinhalten. Es war die ur-sprüngliche Idee des Märchens, eine Hilfe bei der Orientierung der Menschen zu sein. Es versucht, Dinge sehr einfach verständ-lich, kurz und klar aufzu-zeigen. So soll es eine Hil-festellung zur Bewältigung des Alltags bieten. Das gilt für alle Märchen, auch für die Kräu-termärchen. Die Idee kam hier in meinem Haus, das ein ehemaliges Kloster ist. Die Schwestern hatten seinerzeit schon einen beeindruckenden Gar-ten. Meine Frau ist Holländerin und daher ge-netisch bedingt eine große Gärtnerin. Sie hat diesen Klostergarten praktisch übernommen. Ich selbst liebe die Natur sehr, aber ich habe

der Gärtnerei nichts am Hut. Ich trinke gerne Kräutertees aber ich hatte sonst zu Kräutern keine ausgeprägte Beziehung. Meine Frau hat aber durch ihre Erzählungen über die Heilwir-kung der einzelnen Kräuter mein Interesse dar-an geweckt. Ich habe intuitiv erkannt, dass diese

Kräuter eigentlich Märchenfi guren sind, die auf eine wundersame Art und

Weise agieren. So kam es, dass ich 32 Kräuter ausgesucht

habe und für jedes ein Psychogramm erstellt habe. Ich gab ihnen menschliche Eigen-schaften und dabei Wesensmerkmale herausgearbeitet. Als ich damit fer-tig war, war jedes Kraut für mich wie eine lebendi-ge Persönlichkeit, die ich in eine Geschichte ein-baute. Am Ende der Geschichten wird dann noch

W i s s e n s we r t e s zum jeweiligen Kraut

beschrieben. So sind die Kräutermärchen

entstanden.

Sie leben, wie gesagt, in ei-nem ehemaligen Kloster. Ist

das Ihr Märchenschloss?

Ja, aber es steckt sehr viel Arbeit darin und es wurde erst durch meine Märchen Wirklichkeit. Wir haben nichts geerbt und alles was Sie hier sehen ist durch meine Arbeit entstanden. Das macht mich sehr stolz. Die Art und Weise, wie wir es erschaffen haben, würde ich schon als Märchen bezeichnen, nicht das Haus per se.

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Dabei spielt auch die äußere Form eine unter-geordnete Rolle. Wir leben die meiste Zeit in Piran in einer Wohnung, die kleiner als mein Wohnzimmer hier in der Steiermark ist. Das lieben wir auch und es ist ein Traum. Meine Frau und ich haben immer schon gesagt: Wenn wir ab morgen in einer 50-Quadratmeter-Hütte leben müssten wird auch das herrlich sein. WIR sind es, die die Hütte zum Schloss machen. Wir hatten das Glück, unsere vier Kinder hier aufwachsen lassen zu können. Das hat zu Ihrer Entwick-lung sicher maßgeblich beigetragen. Sie sind gute Menschen geworden, die sich mittlerwei-le in der ganzen Welt beweisen. Seitdem sie die meiste Zeit weg sind, ist natürlich auch die Funktion des Hauses nicht mehr in dieser Form gegeben. Dadurch ist für uns der Nimbus des Märchenschlosses nicht mehr so wirklich

spürbar. Jetzt ist es eben leer und man muss loslassen können.

Ihre Tochter Sophie ist junge Ärztin, was sie auch nach Afrika geführt hat. Das ist für einen jungen Menschen doch recht ambitioniert. Sind Sie darauf sehr stolz?

Sehr, sehr! Und das aus mehreren Gründen. Zum einen hat sie den Weg vollendet, den ich mit meinem Medizinstudium begonnen hatte. Sie ist eine Ärztin geworden, wie man sie sich in einem Bilderbuch vorstellt. Sie hat vom ers-ten Semester an Praktika in der ganzen Welt gemacht, war in Australien, Brasilien und hat in Indien mit 22 Jahren ein Projekt für arme Kin-der ins Leben gerufen, das heute noch läuft. Mit 24 Jahren hat sie ihr Studium erfolgreich abge-schlossen. Sophie lebt in Berlin und hat ihren

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

Seit den Zeiten der Gebrüder Grimm ist ein märchenhafter Wandspiegel ein Fenster in die Welt der Fantasie.

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tollen Job in einem Krankenhaus nach einem Jahr aufgegeben, um ihren Traum nach Afrika zu gehen zu erfüllen. Sie hat alles selbst organi-siert, war in einem Buschkrankenhaus und hat unter für uns undenkbaren Umständen gear-beitet und gelebt und dabei große Erfahrung gesammelt. Heute arbeitet sie wieder in Berlin und macht derzeit die Fachausbildung zur Kin-derärztin. Sie hat sofort einen Vertrag für die gesamte Fachausbildung bekommen weil der Primarius alles daran setzte, um sie für sein Krankenhaus als Ärztin zu erhalten. Sie strahlt nicht zuletzt durch ihre vielen Erfahrungen et-was sehr Positives im Umgang mit den Patien-ten, den Ärzten und auch den Schwestern aus. Das macht stolz.

„Was ich alles kann – Eine musikalische Mär-chenreise durch die ganze Welt“ wurde in Österreich zum beliebtesten Hörbuch 2014 gewählt. Wie kann man sich diese Reise vor-stellen und sind Sie auch auf diese Auszeich-nung stolz?

Darauf bin ich sehr stolz, weil es sich um die wichtigste Auszeichnung in Österreich han-delt, die vom Publikum vergeben wird. Es ist in meinem Fall das erste Hörbuch, das als Kinder-buch diese Anerkennung erhalten hat. In der Konkurrenz war nur noch ein weiteres Kinder-Hörbuch von Thomas Brezina, den ich übrigens für seine Leistungen sehr bewundere. Bei den anderen Büchern handelt es sich um Erwach-senenliteratur bis hin zum Beststeller-Autor Dan Brown. Es ist schön zu sehen, dass sich Qualität durch-setzt. Sowohl musikalisch mit meinen langjäh-rigen Begleitern, dem Trio Gemärch, als auch textlich haben wir uns sehr viel Mühe gegeben und der Preis rechtfertigt dies nun. Der Hinter-grund des Hörbuches ist wieder das Lernen. Andere Kulturen und Länder werden den Kin-dern im Rahmen märchenhafter und fantasie-voller Geschichten und Lieder näher gebracht.

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Unser „Echtes Steirerherz“ stand diesen Sommer auch auf der Leseliste des Autors.

Die hauseigene Kapelle ist ein idealer Ort für die innere Einkehr und stille Momente.

Das gemütliche Refugium zum Nachdenken im weitläufi gen Garten der Familie Tegetthoff.

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Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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Zwei Dinge sind daran besonders: Erstens kann man das individuelle Profil wie Alter, Ge-schlecht und Vorlieben des eigenen Kindes ein-geben und die Maschine sucht die passenden Geschichten genau für dieses Kind. Zweitens werden die Geschichten nach Wunsch auch automatisch per E-Mail zugeschickt. Das kann zum Beispiel täglich zu einem selbst gewählten Zeitpunkt erfolgen oder die Geschichte kann mit einer ganz bestimmten Vorlese-Dauer aus-gewählt werden. Je nach dem, was man sich wünscht. Man kann aber auch anlassbezogen und individuell Geschichten suchen. Zu allen Themen wie etwa Scheidung, Krankheit oder Tod gibt es Geschichten, womit man eine Kommunikationsbrücke bauen kann, die in der Regel der kürzeste Weg zwischen Eltern und Kindern ist. Durch die „geschichtenbox“ soll aber auch eine Anregung für Eltern gegeben werden, Erzählungen aus dem eigenen Leben zu kommunizieren. Die schönste Geschichte ist noch immer die persönliche.

Erzählen Sie uns abschließend doch bitte von Ihren Plänen für die Zukunft und davon, was Ihnen neben allem Erwähnten noch besonders wichtig ist.

Für 2015 darf ich ankündigen, dass es die Ver-anstaltungsreihe „Graz erzählt“ wieder geben wird und zwar in einem größeren Rahmen als bisher. In Niederösterreich wird es wieder das Erzählkunstfestival „fabelhaft“ geben. Das herrliche an meinem Beruf ist aber, dass man eigentlich nicht genau weiß, was morgen sein wird. Das macht mir großen Spaß.In den letzten Jahren habe ich sehr viel konzep-tionelle Arbeit gemacht, wie das so genannte „Story-Telling“. Dabei mach ich aus der kon-kreten Wirklichkeit heraus für unterschiedlichs-te Unternehmen und Berufszweige Konzepte dafür, wie diese ihre eigene Geschichte besser erzählen können. So habe ich jüngst ein kom-plett neues Tourismus-Konzept für die gesamte

Sie haben das Projekt „geschichtenbox“ ins Le-ben gerufen. Was ist das genau?

Ich habe vor einiger Zeit die Internet-Seite www.geschichtenbox.com erfunden und ent-wickelt, die weltweit erste Geschichtensuch-maschine. Wir sind seit 4 Jahren online. Die Idee dahinter ist die „Initiative Vorlesen“. Für die Entwicklung des Kindes ist das Vorlesen von sehr großer Bedeutung. Das war früher ganz selbstverständlich. Heute ist das Bewusst-sein dafür praktisch nicht mehr vorhanden, wie wichtig es ist, seinem Kind etwas vorzulesen und sei es auch nur für zwei Minuten. Dabei entwickelt sich eine enorme zwischenmensch-liche Bindung. Man schenkt Liebe, Nähe und Aufmerksamkeit. Das gilt übrigens für alle Ge-nerationen.Ich hatte im Vorjahr den Einfall, dass die Idee des Vorlesens am besten durch den Kinder-arzt transportiert werden könnte. Ich habe im Internet in diesem Zusammenhang recher-chiert und stieß sofort auf das Statement des damals neu gewählten Präsidenten der „Ös-terreichischen Gesellschaft der Kinderärzte“, Primarius Reinhold Kerbl, als Ziel seiner Präsi-dentschaft die „Soziale Gesundheit“ zu setzen. Psychosomatische Erkrankungen bei Kindern werden durch die immer geringer werdende Kommunikation zwischen Eltern und Kindern verursacht. Genau diese Tatsache war eigent-lich die Idee und die Intention hinter unserer „geschichtenbox“. So kam es recht rasch zu unserem gemeinsamen Projekt, das in einem sehr intensiven Arbeitsprozess von mir mit den Kinderärzten entwickelt wurde. Unter dem Motto „Kinderärzte machen mo-bil“ schenken Ärzte in ganz Österreich den Eltern eine Geschichtenwertkarte, auf der 33 Geschichten bereits als Guthaben geladen sind. Auf www.geschichtenbox.com ist eine Platt-form entstanden, auf der nun schon über 4.000 Geschichten der 116 besten deutschsprachi-gen Kinderbuchautoren angeboten werden.

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Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der

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slowenische Küstenregion entwickelt. Auch für die Universität in Graz habe ich ein Marketing-Konzept erarbeitet. Vor Kurzem ist mein neuestes Buch „Sagen aus Niederösterreich“ erschienen. Das war ein tolles Projekt, das mir sehr viel Spaß ge-macht hat. Bisher hatte ich ja nur meine eige-nen Märchen geschrieben, aber mich reizte es sehr, etwas Neues zu probieren: Sagen so zu schreiben, wie es noch nie zuvor jemand getan hat. Dabei hat sich ein neues Genre entwickelt, historischen Stoff zeitgemäß wiederzugeben.

Das Augenmerk lag darauf, die Inhalte auf ihre Bedeutung in der Gegenwart auszulegen. Im nächsten Jahr kommen die „Steirischen Sagen“ in der „reloaded Version“.Das jüngste Projekt ist ein Kinderbuch, das ich zusammen mit meiner Tochter Sophie rund um das Thema „Krankheiten“ schreibe. Eine schöne Sache.

Wir danken vielmals für das sehr offene und in-teressante Gespräch und wünschen Ihnen bei allen Ihren Plänen einen märchenhaften Erfolg!

PREISRÄTSEL: Folke Tegetthoff hat für unsere Leserinnen drei Ausgaben seines Buches „Neue Kräuter-märchen“ zur Verfügung gestellt und auch sig-niert. Sie können bei unserem Preisrätsel auf Seite 66 gewonnen werden. Viel Glück!Auf der kommenden Doppelseite fi nden Sie den Abdruck des Märchens „Kamille“.

ZUR PERSON: Folke Tegetthoff gilt als Begründer einer neuen Erzählkunst, die klassische Elemente der phantas-tischen Literatur mit einer zeitgenössischen Spra-che und Symbolik vereint.Doch das Märchen ist bei ihm weit mehr als nur eine Literaturgattung. Es ist ein Lebensstil, der neue Dimensionen eröffnet und tiefer in uns führt – ein Spiegelbild unserer Seele!Mit seinen Büchern will er zeigen, dass das Mär-chen weder herzige Unterhaltung für die Kleinen noch unerreichbare Traumwelt für die Großen ist. Es geht nicht um die Flucht aus der Wirklichkeit, sondern im Gegenteil dazu um die Sehnsucht, die Wirklichkeit tagtäglich zu leben. Genau das ist das Märchen.Und der Erfolg gibt ihm recht: 40 Bücher sind bis-lang von Folke Tegetthoff erschienen. Sie wurden in 12 Sprachen übersetzt und haben sich 1,4 milli-onenfach verkauft. Darunter auch seine Klassiker wie die Kräuter- und Liebesmärchen, allein diese haben bislang jeweils rund 300.000 Menschen er-reicht. (Quelle: www.tegetthoff.at)

Interview und alle Fotos: Michael Langhans

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Am Rande des Dorfes wohnte ein junges Mädchen, das von allen nur „Kummerblu-me“ genannt wurde. Nicht weil sie selbst so viel Kummer hatte, nein, im Gegenteil, sie war so fröhlich und bescheiden, so schön und zart, dass sie allem Kummer fortnehmen konnte. Sie spürte, wenn die Leute wirklichen Kummer hatten oder ob sie nur zu faul waren, den wahren Grund ihres Kummers zu betrachten. Mit Kum-merblumes Hilfe entdeckten sie dann näm-lich, dass ihr Kummer meist überfl üssig war, und gingen zufrieden nach Hause.

Kummerblumes Haus war sehr klein, sie wohnte ganz allein darin und benötig-te nicht viel für ihr Leben. Außer der Tür, durch die Kummerblume aus und ein ging, gab es noch eine zweite im Haus, die das Mädchen immer, Sommer und Winter, mit frischen Blumen geschmückt hatte.

Kam jemand mit großem Kummer in ihr Haus, sagte sie nur: „Geh durch diese Tür und du wirst deinen Kummer erkennen und ihn dort lassen.“ Da kam der reiche Bauer, dessen Kummer war, seinen Reich-tum zu verlieren.

„Geh nur“, sagte Kummerblume und wies auf die geschmückte Tür. Der Bauer öff-

nete sie und trat in ein Wunderland: Die Wiesen trugen ihr üppigstes Sommerkleid, die Baumdamen hatten ihre Fruchtjuwelen aus dem Schatzkisten geholt und im Hin-tergrund gab der Vogelchor ein Konzert.

„In so einer Welt müsste man leben, dann hätte man keinen Kummer mehr!“, rief der Bauer.

„Du brauchst sie nicht einmal zu kaufen, es ist ja deine Welt, durch die du täglich wan-derst!“, sagte eine Stimme.

Da war der Kummer weg und der Bauer sah, wie reich er WIRKLICH war!

Der Bürgermeister kam und beklagte sich, dass seine Frau so mürrisch wäre und er ohne Kuss ins Bett gehen müss-te. Kummerblume sagte bloß: „Geh nur!“ und schickte ihn durch die Tür. Der Bür-germeister öffnete sie und stand mitten in einem Wirtshaus und sah sich selbst an seinem Stammtisch sitzen und Bier trinken und große Sprüche klopfen. Und sah sich spät in der Nacht nach Hause torkeln.

„Das bin ja ich!“, rief er entsetzt und wuss-te mit einmal, woher es kam, dass seiner Frau die Küsse nicht mehr schmeckten.

KamilleEin Märchen von Folke Tegetthoff

„Neue Kräutermärchen“, erschienen im Nymphenburger Verlag in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH,München – ISBN 978-3-485-01052-8

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Vor allem aber kamen die Leute des Dor-fes, wenn der Kummer einer Krankheit wegen war. „Geht nur durch diese Tür“, sagte Kummerblume zu einer Frau, die vor lauter Nießen und Schäuzen kaum grüßen konnte.

Als sie durch die Tür getreten war, lag vor ihr ein kleiner See, der dampfte wie ein Vul-kan. „Komm, setz dich an mein Ufer und atme“, rief der See ihr zu. Und nachdem die Frau ihn einige Tage hindurch besuchen gekommen war, fühlte sie sich wieder ge-sund und fröhlich!

„Meine Tür wartet schon auf dich“, sagte Kummerblume zu einem jungen Mann, der von einem Pferd getreten worden war und eine große Wunde am Bein hatte. Als er die Tür öffnete, getraute er sich zuerst nicht einzutreten: Vor ihm breitete sich eine blaue Himmelswiese aus, auf der einige Wolkenschafe grasten. Eine Wolke kam auf ihn zu, er setzte sich darauf und schwebte davon. Die Wolkenschafe hüllten das ver-letzte Bein ganz mit ihrem Weiß ein und so fl ogen sie eine Weile dahin, bis er kei-ne Schmerzen mehr spürte. Als der junge Mann wieder durch die Tür an der Rück-wand der Stube ins Haus der Kummerblu-me trat, war die Wunde am Bein geheilt!

„Hab keine Angst, hinter der Tür erwartet dich nur Gutes“, sagte Kummerblume zu der Frau, die ihren Kummer im Magen trug. Die Frau sah einen Berg, aus dem heißes Wasser fl oss. „Trink mich“, rief das Wasser.„Leg dich auf mich und rolle dich“, rief die Wiese am Fuße des Berges.Und die Wasserelfen drehten sich im Ma-genrad und verjagten alle bösen Geister,

die sich dort zu einem Fest getroffen hat-ten.

Nun kann man sich aber vorstellen, dass die Leute, die auf ihren Kummer auch noch stolz waren, und die Leute, die sich nicht getrauten, ihren Kummer der Kummer-blume anzuvertrauen, dass diese Leute ihr nichts Gutes wünschten. Üble Worte liefen durch das Dorf und da und dort blieben diese Worte auch hängen und wurden grö-ßer und böser: Eine Hexe soll sie sein, die Kummerblume!

Und immer weniger und weniger Leute getrauten sich, zu ihr zu gehen, aus Angst, man könnte glauben, sie vertrauten einer Hexe.

Bald kam niemand mehr zu dem Mädchen, das am Rande des Dorfes wohnte. Eines Tages waren die bösen Worte so gewach-sen, dass sie alle Köpfe umschwirrten. Die Dorfbewohner zogen mit Mistgabeln und Fackeln hinaus vors Dorf und riefen: „Brennt die Hexe! Brennt die Hexe!“

Als der Schlimmste von allen, der Schwarz-gekleidete, an die Tür klopfte, rührte sich nichts. Als sie das Haus aufbrachen, fanden sie nichts. „Dort ist die Hexentür“, riefen die Leute. „Dort hinaus wird sie gefl üchtet sein.“

Nur der Schwarzgekleidete getraute sich, die geheimnisvolle Tür zu öffnen. Er riss sie auf und... vor ihm lag eine Wiese, auf der unzählige Kamillen blühten.

Die Kummerblume aber wurde niemals mehr gesehen...

Hintergrundfoto: Copyright by Alexandra H. / pixelio.de

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Ein sehr entspannender Besuch im Schönheitssalon Ein sehr entspannender Besuch im Schönheitssalon

Sylvia Höss legt gekonnt eine Gesichtsmaske auf.

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

Bei einem Gläschen Sekt und ent-spannter Musik luden wir die Da-

men zu den verwöhnenden Behandlungen ein. Anfangs wurde alles skeptisch beäugt, aber sobald die erste Dame sich in unsere Hände begab, war das Eis gebrochen. Es wur-den Masken aufgelegt, Gesichtsmassagen an-gewendet und eine Maniküre mit Handbad angeboten. Rundum ein Wohlfühlprogramm.

Zartes Make-up wurde aufgelegt, die Haare auffrisiert und natürlich die Nägel lackiert.Gute Düfte aufgelegt und anregende Frau-engespräche geführt. Ein guter Start: Nach diesem Erfolg werden wir diese Aktivität als Fixpunkt in unser Seniorenprogramm aufneh-men. Nächstes Ziel ist es, auch unsere Männer zu motivieren, sich verwöhnen zu lassen.

Wir möchten auch betonen, dass das Ver-wöhnprogramm und die dazu verwendeten Produkte kostenlos sind, nun ja nicht ganz, als Bezahlung nehmen wir gerne “Gute Laune und ein Dankeschön“.

Wir freuen uns auf Sie, ihre Animateurinnen Sylvia, Marianne und Brigitte.

Vor Kurzem wurde die Bibliothek zu einem „Salon der ersten Klasse“ umgestaltet...

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Nach der Behandlung waren alle rundum glücklich.

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Neben dem schulmedizinischen Apotheken-angebot gibt es in der Stadtapotheke Tro-faiach einige interessante Alternativen.

Rostock EssenzenDie Rostock Essenzen sind Edelsteinessen-zen, die in der Steiermark hergestellt werden. Das frische Quellwasser, viel Sonne, Vertreter der Edelsteine und einige „besondere Fähig-keiten“ bilden die Rezeptur dieser Essenzen. Die Hauptwirkung der Essenzen beruht auf der Kraft der Schwingungen, die ein Edelstein ausstrahlt. Diese wirkt ausgleichend und har-monisierend auf den Fluss unserer Lebens-

Die Stadtapotheke Trofaiach Ein verlässlicher Partner des Hauses

Verbena seit dem Jahre 2002.

energie. Dadurch können Blockaden aufgelöst werden, die früher oder später zu körperli-chen Beschwerden führen würden. Alle Ros-tock Essenzen können problemlos schon im Babyalter verwendet werden. Sie werden entweder tropfenweise eingenommen oder in Salben eingearbeitet einfach auf die Haut aufgetragen.

In der Stadtapotheke Trofaiach sind über 250 Essenzen lagernd und werden von Frau Eva Wolfgruber, die ausgebildete Rostock Essen-zenberaterin ist, individuell gemischt. Die Be-ratung dauert ungefähr eine halbe Stunde.

Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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Das Angebot der Stadtapotheke Trofaiach geht weit über das klassische Sortiment hinaus.

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Kahuna EssenzenVon den Kahunas, den Prister Schamanen Ha-waiis, werden nach alter Tradition Heilpfl an-zen kultiviert und Urtinkturen erzeugt. In der Stadtapotheke werden daraus die Kahuna Essenzen nach homöopathischen Prinzipien hergestellt. Die Besonderheit der Essenzen liegt darin, schwierige seelischen Prozesse wie Ängste, Sorgen, Kindheitstraumata, Schmer-zen und Erinnerungen günstig zu beeinfl ussen. Ruhe, Kraft und wahre Gelassenheit werden fühlbar, Wohlbehagen und pure Wonne keh-ren zurück. Herr Mag Michael Horner berät Sie gerne und hilft, die richtige Essenz für Sie zu fi nden.

The Work von Byron Katie„The Work“ ist ein Weg, diejenigen Gedan-ken zu identifi zieren und zu untersuchen die Leid und Sorgen verursachen. „The Work“ ist Hilfe zur Selbsthilfe: man füllt ein sogenann-tes Arbeitsblatt aus auf dem das belastende Thema und die dazugehörenden Emotionen beschrieben werden. Anschließend unterzieht man alle Punkte des Arbeitsblattes einer Un-tersuchung aus 4 Fragen und einigen Umkeh-rungen. Dieser Prozess wird von Frau Sue Horner angeleitet und begleitet sodass man bald in der Lage ist, selbst jedes belastende Gefühl mit dieser befreienden Methode auf-zulösen.

Aura – Soma® Aura – Soma® bedeutet „Licht – Körper“ und ist eine sanfte Methode, die Seele in ihrer Entwicklung zu begleiten. Das Aura – Soma® System beruht auf Farb –Kristall – und Pfl an-zenenergien. Es unterstützt uns dabei, wieder in Balance zu gelangen, sei es in seelischer, geistiger und auch körperlicher Weise. Frau Monika Hofmann begleitet Sie in einer ca. einstündigen Beratung beim Aussuchen Ihrer persönlichen Farbenkombinationen und bespricht mit Ihnen die Bedeutung Ihrer Aus-

wahl auf seelischer und körperlicher Ebene, sowie die Potentiale und Heilungsmöglichkei-ten die sich daraus ergeben.

Das Aura-Soma® System unterstützt dabei, wieder in Balance zu gelangen, sei es in seelischer, geistiger oder auch körperlicher Weise.

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Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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Im Seniorenhaus Kamille hat sich im Som-mer 2014 ein kompetentes und stabiles Team in den Führungspositionen und auch in der Verwaltung formiert.

Die Hausleitung ist seit Juli in den Händen der ehemaligen Pfl egedienstleiterin Marina Gritschnigg, MSc. Sie ist seit Juni 2013 in der Kamille tätig und verfügt über langjährige Be-rufserfahrung, hat bereits 1984 das Diplom als Gesundheits- und Krankenschwester abge-

Ein starkes Team in der in der

legt, danach im Jahr 2000 die Ausbildung zum mittleren Pfl egemanagement abgeschlossen und schließlich 2011 erfolgreich den Univer-sitäts-Lehrgang „Master of Science im Pfl ege-management“ absolviert.Marina Gritschnig, MSc. über Ihre Inhalte und Ziele: „Mir war und ist es immer besonders wichtig, dass der Umgang mit Menschen im-mer auf einer respektvollen und wertschät-zenden Basis erfolgt. Dies gilt natürlich für unsere BewohnerInnen und MitarbeiterInnen gleicher Maßen. „Die Autonomie des Einzel-nen ist ein Gut, das höchsten Schutz verdient.“ Dieser Grundsatz ist für mein Team und mich dabei ein tagtäglich gelebter Leitgedanke, der auch mehr Akzeptanz für Randgruppen und Menschen mit besonderen Betreuungs-Bedürfnissen beinhaltet.“ Besonders beliebt ist in der Kamille die ständige Begleiterin der Hausleiterin, die bezaubernde Eurasier-Hün-din „Bionda“. Sie hat bereits einen festen Platz in den Herzen der Menschen in der Kamille gewonnen.

Auch in der Verwaltung der Kamille gibt es drei neue Gesichter.

Die Ilzerin Kerstin Grabenhofer ist Mutter ei-nes 4-jährigen Sohnes und war vor ihrem Ein-tritt in der Kamille in einer EDV-Firma im Büro beschäftigt. Ihr Lebensmotto lautet „„Nimm die wichtigen Dinge mit Ernst, und die ernsten

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Marina Gritschnigg, MSc., Hausleitung

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mit Humor“. Als Verwaltungsmitarbeiterinnen ist sie stolz darauf, mit ihrer Arbeit Menschen zu helfen und sie zu begleiten zu können. Die Wertschätzung der BewohnerInnen als Per-sönlichkeiten mit einer individuellen Lebens-geschichte, einem eigenen Wesen und Cha-rakter ist ihr sehr wichtig. Ihre Ziele sieht die 26-Jährige in der Vermittlung von Sicherheit, Geborgenheit und dem Gefühl, daheim zu sein.

Die 29-jährige Jasmine Weber ist seit Ap-ril im Seniorenhaus Kamille. Ihr Hauptaufga-bengebiet umfasst das Personalwesen, wobei sie auch immer ein offenes Ohr für unsere Bewohner hat. Sie war 5 Jahre als Assistentin der Geschäftsführung in einem Finanzdienst-leistungsunternehmen tätig. Seit 2012 ist Jas-mine Weber Mutter eines Sohnes und war nach ihrer Karenz auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, die sie in der Kamille in Söchau gefunden hat. „Das wichtigste für mich ist ein gutes, freundliches und respekt-volles Arbeitsklima. Jeder Tag in der Kamille ist facettenreich und mit neuen Herausforderun-gen verbunden, die ich versuche, mit meinen

Kolleginnen optimal zu meistern. Auch die Gespräche und der Umgang mit unseren Be-wohnern ist immer eine schöne Abwechslung zu den täglichen Verwaltungsaufgaben“, so Jas-mine Weber.

Maria Wurzwallner ist seit Mitte August im Verwaltungs-Team der Kamille tätig. Die Großwilfersdorferin ist Mutter von zwei er-wachsenen Kindern und war bisher in ver-schiedenen Verkaufsbüros tätig. Das bedeutet, dass ihre Tätigkeit in der Kamille viel Neues mit sich bringt, was sie aber mit großer Lern-bereitschaft hervorragend bewältigt. Der per-sönliche Umgang mit den BewohnerInnen ist für Maria Wurzwallner jeden Tag eine Berei-cherung, denn dadurch kommt auch sehr viel an Wertschätzung und Freude zurück. Sie will im Rahmen ihrer Tätigkeit Sicherheit für die gesamte Abwicklung der Dokumente und Aus- und Einnahmen vermitteln. Das Vertrau-en der BewohnerInnen in der Kamille ist ihr dabei sehr wichtig. Maria Wurzwallner fi ndet auch immer wieder gerne die Zeit für ein klei-nes „Tratscherl“ und wenn ein gemeinsames Lachen bleibt ist der Tag für sie gerettet.

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Die drei Damen der Kamille-Verwaltung (v.l.n.r.): Kerstin Grabenhofer, Maria Wurzwallner und Jasmine Weber.

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pe Tel.: 03387 - 2225 - 0, FAX DW 75

Ihre Ansprechpartnerin: Marina Gritschnigg, MSc.e-mail: [email protected] - www.kamille.at

Tel.: 03152 - 37037, FAX DW 9777Ihre Ansprechpartnerin: Dir. Karin Erkengermail: [email protected] - www.melisse.at

Tel.: 03847 - 30090, FAX DW 333Ihr Ansprechpartner: Michael Chachlikowskimail: [email protected] - www.verbena.at

Tel.: 03512 - 86245, FAX DW 9500Ihre Ansprechpartnerin: Sabine Brassmail: [email protected] www.diewegwarte.at

Tel.: 03844 - 80375, FAX DW 30Ihre Ansprechpartnerin: Ulrike Spielbergermail: [email protected] - www.dieviola.at

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Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der

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I m Seniorenhaus Kamille in Söchau wird großer Wert darauf gelegt, die

traditionellen Festtage im Jahreskreis feier-lich zu begehen. Neben zahlreichen weiteren Veranstaltungen, die in die jeweilige Jahreszeit passen, hat die Ehrung unserer „Geburtstags-kinder“ einen sehr hohen Stellenwert in der Kamille.Aus diesem Grund hat sich Hausleiterin Mari-na Gritschnigg, MSc. mit ihrem Team in diesem Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Unter dem Motto „G´miatlich Feiern“ wer-den ein Mal im Monat alle Jubilare des aktu-ellen Sternzeichens zu einem dreigängigen Menü bei Kerzenlicht eingeladen. Speziell dar-an ist, dass bei diesen Essen auch Angehörige und Vertreter der ursprünglichen Heimatge-meinde unserer BewohnerInnen eingeladen werden. So kommt es zu familiären und ge-sprächsreichen Begegnungen, die sich mittler-weile sehr großer Beliebtheit erfreuen. Bei angenehmer Pianomusik und der obliga-torischen Geburtstagstorte wird lange in den Abend hinein gefeiert und im Rahmen einer persönlichen Ehrung wird ein interessanter aber auch humorvoller Rückblick auf die Bio-grafi en der Jubilare geworfen.

„Fest(e) feiern“ ist ein Motto, das in der Ka-mille tagtäglich gelebt wird.

Höhepunkt jeder Feier : Das gemeinsame Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte.

„G´miatlich Feiern“ in der

Die Zahl der GratulantInnen ist jedes Mal sehr groß und für die Jubilare gibt es so manche Überraschung.

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Die Quelle der Ruhe

Quellenhotel und Spa**** Heiltherme Bad WaltersdorfEintauchen in die Magie des Thermalwassers und neue Lebensenergie tanken! Eingebet-tet in die wunderschöne Hügellandschaft der Oststeiermark, inmitten des Thermen-land Steiermark, die Sinne im Quellenhotel & Spa**** und der Heiltherme Bad Walters-dorf neu entdecken. Ein Wohlfühl-Urlaub mit zwei Thermen, die steirische Herzlichkeit, jede Menge Genuss und eine einzigartige Harmonie des Thermalwassers verbinden.

Die QuellenoaseDie Therem für Hotelgäste bietet Wohlbefi n-den durch echtes Thermalwasser inmitten der Natur. Ein wahrer Kraftplatz ist der idyllisch gelegene Naturbadeteich mit integriertem

Thermalwasserpool. Umgeben von Blumen und Gräsern genießt man blubbernde Mas-sagedüsen. Lockere Runden dreht man im NEUEN Thermalwasser-Schwimmbecken. Zum Rasten sucht man sich ein gemütliches Plätzchen in den zahlreichen Ruheoasen. Im neuen Ruheraum „Waldblick“ rückt man ein Stückchen näher in die Natur und fi ndet jede Menge Geborgenheit. Ganz unter sich ist die Damenwelt im Feminarium, der Damen-Sauna. Geschwitzt wird auch in den typisch steirischen Saunen bei duftenden Spezialauf-güssen. Abkühlung bringt die kalte Dusche in der Kneipp Klamm. Und für die kleinen Ge-nussmomente zwischendurch hält die Oase-bar immer das richtige Angebot bereit.

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Quellenhotel und Spa****

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Das Magazin der Steirischen Seniorenhäuser der

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Die Heiltherme bietet eine großzügige Wohl-fühllandschaft mit unterschiedlich temperier-ten Thermalwasserbecken. Das heilkräftige Thermalwasser sprudelt aus zwei Quellen mit 62 Grad Celsius aus 1.200 Metern Tie-fe empor. Mit 27 bis 36 Grad Celsius füllt es die Becken. Sanft sprudelnde Massagedüsen lockern die Muskulatur. Gemütlich badet man im quellfrischen Thermalwasser und spürt die wohltuende Entspannung. Abwechslung zwi-schendurch bringt das Radeln auf den einzig-artigen Unterwasser-Fitnessrädern. Im Sport- und Schwimmbecken ist ausreichend Platz, um Schwimmrunden zu drehen.Neue Kraft und Lebensenergie liefert das umfangreiche Gesundheitsprogramm. Ob bei Aqua-Fitness im Thermalwasser, Gesund & Fit, Laufen und Nordic Walking oder bei Gesun-der Rücken, tut man seinem Körper etwas Gutes.Heiß her geht es in den Saunen. Geführte Spezialaufgüsse garantieren ein duftendes Schwitzerlebnis. Sanfte Wärme versorgt den Körper mit neuer Vitalkraft.

Der weitläufi ge Gesundheitspark begeistert durch seine ruhige Lage inmitten von Sträu-chern und Blumen. Hier entdeckt man beim Gang über den Fußparcours seine Sinne neu und bringt die Energien zum Fließen.Kulinarisch werden allerlei Wünsche erfüllt. Zutaten aus den Gärten der Umgebung und von den Bauern nebenan verwöhnen den Gaumen. Ob bei einem Snack an der Pavillon-bar direkt neben den Thermalwasserbecken oder beim schmackhaften á la carte Essen im Thermenrestaurant, in der Heiltherme isst man ausgezeichnet. Seit mittlerweile mehr als 20 Jahren beweist das das Siegel der „Grünen Haube“, Österreichs beste Natur- und Vital-küche.

Das Quellenhotel & Spa**** lädt zum gesunden Urlaub mit Genussgarantie. Die zwei Thermen sorgen für magische Momen-te im quellfrischen Thermalwasser. Steirische Herzlichkeit und gelebte Gastlichkeit spürt man an allen Plätzen. Im NEUEN Hotelres-taurant verzaubert das stilechte Ambiente.

Das heilkräftige Thermalwasser sprudelt aus zwei Quellen mit 62 Grad Celsius aus 1.200 Metern Tiefe empor.

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Informatives aus den Steirischen Seniorenhäusern

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Neben duftenden Kräutern und dem urigen Kamin wird gespeist. Spürbare Farben, natürli-che Materialien und die Liebe zum Detail ver-mitteln Gemütlichkeit. Weite Panoramafens-ter eröffnen den Blick auf die umliegenden Wiesen und Wälder. Beim offenen Buffet wird die Kulinarik zum Erlebnis. Frisch zubereitete Produkte aus der unmittelbaren Nachbar-schaft verwöhnen den Gaumen. Milchproduk-te der Hofmolkerei, Gemüse aus dem Gar-ten nebenan, Fleisch, Fisch und viele weitere Köstlichkeiten der Bauern werden vom neuen Küchenchef Rene Leitgeb und seinem Team zu einzigartigen Gerichten verarbeitet. Hier isst man ausgezeichnet, das belegt seit mehr als 20 Jahren das Siegel der „Grünen Haube“, Österreichs bester Natur- und Vitalküche.Abwechslung findet man bei der mehrmals wöchentlichen Live-Musik oder bei diversen Veranstaltungen im Atrium. Der NEUE Ver-anstaltungssaal im Quellenhotel & Spa**** lockt mit einer modernen Ausstattung, der perfekten Technik und einem harmonischen Ambiente für Konzerte, Kabaretts oder di-verse andere Feierlichkeiten. Auch Seminare, Klausuren oder Workshops sind hier bestens aufgehoben.

Die TSM®-Gesundheitsoase bietet Wohlgefühl für Körper und Geist. Massagen, Kosmetikanwendungen und präventive Burn-out-Pakete nach einzigartiger „Traditionell Steirischer Medizin®“ (TSM®) sorgen für neue Lebensfreude. Einzigartige Thermalwas-ser-Behandlungen liefern jede Menge Energie. Zutaten wie Apfel, Kürbis, Kräuter und Speck-steine finden in der „Traditionell Steirischen Medizin®“ (TSM®) ihre Verwendung. Die Schätze aus dem unmittelbaren Lebensum-feld und aus der steirischen Natur werden mit altem Wissen aus der Naturheilkunde auf einzigartige Weise mit modernsten Erkennt-nissen und Methoden verbunden.Zum Beispiel bei einer Speckstein-Massage nach TSM®. Dabei wird der von Hand ge-schnitzte Speckstein aus der Region erwärmt. Man sucht sich selbst die passende Farbe aus und schon schmiegt sich wohltuendes selbst-gemachtes Honig-Kräuteröl an den Körper. Die Massagebewegungen an den Reflexzonen von Fußsohle und Rücken bringen die Meridi-ane zum Fließen. Ein echtes Urgefühl entsteht. Es bringt Energie. Es löst Verspannungen. Die Durchblutung wird gefördert und eine neue Verbundenheit zur Natur stellt sich ein.

Im neuen Hotelrestaurant verzaubert das stilechte Ambiente und weite Panoramafenster bieten Weitblick.

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TSM® ist Europameister und holte sich heuer bei den EUROPEAN HEALTH & SPA Award 2014 in der Kategorie „Best Product Inovati-on“ den Sieg. Genauso überzeugte die „Tra-ditionell Steirische Medizin®“ die Jury beim „thescenteddrop 2014“ mit dem „Melissen-Herzensfreude-Duftritual“ und gewann in der Kategorie „Gewerbe“.

Grüne Energie für die HeilthermeSchon seit jeher ist der Heiltherme Bad Wal-tersdorf Nachhaltigkeit und effi zientes Wirt-schaften ein Anliegen. Seit 2013 setzt man nun gänzlich auf „grüne“ Energie. Das Ther-malwasser wurde schon immer zum Beheizen der Therme verwendet. Durch die Errichtung der neuen alternativen Energiezentrale ist es möglich nun auch das Schwallwasser, das Thermal-Restwasser aus den Becken, für die

Beheizung zu verwenden. Eine Wärmepum-pe entzieht dem Thermal-Restwasser (25-28°C) die Wärme und macht dadurch die Beheizung der gesamten Anlage mit Hotel, TSM®-Gesundheitsoase und Therme mög-lich. Das emissionsfreie Heizen reduziert das CO² maßgeblich und macht so die Heilther-me noch GRÜNER! Und diese Bemühungen der Heiltherme wurden auch ausgezeichnet, mit dem STYRIA Energy Globe 2014. Das Projekt „Schwallwasserheizung“ wurde auch beim Österreichischen Klimaschutzpreis ein-gereicht und hat gute Chancen auf eine Top- Platzierung.

Quellenhotel & Spa****, Heiltherme Bad Waltersdorf

Thermenstrasse 111, 8271 Bad WaltersdorfTel. +43 (0)3333 500 0

www.heiltherme.at

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Wohin der Wind uns weht...

© Foto by Fausto Dembinski / pixelio.de

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M arlies und Manfred Krepelka sind wohl das, was man als Abenteu-

rer oder Aussteiger bezeichnen würde. Das Besondere daran ist, dass die beiden Steirer erst nach ihrer Pensionierung den Weg ins Abenteuer gegangen sind. Sie haben sich ein Schiff gekauft und sind damit seit 2004 auf allen Weltmeeren unterwegs. Für unser Ma-gazin „Echtes Steirerherz“ hat die Familie Kre-pelka einen Rückblick auf ihre Erlebnisse im Laufe der letzten zehn Jahre gewährt.

Die AnfängeBegonnen hat die Sehnsucht des Ehepaars Krepelka nach Traumreisen schon lange vor der Pensionierung im Jahr 2004. Anfangs gin-

gen die Vorstellungen jedoch in eine ganz andere Richtung, denn man wollte mit dem Wohnmobil die Welt bereisen. Die steigen-den Benzinpreise lenkten die Aufmerksamkeit der beiden jedoch auf die hohe See, denn der Wind ist bis heute noch kostenlos. Die Anschaffung eines Schiffes wurde der neue Traum und so machte sich Familie Krepelka an die Vorbereitungen für das Abenteuer in der Pension. Die jeweiligen Segelscheine und das Funkzeugnis wurden erworben. Manfred Krepelka plante anfangs den Bau eines Schiffes in Eigenregie, konnte aber in der Heimat Graz keinen geeigneten Platz für dieses Vorhaben fi nden. Daher machte man sich auf die Su-che nach einem möglichst guten und kleinen

Die ungewöhnliche und abenteuerliche Geschichte des Ehepaares Krepelka, das mit der „PanGea“ ausfuhr, um die Weltmeere zu entdecken...

Die Abenteurer Marlies und Manfred Krepelka auf ihrer „Pan Gea“, aufgenommen im Jahr 2013 in Australien.

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Schiff und fand schließlich in Berlin die heutige „PanGea“, die nun seit zehn Jahren zur Hei-mat der beiden Weltreisenden geworden ist.Die „PanGea“ ist ein Stahl-Rundspanter. Sie wurde im Jahr 1983 in der Bootswerft Kurt Hinze in Mönkebude am Stettiner-Haff ge-baut und anschließend vom Vor-Eigner liebe-voll und in höchster Qualität ausgebaut Im Jahr 2004 erwarb das Ehepaar Krepelka das Schiff in Berlin und in den folgenden Jahren wurde der Innenausbau so umgestaltet, dass die „PanGea“ seither trotz ihrer geringen Län-ge von nur 9,8 Metern als bequemer „Haupt-wohnsitz“ genutzt werden kann.

Traumreisen und fremde KulturenIhre Reisen haben Familie Krepelka mittler-weile fast um die ganze Welt geführt. Der gesammelte Erlebnisreichtum ist einzigartig. Auf ihren Traumreisen ist aber auch der eine oder andere Gefahrenmoment aufgetaucht, der die Sehnsucht nach immer neuen Desti-nationen jedoch nicht schmälern konnte. Das Kennenlernen der verschiedensten Kulturen und Völker ließ das Bewusstsein reifen, dass die Heimat Österreich aus der Ferne gese-hen doch ein sehr kleines Land ist. Klein, aber in den hintersten Winkeln dieser Welt doch ein Begriff, wie das Ehepaar feststellen konnte. Selbst auf manchen „einsamen Inseln“ ist der große Sohn der Steiermark, Arnold Schwar-zenegger, ein Begriff. Überwältigend finden Marlies und Manfred Krepelka vor allem die Herzlichkeit und Hilfs-bereitschaft fremder Völker und Kulturen. Sie sprechen in diesem Zusammenhang von zwei Welten: Zum einen jene Welt aus den Nach-richten, die immer nur aus Krieg und Verbre-chen zu bestehen scheint und im Gegensatz dazu eine ganz persönliche Welt, die das Ehe-

paar als sehr positiv kennengelernt hat. In der Realität existieren wohl beide. Interessant ist eine weitere Erkenntnis der Weltreisenden: Die so genannten Paradiese dieser Erde sind wohl als Urlaubsdestinationen ein Traum, das Leben in Österreich ist aber immer noch am schönsten.

Die ZukunftEs wäre nicht das Abenteurerehepaar Krepel-ka, wenn nicht auch schon für die Zeit nach dem Seglerleben geplant werden würde. Man will die Welt nun auf den vier Rädern eines Wohnmobils erkunden, womit ein weiterer lang gehegter Traum realisiert wird. Dabei gibt es wohl auch noch eine ganze Menge zu sehen...

FortsetzungsreiheUnzählige Schiffsreisen haben das Ehepaar Krepelka zwischen 2004 und 2014 mit ihrer „PanGea“ in die hintersten Ecken der Welt-meere geführt. Man segelte nach Dänemark, Norwegen, Schweden, Holland, Frankreich, Spanien, Gibraltar, die Kanaren, Barbados, An-tigua, Curacao, Aruba, Panama, Tahiti, Australi-en, Bora Bora, Aitutaki, Bali, Singapur, Malaysi-en und besuchte darüber hinaus viele weitere Traumziele. Dabei ist vor allem die Entschei-dung, dieses Abenteurerleben auf hoher See in der Pension anzugehen, bemerkenswert. Aus diesem Grund wollen wir in unserem Magazin „Echtes Steirerherz“ die Anfänge ih-rer zehn Jahre dauernden Reise beleuchten. Wir werden dies als Fortsetzungsgeschichte in dieser und der kommenden Ausgabe tun. Verfasst wurde die spannende Erzählung von Marlies und Manfred Krepelka selbst und bie-tet auf den kommenden Seiten einen beein-druckenden und spannenden Einblick in die Welt zweier mutiger „Aussteiger“...

Weitere Informationen finden Sie unter: www.sailingpangea.at

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Wir sitzen hier in Valdemarsvik in den Schwe-dischen Schaeren im Cockpit unserer PanGea, genießen die Ruhe in dieser zauberhaften kleinen Marina und lassen uns in die Natur des Nordens fallen. Wir haben nun schon ein wenig Erfahrung mit dem Leben auf einem Boot und immer mehr spüren wir, dass wir genau so leben wollten.Bei unseren Urlauben im Süden sahen wir immer sehnsüchtig aufs Meer hinaus und wünschten uns, dort draussen zu segeln. Ein-mal borgten wir uns in Wien eine kleine Jolle aus und nahmen sie auf dem Autodach mit nach Griechenland. Nie hätten wir allerdings gedacht, dass ein Leben auf See tatsächlich einmal möglich sein könnte.Nach Diavorträgen von BOBBY SCHENK und den SEENOMADEN auf der Tullner Boots-Messe stand es für uns fest, so wollten wir zumindest einige Jahre unserer Pensions-leben. Der Gedanke ließ uns nicht mehr los. Bis zu meiner Pension waren noch 5 Jahre Zeit, also gerade ausreichend für eine gute Vorbereitung.Das bedeutete zunächst einmal den Verzicht auf ein neues Auto und die Absolvierung der Ausbildung. Ich meldete mich also beim Se-gel- und Yachtclub Steiermark in Graz-Andritz zum Kurs an und machte hier meine ersten Erfahrungen auf einer Segelyacht. Die her-vorragende Ausbildung bestärkte meinen Wunsch, die ersten Jahre der Pension auf ei-nem Schiff zu verbringen. Daneben wurden nahezu alle Segelzeitschriften und eine Menge

Bücher über viele Bereiche des Segelns und der Schiffstechnik gelesen. Im Juli 2003 hielt ich endlich die Scheine zum Führen von Se-gel- und Motoryachten in der Hand.Nun war noch zu klären, ob auch Marlies wirklich Gefallen an einem Leben auf einer Segelyacht fi nden konnte und aus diesem Grund nahmen wir an einem Segeltörn mit Kolleginnen und Kollegen in Kroatien teil. Der mäßige Wind ermöglichte ein herrliches, ru-higes Gleiten über das Wasser, wir saßen ge-meinsam am Bug und genossen die sanften Bewegungen des Schiffes. Jetzt hatte es auch

Der Start in unser Seglerleben auf der „Pan Gea“

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bei Marlies gefunkt. Das war es. So wollten wir leben.Natürlich war uns klar, dass es auch weniger schöne Seiten des Segelns geben konnte, aber wir hofften, mit wachsender Erfahrung und viel Vorsicht richtig damit umgehen zu können.Somit war für uns die Entscheidung gefallen und es war an der Zeit, unsere Tochter und Verwandtschaft darüber zu informieren, dass wir ernst machen würden. Wir hatten schon öfter von unserem Traum erzählt, aber nie-mand glaubte wirklich daran. Es war ja auch kaum vorstellbar, alles aufzugeben, den kom-pletten Haushalt und das Geschäft aufzulösen und das alles für eine Illusion, die in der Praxis vielleicht doch nicht unserer Vorstellung ent-sprach.

Der Erwerb eines Schiffes, das auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten war, stellte sich schließlich als der schwierigste Teil der Rea-lisierung unseres Traumes heraus. Es musste finanzierbar und daher möglichst klein, aber

trotzdem für ein jahrelanges Leben darauf ausgelegt sein. So etwas gab es natürlich nicht und wir entschlossen uns schließlich ein ge-brauchtes Stahlschiff zu suchen. Ein Stahlschiff vermittelte uns mehr Sicherheitsgefühl und ließ auch mehr Umbaufreiheiten zu.So fingen wir an, im Internet zu suchen und fanden auch zwei Angebote in Kroatien. Wir fuhren hin und kehrten enttäuscht wieder nach Hause zurück. In Holland und in Berlin gab es weitere in Frage kommende Schiffe. Die Bilder vom Schiff in Berlin zeigten ein bes-tens gepflegtes knapp 9,5 m langes Stahlschiff. Vor allem der Motor hatte es mir angetan. Wir machten uns also zu Ostern 2004 auf den Weg nach Berlin und der Zustand der „MAXE“ überzeugte uns sofort. Sie war ge-nau so gepflegt und in Ordnung wie wir es erhofft hatten. Außerdem waren wir mit den Eignern Dieter und Christa auf einer Wellen-länge. Dieter hatte seinerzeit das Schiff selbst ausgebaut und seine Ansprüche an Präzision und Qualität übertrafen sogar meine Vorstel-lungen.

Wochenlanges Leben auf engstem Raum: Auf knapp 9,5m Länge muss alles Nötige untergebracht werden.

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Nun galt es noch die bürokratischen Angele-genheiten zu erledigen. Das Schiff musste in Deutschland abgemeldet werden, aufgrund der Pläne wurde in Österreich ein Messbrief ausgestellt und schließlich erhielt ich den See-brief, also die österreichische Zulassung. Un-ser Wunschname „Pan Gea“ war auch noch frei. Zum Betrieb der UKW-Funkanlage war noch eine Funkausbildung zu absolvieren und die entsprechende Bewilligung zu beantragen.Zu Pfi ngsten 2004 fuhren wir wieder von Graz nach Berlin, um das Schiff endgültig zu übernehmen. Dieter und Christa standen uns drei Tage zur Verfügung, um die Segeleigen-schaften und die Technik kennen zu lernen und die „Maxe“ wurde auf „Pan Gea“ um-getauft. Dieser Name des Urkontinentes war für uns ein Symbol dafür, dass unser Schiff in den kommenden Jahren der Fixpunkt unseres Lebens sein sollte.Viele Mitglieder des Segelvereins am Seddin-See in Berlin feierten und freuten sich mit uns. Wir konnten es nicht fassen. Endlich! Unser Schiff! Für die Voreigner Dieter und Christa war es allerdings der endgültige Abschied von ihrer „Maxe“ und er fi el den beiden sichtlich schwer. Unter größten Schwierigkeiten hat-ten sie in der ehemaligen DDR das Schiff bei Hinze in Mönkebude am Stettiner Haff bau-en lassen, selbst ausgebaut und viele schöne Fahrten bis nach Norwegen damit gemacht. Trotzdem feierten sie mit uns.Insgesamt lebten wir eine Woche auf unsere „Pan Gea“ in Berlin und konnten eigentlich unsere Gefühle noch nicht richtig einordnen. Plötzlich wohnten wir auf einem Schiff. Wir fühlten uns zwar wohl, aber zu neu war al-les und zu unklar der weitere Verlauf unseres Vorhabens. Nun war eine unumkehrbare Ent-scheidung gefallen.

Wir übernahmen also das Schiff mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit einem lachenden, weil wir ein so gepfl egtes

Schiff erwerben konnten, weinend, weil es nun galt, unser bisheriges Leben in Graz kom-plett aufzugeben. Ein unüberschaubarer Berg an Problemen wartete auf uns. Waren sie überhaupt zu bewältigen? Wir mussten uns von Wohnung und Geschäft trennen und die Liste der Arbeiten war unglaublich lang. Bei einer Übersiedlung nimmt man vieles mit, wir mussten jedoch praktisch alles zurücklassen.Es bedeutete den Verzicht auf den gewohn-ten Alltagskomfort wie z. B. Fernseher, Bügel-eisen, Waschmaschine, Geschirrspüler oder Warmwasser. Der Inhalt der Kleiderschränke musste auf maximal 30 cm reduziert werden. Möbel, Geschirr, Sportgeräte, Bücher und Rei-seandenken mussten weg. Nur wenig ließ sich verkaufen, das meiste wurde verschenkt oder landete beim Müll.Jedes einzelne Blatt des Papierkrams, der sich im Laufe von Jahrzehnten angesammelt hatte, musste durchgesehen und entweder wegge-worfen oder mitgenommen werden. Strom, Telefon, Zeitungen und Zeitschriften wurden abbestellt, Versicherungen und Mietverträge aufgelöst, Schiffsversicherungen abgeschlos-sen.Als Wohnsitz konnten wir den unserer Toch-ter wählen. Sie war auch bereit, in Zukunft unsere Post entgegenzunehmen und ev. zu erledigen. An unzählige Stellen wurde die Än-derung der Adresse gemeldet und gleichzeitig mitgeteilt, dass wir in Zukunft nur mehr per e-mail erreichbar waren.Marlies musste sich von Kundinnen, die ihr jahrelang die Treue gehalten hatten, verab-schieden und ihnen mitteilen, dass sie ihr Ge-schäft aufgeben wird. Viele Abschiede wurden von Tränen, aber auch Bewunderung beglei-tet. Es war eine Zeit der überwiegend negati-ven Erlebnisse und manchmal fragten wir uns schon, ob nicht ein gemütlicher Übergang in den Ruhestand die bessere Entscheidung ge-wesen wäre.Marlies gestand mir später, dass sie in die-

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ser Zeit an unserem Vorhaben zu zweifeln begann. Für sie würde ja alles neu sein. Wie würde es ihr auf dem Schiff ergehen? Würde sie alles rasch erlernen können, um eine gute Segelpartnerin zu sein? Würde sie seekrank werden? Wie würde es ihr in stürmischer See ergehen?Niemandem erzählte sie davon, denn wer hätte schon Verständnis dafür gehabt, dass man trotz Angst das alles auf sich nimmt, um seinem Partner nicht den Lebenstraum zu zerstören. Sie wollte mich unterstützen.

Ich bin sehr froh, dass sie stark geblieben ist. Wir hätten nichts mehr rückgängig machen können, aber unser Glaube, das Richtige zu tun, wäre wahrscheinlich geschwunden.Mitte Juli 2004 endete meine Dienstzeit. Be-reits am nächsten Tag nahmen wir schweren Herzens Abschied von unserer Tochter und starteten mit einem voll beladenen Auto in Richtung Berlin.

Dort wurde der Mast gelegt und wir starte-ten zu unserer ersten Fahrt. Sie führte uns

auf der Spree mitten durch Berlin und über den Oder-Havel-Kanal und die Oder nach Mönkebude am Stettiner Haff. Dort hatten wir in der Hinze-Werft, wo das Schiff seiner-zeit gebaut worden war, die Möglichkeit zum Umbau.

Es musste die einst von Dieter und Christa in vielen Jahren Freizeit liebevoll gebaute Innen-einrichtung vollständig entfernt und der Auf-bau nach Achtern verlängert werden, um den Platz für ein geräumiges WC, den Fäkalientank, den Abwassertank, die Frischwassertanks, für ausreichende Koch- und Spülmöglichkeiten, einen Navigationsplatz und vor allem viel, viel Stauraum zu schaffen. Es musste ja nicht nur für einen Urlaubstörn, sondern für ein perma-nentes Leben auf dem Schiff Platz vorhanden sein. Den gesamten Umbau wollten wir selbst durchführen, nur die Aufbauverlängerung er-folgte durch die Hinze-Werft.

FORTSETZUNG FOLGT IN DER NÄCHS-TEN AUSGABE UNSERES MAGAZINS „ECHTES STEIRERHERZ“

Die erste Ausfahrt führte das Ehepaar Krepelka auch durch die wunderschönes Landschaft des Stettiner Haffs.

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Zu den Personen

Marlies (66 Jahre) und Manfred Krepelka (69 Jahre) blicken aus ihrer Sicht auf ein sehr privilegiertes Leben zurück. Als Nachkriegsgeneration erlebten die beiden eine permanente Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände und einen beispiellosen Fortschritt. Das Privatleben war stets von Harmonie geprägt und zum Glück ist die Familie von schweren Schicksalsschlägen und Krankheiten verschont geblieben.

Kennengelernt haben sich Marlies und Manfred im Schulbus auf dem Weg nach Vo-rau. Trotz des in diesem Alter exorbitanten Unterschiedes von drei Jahren entdeckte man sehr rasch eine große Sympathie füreinander. Im Alter von 16 Jahren war Marlies dann für Manfred nicht mehr zu übersehen, wie er es selbst schildert. Marlies, die im Geschäft ihres Vaters den Friseurberuf erlernte und Manfred besuchten 1965 den Jugendball in Waldbach und dort hat die Liebe dann so richtig eingeschlagen. Bereits ein Jahr darauf heirateten die beiden im Alter von nur 21 und 17 Jahren. Auch das kann offenbar funktionieren, denn die beiden feiern bald ihre Goldene Hochzeit. Die Zuneigung der ersten Zeit ist bis heute geblieben, was natürlich auch eine wichtige Voraussetzung für das enge Zusammenleben auf einem winzigen Schiff ist.

Manfred Krepelka ergriff den Lehrerberuf und schon 1968 erblickte Tochter Claudia das Licht der Welt, die dem Ehepaar bis heute die wohl größte Freude im gemein-samen Leben ist. Die junge Familie lebte in Waldbach und Bretstein bei Judenburg. Die schulische Laufbahn von Tochter Claudia führte die drei schließlich in die Landes-hauptstadt Graz. Marlies Krepelka betrieb am Färberplatz als Selbstständige ein eige-nes Geschäft im Wellnessbereich und Manfred arbeitete als Lehrer an der Polytech-nischen Schule und war auch Direktor der NMS Strassgang. Nach der Pensionierung entschieden sich die beiden zu einem Leben auf hoher See. Die Erlebnisse aus dieser Zeit können Sie hier in unserem Magazin „Echtes Steirerherz“ lesen.

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Worträtsel:Beantworten Sie acht Fragen zum Thema „Märchen“ und Sie erhalten die Lösung. Der gesuchte Begriff ist von Oben nach Unten in den stark umrahmten Quadraten zu lesen.

Preisrätsel

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Unser Buch-Gewinnspiel:Wenn Sie den gesuchten Begriff in den fett umrandeten Quadraten gefunden haben, so senden Sie die Antwort bitte bis 19.01.2015 per E-Mail an [email protected] oder geben Sie den Begriff mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse in der Verwaltung eines unserer steirischen Seniorenhäuser ab. Unter den richtigen Antworten verlosen wir :

3 handsignierte Ausgaben des Buches „Neue Kräutermärchen“ von Folke Tegetthoff

Viel Glück!

Die Gewinner unseres letzten Preisrätsels lauten: Manfred Grössler, Karin Spörk und Willibald Welspacher. Sie haben ihre Riegersburg-Eintrittskarten bereits per Post erhalten.

Frage 1: Die Gebrüder ..........Frage 2: Nachname des österreichischen Märchendichters und Märchenerzählers Folke ........Frage 3: Der Wolf und die sieben ..........Frage 4: Hänsel und ..........Frage 5: ......... und die sieben ZwergeFrage 6: .......... schlief hundert Jahre, ehe es von einem Kuss geweckt wurde.Frage 7: Das Rotkäppchen wurde vom ....... gefressen.Frage 8: Der gestiefelte ..........

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Die Kamille nennt man auch Kindbettblume oder Mutterkraut. Einer der größten Kräu-terkundigen, Hieronymus Bock, schrieb: Es ist kein bräuchlicher Kraut in der Arznei als die Kamille, denn man kann sie für fast alle Gebrechen verwenden.Kamille wächst wild auf Äckern, Schuttplätzen, an Böschungen und natürlich sollte sie in keinem Kräuter- oder Gemüsegarten fehlen. Aber Vorsicht! Verwechsle sie nicht mit der so genannten Hundskamille: Die Randblütenblätter der echten Kamille hängen nach unten!Verwendet werden die Blütenköpfchen (von Mai bis August am besten drei bis fünf Tage nach dem Aufblühen ernten).Die Kamille schmeckt... mach die schnell einen Tee, dann weißt du´s!Kamille hilft sowohl äußerlich (Umschläge), als auch innerlich (Tee). Sie ist allgemein heilend, krampfstillend und entzündungshemmend. Sie beruhigt das Nervensystem und lindert auch Magen- und Darmbeschwerden. Hast du eine Erkältung, hilft ein Dampfbad!

Aus dem Buch „Neue Kräutermärchen“ von Folke Tegetthoff, erschienen im Nymphenburger Verlag in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH,München – ISBN 978-3-485-01052-8

Kleine Kräuter- und Pfl anzenkunde

Die echte Kamille(Matricaria chamomilla)

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Die MARKEN für erstklassige Pfl ege in der Steiermark

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